Trotz Corona bleiben deutsche B- und C-Städte beliebt
Auch Secondaries bleiben auf Kurs
von Charles Steiner
Trotz Coronapandemie bleiben deutsche Sekundärstädte im Visier von Investoren. Das geht aus einer Analyse des Immo-Dienstleisters Colliers International hervor, der für deutsche B- und C-Städte im ersten Halbjahr ein Investmentvolumen von 4,5 Milliarden Euro ausweist. Wenn auch das Investmentvolumen für Gewerbeimmobilien in ganz Deutschland zwar coronabedingt um 16 Prozent zurückgegangen ist - das Verhältnis zwischen A-Standorten und Secondaries ist mit einem Anteil von 15 Prozent zum Gesamtvolumen immer noch konstant geblieben. Michael Baumann, Head of Office Investment B & C Cities Deutschland bei Colliers International: "Dies zeigt, dass die deutschen B- & C-Städte weiterhin auf der Shopping Liste der Investoren stehen."
Besonders aktiv scheint hier das Bundesland Nordrhein-Westfalen zu sein. Laut Colliers sind dort rund 20 Prozent des Gesamtanteils für Sekundärstandorte im ersten Halbjahr 2020 investiert worden. Nachdem das gewerbliche Transaktionsvolumen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2019 erstmalig die 12 Milliarden Euro-Marke geknackt und damit ein neues Rekordergebnis aufgestellt hat, konnte in der ersten Jahreshälfte 2020 ein Transaktionsvolumen von knapp 4,3 Milliarden Euro registriert werden. Im Vorjahresvergleich ist damit eine stabile Entwicklung des Transaktionsvolumens festzustellen. Der Fünfjahresdurchschnitt konnte trotz der coronabedingten Einschränkungen um fast 10 Prozent übertroffen werden. Räumlich zeigten unter den B- & C-Städten Nordrhein-Westfalens vor allem die Bundesstadt Bonn sowie die Ruhrgebietsstädte Essen, Dortmund und Duisburg sowohl hinsichtlich des Volumens als auch der Anzahl der Transaktionen eine besonders hohe Dynamik. In allen genannten Städten seien die hohen Ergebnisse durch Großtransaktionen im Bürosegment befeuert worden, so dass der Anteil von Büroimmobilien am Transaktionsvolumen jeweils zwischen 45 und 70 Prozent notiert. Nachdem die Renditen in den B- & C-Städten aufgrund der bis zum Jahresbeginn anhaltenden hohen Dynamik am gewerblichen Investmentmarkt in Deutschland zunehmend unter Druck standen, konnten im Zuge der einsetzenden Krise bislang keine nennenswerten Preisabschläge im Spitzensegment festgestellt werden.
GSH Senior Housing kauft zehn Seniorenimmobilien
Seniorenimmobilien goes Core
von Charles Steiner
Der Umstand, dass die Bevölkerung immer älter wird, macht Sonderassetklassen wie Seniorenimmobilien zu einem immer attraktiveren Anlageprodukt. Mehr noch: Die Assetklasse mutiert zunehmend zu einem Core-Segment. Der Vorteil: Nachdem die Menschen überall altern, sind sie auch abseits von Top-Metropolen begehrt. In Deutschland etwa hat jetzt die GSH Senior Housing Immobilien ein Portfolio mit zehn hochwertigen Senioren Immobilien von den Höchsten Versorgungseinrichtungen erworben, vermeldet CBRE, sie hat den Deal vermittelt, in einer Aussendung. Das Paket mit dem Projektnamen Bellevue beinhaltet 900 Pflegebetten und 350 Wohnungen. Bei dem Portfolio handelt es sich um Pflegeheime sowie Einrichtungen für betreutes Wohnen, unter anderem die Elbschloss Residenz in Hamburg. „Dieses qualitativ herausragende Portfolio passt hervorragend zu unserer Anlagestrategie, ethisch nachhaltige Investments zu tätigen, die hilfs- und pflegebedürftigen alten Menschen eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität sowie Versorgungssicherheit dauerhaft bieten können“, erklärt zu dieser Transaktion Jochen Lindner, Vorstandsmitglied der GHS Senior Housing. „Diese Transaktion verdeutlicht, wie attraktiv Seniorenimmobilien auch, beziehungsweise erst recht, in der aktuellen Wirtschaftslage für Investoren sind - als defensive Anlage mit sehr sicheren Einnahmen“, ergänzt Dirk Richolt, Leiter Gesundheitsimmobilien bei CBRE in Deutschland. „Das gilt vor allem für hochwertige Einrichtungen wie in diesem Portfolio, die sich hinsichtlich ihrer Lagequalität sowie der betriebswirtschaftlichen Auslastung nachhaltig auszeichnen.“