Off-Market-Segment wächst stärker

Notverkäufe oder Warten auf Godot

von Gerhard Rodler

Das Off-Market-Segment wird im Vergleich zu On-Market-Abschlüssen weiterhin wachsen und geht gestärkt aus der Corona-Rezession hervor. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage bei institutionellen Investoren. Die Umfrage wurde von bulwiengesa im Auftrag von HPBA durchgeführt. Fast 54 Prozent der Befragten rechnen mit einer Zunahme von Off-Market-Transaktionen, während nur 15 Prozent der Befragten Zuwächse bei On-Market-Modellen erwarten. Allerdings rechnen mehr als zwei Drittel aller Umfrageteilnehmer generell mit einem Abschwung auf den deutschen Immobilientransaktionsmärkten wegen der Corona-Krise.
Die Erfolgsquote von Off-Market-Transaktionen liegt übrigens im Schnitt 17 Prozentpunkte höher als bei On-Market-Transaktionen. Ein Viertel aller Transaktionen hat sogar eine Off-Market-Erfolgsquote von 100 Prozent. Der Anteil derer, die eine hundertprozentige Erfolgsquote haben, liegt jedenfalls off-market sogar doppelt so hoch wie on-market. Das arithmetische Mittel liegt bei einer Erfolgsquote von 55 Prozent, somit ist mehr als jede zweite Off-Market-Transaktion erfolgreich. Bei On-Market-Verfahren ist dies nicht der Fall, dort führen nur rund 38 Prozent der verfolgten Transaktionen zum erfolgreichen Abschluss.
Weniger erfolgversprechend dürfte allerdings das Warten auf mögliche Notverkäufe sein. Die gab es schon bei der Finanzkrise 2007/08 nicht und seither sind die meisten Unternehmen weit krisenresistenter aufgestellt, auch wenn die aktuelle Krise derzeit möglicherweise tiefer geht. Dennoch rechnen mehr als 67 Prozent aller Befragten mit einer mäßigen bis starken Zunahme von Notverkäufen auf den Immobilientransaktionsmärkten. Immerhin ein Drittel geht schon jetzt davon aus, dass sich keine Veränderung zeigt.
Nachdem in den vorangegangenen zwei Studien allein die Marktdurchdringung von Off-Market- und On-Market-Transaktionen ermittelt wurde, zeigt die aktuelle Umfrage: Nur etwas mehr als drei Prozent der Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten keine Off-Market-Ankäufe getätigt. Bei den Verkäufen lag dieser Wert bei mehr als einem Drittel. Somit zeigt sich, dass einige Akteure nach wie vor zögern oder durch die eigenen Compliance-Richtlinien gehindert werden. Rund zehn Prozent aller Befragten verkaufen jedoch inzwischen ausschließlich off-market.
Mit einem Anteil von beinahe 38 Prozent aller Verkäufe sind Büroimmobilien der stärkste Teilmarkt im Off-Market-Bereich, gefolgt von Wohnen mit rund 34 Prozent. Für die Verkäufe von Projektentwicklungen ist dieser Wert umgekehrt, dort führen Wohnimmobilien leicht vor Büroimmobilien.

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Gaswerk wird Quartier

Bieterverfahren für fünf Bauplätze

von Charles Steiner

Eines der Bestandsgebäude am ehemaligen Gaswerk LeopoldauEines der Bestandsgebäude am ehemaligen Gaswerk Leopoldau

Auf dem Areal des ehemaligen Gaswerks Leopoldau entstehen seit Herbst 2017 rund 1.400 Wohnungen mit Nahversorgung und sozialer Infrastruktur sowie 70.000 m² Gewerbeflächen. Jetzt startet die zu den Wiener Netze und der WSE zugehörige Neu Leopoldau Entwicklungs GmbH ein Bieterverfahren für fünf Bauplätze mit sieben denkmalgeschützten Bestandsimmobilien gestartet. Diese sollen im Paket an einen Bieter bwz. an eine Bietergemeinschaft verkauft werden, Angebote können bis März 2021 gelegt werden.
Sämtliche der sieben Gebäude des ehemaligen Gaswerks sind denkmalgeschützt und müssen verpflichtet saniert werden, heißt es in der Ausschreibung weiter. Dabei handelt es sich um die so genannte Ventilatorenhalle, das Gasmesserhaus, das Hauptmagazin mit Nebengebäude, eine frühere Kfz-Einstellhalle sowie ein Grundstück mit zwei Wohngebäuden. Die Bauplätze sind als Geschäftsviertel gewidmet, angestrebt werden Nutzungen mit Stadtteilbezug wie Geschäfte, Nahversorgung, Gastronomie, Kleingewerbe, soziale Infrastruktur, Kunst und Kultur.

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Unsicherheit als neue Normalität

Geschäftsmodelle müssen schneller angepasst werden

von Charles Steiner

Anstatt Planbarkeit herrscht ein dichter Nebel der Unsicherheit, sowohl epidemiologisch als auch ökonomisch und politisch. Es gilt also, flexibel auf das Unvorhersehbare zu reagieren, will man ohne gröbere Schäden die Pandemie durchtauchen. Das betrifft auch auch die Immobilienbranche. Vor allem Anleger müssen mit unvorhergesehenen wirtschaftlichen Umbrüchen fertig werden und ihre Assets so aufstellen, dass sie auch den wichtigsten Veränderungen in der Arbeitswelt standhalten können. Das geht aus dem aktuellen Global Outlook Report des Immo-Investmentmanagers M&G Real Estate hervor. Denn, und das geht ebenfalls aus der Analyse hervor: Während sich die Risikobereitschaft im heurigen Jahr so stark reduziert habe, sodass Unsicherheit zur neuen Normalität wird, hätten sich Immobilien immer noch als am sichersten erwiesen. Und viele Anlagealternativen gibt es nicht: Die Renditedifferenz von Immobilien gegenüber Anleihen ist an den Märkten des Vereinigten Königreichs, Europas und des asiatisch-pazifischen Raums derzeit extrem hoch. Das dürfte Multi-Asset-Anleger anziehen, so M&G Real Estate. Weil aber Anleger weiter nach sicheren Häfen in unsicheren Zeiten suchen, rücken vor allem Core-Immobilien noch stärker in den Vordergrund - vor allem im Office-Segment. Der deutsche Büroimmobilien-Markt erweist sich für Anleger derzeit als besonders interessant. Anhaltend niedrige Leerstandsquoten (München und Berlin circa zwei und andere Märkte bei drei Prozent) und ein begrenztes Angebot an neuen Objekten dürften den Sektor vor einem zyklischen Nachfragerückgang schützen. Die langfristige Gesundheit des Sektors hängt jedoch von seiner Fähigkeit ab, sich an neue Arten des agilen Arbeitens anzupassen.
Anleger nutzen die Tatsache, dass die Risikoprämie - besonders im Büroimmobilien-Sektor - dank der anhaltenden Brexit-Unsicherheit für Immobilien in Großbritannien höher ist als an den anderen europäischen Märkten. Obwohl die zukünftige Rolle von Büros unklar ist, prognostiziert M&G Real Estate eine anhaltende Nachfrage nach Büroräumen in wichtigen Arbeitsplatzzentren. Der Wohnimmobiliensektor zeigte sich während der Pandemie in den meisten Märkten allgemein widerstandsfähig, weil das Wohnimmobilienangebot in Europa knapp ist - besonders in europäischen Großstädten wie etwa Amsterdam, wo rund 300.000 Wohnungen fehlen. Ebenso Logistikimmobilien: So habe etwa in Großbritannien die Nachfrage nach Logistikmärkten nahe am Endkunden in Regionen wie dem Südosten und dem Großraum London im Jahr 2020 teilweise so stark zugenommen wie nie zuvor.

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Impfstoff könnte Immo-Zinsen pushen

Interhyp sieht steigende Renditen bei Anleihen

von Charles Steiner

Die Hoffnung auf einen wirksamen Impfstoff gegen Covid-19 könnte auch die Zinsen bei Immo-Krediten befeuern. Zu dieser Einschätzung gelangt die Interhyp. Denn: Die Nachfrage nach österreichischen Staatsanleihen hat sich in den vergangenen Wochen als durchaus anhaltend hoch erwiesen, dafür waren die Renditen im negativen Bereich. Das Resultat: Investoren suchten anhaltend nach Sicherheit. Erst vergangene Woche wurde die 20-jährige Staatsanleihe für 690 Millionen Euro aufgestockt und hat nun ein Gesamtvolumen von mehr als drei Milliarden Euro erreicht. Das wirkte sich bis zuletzt auch positiv auch auf Zinsen für Immobilienkredite aus. Aber: Sollten die Renditen nun aber nachhaltiger steigen, wird das die Zinsen für Immobilienkredite auf niedrigem Niveau steigen lassen. Das ist laut Interhyp jetzt der Fall: Die Renditen der zehnjährigen österreichischen Staatsanleihen verzeichnen bereits ein deutliches Plus. Im Interhyp-Wohnkreditzins-Trendbarometer, einer monatlichen Umfrage unter zehn deutschen und zwei österreichischen Kreditinstituten, hatten die befragten Experten in den vergangenen Wochen höhere Zinsen auch von der Verfügbarkeit eines Impfstoffes abhängig gemacht. Wie die Auswertung der Angebote von mehr als 40 österreichischen Banken zeigt, liegen die Konditionen für zehnjährige Fixzinsdarlehen bei 30-jähriger Laufzeit und einem Kreditbetrag von 200.000 Euro im Mittel bei 0,8 Prozent nominal (effektiv 1,1 Prozent), Bestzinssätze bei 0,6 Prozent (effektiv 0,9 Prozent) sind möglich. „Die Notenbanken haben ihre Geldpolitik wegen der Corona-Pandemie zuletzt deutlich gelockert. Gleichzeitig hatten Investoren sichere Anlagen wie Staatsanleihen und Pfandbriefe gesucht, deren Renditen in der Folge gesunken sind. Die Hoffnung auf einen Impfstoff könnte die Einschätzungen verändern. Ein Anstieg der Anleiherenditen und in der Folge steigende Immobilienzinsen werden wahrscheinlicher“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp AG, die jetzt bei privaten Krediten eher auf Fixzinsen setzen würde. Denn: „Bereits ein Zinsanstieg um wenige Zehntel-Prozentpunkte könne ein Immobiliendarlehen durch die lange Laufzeit und die Kredithöhe um mehrere tausend Euro verteuern.“

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Gebrüder Riha entern Linz

Bereits fünf Zinshäuser gekauft, weitere folgen

von Charles Steiner

Der jüngste Ankauf der Gebrüder Riha in LinzDer jüngste Ankauf der Gebrüder Riha in Linz

Die GR Real um die Brüder Bernhard und Clemens Riha will ihre Zinshaus-Akquisitionen in der oberösterreichischen Hauptstadt Linz weiter verstärken. Wie aus einer entsprechenden Mitteilung hervorgeht, habe man in den vergangenen 12 Monaten bereits fünf Zinshäuser in Linz erworben, für das kommende Jahr sollen weitere folgen. Eines davon befindet sich in der Mozartstraße, steht unter Denkmalschutz und ist von einem Schüler Otto Wagners erbaut worden. GR Real Estate erklärte dabei, zwischen 15 und 20 Zinshäuser ebendort besitzen zu wollen, dafür wolle man weitere 20 Millionen Euro investieren. Im Ankaufsprofil liegt dabei das klassische Zinshaus, so GR Real Estate.

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Zwei Jahre Exploreal

Was hat sich getan?

von Eva Palatin

Exploreal ist die einzige laufend aktualisierte Datenbank für Bauträger und verwandte Branchen, die den gesamten Projektentwicklungs-Prozess von Neubauwohnungen mit relevanten Bauträgerprojekt-, Markt- und Grundbuchsdaten unterstützt. Was sich in den letzten zwei Jahren konkret getan hat, sehen Sie im Video.

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Schadensanierer Polygon kauft Renovo

Mitarbeiter und Umsatz um rund 70 Prozent gesteigert

von Stefan Posch

Die Österreich-Niederlassung der schwedischen Polygon-Gruppe wächst mit der Übernahme der Renovo GmbH aus NÖ kräftig. Zu den 110 Polygon-Mitarbeitern, die 2019 einen Umsatz von 14,5 Millionen Euro erwirtschafteten, kommen mit der Übernahme 70 Renovo-Beschäftigte und 9 Millionen Euro Umsatz hinzu. Damit steigt Polygon eigenen Angaben zufolge zur Nummer 3 am Markt auf. „Renovo hat das gleiche Wertesystem wie Polygon: hoher Qualitätsanspruch und wertschätzender Umgang miteinander“, kommentiert Robert Bermoser den Zukauf.
Damit gibt man sich aber nicht zufrieden, weshalb der Österreich-Geschäftsführer Robert Bermoser in den nächsten weitere Zukäufe realisieren möchte. Ziel der in 16 Ländern mit insgesamt 4.500 Mitarbeitern tätigen Schweden ist es in den jeweiligen Märkten Nummer 1 oder 2 zu werden.
Renovo wurde 2003 von Peter Schmoll gegründet. Operiert wird von drei Standorten aus - der Zentrale in Mank (NÖ) sowie den Niederlassungen in Rannersdorf (NÖ) und Leoben (Steiermark). „Die Zukunft liegt im Verbund, die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei. Wir sehen die Stärken eines internationalen Konzerns positiv“, beschreibt Peter Schmoll die Entscheidung zum Verkauf. Er selbst bleibt für drei Jahre mit an Bord, auch der Firmenname bleibt vorerst erhalten.
Polygon Austria ist Teil der Polygon-Gruppe mit Hauptsitz in Schweden und hat sich auf die Sanierung von Brand- und Wasserschäden spezialisiert. Weitere Schwerpunkte setzt man auf Schimmelpilzsanierung, Maschinen- und Elektrosanierung sowie Leckortung und temporäre Klimalösungen.

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Immoplex vermarktet Zinshäuser

Objekte befinden sich in Niederösterreich

von Charles Steiner

Die Immoplex hat drei Zinshäuser in NÖ verkauftDie Immoplex hat drei Zinshäuser in NÖ verkauft

Der Zinshausmarkt brummt - und zwar nicht nur in Wien, sondern auch in den Bundesländern, wo man noch höhere Renditen bekommt als in der Bundeshauptstadt. So hat die Immoplex drei Gründerzeithäuser vermarkten können, und zwar in den niederösterreichischen Städten Eggenburg, Horn und Hollabrunn. Diese seien laut eigenen Angaben alle drei an einem Tag verkauft worden.
Jenes Haus in Eggenburg (Bezirk Horn) ist Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet worden und umfasst rund 500 m² Nutzfläche mit Dachgeschosspotenzial von 150 m², der interne Kaufpreis ist mit rund 500.000 Euro angegeben worden. Das Haus in Hollabrunn weist rund 520 m² Nutzfläche mit rund 100 m² Ausbaupotenzial auf, es ist um 800.000 Euro gedreht worden. Hinzu kommt noch ein Stadtzinshaus in Horn mit rund 1.100 m² Nutzfläche, ebenfalls mit Möglichkeit zur Aufstockung, hierbei sei ein Kaufpreis von rund 750.000 Euro erzielt worden.

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Aluminium für Neubau und Sanierung

Aluminium-Fenster-Institut sieht viele Vorteile

von Günther Schneider

Aluminium-Profilsysteme werden seit vielen Jahrzehnten sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung für Fenster, Türen, Portale, Glasanbauten und Fassaden eingesetzt. Denn Aluminium zeichnet sich laut dem Aluminium-Fenster-Institut (AFI) durch natürliche Eigenstabilität, Formbarkeit und Langlebigkeit aus, verwindet sich nicht und weist eine hervorragende Tragfähigkeit und Druckfestigkeit auf. Sein geringes Eigengewicht biete zudem konstruktive Vorteile für leichtgängige Öffnungs- und Schließfunktionen. Eigenschaften, die die Umsetzung individueller Designs erleichtern, hochwertige Lösungen für alle bautechnischen Anforderungen ermögliche und Spielraum für Kreativität und stilgerechte Erneuerung schaffe so das AFI weiter.
Hochwertige Oberflächenveredelung ist dabei eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Nachhaltigkeit von Aluminiumkonstruktionen. Behauptet haben sich zwei Arten der Veredelung: Pulverbeschichtung und Eloxierung.
Bei der Pulverbeschichtung wird ein speziell pigmentiertes Beschichtungspulver mittels elektrostatischer Sprüheinrichtung auf die je nach Korrosionsschutzanforderung vorbehandelten Aluminiumbauteile aufgetragen. In einem nachfolgenden Einbrennprozess bei Temperaturen von 180 bis 210°C geschmolzen und chemisch vernetzt. Dabei entstehen Beschichtungen, die hohen Beanspruchungen bzw. hohen Anforderungen gerecht werden. Um die Beibehaltung von Glanzgrad und Farbtönen für lange Zeiträume sicherzustellen, wird die HWF (Hochwetterfeste) Beschichtung eingesetzt.
Eloxieren ist ein elektrolytisches Verfahren, durch das die Aluminiumoberfläche in ein Oxid umgewandelt wird, welches das darunter liegende Metall vor Korrosion schützt. Die so erzeugte Oxidschicht ist um mehr als das Hundertfache stärker als die natürliche und sorgt für dauerhafte Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen und chemischen Belastungen. Metallische Strukturen von Aluminium, das auch geschliffen, poliert oder gestrahlt werden kann, bleiben erhalten.

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Geschäftsmodelle müssen schneller angepasst werden

Unsicherheit als neue Normalität

von Charles Steiner

An­statt Plan­bar­keit herrscht ein dich­ter Ne­bel der Un­si­cher­heit, so­wohl epi­de­mio­lo­gisch als auch öko­no­misch und po­li­tisch. Es gilt al­so, fle­xi­bel auf das Un­vor­her­seh­ba­re zu re­agie­ren, will man oh­ne grö­be­re Schä­den die Pan­de­mie durch­tau­chen. Das be­trifft auch auch die Im­mo­bi­li­en­bran­che. Vor al­lem An­le­ger müs­sen mit un­vor­her­ge­se­he­nen wirt­schaft­li­chen Um­brü­chen fer­tig wer­den und ih­re As­sets so auf­stel­len, dass sie auch den wich­tigs­ten Ver­än­de­run­gen in der Ar­beits­welt stand­hal­ten kön­nen. Das geht aus dem ak­tu­el­len Glo­bal Out­look Re­port des Im­mo-In­vest­ment­ma­na­gers M&G Re­al Es­ta­te her­vor. Denn, und das geht eben­falls aus der Ana­ly­se her­vor: Wäh­rend sich die Ri­si­ko­be­reit­schaft im heu­ri­gen Jahr so stark re­du­ziert ha­be, so­dass Un­si­cher­heit zur neu­en Nor­ma­li­tät wird, hät­ten sich Im­mo­bi­li­en im­mer noch als am si­chers­ten er­wie­sen. Und vie­le An­la­ge­al­ter­na­ti­ven gibt es nicht: Die Ren­di­te­dif­fe­renz von Im­mo­bi­li­en ge­gen­über An­lei­hen ist an den Märk­ten des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs, Eu­ro­pas und des asia­tisch-pa­zi­fi­schen Raums der­zeit ex­trem hoch. Das dürf­te Mul­ti-As­set-An­le­ger an­zie­hen, so M&G Re­al Es­ta­te. Weil aber An­le­ger wei­ter nach si­che­ren Hä­fen in un­si­che­ren Zei­ten su­chen, rü­cken vor al­lem Co­re-Im­mo­bi­li­en noch stär­ker in den Vor­der­grund - vor al­lem im Of­fice-Seg­ment. Der deut­sche Bü­ro­im­mo­bi­li­en-Markt er­weist sich für An­le­ger der­zeit als be­son­ders in­ter­es­sant. An­hal­tend nied­ri­ge Leer­stands­quo­ten (Mün­chen und Ber­lin cir­ca zwei und an­de­re Märk­te bei drei Pro­zent) und ein be­grenz­tes An­ge­bot an neu­en Ob­jek­ten dürf­ten den Sek­tor vor ei­nem zy­kli­schen Nach­fra­ge­rück­gang schüt­zen. Die lang­fris­ti­ge Ge­sund­heit des Sek­tors hängt je­doch von sei­ner Fä­hig­keit ab, sich an neue Ar­ten des agi­len Ar­bei­tens an­zu­pas­sen.
An­le­ger nut­zen die Tat­sa­che, dass die Ri­si­ko­prä­mie - be­son­ders im Bü­ro­im­mo­bi­li­en-Sek­tor - dank der an­hal­ten­den Brex­it-Un­si­cher­heit für Im­mo­bi­li­en in Groß­bri­tan­ni­en hö­her ist als an den an­de­ren eu­ro­päi­schen Märk­ten. Ob­wohl die zu­künf­ti­ge Rol­le von Bü­ros un­klar ist, pro­gnos­ti­ziert M&G Re­al Es­ta­te ei­ne an­hal­ten­de Nach­fra­ge nach Bü­ro­räu­men in wich­ti­gen Ar­beits­platz­zen­tren. Der Wohn­im­mo­bi­li­en­sek­tor zeig­te sich wäh­rend der Pan­de­mie in den meis­ten Märk­ten all­ge­mein wi­der­stands­fä­hig, weil das Wohn­im­mo­bi­li­en­an­ge­bot in Eu­ro­pa knapp ist - be­son­ders in eu­ro­päi­schen Groß­städ­ten wie et­wa Ams­ter­dam, wo rund 300.000 Woh­nun­gen feh­len. Eben­so Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en: So ha­be et­wa in Groß­bri­tan­ni­en die Nach­fra­ge nach Lo­gis­tik­märk­ten na­he am End­kun­den in Re­gio­nen wie dem Süd­os­ten und dem Groß­raum Lon­don im Jahr 2020 teil­wei­se so stark zu­ge­nom­men wie nie zu­vor.

Interhyp sieht steigende Renditen bei Anleihen

Impfstoff könnte Immo-Zinsen pushen

von Charles Steiner

Die Hoff­nung auf ei­nen wirk­sa­men Impf­stoff ge­gen Co­vid-19 könn­te auch die Zin­sen bei Im­mo-Kre­di­ten be­feu­ern. Zu die­ser Ein­schät­zung ge­langt die In­ter­hyp. Denn: Die Nach­fra­ge nach ös­ter­rei­chi­schen Staats­an­lei­hen hat sich in den ver­gan­ge­nen Wo­chen als durch­aus an­hal­tend hoch er­wie­sen, da­für wa­ren die Ren­di­ten im ne­ga­ti­ven Be­reich. Das Re­sul­tat: In­ves­to­ren such­ten an­hal­tend nach Si­cher­heit. Erst ver­gan­ge­ne Wo­che wur­de die 20-jäh­ri­ge Staats­an­lei­he für 690 Mil­lio­nen Eu­ro auf­ge­stockt und hat nun ein Ge­samt­vo­lu­men von mehr als drei Mil­li­ar­den Eu­ro er­reicht. Das wirk­te sich bis zu­letzt auch po­si­tiv auch auf Zin­sen für Im­mo­bi­li­en­kre­di­te aus. Aber: Soll­ten die Ren­di­ten nun aber nach­hal­ti­ger stei­gen, wird das die Zin­sen für Im­mo­bi­li­en­kre­di­te auf nied­ri­gem Ni­veau stei­gen las­sen. Das ist laut In­ter­hyp jetzt der Fall: Die Ren­di­ten der zehn­jäh­ri­gen ös­ter­rei­chi­schen Staats­an­lei­hen ver­zeich­nen be­reits ein deut­li­ches Plus. Im In­ter­hyp-Wohn­kre­dit­zins-Trend­ba­ro­me­ter, ei­ner mo­nat­li­chen Um­fra­ge un­ter zehn deut­schen und zwei ös­ter­rei­chi­schen Kre­dit­in­sti­tu­ten, hat­ten die be­frag­ten Ex­per­ten in den ver­gan­ge­nen Wo­chen hö­he­re Zin­sen auch von der Ver­füg­bar­keit ei­nes Impf­stof­fes ab­hän­gig ge­macht. Wie die Aus­wer­tung der An­ge­bo­te von mehr als 40 ös­ter­rei­chi­schen Ban­ken zeigt, lie­gen die Kon­di­tio­nen für zehn­jäh­ri­ge Fi­x­zins­dar­le­hen bei 30-jäh­ri­ger Lauf­zeit und ei­nem Kre­dit­be­trag von 200.000 Eu­ro im Mit­tel bei 0,8 Pro­zent no­mi­nal (ef­fek­tiv 1,1 Pro­zent), Best­zins­sät­ze bei 0,6 Pro­zent (ef­fek­tiv 0,9 Pro­zent) sind mög­lich. „Die No­ten­ban­ken ha­ben ih­re Geld­po­li­tik we­gen der Co­ro­na-Pan­de­mie zu­letzt deut­lich ge­lo­ckert. Gleich­zei­tig hat­ten In­ves­to­ren si­che­re An­la­gen wie Staats­an­lei­hen und Pfand­brie­fe ge­sucht, de­ren Ren­di­ten in der Fol­ge ge­sun­ken sind. Die Hoff­nung auf ei­nen Impf­stoff könn­te die Ein­schät­zun­gen ver­än­dern. Ein An­stieg der An­lei­he­ren­di­ten und in der Fol­ge stei­gen­de Im­mo­bi­li­en­zin­sen wer­den wahr­schein­li­cher“, sagt Mir­jam Mohr, Vor­stän­din der In­ter­hyp AG, die jetzt bei pri­va­ten Kre­di­ten eher auf Fi­x­zin­sen set­zen wür­de. Denn: „Be­reits ein Zins­an­stieg um we­ni­ge Zehn­tel-Pro­zent­punk­te kön­ne ein Im­mo­bi­li­en­dar­le­hen durch die lan­ge Lauf­zeit und die Kre­dit­hö­he um meh­re­re tau­send Eu­ro ver­teu­ern.“
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Bereits fünf Zinshäuser gekauft, weitere folgen

Gebrüder Riha entern Linz

von Charles Steiner

Der jüngste Ankauf der Gebrüder Riha in LinzDer jüngste Ankauf der Gebrüder Riha in Linz
Die GR Re­al um die Brü­der Bern­hard und Cle­mens Ri­ha will ih­re Zins­haus-Ak­qui­si­tio­nen in der ober­ös­ter­rei­chi­schen Haupt­stadt Linz wei­ter ver­stär­ken. Wie aus ei­ner ent­spre­chen­den Mit­tei­lung her­vor­geht, ha­be man in den ver­gan­ge­nen 12 Mo­na­ten be­reits fünf Zins­häu­ser in Linz er­wor­ben, für das kom­men­de Jahr sol­len wei­te­re fol­gen. Ei­nes da­von be­fin­det sich in der Mo­zart­stra­ße, steht un­ter Denk­mal­schutz und ist von ei­nem Schü­ler Ot­to Wag­ners er­baut wor­den. GR Re­al Es­ta­te er­klär­te da­bei, zwi­schen 15 und 20 Zins­häu­ser eben­dort be­sit­zen zu wol­len, da­für wol­le man wei­te­re 20 Mil­lio­nen Eu­ro in­ves­tie­ren. Im An­kaufs­pro­fil liegt da­bei das klas­si­sche Zins­haus, so GR Re­al Es­ta­te.

Was hat sich getan?

Zwei Jahre Exploreal

von Eva Palatin

Ex­plo­re­al ist die ein­zi­ge lau­fend ak­tua­li­sier­te Da­ten­bank für Bau­trä­ger und ver­wand­te Bran­chen, die den ge­sam­ten Pro­jekt­ent­wick­lungs-Pro­zess von Neu­bau­woh­nun­gen mit re­le­van­ten Bau­trä­ger­pro­jekt-, Markt- und Grund­buchs­da­ten un­ter­stützt. Was sich in den letz­ten zwei Jah­ren kon­kret ge­tan hat, se­hen Sie im Vi­deo.
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Mitarbeiter und Umsatz um rund 70 Prozent gesteigert

Schadensanierer Polygon kauft Renovo

von Stefan Posch

Die Ös­ter­reich-Nie­der­las­sung der schwe­di­schen Po­ly­gon-Grup­pe wächst mit der Über­nah­me der Re­no­vo GmbH aus NÖ kräf­tig. Zu den 110 Po­ly­gon-Mit­ar­bei­tern, die 2019 ei­nen Um­satz von 14,5 Mil­lio­nen Eu­ro er­wirt­schaf­te­ten, kom­men mit der Über­nah­me 70 Re­no­vo-Be­schäf­tig­te und 9 Mil­lio­nen Eu­ro Um­satz hin­zu. Da­mit steigt Po­ly­gon ei­ge­nen An­ga­ben zu­fol­ge zur Num­mer 3 am Markt auf. „Re­no­vo hat das glei­che Wer­te­sys­tem wie Po­ly­gon: ho­her Qua­li­täts­an­spruch und wert­schät­zen­der Um­gang mit­ein­an­der“, kom­men­tiert Ro­bert Ber­mo­ser den Zu­kauf.
Da­mit gibt man sich aber nicht zu­frie­den, wes­halb der Ös­ter­reich-Ge­schäfts­füh­rer Ro­bert Ber­mo­ser in den nächs­ten wei­te­re Zu­käu­fe rea­li­sie­ren möch­te. Ziel der in 16 Län­dern mit ins­ge­samt 4.500 Mit­ar­bei­tern tä­ti­gen Schwe­den ist es in den je­wei­li­gen Märk­ten Num­mer 1 oder 2 zu wer­den.
Re­no­vo wur­de 2003 von Pe­ter Schmoll ge­grün­det. Ope­riert wird von drei Stand­or­ten aus - der Zen­tra­le in Mank (NÖ) so­wie den Nie­der­las­sun­gen in Ran­ners­dorf (NÖ) und Leo­ben (Stei­er­mark). „Die Zu­kunft liegt im Ver­bund, die Zeit der Ein­zel­kämp­fer ist vor­bei. Wir se­hen die Stär­ken ei­nes in­ter­na­tio­na­len Kon­zerns po­si­tiv“, be­schreibt Pe­ter Schmoll die Ent­schei­dung zum Ver­kauf. Er selbst bleibt für drei Jah­re mit an Bord, auch der Fir­men­na­me bleibt vor­erst er­hal­ten.
Po­ly­gon Aus­tria ist Teil der Po­ly­gon-Grup­pe mit Haupt­sitz in Schwe­den und hat sich auf die Sa­nie­rung von Brand- und Was­ser­schä­den spe­zia­li­siert. Wei­te­re Schwer­punk­te setzt man auf Schim­mel­pilz­sa­nie­rung, Ma­schi­nen- und Elek­tro­sa­nie­rung so­wie Leck­or­tung und tem­po­rä­re Kli­malö­sun­gen.
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Objekte befinden sich in Niederösterreich

Immoplex vermarktet Zinshäuser

von Charles Steiner

Die Immoplex hat drei Zinshäuser in NÖ verkauftDie Immoplex hat drei Zinshäuser in NÖ verkauft
Der Zins­haus­markt brummt - und zwar nicht nur in Wien, son­dern auch in den Bun­des­län­dern, wo man noch hö­he­re Ren­di­ten be­kommt als in der Bun­des­haupt­stadt. So hat die Im­mop­lex drei Grün­der­zeit­häu­ser ver­mark­ten kön­nen, und zwar in den nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Städ­ten Eg­gen­burg, Horn und Hol­la­brunn. Die­se sei­en laut ei­ge­nen An­ga­ben al­le drei an ei­nem Tag ver­kauft wor­den.
Je­nes Haus in Eg­gen­burg (Be­zirk Horn) ist An­fang des 20. Jahr­hun­derts er­rich­tet wor­den und um­fasst rund 500 m² Nutz­flä­che mit Dach­ge­schoss­po­ten­zi­al von 150 m², der in­ter­ne Kauf­preis ist mit rund 500.000 Eu­ro an­ge­ge­ben wor­den. Das Haus in Hol­la­brunn weist rund 520 m² Nutz­flä­che mit rund 100 m² Aus­bau­po­ten­zi­al auf, es ist um 800.000 Eu­ro ge­dreht wor­den. Hin­zu kommt noch ein Stadt­zins­haus in Horn mit rund 1.100 m² Nutz­flä­che, eben­falls mit Mög­lich­keit zur Auf­sto­ckung, hier­bei sei ein Kauf­preis von rund 750.000 Eu­ro er­zielt wor­den.

Aluminium-Fenster-Institut sieht viele Vorteile

Aluminium für Neubau und Sanierung

von Günther Schneider

Alu­mi­ni­um-Pro­fil­sys­te­me wer­den seit vie­len Jahr­zehn­ten so­wohl beim Neu­bau als auch bei der Sa­nie­rung für Fens­ter, Tü­ren, Por­ta­le, Gla­s­an­bau­ten und Fas­sa­den ein­ge­setzt. Denn Alu­mi­ni­um zeich­net sich laut dem Alu­mi­ni­um-Fens­ter-In­sti­tut (AFI) durch na­tür­li­che Ei­gen­sta­bi­li­tät, Form­bar­keit und Lang­le­big­keit aus, ver­win­det sich nicht und weist ei­ne her­vor­ra­gen­de Trag­fä­hig­keit und Druck­fes­tig­keit auf. Sein ge­rin­ges Ei­gen­ge­wicht bie­te zu­dem kon­struk­ti­ve Vor­tei­le für leicht­gän­gi­ge Öff­nungs- und Schließ­funk­tio­nen. Ei­gen­schaf­ten, die die Um­set­zung in­di­vi­du­el­ler De­signs er­leich­tern, hoch­wer­ti­ge Lö­sun­gen für al­le bau­tech­ni­schen An­for­de­run­gen er­mög­li­che und Spiel­raum für Krea­ti­vi­tät und stil­ge­rech­te Er­neue­rung schaf­fe so das AFI wei­ter.
Hoch­wer­ti­ge Ober­flä­chen­ver­ede­lung ist da­bei ei­ne der wich­tigs­ten Vor­aus­set­zun­gen für die Nach­hal­tig­keit von Alu­mi­ni­um­kon­struk­tio­nen. Be­haup­tet ha­ben sich zwei Ar­ten der Ver­ede­lung: Pul­ver­be­schich­tung und Elo­xie­rung.
Bei der Pul­ver­be­schich­tung wird ein spe­zi­ell pig­men­tier­tes Be­schich­tungs­pul­ver mit­tels elek­tro­sta­ti­scher Sprüh­ein­rich­tung auf die je nach Kor­ro­si­ons­schutz­an­for­de­rung vor­be­han­del­ten Alu­mi­ni­um­bau­tei­le auf­ge­tra­gen. In ei­nem nach­fol­gen­den Ein­brenn­pro­zess bei Tem­pe­ra­tu­ren von 180 bis 210°C ge­schmol­zen und che­misch ver­netzt. Da­bei ent­ste­hen Be­schich­tun­gen, die ho­hen Be­an­spru­chun­gen bzw. ho­hen An­for­de­run­gen ge­recht wer­den. Um die Bei­be­hal­tung von Glanz­grad und Farb­tö­nen für lan­ge Zeit­räu­me si­cher­zu­stel­len, wird die HWF (Hoch­wet­ter­fes­te) Be­schich­tung ein­ge­setzt.
Elo­xie­ren ist ein elek­tro­ly­ti­sches Ver­fah­ren, durch das die Alu­mi­ni­um­o­ber­flä­che in ein Oxid um­ge­wan­delt wird, wel­ches das dar­un­ter lie­gen­de Me­tall vor Kor­ro­si­on schützt. Die so er­zeug­te Oxi­dschicht ist um mehr als das Hun­dert­fa­che stär­ker als die na­tür­li­che und sorgt für dau­er­haf­te Wi­der­stands­fä­hig­keit ge­gen­über Wit­te­rungs­ein­flüs­sen und che­mi­schen Be­las­tun­gen. Me­tal­li­sche Struk­tu­ren von Alu­mi­ni­um, das auch ge­schlif­fen, po­liert oder ge­strahlt wer­den kann, blei­ben er­hal­ten.
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