Immobilieninvestments ziehen wieder an

Gute Wohnlagen gewinnen an Attraktivität

von Elisabeth K. Fürst

Die größte Immobilienmesse Europas, MIPIM, die letzte Woche in Cannes über die Bühne gegangen ist, hat gezeigt, dass die Branche in Bewegung ist. Und trotz aller Negativeprognosen ist die Stimmung nicht so schlecht, wie oft angenommen. Im Gegenteil: Arnold Immobilien - im Ausland als Arnold Investments tätig - berichtet über reges internationales Investoreninteresse. Besonders im Fokus sind Liegenschaften mit bis zu 50 Millionen Euro. "Viele Deals stehen unmittelbar vor dem Abschluss", zieht Markus Arnold, CEO und Alleineigentümer von Arnold Immobilien, ein zufriedenes Resümee. Auch Wohnimmobilien in guten Wiener Lagen werden aufgrund der attraktiveren Renditen wieder stärker nachgefragt. Arnold rechnet damit, dass sich noch im ersten Halbjahr 2023 auf Basis der höheren Renditeniveaus wieder deutlich attraktivere Investitionsmöglichkeiten ergeben werden. Die aktuellen Unsicherheiten am Bankensektor sind aber spürbar: "Als Absicherung des Vermögens, Geld gegen Steine zu tauschen, wird wieder an Attraktivität gewinnen", meint Arnold.
Stabil zeigte sich im Vorjahr der europäische Hotelinvestmentmarkt, mit einem im Vergleich zum Vorjahr geringen Rückgang von minus sechs Prozent auf 10,6 Milliarden Euro Gesamtvolumen. Hotelimmobilien waren im vierten Quartal 2022 europaweit die einzige Assetklasse, die im Vergleichszeitraum deutlich wachsendes Transaktionsgeschehen verzeichnete. "Dieser Trend setzt sich auch 2023 fort", lautet die Einschätzung von Markus Arnold aufgrund zahlreicher Investorengespräche auf der diesjährigen MIPIM. Daher hat das Unternehmen erst kürzlich den Bereich Hospitality weiter ausgebaut.
2022 hat sich der Fokus der Investoren auch in Richtung der südeuropäischen Immobilienmärkte verschoben. Sowohl Spanien, Portugal als auch Italien konnten das Investmentvolumen im vergangenen Jahr teilweise deutlich steigern. Die Gründe dafür sind die besseren wirtschaftlichen Fundamentaldaten durch die geringere Abhängigkeit von russischen Energielieferungen. Insbesondere im Industriesektor haben sich die Wettbewerbsvorteile von Deutschland, Österreich und den CEE-Staaten in Richtung Südeuropa verschoben. "Das bisherige Transaktionsgeschehen des ersten Quartals zeigt, dass der Südeuropatrend weiter anhalten wird", so Martin Ofner, Leiter Marktanalyse bei Arnold Immobilien.
Was sich schon 2022 abzeichnete, setzt sich auch 2023 fort.
Laut der Arnold Immobilien Marktanalyse ist 2022 das EU-weite Investmentvolumen in Einzelhandelsimmobilien um rund 18 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro gestiegen. Das bereits vor Jahren durch die Konkurrenz aus dem Onlinehandel und Covid ausgelöste Repricing bei Einzelhandelsimmobilien erleichtert in der aktuellen Marktsituation die Preisfindung zwischen Käufer und Verkäufer.

Weiterlesen

Studentenmieten gestiegen

Innsbruck ist am teuersten

von Elisabeth K. Fürst

Wer in Innsbruck studieren will zahlt für eine 40m2-Wohnung mittlerweile rund 680 Euro. (c) AdobeStockWer in Innsbruck studieren will zahlt für eine 40m2-Wohnung mittlerweile rund 680 Euro. (c) AdobeStock

Auch für Studierende sind die Mieten nach oben geklettert: In elf von zwölf Hochschulstädten sind die Gesamtmieten von Singlewohnungen laut einer Studie von immowelt.at von 2021 auf 2022 gestiegen. In der Spitze verteuerten sich die Mieten sogar um neun Prozent innerhalb eines Jahres. Sie hatten die Angebotsmieten von Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern dabei untersucht. Wie viel genau Studierende für eine kleine Wohnung ausgeben müssen, hängt dabei stark von der Stadt ab. In den beliebten Großstädten wie Innsbruck, Salzburg oder Wien ist Wohnen dementsprechend teurer. In kleineren Hochschulstädten wie Steyr oder Leoben können Studierende hingegen viel Geld bei der Miete sparen.
Am teuersten wohnen Studierende im Westen Österreichs. Besonders beliebt ist Innsbruck - immerhin rund jede:r fünfte Einwohner:in studiert -, was sich bei den Preisen bemerkbar macht. Innerhalb eines Jahres verteuerten sich die Angebotsmieten um sechs Prozent. Eine kleine Wohnung mit bis zu 40 m2 kostet inzwischen 680 Euro, vor einem Jahr waren es noch 640 Euro. Dahinter folgt Dornbirn auf Platz zwei der teuersten Hochschulstädte. Wer in Vorarlberg studieren möchte, muss mit Gesamtmieten von 630 Euro kalkulieren. Auch in Dornbirn haben sich die Preise spürbar verteuert: von 2021 auf 2022 um 5 Prozent.
Den gleichen prozentualen Anstieg weisen auch Salzburg und Wien auf. Die Angebotsmieten liegen ebenfalls eng beieinander: In der Mozartstadt müssen Studierende 610 Euro für Singlewohnungen zahlen. In der Bundeshauptstadt kostet eine Garcionerre 580 Euro, was Platz vier unter den untersuchten Städten ausmacht. In Wien ist nicht nur das Studienangebot besonders groß, auch die Anzahl an Studierenden übertrifft alle anderen Städte. Aktuell sind rund 200.000 Menschen an einer der vielen Hochschulen eingeschrieben. Das sorgt auch auf dem Wohnungsmarkt für einen großen Druck - gerade bei den studententauglichen Wohnungen. Ähnlich sieht es auch in Graz aus. Die Mieten der zweitgrößten Stadt Österreichs befinden sich mit 450 Euro im Median zwar noch im Mittelfeld, doch auch in der steirischen Großstadt zogen die Preise zuletzt um fünf Prozent an.
Aufgrund der hohen Mieten in den Großstädten rücken zunehmend kleinere Hochschulstädte in den Fokus von Suchenden. In der Folge steigen auch dort die Preise. Den stärksten prozentualen Anstieg weist mit Steyr die gleichzeitig günstigste Stadt der Analyse auf. Trotz Verteuerung um neun Prozent kosten Studentenwohnungen in der oberösterreichischen Gemeinde mit 360 Euro am wenigsten. Nur in Leoben (380 Euro; plus sechs Prozent) sind die Mieten ähnlich preiswert, wobei sie zuletzt aber ebenfalls spürbar nach oben geklettert sind.
Die einzige Hochschulstadt, in der die Mieten stabil geblieben sind, ist Linz. Das Preisniveau in der oberösterreichischen Großstadt blieb im vergangenen Jahr konstant bei 450 Euro und damit im Mittelfeld der Preisskala.
Rechnet man die Mieten mit den staatlichen Studienbeihilfe gegen, verschlingen sie aktuell bis zu 80 Prozent davon.

Weiterlesen

Immokredite: Altersdiskriminierung fällt

Novelle des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetze ist mit 1. Mai in Kraft.

von Elisabeth K. Fürst

Senioren, die um einen Wohnkredit mit längerer Tilgungszeit ansuchten, wurden von heimischen Banken bis dato häufig ausgeschlossen - ein möglicher Todesfall hätte die Erfüllung des Vertrags verhindern können. Die ab 1. Mai 2023 geltende Novelle des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes soll dieser Altersdiskriminierung nun begegnen und die Kreditaufnahme für Senioren in Österreich erleichtern. Roland Weinrauch, von der auf Immobilienrecht spezialisierten Wiener Kanzlei Weinrauch Rechtsanwälte, gibt einen Überblick über die Neuerungen der Gesetzesnovelle:
Bisher sah das Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz in § 9 Abs 5 vor, dass ein Kredit nur dann gewährt werden darf, wenn aus der Kreditwürdigkeitsprüfung hervorgeht, dass die Verpflichtungen des Kreditvertrages erfüllt werden können. Dies schloss ältere Kreditwerber bei längeren Laufzeiten quasi aus, da die Möglichkeit eines Todesfalls innerhalb der Tilgungszeit eine negative Kreditwürdigkeitsprüfung bedeutete. Im Februar dieses Jahres wurde eine Novelle des österreichischen Hypothekar-und Immobilienkreditgesetzes im Ministerrat beschlossen, die als wichtiger Schritt gegen die Altersdiskriminierung bei der Kreditvergabe bewertet werden kann.
Die entsprechende Novelle wird mit 1. Mai 2023 in Kraft treten, ihre wichtigste Neuerung liegt in den Vorgaben der Kreditwürdigkeitsprüfung: Fortan müssen im Zuge jener bestehende Sicherheiten und insbesondere die Wahrscheinlichkeit, mit der die Vertragsverpflichtungen erfüllt werden können, berücksichtigt werden. In der Praxis liegen "ausreichende Sicherheiten" vor allem dann vor, wenn der Wert der betreffenden Immobilie die Kreditsumme übersteigt. Rechtsanwalt Roland Weinrauch dazu: "Die neue Regelung hält fest, dass der Wert einer Immobilie durchaus bei der Kreditvergabe berücksichtigt werden darf. Durch die Voraussetzung, dass der oder die Kreditnehmer:in den laufenden Kreditvertragsverpflichtungen zu Lebzeiten auch nachkommen kann, wird jedoch gewährleistet, dass der Liegenschaftswert nicht zum hauptsächlichen Prüfungsgegenstand wird."
Durch die Novelle des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes ist nicht sichergestellt, dass Senioren eine positive Kreditwürdigkeitsprüfung erhalten. Die Prüfung wird per Novelle aber um neue Punkte ergänzt, wodurch ein höheres Alter jedenfalls keinen automatischen Ausschlussgrund mehr darstellt. Damit nähert sich die österreichische Regelung auch der deutschen Rechtslage an: "Bei den Neuerungen hat unser Rechtsapparat wohl auch über die Grenze gesehen. Insgesamt sind die neuen Bestimmungen bezüglich der Kreditwürdigkeitsprüfung bei Senioren denen der deutschen Immobiliar-Kreditwürdigkeitsprüfungsleitlinien-Verordnung (ImmoKWPLV) sehr ähnlich. Damit verbessert sich auch die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Kreditinstitute", betont Weinrauch.
Für Senior:innen bringt die Neuregelung der Kreditwürdigkeitsprüfung mehr finanzielle Gestaltungsmöglichkeiten und letztlich Selbstbestimmung. Österreichischen Banken eröffnet sich ein neues Segment an Kreditkund:innen, gleichzeitig wird die Kreditwürdigkeitsprüfung durch die Novelle aber auch komplexer. "Die Novelle des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes erfüllt das wichtige Ziel, eine mögliche Altersdiskriminierung bei der Wohnkreditvergabe zu verhindern. Ökonomisch betrachtet könnte es aufgrund der Neuerung aber mittel- und langfristig auch zu einer Steigerung der notwendigen Immobilienverwertungen kommen", so das Fazit des Experten.

Weiterlesen

Dietmar Reindl startet mit baumhouse

Verwertung von einstöckigen Bestandsgebäuden

von Leon Protz

Dietmar Reindl © ivanashootsDietmar Reindl © ivanashoots

Einstöckige Bestandsgebäude, die oft wie einzelne Blöcke in der Landschaft stehen, mit Wohnungen überbauen und damit Bodenversiegelung vermeiden, sowie Wohnraum schaffen - dieser Grundgedanke liegt dem Konzept zugrunde, das Dietmar Reindl in den letzten Jahren im Rahmen seiner Tätigkeit als Immofinanz-Vorstand ins Leben rief. Nach dem kürzlichen Schritt in die Selbstständigkeit entwickelt er das leistbare und nachhaltige Wohnprojekt nun in Eigenregie unter der Marke "baumhouse" weiter.
"Die Grundstückpreise sind gerade in den letzten Jahren enorm in die Höhe geschossen, während Wohnraum immer knapper wird. Gleichzeitig haben wir eine Rekord-Inflation, die für Österreicher:innen in allen Lebensbereichen spürbar ist, und die sich kurzfristig nicht auf ein normales Niveau einpendeln wird. Diese hohen Lebenskosten plus die strengeren Vergabekriterien bei Immobilienkrediten führen dazu, dass Konsumenten Mietwohnungen wieder dem Erwerb von Immobilieneigentum vorziehen. Daher ist jetzt die Zeit, um Wohnen wieder leistbar zu machen", ist Reindl überzeugt.
Österreich bietet dabei ein großes Netz an eingeschossigen Bestandsgebäuden - dem Immobilienentwickler zufolge "eine Ressource mit enormem Potential, das es auszuschöpfen gilt." Eine verantwortungsvolle Landnutzung wird geschaffen, indem zum Beispiel Fachmärkte mit bis zu sechs weiteren Geschossen überbaut werden. Letztere werden in modularer Holzbauweise gestaltet. Das Holz stammt dabei aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und wird unter Anwendung der Prinzipien aus der Kreislaufwirtschaft CO2-neutral verarbeitet. "Ein Quadratmeter baumhouse bindet 0,5 Tonnen CO2 durch die Holzbauweise", erläutert Reindl. Ein weiterer Kernpunkt ist die Verhinderung weiterer Bodenversiegelung durch die Überbauung von Bestandsgebäuden. Flächen- bzw. Bodenversiegelung gilt dabei als heimlicher Treiber der Klimakrise. Im Jahr 2021 sind im Schnitt in Österreich jeden Tag zehn Hektar an Fläche verbraucht worden. Davon gingen 5,8 Hektar (dies entspricht einer Größe von rund acht Fußballfeldern) durch Versiegelung dauerhaft verloren, berichtete das Umweltbundesamt. Die Klimaneutralität der smarten Wohnungen wird durch die energieeffiziente Nutzung von Photovoltaik (Erdwärme, Wärmerückgewinnung) sowie die Begrünung von Dächern und Fassaden, die als natürliche Klimaanlage wirken, sichergestellt - was langfristig niedrigere Energiekosten für die Bewohner bedeutet. Der Zugang zu E-Ladestationen und E-Bikes soll zusätzlichen Mehrwert bieten. Nahversorger und Freizeitangebote befinden sich in unmittelbarer Umgebung. "baumhouse ist ein Vorzeigeprojekt in puncto ESG", sagt Reindl.

Weiterlesen

Saniertes Casino Zögernitz präsentiert

Neuer kultureller Glanzpunkt in Döbling

von Stefan Posch

Im Casino Zögernitz dreht sich alles um die Familie Strauss (c) stock.adobe.comIm Casino Zögernitz dreht sich alles um die Familie Strauss (c) stock.adobe.com

Hermann Rauter hat heute vor Journalisten das neue Casino Zögernitz präsentiert. Auf der Döblinger Hauptstraße entstand nach 4,5 Jahren Sanierung mit dem weltweit einzigartigen Strauss-Saal ein neues kulturelles Highlight in Döbling. Im "House of Strauss" wird ab Herbst die Geschichte Wiens als Musikwelthauptstadt von damals und heute erzählt und wiederbelebt und soll so auch ein neuer touristischer Anziehungspunkt in Wien werden.
Besonders stolz ist Hermann Rauter auf die Akustik im Strauss-Saal, in dem einst auch Johann Strauss selbst musizierte und heute Platz für 320 Personen bietet. "Vor acht Jahren durfte ich hier Tonaufnahmen miterleben. Seitdem weiß ich, was aus dem Gebäude werden wird", so Rauter. Das besondere an dem Saal ist, dass dieser mit den Tönen mitschwingt. Eine Besonderheit, die weltweit nur ganz wenige Säle - wie etwa ader Wiener Musikverein - aufweisen. Der Saal wird somit ein Teil des Instrumentes.
Hermann Rauter hatte das Gebäude bereits vor 15 Jahren gekauft. "Wertvoll ist das Gebäude nicht, weil so viel Gold verbaut wurde, sondern aufgrund der Substanz, die man wiederherstellen konnte", erklärt Rauter. Im Zuge der Restaurierung wurden auch die Orginalfarben aus der Zeit um 1860 wieder freigelegt.
Das Casino Zögernitz umfasst auch ein Strauss-Museum, das rund 600 Quaratmeter umfasst. Mit dem House of Strauss soll die Geschichte erzählen werden, warum Wien die Musikhauptstadt war und ist.
Für Errichtung des Tonstudios hat Rauter sogar eine Bauverzögerung um 1,5 Jahre in Kauf genommen. Schon zuvor war das Casino Zögernitz eines der bekanntesten Aufnahmeplätze Europas.
Am 14. April wird das Restaurant mit Gastgarten eröffnet. Hier werden alte Wiener Speisen serviert, die auch Strauß geliebt haben soll. Im Museumsshop werden neben ausgewählte Kulinarik auch Souvenirs mit Wien- und Strauss-Bezug angeboten.
Insgesamt hat Rauter etwa acht Millionen Euro in den Altbau investiert. "Es gibt keinen besseren Ort, um die Musikqualität von damals wieder zu erleben. Für mich ist es viel, viel besser geworden, als ich mir es erträumt habe", meint Hermann Rauter.
Das Konzept soll auch international ausgerollt werden. Laut Rauter hat man House of Strauss bereits in Dubai präsentiert.

Weiterlesen

CA Immo: Weniger Gewinn und stabiler FFO1

Konzerngewinn durch negative Bewertungsergebnis belastet

von Stefan Posch

Das ONE Frankfurt im Europaviertel, ein Teil des Portfolios. (c) CA Immo/Klaus HelbigDas ONE Frankfurt im Europaviertel, ein Teil des Portfolios. (c) CA Immo/Klaus Helbig

Die CA Immo konnte im Geschäftsjahr 2022 die Mieteinnahmen um 6,3 Prozent auf 213,8 Millionen Euro steigern, das nachhaltige Ergebnis (FFO I) von 125,3 Millionen Euro lag zudem über der Jahreszielsetzung von >125 Millionen Euro. Die jüngsten Portfoliozugänge, Miet-Indexierungen sowie die höhere Bestandsauslastung konnten die Effekte aus Bestandsverkäufen mehr als ausgleichen. Der Konzerngewinn war unter anderem belastet von dem negativen Neubewertungsergebnis (-94,1 Millionen Euro nach 537,4 Millionen Euro im Jahr 2021) und lag mit 75,5 Millionen Euro um 84 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Basierend auf diesem positiven operativen Ergebnis wird CA Immo in der am 4. Mai 2023 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung in Höhe von 1,00 Euro je Aktie zur Abstimmung bringen.
Silvia Schmitten-Walgenbach, noch bis Ende März CEO von CA Immo: "Wir sind bei der konsequenten Umsetzung unseres strategischen Kapitalrotationsprogramms im Vorjahr gut vorangekommen. Trotz des zunehmend schwierigen Marktumfelds haben wir unter anderem den angekündigten Verkauf unserer rumänischen Plattform erfolgreich abgeschlossen. Gleichzeitig haben wir - vor allem durch unsere wertschaffende Entwicklungsaktivität in Deutschland - die Weichen für künftiges Mietwachstum gelegt." Allein die beiden im Jahr 2022 für den eigenen Bestand fertig gestellten Bauprojekte - das Büro- und Hotelhochhaus ONE in Frankfurt und das Bürogebäude Grasblau in Berlin - würden die Mieterträge bei Vollvermietung künftig um insgesamt rund 27 Millionen Euro Jahr stärken. "Damit fokussieren wir uns nicht nur noch stärker auf unseren Kernmarkt Deutschland, sondern steigern auch die Qualität des Portfolios und verbessern unsere Liquiditätsposition deutlich. Das macht die CA Immo noch resilienter in Zeiten, in denen sich die Rahmenbedingungen für den Immobiliensektor rasant verändern und Stabilität und Qualität mehr denn je entscheidende Erfolgsfaktoren sind", so Schmitten-Walgenbach weiter. Für das Geschäftsjahr 2023 wird auf Basis profitabler Verkäufe im Rahmen des strategischen Kapitalrotationsprogramms ein EBITDA von über 200 Millionen Euro erwartet, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Wert für 2022 (149,5 Millionen Euro) bedeuten würde.

Weiterlesen

Thermenhotel LifeResort zum Verkauf

25.000 m² Eigengrund und knapp 100 Zimmer im Burgenland

von Leon Protz

Thermenhotel Henndorf © Badura ImmobilienThermenhotel Henndorf © Badura Immobilien

Mit über 25.000 m² Eigengrund und knapp 100 Zimmern ist das Thermenhotel "LifeResort" einer der größten Tourismusbetriebe der Region Jennersdorf und Umgebung. Die aktuellen Eigentümer, eine internationale Investorengruppe, welche zurzeit über 25 Hotels auf verschiedenen Kontinenten betreiben und die Therme 2019 erworben haben, wollen ihr geplantes Engagement in Österreich nun doch nicht umsetzen: Das Resort steht damit nun erneut zum Verkauf. Den Verkauf wird das Immobilienbüro Badura Immobilien leiten.
Die Auslastung des Life Resorts Henndorf lag in Pre-Covid Zeiten zwischen 50-60.000 Nächtigungen jährlich, wodurch das Resort zu einem der größten Tourismusmagneten in Jennersdorf und der umliegenden Thermenregion avancierte. Auf die neuen Besitzer:innen wartet neben dem Grundstück selbst auch ein einreichfähiges Neukonzept der Vorbesitzer aus 2019 zum Ausbau der Liegenschaft: "Das Hotel hat natürlich gewissen Modernisierungs- und Renovierungsbedarf, wäre jedoch in absehbarer Zeit wieder betriebsbereit. Der bestehende Businessplan schlägt ein 5-Sterne-Wellnessresort mit Schwerpunkt auf traditionelle, chinesische Medizin vor", so der Immobilienexperte Wilhelm Loderer von Badura Immobilien. Eine Positionierung nach diesem Businessplan hätte ihm zufolge ein österreichweites Alleinstellungsmerkmal und damit erhebliches Erfolgspotenzial in sich. Erstellt wurde der Plan vom vorigen Miteigentümer Siegmund Kahlbacher, der das Hotel 2019 zuletzt nach mehreren Besitzwechseln und Insolvenzen übernahm, diese Pläne aber nun aufgrund des zurückgezogenen Österreich-Engagements der internationalen Firmengruppe nun doch nicht umsetzen wird.
Auf den über 25.000 m² befindet sich die Hotelanlage mit 80 Apartments und 16 Doppelzimmern. Alle Zimmer und Apartments sind mit Terrasse oder Balkon ausgestattet. Der Wellnessbereich erstreckt sich über rund 1250 m², Pools und Saunen zählen hierzu. Die "Public-Area" ist zweigeschossig und umfasst die Rezeption, eine Empfangshalle, einen Hotelshop sowie eine Bar samt Terrasse. Das Restaurant, ebenfalls mit Terrasse, sowie die Küche und der Personalbereich gliedern sich dazu. Ein besonderes Highlight ist die Frühstücksterrasse, die über 500 m² groß ist. Drei zusätzliche Terrassen und ein Sonnendeck finden sich in den Obergeschossen, auch ein Seminarbereich mit 2 Räumen ist vor Ort. "Der gesamte Außenbereich ist imposant dimensioniert: Angefangen von einem Kräutergarten, einer Wellenrasenfläche, Steinbänken, einem Spielzelt für Kinder und bis zu einem Bogenschießplatz gibt dieser einiges her", beschreibt Oliver Badura, Geschäftsführer von Badura Immobilien.

Weiterlesen

Geld fehlt, Wohnbau steht

Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft fordert Wohnbaumilliarde

von Franz Artner

Michael Gehbauer fordert, dass die Politik Vorraussetzungen für leistbares Wohnen schafft. (c) www.alufenster.atMichael Gehbauer fordert, dass die Politik Vorraussetzungen für leistbares Wohnen schafft. (c) www.alufenster.at

Bei der Vorstandsklausur des Vereins für Wohnbauförderung am letzten Wochenende zeigte sich, dass in nahezu allen Bundesländern die aktuelle Wohnbauförderung nicht mehr ausreicht, um die derzeitigen Entwicklungen zu kompensieren.
Der Verein für Wohnbauförderung hat daher neue Ideen entwickelt, um den geförderten Wohnbau wieder anzukurbeln. Es brauche in den einzelnen Bundesländern Adaptierungen der Wohnbauförderungsinstrumente, so der Verein. Der Misere ließe sich damit allein aber nicht beheben, es brauche mehr Geld, konkret eine Milliarde Euro.
Die Ausgaben der Länder für die Wohnbauförderung betragen derzeit 1,9 Milliarde Euro und 0,4 Prozent vom BIP. Mit eine weiteren Wohnbaumilliarde könnte der Neubau, aber auch die Subjektförderung unterstützt werden. Langfristig besteht das Ziel, die Wohnbauförderung wieder auf ein Prozent des BIP anzuheben. Die Länder bräuchten dafür zusätzliche Mittel, die sie sich in der erforderlichen Höhe im Wege des Finanzausgleiches oder durch zusätzliche Ertragsanteile vom Bund sichern müssten. Weites bestünde auch die Möglichkeit einer Erhöhung des Wohnbauförderungsbeitrages.
Von verschiedenen Seiten wird die Wiedereinführung der WBIB (Wohnbauinvestitionsbank) gefordert. Diese ist bis dato gescheitert. Was es in Zeiten weiter steigenden Zinsen bedarf, sind zinsgünstige Darlehen, die über eine Bundesfinanzierungsagentur oder über Bundesgarantien für Kapitalmarktdarlehen zur Verfügung gestellt und in den Wohnbau gepumpt werden müssten.
Da die Grundstückspreise vor allem in den wachsenden Städten Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck in astronomische Höhen steigen, wird angeregt, nach dem Vorbild von Wien, Grundstücksfonds zur Bereitstellung von günstigen Grundstücken für den geförderten gemeinnützigen Wohnbau einzurichten.
Der Vereinsvorstand fordert die Politik auf, alles Menschenmögliche zu unternehmen, um den Stillstand beim Neubau zu überwinden und wieder die notwendigen Voraussetzungen für "leistbares Wohnen" zu schaffen. Außerdem würde sich jeder zusätzliche Euro, der in den geförderten Wohnbau investiert wird, mehrfach rentieren, da er zusätzliche Steuereinnahmen, Beschäftigungs- und Wachstumseffekte hervorrufen würde, so Michael Gehbauer, Obmann des VWBF, zum Abschluss.

Weiterlesen

Teuerung geht zurück

Für 2024 und 2025 sieht die Notenbank einen HVPI von 3,9 und 2,9 Prozent

von Leon Protz

Die Österreichische Nationalbank hat ihre Prognose für die harmonisierte Inflation für heuer etwas nach oben revidiert. Zwar soll sie im Vergleich zu 2022 (8,6 Prozent) zurückgehen, mit einer Teuerung von 6,8 Prozent erwarten die Notenbanker aber stärkere Preissteigerungen als im Dezember. Damals lautete die Prognose auf 6,5 Prozent. Für 2024 und 2025 sieht die Notenbank einen HVPI von 3,9 und 2,9 Prozent. Im Dezember waren es 3,6 (2024) und 2,9 Prozent (2025).
Der Höhepunkt bei den Preisanstiegen von Rohöl und Gas sei mittlerweile überschritten, begründet die OeNB den erwarteten Rückgang der Inflation im Vergleich zu 2022. Die Kerninflation, also die Teuerung ohne Energie und Nahrungsmittel, werde jedoch wegen steigender Lohnstückkosten und weiterem Preisdruck auf Erzeugerebene heuer auf 6,1 Prozent anwachsen. Im Vorjahr lag sie bei 5,1 Prozent. 2024 und 2025 sollte sie wieder auf voraussichtlich 3,9 bzw. 3,2 Prozent zurückgehen. Damit bleibe sie aber weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 1,7 Prozent, schreibt die Notenbank.
Bei den Prognosen für das Wirtschaftswachstum hat sich indessen im Vergleich zu den Dezember-Prognosen nichts geändert. Die OeNB geht für heuer nach wie vor von einem Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent aus. Gründe sind die schwache Exportnachfrage sowie weiterhin sinkende Haushaltseinkommen und Investitionen. Für die Jahre 2024 und 2025 lauteten die Prognosen auf 1,7 bzw. 1,6 Prozent Wachstum.

Weiterlesen

FCR Immobilien mit Rekordergebnis

EBITDA ist um die Hälfte gesteigen

von Stefan Posch

Die deutsche Immobilieninvestor FCR Immobilien AG ist auch im Geschäftsjahr 2022 nach vorläufigen IFRS-Zahlen weiter auf profitablem Wachstumskurs geblieben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, EBITDA, ist 2022 um 49 Prozent auf 28,6 Millionen Euro gestiegen, nach 19,2 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern, EBT, verbesserte sich um 16 Prozent auf 17,3 Millionen Euro, nach 14,9 Millionen Euro 2021. Trotz deutlich gestiegener Zinsen konnte das operative Ergebnis aus der Bestandshaltung, FFO, um 32 Prozent auf 9,4 Millionen Euro gesteigert werden, nach 7,1 Millionen Euro im Vorjahr - hier profitierte man u. a. von indexierten Mietverträgen.
Der Immobilienbestand konnte durch weitere Zukäufe auf 437 Millionen Euro Ende 2022 ausgebaut werden. Der Leerstand reduzierte sich weiter auf 6,7 Prozent zum Jahresende 2022, nach 7,1 Prozent Ende 2021. Die gewichtete Restlaufzeit der Mietverträge, WAULT, blieb stabil bei 5,2 Jahren.
Für 2023 geht die FCR Immobilien AG von einer Fortsetzung des profitablen Wachstumskurses aus. So soll das Immobilienportfolio weiter ausgebaut werden.

Weiterlesen

Neues Wohnprojekt in Ebreichsdorf

Bei dem Wohnbauprojekt entstehen 24 Wohnungen

von Elisabeth K. Fürst

Mit einer feierlichen Grundsteinlegung erfolgte der Startschuss für das neue Gebäude der Ärztekammer für Niederösterreich unter der Adresse Hauptplatz 16, in 2483 Ebreichsdorf. Das neue Wohnbauprojekt, das von der VMF Immobilien für die Ärztekammer für Niederösterreich entwickelt wurde, sieht ein L-förmiges Gebäude mit insgesamt 24 Eigentums- bzw. Vorsorgewohnungen vor. Alle Wohnungen verfügen über Freibereiche wie Loggien, Balkone, Terrassen und Eigengärten, die hauptsächlich nach Süden und Westen ausgerichtet sind. Das Gebäude besteht aus einem Erdgeschoß, drei Obergeschoßen und einem Keller mit 42 Tiefgaragenstellplätzen, die durch ein mittig liegendes Stiegenhaus verbunden sind.
Horst Lukaseder, Mitglied der Geschäftsführung VMF Immobilien: "Wegen einer von der Gemeinde Ebreichsdorf vorläufig verhängten Bausperre ist das aktuelle Wohnbauprojekt der VMF Immobilien für die Ärztekammer für Niederösterreich vorerst eines der letzten größeren Wohnbauprojekte in der stark wachsenden und sehr beliebten Gemeinde Ebreichsdorf. Viel Grünraum und die große Nähe zu Wien machen das Objekt zu einem spannenden Investorenprojekt, das verlässliche Renditen bietet."

Weiterlesen

ImmoScout24 legte deutlich zu

Gewinn des Unternehmens um mehr als ein Drittel gestiegen

von Leon Protz

Der Online-Immobilienmarktplatz Immoscout24 zahlt seinen Aktionären nach einem kräftigen Gewinnzuwachs im vergangenen Jahr mehr Dividende. Das deutsche Unternehmen kündigte am Donnerstag in München zur Vorlage seiner endgültigen Jahresbilanz die Anhebung auf einen Euro je Aktie an. Diese Summe soll der Hauptversammlung im Juni vorgeschlagen werden. Ein Jahr zuvor lag die Ausschüttung noch bei 0,85 Euro je Anteilsschein.
Hinzu kommt ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 100 Millionen Euro, das bereits am Vorabend verkündet wurde. Scout24 hatte bereits Ende Februar vorläufige Kennzahlen für 2022 und einen Ausblick auf das laufende Jahr veröffentlicht. Beides wurde nunmehr bestätigt. Im vergangenen Jahr war der Gewinn des Unternehmens unter dem Strich um mehr als ein Drittel auf 123,5 Millionen Euro gestiegen, der Umsatz legte im Vorjahresvergleich um 15 Prozent auf knapp 448 Millionen Euro zu. Für 2023 rechnet der Vorstand mit etwas weniger Erlöswachstum in Höhe von zwölf Prozent, das bereinigte Betriebsergebnis soll wie schon im Vorjahr um 13 Prozent zulegen.

Weiterlesen

Savills IM kauft Logistikneubau

26.570 m2 Mietfläche im Schiphol Trade Park in den Niederlanden

von Elisabeth K. Fürst

Savills Investment Management hat wieder zugeschlagen. Der Immobilien-Investmentmanager hat einen Kaufvertrag für ein im Bau befindliches Distributionszentrum im Schiphol Trade Park, bei Amsterdam in den Niederlanden, unterschrieben. Die Fertigstellung ist für das vierte Quartal 2023 vorgesehen. Es handelt sich dabei um einen Off-Market-Erwerb. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Verkäufer ist Aan de Stegge Twello. Der Ankauf erfolgt für das Investment-Mandat eines deutschen Versorgungswerkes.
Das Distributionszentrum umfasst rund 26.570 m² Mietfläche, die sich auf die Bereiche Lager (19.923 m²), Büro (3.428 m²) und Mezzanine (3.220 m²) verteilen. Es liegt in der Logistikzone des Gewerbeparks, in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Schiphol und ca. 25 km südwestlich von Amsterdam. Das gesamte Objekt ist ab der Fertigstellung vollständig und langfristig an Rapid Logistics vermietet.
Für das Distributionszentrum wird eine BREEAM "Excellent"-Zertifizierung sowie das Energielabel A+++ angestrebt. Das Objekt wird über eine Vielzahl von Besprechungsräumen und Grünflächen im Freien verfügen, um das Gemeinschaftsgefühl und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu fördern. Für den Bau werden nachhaltige bzw. recycelte Materialien verwendet, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
Andreas Voelskow, Director Fund Management bei Savills Investment Management, freut der Neuzugang: "Nach erfolgten Ankäufen Ende letzten Jahres für dieses Mandat haben wir im weiterhin herausfordernden Marktumfeld hiermit erneut eine attraktive Ankaufsgelegenheit identifiziert. Wir freuen uns, ein weiteres attraktives Objekt mit sehr hohen ESG-Standards in einer der größten Metropolregionen Europas erfolgreich und frühzeitig für unseren Investor gesichert zu haben."

Weiterlesen

Rekord-Welthandel boostet Logistik

Warenhandel plus 10 Prozent

von Elisabeth K. Fürst

Von wegen Krise. Der Welthandel brummt wie eh und jeh und beflügelt damit automatisch den Logistiksektor weiter: Nach einer Analyse der Vereinten Nationen (United Nations Organization) hat der Welthandel 2022 einen Rekordwert erreicht. Für das erste Halbjahr 2023 rechnet die UNO-Welthandels- und Entwicklungskonferenz zwar mit Stagnation, das bedeutet aber immer noch eine extrem hohe Auslastung für bestehende Logistikparks und aufgrund der technischen Weiterenwicklung den Bedarf von zahlreichen neuen. Als positiven Faktor nennt die UNCTAD, dass Logistik-Probleme in Häfen weitgehend gelöst wurden, Schiffskapazitäten stiegen und Frachtkosten auf ein Niveau wie vor der Corona-Pandemie fielen. Die Inflation, steigende Zinsen und die hohen Preise etwa für Energie, Nahrungsmittel und Metalle dämpften den Ausblick.
Den Gesamtumfang des Handels 2022 schätzte die UNCTAD auf 32 Billionen Dollar (29,7 Billionen Euro). Der Warenhandel sei im Vergleich zu 2021 um etwa 10 Prozent auf 25 Billionen Dollar gestiegen, der Handel mit Dienstleistungen um 15 Prozent auf sieben Billionen Dollar.
Ein Lichtblick sei die Entwicklung bei "grünen" Produkten. Der Handel damit stieg im zweiten Halbjahr um vier Prozent auf 1,9 Billionen Dollar. Gemeint sind damit Waren, die weniger Ressourcen verbrauchen oder weniger Umweltverschmutzung verursachen sollen als herkömmliche Produkte für einen ähnlichen Zweck. Dazu gehören Autos mit elektrischem oder Hybrid-Antrieb (plus 25 Prozent), Verpackungen ohne Plastik (plus 20 Prozent) und Windturbinen (plus 10 Prozent).

Weiterlesen

Österreichs Bauproduktion stagniert

Bauproduktionsplus von 0,2 Prozent

von Leon Protz

Der Ukraine-Krieg und der damit verbundene Wirtschaftseinbruch in Europa erzeugen ebenso wie die stark gestiegene Inflation Druck auf das europäische Bauwesen. Euroconstruct erwartet daher für die im Netzwerk vertretenen Länder stagnierende Bauvolumina in den Jahren 2023 und 2024.
Ein verschärftes Zinsumfeld und das mangelnde Konsumentenvertrauen belasten insbesondere den Wohnbau, der sich am ungünstigsten entwickeln dürfte. Impulse könnten vor allem vom Tiefbau ausgehen. In Österreich dürfte die Wachstumsabschwächung sogar noch stärker ausfallen als im europäischen Durchschnitt - mit +0,2 Prozent stagnierte die heimische Bauproduktion bereits im Jahr 2022.
Hintergrund des zaghaften Wachstums sind einerseits die drastischen Baukostensteigerungen, die die hohen nominellen Zuwächse zunichtemachen. Hinzu kommt die Schwäche im Wohnungsneubau, der im Jahr 2022 schrumpfte und sich auch in den kommenden Jahren mäßig entwickeln wird. Dies wird nur teilweise durch die Sanierung und einen starken Tiefbau kompensiert.
2002 erholte sich das Bauwesen in Europa rasch von den negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und wuchs 2022 um weitere 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021 +5,8 Prozent). Das Bauvolumen stieg 2022 in den 19 Euroconstruct-Ländern auf rund 1.900 Milliarden Euro.

Weiterlesen

Wohnimmobilien um 11,6 Prozent teurer

Minus 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal

von Leon Protz

Wohnimmobilien um 11,6 Prozent teurer © Adobe StockWohnimmobilien um 11,6 Prozent teurer © Adobe Stock

Häuser und Wohnungen in Österreich verteuerten sich laut Statistik Austria 2022 durchschnittlich um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Trend ist jedoch rückläufig. Der Gesamtindex für das 4. Quartal wies erstmals seit 2016 mit minus 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal einen Rückgang auf. Der Preisindex für neuen Wohnraum stieg im Vergleich zum Vorjahr mit 14,0 Prozent stärker als jener für bestehenden Wohnraum (+10,5 Prozent). "Die schrittweise Erhöhung des EZB-Leitzinses und die Verteuerung der Kredite machen sich deutlich am Immobilienmarkt bemerkbar. Im Jahr 2022 lag der Preisanstieg für Wohnimmobilien mit 11,6 Prozent zwar nur geringfügig unterhalb des Höchstwertes aus dem Jahr 2021 von 12,4 Prozent, in der zweiten Jahreshälfte 2022 war der Zuwachs mit 9,9 Prozent allerdings bereits deutlich geringer als in der ersten Jahreshälfte mit 13,4 Prozent. Im 4. Quartal 2022 lag das Preisniveau mit minus 0,6 Prozent sogar leicht unter dem des Vorquartals", so Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas.
Der Teilindex Kauf von neuem Wohnraum, der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertigteilhäusern abbildet, stieg im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr mit 14,0 Prozent (2021: +7,2 Prozent, 2020: +6,5 Prozent) noch
stark an. Auch die beiden Jahreshälften zeigen gegenüber den entsprechenden Zeiträumen des Vorjahres
mit +14,1 Prozent in der ersten und +14,0 Prozent in der zweiten Hälfte einen anhaltend hohen Preisdruck bei neuem
Wohnraum. Der Teilindex für bestehenden Wohnraum stieg um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021
+14,4 Prozent, 2022 +8,0 Prozent). Hier zeigt sich unterjährig eine deutlich stärkere Reaktion auf das neue Markumfeld:
Lagen die Preise im 1. Halbjahr noch 13,2 Prozent über dem Vorjahreswert, waren es im 2. Halbjahr nur noch
8,0 Prozent. Dies war sowohl bei den Häusern (1. Halbjahr 13,7 Prozent, 2. Halbjahr 7,4 Prozent, Gesamt 10,4 Prozent) als auch bei den Wohnungen (1. Halbjahr 12,8 Prozent, 2. Halbjahr 8,6 Prozent, Gesamt 10,6 Prozent) zu beobachten.
Eine Analyse der vorläufigen Transaktionszahlen (jeweils Stand März des Folgejahres) zeigt, dass es im Jahr
2022 insgesamt 14,4 Prozent weniger Wohnimmobilienkäufe gab als im Jahr 2021. Besonders groß ist der Rückgang beim neuen Wohnraum mit −29,0 %. Die Zahl der Transaktionen von bestehendem Wohnraum ging
im Vergleich mit 2021 um 12,2 Prozent zurück.
Den größten Anstieg der Häuserpreise gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Salzburg mit +13,7 Prozent, gefolgt
von Vorarlberg mit +13,5 Prozent und Tirol und Oberösterreich mit jeweils +11,1 Prozent. Das Burgenland und Niederösterreich lagen mit +10,5 Prozent und +10,4 Prozent im Mittelfeld. Die Steiermark und Kärnten verzeichneten Anstiege von 9,9 Prozent und 9,6 Prozent. Die geringste Preisdynamik am Häusermarkt gab es in Wien mit +8,3 Prozent. Bei den Wohnungen verzeichnete Kärnten mit +16,7 Prozent den größten Preisanstieg, gefolgt von Tirol (+10,8 Prozent) und Wien (+9,4 Prozent). Die Steiermark (+9,1 Prozent), Oberösterreich (+8,4 Prozent) und Salzburg (+8,2 Prozent) bildeten hier das Mittelfeld. Am geringsten fielen die Anstiege in Niederösterreich (+7,5 Prozent) und Vorarlberg (+7,1 Prozent) aus. Bei den Landeshauptstädten stiegen die Preise von Wohnungen am stärksten in Salzburg (+12,9 Prozent) und Graz (+8,4 Prozent). Etwas geringer waren die Anstiege in Linz (+8,2 Prozent) und Innsbruck (+7,6 Prozent).

Weiterlesen

Schilling wird Finanzvorstand bei Aareon

Er war zuvor bereits als interimistischer CFO angekündigt.

von Elisabeth K. Fürst

Dirk Schilling ist der neue CFO bei Aaron. (c) AeronDirk Schilling ist der neue CFO bei Aaron. (c) Aeron

Dirk Schilling wird mit 1. April 2023 Finanzvorstand bei Aareon. Der Aufsichtsrat hat Schilling, der bereits als interimistischer CFO angekündigt war, nun permanent als neues Vorstandsmitglied bestätigt. Er folgt auf Christian M. Schmahl, der sich mit 31. März 2023 aus dem operativen Geschäft zurückziehen wird.
Schilling war zuletzt über fünf Jahre CFO der Serrala Group, einem globalen Software Anbieter für automatisierte Finanzprozesse und B2B-Zahlungen, wo er auch die Personal- und Rechtsabteilung verantwortete. Zuvor war der 55-jährige in verschiedenen Firmen tätig, unter anderem auch als CFO bei Alltours.
"Aareon nimmt derzeit zentrale strategische Weichenstellungen für die Zukunft vor", erläutert Dirk Schilling. "Ich freue mich, meine Finanz- und Softwareexpertise in diesem spannenden Transformationsprozess bei Aareon einbringen zu können, um den Wachstumskurs des Unternehmens nachhaltig zu unterstützen."

Weiterlesen

Novelle des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetze ist mit 1. Mai in Kraft.

Immokredite: Altersdiskriminierung fällt

von Elisabeth K. Fürst

Se­nio­ren, die um ei­nen Wohn­kre­dit mit län­ge­rer Til­gungs­zeit an­such­ten, wur­den von hei­mi­schen Ban­ken bis da­to häu­fig aus­ge­schlos­sen - ein mög­li­cher To­des­fall hät­te die Er­fül­lung des Ver­trags ver­hin­dern kön­nen. Die ab 1. Mai 2023 gel­ten­de No­vel­le des Hy­po­the­kar- und Im­mo­bi­li­en­kre­dit­ge­set­zes soll die­ser Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung nun be­geg­nen und die Kre­dit­auf­nah­me für Se­nio­ren in Ös­ter­reich er­leich­tern. Ro­land Wein­rauch, von der auf Im­mo­bi­li­en­recht spe­zia­li­sier­ten Wie­ner Kanz­lei Wein­rauch Rechts­an­wäl­te, gibt ei­nen Über­blick über die Neue­run­gen der Ge­set­zes­no­vel­le:
Bis­her sah das Hy­po­the­kar- und Im­mo­bi­li­en­kre­dit­ge­setz in § 9 Abs 5 vor, dass ein Kre­dit nur dann ge­währt wer­den darf, wenn aus der Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung her­vor­geht, dass die Ver­pflich­tun­gen des Kre­dit­ver­tra­ges er­füllt wer­den kön­nen. Dies schloss äl­te­re Kre­dit­wer­ber bei län­ge­ren Lauf­zei­ten qua­si aus, da die Mög­lich­keit ei­nes To­des­falls in­ner­halb der Til­gungs­zeit ei­ne ne­ga­ti­ve Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung be­deu­te­te. Im Fe­bru­ar die­ses Jah­res wur­de ei­ne No­vel­le des ös­ter­rei­chi­schen Hy­po­the­kar-und Im­mo­bi­li­en­kre­dit­ge­set­zes im Mi­nis­ter­rat be­schlos­sen, die als wich­ti­ger Schritt ge­gen die Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung bei der Kre­dit­ver­ga­be be­wer­tet wer­den kann.
Die ent­spre­chen­de No­vel­le wird mit 1. Mai 2023 in Kraft tre­ten, ih­re wich­tigs­te Neue­rung liegt in den Vor­ga­ben der Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung: Fort­an müs­sen im Zu­ge je­ner be­ste­hen­de Si­cher­hei­ten und ins­be­son­de­re die Wahr­schein­lich­keit, mit der die Ver­trags­ver­pflich­tun­gen er­füllt wer­den kön­nen, be­rück­sich­tigt wer­den. In der Pra­xis lie­gen "aus­rei­chen­de Si­cher­hei­ten" vor al­lem dann vor, wenn der Wert der be­tref­fen­den Im­mo­bi­lie die Kre­dit­sum­me über­steigt. Rechts­an­walt Ro­land Wein­rauch da­zu: "Die neue Re­ge­lung hält fest, dass der Wert ei­ner Im­mo­bi­lie durch­aus bei der Kre­dit­ver­ga­be be­rück­sich­tigt wer­den darf. Durch die Vor­aus­set­zung, dass der oder die Kre­dit­neh­mer:in den lau­fen­den Kre­dit­ver­trags­ver­pflich­tun­gen zu Leb­zei­ten auch nach­kom­men kann, wird je­doch ge­währ­leis­tet, dass der Lie­gen­schafts­wert nicht zum haupt­säch­li­chen Prü­fungs­ge­gen­stand wird."
Durch die No­vel­le des Hy­po­the­kar- und Im­mo­bi­li­en­kre­dit­ge­set­zes ist nicht si­cher­ge­stellt, dass Se­nio­ren ei­ne po­si­ti­ve Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung er­hal­ten. Die Prü­fung wird per No­vel­le aber um neue Punk­te er­gänzt, wo­durch ein hö­he­res Al­ter je­den­falls kei­nen au­to­ma­ti­schen Aus­schluss­grund mehr dar­stellt. Da­mit nä­hert sich die ös­ter­rei­chi­sche Re­ge­lung auch der deut­schen Rechts­la­ge an: "Bei den Neue­run­gen hat un­ser Rechts­ap­pa­rat wohl auch über die Gren­ze ge­se­hen. Ins­ge­samt sind die neu­en Be­stim­mun­gen be­züg­lich der Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung bei Se­nio­ren de­nen der deut­schen Im­mo­bi­li­ar-Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fungs­leit­li­ni­en-Ver­ord­nung (Im­moKW­PLV) sehr ähn­lich. Da­mit ver­bes­sert sich auch die Wett­be­werbs­fä­hig­keit ös­ter­rei­chi­scher Kre­dit­in­sti­tu­te", be­tont Wein­rauch.
Für Se­ni­or:in­nen bringt die Neu­re­ge­lung der Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung mehr fi­nan­zi­el­le Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten und letzt­lich Selbst­be­stim­mung. Ös­ter­rei­chi­schen Ban­ken er­öff­net sich ein neu­es Seg­ment an Kre­dit­kund:in­nen, gleich­zei­tig wird die Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung durch die No­vel­le aber auch kom­ple­xer. "Die No­vel­le des Hy­po­the­kar- und Im­mo­bi­li­en­kre­dit­ge­set­zes er­füllt das wich­ti­ge Ziel, ei­ne mög­li­che Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung bei der Wohn­kre­dit­ver­ga­be zu ver­hin­dern. Öko­no­misch be­trach­tet könn­te es auf­grund der Neue­rung aber mit­tel- und lang­fris­tig auch zu ei­ner Stei­ge­rung der not­wen­di­gen Im­mo­bi­li­en­ver­wer­tun­gen kom­men", so das Fa­zit des Ex­per­ten.

Verwertung von einstöckigen Bestandsgebäuden

Dietmar Reindl startet mit baumhouse

von Leon Protz

Dietmar Reindl © ivanashootsDietmar Reindl © ivanashoots
Ein­stö­cki­ge Be­stands­ge­bäu­de, die oft wie ein­zel­ne Blö­cke in der Land­schaft ste­hen, mit Woh­nun­gen über­bau­en und da­mit Bo­den­ver­sie­ge­lung ver­mei­den, so­wie Wohn­raum schaf­fen - die­ser Grund­ge­dan­ke liegt dem Kon­zept zu­grun­de, das Diet­mar Reindl in den letz­ten Jah­ren im Rah­men sei­ner Tä­tig­keit als Im­mo­fi­nanz-Vor­stand ins Le­ben rief. Nach dem kürz­li­chen Schritt in die Selbst­stän­dig­keit ent­wi­ckelt er das leist­ba­re und nach­hal­ti­ge Wohn­pro­jekt nun in Ei­gen­re­gie un­ter der Mar­ke "baum­hou­se" wei­ter.
"Die Grund­stück­prei­se sind ge­ra­de in den letz­ten Jah­ren enorm in die Hö­he ge­schos­sen, wäh­rend Wohn­raum im­mer knap­per wird. Gleich­zei­tig ha­ben wir ei­ne Re­kord-In­fla­ti­on, die für Ös­ter­rei­cher:in­nen in al­len Le­bens­be­rei­chen spür­bar ist, und die sich kurz­fris­tig nicht auf ein nor­ma­les Ni­veau ein­pen­deln wird. Die­se ho­hen Le­bens­kos­ten plus die stren­ge­ren Ver­ga­be­kri­te­ri­en bei Im­mo­bi­li­en­kre­di­ten füh­ren da­zu, dass Kon­su­men­ten Miet­woh­nun­gen wie­der dem Er­werb von Im­mo­bi­li­en­ei­gen­tum vor­zie­hen. Da­her ist jetzt die Zeit, um Woh­nen wie­der leist­bar zu ma­chen", ist Reindl über­zeugt.
Ös­ter­reich bie­tet da­bei ein gro­ßes Netz an ein­ge­schos­si­gen Be­stands­ge­bäu­den - dem Im­mo­bi­li­en­ent­wick­ler zu­fol­ge "ei­ne Res­sour­ce mit enor­mem Po­ten­ti­al, das es aus­zu­schöp­fen gilt." Ei­ne ver­ant­wor­tungs­vol­le Land­nut­zung wird ge­schaf­fen, in­dem zum Bei­spiel Fach­märk­te mit bis zu sechs wei­te­ren Ge­schos­sen über­baut wer­den. Letz­te­re wer­den in mo­du­la­rer Holz­bau­wei­se ge­stal­tet. Das Holz stammt da­bei aus nach­hal­tig be­wirt­schaf­te­ten Wäl­dern und wird un­ter An­wen­dung der Prin­zi­pi­en aus der Kreis­lauf­wirt­schaft CO2-neu­tral ver­ar­bei­tet. "Ein Qua­drat­me­ter baum­hou­se bin­det 0,5 Ton­nen CO2 durch die Holz­bau­wei­se", er­läu­tert Reindl. Ein wei­te­rer Kern­punkt ist die Ver­hin­de­rung wei­te­rer Bo­den­ver­sie­ge­lung durch die Über­bau­ung von Be­stands­ge­bäu­den. Flä­chen- bzw. Bo­den­ver­sie­ge­lung gilt da­bei als heim­li­cher Trei­ber der Kli­ma­kri­se. Im Jahr 2021 sind im Schnitt in Ös­ter­reich je­den Tag zehn Hekt­ar an Flä­che ver­braucht wor­den. Da­von gin­gen 5,8 Hekt­ar (dies ent­spricht ei­ner Grö­ße von rund acht Fuß­ball­fel­dern) durch Ver­sie­ge­lung dau­er­haft ver­lo­ren, be­rich­te­te das Um­welt­bun­des­amt. Die Kli­ma­neu­tra­li­tät der smar­ten Woh­nun­gen wird durch die en­er­gie­ef­fi­zi­en­te Nut­zung von Pho­to­vol­ta­ik (Erd­wär­me, Wär­me­rück­ge­win­nung) so­wie die Be­grü­nung von Dä­chern und Fas­sa­den, die als na­tür­li­che Kli­ma­an­la­ge wir­ken, si­cher­ge­stellt - was lang­fris­tig nied­ri­ge­re En­er­gie­kos­ten für die Be­woh­ner be­deu­tet. Der Zu­gang zu E-La­de­sta­tio­nen und E-Bikes soll zu­sätz­li­chen Mehr­wert bie­ten. Nah­ver­sor­ger und Frei­zeit­an­ge­bo­te be­fin­den sich in un­mit­tel­ba­rer Um­ge­bung. "baum­hou­se ist ein Vor­zei­ge­pro­jekt in punc­to ESG", sagt Reindl.
2
3

Neuer kultureller Glanzpunkt in Döbling

Saniertes Casino Zögernitz präsentiert

von Stefan Posch

Im Casino Zögernitz dreht sich alles um die Familie Strauss (c) stock.adobe.comIm Casino Zögernitz dreht sich alles um die Familie Strauss (c) stock.adobe.com
Her­mann Rau­ter hat heu­te vor Jour­na­lis­ten das neue Ca­si­no Zö­ger­nitz prä­sen­tiert. Auf der Dö­blin­ger Haupt­stra­ße ent­stand nach 4,5 Jah­ren Sa­nie­rung mit dem welt­weit ein­zig­ar­ti­gen Strauss-Saal ein neu­es kul­tu­rel­les High­light in Dö­bling. Im "Hou­se of Strauss" wird ab Herbst die Ge­schich­te Wiens als Mu­sik­welt­haupt­stadt von da­mals und heu­te er­zählt und wie­der­be­lebt und soll so auch ein neu­er tou­ris­ti­scher An­zie­hungs­punkt in Wien wer­den.
Be­son­ders stolz ist Her­mann Rau­ter auf die Akus­tik im Strauss-Saal, in dem einst auch Jo­hann Strauss selbst mu­si­zier­te und heu­te Platz für 320 Per­so­nen bie­tet. "Vor acht Jah­ren durf­te ich hier Ton­auf­nah­men mit­er­le­ben. Seit­dem weiß ich, was aus dem Ge­bäu­de wer­den wird", so Rau­ter. Das be­son­de­re an dem Saal ist, dass die­ser mit den Tö­nen mit­schwingt. Ei­ne Be­son­der­heit, die welt­weit nur ganz we­ni­ge Sä­le - wie et­wa ader Wie­ner Mu­sik­ver­ein - auf­wei­sen. Der Saal wird so­mit ein Teil des In­stru­men­tes.
Her­mann Rau­ter hat­te das Ge­bäu­de be­reits vor 15 Jah­ren ge­kauft. "Wert­voll ist das Ge­bäu­de nicht, weil so viel Gold ver­baut wur­de, son­dern auf­grund der Sub­stanz, die man wie­der­her­stel­len konn­te", er­klärt Rau­ter. Im Zu­ge der Re­stau­rie­rung wur­den auch die Or­gi­nal­far­ben aus der Zeit um 1860 wie­der frei­ge­legt.
Das Ca­si­no Zö­ger­nitz um­fasst auch ein Strauss-Mu­se­um, das rund 600 Qua­r­at­me­ter um­fasst. Mit dem Hou­se of Strauss soll die Ge­schich­te er­zäh­len wer­den, war­um Wien die Mu­sik­haupt­stadt war und ist.
Für Er­rich­tung des Ton­stu­di­os hat Rau­ter so­gar ei­ne Bau­ver­zö­ge­rung um 1,5 Jah­re in Kauf ge­nom­men. Schon zu­vor war das Ca­si­no Zö­ger­nitz ei­nes der be­kann­tes­ten Auf­nah­me­plät­ze Eu­ro­pas.
Am 14. April wird das Re­stau­rant mit Gast­gar­ten er­öff­net. Hier wer­den al­te Wie­ner Spei­sen ser­viert, die auch Strauß ge­liebt ha­ben soll. Im Mu­se­ums­shop wer­den ne­ben aus­ge­wähl­te Ku­li­na­rik auch Sou­ve­nirs mit Wien- und Strauss-Be­zug an­ge­bo­ten.
Ins­ge­samt hat Rau­ter et­wa acht Mil­lio­nen Eu­ro in den Alt­bau in­ves­tiert. "Es gibt kei­nen bes­se­ren Ort, um die Mu­si­k­qua­li­tät von da­mals wie­der zu er­le­ben. Für mich ist es viel, viel bes­ser ge­wor­den, als ich mir es er­träumt ha­be", meint Her­mann Rau­ter.
Das Kon­zept soll auch in­ter­na­tio­nal aus­ge­rollt wer­den. Laut Rau­ter hat man Hou­se of Strauss be­reits in Du­bai prä­sen­tiert.

Konzerngewinn durch negative Bewertungsergebnis belastet

CA Immo: Weniger Gewinn und stabiler FFO1

von Stefan Posch

Das ONE Frankfurt im Europaviertel, ein Teil des Portfolios. (c) CA Immo/Klaus HelbigDas ONE Frankfurt im Europaviertel, ein Teil des Portfolios. (c) CA Immo/Klaus Helbig
Die CA Im­mo konn­te im Ge­schäfts­jahr 2022 die Miet­ein­nah­men um 6,3 Pro­zent auf 213,8 Mil­lio­nen Eu­ro stei­gern, das nach­hal­ti­ge Er­geb­nis (FFO I) von 125,3 Mil­lio­nen Eu­ro lag zu­dem über der Jah­res­ziel­set­zung von >125 Mil­lio­nen Eu­ro. Die jüngs­ten Port­fo­li­o­zu­gän­ge, Miet-In­de­xie­run­gen so­wie die hö­he­re Be­stands­aus­las­tung konn­ten die Ef­fek­te aus Be­stands­ver­käu­fen mehr als aus­glei­chen. Der Kon­zern­ge­winn war un­ter an­de­rem be­las­tet von dem ne­ga­ti­ven Neu­be­wer­tungs­er­geb­nis (-94,1 Mil­lio­nen Eu­ro nach 537,4 Mil­lio­nen Eu­ro im Jahr 2021) und lag mit 75,5 Mil­lio­nen Eu­ro um 84 Pro­zent un­ter dem Re­kord­wert des Vor­jah­res. Ba­sie­rend auf die­sem po­si­ti­ven ope­ra­ti­ven Er­geb­nis wird CA Im­mo in der am 4. Mai 2023 statt­fin­den­den Haupt­ver­samm­lung ei­ne Di­vi­den­den­aus­schüt­tung in Hö­he von 1,00 Eu­ro je Ak­tie zur Ab­stim­mung brin­gen.
Sil­via Schmit­ten-Wal­gen­bach, noch bis En­de März CEO von CA Im­mo: "Wir sind bei der kon­se­quen­ten Um­set­zung un­se­res stra­te­gi­schen Ka­pi­tal­ro­ta­ti­ons­pro­gramms im Vor­jahr gut vor­an­ge­kom­men. Trotz des zu­neh­mend schwie­ri­gen Markt­um­felds ha­ben wir un­ter an­de­rem den an­ge­kün­dig­ten Ver­kauf un­se­rer ru­mä­ni­schen Platt­form er­folg­reich ab­ge­schlos­sen. Gleich­zei­tig ha­ben wir - vor al­lem durch un­se­re wert­schaf­fen­de Ent­wick­lungs­ak­ti­vi­tät in Deutsch­land - die Wei­chen für künf­ti­ges Miet­wachs­tum ge­legt." Al­lein die bei­den im Jahr 2022 für den ei­ge­nen Be­stand fer­tig ge­stell­ten Bau­pro­jek­te - das Bü­ro- und Ho­tel­hoch­haus ONE in Frank­furt und das Bü­ro­ge­bäu­de Gras­blau in Ber­lin - wür­den die Miet­erträ­ge bei Voll­ver­mie­tung künf­tig um ins­ge­samt rund 27 Mil­lio­nen Eu­ro Jahr stär­ken. "Da­mit fo­kus­sie­ren wir uns nicht nur noch stär­ker auf un­se­ren Kern­markt Deutsch­land, son­dern stei­gern auch die Qua­li­tät des Port­fo­li­os und ver­bes­sern un­se­re Li­qui­di­täts­po­si­ti­on deut­lich. Das macht die CA Im­mo noch resi­li­en­ter in Zei­ten, in de­nen sich die Rah­men­be­din­gun­gen für den Im­mo­bi­li­en­sek­tor ra­sant ver­än­dern und Sta­bi­li­tät und Qua­li­tät mehr denn je ent­schei­den­de Er­folgs­fak­to­ren sind", so Schmit­ten-Wal­gen­bach wei­ter. Für das Ge­schäfts­jahr 2023 wird auf Ba­sis pro­fi­ta­bler Ver­käu­fe im Rah­men des stra­te­gi­schen Ka­pi­tal­ro­ta­ti­ons­pro­gramms ein EBIT­DA von über 200 Mil­lio­nen Eu­ro er­war­tet, was ei­ne deut­li­che Stei­ge­rung ge­gen­über dem Wert für 2022 (149,5 Mil­lio­nen Eu­ro) be­deu­ten wür­de.
4

25.000 m² Eigengrund und knapp 100 Zimmer im Burgenland

Thermenhotel LifeResort zum Verkauf

von Leon Protz

Thermenhotel Henndorf © Badura ImmobilienThermenhotel Henndorf © Badura Immobilien
Mit über 25.000 m² Ei­gen­grund und knapp 100 Zim­mern ist das Ther­men­ho­tel "Life­Re­sort" ei­ner der größ­ten Tou­ris­mus­be­trie­be der Re­gi­on Jen­ners­dorf und Um­ge­bung. Die ak­tu­el­len Ei­gen­tü­mer, ei­ne in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren­grup­pe, wel­che zur­zeit über 25 Ho­tels auf ver­schie­de­nen Kon­ti­nen­ten be­trei­ben und die Ther­me 2019 er­wor­ben ha­ben, wol­len ihr ge­plan­tes En­ga­ge­ment in Ös­ter­reich nun doch nicht um­set­zen: Das Re­sort steht da­mit nun er­neut zum Ver­kauf. Den Ver­kauf wird das Im­mo­bi­li­en­bü­ro Ba­du­ra Im­mo­bi­li­en lei­ten.
Die Aus­las­tung des Life Re­sorts Henn­dorf lag in Pre-Co­vid Zei­ten zwi­schen 50-60.000 Näch­ti­gun­gen jähr­lich, wo­durch das Re­sort zu ei­nem der größ­ten Tou­ris­mus­ma­gne­ten in Jen­ners­dorf und der um­lie­gen­den Ther­men­re­gi­on avan­cier­te. Auf die neu­en Be­sit­zer:in­nen war­tet ne­ben dem Grund­stück selbst auch ein ein­reich­fä­hi­ges Neu­kon­zept der Vor­be­sit­zer aus 2019 zum Aus­bau der Lie­gen­schaft: "Das Ho­tel hat na­tür­lich ge­wis­sen Mo­der­ni­sie­rungs- und Re­no­vie­rungs­be­darf, wä­re je­doch in ab­seh­ba­rer Zeit wie­der be­triebs­be­reit. Der be­ste­hen­de Busi­ness­plan schlägt ein 5-Ster­ne-Well­ness­re­sort mit Schwer­punkt auf tra­di­tio­nel­le, chi­ne­si­sche Me­di­zin vor", so der Im­mo­bi­li­en­ex­per­te Wil­helm Lo­de­rer von Ba­du­ra Im­mo­bi­li­en. Ei­ne Po­si­tio­nie­rung nach die­sem Busi­ness­plan hät­te ihm zu­fol­ge ein ös­ter­reich­wei­tes Al­lein­stel­lungs­merk­mal und da­mit er­heb­li­ches Er­folgs­po­ten­zi­al in sich. Er­stellt wur­de der Plan vom vo­ri­gen Mit­ei­gen­tü­mer Sieg­mund Kahl­ba­cher, der das Ho­tel 2019 zu­letzt nach meh­re­ren Be­sitz­wech­seln und In­sol­ven­zen über­nahm, die­se Plä­ne aber nun auf­grund des zu­rück­ge­zo­ge­nen Ös­ter­reich-En­ga­ge­ments der in­ter­na­tio­na­len Fir­men­grup­pe nun doch nicht um­set­zen wird.
Auf den über 25.000 m² be­fin­det sich die Ho­tel­an­la­ge mit 80 Apart­ments und 16 Dop­pel­zim­mern. Al­le Zim­mer und Apart­ments sind mit Ter­ras­se oder Bal­kon aus­ge­stat­tet. Der Well­ness­be­reich er­streckt sich über rund 1250 m², Pools und Sau­nen zäh­len hier­zu. Die "Pu­blic-Area" ist zwei­ge­schos­sig und um­fasst die Re­zep­ti­on, ei­ne Emp­fangs­hal­le, ei­nen Ho­tel­shop so­wie ei­ne Bar samt Ter­ras­se. Das Re­stau­rant, eben­falls mit Ter­ras­se, so­wie die Kü­che und der Per­so­nal­be­reich glie­dern sich da­zu. Ein be­son­de­res High­light ist die Früh­stücks­ter­ras­se, die über 500 m² groß ist. Drei zu­sätz­li­che Ter­ras­sen und ein Son­nen­deck fin­den sich in den Ober­ge­schos­sen, auch ein Se­mi­n­ar­be­reich mit 2 Räu­men ist vor Ort. "Der ge­sam­te Au­ßen­be­reich ist im­po­sant di­men­sio­niert: An­ge­fan­gen von ei­nem Kräu­ter­gar­ten, ei­ner Wel­len­ra­sen­flä­che, Stein­bän­ken, ei­nem Spiel­zelt für Kin­der und bis zu ei­nem Bo­gen­schieß­platz gibt die­ser ei­ni­ges her", be­schreibt Oli­ver Ba­du­ra, Ge­schäfts­füh­rer von Ba­du­ra Im­mo­bi­li­en.

Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft fordert Wohnbaumilliarde

Geld fehlt, Wohnbau steht

von Franz Artner

Michael Gehbauer fordert, dass die Politik Vorraussetzungen für leistbares Wohnen schafft. (c) www.alufenster.atMichael Gehbauer fordert, dass die Politik Vorraussetzungen für leistbares Wohnen schafft. (c) www.alufenster.at
Bei der Vor­stands­klau­sur des Ver­eins für Wohn­bau­för­de­rung am letz­ten Wo­chen­en­de zeig­te sich, dass in na­he­zu al­len Bun­des­län­dern die ak­tu­el­le Wohn­bau­för­de­rung nicht mehr aus­reicht, um die der­zei­ti­gen Ent­wick­lun­gen zu kom­pen­sie­ren.
Der Ver­ein für Wohn­bau­för­de­rung hat da­her neue Ide­en ent­wi­ckelt, um den ge­för­der­ten Wohn­bau wie­der an­zu­kur­beln. Es brau­che in den ein­zel­nen Bun­des­län­dern Ad­ap­tie­run­gen der Wohn­bau­för­de­rungs­in­stru­men­te, so der Ver­ein. Der Mi­se­re lie­ße sich da­mit al­lein aber nicht be­he­ben, es brau­che mehr Geld, kon­kret ei­ne Mil­li­ar­de Eu­ro.
Die Aus­ga­ben der Län­der für die Wohn­bau­för­de­rung be­tra­gen der­zeit 1,9 Mil­li­ar­de Eu­ro und 0,4 Pro­zent vom BIP. Mit ei­ne wei­te­ren Wohn­bau­mil­li­ar­de könn­te der Neu­bau, aber auch die Sub­jekt­för­de­rung un­ter­stützt wer­den. Lang­fris­tig be­steht das Ziel, die Wohn­bau­för­de­rung wie­der auf ein Pro­zent des BIP an­zu­he­ben. Die Län­der bräuch­ten da­für zu­sätz­li­che Mit­tel, die sie sich in der er­for­der­li­chen Hö­he im We­ge des Fi­nanz­aus­glei­ches oder durch zu­sätz­li­che Er­trags­an­tei­le vom Bund si­chern müss­ten. Wei­tes be­stün­de auch die Mög­lich­keit ei­ner Er­hö­hung des Wohn­bau­för­de­rungs­bei­tra­ges.
Von ver­schie­de­nen Sei­ten wird die Wie­der­ein­füh­rung der WBIB (Wohn­bau­in­ves­ti­ti­ons­bank) ge­for­dert. Die­se ist bis da­to ge­schei­tert. Was es in Zei­ten wei­ter stei­gen­den Zin­sen be­darf, sind zins­güns­ti­ge Dar­le­hen, die über ei­ne Bun­des­fi­nan­zie­rungs­agen­tur oder über Bun­des­ga­ran­ti­en für Ka­pi­tal­markt­dar­le­hen zur Ver­fü­gung ge­stellt und in den Wohn­bau ge­pumpt wer­den müss­ten.
Da die Grund­stücks­prei­se vor al­lem in den wach­sen­den Städ­ten Wien, Graz, Linz, Salz­burg und Inns­bruck in as­tro­no­mi­sche Hö­hen stei­gen, wird an­ge­regt, nach dem Vor­bild von Wien, Grund­stücks­fonds zur Be­reit­stel­lung von güns­ti­gen Grund­stü­cken für den ge­för­der­ten ge­mein­nüt­zi­gen Wohn­bau ein­zu­rich­ten.
Der Ver­eins­vor­stand for­dert die Po­li­tik auf, al­les Men­schen­mög­li­che zu un­ter­neh­men, um den Still­stand beim Neu­bau zu über­win­den und wie­der die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen für "leist­ba­res Woh­nen" zu schaf­fen. Au­ßer­dem wür­de sich je­der zu­sätz­li­che Eu­ro, der in den ge­för­der­ten Wohn­bau in­ves­tiert wird, mehr­fach ren­tie­ren, da er zu­sätz­li­che Steu­er­ein­nah­men, Be­schäf­ti­gungs- und Wachs­tums­ef­fek­te her­vor­ru­fen wür­de, so Mi­cha­el Geh­bau­er, Ob­mann des VWBF, zum Ab­schluss.
5

Für 2024 und 2025 sieht die Notenbank einen HVPI von 3,9 und 2,9 Prozent

Teuerung geht zurück

von Leon Protz

Die Ös­ter­rei­chi­sche Na­tio­nal­bank hat ih­re Pro­gno­se für die har­mo­ni­sier­te In­fla­ti­on für heu­er et­was nach oben re­vi­diert. Zwar soll sie im Ver­gleich zu 2022 (8,6 Pro­zent) zu­rück­ge­hen, mit ei­ner Teue­rung von 6,8 Pro­zent er­war­ten die No­ten­ban­ker aber stär­ke­re Preis­stei­ge­run­gen als im De­zem­ber. Da­mals lau­te­te die Pro­gno­se auf 6,5 Pro­zent. Für 2024 und 2025 sieht die No­ten­bank ei­nen HV­PI von 3,9 und 2,9 Pro­zent. Im De­zem­ber wa­ren es 3,6 (2024) und 2,9 Pro­zent (2025).
Der Hö­he­punkt bei den Preis­an­stie­gen von Roh­öl und Gas sei mitt­ler­wei­le über­schrit­ten, be­grün­det die OeNB den er­war­te­ten Rück­gang der In­fla­ti­on im Ver­gleich zu 2022. Die Kern­in­fla­ti­on, al­so die Teue­rung oh­ne En­er­gie und Nah­rungs­mit­tel, wer­de je­doch we­gen stei­gen­der Lohn­stück­kos­ten und wei­te­rem Preis­druck auf Er­zeu­ge­r­e­be­ne heu­er auf 6,1 Pro­zent an­wach­sen. Im Vor­jahr lag sie bei 5,1 Pro­zent. 2024 und 2025 soll­te sie wie­der auf vor­aus­sicht­lich 3,9 bzw. 3,2 Pro­zent zu­rück­ge­hen. Da­mit blei­be sie aber wei­ter­hin deut­lich über dem lang­fris­ti­gen Durch­schnitt von 1,7 Pro­zent, schreibt die No­ten­bank.
Bei den Pro­gno­sen für das Wirt­schafts­wachs­tum hat sich in­des­sen im Ver­gleich zu den De­zem­ber-Pro­gno­sen nichts ge­än­dert. Die OeNB geht für heu­er nach wie vor von ei­nem Wirt­schafts­wachs­tum von 0,6 Pro­zent aus. Grün­de sind die schwa­che Ex­port­nach­fra­ge so­wie wei­ter­hin sin­ken­de Haus­halts­ein­kom­men und In­ves­ti­tio­nen. Für die Jah­re 2024 und 2025 lau­te­ten die Pro­gno­sen auf 1,7 bzw. 1,6 Pro­zent Wachs­tum.
6

EBITDA ist um die Hälfte gesteigen

FCR Immobilien mit Rekordergebnis

von Stefan Posch

Die deut­sche Im­mo­bi­li­en­in­ves­tor FCR Im­mo­bi­li­en AG ist auch im Ge­schäfts­jahr 2022 nach vor­läu­fi­gen IFRS-Zah­len wei­ter auf pro­fi­ta­blem Wachs­tums­kurs ge­blie­ben. Das Er­geb­nis vor Zin­sen, Steu­ern und Ab­schrei­bun­gen, EBIT­DA, ist 2022 um 49 Pro­zent auf 28,6 Mil­lio­nen Eu­ro ge­stie­gen, nach 19,2 Mil­lio­nen Eu­ro im Vor­jahr. Das Er­geb­nis vor Steu­ern, EBT, ver­bes­ser­te sich um 16 Pro­zent auf 17,3 Mil­lio­nen Eu­ro, nach 14,9 Mil­lio­nen Eu­ro 2021. Trotz deut­lich ge­stie­ge­ner Zin­sen konn­te das ope­ra­ti­ve Er­geb­nis aus der Be­stand­shal­tung, FFO, um 32 Pro­zent auf 9,4 Mil­lio­nen Eu­ro ge­stei­gert wer­den, nach 7,1 Mil­lio­nen Eu­ro im Vor­jahr - hier pro­fi­tier­te man u. a. von in­de­xier­ten Miet­ver­trä­gen.
Der Im­mo­bi­li­en­be­stand konn­te durch wei­te­re Zu­käu­fe auf 437 Mil­lio­nen Eu­ro En­de 2022 aus­ge­baut wer­den. Der Leer­stand re­du­zier­te sich wei­ter auf 6,7 Pro­zent zum Jah­res­en­de 2022, nach 7,1 Pro­zent En­de 2021. Die ge­wich­te­te Rest­lauf­zeit der Miet­ver­trä­ge, WAULT, blieb sta­bil bei 5,2 Jah­ren.
Für 2023 geht die FCR Im­mo­bi­li­en AG von ei­ner Fort­set­zung des pro­fi­ta­blen Wachs­tums­kur­ses aus. So soll das Im­mo­bi­li­en­port­fo­lio wei­ter aus­ge­baut wer­den.
7

Bei dem Wohnbauprojekt entstehen 24 Wohnungen

Neues Wohnprojekt in Ebreichsdorf

von Elisabeth K. Fürst

Mit ei­ner fei­er­li­chen Grund­stein­le­gung er­folg­te der Start­schuss für das neue Ge­bäu­de der Ärz­te­kam­mer für Nie­der­ös­ter­reich un­ter der Adres­se Haupt­platz 16, in 2483 Eb­reichs­dorf. Das neue Wohn­bau­pro­jekt, das von der VMF Im­mo­bi­li­en für die Ärz­te­kam­mer für Nie­der­ös­ter­reich ent­wi­ckelt wur­de, sieht ein L-för­mi­ges Ge­bäu­de mit ins­ge­samt 24 Ei­gen­tums- bzw. Vor­sor­ge­woh­nun­gen vor. Al­le Woh­nun­gen ver­fü­gen über Frei­be­rei­che wie Log­gi­en, Bal­ko­ne, Ter­ras­sen und Ei­gen­gär­ten, die haupt­säch­lich nach Sü­den und Wes­ten aus­ge­rich­tet sind. Das Ge­bäu­de be­steht aus ei­nem Erd­ge­schoß, drei Ober­ge­scho­ßen und ei­nem Kel­ler mit 42 Tief­ga­ra­gen­stell­plät­zen, die durch ein mit­tig lie­gen­des Stie­gen­haus ver­bun­den sind.
Horst Lu­ka­se­der, Mit­glied der Ge­schäfts­füh­rung VMF Im­mo­bi­li­en: "We­gen ei­ner von der Ge­mein­de Eb­reichs­dorf vor­läu­fig ver­häng­ten Bau­sper­re ist das ak­tu­el­le Wohn­bau­pro­jekt der VMF Im­mo­bi­li­en für die Ärz­te­kam­mer für Nie­der­ös­ter­reich vor­erst ei­nes der letz­ten grö­ße­ren Wohn­bau­pro­jek­te in der stark wach­sen­den und sehr be­lieb­ten Ge­mein­de Eb­reichs­dorf. Viel Grün­raum und die gro­ße Nä­he zu Wien ma­chen das Ob­jekt zu ei­nem span­nen­den In­ves­to­ren­pro­jekt, das ver­läss­li­che Ren­di­ten bie­tet."
8

Gewinn des Unternehmens um mehr als ein Drittel gestiegen

ImmoScout24 legte deutlich zu

von Leon Protz

Der On­line-Im­mo­bi­li­en­markt­platz Im­moscout24 zahlt sei­nen Ak­tio­nä­ren nach ei­nem kräf­ti­gen Ge­winn­zu­wachs im ver­gan­ge­nen Jahr mehr Di­vi­den­de. Das deut­sche Un­ter­neh­men kün­dig­te am Don­ners­tag in Mün­chen zur Vor­la­ge sei­ner end­gül­ti­gen Jah­res­bi­lanz die An­he­bung auf ei­nen Eu­ro je Ak­tie an. Die­se Sum­me soll der Haupt­ver­samm­lung im Ju­ni vor­ge­schla­gen wer­den. Ein Jahr zu­vor lag die Aus­schüt­tung noch bei 0,85 Eu­ro je An­teils­schein.
Hin­zu kommt ein Ak­ti­en­rück­kauf­pro­gramm im Vo­lu­men von bis zu 100 Mil­lio­nen Eu­ro, das be­reits am Vor­abend ver­kün­det wur­de. Scout24 hat­te be­reits En­de Fe­bru­ar vor­läu­fi­ge Kenn­zah­len für 2022 und ei­nen Aus­blick auf das lau­fen­de Jahr ver­öf­fent­licht. Bei­des wur­de nun­mehr be­stä­tigt. Im ver­gan­ge­nen Jahr war der Ge­winn des Un­ter­neh­mens un­ter dem Strich um mehr als ein Drit­tel auf 123,5 Mil­lio­nen Eu­ro ge­stie­gen, der Um­satz leg­te im Vor­jah­res­ver­gleich um 15 Pro­zent auf knapp 448 Mil­lio­nen Eu­ro zu. Für 2023 rech­net der Vor­stand mit et­was we­ni­ger Er­lös­wachs­tum in Hö­he von zwölf Pro­zent, das be­rei­nig­te Be­triebs­er­geb­nis soll wie schon im Vor­jahr um 13 Pro­zent zu­le­gen.
9

26.570 m2 Mietfläche im Schiphol Trade Park in den Niederlanden

Savills IM kauft Logistikneubau

von Elisabeth K. Fürst

Sa­vills In­vest­ment Ma­nage­ment hat wie­der zu­ge­schla­gen. Der Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment­ma­na­ger hat ei­nen Kauf­ver­trag für ein im Bau be­find­li­ches Dis­tri­bu­ti­ons­zen­trum im Schip­hol Tra­de Park, bei Ams­ter­dam in den Nie­der­lan­den, un­ter­schrie­ben. Die Fer­tig­stel­lung ist für das vier­te Quar­tal 2023 vor­ge­se­hen. Es han­delt sich da­bei um ei­nen Off-Mar­ket-Er­werb. Über den Kauf­preis wur­de Still­schwei­gen ver­ein­bart. Ver­käu­fer ist Aan de Steg­ge Twel­lo. Der An­kauf er­folgt für das In­vest­ment-Man­dat ei­nes deut­schen Ver­sor­gungs­wer­kes.
Das Dis­tri­bu­ti­ons­zen­trum um­fasst rund 26.570 m² Miet­flä­che, die sich auf die Be­rei­che La­ger (19.923 m²), Bü­ro (3.428 m²) und Mez­za­ni­ne (3.220 m²) ver­tei­len. Es liegt in der Lo­gis­tik­zo­ne des Ge­wer­be­parks, in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zum Flug­ha­fen Schip­hol und ca. 25 km süd­west­lich von Ams­ter­dam. Das ge­sam­te Ob­jekt ist ab der Fer­tig­stel­lung voll­stän­dig und lang­fris­tig an Ra­pid Lo­gis­tics ver­mie­tet.
Für das Dis­tri­bu­ti­ons­zen­trum wird ei­ne BREE­AM "Ex­cel­lent"-Zer­ti­fi­zie­rung so­wie das En­er­giela­bel A+++ an­ge­strebt. Das Ob­jekt wird über ei­ne Viel­zahl von Be­spre­chungs­räu­men und Grün­flä­chen im Frei­en ver­fü­gen, um das Ge­mein­schafts­ge­fühl und die Zu­frie­den­heit der Mit­ar­bei­ten­den zu för­dern. Für den Bau wer­den nach­hal­ti­ge bzw. re­cy­cel­te Ma­te­ria­li­en ver­wen­det, um den öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck zu mi­ni­mie­ren.
An­dre­as Vo­els­kow, Di­rec­tor Fund Ma­nage­ment bei Sa­vills In­vest­ment Ma­nage­ment, freut der Neu­zu­gang: "Nach er­folg­ten An­käu­fen En­de letz­ten Jah­res für die­ses Man­dat ha­ben wir im wei­ter­hin her­aus­for­dern­den Markt­um­feld hier­mit er­neut ei­ne at­trak­ti­ve An­kaufs­ge­le­gen­heit iden­ti­fi­ziert. Wir freu­en uns, ein wei­te­res at­trak­ti­ves Ob­jekt mit sehr ho­hen ESG-Stan­dards in ei­ner der größ­ten Me­tro­pol­re­gio­nen Eu­ro­pas er­folg­reich und früh­zei­tig für un­se­ren In­ves­tor ge­si­chert zu ha­ben."
10

Warenhandel plus 10 Prozent

Rekord-Welthandel boostet Logistik

von Elisabeth K. Fürst

Von we­gen Kri­se. Der Welt­han­del brummt wie eh und jeh und be­flü­gelt da­mit au­to­ma­tisch den Lo­gis­tik­sek­tor wei­ter: Nach ei­ner Ana­ly­se der Ver­ein­ten Na­tio­nen (United Na­ti­ons Or­ga­niza­t­i­on) hat der Welt­han­del 2022 ei­nen Re­kord­wert er­reicht. Für das ers­te Halb­jahr 2023 rech­net die UNO-Welt­han­dels- und Ent­wick­lungs­kon­fe­renz zwar mit Sta­gna­ti­on, das be­deu­tet aber im­mer noch ei­ne ex­trem ho­he Aus­las­tung für be­ste­hen­de Lo­gis­tik­parks und auf­grund der tech­ni­schen Wei­te­ren­wick­lung den Be­darf von zahl­rei­chen neu­en. Als po­si­ti­ven Fak­tor nennt die UNC­TAD, dass Lo­gis­tik-Pro­ble­me in Hä­fen weit­ge­hend ge­löst wur­den, Schiffs­ka­pa­zi­tä­ten stie­gen und Fracht­kos­ten auf ein Ni­veau wie vor der Co­ro­na-Pan­de­mie fie­len. Die In­fla­ti­on, stei­gen­de Zin­sen und die ho­hen Prei­se et­wa für En­er­gie, Nah­rungs­mit­tel und Me­tal­le dämpf­ten den Aus­blick.
Den Ge­samt­um­fang des Han­dels 2022 schätz­te die UNC­TAD auf 32 Bil­lio­nen Dol­lar (29,7 Bil­lio­nen Eu­ro). Der Wa­ren­han­del sei im Ver­gleich zu 2021 um et­wa 10 Pro­zent auf 25 Bil­lio­nen Dol­lar ge­stie­gen, der Han­del mit Dienst­leis­tun­gen um 15 Pro­zent auf sie­ben Bil­lio­nen Dol­lar.
Ein Licht­blick sei die Ent­wick­lung bei "grü­nen" Pro­duk­ten. Der Han­del da­mit stieg im zwei­ten Halb­jahr um vier Pro­zent auf 1,9 Bil­lio­nen Dol­lar. Ge­meint sind da­mit Wa­ren, die we­ni­ger Res­sour­cen ver­brau­chen oder we­ni­ger Um­welt­ver­schmut­zung ver­ur­sa­chen sol­len als her­kömm­li­che Pro­duk­te für ei­nen ähn­li­chen Zweck. Da­zu ge­hö­ren Au­tos mit elek­tri­schem oder Hy­brid-An­trieb (plus 25 Pro­zent), Ver­pa­ckun­gen oh­ne Plas­tik (plus 20 Pro­zent) und Wind­tur­bi­nen (plus 10 Pro­zent).
11

Bauproduktionsplus von 0,2 Prozent

Österreichs Bauproduktion stagniert

von Leon Protz

Der Ukrai­ne-Krieg und der da­mit ver­bun­de­ne Wirt­schafts­ein­bruch in Eu­ro­pa er­zeu­gen eben­so wie die stark ge­stie­ge­ne In­fla­ti­on Druck auf das eu­ro­päi­sche Bau­we­sen. Eu­ro­con­struct er­war­tet da­her für die im Netz­werk ver­tre­te­nen Län­der sta­gnie­ren­de Bau­vo­lu­mi­na in den Jah­ren 2023 und 2024.
Ein ver­schärf­tes Zins­um­feld und das man­geln­de Kon­su­men­ten­ver­trau­en be­las­ten ins­be­son­de­re den Wohn­bau, der sich am un­güns­tigs­ten ent­wi­ckeln dürf­te. Im­pul­se könn­ten vor al­lem vom Tief­bau aus­ge­hen. In Ös­ter­reich dürf­te die Wachs­tums­ab­schwä­chung so­gar noch stär­ker aus­fal­len als im eu­ro­päi­schen Durch­schnitt - mit +0,2 Pro­zent sta­gnier­te die hei­mi­sche Bau­pro­duk­ti­on be­reits im Jahr 2022.
Hin­ter­grund des zag­haf­ten Wachs­tums sind ei­ner­seits die dras­ti­schen Bau­kos­ten­stei­ge­run­gen, die die ho­hen no­mi­nel­len Zu­wäch­se zu­nich­te­ma­chen. Hin­zu kommt die Schwä­che im Woh­nungs­neu­bau, der im Jahr 2022 schrumpf­te und sich auch in den kom­men­den Jah­ren mä­ßig ent­wi­ckeln wird. Dies wird nur teil­wei­se durch die Sa­nie­rung und ei­nen star­ken Tief­bau kom­pen­siert.
2002 er­hol­te sich das Bau­we­sen in Eu­ro­pa rasch von den ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen der CO­VID-19-Pan­de­mie und wuchs 2022 um wei­te­re 3,0 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr (2021 +5,8 Pro­zent). Das Bau­vo­lu­men stieg 2022 in den 19 Eu­ro­con­struct-Län­dern auf rund 1.900 Mil­li­ar­den Eu­ro.
12
13

Minus 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal

Wohnimmobilien um 11,6 Prozent teurer

von Leon Protz

Wohnimmobilien um 11,6 Prozent teurer © Adobe StockWohnimmobilien um 11,6 Prozent teurer © Adobe Stock
Häu­ser und Woh­nun­gen in Ös­ter­reich ver­teu­er­ten sich laut Sta­tis­tik Aus­tria 2022 durch­schnitt­lich um 11,6 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr, der Trend ist je­doch rück­läu­fig. Der Ge­samt­in­dex für das 4. Quar­tal wies erst­mals seit 2016 mit mi­nus 0,6 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­quar­tal ei­nen Rück­gang auf. Der Preis­in­dex für neu­en Wohn­raum stieg im Ver­gleich zum Vor­jahr mit 14,0 Pro­zent stär­ker als je­ner für be­ste­hen­den Wohn­raum (+10,5 Pro­zent). "Die schritt­wei­se Er­hö­hung des EZB-Leit­zin­ses und die Ver­teue­rung der Kre­di­te ma­chen sich deut­lich am Im­mo­bi­li­en­markt be­merk­bar. Im Jahr 2022 lag der Preis­an­stieg für Wohn­im­mo­bi­li­en mit 11,6 Pro­zent zwar nur ge­ring­fü­gig un­ter­halb des Höchst­wer­tes aus dem Jahr 2021 von 12,4 Pro­zent, in der zwei­ten Jah­res­hälf­te 2022 war der Zu­wachs mit 9,9 Pro­zent al­ler­dings be­reits deut­lich ge­rin­ger als in der ers­ten Jah­res­hälf­te mit 13,4 Pro­zent. Im 4. Quar­tal 2022 lag das Preis­ni­veau mit mi­nus 0,6 Pro­zent so­gar leicht un­ter dem des Vor­quar­tals", so Sta­tis­tik Aus­tria Ge­ne­ral­di­rek­tor To­bi­as Tho­mas.
Der Teil­in­dex Kauf von neu­em Wohn­raum, der die Preis­ent­wick­lung von neu­en Woh­nun­gen und Fer­tig­teil­häu­sern ab­bil­det, stieg im Jahr 2022 ge­gen­über dem Vor­jahr mit 14,0 Pro­zent (2021: +7,2 Pro­zent, 2020: +6,5 Pro­zent) noch
stark an. Auch die bei­den Jah­res­hälf­ten zei­gen ge­gen­über den ent­spre­chen­den Zeit­räu­men des Vor­jah­res
mit +14,1 Pro­zent in der ers­ten und +14,0 Pro­zent in der zwei­ten Hälf­te ei­nen an­hal­tend ho­hen Preis­druck bei neu­em
Wohn­raum. Der Teil­in­dex für be­ste­hen­den Wohn­raum stieg um 10,5 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr (2021
+14,4 Pro­zent, 2022 +8,0 Pro­zent). Hier zeigt sich un­ter­jäh­rig ei­ne deut­lich stär­ke­re Re­ak­ti­on auf das neue Mar­kum­feld:
La­gen die Prei­se im 1. Halb­jahr noch 13,2 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert, wa­ren es im 2. Halb­jahr nur noch
8,0 Pro­zent. Dies war so­wohl bei den Häu­sern (1. Halb­jahr 13,7 Pro­zent, 2. Halb­jahr 7,4 Pro­zent, Ge­samt 10,4 Pro­zent) als auch bei den Woh­nun­gen (1. Halb­jahr 12,8 Pro­zent, 2. Halb­jahr 8,6 Pro­zent, Ge­samt 10,6 Pro­zent) zu be­ob­ach­ten.
Ei­ne Ana­ly­se der vor­läu­fi­gen Trans­ak­ti­ons­zah­len (je­weils Stand März des Fol­ge­jah­res) zeigt, dass es im Jahr
2022 ins­ge­samt 14,4 Pro­zent we­ni­ger Wohn­im­mo­bi­li­en­käu­fe gab als im Jahr 2021. Be­son­ders groß ist der Rück­gang beim neu­en Wohn­raum mit −29,0 %. Die Zahl der Trans­ak­tio­nen von be­ste­hen­dem Wohn­raum ging
im Ver­gleich mit 2021 um 12,2 Pro­zent zu­rück.
Den größ­ten An­stieg der Häu­ser­prei­se ge­gen­über dem Vor­jahr ver­zeich­ne­te Salz­burg mit +13,7 Pro­zent, ge­folgt
von Vor­arl­berg mit +13,5 Pro­zent und Ti­rol und Ober­ös­ter­reich mit je­weils +11,1 Pro­zent. Das Bur­gen­land und Nie­der­ös­ter­reich la­gen mit +10,5 Pro­zent und +10,4 Pro­zent im Mit­tel­feld. Die Stei­er­mark und Kärn­ten ver­zeich­ne­ten An­stie­ge von 9,9 Pro­zent und 9,6 Pro­zent. Die ge­rings­te Preis­dy­na­mik am Häu­ser­markt gab es in Wien mit +8,3 Pro­zent. Bei den Woh­nun­gen ver­zeich­ne­te Kärn­ten mit +16,7 Pro­zent den größ­ten Preis­an­stieg, ge­folgt von Ti­rol (+10,8 Pro­zent) und Wien (+9,4 Pro­zent). Die Stei­er­mark (+9,1 Pro­zent), Ober­ös­ter­reich (+8,4 Pro­zent) und Salz­burg (+8,2 Pro­zent) bil­de­ten hier das Mit­tel­feld. Am ge­rings­ten fie­len die An­stie­ge in Nie­der­ös­ter­reich (+7,5 Pro­zent) und Vor­arl­berg (+7,1 Pro­zent) aus. Bei den Lan­des­haupt­städ­ten stie­gen die Prei­se von Woh­nun­gen am stärks­ten in Salz­burg (+12,9 Pro­zent) und Graz (+8,4 Pro­zent). Et­was ge­rin­ger wa­ren die An­stie­ge in Linz (+8,2 Pro­zent) und Inns­bruck (+7,6 Pro­zent).

Er war zuvor bereits als interimistischer CFO angekündigt.

Schilling wird Finanzvorstand bei Aareon

von Elisabeth K. Fürst

Dirk Schilling ist der neue CFO bei Aaron. (c) AeronDirk Schilling ist der neue CFO bei Aaron. (c) Aeron
Dirk Schil­ling wird mit 1. April 2023 Fi­nanz­vor­stand bei Aa­re­on. Der Auf­sichts­rat hat Schil­ling, der be­reits als in­te­ri­mis­ti­scher CFO an­ge­kün­digt war, nun per­ma­nent als neu­es Vor­stands­mit­glied be­stä­tigt. Er folgt auf Chris­ti­an M. Schmahl, der sich mit 31. März 2023 aus dem ope­ra­ti­ven Ge­schäft zu­rück­zie­hen wird.
Schil­ling war zu­letzt über fünf Jah­re CFO der Ser­ra­la Group, ei­nem glo­ba­len Soft­ware An­bie­ter für au­to­ma­ti­sier­te Fi­nanz­pro­zes­se und B2B-Zah­lun­gen, wo er auch die Per­so­nal- und Rechts­ab­tei­lung ver­ant­wor­te­te. Zu­vor war der 55-jäh­ri­ge in ver­schie­de­nen Fir­men tä­tig, un­ter an­de­rem auch als CFO bei All­tours.
"Aa­re­on nimmt der­zeit zen­tra­le stra­te­gi­sche Wei­chen­stel­lun­gen für die Zu­kunft vor", er­läu­tert Dirk Schil­ling. "Ich freue mich, mei­ne Fi­nanz- und Soft­ware­ex­per­ti­se in die­sem span­nen­den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess bei Aa­re­on ein­brin­gen zu kön­nen, um den Wachs­tums­kurs des Un­ter­neh­mens nach­hal­tig zu un­ter­stüt­zen."
14
15