ESG wird Megathema in der Immobranche

2022 bringt viele Unbekannte

von Gerhard Rodler

Aus der Summe der globalen Anstrengungen zur Vermeidung von CO2-Emissionen entsteht ein Superzyklus, der erhebliche Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben wird. In einer solchen Konstellation werden Assets, die sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen und Immobilienmanager, die ihn als Investitionschance statt als Risiko begreifen, am ehesten belohnt werden. Andererseits werden CO2-ineffiziente Gebäude, die mit überholter Technik betrieben werden, sowie Immobilieneigentümer, die diesen Paradigmenwechsel verschlafen, mit schwacher Rendite und Stranded Assets zu kämpfen haben. Das analysiert Nuveen Real Estate beim Ausblick auf das Immobilienjahr 2022.
Für Immobilieninvestoren, die sich an ein "Lower-for-Longer"- Renditeumfeld gewöhnt hatten, zeichnet sich eine ungewissere Zukunft ab. Auch wenn der geldpolitische Wasserhahn nicht über Nacht zugedreht wird, ist angesichts des nach wie vor historisch- und zyklusbedingten Niedrigzinsumfelds mit einer erhöhten Volatilität der Kapitalströme zu rechnen. Zusätzlich zu den Risiken, die sich aus einem bereits verlängerten Immobilienpreiszyklus ergeben, sollten sich Investoren auf Resilienz und strukturelle Vorteile zur Abfederung der Marktvolatilität konzentrieren.
COVID-19 hat in vielerlei Hinsicht einen Wandel eingeleitet und Trends in Hinblick auf unsere Arbeits-, Einkaufs- und Lebensgewohnheiten beschleunigt, die bereits vor der Krise erkennbar waren. Diese Veränderungen werden epochale Folgen für Immobilieninvestoren haben, insbesondere die Perspektive hybrider Arbeitskonzepte, die sowohl die Menge als auch die Verteilung der Büroflächen auf den Kopf stellen werden. Gleichwohl sind Städte keineswegs homogen und weisen große Unterschiede bei den Chancen für nationale und regionale Immobilienmärkte auf. Dabei hängen die jeweiligen Erfolgsaussichten von kulturellen, geografischen und wirtschaftlichen Faktoren ab.
Nuveen rechnet damit, dass sich Renditeunterschiede zwischen einzelnen Objektarten im Jahr 2022 angleichen werden. Mittlerweile hat sich ein Preisniveau bei den Sektoren eingestellt, das dem jeweiligen mittelfristigen Potenzial entspricht. Strukturelle Vorteile spiegeln sich in den niedrigen Cap Rates bei Logistik- und Wohnimmobilien wider, während der Gegenwind für den Einzelhandelssektor nun weitgehend eingepreist ist. Unserer Ansicht nach gehört daher die Strategie, eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen, indem der Sektor mit dem stärksten Nutzerprofil einfach übergewichtet wird, der Vergangenheit an.
Die Folgen des Klimawandels schon viel früher eingetreten sind als von vielen Experten vorhergesagt. Immobilienmanager, Kreditgeber und Versicherer werden daher zunehmend klimabedingte Auswirkungen einpreisen müssen. Dabei werden sie viel früher als ursprünglich geplant auf das Risiko hinweisen müssen, auf Stranded Assets sitzen zu bleiben, wenn die Kosten der Umstellung auf einen klimaneutralen Betrieb zu hoch sind oder wenn sich die physischen Risiken voraussichtlich beschleunigen werden.
Die Welt von morgen steht im Zeichen von drei Trends: Demografie, Technologie und Nachhaltigkeit. Vermieter, die auch zukünftig die Bedürfnisse ihrer Gemeinschaft, ihrer Mieter, Mitarbeiter und Dienstleister im Blick haben, dürften höhere Renditen erzielen. Die wachsende Virtualisierung von Arbeit und Freizeit stellt dabei die nächste große Entwicklung dar, die den Büroalltag abermals verändern, aber auch tiefgreifende Auswirkungen auf viele andere immobilienrelevante Tätigkeiten wie Medizin, Lernen oder sogar menschliche Zusammenkünfte haben könnte. Nicht zuletzt werden erneut jene Immobilieneigentümer von einer größeren Sicherheit und höheren Renditen profitieren, die mit klimaneutralen Geschäftsplänen ausgestattet sind.

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Start für The Heritage

3SI vermarktet Gründerzeithaus in der Landstraße

von Stefan Posch

The HeritageThe Heritage

Die 3SI Immogroup begeht mit dem Projekt The Heritage den ersten Vermarktungsstart im Jahr 2022.
Während der letzten Monate wurde die Hausfassade des über 140 Jahre alten Gründerzeithauses in der Dißlgasse 8 im 3. Wiener Gemeindebezirk aufwendig saniert. Neben dem Einbau eines Liftes wurde der Dachboden ausgebaut.
In den Verkauf gelangen ab sofort exklusive Eigentumswohnungen und luxuriöse Dachgeschoßwohnungen mit zwei bis vier Zimmern und Wohnungsgrößen zwischen 44 und 162 m2. Alle Eigentumswohnungen punkten zusätzlich mit sonnigen Balkonen oder Terrassen.
"Wir haben bei der umfangreichen Revitalisierung nicht nur neue Freiflächen bei vielen Wohnungen geschaffen", erzählt Michael Schmidt, Geschäftsführer der 3SI Immogroup: "Wir haben auch großen Wert auf Nachhaltigkeit und geringen Energieverbrauch gelegt!" "Die Wohnungen selbst bieten neben dem attraktiven Aspekt der Ressourcenschonung vor allem in punkto Ausstattung Luxus pur!", ergänzt Gerhard Klein, Geschäftsführer der 3SI Makler und gleichzeitig für den Verkauf der exklusiven Wohnungen verantwortlich. "Sie finden klassischen Fischgrätparkett, Vertäfelungen, Stiltüren und Holzkastenfenster. Die Wohnungen sind nicht nur edel und stilvoll, auch die Gegend ist großartig."

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Deutscher Büroinvestmentmarkt legte zu

2021 Stegierung um 5 Prozent

von Stefan Posch

Der Büroimmobilieninvestmentmarkt Deutschland hat im Jahr 2021 einen Zahn zugelegt. Das Transaktionsvolumen erreichte 30,5 Milliarden Euro. Verglichen mit 2020 ist dies eine Steigerung um fünf Prozent. Damit blieben Büros mit deutlichem Abstand vor Logistik und Einzelhandel die wichtigste Gewerbeimmobilienassetklasse. Der Anteil deutscher Investoren stieg auf 63 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
"Auch wenn der Bürotransaktionsmarkt noch nicht an das Rekordergebnis von 2019 anschließen konnte, legte er 2021 wieder seine gewohnte Dynamik an den Tag. Die zu Anfang der Pandemie diskutierten Fragen über die Zukunft des Büros sind in den Augen der meisten Investoren geklärt: die Büronutzung wird sich verändern, der Flächenbedarf aber nicht zurückgehen. Mehr und mehr schätzen Unternehmen und Arbeitnehmer die Vorteile einer modernen, kommunikations- und kreativitätsfördernden Arbeitsumgebung, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Vor allem die besten Flächen in den Top-5-Märkten treffen deswegen auf einen deutlichen Nachfrageüberhang seitens der Mieter und der Investoren", sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. Das Gesamtjahresergebnis lag somit gleichauf mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre und betrug knapp ein Drittel mehr als der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Aufgrund großer Einzeltransaktionsaktionen in den Top-Standorten fiel das Jahresendquartal besonders stark aus. Auf diese Jahresendrallye entfielen 38% des gesamten Transaktionsvolumens des Büroinvestmentmarktes. "2022 wird sich der Nachfrageüberhang am deutschen Büroinvestmentmarkt weiter fortsetzen, sodass das Transaktionsvolumen durch das Angebot bestimmt werden wird. Ein Investitionsvolumen von bis zu EUR 30 Milliarden ist durchaus realistisch. Auch die Renditekompression dürfte sich an vielen Standorten noch leicht fortsetzen, wird aber vermutlich geringer ausfallen als 2021", erwartet Klein.

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Schon wieder Logistikrekorde

Forward-Deals gewinnen an Bedeutung

von Gerhard Rodler

Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt beendet das Jahr 2021 mit einem neuen Rekordvolumen. Insgesamt wurden nach Angaben von Colliers über 9,2 Milliarden Euro in deutsche Industrie- und Logistikassets investiert. Das bisherige Rekordjahr 2017 (rund 8,7 Milliarden Euro) konnte nach einer überdurchschnittlichen Jahresendrallye um etwa 8 Prozent übertroffen werden. Bemerkenswert ist vor allem, dass das Ergebnis aus 2017 vorwiegend durch drei großvolumige milliardenschwere Plattform-Übernahmen erzielt wurde, während im Jahr 2021 keine einzige Transaktion in dieser Größenordnung auf dem deutschen Markt verzeichnet wurde, und letzlich die hohe Marktaktivität allein zu dem herausragenden Ergebnis führte.
Der fünfjährige Durchschnitt wurde mit einem Plus von 37 Prozent deutlich überschritten, so dass die Assetklasse sich auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt weiterhin als zweitstärkster Immobilientyp bei Investoren festigen konnte. Logistikimmobilien rangieren aktuell mit einem Marktanteil von 15 Prozent vor Einzelhandelsimmobilien auf Platz 2.
Nicolas Roy, Head of Industrial & Logistics bei Colliers: "Der gewerbliche Immobilienmarkt in Deutschland erlebt einen wahren Hype um die Assetklasse, was zu großen Teilen auf die äußerst vielversprechende Entwicklung in den letzten 24 Monaten zurückzuführen ist. Dabei spielte vor allem die krisenresistente Nachfrage bei Logistikflächen während der Pandemie eine enorme Rolle, aber auch der damit verbundene Aufschwung im Onlinehandel und die Notwendigkeit einer gutfunktionierenden urbanen Logistik, um die überdurchschnittlichen Paketvolumina bewerkstelligen zu können.
Die hohe Nachfrage zeigte sich demnach nicht nur in der überdurchschnittlichen Anzahl an Deals, sondern ebenso deutlich in der Preisentwicklung der letzten 12 Monate. Wie zu erwarten, zeigte sich die Renditeentwicklung bei einem gleichzeitig limitierten Angebot im Laufe des Jahres weiterhin auf Talfahrt, so dass die Brutto-Spitzenrendite für Class A-Logistikimmobilien von 3,70 Prozent zu Beginn des Jahres auf aktuell 3,25 Prozent sank und einen neuen Maßstab auf dem deutschen Markt für Industrie- und Logistikimmobilien setzte.

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EHL City Map neu aufgelegt

Rekordzahl an Objekten gelistet

von Stefan Posch

Die EHL Immobilien Gruppe hat ihre traditionsreiche "EHL City Map" neu aufgelegt. In der Ausgabe 2022 wird eine neue Rekordzahl an Objekten gelistet. Im Bereich Office werden 132 Büroobjekte in Wien und Umgebung angeführt. Der Bereich Einzelhandel, in dem Einkaufszentren und Fachmarktzentren geführt werden, umfasst weitere 31 Objekte.
Die Wien-Karte wird durch eine Reihe von Detailkarten ergänzt, in denen die zehn wichtigsten Bürocluster der Stadt detailliert dargestellt sind. Zusätzlich zu den 23 Wiener Gemeindebezirken inkludiert die EHL City Map auch wichtige Umlandgebiete, wie beispielsweise den Vienna International Airport mit der Airport City als bedeutenden Bürostandort und die Einzelhandelsagglomeration rund um die Shopping City Süd in Vösendorf.
"Die in Printform erscheinende EHL City Map ist eine gute Ergänzung zu unseren diversen Onlinepublikationen, die wir unseren Kunden unter ehl.at/research kostenlos zur Verfügung stellen. Sie bietet einen greifbaren und raschen Überblick über den Wiener Büro- und Retailmarkt" erklärt Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH. "Sowohl nationale als auch internationale KundInnen nehmen die Möglichkeit gerne wahr, sich mit diesem Instrument auf dem Wiener Immobilienmarkt zu orientieren und auf einen Blick eine anschauliche Übersicht aller zur Verfügung stehenden Objekte zu bekommen." Die EHL City Map Wien 2022 kann kostenlos per Mail unter office@ehl.at bestellt oder auf www.ehl.at/research heruntergeladen werden.

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Kölner Investmentmarkt verdoppelt

Büro-Renditen bei nur mehr 2,6 Prozent

von Gerhard Rodler

Der Kölner Investmentmarkt schließt das Jahr 2021 mit einem beeindruckenden Umsatzrekord von rund 3,8 Mrd. Euro ab. Das aktuelle Resultat liegt doppelt so hoch wie der langjährige Durchschnittswert. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Wie außergewöhnlich die vergangenen zwölf Monate für die Dom-Metropole waren, verdeutlicht ein Blick auf die Vergangenheit. So liegt das aktuelle Ergebnis ungefähr doppelt so hoch wie der langjährige Durchschnitt. Und auch die bisherige Bestmarke aus 2019 - das ebenfalls als Ausnahmejahr galt - wurde noch einmal um mehr als 670 Mio. Euro übersprungen“, erläutert Jens Hoppe, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Kölner Niederlassungsleiter. Wie für Köln üblich waren auch 2021 Büroimmobilien bei den Investoren am begehrtesten, sodass knapp 68 Prozent des Gesamtvolumens auf diese Assetklasse entfallen. Die hier registrierten ca. 2,6 Mrd. Euro hätten für sich genommen dem Kölner Investmentmarkt immer noch das zweitbeste je registrierte Umsatzvolumen beschert. Auf dem zweiten Rang liegen Einzelhandelsimmobilien (9 Prozent), gefolgt von Logistik-Assets (5 Prozent) und Hotel-Investments (2 Prozent). Ein mit rund 630 Mio. Euro auffallend starkes Ergebnis erzielt auch die Sammelkategorie „Sonstige“, wohinter sich unter anderem eine Reihe von Entwicklungsgrundstücken verbergen.
Die starke Nachfrage der Investoren spiegelt sich auch im deutlich gestiegenen Preisniveau wider. So hat die Netto-Spitzenrendite für erstklassige Büroimmobilien im Jahresverlauf um 35 Basispunkte nachgegeben und notiert nun bei 2,60 Prozent. Auch im boomenden Logistiksegment beträgt der Rückgang 35 Basispunkte, sodass jetzt 3,00 Prozent anzusetzen sind. Der Wert für Geschäftshäuser in Premiumlagen liegt weiter stabil bei 3,30 Prozent.
„Nachdem viele Investoren im ersten Pandemiejahr auf dem Kölner Investmentmarkt sehr verhalten agiert haben, stand 2021 ganz im Zeichen einer fulminanten Aufholbewegung. Da insbesondere auch im zweiten Halbjahr das Marktgeschehen noch einmal deutlich an Fahrt gewonnen hat, spricht vieles dafür, dass dieser Schwung mit in das neue Jahr genommen werden kann. Aufgrund des großen Investoreninteresses ist auch eine weitere leichte Renditekompression nicht auszuschließen“, fasst Jens Hoppe die Aussichten zusammen.

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GBL holt Jens Riedl als Investment Partner

Wird sich auf DACH-Markt konzentrieren

von Gerhard Rodler

Jens RiedlJens Riedl

Die Groupe Bruxelles Lambert (GBL) holt Jens Riedl als Investment Partner an Bord, um die Umsetzung der Strategie der Gruppe im Segment Private Assets in den DACH-Märkten zu verstärken. Riedl verfügt über mehr als 20 Jahre internationale Private-Equity-Erfahrung, unter anderem in den Bereichen Industrie und Unternehmensdienstleistungen. Die Einstellung von Riedl ist Teil einer umfassenderen Verstärkung des GBL- Investmentteams: Bernard Delpit, ehemaliger stellvertretender CEO und CFO des französischen Luftfahrtunternehmens Safran, ist seit Januar 2022 zu GBL gestoßen und zwei weitere Investment Partner mit geografischer Expertise wurden kürzlich eingestellt.
Damit hat GBL die Zahl seiner Investment Partner verdoppelt, was eine signifikante Verstärkung darstellt und die Absicht der Gruppe verdeutlich, den Anteil von Private Assets in ihrem Portfolio zu erhöhen.
Auf ihrem Capital Markets Day im vergangenen November hat GBL das Ziel bekannt gegeben, den Anteil privater und alternativer Anlagen am eigenen Portfolio langfristig von ca. 25 Prozent auf ca. 40 Prozent zu erhöhen, um höhere Renditen aus einem weniger replizierbaren Portfolio zu erzielen. GBL ist bestrebt, in Unternehmen zu investieren, die von Megatrends profitieren, wie Verbrauchererlebnis, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung/Technologie.
Ca. 40 Prozent des Gesamtnettovermögens von GBL in Höhe von 22,5 Milliarden EUR ist bereits heute in der DACH- Region investiert. Darunter fallen beträchtliche Beteiligungen an adidas, SGS und GEA. Darüber hinaus erwarb GBL im Jahr 2020 eine Mehrheitsbeteiligung am Premium-Fahrradhersteller Canyon mit Sitz in Koblenz.
Ian Gallienne, CEO von GBL, erklärte: „Ich freue mich, Jens Riedl zu unseren neuesten Investment Partner zählen zu können.

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Die beliebtesten Einkaufsstraßen

Passantenfrequenzen auf den europäischen Märkten

von Gerhard Rodler

Die zweite paneuropäische Studie zur Passantenfrequenz, die BNP Paribas Real Estate in Zusammenarbeit mit Locatus veröffentlicht hat, analysiert die Passantenzahlen in den Haupteinkaufsstraßen von 34 europäischen Großstädten.
"BNP Paribas Real Estate freut sich, nun die zweite paneuropäische Studie zur Passantenfrequenz vorlegen zu können. Die Ergebnisse der Analyse deuten darauf hin, dass sich ein gewisses Maß an Normalität in den europäischen Innenstädten wieder einstellt: Der stationäre Handel ist insbesondere in den Innenstädten nach wie vor attraktiv. Zudem werden dort aktuell eine Reihe neuer Einzelhandelsmodelle und -formate erfolgreich etabliert", sagt Patrick Delcol, Head of Pan European Retail bei BNP Paribas Real Estate.
Die fünf wichtigsten europäischen Einkaufsstraßen befinden sich in den Hauptstädten von Großbritannien, Spanien, Italien und Frankreich. Wie schon in der ersten Studie zur Passantenfrequenz (2017) liegt in London die Oxford Street weiterhin an der europäischen Spitze, die Regent Street auf Rang drei, die den Abstand zum Spitzenreiter jedoch verkürzt hat. Madrid belegt mit der Gran Vía und einer Passantenzahl von 60.800 am Zähltag den zweiten Platz im Vergleich der europäischen Hauptstädte. Die Calle de Preciados liegt im Ranking auf Position 6. Mailand erweist sich als widerstandsfähig und gehört mit der Corso Vittorio Emanuele II (Platz 4) weiterhin zur europäischen Spitze. Paris ist mit drei Straßen in den Top 20 vertreten. Dabei ist die Champs-Elysées (Platz 5) nach wie vor führend, aber auch die Rue de Rivoli nimmt eine Spitzenposition ein (10. Platz, 36.000 Passanten), der Boulevard Haussmann auf Rang 13.
Betrachtet man die Top-40-Einkaufsstraßen der 34 untersuchten europäischen Metropolen, so schneiden deutsche Städte bei der Passantenfrequenz im Stadtzentrum ausgezeichnet ab, wobei Köln den ersten Platz im Ranking belegt. München und Frankfurt folgen (hinter London) auf den Positionen drei und vier. Als touristischer Hotspot ist Barcelona weiterhin in den Top 10 der wichtigsten Einkaufsstraßen in Europa vertreten, verliert aber im Vergleich zu 2017 an Boden gegenüber Madrid. Auch Rom verzeichnet eine allmähliche Erholung des Tourismus. In Belgien steht die Einkaufsstraße Meir in Antwerpen hinsichtlich der Passantenzahlen weiterhin an der Spitze des Rankings, gefolgt von der Rue Neuve in Brüssel. Auch Manchester (22) und Bilbao (24) nehmen gute Plätze im Ranking ein, was auf ihre hohe regionale Anziehungskraft zurückzuführen ist.
Im Luxussegment sind die Top 3 gegenüber dem Jahr 2017 unverändert. So belegen die Luxus-Einkaufsstraßen in London, Paris und Barcelona weiterhin die Spitzenpositionen. München folgt an vierter Position mit der Theatinerstraße, die in den vergangenen vier Jahren immer exklusiver geworden ist. Auch die unterschiedlichen Einkaufsmeilen in Kopenhagen gehören erneut zum Spitzenfeld und sind die wichtigsten in der Nordics-Region. Im Premiumsegment dominieren Düsseldorf, Rom und Wien.
Projekte mit Mischnutzung werden in ganz Europa zur Norm.

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Karriere zum Tag: Becker zu Union

Abteilungsleitung Institutional Property Solutions

von Gerhard Rodler

Catharina Becker übernimmt damit bei Union Investment per 1. Feber gemeinsam mit ihrem Team und in Abstimmung mit dem Produktmanagement und dem Vertrieb die Verantwortung für die Entwicklung maßgeschneiderter institutioneller Immobilienlösungen und neuer institutioneller Immobilien-Mandate. Ihr Verantwortungsbereich umfasst zudem die Erarbeitung von Lösungen im Hinblick auf institutionelle Grundsatzfragen im Immobilienbereich.
Catharina Becker besitzt durch ihre Tätigkeiten im Portfolio-, Fonds- und Asset Management von Immobilien bei verschiedenen Unternehmen der Branche eine breite fachliche Expertise von Immobilien und Vehikeln sowie den dazugehörigen regulatorischen Themen und den Bedürfnissen institutioneller Kunden.
Die 42-jährige Diplom-Ingenieurin wechselt von der Hamburg Trust Gruppe, in der sie die letzten sieben Jahre in verschiedenen Funktionen, zuletzt als Geschäftsführerin der Kapitalverwaltungsgesellschaft Hamburg Trust Real Estate Investment Management, tätig war.
Union Investment hat ihr Geschäft mit institutionellen Immobilienfonds, Clubfonds und Service-KVG-Mandaten im Jahr 2021 deutlich ausgebaut. Das Immobilienfondsvermögen der institutionellen Produkte stieg im laufenden Geschäftsjahr um mehr als 19 Prozent und erreichte damit ein Volumen von insgesamt 17,1 Milliarden Euro (Stand: 30. November 2021)

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Logistikketten im Totalumbau

Polen, Spanien, Griechenland, Türkei profitieren

von Gerhard Rodler

Unternehmen, die Lager- und Logistikflächen nutzen, entwickeln neue Strategien, um die aktuellen sowie zukünftigen Herausforderungen in den Lieferketten zu managen. Davon sollten vor allem aufstrebende Logistikmärkte in Europa profitieren - so die Analyse im aktuellen Report von CBRE.
Frachtkosten sollen in Zukunft reduziert und daher größere Warenmengen - so genannte „Safety Stocks“ - in die Nähe von großen Bevölkerungsgruppen gebracht werden. Bereits im kürzlich veröffentlichten CBRE EMEA Logistics Occupier Survey wurde ermittelt, dass rund ein Drittel der Unternehmen, die Logistikflächen in Europa gemietet haben, diese Strategie bevorzugen. Andere Möglichkeiten, um die Herausforderungen bei den Lieferketten zu minimieren, wären die Diversifizierung bei der Produktbeschaffung, die Nutzung von anderen europäischen Eingangshäfen sowie die Produktion in näher gelegenen Nearshoring Destinationen.
Die aktuellen Verschiebungen in der Lieferkette werden, gemeinsam mit der nach wie vor steigenden Nachfrage im Bereich E-Commerce, zu signifikanten Veränderungen bei der Anmietung von Industrie- und Logistikflächen führen. Darüber hinaus sind die Leerstandsraten auf einem Rekordtief in den meisten europäischen Ländern. Die Neuflächenproduktion kann zurzeit nicht mit der Nachfrage mithalten.
Polen sowie spanische wie griechische Mittelmeerhäfen und die Türkei profitieren davon Polen mit der guten Lage zwischen Deutschland und sechs CEE Ländern sowie attraktiven Arbeitskosten ist Polen ein interessanter Markt für global tätige Unternehmen für Produktions- sowie Distritubionsstandorte.
Die Mittelmeerhäfen in Spanien und Griechenland: Spanien bietet zurzeit mehr qualifizierte Arbeitskräfte als andere europäische Länder und kann zudem über den Suez Kanal erreicht werden, wodurch es für Warenlieferungen aus Asien interessant ist. Piraeus wiederum hat sich zu einem der wichtigsten Häfen im Mittelmeer entwickelt, was zu einer verstärkten Nachfrage nach Logistikflächen in der Nähe von Athen führt.
Die Türkei ist bereits jetzt eines der weltweit führenden Exportländer für Textilien. Die steigenden Frachtkosten sowie die Herausforderungen bei der Textilfertigung in China werden die Türkei als Produktionsland für Textilien in Zukunft noch weiter stärken.

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2021 Stegierung um 5 Prozent

Deutscher Büroinvestmentmarkt legte zu

von Stefan Posch

Der Bü­ro­im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­markt Deutsch­land hat im Jahr 2021 ei­nen Zahn zu­ge­legt. Das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men er­reich­te 30,5 Mil­li­ar­den Eu­ro. Ver­gli­chen mit 2020 ist dies ei­ne Stei­ge­rung um fünf Pro­zent. Da­mit blie­ben Bü­ros mit deut­li­chem Ab­stand vor Lo­gis­tik und Ein­zel­han­del die wich­tigs­te Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en­as­set­klas­se. Der An­teil deut­scher In­ves­to­ren stieg auf 63 Pro­zent. Dies ist das Er­geb­nis ei­ner ak­tu­el­len Ana­ly­se des glo­ba­len Im­mo­bi­li­en­dienst­leis­ters CB­RE.
"Auch wenn der Bü­ro­trans­ak­ti­ons­markt noch nicht an das Re­kord­er­geb­nis von 2019 an­schlie­ßen konn­te, leg­te er 2021 wie­der sei­ne ge­wohn­te Dy­na­mik an den Tag. Die zu An­fang der Pan­de­mie dis­ku­tier­ten Fra­gen über die Zu­kunft des Bü­ros sind in den Au­gen der meis­ten In­ves­to­ren ge­klärt: die Bü­ro­nut­zung wird sich ver­än­dern, der Flä­chen­be­darf aber nicht zu­rück­ge­hen. Mehr und mehr schät­zen Un­ter­neh­men und Ar­beit­neh­mer die Vor­tei­le ei­ner mo­der­nen, kom­mu­ni­ka­ti­ons- und krea­ti­vi­täts­för­dern­den Ar­beits­um­ge­bung, in der der Mensch im Mit­tel­punkt steht. Vor al­lem die bes­ten Flä­chen in den Top-5-Märk­ten tref­fen des­we­gen auf ei­nen deut­li­chen Nach­fra­ge­über­hang sei­tens der Mie­ter und der In­ves­to­ren", sagt Fa­bi­an Klein, Head of In­vest­ment bei CB­RE in Deutsch­land. Das Ge­samt­jah­res­er­geb­nis lag so­mit gleich­auf mit dem Durch­schnitt der ver­gan­ge­nen fünf Jah­re und be­trug knapp ein Drit­tel mehr als der Durch­schnitt der ver­gan­ge­nen zehn Jah­re. Auf­grund gro­ßer Ein­zel­t­rans­ak­ti­ons­ak­tio­nen in den Top-Stand­or­ten fiel das Jah­res­end­quar­tal be­son­ders stark aus. Auf die­se Jah­res­en­dral­lye ent­fie­len 38% des ge­sam­ten Trans­ak­ti­ons­vo­lu­mens des Bü­ro­in­vest­ment­mark­tes. "2022 wird sich der Nach­fra­ge­über­hang am deut­schen Bü­ro­in­vest­ment­markt wei­ter fort­set­zen, so­dass das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men durch das An­ge­bot be­stimmt wer­den wird. Ein In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men von bis zu EUR 30 Mil­li­ar­den ist durch­aus rea­lis­tisch. Auch die Ren­di­te­kom­pres­si­on dürf­te sich an vie­len Stand­or­ten noch leicht fort­set­zen, wird aber ver­mut­lich ge­rin­ger aus­fal­len als 2021", er­war­tet Klein.

Forward-Deals gewinnen an Bedeutung

Schon wieder Logistikrekorde

von Gerhard Rodler

Der deut­sche In­dus­trie- und Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en­markt be­en­det das Jahr 2021 mit ei­nem neu­en Re­kord­vo­lu­men. Ins­ge­samt wur­den nach An­ga­ben von Col­liers über 9,2 Mil­li­ar­den Eu­ro in deut­sche In­dus­trie- und Lo­gis­ti­kas­sets in­ves­tiert. Das bis­he­ri­ge Re­kord­jahr 2017 (rund 8,7 Mil­li­ar­den Eu­ro) konn­te nach ei­ner über­durch­schnitt­li­chen Jah­res­en­dral­lye um et­wa 8 Pro­zent über­trof­fen wer­den. Be­mer­kens­wert ist vor al­lem, dass das Er­geb­nis aus 2017 vor­wie­gend durch drei groß­vo­lu­mi­ge mil­li­ar­den­schwe­re Platt­form-Über­nah­men er­zielt wur­de, wäh­rend im Jahr 2021 kei­ne ein­zi­ge Trans­ak­ti­on in die­ser Grö­ßen­ord­nung auf dem deut­schen Markt ver­zeich­net wur­de, und letz­lich die ho­he Markt­ak­ti­vi­tät al­lein zu dem her­aus­ra­gen­den Er­geb­nis führ­te.
Der fünf­jäh­ri­ge Durch­schnitt wur­de mit ei­nem Plus von 37 Pro­zent deut­lich über­schrit­ten, so dass die As­set­klas­se sich auf dem deut­schen Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en­markt wei­ter­hin als zweit­stärks­ter Im­mo­bi­li­en­typ bei In­ves­to­ren fes­ti­gen konn­te. Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en ran­gie­ren ak­tu­ell mit ei­nem Markt­an­teil von 15 Pro­zent vor Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en auf Platz 2.
Ni­co­las Roy, Head of In­dus­tri­al & Lo­gis­tics bei Col­liers: "Der ge­werb­li­che Im­mo­bi­li­en­markt in Deutsch­land er­lebt ei­nen wah­ren Hype um die As­set­klas­se, was zu gro­ßen Tei­len auf die äu­ßerst viel­ver­spre­chen­de Ent­wick­lung in den letz­ten 24 Mo­na­ten zu­rück­zu­füh­ren ist. Da­bei spiel­te vor al­lem die kri­sen­re­sis­ten­te Nach­fra­ge bei Lo­gis­tik­flä­chen wäh­rend der Pan­de­mie ei­ne enor­me Rol­le, aber auch der da­mit ver­bun­de­ne Auf­schwung im On­line­han­del und die Not­wen­dig­keit ei­ner gut­funk­tio­nie­ren­den ur­ba­nen Lo­gis­tik, um die über­durch­schnitt­li­chen Pa­ket­vo­lu­mi­na be­werk­stel­li­gen zu kön­nen.
Die ho­he Nach­fra­ge zeig­te sich dem­nach nicht nur in der über­durch­schnitt­li­chen An­zahl an Deals, son­dern eben­so deut­lich in der Preis­ent­wick­lung der letz­ten 12 Mo­na­te. Wie zu er­war­ten, zeig­te sich die Ren­di­teent­wick­lung bei ei­nem gleich­zei­tig li­mi­tier­ten An­ge­bot im Lau­fe des Jah­res wei­ter­hin auf Tal­fahrt, so dass die Brut­to-Spit­zen­ren­di­te für Class A-Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en von 3,70 Pro­zent zu Be­ginn des Jah­res auf ak­tu­ell 3,25 Pro­zent sank und ei­nen neu­en Maß­stab auf dem deut­schen Markt für In­dus­trie- und Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en setz­te.
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Rekordzahl an Objekten gelistet

EHL City Map neu aufgelegt

von Stefan Posch

Die EHL Im­mo­bi­li­en Grup­pe hat ih­re tra­di­ti­ons­rei­che "EHL Ci­ty Map" neu auf­ge­legt. In der Aus­ga­be 2022 wird ei­ne neue Re­kord­zahl an Ob­jek­ten ge­lis­tet. Im Be­reich Of­fice wer­den 132 Bü­ro­ob­jek­te in Wien und Um­ge­bung an­ge­führt. Der Be­reich Ein­zel­han­del, in dem Ein­kaufs­zen­tren und Fach­markt­zen­tren ge­führt wer­den, um­fasst wei­te­re 31 Ob­jek­te.
Die Wien-Kar­te wird durch ei­ne Rei­he von De­tail­kar­ten er­gänzt, in de­nen die zehn wich­tigs­ten Bü­ro­clus­ter der Stadt de­tail­liert dar­ge­stellt sind. Zu­sätz­lich zu den 23 Wie­ner Ge­mein­de­be­zir­ken in­klu­diert die EHL Ci­ty Map auch wich­ti­ge Um­land­ge­bie­te, wie bei­spiels­wei­se den Vi­en­na In­ter­na­tio­nal Air­port mit der Air­port Ci­ty als be­deu­ten­den Bü­ro­stand­ort und die Ein­zel­han­delsag­glo­me­ra­ti­on rund um die Shop­ping Ci­ty Süd in Vö­sen­dorf.
"Die in Print­form er­schei­nen­de EHL Ci­ty Map ist ei­ne gu­te Er­gän­zung zu un­se­ren di­ver­sen On­line­pu­bli­ka­tio­nen, die wir un­se­ren Kun­den un­ter ehl.at/re­se­arch kos­ten­los zur Ver­fü­gung stel­len. Sie bie­tet ei­nen greif­ba­ren und ra­schen Über­blick über den Wie­ner Bü­ro- und Re­tail­markt" er­klärt Ste­fan Wern­hart, Ge­schäfts­füh­rer der EHL Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en GmbH. "So­wohl na­tio­na­le als auch in­ter­na­tio­na­le Kun­dIn­nen neh­men die Mög­lich­keit ger­ne wahr, sich mit die­sem In­stru­ment auf dem Wie­ner Im­mo­bi­li­en­markt zu ori­en­tie­ren und auf ei­nen Blick ei­ne an­schau­li­che Über­sicht al­ler zur Ver­fü­gung ste­hen­den Ob­jek­te zu be­kom­men." Die EHL Ci­ty Map Wien 2022 kann kos­ten­los per Mail un­ter of­fice@ehl.at be­stellt oder auf www.ehl.at/re­se­arch her­un­ter­ge­la­den wer­den.

Büro-Renditen bei nur mehr 2,6 Prozent

Kölner Investmentmarkt verdoppelt

von Gerhard Rodler

Der Köl­ner In­vest­ment­markt schließt das Jahr 2021 mit ei­nem be­ein­dru­cken­den Um­satz­re­kord von rund 3,8 Mrd. Eu­ro ab. Das ak­tu­el­le Re­sul­tat liegt dop­pelt so hoch wie der lang­jäh­ri­ge Durch­schnitts­wert. Dies er­gibt die Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
„Wie au­ßer­ge­wöhn­lich die ver­gan­ge­nen zwölf Mo­na­te für die Dom-Me­tro­po­le wa­ren, ver­deut­licht ein Blick auf die Ver­gan­gen­heit. So liegt das ak­tu­el­le Er­geb­nis un­ge­fähr dop­pelt so hoch wie der lang­jäh­ri­ge Durch­schnitt. Und auch die bis­he­ri­ge Best­mar­ke aus 2019 - das eben­falls als Aus­nah­me­jahr galt - wur­de noch ein­mal um mehr als 670 Mio. Eu­ro über­sprun­gen“, er­läu­tert Jens Hop­pe, Ge­schäfts­füh­rer der BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te GmbH und Köl­ner Nie­der­las­sungs­lei­ter. Wie für Köln üb­lich wa­ren auch 2021 Bü­ro­im­mo­bi­li­en bei den In­ves­to­ren am be­gehr­tes­ten, so­dass knapp 68 Pro­zent des Ge­samt­vo­lu­mens auf die­se As­set­klas­se ent­fal­len. Die hier re­gis­trier­ten ca. 2,6 Mrd. Eu­ro hät­ten für sich ge­nom­men dem Köl­ner In­vest­ment­markt im­mer noch das zweit­bes­te je re­gis­trier­te Um­satz­vo­lu­men be­schert. Auf dem zwei­ten Rang lie­gen Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en (9 Pro­zent), ge­folgt von Lo­gis­tik-As­sets (5 Pro­zent) und Ho­tel-In­vest­ments (2 Pro­zent). Ein mit rund 630 Mio. Eu­ro auf­fal­lend star­kes Er­geb­nis er­zielt auch die Sam­mel­ka­te­go­rie „Sons­ti­ge“, wo­hin­ter sich un­ter an­de­rem ei­ne Rei­he von Ent­wick­lungs­grund­stü­cken ver­ber­gen.
Die star­ke Nach­fra­ge der In­ves­to­ren spie­gelt sich auch im deut­lich ge­stie­ge­nen Preis­ni­veau wi­der. So hat die Net­to-Spit­zen­ren­di­te für erst­klas­si­ge Bü­ro­im­mo­bi­li­en im Jah­res­ver­lauf um 35 Ba­sis­punk­te nach­ge­ge­ben und no­tiert nun bei 2,60 Pro­zent. Auch im boo­men­den Lo­gis­tik­seg­ment be­trägt der Rück­gang 35 Ba­sis­punk­te, so­dass jetzt 3,00 Pro­zent an­zu­set­zen sind. Der Wert für Ge­schäfts­häu­ser in Pre­mi­um­la­gen liegt wei­ter sta­bil bei 3,30 Pro­zent.
„Nach­dem vie­le In­ves­to­ren im ers­ten Pan­de­mie­jahr auf dem Köl­ner In­vest­ment­markt sehr ver­hal­ten agiert ha­ben, stand 2021 ganz im Zei­chen ei­ner ful­mi­nan­ten Auf­hol­be­we­gung. Da ins­be­son­de­re auch im zwei­ten Halb­jahr das Markt­ge­sche­hen noch ein­mal deut­lich an Fahrt ge­won­nen hat, spricht vie­les da­für, dass die­ser Schwung mit in das neue Jahr ge­nom­men wer­den kann. Auf­grund des gro­ßen In­ves­to­ren­in­ter­es­ses ist auch ei­ne wei­te­re leich­te Ren­di­te­kom­pres­si­on nicht aus­zu­schlie­ßen“, fasst Jens Hop­pe die Aus­sich­ten zu­sam­men.
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Wird sich auf DACH-Markt konzentrieren

GBL holt Jens Riedl als Investment Partner

von Gerhard Rodler

Jens RiedlJens Riedl
Die Grou­pe Bru­xel­les Lam­bert (GBL) holt Jens Riedl als In­vest­ment Part­ner an Bord, um die Um­set­zung der Stra­te­gie der Grup­pe im Seg­ment Pri­va­te As­sets in den DACH-Märk­ten zu ver­stär­ken. Riedl ver­fügt über mehr als 20 Jah­re in­ter­na­tio­na­le Pri­va­te-Equi­ty-Er­fah­rung, un­ter an­de­rem in den Be­rei­chen In­dus­trie und Un­ter­neh­mens­dienst­leis­tun­gen. Die Ein­stel­lung von Riedl ist Teil ei­ner um­fas­sen­de­ren Ver­stär­kung des GBL- In­vest­ment­teams: Ber­nard Del­pit, ehe­ma­li­ger stell­ver­tre­ten­der CEO und CFO des fran­zö­si­schen Luft­fahrt­un­ter­neh­mens Sa­fran, ist seit Ja­nu­ar 2022 zu GBL ge­sto­ßen und zwei wei­te­re In­vest­ment Part­ner mit geo­gra­fi­scher Ex­per­ti­se wur­den kürz­lich ein­ge­stellt.
Da­mit hat GBL die Zahl sei­ner In­vest­ment Part­ner ver­dop­pelt, was ei­ne si­gni­fi­kan­te Ver­stär­kung dar­stellt und die Ab­sicht der Grup­pe ver­deut­lich, den An­teil von Pri­va­te As­sets in ih­rem Port­fo­lio zu er­hö­hen.
Auf ih­rem Ca­pi­tal Mar­kets Day im ver­gan­ge­nen No­vem­ber hat GBL das Ziel be­kannt ge­ge­ben, den An­teil pri­va­ter und al­ter­na­ti­ver An­la­gen am ei­ge­nen Port­fo­lio lang­fris­tig von ca. 25 Pro­zent auf ca. 40 Pro­zent zu er­hö­hen, um hö­he­re Ren­di­ten aus ei­nem we­ni­ger re­pli­zier­ba­ren Port­fo­lio zu er­zie­len. GBL ist be­strebt, in Un­ter­neh­men zu in­ves­tie­ren, die von Me­ga­trends pro­fi­tie­ren, wie Ver­brau­cher­er­leb­nis, Ge­sund­heit, Nach­hal­tig­keit und Di­gi­ta­li­sie­rung/Tech­no­lo­gie.
Ca. 40 Pro­zent des Ge­samt­net­to­ver­mö­gens von GBL in Hö­he von 22,5 Mil­li­ar­den EUR ist be­reits heu­te in der DACH- Re­gi­on in­ves­tiert. Dar­un­ter fal­len be­trächt­li­che Be­tei­li­gun­gen an adi­das, SGS und GEA. Dar­über hin­aus er­warb GBL im Jahr 2020 ei­ne Mehr­heits­be­tei­li­gung am Pre­mi­um-Fahr­rad­her­stel­ler Can­yon mit Sitz in Ko­blenz.
Ian Gal­li­en­ne, CEO von GBL, er­klär­te: „Ich freue mich, Jens Riedl zu un­se­ren neu­es­ten In­vest­ment Part­ner zäh­len zu kön­nen.

Passantenfrequenzen auf den europäischen Märkten

Die beliebtesten Einkaufsstraßen

von Gerhard Rodler

Die zwei­te pan­eu­ro­päi­sche Stu­die zur Pas­san­ten­fre­quenz, die BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te in Zu­sam­men­ar­beit mit Lo­ca­tus ver­öf­fent­licht hat, ana­ly­siert die Pas­san­ten­zah­len in den Haupt­ein­kaufs­stra­ßen von 34 eu­ro­päi­schen Groß­städ­ten.
"BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te freut sich, nun die zwei­te pan­eu­ro­päi­sche Stu­die zur Pas­san­ten­fre­quenz vor­le­gen zu kön­nen. Die Er­geb­nis­se der Ana­ly­se deu­ten dar­auf hin, dass sich ein ge­wis­ses Maß an Nor­ma­li­tät in den eu­ro­päi­schen In­nen­städ­ten wie­der ein­stellt: Der sta­tio­nä­re Han­del ist ins­be­son­de­re in den In­nen­städ­ten nach wie vor at­trak­tiv. Zu­dem wer­den dort ak­tu­ell ei­ne Rei­he neu­er Ein­zel­han­dels­mo­del­le und -for­ma­te er­folg­reich eta­bliert", sagt Pa­trick Del­col, Head of Pan Eu­ro­pean Re­tail bei BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
Die fünf wich­tigs­ten eu­ro­päi­schen Ein­kaufs­stra­ßen be­fin­den sich in den Haupt­städ­ten von Groß­bri­tan­ni­en, Spa­ni­en, Ita­li­en und Frank­reich. Wie schon in der ers­ten Stu­die zur Pas­san­ten­fre­quenz (2017) liegt in Lon­don die Ox­ford Street wei­ter­hin an der eu­ro­päi­schen Spit­ze, die Re­gent Street auf Rang drei, die den Ab­stand zum Spit­zen­rei­ter je­doch ver­kürzt hat. Ma­drid be­legt mit der Gran Vía und ei­ner Pas­san­ten­zahl von 60.800 am Zähl­tag den zwei­ten Platz im Ver­gleich der eu­ro­päi­schen Haupt­städ­te. Die Cal­le de Pre­cia­dos liegt im Ran­king auf Po­si­ti­on 6. Mai­land er­weist sich als wi­der­stands­fä­hig und ge­hört mit der Cor­so Vit­to­rio Ema­nue­le II (Platz 4) wei­ter­hin zur eu­ro­päi­schen Spit­ze. Pa­ris ist mit drei Stra­ßen in den Top 20 ver­tre­ten. Da­bei ist die Champs-Ely­sées (Platz 5) nach wie vor füh­rend, aber auch die Rue de Ri­vo­li nimmt ei­ne Spit­zen­po­si­ti­on ein (10. Platz, 36.000 Pas­san­ten), der Bou­le­vard Haus­s­mann auf Rang 13.
Be­trach­tet man die Top-40-Ein­kaufs­stra­ßen der 34 un­ter­such­ten eu­ro­päi­schen Me­tro­po­len, so schnei­den deut­sche Städ­te bei der Pas­san­ten­fre­quenz im Stadt­zen­trum aus­ge­zeich­net ab, wo­bei Köln den ers­ten Platz im Ran­king be­legt. Mün­chen und Frank­furt fol­gen (hin­ter Lon­don) auf den Po­si­tio­nen drei und vier. Als tou­ris­ti­scher Hot­spot ist Bar­ce­lo­na wei­ter­hin in den Top 10 der wich­tigs­ten Ein­kaufs­stra­ßen in Eu­ro­pa ver­tre­ten, ver­liert aber im Ver­gleich zu 2017 an Bo­den ge­gen­über Ma­drid. Auch Rom ver­zeich­net ei­ne all­mäh­li­che Er­ho­lung des Tou­ris­mus. In Bel­gi­en steht die Ein­kaufs­stra­ße Meir in Ant­wer­pen hin­sicht­lich der Pas­san­ten­zah­len wei­ter­hin an der Spit­ze des Ran­kings, ge­folgt von der Rue Neuve in Brüs­sel. Auch Man­ches­ter (22) und Bil­bao (24) neh­men gu­te Plät­ze im Ran­king ein, was auf ih­re ho­he re­gio­na­le An­zie­hungs­kraft zu­rück­zu­füh­ren ist.
Im Lu­xus­seg­ment sind die Top 3 ge­gen­über dem Jahr 2017 un­ver­än­dert. So be­le­gen die Lu­xus-Ein­kaufs­stra­ßen in Lon­don, Pa­ris und Bar­ce­lo­na wei­ter­hin die Spit­zen­po­si­tio­nen. Mün­chen folgt an vier­ter Po­si­ti­on mit der Thea­ti­ner­stra­ße, die in den ver­gan­ge­nen vier Jah­ren im­mer ex­klu­si­ver ge­wor­den ist. Auch die un­ter­schied­li­chen Ein­kaufs­mei­len in Ko­pen­ha­gen ge­hö­ren er­neut zum Spit­zen­feld und sind die wich­tigs­ten in der Nor­dics-Re­gi­on. Im Pre­mi­um­seg­ment do­mi­nie­ren Düs­sel­dorf, Rom und Wien.
Pro­jek­te mit Misch­nut­zung wer­den in ganz Eu­ro­pa zur Norm.
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Abteilungsleitung Institutional Property Solutions

Karriere zum Tag: Becker zu Union

von Gerhard Rodler

Ca­tha­ri­na Be­cker über­nimmt da­mit bei Uni­on In­vest­ment per 1. Fe­ber ge­mein­sam mit ih­rem Team und in Ab­stim­mung mit dem Pro­dukt­ma­nage­ment und dem Ver­trieb die Ver­ant­wor­tung für die Ent­wick­lung maß­ge­schnei­der­ter in­sti­tu­tio­nel­ler Im­mo­bi­li­en­lö­sun­gen und neu­er in­sti­tu­tio­nel­ler Im­mo­bi­li­en-Man­da­te. Ihr Ver­ant­wor­tungs­be­reich um­fasst zu­dem die Er­ar­bei­tung von Lö­sun­gen im Hin­blick auf in­sti­tu­tio­nel­le Grund­satz­fra­gen im Im­mo­bi­li­en­be­reich.
Ca­tha­ri­na Be­cker be­sitzt durch ih­re Tä­tig­kei­ten im Port­fo­lio-, Fonds- und As­set Ma­nage­ment von Im­mo­bi­li­en bei ver­schie­de­nen Un­ter­neh­men der Bran­che ei­ne brei­te fach­li­che Ex­per­ti­se von Im­mo­bi­li­en und Ve­hi­keln so­wie den da­zu­ge­hö­ri­gen re­gu­la­to­ri­schen The­men und den Be­dürf­nis­sen in­sti­tu­tio­nel­ler Kun­den.
Die 42-jäh­ri­ge Di­plom-In­ge­nieu­rin wech­selt von der Ham­burg Trust Grup­pe, in der sie die letz­ten sie­ben Jah­re in ver­schie­de­nen Funk­tio­nen, zu­letzt als Ge­schäfts­füh­re­rin der Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft Ham­burg Trust Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ma­nage­ment, tä­tig war.
Uni­on In­vest­ment hat ihr Ge­schäft mit in­sti­tu­tio­nel­len Im­mo­bi­li­en­fonds, Club­fonds und Ser­vice-KVG-Man­da­ten im Jahr 2021 deut­lich aus­ge­baut. Das Im­mo­bi­li­en­fonds­ver­mö­gen der in­sti­tu­tio­nel­len Pro­duk­te stieg im lau­fen­den Ge­schäfts­jahr um mehr als 19 Pro­zent und er­reich­te da­mit ein Vo­lu­men von ins­ge­samt 17,1 Mil­li­ar­den Eu­ro (Stand: 30. No­vem­ber 2021)

Polen, Spanien, Griechenland, Türkei profitieren

Logistikketten im Totalumbau

von Gerhard Rodler

Un­ter­neh­men, die La­ger- und Lo­gis­tik­flä­chen nut­zen, ent­wi­ckeln neue Stra­te­gi­en, um die ak­tu­el­len so­wie zu­künf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen in den Lie­fer­ket­ten zu ma­na­gen. Da­von soll­ten vor al­lem auf­stre­ben­de Lo­gis­tik­märk­te in Eu­ro­pa pro­fi­tie­ren - so die Ana­ly­se im ak­tu­el­len Re­port von CB­RE.
Fracht­kos­ten sol­len in Zu­kunft re­du­ziert und da­her grö­ße­re Wa­ren­men­gen - so ge­nann­te „Safe­ty Stocks“ - in die Nä­he von gro­ßen Be­völ­ke­rungs­grup­pen ge­bracht wer­den. Be­reits im kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten CB­RE EMEA Lo­gis­tics Oc­cu­p­ier Sur­vey wur­de er­mit­telt, dass rund ein Drit­tel der Un­ter­neh­men, die Lo­gis­tik­flä­chen in Eu­ro­pa ge­mie­tet ha­ben, die­se Stra­te­gie be­vor­zu­gen. An­de­re Mög­lich­kei­ten, um die Her­aus­for­de­run­gen bei den Lie­fer­ket­ten zu mi­ni­mie­ren, wä­ren die Di­ver­si­fi­zie­rung bei der Pro­dukt­be­schaf­fung, die Nut­zung von an­de­ren eu­ro­päi­schen Ein­gangs­hä­fen so­wie die Pro­duk­ti­on in nä­her ge­le­ge­nen Ne­ar­sho­ring De­sti­na­tio­nen.
Die ak­tu­el­len Ver­schie­bun­gen in der Lie­fer­ket­te wer­den, ge­mein­sam mit der nach wie vor stei­gen­den Nach­fra­ge im Be­reich E-Com­mer­ce, zu si­gni­fi­kan­ten Ver­än­de­run­gen bei der An­mie­tung von In­dus­trie- und Lo­gis­tik­flä­chen füh­ren. Dar­über hin­aus sind die Leer­stands­ra­ten auf ei­nem Re­kord­tief in den meis­ten eu­ro­päi­schen Län­dern. Die Neu­flä­chen­pro­duk­ti­on kann zur­zeit nicht mit der Nach­fra­ge mit­hal­ten.
Po­len so­wie spa­ni­sche wie grie­chi­sche Mit­tel­meer­hä­fen und die Tür­kei pro­fi­tie­ren da­von Po­len mit der gu­ten La­ge zwi­schen Deutsch­land und sechs CEE Län­dern so­wie at­trak­ti­ven Ar­beits­kos­ten ist Po­len ein in­ter­es­san­ter Markt für glo­bal tä­ti­ge Un­ter­neh­men für Pro­duk­ti­ons- so­wie Dis­t­ritu­bi­ons­stand­or­te.
Die Mit­tel­meer­hä­fen in Spa­ni­en und Grie­chen­land: Spa­ni­en bie­tet zur­zeit mehr qua­li­fi­zier­te Ar­beits­kräf­te als an­de­re eu­ro­päi­sche Län­der und kann zu­dem über den Su­ez Ka­nal er­reicht wer­den, wo­durch es für Wa­ren­lie­fe­run­gen aus Asi­en in­ter­es­sant ist. Pi­ra­eus wie­der­um hat sich zu ei­nem der wich­tigs­ten Hä­fen im Mit­tel­meer ent­wi­ckelt, was zu ei­ner ver­stärk­ten Nach­fra­ge nach Lo­gis­tik­flä­chen in der Nä­he von Athen führt.
Die Tür­kei ist be­reits jetzt ei­nes der welt­weit füh­ren­den Ex­port­län­der für Tex­ti­li­en. Die stei­gen­den Fracht­kos­ten so­wie die Her­aus­for­de­run­gen bei der Tex­til­fer­ti­gung in Chi­na wer­den die Tür­kei als Pro­duk­ti­ons­land für Tex­ti­li­en in Zu­kunft noch wei­ter stär­ken.
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