Immobilieninvestments ziehen wieder an
Gute Wohnlagen gewinnen an Attraktivität
von Elisabeth K. Fürst
Die größte Immobilienmesse Europas, MIPIM, die letzte Woche in Cannes über die Bühne gegangen ist, hat gezeigt, dass die Branche in Bewegung ist. Und trotz aller Negativeprognosen ist die Stimmung nicht so schlecht, wie oft angenommen. Im Gegenteil: Arnold Immobilien - im Ausland als Arnold Investments tätig - berichtet über reges internationales Investoreninteresse. Besonders im Fokus sind Liegenschaften mit bis zu 50 Millionen Euro. "Viele Deals stehen unmittelbar vor dem Abschluss", zieht Markus Arnold, CEO und Alleineigentümer von Arnold Immobilien, ein zufriedenes Resümee. Auch Wohnimmobilien in guten Wiener Lagen werden aufgrund der attraktiveren Renditen wieder stärker nachgefragt. Arnold rechnet damit, dass sich noch im ersten Halbjahr 2023 auf Basis der höheren Renditeniveaus wieder deutlich attraktivere Investitionsmöglichkeiten ergeben werden. Die aktuellen Unsicherheiten am Bankensektor sind aber spürbar: "Als Absicherung des Vermögens, Geld gegen Steine zu tauschen, wird wieder an Attraktivität gewinnen", meint Arnold.
Stabil zeigte sich im Vorjahr der europäische Hotelinvestmentmarkt, mit einem im Vergleich zum Vorjahr geringen Rückgang von minus sechs Prozent auf 10,6 Milliarden Euro Gesamtvolumen. Hotelimmobilien waren im vierten Quartal 2022 europaweit die einzige Assetklasse, die im Vergleichszeitraum deutlich wachsendes Transaktionsgeschehen verzeichnete. "Dieser Trend setzt sich auch 2023 fort", lautet die Einschätzung von Markus Arnold aufgrund zahlreicher Investorengespräche auf der diesjährigen MIPIM. Daher hat das Unternehmen erst kürzlich den Bereich Hospitality weiter ausgebaut.
2022 hat sich der Fokus der Investoren auch in Richtung der südeuropäischen Immobilienmärkte verschoben. Sowohl Spanien, Portugal als auch Italien konnten das Investmentvolumen im vergangenen Jahr teilweise deutlich steigern. Die Gründe dafür sind die besseren wirtschaftlichen Fundamentaldaten durch die geringere Abhängigkeit von russischen Energielieferungen. Insbesondere im Industriesektor haben sich die Wettbewerbsvorteile von Deutschland, Österreich und den CEE-Staaten in Richtung Südeuropa verschoben. "Das bisherige Transaktionsgeschehen des ersten Quartals zeigt, dass der Südeuropatrend weiter anhalten wird", so Martin Ofner, Leiter Marktanalyse bei Arnold Immobilien.
Was sich schon 2022 abzeichnete, setzt sich auch 2023 fort.
Laut der Arnold Immobilien Marktanalyse ist 2022 das EU-weite Investmentvolumen in Einzelhandelsimmobilien um rund 18 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro gestiegen. Das bereits vor Jahren durch die Konkurrenz aus dem Onlinehandel und Covid ausgelöste Repricing bei Einzelhandelsimmobilien erleichtert in der aktuellen Marktsituation die Preisfindung zwischen Käufer und Verkäufer.