Eine Erholung ist langsam spürbar

Kitzbühel, Salzburg und Velden führend im Luxus-Ranking

von Elisabeth K. Fürst

Preisentwicklung von Luxusimmobilien
in den Top-Lagen Österreichs  © PriceHubble Preisentwicklung von Luxusimmobilien in den Top-Lagen Österreichs © PriceHubble
Luxusimmobilien gelten als krisensicher. Diese Aussage hat sich PriceHubble jetzt genauer angeschaut. Drei Viertel der von ihnen befragten Immobilienfachleuten erwarteten, dass sich die Preise für Luxusimmobilien weder verändern noch weiter steigen werden. Für das untere und mittlere Preissegment gaben fast zwei Drittel an, dass sie mit steigenden Preisen rechnen. Diese Vermutungen können mit der aktuellen Analyse von PriceHubble aber nur teilweise bestätigt werden. Die Analyse zeigt, dass sich das obere Preissegment am Wohnimmobilienmarkt in den Top-6-Standorten in den vergangenen zwölf Monaten  unterschiedlich entwickelt hat. In der Hälfte der untersuchten Städte ist der Quadratmeterpreis im oberen Preissegment um 2,8 bis knapp 5 Prozent gestiegen, bei den anderen Standorten ist der Preis um 2,7 bis 6,3 Prozent gesunken. Mit durchschnittlichen Wachstumsraten um knapp 1 bis 19,5 Prozent in den vergangenen vier Jahren konnten die jeweils wachstumsstärksten Stadtteile Österreichs identifiziert werden. Dabei führen die Stadtteile Klagenfurt-Viktring mit 19,5 und Salzburg-Oberwinkl mit knapp 14 Prozent das Gesamtranking an.
Die Angebotspreise sind im mittleren und unteren Preissegment im Vergleich zu 2022 in fast allen Standorten um 1,9 bis 10,2 Prozent gesunken. Einzige Ausnahmen bilden Wien, wo in diesem Segment die Preise um 13,8 Prozent und Kitzbühel, wo sie um 10,6 Prozent gestiegen sind. Im oberen Segment haben sich die Preise je nach Standort unterschiedlich entwickelt. So sind sie in Salzburg um 2,8 Prozent, in Klagenfurt um 2,9 und in Kitzbühel um knapp 5 Prozent gestiegen. Im Gegensatz dazu sind sie in Velden um 2,7 Prozent, Innsbruck um 6,2 Prozent und Wien um 6,3 Prozent gesunken. “Auch wenn es nicht auf alle österreichischen Standorte zutrifft, so ist unsererseits eine Erholung des Immobilienmarktes langsam spürbar. Gerade im Luxussegment müssen wir von einem neuen Preisniveau ausgehen. Sobald dieses aber bei allen verankert ist, sind auch wieder realistische Kalkulationen möglich. Außerdem wird die erwartete, leicht zurückgehende, Inflation dabei helfen, den Markt wieder anzukurbeln”, ist sich Christian Steinke, Regional Manager DACH & CEE von PriceHubble, sicher.
Bei der Analyse der Preisentwicklung des Angebotsmarktes ist zu erkennen, dass von den Top-6 Standorten Kitzbühel, Salzburg und Velden die Top-3, in Hinblick auf den Durchschnittspreis pro Quadratmeter im H1 2023, bilden. Kitzbühel liegt dabei mit 21.814 Euro weit vorne, gefolgt von Salzburg mit 9.125 Euro und Velden mit 8.542 Euro. Die niedrigsten Durchschnittspreise im oberen Segment weisen Klagenfurt (5.109 Euro) und Wien (7.493 Euro) auf. Das untere Preissegment wird von Kitzbühel (8.902 Euro), Innsbruck (5.343 Euro) und Salzburg (4.869 Euro) angeführt. Am günstigsten sind für Käufer:innen und Investor:innen in diesem Segment aktuell die Märkte Klagenfurt (2.458 Euro) und Velden (2.718 Euro). “Insbesondere für Käufer:innen und Investor:innen ist es spannend zu sehen, welche Lagen in den vergangenen Jahren die stärkste Wertentwicklung vollzogen haben. Die durchschnittliche Wachstumsrate der Angebotspreise ist ein guter Indikator für diese Messung”, erklärt Steinke. „Dass vor allem Randlagen in Wien und Salzburg vorne mitmischen, überrascht nicht. Die stetig hohen Preise in der Innenstadt haben dazu geführt, dass vor allem Randlagen an Attraktivität gewonnen haben. Die Pandemie und die damit verbundene Zunahme von Homeoffice-Möglichkeiten haben diese Entwicklung noch verstärkt.”
Weiterlesen

Vorarlberger Wohnpaket

Leistbares Wohnen und Zweitwohnungsabgabe

von Leon Protz

Vorarlberg schnürt Paket zum Thema Wohnen © AdobeStock Vorarlberg schnürt Paket zum Thema Wohnen © AdobeStock
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) plant für den Herbst ein umfassendes Paket zum Thema Wohnen. In Abstimmung mit den Gemeinden sollen über den Bodenfonds Grundstücke dem leistbaren Wohnen zugeführt werden. Auch soll der Bodenfonds dazu beitragen, Grundstücke für strategisch wichtige Infrastrukturprojekte zu sichern. Ebenfalls neu eingeführt wird eine Widmungskategorie "Förderbarer Wohnbau". Die Zweitwohnungsabgabe soll  künftig nicht nur "klassische" Ferienwohnungen in Tourismusgebieten betreffen, sondern auch leer stehenden Wohnungen, die weder als Hauptwohnsitz noch für berufliche oder ähnliche Zwecke genutzt werden. Andererseits werden Investorenmodelle eingedämmt. Ebenfalls geplant sind eine Verbesserung der Wohnbauförderung und der Wohnbeihilfe. Im Bereich des gemeinnützigen Wohnbaus möchte der Landeshauptmann ein Miet-Kauf-Modell umsetzen. Er sei diesbezüglich mit der Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft im Gespräch, deren größter Gesellschafter das Land ist.
Weiterlesen

Neue Besitzer fürs Café Prückel

Hauptgesellschafter ist JP Immobilien

von Elisabeth K. Fürst

Das Café Prückel wird neu übernommen. © Café Prückel Das Café Prückel wird neu übernommen. © Café Prückel
Das Café Prückel hat neue Besitzer: Ein Betreiberteam mit Hauptgesellschafter JP Immobilien übernimmt gemeinsam mit Spitzengastronomen. Die bisherige Besitzerin Christl Sedlar wird weiterhin beratend zur Verfügung stehen. Die Betreibergesellschaft unter der Leitung von Daniel Jelitzka, dem geschäftsführenden Gesellschafter von JP Immobilien übernimmt am 1. Jänner 2024 die Geschäfte von Sedlar. Weitere Gesellschafter der neuen Betreibergruppe sind dieGastronom:innen Thomas Hahn („Labstelle“,„Kelsen“) und Manfred Stallmajer („The Guesthouse“, „Josefine“) als Geschäftsführer, sowie Michaela Klein und Helmuth Unger („Wein Kaffee im Hochhaus“, „Unger und Klein“).
Das Café Prückel befindet sich an der Ecke Stubenring/Karl Lueger-Platz. Es wurde 1903 gegründet und wechselte mehrfach den Besitzer. Namensgebend war Wenzel Prückel, der 1920 an Johann Palouda sen. übergab. Seit damals ist das Kaffeehaus im Familienbesitz und wurde zuletzt von Christl Sedlar geführt. Mehrheitsgesellschafter Daniel Jelitzka freut sich: „Das Café Prückel ist eines der letzten, im Originalzustand erhaltenen Kaffeehäuser Wiens und damit ein Stück Kulturerbe. Wir greifen diese gesellschaftspolitische Verantwortung auf und übernehmen mit Freude die schöne Aufgabe, das Oeuvre zu bewahren und die kulturelle wie gastronomische Qualität zu sichern." Das denkmalgeschützte Kaffeehaus am Ring soll einem Soft Relaunch unterzogen werden. Dabei bleibt die aus den 1950er-Jahren stammende Inneneinrichtung des Kaffeehauses unberührt, aber die Infrastruktur soll an heutige Anforderungen angepasst werden.
Weiterlesen

Fünf Stufen der Digitalisierung

Reifegrad-Modell zur Einschätzung des Digitalisierungsgrades

von Leon Protz

Gründer und Geschäftsführer Patrick Penn © docunite GmbH Gründer und Geschäftsführer Patrick Penn © docunite GmbH
Immobilienunternehmen sind häufig digital schlechter aufgestellt, als sie denken. „Unternehmen machen Schritt fünf vor Schritt eins “, beobachtet der Gründer und Geschäftsführer von docunite, Patrick Penn. „Nicht selten verlaufen Digitalisierungsprojekte dann im Sande. Und genervte Mitarbeiter haben im schlimmsten Fall das Vertrauen in digitale Lösungen verloren.“ Um den Digitalisierungsgrad des eigenen Unternehmens besser einschätzen zu können, hat docunite ein digitales Reifegrad-Modell entwickelt, das einen besonderen Fokus auf das Dokumentenmanagement für die Immobilienbranche legt. Auf Stufe 1 kommt das das Papier-Archiv. Die meisten Informationen existieren in der Regel auf Papier, sind gerne in Aktenordnern abgelegt und werden anlassbezogen gescannt, per E-Mail oder USB-Sticks verschickt.  Dezentrales Arbeiten und Skalierungsmöglichkeiten sind in dieser Phase schwierig. Auf Stufe 2 kommt das Server-Sammelsurium. Dateien, Dokumente und Informationen liegen – vielleicht sogar Passwort-geschützt – auf einem Server ab. Dennoch existieren viele verschiedene Ordner-Strukturen, die in Abteilungen über Jahre hinweg gewachsen sind. Auch diese Stufe hat noch wenig mit digtaler Evolution zu tun. Auf Stufe 3 kommt der Cloud-Computer-Club. Dateien und Dokument sind in ein digitales Ablagesystem gezogen: die Cloud. Hier können mehrere Leute parallel daran arbeiten. Zugriffsrechte lassen sich auf Dokumentenbasis vergeben und es gibt individuelle Strukturen statt festgelegter Ordner für alle. Anstelle von Silos, ist die Cloud durch eine vernetzte Organisation gekennzeichnet. Auf Stufe 4 kommen die Netzwerk-Nerds. Die Basis für team- und abteilungsübergreifendes Arbeiten bilden nicht mehr Ordner, sondern einzelne Dokumente. Wichtige Dokumente existieren nur noch in einer einzigen Version. Jeder Berechtigte arbeitet an dieser einen Version und ist immer auf dem aktuellsten Stand. In dieser Stufe hat das Denken in Aufgaben das klassische Abteilungsdenken abgelöst. Es existiert eine Single-Source-of-Truth auf Dokumentenebene. Auf Stufe 5 kommt die Mensch-Maschinen-Symbiose. Ein hohes Niveau an Automatisierung, schnittstellenübergreifende Prozesse, kein Informationsverlust und das Kollegenteam kann sich in ihrem Stuhl zurücklehnen und die wirklich wichtige Denkarbeit leisten. Eine digitalisierte Datengrundlage arbeitet mit Informationen anstatt mit Dokumenten. Jetzt kommen künstliche Intelligenz und Algorithmen voll zum Tragen und das Unternehmen ist in Phase fünf angekommen. Kollaboratives und transparentes Arbeiten sind jetzt wirklich möglich.
Weiterlesen

Logistikzentrum als Rohstofflager

Delta baut eine Immobilie, die nach der Nutzung als Rohstoffdatenbank dient

von Franz Artner

Delta Distributionszentrum  © Delta Development Delta Distributionszentrum © Delta Development
Am nördlichen Rande des Ruhrgebiets entsteht im Dorstener Industriepark "Große Heide Wulfen" ein besonders nachhaltiges Logistik-Drehkreuz für den europäischen Markt. Dabei setzt der Bauherr, die Delta Development, auf Kreislauffähigkeit. Das stellt hohe Anforderungen an den Bau, denn am Ende seiner Nutzungszeit soll das Gebäude als eine Art Rohstoffdatenbank dienen, die ihre verbauten Materialien für neue Projekte freigibt. Delta hat sich daher mit EPEA, einer Tochtergesellschaft der Drees & Sommer SE, ein Expert:innenteam ins Boot geholt, das auf kreislauffähige Produkte spezialisiert ist. Nach knapp anderthalb Jahren Bauzeit wird das über 70.000 m2 umfassende Neubauprojekt Mitte September an Levi Strauss & Co. übergeben.
"Wir wollen die Logistikimmobilie innerhalb der Mietlaufzeit CO2-neutral betreiben. Neben einem sparsamen Energiekonzept geht es vor allem auch darum, Ressourcen zu sparen", erklärt Julian von Hodenberg, Senior-Projektmanager bei Delta Development. Der Leitgedanke: Die verbauten Materialien landen bei späterem Umbau oder Abriss nicht auf der Deponie, sondern können in neuen Bauvorhaben genutzt werden.
Das neue Logistikzentrum ist auf dem bisher brachliegenden Grundstück der stillgelegten Zeche Wulfen angesiedelt. Auf dem ehemaligen Industrieareal waren noch zahlreiche Betonteile vorhanden, die bei herkömmlichen Bauvorhaben zunächst entsorgt werden. "Stattdessen haben wir die Betonteile geschreddert und den Schotter zur Verdichtung des Bodens verwenden", erklärt Tepner.
Auch bei der Auswahl der Baumaterialien liegt der Fokus auf Wiederverwertung, Ressourcenschonung und Abfallreduktion. "Viele der verbauten Rohstoffe werden nachhaltig gewonnen und recyclingfähig ausgelegt", erklärt Marcel Özer, Teamleiter bei Epea. In einem einem Gebäuderessourcenpass, wie ihn künftig auch die Bundesregierung einführen will, werden daher sämtliche Materialien und ihre Eigenschaften erfasst. Das Ressourcenmanagement des neuen Logistikzentrums hat nicht nur die baulichen Aspekte im Blick. Regenwasser wird gesammelt, in einem Tank unter der Erde gespeichert und zur Bewässerung der Dachbegrünung sowie für die Toilettenspülung verwendet. Und für den Abfall werden hauseigene Recyclinganlagen errichtet, um auch hier - soweit möglich - Müll zu vermeiden.
Zum nachhaltigen Betrieb der Logistikimmobilie trägt vor allem das Energiekonzept bei. Mithilfe eines geothermischen Heiz- und Kühlsystems können die Logistikhallen effektiv erwärmt und gekühlt werden: 100 Meter tiefe Bohrungen in die Erdkruste ermöglichen die Nutzung der regenerativen Erdwärme. Ein Großteil der Dachflächen des Gebäudes tragen zudem Solarpanels, um eigenen Strom zu erzeugen. Zu Spitzenzeiten wird eine mögliche Überproduktion an Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Und auf den Bereichen des Dachs, die keine Solarenergie erzeugen, können die Mitarbeitenden zwischen Klatschmohn und Kornblumen frische Luft schnappen. Ende 2023 sollen die rund 650 Mitarbeitenden von Levi's das neue Logistikzentrum beziehen. Bis dahin werden noch - ganz im Sinne eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts - Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgebaut. Nach seiner Fertigstellung soll das Gebäude für seine ökologische Bauweise nach Leed und Well mit Platin zertifiziert werden.
Weiterlesen

Jede dritte Person lebt allein

Ruhe, Sauberkeit und die eigene Fernseh- und Musikwahl sind ausschlaggebend

von Elisabeth K. Fürst

Singles freuen sich über Ruhe und Selbstbestimmung. © Adobe Stock Singles freuen sich über Ruhe und Selbstbestimmung. © Adobe Stock
Laut Statistik Austria lebt jede dritte Person in einem Einzelhaushalt. Welche Vorteile es hat, alleine zu leben, dem ist eine Studie von Innofact im Auftrag von ImmoScout24.at unter 500 Österreicher:innen nachgegangen. Dabei gaben knapp drei Viertel (73 Prozent) an, es sei von Vorteil, selbst über das Sauberkeits- und Hygienelevel der Wohnung bestimmen zu können. Frauen ist es noch wichtiger (76 Prozent) als Männern (70 Prozent), die Sauberkeit nach eigenem Belieben umsetzen und bestimmen zu können. Zweiter Knackpunkt war der Faktor Stille. So sagen 7 von 10 Befragten, das Ruhebedürfnis und der Wunsch, auch einmal für sich allein zu sein, sei ausschlaggebend für das Leben ohne Mitbewohner:innen.
Singles freuen sich vor allem auch darüber beim Musik- oder Fernsehprogramm schalten und walten zu können, wie sie wollen. So geben 6 von 10 als vorteilhafte Gründe für die Führung eines eigenen Haushalts an, selbst über Musik und TV-Programme entscheiden zu können. Vor allem den unter 30-Jährigen ist Ersteres ein Anliegen, hier geben sogar 7 von 10 Personen die eigene Musikauswahl als wichtigen Vorteil an. Auch das Einladen von Freunden zu jeder Uhrzeit sehen 6 von 10 Personen als ein großes Plus. In der Altersgruppe der unter 30-Jährigen liegt der Anteil sogar bei drei Viertel. Ein weiteres Thema ist der Alltag, anders gesagt die Organisation des eigenen Lebens: Nur die Verantwortung für sich selbst zu haben und nur das eigene Leben im Griff haben zu müssen, sehen 61 Prozent als Vorteil des Alleinwohnens an.
Einrichtung und Essen sind weitere Pluspunkte. So ist für zwei Drittel der befragten Personen ist die Tatsache, ihr Zuhause nach eigenen Vorstellungen einzurichten und zu dekorieren ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Singlehaushaltes. Für Frauen (69 Prozent) ist das übrigens nur etwas wichtiger als für Männer (63 Prozent). Letzteren ist es dafür wichtiger, selbst über Essen und Trinken zu entscheiden – 7 von 10 Männern (Frauen 64 Prozent) sehen einen Vorteil darin, im eigenen Haushalt zu jeder Zeit essen zu können, was sie wollen.
Wichtig ist den Befragten auch der freie Zugang zum Bad: 60 Prozent duschen einfach gerne, wann ihnen danach ist. Auch der Schönheitsschlaf ist für mehr als die Hälfte der Befragten ein Knackpunkt. Knapp 6 von 10 der Befragten empfinden es als Vorteil des Alleinlebens, nicht von jemand anderem beim Schlafen gestört zu werden (z.B. Schnarchen, spätes Zubettgehen, frühes Aufstehen).
Weiterlesen

Alfred Riedl stellt Vorsitz ruhend

Ruhendstellung des Gemeindebund-Chefs soll Gemeindebund entlasten

von Leon Protz

Alfred Riedl bringt die Flächenversiegelung zur Ruhe © feelimage/Matern Alfred Riedl bringt die Flächenversiegelung zur Ruhe © feelimage/Matern
Gemeindebundpräsident Alfred Riedl (ÖVP) stelle seinen Vorsitz als Gemeindebund-Chef "ruhend", hieß es gestern nach einer rund einstündigen Präsidiumssitzung via Aussendung. Riedl werden fragwürdige Grundstücksdeals vorgeworfen.  Der Gemeindebund-Chef soll laut Medienberichten durch Grundstücksverkäufe in seiner Heimatgemeinde Grafenwörth (Bezirk Tulln), wo er das Amt des Bürgermeisters bekleidet, mehr als eine Million Euro verdient haben. Olga Voglauer, Generalsekretärin der Grünen, begrüßte den Schritt Riedls. Jetzt müsse Aufklärung das Gebot der Stunde lauten, schrieb sie auf Twitter. Der Gemeindebund-Chef habe "mit zweifelhaftem Eifer" Flächen versiegelt und Böden unnutzbar gemacht. Die Aufgabe von Gemeindevertreterinnen und Vertretern sei es aber eigentlich, "sich vor Ort für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder einzusetzen".
Durch die Ruhendstellung solle der Gemeindebund entlastet werden, um in Ruhe weiterzuarbeiten, hieß es. Der Gemeindebund-Vizepräsident und Präsident des niederösterreichischen SP-Gemeindevertreterverbandes, der Ternitzer Bürgermeister Rupert Dworak, hatte erklärt, dass die sozialdemokratischen Vertreter Riedl den Rückzug nahelegen würden, um weiteren Schaden vom Gemeindebund abzuwenden. Riedl entschied sich für den Mittelweg: "Ich habe den ersten Vizepräsidenten Erwin Dirnberger und Vizepräsidentin Andrea Kaufmann gebeten, meine Aufgaben im Gemeindebund bis zur nächsten Sitzung des Bundesvorstandes zu übernehmen", wurde er in der Aussendung zitiert. Der Vorschlag sei von den Präsidiumsmitgliedern einstimmig angenommen worden.
Unzufrieden mit den Konsequenzen zeigte sich die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die Riedl ebenfalls vorgeworfen hatte, an der Versiegelung fruchtbarer Böden verdient zu haben. "Wer so agiert, kann nicht im Namen der österreichischen Gemeinden so wichtige Materien wie die Bodenschutz-Strategie verhandeln. Ein Rücktritt auf Zeit reicht da nicht aus", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Führung des Gemeindebundes müsse auf neue Beine gestellt werden.
Weiterlesen

Hauptgesellschafter ist JP Immobilien

Neue Besitzer fürs Café Prückel

von Elisabeth K. Fürst

Das Café Prückel hat neue Besitzer: Ein Betreiberteam mit Hauptgesellschafter JP Immobilien übernimmt gemeinsam mit Spitzengastronomen. Die bisherige Besitzerin Christl Sedlar wird weiterhin beratend zur Verfügung stehen. Die Betreibergesellschaft unter der Leitung von Daniel Jelitzka, dem geschäftsführenden Gesellschafter von JP Immobilien übernimmt am 1. Jänner 2024 die Geschäfte von Sedlar. Weitere Gesellschafter der neuen Betreibergruppe sind dieGastronom:innen Thomas Hahn („Labstelle“,„Kelsen“) und Manfred Stallmajer („The Guesthouse“, „Josefine“) als Geschäftsführer, sowie Michaela Klein und Helmuth Unger („Wein Kaffee im Hochhaus“, „Unger und Klein“).
Das Café Prückel befindet sich an der Ecke Stubenring/Karl Lueger-Platz. Es wurde 1903 gegründet und wechselte mehrfach den Besitzer. Namensgebend war Wenzel Prückel, der 1920 an Johann Palouda sen. übergab. Seit damals ist das Kaffeehaus im Familienbesitz und wurde zuletzt von Christl Sedlar geführt. Mehrheitsgesellschafter Daniel Jelitzka freut sich: „Das Café Prückel ist eines der letzten, im Originalzustand erhaltenen Kaffeehäuser Wiens und damit ein Stück Kulturerbe. Wir greifen diese gesellschaftspolitische Verantwortung auf und übernehmen mit Freude die schöne Aufgabe, das Oeuvre zu bewahren und die kulturelle wie gastronomische Qualität zu sichern." Das denkmalgeschützte Kaffeehaus am Ring soll einem Soft Relaunch unterzogen werden. Dabei bleibt die aus den 1950er-Jahren stammende Inneneinrichtung des Kaffeehauses unberührt, aber die Infrastruktur soll an heutige Anforderungen angepasst werden.

Reifegrad-Modell zur Einschätzung des Digitalisierungsgrades

Fünf Stufen der Digitalisierung

von Leon Protz

Gründer und Geschäftsführer Patrick Penn © docunite GmbH
Immobilienunternehmen sind häufig digital schlechter aufgestellt, als sie denken. „Unternehmen machen Schritt fünf vor Schritt eins “, beobachtet der Gründer und Geschäftsführer von docunite, Patrick Penn. „Nicht selten verlaufen Digitalisierungsprojekte dann im Sande. Und genervte Mitarbeiter haben im schlimmsten Fall das Vertrauen in digitale Lösungen verloren.“ Um den Digitalisierungsgrad des eigenen Unternehmens besser einschätzen zu können, hat docunite ein digitales Reifegrad-Modell entwickelt, das einen besonderen Fokus auf das Dokumentenmanagement für die Immobilienbranche legt. Auf Stufe 1 kommt das das Papier-Archiv. Die meisten Informationen existieren in der Regel auf Papier, sind gerne in Aktenordnern abgelegt und werden anlassbezogen gescannt, per E-Mail oder USB-Sticks verschickt.  Dezentrales Arbeiten und Skalierungsmöglichkeiten sind in dieser Phase schwierig. Auf Stufe 2 kommt das Server-Sammelsurium. Dateien, Dokumente und Informationen liegen – vielleicht sogar Passwort-geschützt – auf einem Server ab. Dennoch existieren viele verschiedene Ordner-Strukturen, die in Abteilungen über Jahre hinweg gewachsen sind. Auch diese Stufe hat noch wenig mit digtaler Evolution zu tun. Auf Stufe 3 kommt der Cloud-Computer-Club. Dateien und Dokument sind in ein digitales Ablagesystem gezogen: die Cloud. Hier können mehrere Leute parallel daran arbeiten. Zugriffsrechte lassen sich auf Dokumentenbasis vergeben und es gibt individuelle Strukturen statt festgelegter Ordner für alle. Anstelle von Silos, ist die Cloud durch eine vernetzte Organisation gekennzeichnet. Auf Stufe 4 kommen die Netzwerk-Nerds. Die Basis für team- und abteilungsübergreifendes Arbeiten bilden nicht mehr Ordner, sondern einzelne Dokumente. Wichtige Dokumente existieren nur noch in einer einzigen Version. Jeder Berechtigte arbeitet an dieser einen Version und ist immer auf dem aktuellsten Stand. In dieser Stufe hat das Denken in Aufgaben das klassische Abteilungsdenken abgelöst. Es existiert eine Single-Source-of-Truth auf Dokumentenebene. Auf Stufe 5 kommt die Mensch-Maschinen-Symbiose. Ein hohes Niveau an Automatisierung, schnittstellenübergreifende Prozesse, kein Informationsverlust und das Kollegenteam kann sich in ihrem Stuhl zurücklehnen und die wirklich wichtige Denkarbeit leisten. Eine digitalisierte Datengrundlage arbeitet mit Informationen anstatt mit Dokumenten. Jetzt kommen künstliche Intelligenz und Algorithmen voll zum Tragen und das Unternehmen ist in Phase fünf angekommen. Kollaboratives und transparentes Arbeiten sind jetzt wirklich möglich.
2
3

Delta baut eine Immobilie, die nach der Nutzung als Rohstoffdatenbank dient

Logistikzentrum als Rohstofflager

von Franz Artner

Am nördlichen Rande des Ruhrgebiets entsteht im Dorstener Industriepark "Große Heide Wulfen" ein besonders nachhaltiges Logistik-Drehkreuz für den europäischen Markt. Dabei setzt der Bauherr, die Delta Development, auf Kreislauffähigkeit. Das stellt hohe Anforderungen an den Bau, denn am Ende seiner Nutzungszeit soll das Gebäude als eine Art Rohstoffdatenbank dienen, die ihre verbauten Materialien für neue Projekte freigibt. Delta hat sich daher mit EPEA, einer Tochtergesellschaft der Drees & Sommer SE, ein Expert:innenteam ins Boot geholt, das auf kreislauffähige Produkte spezialisiert ist. Nach knapp anderthalb Jahren Bauzeit wird das über 70.000 m2 umfassende Neubauprojekt Mitte September an Levi Strauss & Co. übergeben.
"Wir wollen die Logistikimmobilie innerhalb der Mietlaufzeit CO2-neutral betreiben. Neben einem sparsamen Energiekonzept geht es vor allem auch darum, Ressourcen zu sparen", erklärt Julian von Hodenberg, Senior-Projektmanager bei Delta Development. Der Leitgedanke: Die verbauten Materialien landen bei späterem Umbau oder Abriss nicht auf der Deponie, sondern können in neuen Bauvorhaben genutzt werden.
Das neue Logistikzentrum ist auf dem bisher brachliegenden Grundstück der stillgelegten Zeche Wulfen angesiedelt. Auf dem ehemaligen Industrieareal waren noch zahlreiche Betonteile vorhanden, die bei herkömmlichen Bauvorhaben zunächst entsorgt werden. "Stattdessen haben wir die Betonteile geschreddert und den Schotter zur Verdichtung des Bodens verwenden", erklärt Tepner.
Auch bei der Auswahl der Baumaterialien liegt der Fokus auf Wiederverwertung, Ressourcenschonung und Abfallreduktion. "Viele der verbauten Rohstoffe werden nachhaltig gewonnen und recyclingfähig ausgelegt", erklärt Marcel Özer, Teamleiter bei Epea. In einem einem Gebäuderessourcenpass, wie ihn künftig auch die Bundesregierung einführen will, werden daher sämtliche Materialien und ihre Eigenschaften erfasst. Das Ressourcenmanagement des neuen Logistikzentrums hat nicht nur die baulichen Aspekte im Blick. Regenwasser wird gesammelt, in einem Tank unter der Erde gespeichert und zur Bewässerung der Dachbegrünung sowie für die Toilettenspülung verwendet. Und für den Abfall werden hauseigene Recyclinganlagen errichtet, um auch hier - soweit möglich - Müll zu vermeiden.
Zum nachhaltigen Betrieb der Logistikimmobilie trägt vor allem das Energiekonzept bei. Mithilfe eines geothermischen Heiz- und Kühlsystems können die Logistikhallen effektiv erwärmt und gekühlt werden: 100 Meter tiefe Bohrungen in die Erdkruste ermöglichen die Nutzung der regenerativen Erdwärme. Ein Großteil der Dachflächen des Gebäudes tragen zudem Solarpanels, um eigenen Strom zu erzeugen. Zu Spitzenzeiten wird eine mögliche Überproduktion an Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Und auf den Bereichen des Dachs, die keine Solarenergie erzeugen, können die Mitarbeitenden zwischen Klatschmohn und Kornblumen frische Luft schnappen. Ende 2023 sollen die rund 650 Mitarbeitenden von Levi's das neue Logistikzentrum beziehen. Bis dahin werden noch - ganz im Sinne eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts - Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgebaut. Nach seiner Fertigstellung soll das Gebäude für seine ökologische Bauweise nach Leed und Well mit Platin zertifiziert werden.
4

Ruhe, Sauberkeit und die eigene Fernseh- und Musikwahl sind ausschlaggebend

Jede dritte Person lebt allein

von Elisabeth K. Fürst

Singles freuen sich über Ruhe und Selbstbestimmung. © Adobe Stock
Laut Statistik Austria lebt jede dritte Person in einem Einzelhaushalt. Welche Vorteile es hat, alleine zu leben, dem ist eine Studie von Innofact im Auftrag von ImmoScout24.at unter 500 Österreicher:innen nachgegangen. Dabei gaben knapp drei Viertel (73 Prozent) an, es sei von Vorteil, selbst über das Sauberkeits- und Hygienelevel der Wohnung bestimmen zu können. Frauen ist es noch wichtiger (76 Prozent) als Männern (70 Prozent), die Sauberkeit nach eigenem Belieben umsetzen und bestimmen zu können. Zweiter Knackpunkt war der Faktor Stille. So sagen 7 von 10 Befragten, das Ruhebedürfnis und der Wunsch, auch einmal für sich allein zu sein, sei ausschlaggebend für das Leben ohne Mitbewohner:innen.
Singles freuen sich vor allem auch darüber beim Musik- oder Fernsehprogramm schalten und walten zu können, wie sie wollen. So geben 6 von 10 als vorteilhafte Gründe für die Führung eines eigenen Haushalts an, selbst über Musik und TV-Programme entscheiden zu können. Vor allem den unter 30-Jährigen ist Ersteres ein Anliegen, hier geben sogar 7 von 10 Personen die eigene Musikauswahl als wichtigen Vorteil an. Auch das Einladen von Freunden zu jeder Uhrzeit sehen 6 von 10 Personen als ein großes Plus. In der Altersgruppe der unter 30-Jährigen liegt der Anteil sogar bei drei Viertel. Ein weiteres Thema ist der Alltag, anders gesagt die Organisation des eigenen Lebens: Nur die Verantwortung für sich selbst zu haben und nur das eigene Leben im Griff haben zu müssen, sehen 61 Prozent als Vorteil des Alleinwohnens an.
Einrichtung und Essen sind weitere Pluspunkte. So ist für zwei Drittel der befragten Personen ist die Tatsache, ihr Zuhause nach eigenen Vorstellungen einzurichten und zu dekorieren ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Singlehaushaltes. Für Frauen (69 Prozent) ist das übrigens nur etwas wichtiger als für Männer (63 Prozent). Letzteren ist es dafür wichtiger, selbst über Essen und Trinken zu entscheiden – 7 von 10 Männern (Frauen 64 Prozent) sehen einen Vorteil darin, im eigenen Haushalt zu jeder Zeit essen zu können, was sie wollen.
Wichtig ist den Befragten auch der freie Zugang zum Bad: 60 Prozent duschen einfach gerne, wann ihnen danach ist. Auch der Schönheitsschlaf ist für mehr als die Hälfte der Befragten ein Knackpunkt. Knapp 6 von 10 der Befragten empfinden es als Vorteil des Alleinlebens, nicht von jemand anderem beim Schlafen gestört zu werden (z.B. Schnarchen, spätes Zubettgehen, frühes Aufstehen).

Ruhendstellung des Gemeindebund-Chefs soll Gemeindebund entlasten

Alfred Riedl stellt Vorsitz ruhend

von Leon Protz

Alfred Riedl bringt die Flächenversiegelung zur Ruhe © feelimage/Matern
Gemeindebundpräsident Alfred Riedl (ÖVP) stelle seinen Vorsitz als Gemeindebund-Chef "ruhend", hieß es gestern nach einer rund einstündigen Präsidiumssitzung via Aussendung. Riedl werden fragwürdige Grundstücksdeals vorgeworfen.  Der Gemeindebund-Chef soll laut Medienberichten durch Grundstücksverkäufe in seiner Heimatgemeinde Grafenwörth (Bezirk Tulln), wo er das Amt des Bürgermeisters bekleidet, mehr als eine Million Euro verdient haben. Olga Voglauer, Generalsekretärin der Grünen, begrüßte den Schritt Riedls. Jetzt müsse Aufklärung das Gebot der Stunde lauten, schrieb sie auf Twitter. Der Gemeindebund-Chef habe "mit zweifelhaftem Eifer" Flächen versiegelt und Böden unnutzbar gemacht. Die Aufgabe von Gemeindevertreterinnen und Vertretern sei es aber eigentlich, "sich vor Ort für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder einzusetzen".
Durch die Ruhendstellung solle der Gemeindebund entlastet werden, um in Ruhe weiterzuarbeiten, hieß es. Der Gemeindebund-Vizepräsident und Präsident des niederösterreichischen SP-Gemeindevertreterverbandes, der Ternitzer Bürgermeister Rupert Dworak, hatte erklärt, dass die sozialdemokratischen Vertreter Riedl den Rückzug nahelegen würden, um weiteren Schaden vom Gemeindebund abzuwenden. Riedl entschied sich für den Mittelweg: "Ich habe den ersten Vizepräsidenten Erwin Dirnberger und Vizepräsidentin Andrea Kaufmann gebeten, meine Aufgaben im Gemeindebund bis zur nächsten Sitzung des Bundesvorstandes zu übernehmen", wurde er in der Aussendung zitiert. Der Vorschlag sei von den Präsidiumsmitgliedern einstimmig angenommen worden.
Unzufrieden mit den Konsequenzen zeigte sich die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die Riedl ebenfalls vorgeworfen hatte, an der Versiegelung fruchtbarer Böden verdient zu haben. "Wer so agiert, kann nicht im Namen der österreichischen Gemeinden so wichtige Materien wie die Bodenschutz-Strategie verhandeln. Ein Rücktritt auf Zeit reicht da nicht aus", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Führung des Gemeindebundes müsse auf neue Beine gestellt werden.
5