Transaktionen stabil, Volumen gestiegen
35 Milliarden Euro wurden 2019 investiert
von Charles Steiner
Während im Jahr 2019 die Transaktionen um nur drei Prozent gestiegen sind, hat es mit 12 Prozent bei den Transaktionsvolumina einen deutlichen Sprung nach oben gegeben. Das geht aus dem aktuellen Immobilienpreisspiegel des Fachverbands der Immobilien- und Vermögenstreuhänder hervor, der heute Vormittag online vor Journalisten präsentiert wurde. Demnach habe es im Vorjahr 116.000 Verbücherungen im Gesamtwert von 35 Milliarden Euro österreichweit gegeben. Diese teilen sich auf etwa 1.500 Baugrundstücke, an die 50.000 Eigentumswohnungen sowie auf rund 35.000 Gewerbeliegenschaften auf. Dabei stiegen die Preise für Baugründe österreichweit auf mehr als sechs Prozent auf 281,98 Euro/m² Netto, jene für Eigentumswohnungen im Neubezug um 2,4 Prozent auf 2.770,78 Euro, für gebrauchte Eigentumswohnungen um 3,88 Prozent auf 1.760 Euro/m², für Reihenhäuser um 3,15 Prozent auf 1.822,13 Euro, die Preise für Einfamilienhäuser seien im Schnitt auf 1.955,59 Euro gestiegen, so Georg Edlauer, Fachverbandsobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WK.
Im Eigentumswohnungsbereich war Innsbruck mit knapp 3.200 Euro/m² netto die teuerste Stadt, gefolgt von Salzburg mit 3.080 Euro und Wien mit rund 2.900 Euro.
Im Bürobereich liege die Miete im Österreich-Schnitt bei 8,37 Euro bei einem Plus von rund zwei Prozent gegenüber 2018, im Retailbereich deutete sich mit 11,60 Euro/m² eine Seitwärtsbewegung an, während Betriebsgrundstücke um 4,74 Prozent auf knapp 150 Euro/m² angewachsen sind, wie Gerald Gollenz, stellvertretender Fachverbandsobmann hinzufügt. Im Wiener Zinshausbereich sind im Vorjahr, so der Wiener Fachgruppenobmann Michael Pisecky, rund 1,58 Milliarden Euro investiert worden, mittlerweile bekomme man kein Zinshaus mehr unter 1.770 Euro/m². Hier sei erkennbar, dass sich der Zinshausmarkt stark von den Privateigentümern zu professionellen Immobilienentwicklern- und Bestandshaltern verlagert. Rund 80 Prozent von den Käufern kamen aus dem gewerblichen Bereich.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den österreichischen Immobilienmarkt seien differenziert zu betrachten. Im Wohnbereich ergaben sich kaum Auswirkungen. "Während einige Kaufentscheidungen aufgrund von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit aufgeschoben wurden, hätte im professionellen Bereich die Investitionsfreudigkeit aufgrund der Turbulenzen am Kapitalmarkt deutlich zugenommen", so Edlauer. Im Gewerbebereich sei die Lage etwas schwieriger, der Konsum hätte noch nicht so angezogen wie erhofft, sagt Gollenz, weswegen da und dort auch Korrekturen möglich sind. "Zieht die Wirtschaft wieder an, dann wird das auch wieder positive Effekte auf den Gewerbeimmobilienmarkt haben", so Gollenz - ob sich die Situation wieder erholt wie zu Vor-Corona-Zeiten, sei aber noch nicht prognostizierbar.