Büromarkt stabil, Coworking unter Druck
Neuflächenproduktion 2020 verdoppelt
von Charles Steiner
Während sich der Büroflächenmarkt im Zuge der Coronakrise unbeeindruckt zeigt, geraten Anbieter von Co-Working Spaces zunehmend unter Druck. Das geht aus dem Gewerbeimmobilienmarkt-Bericht von Re/Max Commercial hervor, der heute veröffentlicht wurde. Demnach habe sich in Wien die Pipeline gegenüber dem Jahr 2019 verdoppelt, auch die Vermietungsleistung ist mit rund 200.000 m² leicht rückläufig, aber stabil auf hohem Niveau. Allerdings ist durch die Pandemie Coworking in Bedrängnis gekommen. Laut Re/Max-Bericht sei der Markt im Vorjahr nahezu zum Erliegen gekommen, neue Projekte seien heuer nicht vorgesehen. Mehr noch: Die für 2020 vorgesehene Eröffnung von "Spaces" am Schottentor mit ca. 8.700 m² ist abgesagt. Auch berichtete erst kürzlich Immo7News über den Konkurs des "Regus 19 Business Base" am Bahnhof Heiligenstadt.
Generell zeigt sich der Büromarkt mit einem weiter sinkenden Leerstand auf 4,5 Prozent robust. "Qualitativ hochwertige neue Projekte, hohe Vorverwertungsquoten und starke Nachfrage nach eigengenutzten Objekten haben sich auch positiv auf die Leerstandrate und die Mietpreisentwicklung ausgewirkt", so Stefan Krejci, Re/Max Commercial Österreich. Wenig Veränderung gab es daher bei den Mieten, die auf hohem Niveau stagnierten. So lagen die Spitzenmieten mit rund 26 Euro,- ebenso auf demselben Niveau wie im Jahr 2019. Diese Entwicklung kommt für die Re/Max-Experten trotz Corona nicht überraschend, "denn Top-Bürostandorte sind auch in herausfordernden Zeiten nach wie vor sehr begehrt."
Mit einigen Neubauprojekten und weiteren Modernisierungen wie beim "Quartier Lassalle" wird sich die Fertigstellungs-Pipeline im Jahr 2021 in etwa auf dem Niveau von 2020 bewegen. Der Trend zu Homeoffice werde an der Attraktivität von Büroimmobilien nichts ändern: Während Home-Office voraussichtlich Teil unseres Arbeitsalltags bleiben wird, ist ein permanenter Trend in Richtung Flächenreduktion aktuell noch nicht sichtbar.