Erstmals Bericht zu Immo-Markt NÖ
Erster Marktbericht veröffentlicht
von Gerhard Rodler
Zwei Bundesländer, zwei unterschiedliche Immobilienmärkte. Jetzt liegt ein erster fundierter Immobilienmarktbericht für Niederösterreich vor, welcher gestern präsentiert worden ist. Im Vergleich zu Wien fällt auf, dass die Projekte von der Anzahl der Wohneinheiten her deutlich kleiner sind, mehr Wohnfläche und PKW-Stellplätze aufweisen und die Wohnungen über einen hohen Terrassen/Gartenanteil verfügen. Durchschnittlich umfasst jedes Bauprojekt 25 Wohnungen, diese haben im Median 76,5 m² Wohnnutzfläche, 11,7 Prozent Freifläche (Loggia/Balkon/Terrasse) und 1,62 PKW-Stellplätze, rund doppelt so viel wie in Wien (0,81 PKW-Stellplätze/Wohnung).
„In Wien sind ca. 50 Prozent der neu gebauten Einheiten 1-2 Zimmerwohnungen und lediglich 15 Prozent haben vier Zimmer und mehr. In Niederösterreich ist die Anzahl der großen Wohnungen - mit vier oder mehr Zimmern - doppelt so hoch“, sagt Michael Pisecky, Wiener Fachgruppenobmann der Immobilien - und Vermögenstreuhänder. Dies sei vor allem dem hohen Prozentsatz an Ein- und Zweipersonenhaushalten in Wien geschuldet, aber auch dem höheren Quadratmeterpreis, weshalb die Wohnungen kleiner sind, um leistbar zu bleiben.
„Der Anteil an Eigennutzern, die für die Familie die Wohnung im Eigentum erwerben, ist in Niederösterreich erwartungsgemäß höher als in Wien“, erklärt Pisecky. Ähnlich hoch zeigt sich der prozentuelle Anteil der Wohneinheiten mit Freiflächen in beiden Bundesländern: 97 Prozent sind es in Niederösterreich, immerhin 91 Prozent in der Großstadt Wien.
In NÖ dominieren gemeinnützige Bauträger mit rund 64 Prozent der Wohnbauten Bei den Aktivitäten der gewerblichen und gemeinnützigen Bauträger gibt es einen auffälligen Unterschied zwischen den beiden Bundesländern. Alexander Bosak, Mitbegründer und Geschäftsführer von Exploreal: „Während in Wien die gewerblichen Bauträger dominieren, sind es in Niederösterreich die Gemeinnützigen. In Niederösterreich errichten die gemeinnützigen Bauträger 64 Prozent der Wohnbauten, die freifinanzierten Projekte betragen 36 Prozent. In der Bundeshauptstadt werden nur 33 Prozent der Wohnbauprojekte von gemeinnützigen Bauträgern gebaut, die gewerblichen Wohnbauträger zeichnen für rund zwei Drittel der neuen Wohneinheiten verantwortlich. „Je größer die Nähe zu Wien und den regionalen Ballungsräumen, desto höher ist der Anteil der gewerblichen Bauträger“, analysiert Bosak die regionalen Unterschiede bei der Bautätigkeit. Die aktuelle Studie zum Thema Wohnbauprojekte in der Pipeline über die Wohnsituation in Niederösterreich wurde vom Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), in Zusammenarbeit mit Exploreal erstellt.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!