Ronny Pecik kehrt Immofinanz Rücken
Auch sein Aktienpaket ist verkauft worden
von Charles Steiner
Kurz, nachdem die Immofinanz mit ihrem Übernahmeangebot an die S Immo gescheitert ist, ist Immofinanz-Vorstandschef Ronny Pecik gestern als CEO zurückgetreten (immoflash berichtete gestern). Auch hat er sein Aktienpaket, bestehend aus 13 Millionen Immofinanz-Aktien sowie fünf Pflichtwandelanleihen abgestoßen und an die Eurovea Services verkauft, dessen alleiniger Gesellschafter Peter Korbacka ist. Pecik hatte die Funktion voriges Jahr vom langjährigen Immofinanz-CEO Oliver Schumy übernommen. Das nährte damals freilich die Gerüchte über eine Fusion mit der S Immo, nachdem Pecik auch Großaktionär bei der S Immo gewesen ist. Wer als CEO bei der Immofinanz nachfolgen wird, ist noch unklar.
Die geplante Übernahme scheiterte allerdings vorige Woche bei der außerordentlichen Hauptversammlung der S Immo bei der Abschaffung des Höchststimmrechts. Diese hatte die Immofinanz als Bedingung für ihr Übernahmeangebot gestellt. Letztendlich stimmten 61 Prozent der Aktionäre für die Abschaffung, zwei Drittel seien notwendig gewesen. Interessantes Detail: Vor allem die S Immo-Großaktionäre haben gegen die Satzungsänderung gestimmt, neben der Aggregate Holdings und der Erste Management auch die Evax Holding des Peter Korbacka. Damit ist die Übernahme abgeblasen worden, die Immofinanz hatte von der Möglichkeit, das Angebot von 22,25 Euro je ausstehender S Immo-Aktie nicht Gebrauch gemacht.
S Immo-Chef Bruno Ettenauer hatte das Immofinanz-Angebot im Vorfeld als zu niedrig abgelehnt. Jetzt prüft die S Immo, wie sie mit ihren Anteilen an Immofinanz und CA Immo weiterverfahren soll. Bereits im Mai hatte Ettenauer einen Verkauf der Beteiligungen in Aussicht gestellt. Ein Verkauf derselben brächte zwischen 500 und 550 Millionen Euro, die man reinvestieren würde.