Wirtschaftsleistung stieg um sechs Prozent
Inflation im August auf 9,1 Prozent gestiegen
von Elisabeth K. Fürst
Die österreichische Wirtschaftsleistung lag laut Statistik Austria im 2. Quartal 2022 real um 6 Prozent über dem Vorjahresquartal. Das entspricht einem Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,5 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2022.
Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas dazu: "Die österreichische Wirtschaft ist im 2. Quartal 2022 weiter gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt lag um 6,0 Prozent über dem Vorjahresquartal und damit um 3,8 Prozent über dem entsprechenden Zeitraum des Jahres 2019 vor der Coronakrise. Fast alle Wirtschaftsbereiche trugen zum Wachstum bei, so z.B. Industrie, Energieversorger, Handel oder der Verkehrsbereich. Beherbergung und Gastronomie konnten kräftig um 77,2 Prozent zulegen, auch wenn das Vergleichsquartal des Vorjahres noch deutlich von Lockdownmaßnahmen geprägt war. Sorgen bereitet nach wie vor die Inflation. Diese verharrt im August mit 9,1 Prozent auf hohem Niveau und belastet die Konsummöglichkeiten. Für Haushalte ist die Teuerung mittlerweile der häufigste Grund für spürbare Einkommensverluste."
Nachdem die österreichische Wirtschaft zu Jahresbeginn 2022 nochmal kräftig gewachsen ist, verlangsamte sich die Wachstumsdynamik im 2. Quartal: Die Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2022 lag bei plus 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im ersten Quartal 2022 konnte noch ein Wachstum von 10,2 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2021 verzeichnet werden. Insbesondere in Gastronomie und Beherbergung sowie Verkehr gab es eine hohe Dynamik während die Wirtschaftsleistung im Bau real leicht zurückging.
Das Umsatzwachstum in Industrie und Bau setzte sich auch im Sommer in gedämpfter Form fort, das zeigen die Konjunktur-Frühschätzungen für die Bereiche Industrie und Bau im Juli 2022. Der Umsatzindex dieser Bereiche legt sowohl für die Industrie (+18,8 Prozent) als auch für den Bau (+4,2 Prozent) abermals zu. Insgesamt liegt der Umsatzindex für Industrie und Bau im Juli 2022 31,3 Prozent über dem Vorkrisenniveau vom Juli 2019.
Einer Schnellschätzung zufolge lag der Verbraucherpreisindex für August 2022 bei 9,1 Prozent. Im Juli hatten insbesondere die Preisauftriebe bei Treibstoffen, Haushaltsenergie und Nahrungsmitteln die Inflation nach oben klettern lassen. Der Miniwarenkorb, der den wöchentlichen Einkauf abbilden soll und neben Nahrungsmitteln auch Treibstoffe enthält, stieg im Juli im Jahresvergleich um 19,1 Prozent. Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln auch Zeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im gleichen Zeitraum um 10,4 Prozent.