Vonovia will Deutsche Wohnen auf jeden Fall
Mehrere Szenarien möglich
von Charles Steiner
Im Ringen um die Übernahme ihres Konkurrenten Deutsche Wohnen hat die Vonovia nun ihre Strategie geändert, um den Takeover auf jeden Fall durchzuführen. Wie immoflash Morgenjournal bereits berichtet hatte, hat der deutsche Wohnkonzern ihre Übernahmebedingung von 50 Prozent + eine Aktie gestrichen. Damit verlängere sich auch die Übernahmefrist auf den 4. Oktober. Für den Fall, dass die Vonovia bis dahin weiterhin unter der Übernahmeschwelle bleibt, habe man mehrere Strategien, um den Takeover auf jeden Fall zu stemmen. Vonovia-CEO Rolf Buch kündigte Medienberichten zufolge verschiedene Möglichkeiten an. So könnte es etwa zu einer Kapitalerhöhung bei der Deutsche Wohnen kommen, von der andere Aktionäre ausgeschlossen würden. Überdies könne die Vonovia ein weiteres knappes Prozent an Aktien übernehmen, die noch von Deutsche Wohnen selbst gehalten werden.
Sollten die 50 Prozent auch damit nicht überschritten werden, kündigte Buch an, dass man am Aktienmarkt so viele Papiere kaufen könne, bis die Schwelle erreicht würde.
Die Vonovia war zuvor zweimal mit dem Übernahmeangebot ihres Konkurrenten gescheitert - beim ersten Mal aufgrund des Widerstands der Deutsche Wohnen, beim zweitem Mal habe man zwar mit dem Vorstand der Deutsche Wohnen ein Agreement für die Übernahme gehabt, diesmal hatte die Aktionärsstruktur den Takeover knapp verhindert. Im dritten Anlauf bietet Vonovia 53 Euro je Deutsche Wohnen-Anteilsschein. Vonovia und Deutsche Wohnen besitzen zusammen rund 570.000 Wohneinheiten. In Österreich gehören die Buwog und conwert zu Vonovia.