Soulier kauft Projekt von JPI und UBM
Ehemalige Mondi Zentrale für über 50 Mio. Euro
von Stefan Posch
Soulier Real Estate hat von UBM Development und JPI die ehemalige Mondi Zentrale in der Kelsenstraße 5 & 7 im 3. Wiener Gemeindebezirk um 51,5 Millionen Euro gekauft.
Die Immobilie sollte ursprünglich zu einem Hotel- und Bürokomplex entwickelt werden. Coronabedingt hat sich UBM aus der Entwicklung von Hotelprojekten zurückgezogen. Die Projektgesellschaft, ein 50:50 Joint Venture zwischen UBM JPI, hat das Projekt mittels Share Deal verkauft. Damit reiht sich die Transaktion, wie auch der Verkauf eines Projekts unmittelbar neben dem UBM Headquarter an die Buwog und einer Beteiligung an einem Projekt in der Muthgasse an die Projektpartner Wiener Städtische und Signa, in eine Reihe strategischer Divestments in Wien.
"Hier wurde ein gutes Projekt in einer hervorragenden Partnerschaft entwickelt und hat aufgrund unseres Strategiewechsels einen neuen Eigentümer gefunden", resümiert Gerald Beck, Geschäftsführer von UBM Development Österreich, "so konnte für alle Beteiligte eine gelungene Win-Win-Situation geschaffen werden."
Den Verkauf der Immobilie, die direkt am Schweizer Garten liegt, begleitete CBRE. "Die Immobilie in der Kelsenstraße bietet eine der seltenen Möglichkeiten einer innerstädtischen Projektentwicklung und erfüllt viele Kriterien, die für Käufer wichtig sind und Objekte attraktiv machen: gute öffentliche Anbindung, wunderschöner Panoramablick und einzigartige Lage", so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE.
Anstieg um 26 Prozent im 4. Quartal
Comeback der Hotels
von Gerhard Rodler
Das Milliardeninvestment-Business „Hotels“ sind zurück. Nach Zahlen von Colliers wurden im Jahr 2021 fast 2,6 Milliarden Euro in Hotelimmobilien allein in Deutschland investiert, was einer Steigerung von 26 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Das vierte Quartal des Jahres 2021, mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 1 Milliarde Euro, war das stärkste Quartal seitdem die Coronakrise auf dem Immobilienmarkt angekommen ist. Dennoch wird der fünfjährige Durchschnitt, in dem auch das schwache Jahr 2020 enthalten ist, um circa 36 Prozent unterschritten. Der Anteil am gesamten gewerblichen Transaktionsvolumen lag bei 4 Prozent, nach 3 Prozent im Jahr 2020.
René Schappner, Head of Hotel bei Colliers: „Das letzte Quartal des Jahres, in dem Hotelimmobilien im Wert von über 1 Milliarde Euro verkauft wurden, bescherte dem Hotelinvestmentmarkt ein versöhnliches Ende. Insgesamt hat sich das Umfeld für Hotelinvestitionen im Jahresverlauf verbessert und das von uns erwartete dynamischere Schlussquartal bestätigt die positive Entwicklung. Dennoch darf man nicht vergessen, dass der Markt für Hotelimmobilien längst noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat und einige Herausforderungen bietet.“ Über 400 Millionen Euro wurden im Jahr 2021 in 5-Sterne Häuser investiert, was einem Anteil am Gesamtvolumen von rund 16 Prozent entspricht. Im Jahr 2020 waren Investitionen in solche Hotels quasi nicht existent. Das Volumen lag sogar höher als 2019, als lediglich rund 340 Millionen in 5-Sterne-Hotels angelegt wurden. Nach wie vor waren aber 4-Sterne Hotels die beliebteste Kategorie. Mit circa 48 Prozent Marktanteil verteidigten sie die Spitzenposition. Mit fast 27 Prozent Marktanteil folgten Häuser auf 3-Sterne Niveau.
Aber: Die Umnutzung von Hotelimmobilien ist weiterhin ein sehr relevantes und marktprägendes Thema. Ankäufe, die diesen Businessplan verfolgen, machten fast ein Fünftel des Marktvolumens aus, was ungefähr einer Summe von über 500 Millionen Euro entsprach. Das prominenteste Beispiel ist sicherlich die Villa Kennedy in Frankfurt, in der perspektivisch in ein luxuriöses betreutes Wohnen für Senioren betrieben werden soll.