Waldviertel als Corona-Gewinner
Preise im Waldviertel steigen überproportional
von Stefan Posch
Corona hat der Nachfrage nach Wohnen auf dem Land einen kräftigen Schub verliehen. Davon profitiert der Immobilienmarkt im Waldviertel überproportional. Gleichzeitig wird das Angebot an Objekten dadurch knapper.
Das zeigt eine Analyse von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland.
Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für ein Einfamilienhaus im Waldviertel legten demnach von 2020 auf 2021 um 34% von € 1.914 auf € 2.577 zu, Eigentumswohnungen verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 28% auf € 2.335/m2. Zum Vergleich: Im NÖ-Durchschnitt betrugen die Preissteigerungen bei Einfamilienhäusern nur 10%, bei Eigentumswohnungen 7%. Grundstücke sind im Waldviertel - da ausreichend vorhanden - immer noch günstig: Hier lag der Preiszuwachs 2021 bei nur 10% (von € 19,7 auf € 21,7 je m2), verglichen mit 14% im NÖ-Schnitt. Allerdings zeigte sich gerade bei Grundstücken im ersten Quartal 2022 ein neuerlicher starker Preisschub auf € 33,8/m2 - womit man aber vom Landesschnitt in dieser Objektkategorie (€ 90,9/m2) immer noch weit entfernt ist. Der Immobilienboom im Waldviertel hat jedoch - vor allem bei gebrauchten Immobilien - zu einer deutlichen Verknappung des Angebots geführt. Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland: "Der Markt ist ausgetrocknet, gebrauchte Immobilien in gutem Zustand sind nur schwer zu bekommen. Und wenn, dann sind sie nicht lange auf dem Markt." Der Immobilienexperte rät daher allen Eigentümer gebrauchter Objekte, die nicht selbst benötigt werden, die Gunst der Stunde zu nutzen und zu verkaufen. "Die Preise sind hoch wie nie. Daher meine Empfehlung: Schmieden Sie das Eisen, solange es heiß ist. Investieren und sanieren, vermieten oder verkaufen, bei der augenblicklichen Marktlage zahlt es sich in jedem Fall aus."
Höherer Vermietungsgrad und niedrigeres Ergebnis
Immofinanz zeigt sich stabil
von Leon Protz
Die Immofinanz ist gut ins Geschäftsjahr 2022 gestartet: Der Vermietungsgrad war mit 94,4% auf hohem Niveau und der FFO 1 vor Steuern wies mit 34,4 Mio. Euro eine stabile Entwicklung auf. Das Konzernergebnis belief sich auf 72,4 Mio. Euro, nachdem es im Vergleichsquartal des Vorjahres von einer Aufwertung des Anteils an der S Immo positiv beeinflusst war. Dieses lag bei 123,1. Mit einer Eigenkapitalquote von 52,3% und einer konservativen Verschuldung mit einem Netto-LTV von 32,7% verfügt die Immofinanz laut eigenen Angaben über eine starke Kapitalbasis. Die IFRS-Mieterlöse beliefen sich im 1. Quartal auf EUR 70,2 Mio. und lagen damit leicht unter dem von einem positiven Einmaleffekt geprägten Vorjahresniveau (Q1 2021: EUR 74,8 Mio.). Dabei handelte es sich um eine Abschlagszahlung eines Großmieters für eine pandemiebedingte Flächenreduktion. Bereinigt um diesen Einmaleffekt in Höhe von EUR 6,7 Mio. erwirtschaftete die Immofinanz im 1. Quartal deutliche Zuwächse: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Mieterlöse um 3,1%, der Wert aus dem Q4 2021 wurde um 2,8% übertroffen. Diese positive Entwicklung spiegelte sich auch im Anstieg der like-for-like Mieterlöse (bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Fertigstellungen) um 4,3% auf 64,0 Mio. Euro im Vergleich zum Q1 2021 wider. "Das kräftige Like-for-like Mietwachstum unterstreicht die optimale Aufstellung unseres Portfolios: Der Mix aus für die Konsumenten leistbarem Retail und hochqualitativen, innovativen und flexiblen Office-Lösungen erfüllt die Anforderungen unserer Mieter sowie deren Kunden und Mitarbeiter ", sagt Dietmar Reindl, Vorstand der Immofinanz.