Auf Pandemie folgt Immowachstumsschub
Immobilienbranche muss auf Liquidität achten
von Gerhard Rodler
Weniger hart als andere Branchen wurde bis dato der Immobiliensektor von der Corona-Krise getroffen. In Sicherheit wiegen darf sich die Branche freilich nicht: Liquiditätseinbußen, Mietausfälle, eine häufig abwartende Haltung bei Transaktionen und die extrem hohe Risikoexposition mancher nutzender Branchen wie Hotels oder Retail stellen erhebliche Unsicherheitsfaktoren dar. Dies ergab eine aktuelle Analyse des Wiener Beratungsunternehmens Advicum Consulting. „Nach einem kurz- bis mittelfristigen Einbruch wird sich der Immobiliensektor nach der Krise wieder erholen und stetig wachsen“, gibt sich Advicum-Gesellschafter Matthias Ortner optimistisch. Auch wenn der operative Betrieb von Immobilien im Moment etwas weniger betroffen sei, gelte es, die Entwicklung der internationalen Märkte genau zu beobachten. Letztendlich hängt es von einem entscheidenden Faktor ab: „Je länger sich die Krise in den führenden Weltmärkten nachhaltig auswirkt, desto stärker wird dies auch die Immobilienbranche spüren, allen voran Investoren, Entwickler und Kapitalgeber“, so Ortner.
Business as usual dürfe es in diesem Zusammenhang jedenfalls nicht mehr geben, und unterschätzen sollte man die Auswirkungen der Krise keinesfalls. Aktuell kämpfen viele Player am Immobilienmarkt aber noch mit ganz anderen Problemen, wie die Advicum-Analyse zeigt. Lieferketten bei Baufirmen sind unterbrochen, bei Behörden entstehen 'Bottlenecks', und die Mietausfälle und Mietreduktionsansuchen sind in den letzten Wochen massiv gestiegen. Zu den von der Corona-Krise am härtesten getroffenen Assets zählen neben Einzelhandel und Hotels übrigens auch die Gastronomie und der Bereich der Luxusresidenzen. Deutlich weniger hart schlug die Krise bei Industrieimmobilien, Self-Storage-Einrichtungen und Data Centers auf.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!