Wiener Büromieten stiegen heuer wieder

Aufgrund der fehlenden Neuflächenproduktion

von Stefan Posch

Die Mieten steigen am Wiener Büromarkt  © Stock Adobe Die Mieten steigen am Wiener Büromarkt © Stock Adobe
Nach mehreren Jahren ohne nennenswerte Veränderungen steigen die Büromieten in Wien heuer wieder in allen wichtigen Marktsegmenten moderat an. Das zeigt der aktuelle EHL Büromarktbericht Wien. Demnach liegt die Spitzenmiete mit 27,5 Euro/m² um rund 1,5 27,5 Euro/m² über dem Vorjahreswert und auch die Incentivierungsrate hat bei Erstbezugsflächen in Toplagen deutlich abgenommen. Auslöser dieser Entwicklung ist laut EHL in erster Linie der deutliche Rückgang der Neuflächenproduktion, die mit nur mehr 45.800 m² nach 126.000 m² im Jahr 2022 einen Tiefstwert erreicht. Bemerkenswert ist, dass heuer der Neubau gegenüber den zuletzt dominierenden Refurbishments wieder deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Gleichzeitig weist der heute veröffentlichte EHL Büromarktbericht Wien Herbst 2023 eine überraschend rege Vermietungstätigkeit aus. Trotz der Wirtschaftsflaute werden heuer voraussichtlich rund 170.000 m² Neuvermietungen und damit fast das sehr gute Vorjahresniveau erreicht.
„In diesem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld ist das ein erfreuliches und gutes Ergebnis“, analysiert Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien. „Da parallel dazu eine deutlich geringere Fertigstellungsleistung zu verzeichnen ist, müssen sich Unternehmen mit ihren Umzugsplanungen deutlich früher auseinandersetzen, um tatsächlich ein für ihre Ansprüche passendes Objekt zu finden. Insbesondere in den Toplagen Innenstadt und Hauptbahnhof gibt es mittlerweile einen deutlichen Nachfrageüberhang und ein sehr eingeschränktes Angebot.“ Die primären Motive für Standortwechsel sind Optimierung in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Qualität. „Ein hochwertiges Arbeitsumfeld und ein ökologisch vorbildliches Image sind mittlerweile in sehr vielen Betrieben zu sehr wichtigen Elementen der Unternehmenskultur geworden.“, so Wernhart. „Unternehmen sind bereit, für beste Qualität und ESG-konforme Büroflächen vergleichsweise höherer Mietpreise zu bezahlen.“ 2024 wird die Neuflächenproduktion wieder deutlich ansteigen. Allein das Projekt Francis im Althan Quartier bietet mit 47.700 m² mehr Fläche als die gesamte Fertigstellungsleistung des heurigen Jahres. Dazu kommen die Neubauprojekte Carré Muthgasse (ca. 13.000 m²), Robin Seestadt (ca. 10.000 m²) und Grand Central (ca. 12.500 m²). Der österreichische Immobilieninvestmentmarkt hat sich im dritten Quartal 2023 leicht erholt, bleibt jedoch aufgrund von steigenden Zinsen, hoher Inflation und unsicheren Konjunkturaussichten im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent zurück. Diese Veränderungen haben zu gestiegenen Renditeanforderungen und einem allgemeinen Rückgang der Transaktionen geführt. Büroimmobilien sind dabei wie auch alle anderen Assetklassen unter Preisdruck geraten. Insbesondere bei nicht ESG-konformen Bestandsobjekten älteren Baujahrs sind signifikante Preisrückgänge und ein sukzessives Einpreisen der Maßnahmen für die energetische Ertüchtigung zu registrieren. Neuwertige, Taxonomie-konforme Objekte sind dagegen stark nachgefragt, am Wiener Parkett allerdings nur beschränkt verfügbar. Trotz der aktuellen Herausforderungen konnten auch im derzeit schwierigen Marktumfeld einige bemerkenswerte Großtransaktionen auf dem Markt verzeichnet werden. Für das Gesamtjahr 2023 sind die Experten der EHL Immobilien Gruppe jedoch optimistisch und erwarten ein verstärktes Transaktionsgeschehen bis zum Jahresende.
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Bau-Booster gefordert

Gewerbe und Handwerk verzeichnete Minus im HJ1

von Anja Gaugl

Bundesspartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster und Bundesspartengeschäftsführer Reinhard Kainz wünschen sich von der Politik rasches Handeln.
  © Anja Gaugl Bundesspartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster und Bundesspartengeschäftsführer Reinhard Kainz wünschen sich von der Politik rasches Handeln. © Anja Gaugl
Wie die aktuelle Konjunkturbeobachtung für das Gewerbe und Handwerk zeigt, hat die schwache Entwicklung speziell im privaten Wohnbau bereits Schatten auf andere Branchen geworfen.
Eine Sanierungsoffensive soll her: Das Gewerbe und Handwerk, insbesondere der Bau und die Baunebengewerbe zeigen sich aktuell sehr pessimistisch. „Wir wünschen uns so schnell wie möglich einen Impuls. Ein Beispiel dafür wäre ein neuer, ausgeweiteter Handwerkerbonus“, so die Bundesspartenobfrau des Gewerbe und Handwerks der WKÖ Renate Scheichelbauer-Schuster. „Diese Maßnahme würde nicht nur effektiv zum Klimaschutz beitragen, Stichwort Dämmung und energetische Sanierungen. Sie würde zugleich verhindern, dass in der Rezession Fachkräfte in andere Branchen abwandern, die wir für die Umsetzung der Klimaziele dringend brauchen werden.“ Die Spartenobfrau verweist darauf, dass der Handwerkerbonus der Jahre 2014 bis 2017 überdies Schwarzarbeit eingedämmt und sich als aufkommensneutral für das Budget erwiesen hatte.
Weitere Vorschläge sind Änderungen der Kreditregeln, die rasche Umsetzung öffentlicher Bauprojekte und die Inflationsanpassung der Schwellenwerte. „Ich appelliere an die Bundesländer in Bezug auf die Wohnbauförderungen. Diese sollten wieder zweckgebunden verwendet werden“, so Scheichelbauer-Schuster.
Im ersten Halbjahr 2023 gingen die Aufträge bzw. Umsätze insgesamt um wertmäßig (nominell) -2,1 Prozent zurück. Ein vollständigeres Bild zeichnet die mengenmäßige Entwicklung, die die Preissteigerungen ausblendet. Demnach betrug das (reale) Minus über das gesamte Handwerk und Gewerbe –9,1 Prozent. In allen Branchen lag die Geschäftsentwicklung real im ersten Halbjahr 2023 im negativen Bereich. Besonders stark betroffen waren die vom Bausektor abhängigen Bereiche wie das Baugewerbe (–17,2 Prozent), Kunststoffverarbeiter (-12,2 Prozent), Holzbau (-14,3 Prozent) sowie Tischler und Holzgestaltende Gewerbe (-13,2 Prozent).
Im dritten Quartal 2023 ist der Auftragsbestand in den investitionsgüternahen Branchen mit -11,9 Prozent sogar noch stärker zurückgegangen als im vergleichbaren Jahresviertel des Coronajahres 2020 (damals -10,8 Prozent) – jedoch von einem höheren Niveau ausgehend. „Im Baugewerbe beträgt das Minus sogar -18,7 Prozent. Seit 2011, seit dieser Indikator abgefragt wird, haben wir noch nie einen Rückgang der Aufträge in dieser Höhe beobachtet“, sagt Christina Enichlmair von KMU Forschung Austria. Einziges Plus verzeichnen übrigens die Elektro-, Gebäude-, Alarm- u. Kommunikationstechnikern mit 2,7 Prozent. „Fünf Prozent der befragten Betriebe melden keinen Auftragsbestand, was für das dritte Quartal sehr ungewöhnlich ist“, so Enichlmair.
Der Ausblick auf das vierte Quartal ist gegenüber dem Vorquartal pessimistischer geworden: In den konsumnahen Branchen – wie u.a. Mechatroniker - überwiegen nun die negativen Erwartungen knapp (Saldo: -1 Prozentpunkt). Bei den investitionsgüternahen Branchen rechnen sogar um 26 Prozentpunkte mehr Unternehmen mit Rückgängen als mit Steigerungen ihrer Aufträge. Der Holzbau mit 60 Prozent an negativen Aussichten ist blickt besonders pessimistisch in die Zukunft. „Der sehr hohe Prozentsatz mit Rückgangserwartungen ist ungewöhnlich für das vierte Quartal“, so die Bundesspartenobfrau.
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Erste Immobilienfonds verkauft 5 Häuser

Käufer ist die Wiener Städtische Versicherung

von Leon Protz und Stefan Posch

Erste Immobilienfonds verkauft 5 Häuser © AdobeStock Erste Immobilienfonds verkauft 5 Häuser © AdobeStock
Der Erste Immobilienfonds verkauft 5 Immobilien mit rund 7.340 m² und vorwiegender Wohnnutzung an die Wiener Städtische Versicherung. Mit den durch den Verkauf freiwerdenden liquiden Mitteln plant der Fonds Investitionen in neue, nachhaltig orientierte Projekte. Für die Anteilseigner:innen des Erste Immobilienfonds werde dadurch ein langfristiges, stabiles Investment in solide Sachwerte gestärkt, heißt es vonseiten des Erste Immobilienfonds. So wurde etwas das Haus Kohlgasse 44 im 5. Wiener Gemeindebezirk (Verkehrswert zum 30. April 2023: 4,81 Millionen Euro) laut Kaufvertrag um einem Nettopreis von 5.066 Millionen Euro verkauft.
„Unser Fonds ist über die Jahre stetig gewachsen und hat mittlerweile ein beträchtliches Volumen aufgebaut. Im Sinne der Anleger:innen ist es notwendig, sich hin und wieder von Objekten zu trennen, die nicht mehr zu 100 Prozent in das Portfolio passen. Unser vorrangiges Ziel ist und bleibt es, unsere Fonds ESG- und damit zukunftsfit zu gestalten.“, so Peter Karl, CEO Erste Immobilien KAG. Für die Wiener Städtische hingegen bot das Angebot eine Gelegenheit, das bestehende Portfolio an Wohnimmobilien auszubauen. „Immobilien, insbesondere Wohnimmobilien, sind für uns als Wiener Städtische eine wichtige Asset-Klasse, denn sie liefern für unsere Kund:innen langfristig sehr stabile Erträge. Die neu erworbenen Häuser, die sehr gut in unser Portfolio passen, werden wir in naher Zukunft mit Photovoltaikanlagen und Fernwärme klimatechnisch ertüchtigen“, erklärt Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Deal wurde von ÖRAG Immobilien Vermittlung und der Rechtsanwaltskanzlei KWR Karasek Wietzryk Rechtsanwälte begleitet.
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Hotel-Interesse nimmt wieder vorsichtig zu

Eine Marktbelebung wird am Hotel-Investmentmarkt erst für 2024 erwartet

von Elisabeth K. Fürst

Mehr Interesse aber noch keine Belebung. © Adobe Stock Mehr Interesse aber noch keine Belebung. © Adobe Stock
Der deutsche Hotel-Investmentmarkt konnte zwar auch im dritten Quartal keine nachhaltige Belebung verzeichnen, aber es gibt wieder mehr Interesse. „Trotz des sehr niedrigen Transaktionsvolumens ist nichtsdestotrotz in jüngster Zeit bereits wieder eine Zunahme des Käufer:inneninteresses zu beobachten, was nicht zuletzt auf die mittlerweile wieder hohen Auslastungsraten zurückzuführen ist. Der Preisfindungsprozess ist allerdings weiterhin dynamisch, weshalb Verkäufe aktuell vor allem im kleinteiligen Segment realisiert werden. Entsprechend konnte nach den ersten neun Monaten des Jahres, wie bereits im Vorjahreszeitraum, noch keine größere Portfoliotransaktion verzeichnet werden“, erklärt Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate. Laut Analyse des Unternehmen gab es bis Ende September insgesamt ein Transaktionsvolumen von nur 573 Millionen Euro und damit das niedrigste Ergebnis seit 2010. Während das Resultat aus dem Vorjahr um etwas mehr als die Hälfte (-56 Prozent) unterschritten wurde, fällt der Rückgang gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt mit -73 Prozent sogar noch deutlicher aus. 
Die Verteilung des Volumens nach Käufer:innengruppen wird aktuell von offenen Fonds angeführt, die rund ein Viertel beitragen. Auf ihr Konto geht auch die größte registrierte Transaktion des Jahres, der Erwerb des Steigenberger Hotel de Saxe in Dresden durch Commerz Real für ihren Hausinvest-Fonds für mehr als 50 Millionen Euro. Als einzige weitere Gruppe mit einem zweistelligen Anteil liegen Corporates mit rund 21 Prozent auf dem zweiten Rang. Absolut gesehen entsprechen die von ihnen investierten 123 Millionen Euro jedoch einer Halbierung ihres üblichen Volumens. Mit deutlichem Abstand folgt auf dem dritten Rang die öffentliche Hand, welche mit rund 10 Prozent einen ungewöhnlich hohen Anteil generiert. Zurückzuführen ist dies nicht zuletzt auf mehrere Ankäufe von ehemaligen Hotels durch Kommunen zur Unterbringung von Geflüchteten. Weitere nennenswerte Umsatzanteile entfallen zudem auf private Anleger:innen (8 Prozent), Investment/Asset Manager:innen (8 Prozent), Equity/Real Estate Funds (7 Prozent) sowie Projektentwickler (6 Prozent).
Der Ausblick ist verhalten, denn so Trobitz: „Die Rahmenbedingungen für die Investmentmärkte werden sich im Schlussquartal kaum grundlegend ändern. Zwar ist die Preisfindungsphase im Hotelsegment, insbesondere außerhalb der Top‑Märkte, schon wesentlich weiter fortgeschritten als in vielen anderen Assetklassen, jedoch spiegelt sich dies durch die Kleinteiligkeit des Marktes momentan kaum im Investitionsvolumen wider. Entsprechend wird auch das Gesamtjahresresultat weit unter dem langjährigen Schnitt liegen, und es ist wenig wahrscheinlich, dass die Milliardenschwelle überschritten wird. Mit dem absehbaren Ende des Zinserhöhungszyklus dürfte die Planungssicherheit für Investor:innen wieder deutlich steigen, wodurch eine flächendeckende Marktbelebung 2024 einsetzen dürfte."
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CBRE Office of the Year Award

Die Gewinner OOTY Award 2023

von Stefan Posch

https://youtube.com/watch?v=8m-wnHfYkEs
„Zeigt her Eure Büros“ hieß es wieder im Rahmen des Office of the Year Awards. Österreichs Unternehmen hatten im 2016 ins Leben gerufenen Awards erneut die Möglichkeit, ihre Offices zu präsentieren und von einer Fachjury bewerten zu lassen. „Seit dem Start des Office of the Year Awards im Jahr 2016 hat sich unglaublich viel getan in der Arbeitswelt. Der Transformationsprozess spiegelt sich auch in den Büros wider“, erzählt Andreas Ridder, Managing Director CBRE Austria. Waren bei den ersten Einreichungen vor sieben Jahren beinahe ausschließlich klassische Groß- und Einzelraumbüros ohne Flächen für Interaktion oder Entspannung zu finden, so werden heute „unglaublich vielfältige und durchdachte Office Lösungen eingereicht“, bekräftigt Ridder die Veränderungen am Arbeits- und Büromarkt.

Die Gewinner der CBRE Office of the Year Awards 2023:

OOTY Kleinunternehmen:
1. Platz: Schütze Public Results 
1. Platz: Trinitas Immobilien 
1. Platz: Püspök

OOTY Mittelunternehmen:
1. Platz: Otto Immobilien 
2. Platz: Österreichisches Volkswohnungswerk Gemeinnützige 

OOTY Großunternehmen:
1. Platz: Metall-Auer 
2. Platz: Habau Hoch- und Tiefbau 
3. Platz: Borealis

OOTY Co-Working Spaces:
1. Platz: Immofinanz  
1. Platz: TSH Collab Vienna
2. Platz: bluebird.space (Eine Marke der Pinus.Team Management) 
3. Platz: LIT Open Innovation Center - OIC 
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Grundsteinlegung in Hernals

VMF Immobilien errichtet in der Sandleitengasse 68 ein Wohnbauprojekt

von Elisabeth K. Fürst

vlnr: Monika Jaroszkiewicz, Mariam Gwely, Peter Frank,  Dimitrios Akranidis, Oliver Högn, Markus Mauer, Joachim Walch, Anto Lamesic, Joachim Krautsack, Viktoria Jagosz und Oliver Pichler. © VMF Immobilien vlnr: Monika Jaroszkiewicz, Mariam Gwely, Peter Frank, Dimitrios Akranidis, Oliver Högn, Markus Mauer, Joachim Walch, Anto Lamesic, Joachim Krautsack, Viktoria Jagosz und Oliver Pichler. © VMF Immobilien

In der Sandleitengasse 68 in Wien Hernals erfolgte kürzlich die Grundsteinlegung zu einem weiteren Wohnbauprojekt von VMF Immobilien mit 34 Eigentumswohnungen. Die Eigentumswohnungen haben Größen zwischen 43 und 90 m². Die Versorgung mit Wärme und Energie erfolgt mit Photovoltaik und Luftwärmepumpe.
Bei der Grundsteinlegung waren Monika Jaroszkiewicz und Peter Frank vom Architekturbüro Hermann & Valentiny und Partner, Mariam Gwely und Joachim Walch von der BauSoll, Gruppenleiter Markus Mauer und Bauleiter Anto Lamesic von der Strabag sowie Projektleiter Dimitrios Akranidis und Abteilungsleiter Projektmanagement Oliver Högn, beide VMF Immobilien. Bei dem gemeinsamen Termin wurde auch eine Zeitkapsel mit Erinnerungsstücken an das Bauvorhaben befüllt. Die Kapsel wird später sichtbar im Gebäudeinneren versenkt werden.
Das Projekt soll bis Herbst 2024 abgeschlossen werden.


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Country Garden warnt vor Zahlungsausfall

Auslandsanleihen 10,96 Milliarden und Fremdwährungskredite über 42,4 Milliarden Dollar

von Leon Protz

Country Garden warnt vor Zahlungsausfall © AdobeStock Country Garden warnt vor Zahlungsausfall © AdobeStock
Der strauchelnde chinesische Immobilienkonzern Country Garden hat am Dienstag vor einem möglichen Ausfall von Zahlungen für Auslandsverbindlichkeiten gewarnt. "Eine solche Nichtzahlung kann dazu führen, dass Gläubiger:innen die vorzeitige Rückzahlung von Schulden verlangen oder Vollstreckungsmaßnahmen ergreifen", teilte der größte private Immobilienentwickler der Volksrepublik mit. Es gebe erhebliche Unsicherheiten in Bezug auf den Verkauf von Vermögenswerten. Die Liquiditätslage werde mittel- bis langfristig wohl angespannt bleiben, teilte das Unternehmen weiter mit. Die Aktien brachen daraufhin in Hongkong um knapp zehn Prozent ein. Das Volumen der Auslandsanleihen von Country Garden beläuft sich auf 10,96 Milliarden Dollar (10,4 Milliarden Euro). Hinzu kommen Fremdwährungskredite über 42,4 Milliarden Dollar. Der Konzern ernannte inzwischen Berater für die Beurteilung der Kapital- und Liquiditätslage. "Dies ist ein Hinweis darauf, dass eine mögliche Insolvenz des Konzerns von einer Umschuldung der Auslandsverbindlichkeiten abhängt", sagte Analyst Jeff Zhang vom Research-Haus Morningstar. "Die nächsten zwei Wochen werden entscheidend." Eine Entspannung der Finanzlage von Country Garden erwarte er nicht, weil Verbraucher:innen Immobilienkäufe scheuten und Banken sich mit Engagements bei dem Konzern zurückhielten.
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FMTG mit Crowdinvestment-Kampagne

Mittel fließen auch in die Entwicklung eines Resorts am Gardasee

von Stefan Posch

Falkensteiner Park Residences Lake Garda  © FMTG Falkensteiner Park Residences Lake Garda © FMTG
Am 6. Oktober 2023 ist die 11. Crowdinvestment-Kampagne der Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG (FMTG) an den Start gegangen. Vorab hatten bestehende Investor:innen bereits die Möglichkeit, exklusiv ein Investment zu tätigen. Mit offiziellem Start der Kampagne wurden so bereits über 5 Millionen Euro Kapital generiert. Die Mittel der Kampagne fließen unter anderem in die Entwicklung eines 5-Sterne Resorts am Gardasee.
Die FMTG, die seit 2017 erfolgreich auf Crowdinvesting als Ergänzung in ihrer Finanzierungsstrategie setzt, hat mit mittlerweile mit zehn Kampagnen insgesamt rund 51 Millionen Euro mit der Kraft der Crowd gesammelt. Seit 2022 werden die Kampagnen über die eigene digitale Investmentplattform FMTG Invest abgewickelt. „Allein mit der letzten Kampagne, die im Mai 2023 zu Ende gegangen ist, konnten wir mehr als 10 Millionen Euro in Österreich und Deutschland generieren“, so Otmar Michaeler, CEO der FMTG. „Ganz besonders freuen wir uns, dass viele unserer mehr als 3.500 Investor_innen bereits mehrfach investiert sind und über die Jahre geschätzte Mitglieder der Falkensteiner-Familie geworden sind“
Für eine Laufzeit von 5 Jahren haben Investor:innen die Wahl zwischen einer Zinszahlung in cash von 6 Prozent p.a. oder in Form von Hotelgutscheinen in Höhe von 8 Prozent p.a. Ab einem Investment von 10.000 Euro erhalten sie zusätzlich einen Falkensteiner-Gutschein in Höhe von 1.200 Euro. „Bei der letzten Kampagne haben sich rund 50 Prozent unserer Investor:innen für die Auszahlung der Zinsen in Form von Hotel-Gutscheinen entschieden und uns mit einem durchschnittlichen Investment von mehr als 11.000 Euro ihr Vertrauen geschenkt“, so Anne Aubrunner, Managing Director FMTG Invest. Investments sind ab einer Summe von 500 Euro möglich. Die Zeichnungsfrist endet am 31.Oktober 2023.
Die Mittel der 11. Crowdinvestment-Kampagne fließen unter anderem in die weitere Expansion im Heimatmarkt Italien - nämlich in die Entwicklung eines exklusiven Resorts direkt am Ufer des Gardasees. Teil des Resorts werden ein 5-Sterne Hotel, als Teil der Premium Collection, sowie Premium Living Apartments sein. Mit unserem neuesten Projekt in Salò schaffen wir ein Premiumprodukt, das sich perfekt in die Region einfügt und für unsere Hauptmärkte - Italien, Deutschland, die Schweiz und Österreich - ein äußerst attraktives Reiseziel darstellt“, so Michaeler.
Weitere Projekte der FMTG, die sich zurzeit am italienischen Markt in Entwicklung befinden, sind ein Hotel in Bozen sowie ein 5-Sterne Resort in Licata auf Sizilien.
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Leipziger Investmentmarkt solide

Logistikimmobilien vor Entwicklungsgrundstücken und Einzelhandel stark

von Elisabeth K. Fürst

Die Marktdynamik wird in Leipzig wieder anziehen.  © Adobe Stock Die Marktdynamik wird in Leipzig wieder anziehen. © Adobe Stock
Das Investmentvolumen für gewerbliche Immobilien beläuft sich in Leipzig nach den ersten drei Quartalen 2023 auf 456 Millionen Euro. Das ist im bundesweiten Vergleich ein recht solides Ergebnis. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Mit rund 116 Millionen Euro hat sich das Volumen der Portfoliodeals gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Auch anteilsmäßig kommen Portfoliodeals mit einem Viertel am Gesamtumsatz auf einen leicht überdurchschnittlichen Anteil (Ø 10 Jahre: 23 Prozent). „Dafür verantwortlich zeichnet der Verkauf eines Logistikobjekts aus einem größeren Portfolio durch die Baytree Logistics Properties (AXA) an P3 Logistic Parks. So ist es nicht verwunderlich, dass ausländische Investoren auf einen recht hohen Anteil von 38 Prozent kommen“, erklärt Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Leipziger Niederlassungsleiter.
Das Segment der großen Deals über 100 Millionen Euro hat einen vergleichsweise hohen Anteil von einem Viertel am gesamten Investmentvolumen. Allerdings geht das Volumen nur auf den bereits genannten Großdeal zurück. Mittelgroße Deals zwischen 50 und 100 Millionen Euro kommen auf ein Investmentvolumen von 129 Millionen Euro bzw. auf einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 28 Prozent. Im Bereich des langjährigen Durchschnitts liegt der Anteil von 22 Prozent des Segments zwischen 25 und 50 Millionen Euro. In der Größenordnung zwischen 10 und 25 Millionen Euro wurde mit 73 Millionen Euro ähnlich wie im Vorjahr wenig investiert. Auf den geringsten Anteil (8 Prozent) kommen kleine Deals bis 10 Millionen Euro. In diesem Segment wurden nur 37 Millionen Euro transagiert.
Am stärksten sind dabei die Logistikimmobilien. Sie steuern mehr als die Hälfte (237 Millionen Euro) zum gesamten Investmentumsatz bei. Im langjährigen Durchschnitt kommt die Assetklasse Logistik nur auf einen Marktanteil von 14 Prozent. Wesentliche Anteile daran haben der Verkauf des „Coreport Leipzig II“ in Schkeuditz und der bereits genannte Deal von P3 Logistic Parks. Die Sammelkategorie Sonstige, in die auch die Ankäufe der begehrten Leipziger Entwicklungsgrundstücke einfließen, kommt absolut betrachtet mit 120 Millionen Euro auf ein Ergebnis in ähnlicher Größenordnung wie im Vorjahr und mit 26 Prozent auf einen überdurchschnittlichen Anteil. Einzelhandel kann mit 46 Millionen Euro (10 Prozent) zumindest das Vorjahresergebnis toppen. Hingegen haben Büroobjekte mit knapp 6 Prozent einen ungewohnt geringen Marktanteil (Ø 10 Jahre: 29 Prozent).
„Vor dem Hintergrund der generell geringen Dynamik auf den deutschen Investmentmärkten kann Leipzig mit einem soliden Ergebnis nach den ersten neun Monaten aufwarten. Der Abschluss einiger größerer Transaktionen spricht dafür, dass der Leipziger Investmentmarkt sich bereits in einer späteren Phase im Konsolidierungszyklus befindet. Zusammen mit der sich bereits abzeichnenden Talsohle am Leipziger Investmentmarkt und Signalen, die auf ein Ende im Zinserhöhungszyklus hindeuten, dürften die Renditen 2024 in Leipzig nur noch leicht zulegen und die Marktdynamik am Leipziger Investmentmarkt anziehen“, so Stefan Sachse.
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Käufer ist die Wiener Städtische Versicherung

Erste Immobilienfonds verkauft 5 Häuser

von Leon Protz und Stefan Posch

Der Erste Immobilienfonds verkauft 5 Immobilien mit rund 7.340 m² und vorwiegender Wohnnutzung an die Wiener Städtische Versicherung. Mit den durch den Verkauf freiwerdenden liquiden Mitteln plant der Fonds Investitionen in neue, nachhaltig orientierte Projekte. Für die Anteilseigner:innen des Erste Immobilienfonds werde dadurch ein langfristiges, stabiles Investment in solide Sachwerte gestärkt, heißt es vonseiten des Erste Immobilienfonds. So wurde etwas das Haus Kohlgasse 44 im 5. Wiener Gemeindebezirk (Verkehrswert zum 30. April 2023: 4,81 Millionen Euro) laut Kaufvertrag um einem Nettopreis von 5.066 Millionen Euro verkauft.
„Unser Fonds ist über die Jahre stetig gewachsen und hat mittlerweile ein beträchtliches Volumen aufgebaut. Im Sinne der Anleger:innen ist es notwendig, sich hin und wieder von Objekten zu trennen, die nicht mehr zu 100 Prozent in das Portfolio passen. Unser vorrangiges Ziel ist und bleibt es, unsere Fonds ESG- und damit zukunftsfit zu gestalten.“, so Peter Karl, CEO Erste Immobilien KAG. Für die Wiener Städtische hingegen bot das Angebot eine Gelegenheit, das bestehende Portfolio an Wohnimmobilien auszubauen. „Immobilien, insbesondere Wohnimmobilien, sind für uns als Wiener Städtische eine wichtige Asset-Klasse, denn sie liefern für unsere Kund:innen langfristig sehr stabile Erträge. Die neu erworbenen Häuser, die sehr gut in unser Portfolio passen, werden wir in naher Zukunft mit Photovoltaikanlagen und Fernwärme klimatechnisch ertüchtigen“, erklärt Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Deal wurde von ÖRAG Immobilien Vermittlung und der Rechtsanwaltskanzlei KWR Karasek Wietzryk Rechtsanwälte begleitet.

Eine Marktbelebung wird am Hotel-Investmentmarkt erst für 2024 erwartet

Hotel-Interesse nimmt wieder vorsichtig zu

von Elisabeth K. Fürst

Mehr Interesse aber noch keine Belebung. © Adobe Stock
Der deutsche Hotel-Investmentmarkt konnte zwar auch im dritten Quartal keine nachhaltige Belebung verzeichnen, aber es gibt wieder mehr Interesse. „Trotz des sehr niedrigen Transaktionsvolumens ist nichtsdestotrotz in jüngster Zeit bereits wieder eine Zunahme des Käufer:inneninteresses zu beobachten, was nicht zuletzt auf die mittlerweile wieder hohen Auslastungsraten zurückzuführen ist. Der Preisfindungsprozess ist allerdings weiterhin dynamisch, weshalb Verkäufe aktuell vor allem im kleinteiligen Segment realisiert werden. Entsprechend konnte nach den ersten neun Monaten des Jahres, wie bereits im Vorjahreszeitraum, noch keine größere Portfoliotransaktion verzeichnet werden“, erklärt Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate. Laut Analyse des Unternehmen gab es bis Ende September insgesamt ein Transaktionsvolumen von nur 573 Millionen Euro und damit das niedrigste Ergebnis seit 2010. Während das Resultat aus dem Vorjahr um etwas mehr als die Hälfte (-56 Prozent) unterschritten wurde, fällt der Rückgang gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt mit -73 Prozent sogar noch deutlicher aus. 
Die Verteilung des Volumens nach Käufer:innengruppen wird aktuell von offenen Fonds angeführt, die rund ein Viertel beitragen. Auf ihr Konto geht auch die größte registrierte Transaktion des Jahres, der Erwerb des Steigenberger Hotel de Saxe in Dresden durch Commerz Real für ihren Hausinvest-Fonds für mehr als 50 Millionen Euro. Als einzige weitere Gruppe mit einem zweistelligen Anteil liegen Corporates mit rund 21 Prozent auf dem zweiten Rang. Absolut gesehen entsprechen die von ihnen investierten 123 Millionen Euro jedoch einer Halbierung ihres üblichen Volumens. Mit deutlichem Abstand folgt auf dem dritten Rang die öffentliche Hand, welche mit rund 10 Prozent einen ungewöhnlich hohen Anteil generiert. Zurückzuführen ist dies nicht zuletzt auf mehrere Ankäufe von ehemaligen Hotels durch Kommunen zur Unterbringung von Geflüchteten. Weitere nennenswerte Umsatzanteile entfallen zudem auf private Anleger:innen (8 Prozent), Investment/Asset Manager:innen (8 Prozent), Equity/Real Estate Funds (7 Prozent) sowie Projektentwickler (6 Prozent).
Der Ausblick ist verhalten, denn so Trobitz: „Die Rahmenbedingungen für die Investmentmärkte werden sich im Schlussquartal kaum grundlegend ändern. Zwar ist die Preisfindungsphase im Hotelsegment, insbesondere außerhalb der Top‑Märkte, schon wesentlich weiter fortgeschritten als in vielen anderen Assetklassen, jedoch spiegelt sich dies durch die Kleinteiligkeit des Marktes momentan kaum im Investitionsvolumen wider. Entsprechend wird auch das Gesamtjahresresultat weit unter dem langjährigen Schnitt liegen, und es ist wenig wahrscheinlich, dass die Milliardenschwelle überschritten wird. Mit dem absehbaren Ende des Zinserhöhungszyklus dürfte die Planungssicherheit für Investor:innen wieder deutlich steigen, wodurch eine flächendeckende Marktbelebung 2024 einsetzen dürfte."
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Die Gewinner OOTY Award 2023

CBRE Office of the Year Award

von Stefan Posch

„Zeigt her Eure Büros“ hieß es wieder im Rahmen des Office of the Year Awards. Österreichs Unternehmen hatten im 2016 ins Leben gerufenen Awards erneut die Möglichkeit, ihre Offices zu präsentieren und von einer Fachjury bewerten zu lassen. „Seit dem Start des Office of the Year Awards im Jahr 2016 hat sich unglaublich viel getan in der Arbeitswelt. Der Transformationsprozess spiegelt sich auch in den Büros wider“, erzählt Andreas Ridder, Managing Director CBRE Austria. Waren bei den ersten Einreichungen vor sieben Jahren beinahe ausschließlich klassische Groß- und Einzelraumbüros ohne Flächen für Interaktion oder Entspannung zu finden, so werden heute „unglaublich vielfältige und durchdachte Office Lösungen eingereicht“, bekräftigt Ridder die Veränderungen am Arbeits- und Büromarkt.

Die Gewinner der CBRE Office of the Year Awards 2023:

OOTY Kleinunternehmen:
1. Platz: Schütze Public Results 
1. Platz: Trinitas Immobilien 
1. Platz: Püspök

OOTY Mittelunternehmen:
1. Platz: Otto Immobilien 
2. Platz: Österreichisches Volkswohnungswerk Gemeinnützige 

OOTY Großunternehmen:
1. Platz: Metall-Auer 
2. Platz: Habau Hoch- und Tiefbau 
3. Platz: Borealis

OOTY Co-Working Spaces:
1. Platz: Immofinanz  
1. Platz: TSH Collab Vienna
2. Platz: bluebird.space (Eine Marke der Pinus.Team Management) 
3. Platz: LIT Open Innovation Center - OIC 

VMF Immobilien errichtet in der Sandleitengasse 68 ein Wohnbauprojekt

Grundsteinlegung in Hernals

von Elisabeth K. Fürst

vlnr: Monika Jaroszkiewicz, Mariam Gwely, Peter Frank, Dimitrios Akranidis, Oliver Högn, Markus Mauer, Joachim Walch, Anto Lamesic, Joachim Krautsack, Viktoria Jagosz und Oliver Pichler. © VMF Immobilien

In der Sandleitengasse 68 in Wien Hernals erfolgte kürzlich die Grundsteinlegung zu einem weiteren Wohnbauprojekt von VMF Immobilien mit 34 Eigentumswohnungen. Die Eigentumswohnungen haben Größen zwischen 43 und 90 m². Die Versorgung mit Wärme und Energie erfolgt mit Photovoltaik und Luftwärmepumpe.
Bei der Grundsteinlegung waren Monika Jaroszkiewicz und Peter Frank vom Architekturbüro Hermann & Valentiny und Partner, Mariam Gwely und Joachim Walch von der BauSoll, Gruppenleiter Markus Mauer und Bauleiter Anto Lamesic von der Strabag sowie Projektleiter Dimitrios Akranidis und Abteilungsleiter Projektmanagement Oliver Högn, beide VMF Immobilien. Bei dem gemeinsamen Termin wurde auch eine Zeitkapsel mit Erinnerungsstücken an das Bauvorhaben befüllt. Die Kapsel wird später sichtbar im Gebäudeinneren versenkt werden.
Das Projekt soll bis Herbst 2024 abgeschlossen werden.


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Auslandsanleihen 10,96 Milliarden und Fremdwährungskredite über 42,4 Milliarden Dollar

Country Garden warnt vor Zahlungsausfall

von Leon Protz

Der strauchelnde chinesische Immobilienkonzern Country Garden hat am Dienstag vor einem möglichen Ausfall von Zahlungen für Auslandsverbindlichkeiten gewarnt. "Eine solche Nichtzahlung kann dazu führen, dass Gläubiger:innen die vorzeitige Rückzahlung von Schulden verlangen oder Vollstreckungsmaßnahmen ergreifen", teilte der größte private Immobilienentwickler der Volksrepublik mit. Es gebe erhebliche Unsicherheiten in Bezug auf den Verkauf von Vermögenswerten. Die Liquiditätslage werde mittel- bis langfristig wohl angespannt bleiben, teilte das Unternehmen weiter mit. Die Aktien brachen daraufhin in Hongkong um knapp zehn Prozent ein. Das Volumen der Auslandsanleihen von Country Garden beläuft sich auf 10,96 Milliarden Dollar (10,4 Milliarden Euro). Hinzu kommen Fremdwährungskredite über 42,4 Milliarden Dollar. Der Konzern ernannte inzwischen Berater für die Beurteilung der Kapital- und Liquiditätslage. "Dies ist ein Hinweis darauf, dass eine mögliche Insolvenz des Konzerns von einer Umschuldung der Auslandsverbindlichkeiten abhängt", sagte Analyst Jeff Zhang vom Research-Haus Morningstar. "Die nächsten zwei Wochen werden entscheidend." Eine Entspannung der Finanzlage von Country Garden erwarte er nicht, weil Verbraucher:innen Immobilienkäufe scheuten und Banken sich mit Engagements bei dem Konzern zurückhielten.
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Mittel fließen auch in die Entwicklung eines Resorts am Gardasee

FMTG mit Crowdinvestment-Kampagne

von Stefan Posch

Falkensteiner Park Residences Lake Garda © FMTG
Am 6. Oktober 2023 ist die 11. Crowdinvestment-Kampagne der Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG (FMTG) an den Start gegangen. Vorab hatten bestehende Investor:innen bereits die Möglichkeit, exklusiv ein Investment zu tätigen. Mit offiziellem Start der Kampagne wurden so bereits über 5 Millionen Euro Kapital generiert. Die Mittel der Kampagne fließen unter anderem in die Entwicklung eines 5-Sterne Resorts am Gardasee.
Die FMTG, die seit 2017 erfolgreich auf Crowdinvesting als Ergänzung in ihrer Finanzierungsstrategie setzt, hat mit mittlerweile mit zehn Kampagnen insgesamt rund 51 Millionen Euro mit der Kraft der Crowd gesammelt. Seit 2022 werden die Kampagnen über die eigene digitale Investmentplattform FMTG Invest abgewickelt. „Allein mit der letzten Kampagne, die im Mai 2023 zu Ende gegangen ist, konnten wir mehr als 10 Millionen Euro in Österreich und Deutschland generieren“, so Otmar Michaeler, CEO der FMTG. „Ganz besonders freuen wir uns, dass viele unserer mehr als 3.500 Investor_innen bereits mehrfach investiert sind und über die Jahre geschätzte Mitglieder der Falkensteiner-Familie geworden sind“
Für eine Laufzeit von 5 Jahren haben Investor:innen die Wahl zwischen einer Zinszahlung in cash von 6 Prozent p.a. oder in Form von Hotelgutscheinen in Höhe von 8 Prozent p.a. Ab einem Investment von 10.000 Euro erhalten sie zusätzlich einen Falkensteiner-Gutschein in Höhe von 1.200 Euro. „Bei der letzten Kampagne haben sich rund 50 Prozent unserer Investor:innen für die Auszahlung der Zinsen in Form von Hotel-Gutscheinen entschieden und uns mit einem durchschnittlichen Investment von mehr als 11.000 Euro ihr Vertrauen geschenkt“, so Anne Aubrunner, Managing Director FMTG Invest. Investments sind ab einer Summe von 500 Euro möglich. Die Zeichnungsfrist endet am 31.Oktober 2023.
Die Mittel der 11. Crowdinvestment-Kampagne fließen unter anderem in die weitere Expansion im Heimatmarkt Italien - nämlich in die Entwicklung eines exklusiven Resorts direkt am Ufer des Gardasees. Teil des Resorts werden ein 5-Sterne Hotel, als Teil der Premium Collection, sowie Premium Living Apartments sein. Mit unserem neuesten Projekt in Salò schaffen wir ein Premiumprodukt, das sich perfekt in die Region einfügt und für unsere Hauptmärkte - Italien, Deutschland, die Schweiz und Österreich - ein äußerst attraktives Reiseziel darstellt“, so Michaeler.
Weitere Projekte der FMTG, die sich zurzeit am italienischen Markt in Entwicklung befinden, sind ein Hotel in Bozen sowie ein 5-Sterne Resort in Licata auf Sizilien.

Logistikimmobilien vor Entwicklungsgrundstücken und Einzelhandel stark

Leipziger Investmentmarkt solide

von Elisabeth K. Fürst

Die Marktdynamik wird in Leipzig wieder anziehen. © Adobe Stock
Das Investmentvolumen für gewerbliche Immobilien beläuft sich in Leipzig nach den ersten drei Quartalen 2023 auf 456 Millionen Euro. Das ist im bundesweiten Vergleich ein recht solides Ergebnis. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Mit rund 116 Millionen Euro hat sich das Volumen der Portfoliodeals gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Auch anteilsmäßig kommen Portfoliodeals mit einem Viertel am Gesamtumsatz auf einen leicht überdurchschnittlichen Anteil (Ø 10 Jahre: 23 Prozent). „Dafür verantwortlich zeichnet der Verkauf eines Logistikobjekts aus einem größeren Portfolio durch die Baytree Logistics Properties (AXA) an P3 Logistic Parks. So ist es nicht verwunderlich, dass ausländische Investoren auf einen recht hohen Anteil von 38 Prozent kommen“, erklärt Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Leipziger Niederlassungsleiter.
Das Segment der großen Deals über 100 Millionen Euro hat einen vergleichsweise hohen Anteil von einem Viertel am gesamten Investmentvolumen. Allerdings geht das Volumen nur auf den bereits genannten Großdeal zurück. Mittelgroße Deals zwischen 50 und 100 Millionen Euro kommen auf ein Investmentvolumen von 129 Millionen Euro bzw. auf einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 28 Prozent. Im Bereich des langjährigen Durchschnitts liegt der Anteil von 22 Prozent des Segments zwischen 25 und 50 Millionen Euro. In der Größenordnung zwischen 10 und 25 Millionen Euro wurde mit 73 Millionen Euro ähnlich wie im Vorjahr wenig investiert. Auf den geringsten Anteil (8 Prozent) kommen kleine Deals bis 10 Millionen Euro. In diesem Segment wurden nur 37 Millionen Euro transagiert.
Am stärksten sind dabei die Logistikimmobilien. Sie steuern mehr als die Hälfte (237 Millionen Euro) zum gesamten Investmentumsatz bei. Im langjährigen Durchschnitt kommt die Assetklasse Logistik nur auf einen Marktanteil von 14 Prozent. Wesentliche Anteile daran haben der Verkauf des „Coreport Leipzig II“ in Schkeuditz und der bereits genannte Deal von P3 Logistic Parks. Die Sammelkategorie Sonstige, in die auch die Ankäufe der begehrten Leipziger Entwicklungsgrundstücke einfließen, kommt absolut betrachtet mit 120 Millionen Euro auf ein Ergebnis in ähnlicher Größenordnung wie im Vorjahr und mit 26 Prozent auf einen überdurchschnittlichen Anteil. Einzelhandel kann mit 46 Millionen Euro (10 Prozent) zumindest das Vorjahresergebnis toppen. Hingegen haben Büroobjekte mit knapp 6 Prozent einen ungewohnt geringen Marktanteil (Ø 10 Jahre: 29 Prozent).
„Vor dem Hintergrund der generell geringen Dynamik auf den deutschen Investmentmärkten kann Leipzig mit einem soliden Ergebnis nach den ersten neun Monaten aufwarten. Der Abschluss einiger größerer Transaktionen spricht dafür, dass der Leipziger Investmentmarkt sich bereits in einer späteren Phase im Konsolidierungszyklus befindet. Zusammen mit der sich bereits abzeichnenden Talsohle am Leipziger Investmentmarkt und Signalen, die auf ein Ende im Zinserhöhungszyklus hindeuten, dürften die Renditen 2024 in Leipzig nur noch leicht zulegen und die Marktdynamik am Leipziger Investmentmarkt anziehen“, so Stefan Sachse.
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