In Deutschland gehen die Core-Produkte aus
Viele würden gerne investieren, finden aber kaum was
von Charles Steiner
Der Mangel an passenden Investmentprodukten am Markt ist zunehmend für Investoren in den deutschen Big-Seven zu einer Herausforderung geworden. Viele würden nämlich gerne in den deutschen Metropolen anlegen, jedoch macht das die anhaltend hohe Produktknappheit durchaus schwierig - und teuer. Zwar ist laut dem Marktbericht „Top-7-Investmentmärkte Q3/2021“ der German Property Partners ein Transaktionsvolumen von über 19 Milliarden Euro gemessen worden - doch dieses hat sich eher durch Sondereffekte ergeben, vor allem in Berlin, Frankfurt und München.
Als Beispiel Frankfurt: Dort haben das Four T1 und das Skyper zusammen rund zwei Milliarden Euro ausgemacht und der Statistik ein Umsatzplus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr beschert. Das größte Umsatzplus im 3. Quartal verzeichneten Berlin und München mit je 22 Prozent. Beide Metropolen profitierten dabei u. a. von den starken Vorquartalen mit Sondereffekten. In Berlin wurden zudem einige Objekte zu Kaufpreisen über 100 Millionen Euro veräußert.
Ohne diese Sondereffekte sieht es schon anders aus, wie etwa an Hamburg und Düsseldorf ersichtlich ist: er anhaltend hohe Mangel an Core-Objekten sorgte in Hamburg (-42 Prozent) und Düsseldorf (-41 Prozent) für ein weiterhin niedriges Transaktionsvolumen. Im Vergleich zu den ersten beiden Quartalen 2021 hat das Marktgeschehen in der Hansestadt jedoch wieder deutlich an Fahrt aufgenommen, da Investoren hier wieder auf alle Risikoklassen setzen. In Stuttgart lag das Transaktionsv9olumen mit ‑12 Prozent noch unter Vorjahresniveau. Allerdings wurde in der baden-württembergischen Landeshauptstadt im 3. Quartal 2021 deutlich mehr umgesetzt als vor einem Jahr. Und: An vier der Top-7-Standorte blieb der Anteil an Portfolio-Verkäufen weiterhin niedrig, den größten Rückgang verzeichnete Berlin mit -73 Prozent. Hingegen stieg der Anteil in Stuttgart auf +257,5 Prozent.
Die Folge des Produktmangels im Core-Segment: Die insgesamt hohe Nachfrage nach gewerblichen Immobilien-Produkten setzt die Spitzenrenditen weiter unter Druck. Im Vorjahresvergleich gab die Spitzenrendite für Büro-Immobilien um -0,08 Prozent-Punkte auf 2,80 Prozent nach. Am stärksten nachgegeben hat die Büro-Spitzenrendite in München mit -0,25 %-Punkten auf 2,75 Prozent.