25 Milliarden liegen am Bau brach
VÖPE und GBH fordern schnellere Baubewilligungen
von Stefan Posch
Die Vereinigung Österreichischer Projektentwickler (VÖPE) und die GBH (Gewerkschaft Bau-Holz) fordern in einer gemeinsamen Pressekonferenz schnellere Behördenwege für Bauvorhaben als Krisenbewältigung. Speziell in Krisenzeiten müssten baureife Projekte mit einem Gesamtvolumen von 25 Milliarden Euro, welche mangels Bescheiden und Beschlüssen "auf Eis" liegen, schneller bewilligt werden", heißt es vonseiten der doch ungewöhnlichen Allianz.
Laut VÖPE-Präsident Erwin Soravia würde eine Studie des Institutes für Höhere Studien (IHS) belegen, dass jede investierte Million Euro rund 10 Arbeitsplätze sichern würde. Durch direkte und indirekte Effekte würde zudem eine Wertschöpfung von mehr als 900.000 Euro und eine Steuer- und Abgabenleistung von mehr als 300.000 Euro lukriert werden können. Dieses Geld komme wieder direkt in Österreich an und bringe die Konjunktur insgesamt zum Laufen. "Eine interne Umfrage unter unseren Mitgliedern hat ergeben, dass derzeit rund 25 Milliarden Euro an Bauvorhaben mangels Bescheiden und durch fehlende Beschlüsse in Bauausschüssen auf Eis liegen. Wenn nur ein Teil dieser privaten baureifen Projekte jetzt schneller bewilligt wird und der Rest in Etappen, wird daraus das größte Konjunkturpaket der 2. Republik", ist Soravia überzeugt.
"In der Krise gilt es alle Kräfte ohne Vorurteile noch stärker zu bündeln. Dabei darf nur die Vernunft zählen!", stellt GBH-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch klar. "Wir haben nur dann eine Chance, gut ins Frühjahr zu starten, wenn wir die Zeit bereits jetzt nutzen und baureife Projekte schneller startklar machen. Tatsache ist, je größer die Bauprojekte, umso länger die Vorarbeiten und die Vorlaufzeiten." Jeder einzelne Euro, der schneller auf österreichischen Baustellen landet und somit in österreichische Unternehmen und ihre Beschäftigten investiert werde, bekämpfe die Rekordarbeitslosigkeit, so Muchitsch, der auch warnt, dass ab Herbst die Krise auch an die ersten Türen von Baufirmen "klopfen" werde. Deshalb müsse die Konjunkturlokomotive Bau auch durch private Bauprojekte mit "Sprit" versorgt werden.
Die gemeinsamen Forderungen von VÖPE und GBH umfassen Schnelle Behördenwege, Verbindliche Fristen und Zeitfenster auf Behördenseite, Planbare und verlässliche Timelines und digitalisierte Prozesse, die der modernen Realität entsprechen. Dabei werden die politisch Verantwortlichen auch aufgefordert, endlich in die Umsetzung zu kommen.