Viele Deutsche Immobilienkäufer ohne Anschlussfinanzierung
Sorgen um Anschlussfinanzierung
von Stefan Posch
Nicht nur in Österreich sondern auch in Deutschland sorgt die Finanzierungen für Immobilien für Kopfzerbrechen. Große Sorgen bereitet laut Umfrage in Deutschland von YouGov im Auftrag von ImmoScout24 die Anschlussfinanzierung für die eigene Immobilie.
Die Auswertung der Umfrage unter 1010 Personen, die in den letzten fünf Jahren eine Immobilienfinanzierung abgeschlossen haben, zeigt: 26 Prozent der Befragten haben sich bereits über eine Anschlussfinanzierung informiert, aber diese noch nicht abgeschlossen. Rund die Hälfte der Befragten, die sich bereits mit der Anschlussfinanzierung beschäftigt haben, ist besorgt, sich die Immobilie bei steigenden Zinsen am Ende nicht mehr leisten zu können. Mit 12 Prozent der Befragten hat nur ein Bruchteil bereits eine Anschlussfinanzierung abgeschlossen. Auf viele wird dieses Thema folglich in den kommenden Monaten und Jahren noch zukommen.
Außerdem hat sich für 52 Prozent der Befragten, die im Jahr 2022 eine Immobilienfinanzierung oder eine Anschlussfinanzierung abgeschlossen haben bzw. sich in diesem Jahr über eine Anschlussfinanzierung informiert haben, die Finanzierung aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung verändert: Die meisten benötigen nun mehr Eigenkapital (26 Prozent), bei anderen hat sich die Finanzierung insgesamt verzögert (22 Prozent) oder die Laufzeit der Zinsbindung wurde angepasst (13 Prozent). Einige wenige geben auch eine Änderung des Tilgungsmodells an (5 Prozent).
"Die letzten fünf Jahre waren für Viele der ideale Zeitpunkt, um sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Allerdings sehen wir in unserer aktuellen Befragung, dass sich rund die Hälfte derer, für die eine Anschlussfinanzierung jetzt relevant wird, Gedanken machen, ob sie sich die eigene Immobilie noch leisten können", erläutert Gesa Crockford, Geschäftsführerin ImmoScout24.
Anfang Oktober 2022 lagen die Zinssätze bei ca. 3,50 Prozent für eine Laufzeit von 5 Jahren und bei 3,54 Prozent für eine Laufzeit von 10 Jahren sowie bei 3,86 Prozent für 15 Jahre Laufzeit. 30 Prozent der Befragten haben ihre erste Finanzierung innerhalb der letzten fünf Jahre noch zu einem Zinssatz von 1,0 bis unter 1,5 Prozent abgeschlossen. Bei rund einem Viertel lag der Zinssatz bei Abschluss sogar unter 1,0 Prozent. Einen Zinssatz von 2 Prozent oder mehr hatten bereits 17 Prozent der Befragten zu akzeptieren.
Konzentration auf Verkäufe und Refinanzierungen
Aggregate will Schulden reduzieren
von Stefan Posch
Die Aggregate Holding von Günther Walcher veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse des Halbjahres 2022. Die Aggregate konzentrierte sich in diesem Zeitraum auf Verkäufe und Refinanzierungen, um sich auf die sich ändernden Marktbedingungen vorzubereiten und die finanzielle Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
Die Bilanzsumme von Aggregate lag bei 7,9 Milliarden Euro, Build & Hold Investment Properties verzeichnete einen Nettoanstieg auf 3,9 Milliarden Euro. Die Gesamtnettoverschuldung liegt bei 4,8 Milliarden Euro und der LTV bei 63,5 Prozent. "Die Strategie von Aggregate besteht weiterhin darin, sich auf Kernprojekte in Deutschland zu konzentrieren und seine Verschuldungsquote im Laufe der Zeit zu reduzieren, mit dem Ziel, die finanzielle Stärke zu erreichen, um die erwarteten zukünftigen Chancen zu nutzen", kommentiert Cevdet Caner, der neue Chief Executive Officer von Aggregate, die Ergebnisse.