Grüne Investments dominieren Markt
Jeder dritte Euro fließt in grüne Büros
von Charles Steiner
Mittlerweile ist auch bei den Investoren der sogenannte „Green Deal“ angekommen. Investments in Green Buildings nehmen eine immer dominantere Rolle am Markt ein - Tendenz steigend. Waren ursprünglich die Mieter Treiber der Entwicklung, sind es inzwischen zunehmend Anleger, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Klimazielen und sustainable finance auf Nachhaltigkeitsaspekte bei Gebäuden verstärkt Wert legen. Und darauf reagieren auch Entwickler: Core-Assets in A-Standorten ohne Zertifizierung, das gibt es nicht mehr. Dass grüne Immobilien bei Anlegern Priorität haben, lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: In Deutschland etwa haben Einzel-Investments in nachhaltige Immobilien im Vorjahr erneut die Zehn-Milliarden-Euro-Marke geknackt, laut BNP Paribas Real Estate sind in diesem Zeitraum 11,6 Milliarden Euro investiert worden. Das sind wiederum 15 Prozent mehr als 2018.
Hermann Horster, Head of Sustainability der BNP Paribas Real Estate: „Der seit 2011 zu beobachtende Aufwärtstrend setzt sich also unvermindert fort. Dies gilt nicht nur absolut, sondern auch relativ betrachtet. Mit einem Anteil von 22,6 Prozent am gewerblichen Investitionsvolumen stellten zertifizierte Objekte 2019 wiederum eine neue Bestmarke auf.“
Während die A-Standorte 71 Prozent zum Gesamtumsatz mit Einzelobjekten beitragen, beläuft sich der entsprechende Anteil bei den Green Buildings sogar auf 84 Prozent. Wesentliche Anteile würden, so BNP Paribas Real Estate, Bürogebäude beisteuern, zu deren Mietern in den A-Städten häufig global agierende Konzerne und internationale Dienstleister zählen, die bei der Anmietung von Büroimmobilien nach deren strengen ESG-Richtlinien selektieren. Für Projektentwickler ist es daher mittlerweile ein Muss, ihre Großprojekte zertifizieren zu lassen, um einerseits eine erfolgreiche Vermietung sicherstellen zu können, andererseits aber auch die gestiegenen Anforderungen der zunehmend nachhaltig agierenden Investoren zu erfüllen.
Vor allem bei Büroimmobilien ist das bereits am Investmentgeschehen klar ersichtlich. Dort wurde 2019 fast ein Drittel (31 Prozent) des Umsatzes in Green Buildings angelegt. Damit floss annähernd jeder dritte Euro in nachhaltig zertifizierte Büroobjekte. Auf Platz zwei liegen Logistikimmobilien, die auf 19 Prozent kommen, gefolgt von Hotels mit 14 Prozent. Nur knapp geschlagen auf Rang vier finden sich Retail-Objekte, bei denen sich der Anteil auf 13 Prozent beläuft. Bezogen auf den Gesamtumsatz, der auf Green Buildings entfällt, stellen Bürogebäude mit einem Anteil von 78 Prozent die mit Abstand wichtigste Assetklasse dar.