Covid ließ Immopreise nach oben schnellen
Häuser und Wohnungen mit Plus von 7,6 Prozent
von Charles Steiner
Gerade durch die Coronapandemie hat sich die Flucht ins Betongold offenbar erheblich verstärkt. Denn die Angst vor der Zukunft und vor einem möglichen Wertverfall des Geldes hat die Nachfrage nach Wohnimmobilien deutlich angezogen. Das lässt sich auch aus dem aktuellen Häuserpreisindex der Statistik Austria herauslesen, die eine Preissteigerung von durchschnittlich 7,6 Prozent gegenüber dem coronafreien Jahr 2019 ausgewiesen hatte. Damit liegt die Steigerungsrate deutlich über den Werten der Vorjahre und weit über dem Zehnjahresschnitt von 5,9 Prozent. Dabei hat die Inflation von Verbraucherpreisen lediglich um 1,4 Prozent angezogen.
Vor allem Häuser haben sich hier als sehr begehrt erwiesen: Die von Haushalten zu Wohnzwecken erworbenen Häuser verzeichneten den höchsten Preisanstieg mit +8,9 Prozent im Vorjahresvergleich (2019: +4,6 Prozent). Die bestehenden Eigentumswohnungen lagen mit +7,2 Prozent leicht darunter (2019: +6,7 Prozent). Und es hat auch der ländliche Raum profitiert: Vor allem Wohnungskäufe außerhalb des urbanen Raums haben im Jahr 2020 zugenommen. So stiegen die Transaktionszahlen von Wohnungen im dünn besiedelten Raum im Vergleich zum Vorjahr um 20,0 Prozent und in Gemeinden bzw. Städten und Vorstädten mittlerer Größe um 13,0 Prozent. Im dicht besiedelten Raum ging die Transaktionszahl von Wohnungen hingegen um 0,9 Prozent zurück. Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas führt das auf die durch die Pandemie gesteigerte Nachfrage privater Haushalte auf dem Wohnimmobilienmarkt zurück: „So wurden um 5,7 Prozent mehr Wohnungen und Häuser durch private Haushalte gekauft als noch ein Jahr zuvor. Besonders gefragt waren Wohnungen im ländlichen Raum, hier legten die Käufe um ein Fünftel zu.“ Den größten Anstieg der Häuserpreise gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Salzburg mit +13,0 Prozent, gefolgt von Tirol mit +9,9 Prozent und dem Burgenland mit +8,9 Prozent. Wien und Vorarlberg lagen mit +8,2 Prozent und +8,1 Prozent im Mittelfeld. Niederösterreich und Oberösterreich verzeichneten Anstiege von 7,4 Prozent und 6,7 Prozent. Die geringste Preisdynamik am Häusermarkt gab es in der Steiermark mit +6,2 Prozent und in Kärnten mit +6,1 Prozent. Bei den Wohnungen verzeichnete Kärnten mit +11,3 Prozent den größten Preisanstieg, gefolgt von Salzburg (+10,4 Prozent) und der Bundeshauptstadt Wien (+7,9 Prozent). Am geringsten fielen die Anstiege in Vorarlberg (+5,9 Prozent), Niederösterreich (+5,8 Prozent) und der Steiermark (+5,3 Prozent) aus.