Mehrheit plant dauerhafte Veränderung der Geschäftsgebarung
95 % der Geschäftsreisen abgesagt
von Stefan Posch
Geschäftsreisen haben sich aufgrund der Corona-Pandemie stark reduziert und auch langfristig könnte dieses Geschäftsfeld für den Hotelmarkt zurückgehen. Laut den Zahlen der Global Business Travel Association (GBTA) wurden in Europa im Zuge der Pandemie über 95 Prozent der Geschäftsreisen abgesagt oder verschoben. Gleichzeitig haben drei Viertel der Befragten angegeben, dass sie stattdessen Telekonferenzen und virtuelle Meetings einsetzen.
60 Prozent der von der GBTA Befragten gaben zudem an, die Corona Krise würde zu einer dauerhaften Veränderung ihrer Geschäftsgebarung führen. Im Klartext: Selbst wenn Geschäftsreisen wieder möglich sind, plant man, diese teilweise durch virtuelle Meetings zu ersetzen.
Das alles bedeute aber nicht, dass Geschäftsreisen völlig aussterben werden, heißt es vonseiten des Hotelexperten MRP hotels. Zu wichtig und unersetzlich seien bei vielen Verhandlungen der persönliche Kontakt, zumal wenn es um Geschäftsanbahnungen geht. Doch das Vorkrisen-Niveau werde noch länger unerreichbar bleiben. Denn auch Großereignisse, wie Kongresse, würden wohl nicht so schnell auf die Agenda zurückkehren.
Für den Tourismus sind das keine guten Nachrichten, denn Geschäftsreisen gelten laut MRP hotels als wesentlich margenträchtiger als Urlaubsreisen. Dazu komme, dass große Gruppen, wie sie etwa Kongresse mit sich bringen, die Profitabilität von Hotels entscheidend beeinflussen. Bei Kongressen werde weiter im Voraus gebucht, das erhöht die Planbarkeit. Wie wichtig Kongresse für Hotels sind, zeigt die Tatsache, dass sie in den letzten 5 Jahren in den USA für rund ein Viertel aller Hotelnächtigungen verantwortlich waren. Hotels, namentlich in den Städten, werden bis zu einem gewissen Grad auch umdenken müssen. So könnten z. B. Tagungsräume oder Hotelzimmer, die derzeit nicht gebraucht werden, als kurzfristig buchbare Besprechungszimmer angeboten werden. Die Nachfrage nach solchen "just in time" Räumen ist laut einigen Consultern sehr wohl gegeben: nämlich durch Unternehmen, die (ebenfalls im Zuge von Corona) ihre Niederlassung in einer Stadt aufgegeben haben, dort aber weiter präsent sein wollen.
Joint Venture über 28.000 m² Fläche in Schönefeld
Eyemaxx startet Büroprojekt bei Berlin
von Gerhard Rodler
Eyemaxx Real Estate startet ein neues Immobilienprojekt in Schönefeld bei Berlin mit einem Gesamtvolumen von 135 Millionen Euro. Das Projekt wird im Rahmen eines Joint Ventures erstellt, an dem sich Eyemaxx zu 50 Prozent beteiligt. Gemeinsam mit einem Joint-Venture-Partner sollen in 24-monatiger Bauzeit rund 28.000 Quadratmetern Bürofläche entstehen. Geplanter Baubeginn ist im zweiten Quartal 2021. Die Projektpipeline von Eyemaxx steigt somit auf über 1 Milliarde Euro, dabei sollen sämtliche Projekte bis Ende 2023 abgeschlossen werden.
In Schönefeld ist Eyemaxx bereits mit der Stadtquartiersentwicklung "Sonnenhöfe", die vollständig im Rahmen eines Forward Sale verkauft wurde, und dem Wohn/Büroprojekt "Alfred-Döblin-Allee" aktiv. Dabei erstellt Eyemaxx in den kommenden Jahren in Schönefeld insgesamt 650 Wohnungen mit einer Wohnfläche von rund 44.000 Quadratmetern und zusammen mit dem neuen Projekt Büroflächen von ebenfalls insgesamt rund 44.000 Quadratmetern.
Das neue Büroprojekt entsteht auf einem rund 15.000 Quadratmeter großen Areal unweit des Flughafens Berlin-Schönefeld. Der Standort verfügt über eine sehr gute Anbindung an die Autobahnen A113 und A10.
Michael Müller, CEO von Eyemaxx: "Mit dem neuen Projekt nutzen wir die nach wie vor große Nachfrage nach modernen Büroflächen in unmittelbarer Nähe zu Berlin und zum neuen Flughafen Berlin-Schönefeld. Und es untermauert unseren sehr guten Marktzugang in dieser aussichtsreichen Wachstumsregion."