Viele überdenken jetzt Wohnsituation
Mehr Grün, mehr Platz, mehr Homeoffice
von Charles Steiner
Seit nunmehr über einem Jahr wütet das Coronavirus und zwingt je nach Welle die Menschen in die eigenen vier Wände. Das bringt auch immer mehr Österreicher dazu, ihre eigene Wohnsituation zu überdenken. Re/Max hat diesbezüglich eine Studie unter 1.000 Österreichern beim Market Institut in Auftrag gegeben und nicht nur Wohnwünsche, sondern vor allem auch das finanzielle Auskommen in Relation gesetzt. Das Ergebnis überrascht nicht: Ganz klar manifestiert sich coronabedingt der Wunsch nach frischer Luft im eigenen Wohnbereich: 69 Prozent der Österreicher stimmen der Aussage, dass der eigene Balkon, die eigene Terrasse oder der eigene Garten an Stellenwert gewinnt, „voll und ganz“ zu.
52 Prozent der Befragten meinen, dass Städter vermehrt auf das Land wollen und das Grüne suchen.
Noch konkreter sehen dies jene 29 Prozent, die der Meinung sind, dass die Städter in die größer werdenden Speckgürtel wechseln wollen. Sie erwarten nämlich, dass auch nach der Pandemie die Arbeitsform Homeoffice in einem gewissen Umfang erhalten bleiben wird. Und: Größere Wohnungen werden gefragt sein, weil Homeoffice mehr Platz und mehr Ruhe braucht. Absolute Zustimmung bei 24 Prozent.
Doch viele dieser Wünsche hängen natürlich am Geld. Dort scheint in Österreich die Situation (noch) nicht so gravierend, wie befürchtet. Im Vergleich zu den Monaten vor der Pandemie stehen 61 Prozent der Bevölkerung unverändert gleich viel finanzielle Mittel zur Verfügung, aber auch 26 Prozent weniger und nur 13 Prozent mehr. Dennoch: Um die Wohnsituation zu verbessern, würden die meisten sparen wollen: 65 Prozent derer, die einen Wohnungs- oder Wohnortwechsel vor sich haben oder andenken, wollen mehr sparen. Jene, die den Schritt von der Miete ins Eigentum wagen, sogar zu 70 Prozent. Vom Immo-Investment versprechen sich die Österreicher aber vor allem eines: den Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung zu erfüllen. Unter das große Motiv der Absicherung fallen jene 32 Prozent, die Immobilien zur Wertsteigerung kaufen wollen, ebenso jene 31 Prozent, die die Sicherheit der Anlage im Vordergrund sehen, sowie die 24 Prozent, die coronabedingt eine Geldabwertung befürchten und jene 17 Prozent, die zur Pensionsvorsorge Mieteinnahmen generieren wollen.