Krisenjahr pusht Eigentumswohnmarkt
Verkäufe im Vorjahr gestiegen
von Charles Steiner
Die Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise haben den Eigentumswohnungsmarkt gepusht. So sind im Vorjahr fast 50.400 Wohneinheiten österreichweit verkauft worden, geht aus dem Re/Max ImmoSpiegel hervor, der mit IMMOunited sämtliche Grundbuchseintragungen des Vorjahres erhoben hatte. Damit sind 554 Wohnungen mehr als 2019 und 154 Wohnungen mehr als im Rekordjahr 2018 verkauft worden. Der Verkaufswert der verbücherten Eigentumswohnungen ist um gut eine halbe Milliarde Euro gegenüber 2019 gestiegen, nach einem Zuwachs von 711 Millionen Euro zwischen 2018 und 2019. Die Wohnungspreise sind im Schnitt um weitere 4,3 Prozent gestiegen.
Für Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria, ein Indiz dafür, dass die Unsicherheit zu einer verstärkten Nachfrage geführt hat - vor allem bei Anlegern: „Die Anzahl der verkauften Wohnungen hat sich in den letzten Jahren auf hohem Niveau eingependelt, die Preise haben 2020 nochmals zugelegt.“ Reikersdorfer schätzt ein, dass das Angebot an Eigentumswohnungen heuer wieder zulegen wird, womit die Preiskurve etwas abflachen dürfte.
Im Österreich-Schnitt wurde für eine Eigentumswohnung rund 221.000 Euro bezahlt, womit der Preisanstieg von 2019 auf 2020 im Fünfjahresschnitt von 4,4 Prozent lag. In Summe sind im Fünfjahresvergleich die typischen Preise der gehandelten Wohnungen um +26,1 Prozent angestiegen, im Zehnjahresvergleich um +70,0 Prozent.
Am teuersten sind die Wohnungen erwartungsgemäß in Vorarlberg mit 4.436 Euro/m² gewesen, dahinter folgen Wien mit 4.186 Euro/m², das Bundesland Salzburg mit 4.026 Euro/m² und Tirol mit 4.014 Euro/m². Am billigsten sind die Quadratmeterpreise im Burgenland mit 2.341 Euro vor der Steiermark mit 2.525 Euro und Kärnten mit 2.803 Euro. In der Mitte finden sich Ober- und Niederösterreich mit jeweils 2.981 Euro/m².