Deutscher Industrieimmobilienindex 2020 im Minus
Industriemieten gaben nach
von Gerhard Rodler
Die Mieten für Industrieimmobilien sind insgesamt im Jahr 2020 durchschnittlich um 2,2 Prozent gesunken. Diesen Trend weist der IWIP-Index im Vergleich zum Vorjahr aus. Der gemeinsame Index vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und IndustrialPort (IP) analysiert jährlich die Mietentwicklung von Industrie- und Logistikimmobilien in Deutschland. Als klaren Trend haben die Experten herausgearbeitet, dass die Corona-Pandemie Ursache ist für einen Rückgang der bundesweiten Industrie-Produktion von 10,8 Prozent. Im Vergleich zur Vorkrisenzeit mit deutlichen Mietsteigerungen von 8,7 Prozent (2018) beziehungsweise 3,1 Prozent (2019), hat sich die Lage auf dem Industrieimmobilien-Markt sichtbar verändert. Peter Salostowitz, Geschäftsführer von IndustrialPort, zieht ein Fazit des neu berechneten IWIP 2020: „Die Analyse von Standorten und Immobilien ist aktuell wichtiger denn je. Die Erträge für Investoren von Industriehallen sinken. Ausgangspunkt hierfür sind natürlich die schwachen Standorte. Von dort aus geht es weiter zu den durchschnittlichen Lagen. Aber auch die guten Standorte werden von diesem Trend nicht verschont. Der Negativtrend geht in jedem Fall weiter solange die Wirtschaft nicht wieder in einen Vorkrisenmodus umschalten kann durch entsprechende Vorgaben.“
Industrieimmobilien werden entweder für Lager-, Logistik- oder Produktionszwecke genutzt. Im mengenmäßig größten Nutzungssegment der Lagerhallen gingen die Mieten 2020 im Vorjahresvergleich um 3,9 Prozent zurück. Hierbei waren große Unterschiede in der Angebotszusammensetzung bei Lage und Ausstattungsqualität der Hallen festzustellen.
Der Trend bleibt stabil und positiv: Mieten für Logistikimmobilien trotzen der Rezession; sie kommen besser durch die Corona-Pandemie als die beiden anderen Segmente Lager und Produktion. Entgegen des Markttrends sind die Mieten im Vorjahresvergleich um 5,4 Prozent gestiegen. Grund ist der boomende Onlinehandel. Damit einher geht die gestiegene Nachfrage nach City-Logistikhallen in Ballungsräumen und Last-Mile-Standorten. Außerhalb dieser Räume sind dagegen häufig Preisrückgänge zu beobachten gewesen. Die Auftragseinbrüche im Automobil- und Maschinenbau schlagen hart durch.
Mieten für Produktionshallen sind im letzten Jahr mit minus 12,9 Prozent besonders stark eingebrochen. Damit folgen diese Mieten der gesunkenen Industrieproduktion. Preiskorrekturen zeigten sich besonders in der Angebots-Qualität. Besonders auffällig findet Peter Salostowitz dabei, dass auf dem Markt deutlich mehr Produktionshallen von bester Qualität mit guter Lage angeboten wurden.
Bezugsrechtskapitalerhöhung mit Überplatzierung abgeschlossen
Eyemaxx holt sich frisches Geld
von Charles Steiner
Die Eyemaxx holt sich am Kapitalmarkt wieder frisches Geld: Das Unternehmen hat die am 15. März 2021 bekannt gegebene Bezugsrechtskapitalerhöhung abgeschlossen, Eyemaxx spricht sogar von einer Überplatzierung. Sämtliche 1.246.113 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien wurden zu einem Bezugspreis von 3,00 Euro je Aktie bei Aktionären und weiteren Investoren platziert. Das Grundkapital erhöht sich damit auf 7.476.568 Euro, eingeteilt in ebenso viele Stückaktien. Der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung in Höhe von brutto 3.738.339 Euro soll primär für den weiteren Ausbau des Bestandsportfolios der Gesellschaft genutzt werden, so Eyemaxx.
Einmal mehr ruft die Gesellschaft zur Mitwirkung bei der Anleihegläubigerversammlung am 29. April 2021 auf. Wie auch schon bei der ersten Abstimmung, bei der das notwendige Teilnahmequorum von 50 Prozent nicht zustande kam (immoflash berichtete), werden die Gläubiger der Unternehmensanleihen 2018/2023 und 2019/2024 aufgerufen, der Absenkung der Einhaltung der Mindesteigenkapitalquote im Konzern auf 15 Prozent zustimmen bzw. soll bei der Anleihe 2020/2025 die Mindesteigenkapitalquote im Konzern von 15 Prozent fortbestehen.