Auch wenn die Immobilienbranche relativ glimpflich aus der Corona-Pandemie hervorgegangen ist: Zu spüren sind die wirtschaftlichen Auswirkungen dennoch - und zwar im Finanzierungsbereich und hier bei Gewerbeimmobilien. Banken sind wesentlich zurückhaltender geworden, für Büro-, Einzelhandels- und Logistikimmobilien müssen Entwickler und Investoren also mit mehr Eigenkapital vorhalten, um eine entsprechende Finanzierung zu bekommen. Ersichtlich ist das am Deutschen Immobilienfinanzierungsindex DIFI vom Immo-Dienstleister JLL und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die vierteljährlich einen Indikator für gewerbliche Immobilienfinanzierungen erstellt. Diesem zufolge ist der im zweiten Quartal um 37,8 Punkte drastisch gesunken. Mit einem Minus von 56,7 Punkten handelt es sich um den tiefsten Stand des DIFI seit Beginn der Umfrage 2011.
Anke Herz, Team Leader Debt Advisory JLL Germany betont jedoch, dass Finanzierungen durchaus verfügbar seien: „Ein solides Produkt ist bei den Banken immer noch begehrt und wird, wenn auch zu einem niedrigeren Auslauf zu höheren Preisen finanziert.“
Allerdings ist die Stimmung bei den Befragten eher pessimistisch: Die Mehrheit der für den DIFI befragten Experten, Investoren, Kreditinstitute und Beratungshäuser geht sowohl für die Finanzierungssituation der vergangenen sechs Monate als auch in punkto der Finanzierungserwartung für das kommende Halbjahr von deutlichen Verschlechterungen aus. Ein Minus von 62,4 bzw. 55,8 Punkten zeigt die Stimmung deutlich auf. „Fast alle Wirtschaftsbereiche mussten und müssen drastische Einschnitte verkraften. Die Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung 2020 in Deutschland schwanken stark, reichen aktuell bis zu einem Minus von 9 Prozent“, so Carolin Schmidt, Department International Finance and Financial Management am ZEW, und ergänzt: „Man kann derzeit noch gar nicht absehen, wie sich die vielfältigen Konjunkturpakete der Bundesregierung, der EZB und der EU-Kommission mittel- und langfristig auswirken werden.“ Was die Nutzungsarten betrifft, so hat der Coronavirus im gewerblichen Bereich vor keiner Assetklasse Halt gemacht. Einzige Ausnahme: Logistikimmobilien. Mit einem Rückgang um 30,8 Punkte erreicht diese Nutzungsart beim Blick auf die Finanzierungssituation einen Stand von minus 26,5 Punkten. Für die Zukunft erwarten die Befragten sogar einen leichten Aufwärtstrend um 2,6 Punkte auf minus 15,3 Punkte. „Damit bleiben lediglich Logistikimmobilien, getrieben durch den Anstieg im Onlinehandel, relativ wertstabil“, so Herz. Stark eingebrochen sind dafür Einzelhandels- und Hotelimmobilien.
Befragt wurden für den Immobilienfinanzierungsindex 27 Experten zur Markterwartung der kommenden sechs Monate. Der DIFI berechnet sich als ungewichtetes Mittel aus den Salden der Finanzierungssituation sowie der Finanzierungserwartung aller Nutzungsarten.
Der Handelskonzern Spar leitet im Vorstand einen Generationenwechsel ein und hat mit der Berufung von Marcus Wild, CEO der Spar European Shopping Centers (SES) den Bereich Einkaufszentren deutlich aufgewertet. Wild hatte die SES aufgebaut und die Expansion in Slowenien vorangetrieben, so wurde - trotz Coronakrise - das neue slowenische Shoppingcenter Aleja erfolgreich eröffnet. Wild wird im Vorstand für SES, Immobilien, Hervis und Business Process Management zuständig sein.
Durch den Wechsel von Marcus Wild in den Vorstand wird auch die Geschäftsführung der SES neu geordnet: Johann Felser, derzeit CFO der SES, wird Vorsitzender der Geschäftsführung. Ihm zur Seite als neue Geschäftsführer der SES stehen Christoph Andexlinger, der derzeit das Center-Management International leitet und Johannes Köth, der das internationale Asset Management leitet.
Nach 31 Jahren im Vorstand und 20 Jahren als Vorstandschef wird sich Gerhard Drexel Ende des Jahres aus dem Vorstand der SES zurückziehen und Anfang 2021 als Miteigentümer in den Aufsichtsrat als Vorsitzender Wechsel. Rudolf Staudinger, bereits 36 Jahre bei Spar und 18 Jahre im Vorstand, wird ebenfalls mit Ende 2020 aus dem Vorstand ausscheiden.
Um die Kontinuität in der Unternehmensführung zu gewährleisten, habe man bei Spar frühzeitig die Diskussion um die Nachbesetzung gestartet und beschlossen, sich noch stärker als mitteleuropäischer Handelskonzern auszurichten. Daher werden in Zukunft auch fünf statt bisher vier Vorstände im Konzern-Vorstand tätig sein, heißt es von Spar in einer Aussendung.
Neuer Vorstandsvorsitzender der Spar-Gruppe wird ab 1.1.2021 Fritz Poppmeier. Der Jurist und Sohn des Spar-Gründers Fritz Poppmeier ist seit 26 Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Unternehmen tätig. Bereits seit 1999 ist er Mitglied des Spar-Konzern-Vorstands. Als Vorstands-vorsitzender wird er ab 2021 die Bereiche Unternehmensstrategie, PR, Nachhaltigkeit, Einzelhandels-Vertrieb, Logistik, Zweigniederlassungen, Expansion und Regio verantworten. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender wird Hans K. Reisch (58). Reisch ist Enkel des Spar-Gründers Hans F. Reisch und seit 33 Jahren in unterschiedlichen Positionen im Unternehmen tätig. Seit 2001 verantwortet er im Spar-Konzern-Vorstand unter anderem die Bereiche Finanzen, Filialen und Tann. Ab 2021 wird er zusätzlich für Controlling, Personal, Personalentwicklung und Recht zuständig sein.
Ebenfalls neu in den Vorstand wird Markus Kaser (48) berufen, komplettieren wird den Spar-Vorstand Paul Klotz (54).
Hoffnung auf konstruktive Gespräche mit allen Playern
von Stefan Posch
Nach der Forderung der Wiener Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal für ein neues Mietrecht spricht sich auch der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder für ein rasches Handeln aus. „Da kann ich Stadträtin Gaal nur recht geben, das Mitrechtsgesetz ist reformbedürftig und gehört daher raschest überarbeitet. Bei einer solchen Reform gehören die Interessen sowohl der Mieter, als auch der Vermieter ausgewogen berücksichtigt, damit der Markt mit Mietwohnungen in Wien weiterhin funktioniert,“ so der Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer, Michael Pisecky. Beim Mietwohnbau hätten sich in der Vergangenheit viele zu überarbeitende Aspekte aufgetan, betont Pisecky, der „auf konstruktive Gespräche mit allen Playern am Markt und in der Politik“ hofft, um einer Reform rasch näher zu kommen.
Auch Hans Jörg Ulreich, Bauträgersprecher der Wirtschaftskammer hofft, dass endlich Bewegung in eine Reform kommt: „Faire, gerechte und leicht anwendbare Konzepte liegen genügend und detailliert ausgearbeitet am Tisch.“ „Die aktuelle Situation ist jedenfalls untragbar für die Bevölkerung, ebenso wie für die Zukunft des Wohnbaus und der Sanierung!“, ergänzt Fachverbandsobmann Georg Edlauer.
Die Invester United Benefits dehnt ihre Aktivitäten in Simmering aus und entwickelt dort ein neues Wohnbauprojekt. Nachdem vor wenigen Wochen der Wohngarten Simmering mit 682 Wohneinheiten an die ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe für einen Spezialfonds verkauft wurde, hat die Invester jetzt ein Grundstück in der Rudolf-Simon-Gasse erworben, wo bis Ende 2022 das neue Projekt fertiggestellt werden wird. Nachdem die Planungen in einem sehr frühen Stadium sind, könne man die Anzahl der Wohneinheiten noch nicht beziffern, als Benchmark wurden an die 40 Wohnungen angegeben, wie der immoflash von einer Invester-Sprecherin in Erfahrung bringen konnte.
Das derzeit in der Vorentwurfsphase befindliche Projekt wird über sehr gut geschnittene und familientaugliche Grundrisse verfügen und sich bestmöglich in die Umgebung integrieren. Der Bezirk Simmering verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur mit vielen Grün- und Freiflächen. Michael Klement, CEO Invester United Benefits: „Wir freuen uns sehr, diesen Kauf strukturiert zu haben und somit die Weichen für eine moderne Projektentwicklung in einer sehr beliebten Assetklasse gestellt zu haben.“
Ausländische Investoren fliegen quasi auf Wien. Das ausländische Kapital ist in der Bundeshauptstadt deutlich angewachsen und ist von 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 gestiegen. Gleichzeitig hat auch die Zahl der Investoren zugenommen, die sich für neue Sektoren interessieren. Aus diesem Grund ist jetzt das internationale Maklerunternehmen Savills eine Partnerschaft mit Spiegelfeld Immobilien eingegangen. Damit hat man jetzt wieder einen lokalen Partner in Österreich, um die Anfragen internationaler Investoren entsprechend bearbeiten zu können. Georg Spiegelfeld sieht darin im immoflash-Gespräch die Möglichkeit, das Unternehmensprofil für internationale Anleger zu schärfen: „Wir haben bereits längere Zeit nach einem internationalen Partner gesucht, im Dezember des Vorjahres haben wir in London mit Savills Gespräche gestartet, jetzt ist die Kooperation unterschrieben worden. Für uns ist das ein Schritt weiter, nachdem die Partnerschaft mit der Deutsche Immobilien-Partner (DIP) vor längerer Zeit ausgelaufen ist.“ Für Spiegelfeld eine weitere Möglichkeit, auch international zu wachsen: „Durch die Partnerschaft können wir einerseits auf das internationale Netzwerk von Savills zurückgreifen, auch österreichische Anleger können so für ausländische Märkte gut beraten werden, nachdem Savills gute Netzwerke zu internationalen Märkten und Fonds genießt“, so Spiegelfeld. In Deutschland verweist man dabei auf lokale Partner, wie etwa Aengevelt, wie Spiegelfeld verrät.
James Sparrow, CEO von Savills UK & EMEA, erklärt zur neuen Partnerschaft: „Angesichts der steigenden Nachfrage seitens internationaler Investoren, die europäische Immobilien erwerben möchten, haben wir unsere Teams und Fachgebiete erweitert, um unserem globalen Kundenstamm den bestmöglichen Service bieten zu können. Wir freuen uns sehr darüber, dass das Unternehmen als Partner für Savills agieren wird und Kunden vor Ort und weltweit von den Marktkenntnissen des Unternehmens profitieren können.“
Georg Spiegelfeld fügt hinzu: „Wir freuen uns darauf, dem wachsenden internationalen Netzwerk von Savills beizutreten und mit seinen Teams weltweit zusammenzuarbeiten, um Geschäftsmöglichkeiten auf dem sich rasch entwickelnden österreichischen Immobilienmarkt zu sichern.“
Noch bis Mitte Juli läuft die Einreichfrist für den Immobilienpreis, den Fiabci Prix d'Excellence Austria 2020. Dabei können Investoren, Architekten, Projektentwickler, aber auch Kommunen ihre Bauwerke in den Kategorien Wohnen, Gewerbe, Hotel, Altbau und Spezialimmobilien einreichen. Im Gegensatz zu reinen Architekturpreisen hat sich dieser Award zum Ziel gesetzt, Bauwerke in ihrem gesamten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext zu bewerten. Gerade im heurigen Jahr - geprägt durch die Corona-Pandemie - könnte das für jene, die herausragende Immobilienprojekte entwickeln, eine Chance sein. Die Branchenverbände Fiabci, der Internationale Verband für Immobilienberufe, und ÖVI (Österreichischer Verband der Immobilienwirtschaft) vergeben 2020 zum zweiten Mal den FIABCI Prix d'Excellence in Österreich. Neben klassischen Aspekten wie Funktionalität, Ökonomie und Architektur sind Planer und Bauträger heute auch gefordert, für Nachhaltigkeit in all ihren Facetten zu sorgen.
Bis inklusive 15. Juli 2020 können österreichische Immobilienprojekte in folgenden fünf Kategorien eingereicht werden: - Wohnen (frei finanziert), Gewerbe (Büro, Retail, Logistik, Produktion etc), Hotel (inkl. betreutes Wohnen, Studentenheime etc.), Altbau (Renovieren und Bauen im Bestand) und Spezialimmobilien. Zugelassen sind Projekte, die im Zeitraum 1. Jänner 2017 bis 1. Juni 2020 fertiggestellt wurden und sich erfolgreich im Betrieb befinden.
Eines der Siegerprojekte des Jahres 2018 - der Prix d'Excellence wird alle zwei Jahre verliehen - ist das Hotel Schani Wien. Das Konzept hinter dem Gebäude verbindet Wiener Tradition mit neuesten Technologien: Insgesamt beherbergt es 135 Zimmer, davon zehn Maisonetten, eine multifunktionale Lobby mit Wiener Kaffeehausflair. Sieger in der Kategorie "Altbau" war 2018 das Projekt "Havienne- appartements au bord" in 1190 Wien. Im unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Kasernengebäude der Marinekaserne Tegetthoff wurden 20 Luxusappartements direkt an der Donau errichtet.
Die Vonovia will in Europa weiter expandieren. Nachdem der deutsche Wohnkonzern bereits die Conwert und die Buwog einverleibt hatten und bereits in Schweden und Frankreich Fuß gefasst hatte, geht es jetzt in Richtung Niederlande. Dort hat die Vonovia jetzt 2,6 Prozent an der niederländischen Vesteda erworben, die über ein Portfolio von etwa 27.000 Wohneinheiten verfügt. Diese befinden sich überwiegend in der Region Randstad befinden, zu der beispielsweise Amsterdam und Rotterdam gehören. Der Erwerb der Beteiligung soll zum 30. Juni abgeschlossen sein, heißt es vonseiten der Vonovia.
Die Vesteda ist ein niederländischer Investor für Wohnungen im mittleren Preissegment und legt unter anderem Fonds für institutionelle Investoren wie z. B. Pensionsfonds und Versicherungen auf. Der Bestand umfasst mehr als 27.000 Wohneinheiten mit einem Gesamtwert von 8 Milliarden Euro.
Bereits vor zwei Jahren hat Vonovia eine Beteiligung von 10 Prozent am französischen Wohnimmobilienportfolio Foncière Vesta erworben. Der Einstieg in den Niederlanden folgt diesem Beispiel. Damit wolle Vonovia die Grundlage schaffen, um ein besseres Verständnis des lokalen Marktes zu entwickeln, wie aus einer entsprechende Mitteilung hervorgeht. Rolf Buch, CEO von Vonovia: „Sicherlich ist ein Anteil von 2,6 Prozent nur ein kleiner Schritt in den niederländischen Wohnungsmarkt. Aber wir haben jetzt eine ideale Ausgangsposition, wenn sich weitere Gelegenheiten ergeben sollten.“ Gertjan van der Baan, CEO von Vesteda: „Mit Vonovia stärken wir den Kreis derjenigen Anteilseigner, die langfristig orientiert und sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind. Wir freuen uns darauf, bei Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und bezahlbares Wohnen eng zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen.“
Gesamtportfolio soll auf 14 Milliarden Euro anwachsen
von Charles Steiner
Die deutsche Ado Properties hat jetzt den Weg zur Übernahme des Projektentwicklers Consus Real Estate geebnet. Damit wird der jüngste Zusammenschluss von Ado Properties und Adler Real Estate komplettiert, laut eigenen Angaben sei Ado damit der viertgrößte deutsche Wohnkonzern in Europa. Damit ist der noch im SDAX notierte Konzern auch bereit, in den Nebenwertindex MDAX aufzusteigen, so Ado Properties weiter. Die Übernahme von Consus soll in zwei Schritten bis zum dritten Quartal 2020 abgeschlossen sein. Im ersten Schritt wird Ado durch die Ausübung der mit Aggregate Holdings bestehenden Kaufoption die Kontrolle an Consus erwerben. Es wird erwartet, dass dieser Schritt mit dem Start der Bezugsrechtskapitalerhöhung abgeschlossen sein wird. In einem zweiten Schritt beabsichtigt Ado, allen verbleibenden Minderheitsaktionären von Consus zu gegebener Zeit ein freiwilliges öffentliches Erwerbsangebot zu einem Umtauschverhältnis von 0,2390 Ado-Aktien je Consus-Aktie (das für die Bezugsrechtskapitalerhöhung anzupassen ist) zu unterbreiten. Laut Angaben von Ado habe man bereits unwiderrufliche Zusagen für bis zu 80 Prozent der Consus erhalten.
Die Übernahme finanzieren will Ado mit einer Kapitalerhöhung in der Höhe von 450 Millionen Euro. Auch müssen die Aktionäre auf die heurige Dividende verzichten. Nach Abwicklung der Kaufoption und Kontrollerwerb durch Ado werden Andreas Steyer (CEO, Consus) und Benjamin Lee (CFO, Consus) Consus verlassen und in einer Übergangszeit Consus weiterhin unterstützen. Jürgen Kutz (Sprecher des Vorstands der Consus RE AG (ehemals CG Gruppe AG)) und Theodorus Gorens (Chief Risk Officer und Deputy-CFO, Consus) werden künftig den neu gegründeten Entwicklungsbereich von ADO leiten. Maximilian Rienecker (Co-CEO, ADO) und Thierry Beaudemoulin (Co-CEO, ADO) sollen Mitglieder im Aufsichtsrat von Consus werden.
Silver Living baut 13 Betreute Wohneinheiten in Kindberg
von Stefan Posch
Kürzlich feierte Silver Living den Spatenstich für 13 Betreute Wohneinheiten für Seniorinnen und Senioren sowie eine Kinderkrippe für 8 bis 12 Kinder im steirischen Kindberg.
Die Größe der Wohnungen bewegt sich zwischen ca. 40 m² und ca. 56 m². Zudem sind ein Gemeinschaftsraum sowie einer Gemeinschaftsterrasse mit anschließendem kleinem Garten geplant. Die Zuständigkeit für sämtliche angebotenen Betreuungsleistungen übernimmt die Volkshilfe Mürzzuschlag. „Wir bauen hier in Kindberg ein Generationenhaus, wo Betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren und die Betreuung der Kleinsten im Rahmen einer Kinderkrippe unter einem Dach aufeinandertreffen. Besonders im Vordergrund stehen die gemeinsamen Aktivitäten, die die beiden Generationen miteinander verbinden“, beschreibt Karl Trummer, Geschäftsführer der Silver Living Gruppe, das Projekt. Die Fertigstellung des Gesamtobjektes ist für Sommer 2021 geplant, die Kinderkrippe soll den Betrieb schon im Herbst 2020 aufnehmen.
Die Invesco Real Estate, die auch stark in Österreich - vornehmlich im Retailbereich - investiert ist, will auch in Dänemark weiter wachsen und hat dort Wohnimmobilien für sich entdeckt. So eben hat der Investmentmanager ein Wohnprojekt mit rund 6.000 m² in Valby, einem Vorort der Hauptstadt Kopenhagen, erworben, es befindet sich im Grønttorvet-Areal. Dabei handelt es sich dabei um die dritte Transaktion in Dänemark, nachdem man bereits das Grønttorvet 16 (Røllike Hus) mit 65 Einheiten sowie das Grønttorvet 8 (Primula Hus) mit 191 Wohnungen gekauft hatte. Darüber hinaus hatte Invesco Ende letzten Jahres ein weiteres Wohnobjekt im zentral gelegenen Kopenhagener Hafenviertel Islands Brygge erworben.
„Der dänische Wohnungsmarkt ist für uns noch ein relativ neuer Markt, aber diese dritte Akquisition innerhalb von zehn Monaten unterstreicht unser großes Interesse an diesem Markt und Sektor.
Aufbauend auf unserem starken Track Record in der Anlageklasse, unserem tiefgreifenden Marktverständnis und unserer langfristig positiven Einschätzung des europäischen Wohnimmobiliensektors wollen wir unser europäisches Wohnimmobilienportfolio zukünftig noch stärker ausbauen“, sagte John German, Managing Director - Residential Investments bei Invesco.
Das fertige Quartier Grønttorvet soll einen zentralen Garten mit einer Tiefgarage, Dachterrassen, Innenhöfe sowie einen Kindergarten, eine Schule und Altenpflegeeinrichtungen umfassen. Grønttorvet 16 befindet sich in Valby, einem Wohnviertel mit gutem Zugang zu offenen Grünflächen, nicht weit von Frederiksberg, einem der gefragtesten Wohnviertel außerhalb der Kopenhagener Innenstadt.u
Das österreichische Modekonzept Sportalm eröffnet am 1. Juli einen neuen Store in der Getreidegasse 32 in der Salzburger Altstadt. Die Geschäftsfläche umfasst rund 180 m². Vermittelt wurde der Standort von Colliers.
„Sportalm Kitzbühel wird in dieser tollen Lage direkt in der Getreidegasse und ganz in der Nähe des weltbekannten Mozarts Geburtshaus unzählige lokale Kunden sowie Touristen ansprechen. Das familiengeführte Modeunternehmen ist bereits international bekannt und wird mit Sicherheit auch in der Salzburger Altstadt großen Anklang finden. Wir freuen uns darüber, dass nun eine weitere österreichische Traditionsmarke an diesem exklusiven Standort in Salzburg präsent ist“, so Tanja Tanczer, Senior Retail Consultant bei Colliers International.
Auch wenn die Immobilienbranche relativ glimpflich aus der Corona-Pandemie hervorgegangen ist: Zu spüren sind die wirtschaftlichen Auswirkungen dennoch - und zwar im Finanzierungsbereich und hier bei Gewerbeimmobilien. Banken sind wesentlich zurückhaltender geworden, für Büro-, Einzelhandels- und Logistikimmobilien müssen Entwickler und Investoren also mit mehr Eigenkapital vorhalten, um eine entsprechende Finanzierung zu bekommen. Ersichtlich ist das am Deutschen Immobilienfinanzierungsindex DIFI vom Immo-Dienstleister JLL und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die vierteljährlich einen Indikator für gewerbliche Immobilienfinanzierungen erstellt. Diesem zufolge ist der im zweiten Quartal um 37,8 Punkte drastisch gesunken. Mit einem Minus von 56,7 Punkten handelt es sich um den tiefsten Stand des DIFI seit Beginn der Umfrage 2011.
Anke Herz, Team Leader Debt Advisory JLL Germany betont jedoch, dass Finanzierungen durchaus verfügbar seien: „Ein solides Produkt ist bei den Banken immer noch begehrt und wird, wenn auch zu einem niedrigeren Auslauf zu höheren Preisen finanziert.“
Allerdings ist die Stimmung bei den Befragten eher pessimistisch: Die Mehrheit der für den DIFI befragten Experten, Investoren, Kreditinstitute und Beratungshäuser geht sowohl für die Finanzierungssituation der vergangenen sechs Monate als auch in punkto der Finanzierungserwartung für das kommende Halbjahr von deutlichen Verschlechterungen aus. Ein Minus von 62,4 bzw. 55,8 Punkten zeigt die Stimmung deutlich auf. „Fast alle Wirtschaftsbereiche mussten und müssen drastische Einschnitte verkraften. Die Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung 2020 in Deutschland schwanken stark, reichen aktuell bis zu einem Minus von 9 Prozent“, so Carolin Schmidt, Department International Finance and Financial Management am ZEW, und ergänzt: „Man kann derzeit noch gar nicht absehen, wie sich die vielfältigen Konjunkturpakete der Bundesregierung, der EZB und der EU-Kommission mittel- und langfristig auswirken werden.“ Was die Nutzungsarten betrifft, so hat der Coronavirus im gewerblichen Bereich vor keiner Assetklasse Halt gemacht. Einzige Ausnahme: Logistikimmobilien. Mit einem Rückgang um 30,8 Punkte erreicht diese Nutzungsart beim Blick auf die Finanzierungssituation einen Stand von minus 26,5 Punkten. Für die Zukunft erwarten die Befragten sogar einen leichten Aufwärtstrend um 2,6 Punkte auf minus 15,3 Punkte. „Damit bleiben lediglich Logistikimmobilien, getrieben durch den Anstieg im Onlinehandel, relativ wertstabil“, so Herz. Stark eingebrochen sind dafür Einzelhandels- und Hotelimmobilien.
Befragt wurden für den Immobilienfinanzierungsindex 27 Experten zur Markterwartung der kommenden sechs Monate. Der DIFI berechnet sich als ungewichtetes Mittel aus den Salden der Finanzierungssituation sowie der Finanzierungserwartung aller Nutzungsarten.
Der Handelskonzern Spar leitet im Vorstand einen Generationenwechsel ein und hat mit der Berufung von Marcus Wild, CEO der Spar European Shopping Centers (SES) den Bereich Einkaufszentren deutlich aufgewertet. Wild hatte die SES aufgebaut und die Expansion in Slowenien vorangetrieben, so wurde - trotz Coronakrise - das neue slowenische Shoppingcenter Aleja erfolgreich eröffnet. Wild wird im Vorstand für SES, Immobilien, Hervis und Business Process Management zuständig sein.
Durch den Wechsel von Marcus Wild in den Vorstand wird auch die Geschäftsführung der SES neu geordnet: Johann Felser, derzeit CFO der SES, wird Vorsitzender der Geschäftsführung. Ihm zur Seite als neue Geschäftsführer der SES stehen Christoph Andexlinger, der derzeit das Center-Management International leitet und Johannes Köth, der das internationale Asset Management leitet.
Nach 31 Jahren im Vorstand und 20 Jahren als Vorstandschef wird sich Gerhard Drexel Ende des Jahres aus dem Vorstand der SES zurückziehen und Anfang 2021 als Miteigentümer in den Aufsichtsrat als Vorsitzender Wechsel. Rudolf Staudinger, bereits 36 Jahre bei Spar und 18 Jahre im Vorstand, wird ebenfalls mit Ende 2020 aus dem Vorstand ausscheiden.
Um die Kontinuität in der Unternehmensführung zu gewährleisten, habe man bei Spar frühzeitig die Diskussion um die Nachbesetzung gestartet und beschlossen, sich noch stärker als mitteleuropäischer Handelskonzern auszurichten. Daher werden in Zukunft auch fünf statt bisher vier Vorstände im Konzern-Vorstand tätig sein, heißt es von Spar in einer Aussendung.
Neuer Vorstandsvorsitzender der Spar-Gruppe wird ab 1.1.2021 Fritz Poppmeier. Der Jurist und Sohn des Spar-Gründers Fritz Poppmeier ist seit 26 Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Unternehmen tätig. Bereits seit 1999 ist er Mitglied des Spar-Konzern-Vorstands. Als Vorstands-vorsitzender wird er ab 2021 die Bereiche Unternehmensstrategie, PR, Nachhaltigkeit, Einzelhandels-Vertrieb, Logistik, Zweigniederlassungen, Expansion und Regio verantworten. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender wird Hans K. Reisch (58). Reisch ist Enkel des Spar-Gründers Hans F. Reisch und seit 33 Jahren in unterschiedlichen Positionen im Unternehmen tätig. Seit 2001 verantwortet er im Spar-Konzern-Vorstand unter anderem die Bereiche Finanzen, Filialen und Tann. Ab 2021 wird er zusätzlich für Controlling, Personal, Personalentwicklung und Recht zuständig sein.
Ebenfalls neu in den Vorstand wird Markus Kaser (48) berufen, komplettieren wird den Spar-Vorstand Paul Klotz (54).
Hoffnung auf konstruktive Gespräche mit allen Playern
Fachverband begrüßt Mietrechtsreform
von Stefan Posch
Nach der Forderung der Wiener Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal für ein neues Mietrecht spricht sich auch der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder für ein rasches Handeln aus. „Da kann ich Stadträtin Gaal nur recht geben, das Mitrechtsgesetz ist reformbedürftig und gehört daher raschest überarbeitet. Bei einer solchen Reform gehören die Interessen sowohl der Mieter, als auch der Vermieter ausgewogen berücksichtigt, damit der Markt mit Mietwohnungen in Wien weiterhin funktioniert,“ so der Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer, Michael Pisecky. Beim Mietwohnbau hätten sich in der Vergangenheit viele zu überarbeitende Aspekte aufgetan, betont Pisecky, der „auf konstruktive Gespräche mit allen Playern am Markt und in der Politik“ hofft, um einer Reform rasch näher zu kommen.
Auch Hans Jörg Ulreich, Bauträgersprecher der Wirtschaftskammer hofft, dass endlich Bewegung in eine Reform kommt: „Faire, gerechte und leicht anwendbare Konzepte liegen genügend und detailliert ausgearbeitet am Tisch.“ „Die aktuelle Situation ist jedenfalls untragbar für die Bevölkerung, ebenso wie für die Zukunft des Wohnbaus und der Sanierung!“, ergänzt Fachverbandsobmann Georg Edlauer.
Grundstück in Rudolf-Simon-Gasse erworben
Invester bringt neues Wohnprojekt
von Charles Steiner
Die Invester United Benefits dehnt ihre Aktivitäten in Simmering aus und entwickelt dort ein neues Wohnbauprojekt. Nachdem vor wenigen Wochen der Wohngarten Simmering mit 682 Wohneinheiten an die ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe für einen Spezialfonds verkauft wurde, hat die Invester jetzt ein Grundstück in der Rudolf-Simon-Gasse erworben, wo bis Ende 2022 das neue Projekt fertiggestellt werden wird. Nachdem die Planungen in einem sehr frühen Stadium sind, könne man die Anzahl der Wohneinheiten noch nicht beziffern, als Benchmark wurden an die 40 Wohnungen angegeben, wie der immoflash von einer Invester-Sprecherin in Erfahrung bringen konnte.
Das derzeit in der Vorentwurfsphase befindliche Projekt wird über sehr gut geschnittene und familientaugliche Grundrisse verfügen und sich bestmöglich in die Umgebung integrieren. Der Bezirk Simmering verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur mit vielen Grün- und Freiflächen. Michael Klement, CEO Invester United Benefits: „Wir freuen uns sehr, diesen Kauf strukturiert zu haben und somit die Weichen für eine moderne Projektentwicklung in einer sehr beliebten Assetklasse gestellt zu haben.“
Damit will Savills weiter wachsen
Spiegelfeld und Savills werden Partner
von Charles Steiner
Ausländische Investoren fliegen quasi auf Wien. Das ausländische Kapital ist in der Bundeshauptstadt deutlich angewachsen und ist von 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 gestiegen. Gleichzeitig hat auch die Zahl der Investoren zugenommen, die sich für neue Sektoren interessieren. Aus diesem Grund ist jetzt das internationale Maklerunternehmen Savills eine Partnerschaft mit Spiegelfeld Immobilien eingegangen. Damit hat man jetzt wieder einen lokalen Partner in Österreich, um die Anfragen internationaler Investoren entsprechend bearbeiten zu können. Georg Spiegelfeld sieht darin im immoflash-Gespräch die Möglichkeit, das Unternehmensprofil für internationale Anleger zu schärfen: „Wir haben bereits längere Zeit nach einem internationalen Partner gesucht, im Dezember des Vorjahres haben wir in London mit Savills Gespräche gestartet, jetzt ist die Kooperation unterschrieben worden. Für uns ist das ein Schritt weiter, nachdem die Partnerschaft mit der Deutsche Immobilien-Partner (DIP) vor längerer Zeit ausgelaufen ist.“ Für Spiegelfeld eine weitere Möglichkeit, auch international zu wachsen: „Durch die Partnerschaft können wir einerseits auf das internationale Netzwerk von Savills zurückgreifen, auch österreichische Anleger können so für ausländische Märkte gut beraten werden, nachdem Savills gute Netzwerke zu internationalen Märkten und Fonds genießt“, so Spiegelfeld. In Deutschland verweist man dabei auf lokale Partner, wie etwa Aengevelt, wie Spiegelfeld verrät.
James Sparrow, CEO von Savills UK & EMEA, erklärt zur neuen Partnerschaft: „Angesichts der steigenden Nachfrage seitens internationaler Investoren, die europäische Immobilien erwerben möchten, haben wir unsere Teams und Fachgebiete erweitert, um unserem globalen Kundenstamm den bestmöglichen Service bieten zu können. Wir freuen uns sehr darüber, dass das Unternehmen als Partner für Savills agieren wird und Kunden vor Ort und weltweit von den Marktkenntnissen des Unternehmens profitieren können.“
Georg Spiegelfeld fügt hinzu: „Wir freuen uns darauf, dem wachsenden internationalen Netzwerk von Savills beizutreten und mit seinen Teams weltweit zusammenzuarbeiten, um Geschäftsmöglichkeiten auf dem sich rasch entwickelnden österreichischen Immobilienmarkt zu sichern.“
Bis Mitte Juli kann noch eingereicht werden
Countdown für Fiabci Prix d'Excellence
von Charles Steiner
Noch bis Mitte Juli läuft die Einreichfrist für den Immobilienpreis, den Fiabci Prix d'Excellence Austria 2020. Dabei können Investoren, Architekten, Projektentwickler, aber auch Kommunen ihre Bauwerke in den Kategorien Wohnen, Gewerbe, Hotel, Altbau und Spezialimmobilien einreichen. Im Gegensatz zu reinen Architekturpreisen hat sich dieser Award zum Ziel gesetzt, Bauwerke in ihrem gesamten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext zu bewerten. Gerade im heurigen Jahr - geprägt durch die Corona-Pandemie - könnte das für jene, die herausragende Immobilienprojekte entwickeln, eine Chance sein. Die Branchenverbände Fiabci, der Internationale Verband für Immobilienberufe, und ÖVI (Österreichischer Verband der Immobilienwirtschaft) vergeben 2020 zum zweiten Mal den FIABCI Prix d'Excellence in Österreich. Neben klassischen Aspekten wie Funktionalität, Ökonomie und Architektur sind Planer und Bauträger heute auch gefordert, für Nachhaltigkeit in all ihren Facetten zu sorgen.
Bis inklusive 15. Juli 2020 können österreichische Immobilienprojekte in folgenden fünf Kategorien eingereicht werden: - Wohnen (frei finanziert), Gewerbe (Büro, Retail, Logistik, Produktion etc), Hotel (inkl. betreutes Wohnen, Studentenheime etc.), Altbau (Renovieren und Bauen im Bestand) und Spezialimmobilien. Zugelassen sind Projekte, die im Zeitraum 1. Jänner 2017 bis 1. Juni 2020 fertiggestellt wurden und sich erfolgreich im Betrieb befinden.
Eines der Siegerprojekte des Jahres 2018 - der Prix d'Excellence wird alle zwei Jahre verliehen - ist das Hotel Schani Wien. Das Konzept hinter dem Gebäude verbindet Wiener Tradition mit neuesten Technologien: Insgesamt beherbergt es 135 Zimmer, davon zehn Maisonetten, eine multifunktionale Lobby mit Wiener Kaffeehausflair. Sieger in der Kategorie "Altbau" war 2018 das Projekt "Havienne- appartements au bord" in 1190 Wien. Im unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Kasernengebäude der Marinekaserne Tegetthoff wurden 20 Luxusappartements direkt an der Donau errichtet.
2,6 Prozent an niederländischer Vesteda erworben
Vonovia greift nach den Niederlanden
von Charles Steiner
Die Vonovia will in Europa weiter expandieren. Nachdem der deutsche Wohnkonzern bereits die Conwert und die Buwog einverleibt hatten und bereits in Schweden und Frankreich Fuß gefasst hatte, geht es jetzt in Richtung Niederlande. Dort hat die Vonovia jetzt 2,6 Prozent an der niederländischen Vesteda erworben, die über ein Portfolio von etwa 27.000 Wohneinheiten verfügt. Diese befinden sich überwiegend in der Region Randstad befinden, zu der beispielsweise Amsterdam und Rotterdam gehören. Der Erwerb der Beteiligung soll zum 30. Juni abgeschlossen sein, heißt es vonseiten der Vonovia.
Die Vesteda ist ein niederländischer Investor für Wohnungen im mittleren Preissegment und legt unter anderem Fonds für institutionelle Investoren wie z. B. Pensionsfonds und Versicherungen auf. Der Bestand umfasst mehr als 27.000 Wohneinheiten mit einem Gesamtwert von 8 Milliarden Euro.
Bereits vor zwei Jahren hat Vonovia eine Beteiligung von 10 Prozent am französischen Wohnimmobilienportfolio Foncière Vesta erworben. Der Einstieg in den Niederlanden folgt diesem Beispiel. Damit wolle Vonovia die Grundlage schaffen, um ein besseres Verständnis des lokalen Marktes zu entwickeln, wie aus einer entsprechende Mitteilung hervorgeht. Rolf Buch, CEO von Vonovia: „Sicherlich ist ein Anteil von 2,6 Prozent nur ein kleiner Schritt in den niederländischen Wohnungsmarkt. Aber wir haben jetzt eine ideale Ausgangsposition, wenn sich weitere Gelegenheiten ergeben sollten.“ Gertjan van der Baan, CEO von Vesteda: „Mit Vonovia stärken wir den Kreis derjenigen Anteilseigner, die langfristig orientiert und sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind. Wir freuen uns darauf, bei Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und bezahlbares Wohnen eng zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen.“
Gesamtportfolio soll auf 14 Milliarden Euro anwachsen
Ado Properties übernimmt Consus
von Charles Steiner
Die deutsche Ado Properties hat jetzt den Weg zur Übernahme des Projektentwicklers Consus Real Estate geebnet. Damit wird der jüngste Zusammenschluss von Ado Properties und Adler Real Estate komplettiert, laut eigenen Angaben sei Ado damit der viertgrößte deutsche Wohnkonzern in Europa. Damit ist der noch im SDAX notierte Konzern auch bereit, in den Nebenwertindex MDAX aufzusteigen, so Ado Properties weiter. Die Übernahme von Consus soll in zwei Schritten bis zum dritten Quartal 2020 abgeschlossen sein. Im ersten Schritt wird Ado durch die Ausübung der mit Aggregate Holdings bestehenden Kaufoption die Kontrolle an Consus erwerben. Es wird erwartet, dass dieser Schritt mit dem Start der Bezugsrechtskapitalerhöhung abgeschlossen sein wird. In einem zweiten Schritt beabsichtigt Ado, allen verbleibenden Minderheitsaktionären von Consus zu gegebener Zeit ein freiwilliges öffentliches Erwerbsangebot zu einem Umtauschverhältnis von 0,2390 Ado-Aktien je Consus-Aktie (das für die Bezugsrechtskapitalerhöhung anzupassen ist) zu unterbreiten. Laut Angaben von Ado habe man bereits unwiderrufliche Zusagen für bis zu 80 Prozent der Consus erhalten.
Die Übernahme finanzieren will Ado mit einer Kapitalerhöhung in der Höhe von 450 Millionen Euro. Auch müssen die Aktionäre auf die heurige Dividende verzichten. Nach Abwicklung der Kaufoption und Kontrollerwerb durch Ado werden Andreas Steyer (CEO, Consus) und Benjamin Lee (CFO, Consus) Consus verlassen und in einer Übergangszeit Consus weiterhin unterstützen. Jürgen Kutz (Sprecher des Vorstands der Consus RE AG (ehemals CG Gruppe AG)) und Theodorus Gorens (Chief Risk Officer und Deputy-CFO, Consus) werden künftig den neu gegründeten Entwicklungsbereich von ADO leiten. Maximilian Rienecker (Co-CEO, ADO) und Thierry Beaudemoulin (Co-CEO, ADO) sollen Mitglieder im Aufsichtsrat von Consus werden.
Silver Living baut 13 Betreute Wohneinheiten in Kindberg
Spatenstich für Generationenhaus
von Stefan Posch
Kürzlich feierte Silver Living den Spatenstich für 13 Betreute Wohneinheiten für Seniorinnen und Senioren sowie eine Kinderkrippe für 8 bis 12 Kinder im steirischen Kindberg.
Die Größe der Wohnungen bewegt sich zwischen ca. 40 m² und ca. 56 m². Zudem sind ein Gemeinschaftsraum sowie einer Gemeinschaftsterrasse mit anschließendem kleinem Garten geplant. Die Zuständigkeit für sämtliche angebotenen Betreuungsleistungen übernimmt die Volkshilfe Mürzzuschlag. „Wir bauen hier in Kindberg ein Generationenhaus, wo Betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren und die Betreuung der Kleinsten im Rahmen einer Kinderkrippe unter einem Dach aufeinandertreffen. Besonders im Vordergrund stehen die gemeinsamen Aktivitäten, die die beiden Generationen miteinander verbinden“, beschreibt Karl Trummer, Geschäftsführer der Silver Living Gruppe, das Projekt. Die Fertigstellung des Gesamtobjektes ist für Sommer 2021 geplant, die Kinderkrippe soll den Betrieb schon im Herbst 2020 aufnehmen.
Weiteres Wohnprojekt erworben
Invesco wächst in Dänemark
von Charles Steiner
Die Invesco Real Estate, die auch stark in Österreich - vornehmlich im Retailbereich - investiert ist, will auch in Dänemark weiter wachsen und hat dort Wohnimmobilien für sich entdeckt. So eben hat der Investmentmanager ein Wohnprojekt mit rund 6.000 m² in Valby, einem Vorort der Hauptstadt Kopenhagen, erworben, es befindet sich im Grønttorvet-Areal. Dabei handelt es sich dabei um die dritte Transaktion in Dänemark, nachdem man bereits das Grønttorvet 16 (Røllike Hus) mit 65 Einheiten sowie das Grønttorvet 8 (Primula Hus) mit 191 Wohnungen gekauft hatte. Darüber hinaus hatte Invesco Ende letzten Jahres ein weiteres Wohnobjekt im zentral gelegenen Kopenhagener Hafenviertel Islands Brygge erworben.
„Der dänische Wohnungsmarkt ist für uns noch ein relativ neuer Markt, aber diese dritte Akquisition innerhalb von zehn Monaten unterstreicht unser großes Interesse an diesem Markt und Sektor.
Aufbauend auf unserem starken Track Record in der Anlageklasse, unserem tiefgreifenden Marktverständnis und unserer langfristig positiven Einschätzung des europäischen Wohnimmobiliensektors wollen wir unser europäisches Wohnimmobilienportfolio zukünftig noch stärker ausbauen“, sagte John German, Managing Director - Residential Investments bei Invesco.
Das fertige Quartier Grønttorvet soll einen zentralen Garten mit einer Tiefgarage, Dachterrassen, Innenhöfe sowie einen Kindergarten, eine Schule und Altenpflegeeinrichtungen umfassen. Grønttorvet 16 befindet sich in Valby, einem Wohnviertel mit gutem Zugang zu offenen Grünflächen, nicht weit von Frederiksberg, einem der gefragtesten Wohnviertel außerhalb der Kopenhagener Innenstadt.u
Neuer Store in der Salzburger Altstadt
Sportalm zieht in die Getreidegasse
von Stefan Posch
Das österreichische Modekonzept Sportalm eröffnet am 1. Juli einen neuen Store in der Getreidegasse 32 in der Salzburger Altstadt. Die Geschäftsfläche umfasst rund 180 m². Vermittelt wurde der Standort von Colliers.
„Sportalm Kitzbühel wird in dieser tollen Lage direkt in der Getreidegasse und ganz in der Nähe des weltbekannten Mozarts Geburtshaus unzählige lokale Kunden sowie Touristen ansprechen. Das familiengeführte Modeunternehmen ist bereits international bekannt und wird mit Sicherheit auch in der Salzburger Altstadt großen Anklang finden. Wir freuen uns darüber, dass nun eine weitere österreichische Traditionsmarke an diesem exklusiven Standort in Salzburg präsent ist“, so Tanja Tanczer, Senior Retail Consultant bei Colliers International.
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Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.
Stockholm ist ein Beispiel, wie es geht. Der auf sieben Monate befristete Pilotversuch einer Citymaut mündete in einer Bürgerabstimmung. Seit August 2007 ist das Projekt wieder eingeführt. Der Verkehr ist seither um 25 % gesunken - obwohl die Region von Stockholm seither um 350.000 Menschen gewachsen ist. Gunnar Söderholm, Abteilungsleiter Umwelt und Gesundheit im Rathaus, der auch als Speaker bei der Urban Future Global Conference 2018 in Wien auftreten wird, spricht über seine Erfahrungen.Wie offen war die Bevölkerung bei Projektstart? Gunnar Söderholm: Einen Monat vor der Test-Einführung waren 80 % dagegen. Danach 53 % dafür.Wie geht das? Söderholm: Ich denke, dass der Versuch die Bevölkerung überzeugt hat, dass das Leben weniger stressreich, die Luft besser und alles ruhiger wird. Wenn man davor abstimmt, bekommt man 75 % Nein-Stimmen, wie in Edinburgh.War die Einführung für die Stadt teuer? Söderholm: Ja. Die Gesamtkosten lagen bei 300 Millionen Euro, ein Drittel davon ging in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. 200 neue Busse, 20 neue Buslinien, weiterer U-Bahn-Ausbau und Stadtbahnen. Das System selbst kostete 200 Millionen Euro. Schon während der Versuchszeit ist gut die Hälfte wieder hereingespielt worden. So gesehen war es wohl der billigste Weg, den Verkehr auszubauen. Für den Individualverkehr hätten wir vergleichbar vielleicht hundertmal mehr ausgeben müssen. Die Kosten der Pilotphase wurden vom Staat getragen.Die Verfügbarkeit von Ladestationen ist ein kritischer Erfolgsfaktor. Ist das finanzierbar? Söderholm: Ladestationen sind eine nötige Ressource, die es zu finanzieren gilt.Sind Einnahmen aus Ladestationen zweckgebunden für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs? Söderholm: Ja, das war auch das Ergebnis der Bürgerbefragung. Zehn Jahre haben wir den Preis gleich gelassen, Anfang 2016 um 75 % erhöht. Dennoch ist die Nachfrage weiter um 2 bis 3 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist die Verkehrsbelastung beim Individualverkehr gleich geblieben, obwohl es im Raum Stockholm 350.000 mehr Menschen gibt.Wie lange läuft das Projekt? Söderholm: Es gibt kein definiertes Ende. Jede Regierung könnte es sofort stoppen, so sie dafür eine Mehrheit hat. Zuletzt haben sich 65 % der Stockholmer für die Beibehaltung des Systems ausgesprochen.Ihre Vision für Stockholm? Söderholm: Bis 2040 wollen wir CO2-frei sein. Wir bauen große Straßen zurück und reservieren die Hälfte für den öffentlichen Verkehr und Fahrräder.