Büroimmobilien zeigen sich krisenresistent
Renditen niedrig, Mieten steigen weiter
von Charles Steiner
Auch wenn während des Corona-Lockdowns die Büros europaweit weitestgehend leer waren: Auf die Mieten und die Renditen hatte das bislang offenbar keinen Einfluss. Im Gegenteil: Einem Marktüberblick von Wealthcap für Deutschland zufolge hätten die Spitzenmieten im Corona-Quartal sogar zugelegt, vor allem in zentralen Lagen. Diese seien in den deutschen Top 7 um knapp 3,4 Prozent auf 32,8 Euro/m² gestiegen. Auch die Renditen sind mit durchschnittlich drei Prozent niedrig, wenngleich sie sich langsam stabilisieren. Einzig und allein das Transaktionsvolumen ist im ersten Halbjahr zurückgegangen - was allerdings auch logisch ist, betrachtet man den Umstand, dass Besichtigungen und Vertragsunterzeichnungen nur sehr eingeschränkt möglich waren. So ist, laut Wealthcap, das Transaktionsvolumen in Deutschland um 20 Prozent runtergegangen. Generell haben aber Bürotransaktionen einen hohen Teil am Gesamtvolumen ausgemacht.
Die Nachfrage nach modernen Büroflächen ist nach wie vor auf hohem Niveau, gut abzulesen am historisch niedrigen Leerstand. Vor allem die sehr hohe Vorvermietungsquote bei Entwicklungsprojekten mit 52 Prozent bildet die hohe Nachfrage gut ab, wenngleich auch erkennbar sei, dass aktuell weniger spekulative Büroentwicklungen in der Pipeline sind. Wenngleich in der Analyse mittlerweile ein abwartendes Verhalten der Investoren ins Treffen geführt werden, bleibt die Nachfrage immer noch hoch - vor allem bei institutionellen Anlegern. Was auch wenig verwunderlich ist, denn aufgrund des anhaltenden Niedrigzins und fehlender Anlagealternativen, bleiben Büroimmobilien attraktiv.
Ähnliche Entwicklungen gibt es auch in Österreich. Nachdem im Vorjahr die Fertigstellungsrate historisch niedrig war und jene Büroobjekte, die heuer auf den Markt kommen, ebenfalls eine hohe Vorvermietungsquote aufweisen, sind auch hier steigende Tendenzen bei den Mieten und den Preisen zu erkennen.