Homeoffice pusht Preise im Umland
Jeder fünfte Deutsche erwägt Umzug
von Charles Steiner
Die Coronapandemie, das mehr oder weniger erzwungene Homeoffice und der Wunsch, im Grünen zu leben, könnte für einen sprunghaften Anstieg der Immobilienpreise auf dem Land zur Folge haben. Das geht aus einer Umfrage des deutschen Handelskontor hervor - und dieser Trend ist zunehmend auch in Österreich spürbar. Denn hierzulande ist die gewerbliche Entwicklungstätigkeit außerhalb der Städte merkbar angestiegen - und auch die institutionellen Investoren verspüren stärkeres Interesse an solchen Projekten.
Denn: Laut Umfrage könnte die Coronakrise zu einer De-Urbanisierung und einer höheren Nachfrage nach Immobilien außerhalb der Ballungszentren führen. Damit steigen auch die Preise überproportional. So kosteten Immobilien in dichter besiedelten ländlichen Kreisen im zweiten Quartal 2020 8,9 Prozent mehr, als noch im Vorjahreszeitraum. In Metropolen belief sich der Preisanstieg lediglich auf 6,5 Prozent. Das könnte nur der Anfang sein.
In Zahlen ausgedrückt, ist der Wunsch, ins Grüne zu ziehen, enorm: 21 Prozent der Deutschen würden umziehen, wenn Homeoffice auch über Corona hinaus eine Option wäre. Bei den 16 bis 24-Jährigen ziehen in Folge des Homeoffice-Trends sogar 35 Prozent einen Umzug in Erwägung. Vor der Pandemie arbeiteten lediglich 3 Prozent der Berufstätigen ausschließlich vom Homeoffice aus. Aktuellen Prognosen zufolge werden nach der Gesundheitskrise 166,7 Prozent mehr Berufstätige ausschließlich von zu Hause aus arbeiten.
Zudem wird auch eine verstärkte Suche nach Immobilien im Grünen registriert. Wie Google-Daten aufzeigen, erreichte das Suchvolumen für das Suchbegriffspaar „Haus auf dem Land“ Anfang November einen 5-Jahres-Höchstwert. Just zu diesem Zeitpunkt wurde der zweite Lockdown verhängt.