Wiener Wohnungsmarkt stabil

Weiter hohe Nachfrage und rückläufige Fertigstellungen

von Stefan Posch

Der Wiener Wohnungsmarkt entwickelte sich im ersten Halbjahr 2022 weiterhin gut, wiewohl sich die geänderten Rahmenbedingungen mit wirtschaftlicher Verunsicherung, stark steigender Inflation, anziehenden Zinsen, Vervielfachung von Energiekosten und Lieferkettenproblemen bereits in Ansätzen bemerkbar machten. Das zeigt das Update zum Wiener Wohnungsmarkt von EHL Immobilien.
Für 2022 war aufgrund der Welle an weit fortgeschrittenen Neubauprojekten ein absoluter Rekordwert bei den Fertigstellungen erwartet worden. Diese Prognosen müssen nun nach unten korrigiert werden. Statt der eigentlich für heuer prognostizierten 19.700 neuen Wohnungen ist nun nur mehr ein Plus von maximal 13 Prozent auf 18.600 Einheiten zu erwarten.
Diese Verzögerungen werden im Jahr 2023 aber nicht zu mehr Fertigstellungen führen, da Projektentwickler bereits begonnen haben, Projektlaufzeiten zu strecken oder beabsichtigen, Baustarts zu verschieben.
Hintergrund sind die hohen Baupreise, die bei manchen Projekten keine gesicherten wirtschaftlichen Perspektiven zulassen. Aus diesem Grund sind auch für 2023 und 2024 rückläufige Fertigstellungszahlen zu erwarten.
Das aktuelle Neuflächenangebot wird sich demnach wieder verknappen und das zeitweise bereits befürchtete Überangebot an Wohnungen erscheint demnach aus heutiger Sicht auf absehbare Zeit ausgeschlossen.
Eine neuerliche Trendwende zeichnet sich beim Verhältnis neuer Mietwohnungen zu neuen Eigentumswohnungen ab. Das aktuelle Ungleichgewicht bei der Angebotsverteilung zwischen Miete und Eigentum wird sich wieder etwas glätten. Institutionelle Anleger, die seit 2020 deutlich verstärkt in den Eigenbestand investierten, sind jetzt nicht mehr so aggressiv auf der Suche nach neuen Objekten. Das künftige Angebot wird sich daher wieder mehr in Richtung Eigentumswohnungen verschieben.
Die Nachfrage nach Wohnungen in Wien ist unverändert stark, das betrifft sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen.
Der Beginn der Ukrainekrise und der damit verbundene Zuzug hat dabei noch für einen kurzfristigen Zusatzschub gesorgt, der den Markt aber bisher weder in größerem Maß noch nachhaltig beeinflusst hat.
Auch das Interesse an Anlegerwohnungen ist nach wie vor hoch. Hier schlagen zwar die steigenden Zinsen zu Buche, andererseits sind die hohen Inflationsraten nach wie vor ein starkes Argument für Immobilieninvestments, da die Realzinsen so stark negativ wie kaum jemals zuvor sind. Vor allem eigenkapitalstarke Investoren kaufen daher auch im aktuellen Marktumfeld regelmäßig zu.
Die Wohnungsmieten waren wegen des gestiegenen Angebots bereits im Vorjahr weitgehend stabil, diese Tendenz setzt sich auch heuer fort. Steigende Wohnkosten sind fast ausschließlich auf die stark gestiegenen Energiepreise zurückzuführen. Energieeffiziente Häuser mit geringeren Kosten für den laufenden Betrieb treffen damit auf äußerst positiven Zuspruch. Davon profitieren vor allem Neubauprojekte, die in aller Regel bessere Kennziffern aufweisen.
Die 2021 besonders starke Preisdynamik bei Eigentumswohnungen hat nachgelassen, auch wenn der Trend weiter nach oben weist. Im Jahresvergleich liegen die Preise je nach Marktsegment um 7,2 bis 8,8 Prozentpunkte höher.

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Gloriette-Frühstück

Die Branche feiert 30 Jahre Immobilien Magazin

von Stefan Posch

Gerhard Rodler und Iris Einwaller freuen sich über 30 erfolgreiche Jahre samt Geburtstagstorte. (c) IMV VerlagGerhard Rodler und Iris Einwaller freuen sich über 30 erfolgreiche Jahre samt Geburtstagstorte. (c) IMV Verlag

Der Immobilien Magazin Verlag lud gestern, Dienstag Kunden, Partner und Freunde zum traditionellen Gloriette-Frühstück im imperialen Rahmen des Schlossgartens von Schloss Schönbrunn. Dabei trafen sich nicht nur die Branche bei Kaiserwetter, sondern es wurde das 30-jährige Jubiläum des Verlagshauses und der Leitmedien der Immobilienbranche gefeiert. 160 Branchenplayer folgten der Einladung und genossen an dem herrlichen Sommertag gute Gespräche, feines Essen und natürlich den fantastischen Ausblick. Immobilien Verlag-Geschäftsführerin Iris Einwaller und Herausgeber Gerhard Rodler begrüßten die Gäste. Jeder Gratulant bekam neben einem Jubliäumstörtchen, natürlich auch das Jubiläums-Sonderheft des Immobilien Magazins, mit dem man die vergangenen 30 Jahre der österreichischen Immobilienbranche Revue passieren lassen konnte.

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Keine Preisbremse aber Abflachung

Raiffeisen Research sieht langsamere Fahrtgeschwindigkeit

von Stefan Posch

Laut Raiffeisen Research Senior Ökonom für die österreichische Volkswirtschaft, Matthias Reith, stellte die Pandemie für den österreichischen Immobilienmarkt keine Preisbremse, sondern vielmehr einen Preisbeschleuniger dar. Nun geht die Gesundheitskrise nahtlos in die Energiekrise über, begleitet von nichts Geringerem als einer geopolitischen Zeitenwende. "Der Ausnahmezustand geht in die Verlängerung, ist gefühlt sogar der neue Normalzustand", bringt Reith das krisenbehaftete Umfeld der letzten Jahre auf den Punkt. Doch damit nicht genug: Hinzu kommt auch noch die bereits in vollem Gange befindliche Zinswende. Hohe Inflation, hohe Unsicherheit, steigende Zinsen. Ist es dieser Dreiklang, der nun das Schicksal des mit 17 Jahren kontinuierlicher Preisanstiege "dienstältesten" aller globalen Immobilienzyklen besiegelt?
Kurzfristig stehen die Zeichen auf eine Fortsetzung des preislichen Steigflugs. "Egal ob Finanzkrise, Eurokrise, Brexit oder eben Corona: Krisenzeiten waren gute Zeiten für den heimischen Immobilienmarkt. Denn genau dann schaltete der österreichische Immobilienmarkt immer einen Gang höher", so Casper Engelen, Ökonom für den österreichischen Wohnimmobilienmarkt bei Raiffeisen Research. Auch die aktuelle geopolitische Unsicherheit sollte daher für sich genommen einen Unterstützungs- und keinen Belastungsfaktor darstellen.
Und die höchste Inflation seit mehr als 40 Jahren? "Wohnimmobilien waren in der Vergangenheit und weltweit betrachtet Inflationsgewinner, allerdings hängt das Ausmaß des realen Preisanstiegs von der Höhe der Inflation ab. Man kann also sagen: Die Dosis macht das Gift", so Reith. Am vorteilhaftesten erwiesen sich dabei Phasen erhöhter Inflation von etwa 5 bis 7 Prozent. Das aktuelle Inflationsumfeld in Österreich ist folglich genau jenes, in dem Wohnimmobilien historisch und global betrachtet den höchsten realen Preiszuwachs erzielt haben. Erst bei zweistelligen Inflationsraten boten Immobilien nur scheinbaren Schutz vor realem Wertverlust.
Strengere Kreditvergabestandards und insbesondere steigende Zinsen sind jedoch Faktoren, die ab etwa der zweiten Jahreshälfte für eine deutliche Abflachung des Preisauftriebs und damit gegen ein ungebremstes "weiter so" sprechen. Der absehbar abermals hohe Immobilienpreisanstieg im Gesamtjahr 2022 - wir erwarten einen Preiszuwachs von mindestens 8 Prozent p.a. - darf also nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Jahr 2022 ein "zweigeteiltes" für den österreichischen Immobilienmarkt werden könnte. Und das sollte kein Ausreißer, sondern vielmehr Auftakt zu einer insgesamt merklich langsameren "Fahrtgeschwindigkeit" sein. "Die Zeiten, in denen fortgesetzten Preisanstiegen kontinuierliche Zinsrückgänge gegenüberstanden und damit die Leistbarkeit unterm Strich kaum gesunken ist, sind jedenfalls vorbei", gibt Engelen zu bedenken.
Ob es auch zu einer Vollbremsung oder gar dem Einlegen des Rückwärtsgangs kommt, hängt maßgeblich davon ab, wie stark dem Immobilienmarkt der zinsseitige Gegenwind entgegenbläst. Zweifellos gilt: Das Zinsrisiko ist momentan das größte Risiko für den Immobilienmarkt. "

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Logistik ist der Krisengewinner

Re/Max Commerical Austria sieht hohe Nachfrage

von Elisabeth K. Fürst

Stefan Krejci, Re/Max Commercial Austria: „Wir sehen ein verstärktes Interesse am Logistik-Markt und einen nach wie vor starken Investmentmarkt“. © Re/MaxStefan Krejci, Re/Max Commercial Austria: „Wir sehen ein verstärktes Interesse am Logistik-Markt und einen nach wie vor starken Investmentmarkt“. © Re/Max

Die aktuelle Handels- und Logistik-Marktanalyse 2021 von Re/Max Commerical Austria sieht bei Einzelhandelsflächen die Corona-Gewinner unverändert. "Ernährung, Bewegung und Rückzugsorte, sei es Wohnung, Haus, Garten oder Balkon, werden bei einer steigenden Preisspirale zu jenen Bereichen zählen, für die Menschen am ehesten mehr Geld ausgeben werden", erzählt Stefan Krejci von Re/Max Commercial Austria. Das gäbe Einstiegsmöglichkeiten für neue Konzepte in den Top-Lagen. Marken-Welten oder Trend-Bereiche, wie z.B. E-Mobilität hätten ebenso gut Chancen, wie Gastro- und Freizeitindustrie, und hier vor allem die Systemgastronomie. Krejci ergänzt: "Wie schon im Vorjahr, sehen wir auch derzeit österreichweit keine gravierenden Auswirkungen in Bezug auf den Leerstand in den Top-Innenstadtlagen. Klar ist hingegen, dass für B- und C-Lagen Corona ein Brandbeschleuniger in Bezug auf Leerstände sein wird." Das würde vor allem für innerstädtische Ortskerne zu neuen Herausforderungen führen. Weiterhin hoch im Kurs stünden aber Fachmarktagglomerationen, die ein besonders hohes Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Drogerie, Apotheken, Tierbedarf etc. aufweisen können. Bei den Spitzenmieten in Wien liegen - wie auch in den letzten Jahren - bei rund 400 Euro pro Quadratmeter und damit erneut deutlich über den Landeshauptstädten. Wie schon im Jahr davor konnte aber keine Landeshauptstadt steigende Spitzenmieten verzeichnen. Die Mietpreissituation stagnierte quer über Österreich. Während es im Jahr 2020 die größten Mieteinbußen in Salzburg, Graz und St. Pölten gegeben hat, haben sich diese drei Landeshauptstädte wieder erholt und auf dem Niveau des Vorjahres eingependelt.
Im Gegensatz zum Handel war die Logistikbranche der großen Gewinner des vergangenen Jahres. Der Online-Handel boomte und es war nicht nur ein gesteigertes Paketwachstum bei privaten Haushalten zu beobachten, sondern auch Wachstumsraten im Bereich der gewerblichen Kunden. Wien war dabei nach wie vor Österreichs wichtigster Logistikmarkt. Im Vergleichszeitraum blieben hier die Mieten für Logistik- und Lagerflächen im Durchschnitt konstant. Am Grundstücksmarkt für Betriebs- und Logistikliegenschaften wurden laut Re/Max Commercial bereits Transaktionen im Wert von rund 600 Euro/m² realisiert, was einen bis dato noch nicht erreichten Spitzenwert für Wien ist. Anton Putz Re/Max Commercial Wien: "Unabhängig von bereits vorgegebenen Widmungen findet bereits in der Phase der Stadtplanung immer mehr Wettbewerb unter verschiedenen Nutzungsklassen statt: Beispielsweise konkurrieren Wohnen oder Industrie, Logistik oder Büro, Handel oder Freizeitflächen. Das führt auch dazu, dass Grundstücke für Betriebsansiedelungen teilweise noch rarer werden und dadurch die Preise nach oben gehen." Er geht davon aus, dass dieser Trend weiter anhalten wird. Und auch außerhalb Wiens ist die Logistik Markttreiber. Daniel Lobnik Re/Max Commercial in Klagenfurt: "Amazon hat im Oktober mit dem Bau seines Verteilzentrums in Klagenfurt begonnen. Hier werden auf einem Grundstück mit rund 32.000 m² ca. 40 Millionen Euro investiert. Das ist die mit Abstand größte Logistik-Entwicklung in Klagenfurt in den letzten Jahren."

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WGG-Novelle mit Spekulationsverbot

Selbstnutzung soll im Vordergrund stehen

von Stefan Posch

Roland Weinrauch, Weinrauch Rechtsanwälte zur Novelle des WGG. (c) Weinrauch Rechtsanwälte Roland Weinrauch, Weinrauch Rechtsanwälte zur Novelle des WGG. (c) Weinrauch Rechtsanwälte

In einer neuen Novelle des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes (WGG) wird ein Spekulationsverbot sowie ein Mietzinsdeckel für gefördert errichtetes Wohneigentum eingeführt.
In den vergangenen Jahren wurden aber immer wieder gemeinnützig errichtete Wohnungen - trotz ausdrücklicher wohnbauförderungsrechtlicher Restriktionen - nicht zur Eigennutzung, sondern zu spekulativen Zwecken gekauft. "Die bald in Kraft tretende WGG-Novelle soll genau jenem Umstand einen Riegel vorschieben", erklärt Roland Weinrauch, Gründer von Weinrauch Rechtsanwälte. Künftig ist bei einem Weiterverkauf von Wohnungen, die von einer gBV errichtet wurden und an welchem im Zuge der Errichtung Wohnungseigentum begründet wurde, der Differenzbetrag zwischen Verkehrswert und Verkaufspreis an die gBV zu leisten. Dies gilt 15 Jahre lang ab dem Ankauf der Wohnung von der gBV. Zusätzlich erhält die gBV innerhalb dieser Frist ein grundbücherlich abgesichertes Vorkaufsrecht. Übertragungen an den erweiterten Familienkreis sollen allerdings von der Regelung ausgenommen werden. Dadurch möchte man spekulative Geschäfte weitestgehend verhindern. Roland Weinrauch: "Die Selbstnutzung soll im Vordergrund stehen. Aus diesem Grund darf gefördert errichtetes Wohnungseigentum zusätzlich 15 Jahre lang nur zum Richtwert ohne Zuschläge weitervermietet werden. Das kommt einem Mietpreisdeckel im geförderten Wohnbau gleich."

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Steigende Preise bei Wiener Zinshäusern

Rustler-Echtdatenanalyse sieht Anstieg um 20 Prozent.

von Elisabeth K. Fürst

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Die aktuelle Echtdatenanalyse von Rustler zeigt, dass es im Jahr 2021 zu einem deutlichen Anstieg der Verkaufspreise für Zinshäuser in Wien gekommen ist. Dieser Anstieg lag mit rund 20 Prozent deutlich über den Ergebnissen der Vorjahre. Auch die Transaktionszahlen, die ein Plus von rund 30 Prozent verzeichneten, bestätigen den "Hype" des vorangegangenen Jahres. Die Renditen sind demnach auch deshalb deutlich gesunken, weil die entsprechenden Nettomieten im Jahr 2021 erstmals nach mehreren Jahren einen leichten Rückgang verzeichneten, wie die Analyse von Rustler zeigt. Maximilian Kainz, der bei Rustler für die Datenanalysen verantwortlich ist: "Die durchschnittlichen Renditen betrugen in den Innenbezirken rund 1,54 Prozent, in den Außenbezirken rund 2,07 Prozent." Rustler Immobilien-Geschäftsführer Alexander Scheuch, fasst zusammen: "Steigende Preise, sinkende Nettomieten und rückläufige Renditen - der Zinshausmarkt hat seine eigenen Gesetze und bleibt dennoch sehr begehrt" .

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Vorteile durch soziale Immoinvestitionen

Renditesteigerung durch bewusste Investitionen

von Stefan Posch

Der weltweite Bericht "Social Impact: investing with purpose to protect and enhance returns" (Soziale Auswirkungen: Renditeerhaltung und -steigerung durch bewusste Investitionen) zieht den Schluss, dass
der Immobilienbereich oft mit relativ geringen Strategieanpassungen marktübliche Renditen erzielen und gleichzeitig bewusst soziale Vorteile bieten kann, die benachteiligten Einzelpersonen, Gemeinden und Standorten sonst nicht zugute kämen. Zudem kann ein auf soziale Auswirkungen ausgerichteter Ansatz auch spezifische Risikomanagementvorteile bieten, die positiven Einfluss auf die Renditen haben.
Dazu Lisette van Doorn, CEO von ULI Europe: "Immobilien und soziale Infrastrukturen haben unweigerlich Auswirkungen auf die Gesellschaft. Was sich derzeit beobachten lässt, ist eine Verschiebung von unbeabsichtigten Folgen zu bewussten Ergebnissen. Zahlreiche Aspekte des Modells der sozialen Auswirkungen sind keinesfalls neu. Investoren müssen sich von der Vorstellung befreien, dass es sich dabei um etwas anderes handele als ihre aktuelle Tätigkeit im Rahmen der Verwaltung von Immobilien und der Erbringung von Dienstleistungen für ihre Kunden. Es geht nach wie vor um bewährte Praktiken der Immobilienanlage und Vermögensverwaltung mit Schwerpunkt auf individuell angepassten Produkten und Dienstleistungen für Kunden. Neu sind dabei allein die Kunden."
Sozialwirkungsorientierte Investitionen werden meist in Strategien für die Bereiche Wohnen, Gesundheitsfürsorge, Bildung, öffentliche Bauten und Raumgestaltung angewandt. Dennoch gibt es bereits überzeugende Beispiele für ihre Integration in Immobilien im weiteren Sinn. Laut dem Bericht ermöglichen Wirkungsstrategien, von denen benachteiligte Gemeinden im Hinblick auf Wohlstand, Gesundheit, Bildung und Integration profitieren, die Realisierung einer immobilienwirtschaftlicher Aufwertung ohne Verdrängung.

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Real I.S. gründet Property Management

Süd- und westdeutscher Raum werden ausgebaut.

von Elisabeth K. Fürst

Die deutsche Real I.S. hat rückwirkend zum 1. Januar 2022 sein bisheriges Property-Management ausgegliedert und bündelt damit seine Ressourcen in einer eigens gegründeten GmbH. Die Real I.S. Property Management managt derzeit Assets im Wert von 2,4 Milliarden Euro mit einer Gesamtmietfläche von ca. 750.000 Quadratmetern in etwa 50 Objekten. Darüber hinaus werden bereits fünf Mandate für externe Kunden verwaltet. Wolfgang Mußmächer, Andreas Baumgärtner und Markus Hofmeister sind Geschäftsführer des Unternehmens. Mußmächer ist insbesondere für die Strategie und den Ausbau der Gesellschaft verantwortlich, Baumgärtner deckt die Leitung des kaufmännischen und technischen Property-Managements ab und Hofmeister zeichnet für die Bereiche Finanzen und Business Operation verantwortlich. Die Property Management der Real I.S. wird neben den bereits bestehenden Standorten München, Hamburg und Berlin sowie Leipzig, Dresden und Jena auch den Ausbau der Gesellschaft im süd- und westdeutschen Raum forcieren. Jochen Schenk, Vorstandsvorsitzender der Real I.S., und ergänzt: "Mit der Bündelung unserer Ressourcen in einem eigenen Unternehmen gehen wir den nächsten logischen Schritt, um unsere Expertise auch externen Assetmanagern über Drittmandate anbieten zu können."

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Nordbahnviertel mit Gleichenfeier

12 Wohnprojekte durch vier Bauherren

von Leon Protz

Gebäude der Strabag RE © Strabag Real EstateGebäude der Strabag RE © Strabag Real Estate

Im Nordbahnviertel im zweiten Wiener Gemeindebezirk errichten vier Bauherren auf zwei Baufeldern Lebensraum für rund 1.200 Menschen. Am Bau beteiligt sind die Donau Versicherung, die Wiener Städtische, Strabag Real Estate und KIBB Immobilien. Bis zum Frühjahr 2023 entstehen in zwölf Gebäuden insgesamt rund 460 Wohnungen in verschiedenen Größen. Über ein Viertel davon steht als Eigentum zur Verfügung. Am 28. Juni 2022 fand die Gleichenfeier der Wohnbauten statt. "Im Bereich der Stadtentwicklung beansprucht Wien eine Vorreiterrolle im Hinblick auf Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Innovation. Das Nordbahnviertel ist als eines der modernsten innerstädtischen Entwicklungsgebiete Österreichs der beste Beweis dafür. Denn hier am Gelände des ehemaligen Wiener Nordbahnhofs wird Zukunft gestaltet", betont Alexander Nikolai, Bezirksvorsteher des zweiten Wiener Gemeindebezirks Leopoldstadt. Wohnungen gibt es ab 32 m² und in den Segmenten "Freifinanziert" und "Preiswert", aber auch größere Wohnungen mit rund 100 m² werden angeboten, um auf die durch die Pandemie entstandenen Wohnraumbedürfnisse einzugehen. Die Wohngebäude mit insgesamt rund 31.000 m² Nutzfläche werden mittels angewandter Bauteilaktivierung mit Wärme und Kälte versorgt. Das gesamte Quartier ist verkehrsberuhigt gestaltet. Autos können auf den Stellplätzen in der Tiefgarage geparkt werden, wo es für die Bewohner auch installierte Elektroladestellen für Pkws und Fahrräder geben soll. Insgesamt entstehen im Nordbahnviertel auf einer Gesamtnutzfläche von über 408.000 m² rund 5.250 Wohnungen.

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Jetzt einreichen: CO2-Countdown-Award

Bis 31. Juli kann man Klimaschutzinitiativen einreichen

von Elisabeth K. Fürst

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Facility Management hat einen wesentlichen Einfluss auf die effiziente Nutzung und den Betrieb von Gebäuden und Infrastruktur, denn hier entstehen rund 30 Prozent der gesamten CO2-Emissionen. Damit hier vorbildliche Initiativen der Branche auch sichtbar werden können Unternehmen, Organisationen und Personen, die ein motivierendes und inspirierendes Klimaschutz-Projekt zwischen 1. Jänner 2021 und 30. Juni 2022 in Österreich umgesetzt haben, beim CO2-Countdown-Award 2022 einreichen. Die Teilnahme an dem von Facility Management Austria und IFMA Austria veranstalteten Award ist kostenfrei. Eingereichte Projekte, deren Umsetzung nach dem 30. Juni 2022 beginnt, nehmen automatisch an der CO2-Countdown-Initiative 2023 teil. Die Anzahl der eingereichten Projekte pro Teilnehmer:in ist unbegrenzt.
Projekte können in den folgenden Kategorien eingereicht werden:
1. Begrünung
2. Digitalisierung, Smart Readiness
3. Energieeffizienter Betrieb
4. Energetische Sanierung
5. Energiegemeinschaften
6. Kreislaufwirtschaft
7. Ressourceneinsparung

Verliehen wird der CO2-Countdown-Award dann in den folgenden Preiskategorien:
+ CO2 eingespart
Wie viel haben Sie eingespart? Nicht nur auf die absolute Zahl, auch auf das Verhältnis zum Verbrauch kommts an.
+ Verhalten verändert
Verändern und reduzieren - die Maßnahme fördert das Bewusstsein und bewirk eine Verhaltensänderung für weniger Energie- und Ressourcenverbrauch.
+ Kreativ neu gedacht
Was zählt ist die Kreativität - begeistern mit einer Idee, die zum Nachahmen anregt.
+ Gemeinsam erreicht
Gemeinsam ans Ziel - das Projekt überzeugt durch gemeinsames und organisationsübergreifendes Agieren.
+ Inspiriert und nachgemacht: Das Publikums-Voting
Durch Leidenschaft für die Sache gewinnen - der Beitrag inspiriert und motiviert das Publikum besonders.
Die CO2-Countdown-Awards werden beim FM-Day 2022 am 21. September im Park Hyatt Vienna verliehen. Einreichen kann man noch bis 31. Juli 2022. Infos dazu findet man auf hier

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Raiffeisen Research sieht langsamere Fahrtgeschwindigkeit

Keine Preisbremse aber Abflachung

von Stefan Posch

Laut Raiff­ei­sen Re­se­arch Se­ni­or Öko­nom für die ös­ter­rei­chi­sche Volks­wirt­schaft, Mat­thi­as Reith, stell­te die Pan­de­mie für den ös­ter­rei­chi­schen Im­mo­bi­li­en­markt kei­ne Preis­brem­se, son­dern viel­mehr ei­nen Preis­be­schleu­ni­ger dar. Nun geht die Ge­sund­heits­kri­se naht­los in die En­er­gie­kri­se über, be­glei­tet von nichts Ge­rin­ge­rem als ei­ner geo­po­li­ti­schen Zei­ten­wen­de. "Der Aus­nah­me­zu­stand geht in die Ver­län­ge­rung, ist ge­fühlt so­gar der neue Nor­mal­zu­stand", bringt Reith das kri­sen­be­haf­te­te Um­feld der letz­ten Jah­re auf den Punkt. Doch da­mit nicht ge­nug: Hin­zu kommt auch noch die be­reits in vol­lem Gan­ge be­find­li­che Zins­wen­de. Ho­he In­fla­ti­on, ho­he Un­si­cher­heit, stei­gen­de Zin­sen. Ist es die­ser Drei­klang, der nun das Schick­sal des mit 17 Jah­ren kon­ti­nu­ier­li­cher Preis­an­stie­ge "dienst­äl­tes­ten" al­ler glo­ba­len Im­mo­bi­li­en­zy­klen be­sie­gelt?
Kurz­fris­tig ste­hen die Zei­chen auf ei­ne Fort­set­zung des preis­li­chen Steig­flugs. "Egal ob Fi­nanz­kri­se, Eu­ro­kri­se, Brex­it oder eben Co­ro­na: Kri­sen­zei­ten wa­ren gu­te Zei­ten für den hei­mi­schen Im­mo­bi­li­en­markt. Denn ge­nau dann schal­te­te der ös­ter­rei­chi­sche Im­mo­bi­li­en­markt im­mer ei­nen Gang hö­her", so Cas­per En­ge­len, Öko­nom für den ös­ter­rei­chi­schen Wohn­im­mo­bi­li­en­markt bei Raiff­ei­sen Re­se­arch. Auch die ak­tu­el­le geo­po­li­ti­sche Un­si­cher­heit soll­te da­her für sich ge­nom­men ei­nen Un­ter­stüt­zungs- und kei­nen Be­las­tungs­fak­tor dar­stel­len.
Und die höchs­te In­fla­ti­on seit mehr als 40 Jah­ren? "Wohn­im­mo­bi­li­en wa­ren in der Ver­gan­gen­heit und welt­weit be­trach­tet In­fla­ti­ons­ge­win­ner, al­ler­dings hängt das Aus­maß des rea­len Preis­an­stiegs von der Hö­he der In­fla­ti­on ab. Man kann al­so sa­gen: Die Do­sis macht das Gift", so Reith. Am vor­teil­haf­tes­ten er­wie­sen sich da­bei Pha­sen er­höh­ter In­fla­ti­on von et­wa 5 bis 7 Pro­zent. Das ak­tu­el­le In­fla­ti­ons­um­feld in Ös­ter­reich ist folg­lich ge­nau je­nes, in dem Wohn­im­mo­bi­li­en his­to­risch und glo­bal be­trach­tet den höchs­ten rea­len Preis­zu­wachs er­zielt ha­ben. Erst bei zwei­stel­li­gen In­fla­ti­ons­ra­ten bo­ten Im­mo­bi­li­en nur schein­ba­ren Schutz vor rea­lem Wert­ver­lust.
Stren­ge­re Kre­dit­ver­ga­be­stan­dards und ins­be­son­de­re stei­gen­de Zin­sen sind je­doch Fak­to­ren, die ab et­wa der zwei­ten Jah­res­hälf­te für ei­ne deut­li­che Ab­fla­chung des Preis­auf­triebs und da­mit ge­gen ein un­ge­brems­tes "wei­ter so" spre­chen. Der ab­seh­bar aber­mals ho­he Im­mo­bi­li­en­preis­an­stieg im Ge­samt­jahr 2022 - wir er­war­ten ei­nen Preis­zu­wachs von min­des­tens 8 Pro­zent p.a. - darf al­so nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass das Jahr 2022 ein "zwei­ge­teil­tes" für den ös­ter­rei­chi­schen Im­mo­bi­li­en­markt wer­den könn­te. Und das soll­te kein Aus­rei­ßer, son­dern viel­mehr Auf­takt zu ei­ner ins­ge­samt merk­lich lang­sa­me­ren "Fahrt­ge­schwin­dig­keit" sein. "Die Zei­ten, in de­nen fort­ge­setz­ten Preis­an­stie­gen kon­ti­nu­ier­li­che Zins­rück­gän­ge ge­gen­über­stan­den und da­mit die Leist­bar­keit un­term Strich kaum ge­sun­ken ist, sind je­den­falls vor­bei", gibt En­ge­len zu be­den­ken.
Ob es auch zu ei­ner Voll­brem­sung oder gar dem Ein­le­gen des Rück­wärts­gangs kommt, hängt maß­geb­lich da­von ab, wie stark dem Im­mo­bi­li­en­markt der zins­sei­ti­ge Ge­gen­wind ent­ge­gen­bläst. Zwei­fel­los gilt: Das Zins­ri­si­ko ist mo­men­tan das größ­te Ri­si­ko für den Im­mo­bi­li­en­markt. "

Re/Max Commerical Austria sieht hohe Nachfrage

Logistik ist der Krisengewinner

von Elisabeth K. Fürst

Stefan Krejci, Re/Max Commercial Austria: „Wir sehen ein verstärktes Interesse am Logistik-Markt und einen nach wie vor starken Investmentmarkt“. © Re/MaxStefan Krejci, Re/Max Commercial Austria: „Wir sehen ein verstärktes Interesse am Logistik-Markt und einen nach wie vor starken Investmentmarkt“. © Re/Max
Die ak­tu­el­le Han­dels- und Lo­gis­tik-Markt­ana­ly­se 2021 von Re/Max Com­me­ri­cal Aus­tria sieht bei Ein­zel­han­dels­flä­chen die Co­ro­na-Ge­win­ner un­ver­än­dert. "Er­näh­rung, Be­we­gung und Rück­zugs­or­te, sei es Woh­nung, Haus, Gar­ten oder Bal­kon, wer­den bei ei­ner stei­gen­den Preis­spi­ra­le zu je­nen Be­rei­chen zäh­len, für die Men­schen am ehes­ten mehr Geld aus­ge­ben wer­den", er­zählt Ste­fan Kre­jci von Re/Max Com­mer­ci­al Aus­tria. Das gä­be Ein­stiegs­mög­lich­kei­ten für neue Kon­zep­te in den Top-La­gen. Mar­ken-Wel­ten oder Trend-Be­rei­che, wie z.B. E-Mo­bi­li­tät hät­ten eben­so gut Chan­cen, wie Gas­tro- und Frei­zeit­in­dus­trie, und hier vor al­lem die Sys­tem­gas­tro­no­mie. Kre­jci er­gänzt: "Wie schon im Vor­jahr, se­hen wir auch der­zeit ös­ter­reich­weit kei­ne gra­vie­ren­den Aus­wir­kun­gen in Be­zug auf den Leer­stand in den Top-In­nen­stadt­la­gen. Klar ist hin­ge­gen, dass für B- und C-La­gen Co­ro­na ein Brand­be­schleu­ni­ger in Be­zug auf Leer­stän­de sein wird." Das wür­de vor al­lem für in­ner­städ­ti­sche Orts­ker­ne zu neu­en Her­aus­for­de­run­gen füh­ren. Wei­ter­hin hoch im Kurs stün­den aber Fach­mark­tag­glo­me­ra­tio­nen, die ein be­son­ders ho­hes An­ge­bot an Gü­tern des täg­li­chen Be­darfs wie Le­bens­mit­tel, Dro­ge­rie, Apo­the­ken, Tier­be­darf etc. auf­wei­sen kön­nen. Bei den Spit­zen­mie­ten in Wien lie­gen - wie auch in den letz­ten Jah­ren - bei rund 400 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter und da­mit er­neut deut­lich über den Lan­des­haupt­städ­ten. Wie schon im Jahr da­vor konn­te aber kei­ne Lan­des­haupt­stadt stei­gen­de Spit­zen­mie­ten ver­zeich­nen. Die Miet­preis­si­tua­ti­on sta­gnier­te quer über Ös­ter­reich. Wäh­rend es im Jahr 2020 die größ­ten Miet­ein­bu­ßen in Salz­burg, Graz und St. Pöl­ten ge­ge­ben hat, ha­ben sich die­se drei Lan­des­haupt­städ­te wie­der er­holt und auf dem Ni­veau des Vor­jah­res ein­ge­pen­delt.
Im Ge­gen­satz zum Han­del war die Lo­gis­tik­bran­che der gro­ßen Ge­win­ner des ver­gan­ge­nen Jah­res. Der On­line-Han­del boom­te und es war nicht nur ein ge­stei­ger­tes Pa­ket­wachs­tum bei pri­va­ten Haus­hal­ten zu be­ob­ach­ten, son­dern auch Wachs­tums­ra­ten im Be­reich der ge­werb­li­chen Kun­den. Wien war da­bei nach wie vor Ös­ter­reichs wich­tigs­ter Lo­gis­tik­markt. Im Ver­gleichs­zeit­raum blie­ben hier die Mie­ten für Lo­gis­tik- und La­ger­flä­chen im Durch­schnitt kon­stant. Am Grund­stücks­markt für Be­triebs- und Lo­gis­tik­lie­gen­schaf­ten wur­den laut Re/Max Com­mer­ci­al be­reits Trans­ak­tio­nen im Wert von rund 600 Eu­ro/m² rea­li­siert, was ei­nen bis da­to noch nicht er­reich­ten Spit­zen­wert für Wien ist. An­ton Putz Re/Max Com­mer­ci­al Wien: "Un­ab­hän­gig von be­reits vor­ge­ge­be­nen Wid­mun­gen fin­det be­reits in der Pha­se der Stadt­pla­nung im­mer mehr Wett­be­werb un­ter ver­schie­de­nen Nut­zungs­klas­sen statt: Bei­spiels­wei­se kon­kur­rie­ren Woh­nen oder In­dus­trie, Lo­gis­tik oder Bü­ro, Han­del oder Frei­zeit­flä­chen. Das führt auch da­zu, dass Grund­stü­cke für Be­triebs­an­sie­de­lun­gen teil­wei­se noch ra­rer wer­den und da­durch die Prei­se nach oben ge­hen." Er geht da­von aus, dass die­ser Trend wei­ter an­hal­ten wird. Und auch au­ßer­halb Wiens ist die Lo­gis­tik Markt­trei­ber. Da­ni­el Lob­nik Re/Max Com­mer­ci­al in Kla­gen­furt: "Ama­zon hat im Ok­to­ber mit dem Bau sei­nes Ver­teil­zen­trums in Kla­gen­furt be­gon­nen. Hier wer­den auf ei­nem Grund­stück mit rund 32.000 m² ca. 40 Mil­lio­nen Eu­ro in­ves­tiert. Das ist die mit Ab­stand größ­te Lo­gis­tik-Ent­wick­lung in Kla­gen­furt in den letz­ten Jah­ren."
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Selbstnutzung soll im Vordergrund stehen

WGG-Novelle mit Spekulationsverbot

von Stefan Posch

Roland Weinrauch, Weinrauch Rechtsanwälte zur Novelle des WGG. (c) Weinrauch Rechtsanwälte Roland Weinrauch, Weinrauch Rechtsanwälte zur Novelle des WGG. (c) Weinrauch Rechtsanwälte
In ei­ner neu­en No­vel­le des Woh­nungs­ge­mein­nüt­zig­keits­ge­set­zes (WGG) wird ein Spe­ku­la­ti­ons­ver­bot so­wie ein Miet­zins­de­ckel für ge­för­dert er­rich­te­tes Wohn­ei­gen­tum ein­ge­führt.
In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wur­den aber im­mer wie­der ge­mein­nüt­zig er­rich­te­te Woh­nun­gen - trotz aus­drück­li­cher wohn­bau­för­de­rungs­recht­li­cher Re­strik­tio­nen - nicht zur Ei­gen­nut­zung, son­dern zu spe­ku­la­ti­ven Zwe­cken ge­kauft. "Die bald in Kraft tre­ten­de WGG-No­vel­le soll ge­nau je­nem Um­stand ei­nen Rie­gel vor­schie­ben", er­klärt Ro­land Wein­rauch, Grün­der von Wein­rauch Rechts­an­wäl­te. Künf­tig ist bei ei­nem Wei­ter­ver­kauf von Woh­nun­gen, die von ei­ner gBV er­rich­tet wur­den und an wel­chem im Zu­ge der Er­rich­tung Woh­nungs­ei­gen­tum be­grün­det wur­de, der Dif­fe­renz­be­trag zwi­schen Ver­kehrs­wert und Ver­kaufs­preis an die gBV zu leis­ten. Dies gilt 15 Jah­re lang ab dem An­kauf der Woh­nung von der gBV. Zu­sätz­lich er­hält die gBV in­ner­halb die­ser Frist ein grund­bü­cher­lich ab­ge­si­cher­tes Vor­kaufs­recht. Über­tra­gun­gen an den er­wei­ter­ten Fa­mi­li­en­kreis sol­len al­ler­dings von der Re­ge­lung aus­ge­nom­men wer­den. Da­durch möch­te man spe­ku­la­ti­ve Ge­schäf­te wei­test­ge­hend ver­hin­dern. Ro­land Wein­rauch: "Die Selbst­nut­zung soll im Vor­der­grund ste­hen. Aus die­sem Grund darf ge­för­dert er­rich­te­tes Woh­nungs­ei­gen­tum zu­sätz­lich 15 Jah­re lang nur zum Richt­wert oh­ne Zu­schlä­ge wei­ter­ver­mie­tet wer­den. Das kommt ei­nem Miet­preis­de­ckel im ge­för­der­ten Wohn­bau gleich."

Rustler-Echtdatenanalyse sieht Anstieg um 20 Prozent.

Steigende Preise bei Wiener Zinshäusern

von Elisabeth K. Fürst

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Die ak­tu­el­le Echt­da­ten­ana­ly­se von Rust­ler zeigt, dass es im Jahr 2021 zu ei­nem deut­li­chen An­stieg der Ver­kaufs­prei­se für Zins­häu­ser in Wien ge­kom­men ist. Die­ser An­stieg lag mit rund 20 Pro­zent deut­lich über den Er­geb­nis­sen der Vor­jah­re. Auch die Trans­ak­ti­ons­zah­len, die ein Plus von rund 30 Pro­zent ver­zeich­ne­ten, be­stä­ti­gen den "Hype" des vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­res. Die Ren­di­ten sind dem­nach auch des­halb deut­lich ge­sun­ken, weil die ent­spre­chen­den Net­to­mie­ten im Jahr 2021 erst­mals nach meh­re­ren Jah­ren ei­nen leich­ten Rück­gang ver­zeich­ne­ten, wie die Ana­ly­se von Rust­ler zeigt. Ma­xi­mi­li­an Kainz, der bei Rust­ler für die Da­ten­ana­ly­sen ver­ant­wort­lich ist: "Die durch­schnitt­li­chen Ren­di­ten be­tru­gen in den In­nen­be­zir­ken rund 1,54 Pro­zent, in den Au­ßen­be­zir­ken rund 2,07 Pro­zent." Rust­ler Im­mo­bi­li­en-Ge­schäfts­füh­rer Alex­an­der Scheuch, fasst zu­sam­men: "Stei­gen­de Prei­se, sin­ken­de Net­to­mie­ten und rück­läu­fi­ge Ren­di­ten - der Zins­haus­markt hat sei­ne ei­ge­nen Ge­set­ze und bleibt den­noch sehr be­gehrt" .
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Renditesteigerung durch bewusste Investitionen

Vorteile durch soziale Immoinvestitionen

von Stefan Posch

Der welt­wei­te Be­richt "So­ci­al Im­pact: in­ves­ting with pur­po­se to pro­tect and en­han­ce re­turns" (So­zia­le Aus­wir­kun­gen: Ren­di­teer­hal­tung und -stei­ge­rung durch be­wuss­te In­ves­ti­tio­nen) zieht den Schluss, dass
der Im­mo­bi­li­en­be­reich oft mit re­la­tiv ge­rin­gen Stra­te­gie­an­pas­sun­gen markt­üb­li­che Ren­di­ten er­zie­len und gleich­zei­tig be­wusst so­zia­le Vor­tei­le bie­ten kann, die be­nach­tei­lig­ten Ein­zel­per­so­nen, Ge­mein­den und Stand­or­ten sonst nicht zu­gu­te kä­men. Zu­dem kann ein auf so­zia­le Aus­wir­kun­gen aus­ge­rich­te­ter An­satz auch spe­zi­fi­sche Ri­si­ko­ma­nage­ment­vor­tei­le bie­ten, die po­si­ti­ven Ein­fluss auf die Ren­di­ten ha­ben.
Da­zu Li­set­te van Doorn, CEO von ULI Eu­ro­pe: "Im­mo­bi­li­en und so­zia­le In­fra­struk­tu­ren ha­ben un­wei­ger­lich Aus­wir­kun­gen auf die Ge­sell­schaft. Was sich der­zeit be­ob­ach­ten lässt, ist ei­ne Ver­schie­bung von un­be­ab­sich­tig­ten Fol­gen zu be­wuss­ten Er­geb­nis­sen. Zahl­rei­che As­pek­te des Mo­dells der so­zia­len Aus­wir­kun­gen sind kei­nes­falls neu. In­ves­to­ren müs­sen sich von der Vor­stel­lung be­frei­en, dass es sich da­bei um et­was an­de­res han­de­le als ih­re ak­tu­el­le Tä­tig­keit im Rah­men der Ver­wal­tung von Im­mo­bi­li­en und der Er­brin­gung von Dienst­leis­tun­gen für ih­re Kun­den. Es geht nach wie vor um be­währ­te Prak­ti­ken der Im­mo­bi­li­en­an­la­ge und Ver­mö­gens­ver­wal­tung mit Schwer­punkt auf in­di­vi­du­ell an­ge­pass­ten Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen für Kun­den. Neu sind da­bei al­lein die Kun­den."
So­zi­al­wir­kungs­ori­en­tier­te In­ves­ti­tio­nen wer­den meist in Stra­te­gi­en für die Be­rei­che Woh­nen, Ge­sund­heits­für­sor­ge, Bil­dung, öf­fent­li­che Bau­ten und Raum­ge­stal­tung an­ge­wandt. Den­noch gibt es be­reits über­zeu­gen­de Bei­spie­le für ih­re In­te­gra­ti­on in Im­mo­bi­li­en im wei­te­ren Sinn. Laut dem Be­richt er­mög­li­chen Wir­kungs­stra­te­gi­en, von de­nen be­nach­tei­lig­te Ge­mein­den im Hin­blick auf Wohl­stand, Ge­sund­heit, Bil­dung und In­te­gra­ti­on pro­fi­tie­ren, die Rea­li­sie­rung ei­ner im­mo­bi­li­en­wirt­schaft­li­cher Auf­wer­tung oh­ne Ver­drän­gung.

Süd- und westdeutscher Raum werden ausgebaut.

Real I.S. gründet Property Management

von Elisabeth K. Fürst

Die deut­sche Re­al I.S. hat rück­wir­kend zum 1. Ja­nu­ar 2022 sein bis­he­ri­ges Pro­per­ty-Ma­nage­ment aus­ge­glie­dert und bün­delt da­mit sei­ne Res­sour­cen in ei­ner ei­gens ge­grün­de­ten GmbH. Die Re­al I.S. Pro­per­ty Ma­nage­ment ma­nagt der­zeit As­sets im Wert von 2,4 Mil­li­ar­den Eu­ro mit ei­ner Ge­samt­miet­flä­che von ca. 750.000 Qua­drat­me­tern in et­wa 50 Ob­jek­ten. Dar­über hin­aus wer­den be­reits fünf Man­da­te für ex­ter­ne Kun­den ver­wal­tet. Wolf­gang Muß­mä­cher, An­dre­as Baum­gärt­ner und Mar­kus Hof­meis­ter sind Ge­schäfts­füh­rer des Un­ter­neh­mens. Muß­mä­cher ist ins­be­son­de­re für die Stra­te­gie und den Aus­bau der Ge­sell­schaft ver­ant­wort­lich, Baum­gärt­ner deckt die Lei­tung des kauf­män­ni­schen und tech­ni­schen Pro­per­ty-Ma­nage­ments ab und Hof­meis­ter zeich­net für die Be­rei­che Fi­nan­zen und Busi­ness Ope­ra­ti­on ver­ant­wort­lich. Die Pro­per­ty Ma­nage­ment der Re­al I.S. wird ne­ben den be­reits be­ste­hen­den Stand­or­ten Mün­chen, Ham­burg und Ber­lin so­wie Leip­zig, Dres­den und Je­na auch den Aus­bau der Ge­sell­schaft im süd- und west­deut­schen Raum for­cie­ren. Jo­chen Schenk, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Re­al I.S., und er­gänzt: "Mit der Bün­de­lung un­se­rer Res­sour­cen in ei­nem ei­ge­nen Un­ter­neh­men ge­hen wir den nächs­ten lo­gi­schen Schritt, um un­se­re Ex­per­ti­se auch ex­ter­nen As­set­ma­na­gern über Dritt­man­da­te an­bie­ten zu kön­nen."
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12 Wohnprojekte durch vier Bauherren

Nordbahnviertel mit Gleichenfeier

von Leon Protz

Gebäude der Strabag RE © Strabag Real EstateGebäude der Strabag RE © Strabag Real Estate
Im Nord­bahn­vier­tel im zwei­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk er­rich­ten vier Bau­her­ren auf zwei Bau­fel­dern Le­bens­raum für rund 1.200 Men­schen. Am Bau be­tei­ligt sind die Do­nau Ver­si­che­rung, die Wie­ner Städ­ti­sche, Stra­bag Re­al Es­ta­te und KIBB Im­mo­bi­li­en. Bis zum Früh­jahr 2023 ent­ste­hen in zwölf Ge­bäu­den ins­ge­samt rund 460 Woh­nun­gen in ver­schie­de­nen Grö­ßen. Über ein Vier­tel da­von steht als Ei­gen­tum zur Ver­fü­gung. Am 28. Ju­ni 2022 fand die Glei­chen­fei­er der Wohn­bau­ten statt. "Im Be­reich der Stadt­ent­wick­lung be­an­sprucht Wien ei­ne Vor­rei­ter­rol­le im Hin­blick auf Le­bens­qua­li­tät, Nach­hal­tig­keit und In­no­va­ti­on. Das Nord­bahn­vier­tel ist als ei­nes der mo­derns­ten in­ner­städ­ti­schen Ent­wick­lungs­ge­bie­te Ös­ter­reichs der bes­te Be­weis da­für. Denn hier am Ge­län­de des ehe­ma­li­gen Wie­ner Nord­bahn­hofs wird Zu­kunft ge­stal­tet", be­tont Alex­an­der Ni­ko­lai, Be­zirks­vor­ste­her des zwei­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirks Leo­pold­stadt. Woh­nun­gen gibt es ab 32 m² und in den Seg­men­ten "Frei­fi­nan­ziert" und "Preis­wert", aber auch grö­ße­re Woh­nun­gen mit rund 100 m² wer­den an­ge­bo­ten, um auf die durch die Pan­de­mie ent­stan­de­nen Wohn­raum­be­dürf­nis­se ein­zu­ge­hen. Die Wohn­ge­bäu­de mit ins­ge­samt rund 31.000 m² Nutz­flä­che wer­den mit­tels an­ge­wand­ter Bau­teil­ak­ti­vie­rung mit Wär­me und Käl­te ver­sorgt. Das ge­sam­te Quar­tier ist ver­kehrs­be­ru­higt ge­stal­tet. Au­tos kön­nen auf den Stell­plät­zen in der Tief­ga­ra­ge ge­parkt wer­den, wo es für die Be­woh­ner auch in­stal­lier­te Elek­tro­la­de­stel­len für Pkws und Fahr­rä­der ge­ben soll. Ins­ge­samt ent­ste­hen im Nord­bahn­vier­tel auf ei­ner Ge­samt­nutz­flä­che von über 408.000 m² rund 5.250 Woh­nun­gen.

Bis 31. Juli kann man Klimaschutzinitiativen einreichen

Jetzt einreichen: CO2-Countdown-Award

von Elisabeth K. Fürst

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Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment hat ei­nen we­sent­li­chen Ein­fluss auf die ef­fi­zi­en­te Nut­zung und den Be­trieb von Ge­bäu­den und In­fra­struk­tur, denn hier ent­ste­hen rund 30 Pro­zent der ge­sam­ten CO2-Emis­sio­nen. Da­mit hier vor­bild­li­che In­itia­ti­ven der Bran­che auch sicht­bar wer­den kön­nen Un­ter­neh­men, Or­ga­ni­sa­tio­nen und Per­so­nen, die ein mo­ti­vie­ren­des und in­spi­rie­ren­des Kli­ma­schutz-Pro­jekt zwi­schen 1. Jän­ner 2021 und 30. Ju­ni 2022 in Ös­ter­reich um­ge­setzt ha­ben, beim CO2-Count­down-Award 2022 ein­rei­chen. Die Teil­nah­me an dem von Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment Aus­tria und IF­MA Aus­tria ver­an­stal­te­ten Award ist kos­ten­frei. Ein­ge­reich­te Pro­jek­te, de­ren Um­set­zung nach dem 30. Ju­ni 2022 be­ginnt, neh­men au­to­ma­tisch an der CO2-Count­down-In­itia­ti­ve 2023 teil. Die An­zahl der ein­ge­reich­ten Pro­jek­te pro Teil­neh­mer:in ist un­be­grenzt.
Pro­jek­te kön­nen in den fol­gen­den Ka­te­go­ri­en ein­ge­reicht wer­den:
1. Be­grü­nung
2. Di­gi­ta­li­sie­rung, Smart Rea­di­ness
3. En­er­gie­ef­fi­zi­en­ter Be­trieb
4. En­er­ge­ti­sche Sa­nie­rung
5. En­er­gie­ge­mein­schaf­ten
6. Kreis­lauf­wirt­schaft
7. Res­sour­cen­ein­spa­rung

Ver­lie­hen wird der CO2-Count­down-Award dann in den fol­gen­den Preis­ka­te­go­ri­en:
+ CO2 ein­ge­spart
Wie viel ha­ben Sie ein­ge­spart? Nicht nur auf die ab­so­lu­te Zahl, auch auf das Ver­hält­nis zum Ver­brauch kommts an.
+ Ver­hal­ten ver­än­dert
Ver­än­dern und re­du­zie­ren - die Maß­nah­me för­dert das Be­wusst­sein und be­wirk ei­ne Ver­hal­tens­än­de­rung für we­ni­ger En­er­gie- und Res­sour­cen­ver­brauch.
+ Krea­tiv neu ge­dacht
Was zählt ist die Krea­ti­vi­tät - be­geis­tern mit ei­ner Idee, die zum Nach­ah­men an­regt.
+ Ge­mein­sam er­reicht
Ge­mein­sam ans Ziel - das Pro­jekt über­zeugt durch ge­mein­sa­mes und or­ga­ni­sa­ti­ons­über­grei­fen­des Agie­ren.
+ In­spi­riert und nach­ge­macht: Das Pu­bli­kums-Vo­ting
Durch Lei­den­schaft für die Sa­che ge­win­nen - der Bei­trag in­spi­riert und mo­ti­viert das Pu­bli­kum be­son­ders.
Die CO2-Count­down-Awards wer­den beim FM-Day 2022 am 21. Sep­tem­ber im Park Hyatt Vi­en­na ver­lie­hen. Ein­rei­chen kann man noch bis 31. Ju­li 2022. In­fos da­zu fin­det man auf hier
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