Prognose: Wohnen top, Retail flop

Wiener Büromarkt unsicher

von Gerhard Rodler

Der Wohnimmobilienmarkt belebt sich bereits wieder: Nach einem Rückgang der Anfragen bezüglich Anmietung oder Kauf von Wohnungen zu Beginn der Krise hat sich die Situation nach Ostern spürbar gebessert, meldet heute EHL. Sehr positiv sei, dass es, wenn überhaupt, bislang nur zu geringfügigen Verzögerungen von Fertigstellungen gekommen ist und Wohnungen weitestgehend zu den geplanten Terminen übergeben werden können. Im Bereich Vorsorgewohnungen hatte sich die Krise von Beginn an weniger stark ausgewirkt, da diese wegen der schweren Turbulenzen auf dem Aktienmarkt noch stärker als stabile Alternative zu anderen Veranlagungsmöglichkeiten wahrgenommen werden. Die für heuer erwartete Fertigstellung von 19.000 Wohnungen allein in Wien werde aus heutiger Sicht trotz aller Einschränkungen tatsächlich erreicht werden. Bei der Zahl der Baubewilligungen und damit den Fertigstellungen in den Jahren 2022 und 2023 werde es aber einen signifikanten Rückgang geben.
Sehr gut angenommen würden Video- und 360-Grad-Rundgänge, die auch weiterhin ein fixer und wichtiger Bestandteil der Immobilienvermarktung bleiben. Büroneuvermietungen würden sich vielfach nach hinten verschieben. Langfristig würde der Bedarf kritisch hinterfragt.
Zudem werden Mietinteressenten den Kostenaspekt wieder stärker in den Fokus rücken. Die Leerstandsraten werden in Wien aufgrund der guten Vorverwertung bis zum Jahresende relativ stabil bleiben. Home Office würde künftig mehr Bedeutung bekommen.
Problematisch sehe es im Retail aus, zumal fast jeder vierte Händler laut KSV von Insolvenz bedroht sei. Die Bonität des gesamten Einzelhandelssektors sei deutlich schlechter als noch vor wenigen Monaten, woraus den Vermietern beträchtliche Risiken erwachsen. Weiterhin unklar ist die rechtliche Situation im Hinblick auf Mietzahlungen während der Zeit der Betretungsverbote.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

Bauherrenmodelle laufen

Nachfrage nach Wohn-Veranlagungen ungebremst

von Gerhard Rodler

In Zeiten wie diesen - und hoffentlich bald am Höhepunkt der Krise - ist das durchaus berichtenswert: Die Ifa startete genau jetzt den Bau des Ensembles „Green Paradise Graz“ planmäßig im April. „Im letzten Jahr wurde dieses Investment innerhalb weniger Monate platziert - jetzt wird gebaut!“, freut sich Ifa-Vorstand Michael Baert. Das Wohnbauprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 43 Millionen Euro umfasst 139 Neubauwohnungen. Alle Einheiten verfügen über Freiflächen und bieten leistbaren Wohnraum in der steirischen Landeshauptstadt.
Baert: „Anleger sind gerade jetzt auf der Suche nach Sicherheit und Stabilität und finden diese in Wohnimmobilien. Denn die Nachfrage auf Mieterseite nach leistbarem, hochqualitativem Wohnraum ist ungebrochen. Genau diese Win-Win-Situation schaffen wir durch unsere Investments im geförderten Segment. Alleine im April konnten wir zwei Bauherrenmodelle gemeinsam mit den Investoren - erstmals online - konstituieren“, so Michael Baert.
Nicht nur das Projekt „Green Paradise Graz“ wird gebaut, auch weitere sich in Bau befindliche Ifa-Investmentprodukte liegen im Plan oder gar davor. So die Baustelle in der Köstenbaumgasse in Graz: bereits im Juni wird das Projekt „City Suites“ fertiggestellt sein - drei Monate früher als geplant. Ifa realisiert hier 100 Neubauwohnungen und 4 Geschäftslokale in Graz/Gries mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 22 Millionen Euro. Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

Rekordinvestments in Europa

Q 1 noch ohne Pandemie-Auswirkungen:

von Gerhard Rodler

Rund 85,5 Milliarden Euro wurden im ersten Quartal 2020 in europäische Immobilien investiert, um ca. 52 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten 2019.
Während in Österreich das Investmentvolumen im ersten Quartal 2020 signifikant unter jenem des Vergleichszeitraumes 2019 blieb, gab es in einigen großen europäischen Märkten Rekordinvestments von Jänner bis März 2020: in Deutschland wurde um 97 Prozent, in Frankreich um 38 Prozent und in Spanien um 54 Prozent mehr investiert als im ersten Quartal 2019. Diese hohen Summen sind vor allem auf zwei außergewöhnlich große Platform Deals in Deutschland mit einem Volumen von 10 Milliarden Euro sowie den Verkauf der IQ Student Housing Platform mit 4,7 Milliarden Pfund in Großbritannien zurückzuführen.
In Irland wurde das Investmentvolumen des ersten Quartals 2019 um 110 Prozent in diesem Jahr übertroffen und erreichte 1,3 Milliarden Euro. In Italien wurde das Volumen um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert auf 1,8 Milliarden Euro, dort waren vor allem die Assetklassen Logistik, Industrie sowie Retail stark. Auch in Schweden konnte ein Mega Deal über 3,1 Milliarden Euro abgeschlossen und somit das Investmentvolumen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 um 97 Prozent gesteigert werden. Weitere Märkte mit signifikant höherem Investmentvolumen im ersten Quartal 2020: Portugal, Belgien, Luxemburg und die CEE Region.
Diese Volumina spiegeln nicht die aktuelle Situation auf den Märkten wider, so Andreas Ridder von CBRE. An den Zahlen des zweiten Quartals sollten die Konsequenzen aus der Corona Krise sichtbar werden. Allerdings zeige das hohe Investmentvolumen des ersten Quartals, wie viel Kapital am Markt ist, um in europäische Immobilien zu investieren. Dies führe zur Annahme, dass die Immobilieninvestmentmärkte rasch wieder an Stärke gewinnen könnten.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

Deutsche Logistikmärkte noch sehr lebhaft

Erstes Quartal brachte kräftiges Plus

von Gerhard Rodler

Die Logistik- und Lagerflächenmärkte verzeichnen ein sehr lebhaftes Auftaktquartal 2020, in dem sich bislang weder das bereits 2019 deutlich geringere Wirtschaftswachstum noch Auswirkungen der Corona-Krise wirklich widerspiegeln. Mit einem bundesweiten Flächenumsatz von gut 1,48 Millionen m² wurden das Vorjahresergebnis um knapp 8 Prozent und der zehnjährige Schnitt sogar um gut 12 Prozent übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
In den großen Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) wurden 446.000 m² Logistikfläche umgesetzt und damit knapp 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Das grundsätzliche Problem der Agglomerationen, nämlich ein zu geringes Flächenangebot (insbesondere im großflächigen Segment), zeigt sich daran, dass der zehnjährige Durchschnitt um rund 17 Prozent verfehlt wurde. Zwischen den einzelnen Standorten gibt es aber erhebliche Unterschiede. Während Hamburg (103.000 m²; +49 Prozent), Düsseldorf (52.000 m²; +41 Prozent), Stuttgart (49.000 m²; +44 Prozent) und München (48.000 m²; +14 Prozent) zulegen konnten, zeigt sich der Kölner Markt mit 22.000 m² stabil. Rückgänge verzeichneten demgegenüber Berlin (74.000 m²; -27 Prozent), Frankfurt (74.000 m²; -35 Prozent) sowie Leipzig (24.000 m²; -31 Prozent).
Der in den letzten Jahren zu beobachtende Trend steigender Umsätze außerhalb der großen Ballungsräume hat sich auch Anfang 2020 fortgesetzt. Insgesamt belief sich der Flächenumsatz hier auf knapp 1,04 Millionen m², womit nicht nur der Vorjahreswert um 12,5 Prozent übertroffen, sondern auch ein neues Allzeithoch aufgestellt wurde. Ein neuer Rekordumsatz für das erste Quartal konnte auch im Ruhrgebiet beobachtet werden, wo 171.000 m² registriert wurden. Anders stellt sich die Situation in den 12 Logistikhubs dar, die BNPPRE zusätzlich zu den Ballungsräumen regelmäßig analysiert. Hier wurden nur 177.000 m² Umsatz erfasst, was einem Rückgang um 27 Prozent entspricht. Ein Grund hierfür ist sicherlich darin zu sehen, dass auch die klassischen Ausweichstandorte außerhalb der Top-Städte mittlerweile häufiger mit einem nicht mehr ausreichenden Flächenangebot konfrontiert sind und vergleichbaren Problemen gegenüberstehen wie die großen Hubs.
Die Mietentwicklung im ersten Quartal wurde noch nicht signifikant durch die Corona-Krise beeinflusst. Nicht zuletzt, da viele, vor allem größere Verträge, bereits länger verhandelt wurden und kurz vor Abschluss standen.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

Mehr Kapitalzufluss als geplant

Noch fließen die Investorengelder in Richtung Immobilien:

von Gerhard Rodler

Noch sind ausreichend Investorengelder am Markt wie es scheint. Zumindest geht die Branche mit dicken Kapitalreserven in die nächsten Quartale: Die Münchner BVT Unternehmensgruppe hat beispielsweise den zweiten Fonds der BVT Concentio Vermögensstrukturfonds-Serie zum 29. Februar 2020 geschlossen. Aufgrund der dynamischen Platzierungsentwicklung des aktuell geschlossenen Fonds konnte das zum Auflegungszeitpunkt angestrebte Zielvolumen von 40 Millionen Euro deutlich übertroffen werden. Anleger haben insgesamt 66,7 Millionen Euro Eigenkapital investiert, davon über 20 Millionen allein in den ersten beiden Monaten 2020. Mit dem zweiten Fonds „BVT Concentio Vermögensstrukturfonds II GmbH & Co. Geschlossene Investment KG“ (BVT Concentio II) der 2014 aufgelegten BVT Concentio Serie investieren Anleger in den Aufbau eines diversifizierten Portfolios aus Sachwert- und Unternehmensbeteiligungen. Im Investitionsfokus stehen Immobilienbeteiligungen im In- und Ausland, Investitionen in Private Equity, Beteiligungen an Energie- und Infrastrukturprojekten sowie an ausgewählten Luftfahrzeugen. Innerhalb der einzelnen Assetklassen wird zudem nach Nutzungsarten und nach Regionen und damit auch Währungen gestreut. Hinzu kommt eine zeitliche Streuung über unterschiedliche Konjunkturzyklen.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

Preos und Publity verschieben auch

Weitere Hauptversammlungs-Absagen:

von Gerhard Rodler

Die Reihe an Verschiebungen von Hauptversammlungen geht weiter: Die beiden deutschen Gesellschaften Preos und Publity verschieben ihre Hauptversammlungen ebenfalls. Der Vorstand der Preos Real Estate hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, aufgrund der andauernden Corona-Pandemie die ursprünglich für den 5. Mai 2020 in Leipzig geplante ordentliche Hauptversammlung 2020 zu verschieben. Darüber hinaus wurde entschieden, eine neue gesetzliche Regelung in Anspruch zu nehmen und die Hauptversammlung nicht als Präsenzveranstaltung, sondern als eine reine virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten am 25. Mai 2020 stattfinden zu lassen. Weitere Details zum Prozedere der virtuellen Hauptversammlung und Informationen zur Ausübung von Aktionärsrechten sind der Einladung zu entnehmen, die fristgerecht am 30. April 2020 auf der Website der Gesellschaft und im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.
Auch der Vorstand der publity hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen die ordentliche Hauptversammlung 2020 auf den 26. Mai 2020 zu verschieben. Ursprünglich sollte diese am Mittwoch, 6. Mai 2020, als Präsenzveranstaltung in Leipzig stattfinden. Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

Deutsche Immoinvestments steigen noch

im 1. Quartal fast verdoppelt:

von Gerhard Rodler

Im ersten Quartal 2020 wurden auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt 27,8 Euro Milliarden angelegt. Verglichen mit dem ersten Quartal 2019 ist das ein Plus um glatte 97 Prozent! Dennoch: Auch wenn im historischen Vergleich ein sehr großes Transaktionsvolumen in einem Jahresauftakt verzeichnet wurde, hat sich die Stimmung auf dem Investmentmarkt in den vergangenen Wochen getrübt. Das große Transaktionsvolumen geht neben Unternehmensübernahmen vor allem auf Deals zurück, die Ende des Vorjahres nicht mehr abgeschlossen werden konnten und sich somit in das erste Quartal verschoben haben. Auch der weiterhin hohe Anlagedruck institutioneller Investoren trug angesichts der weiterhin hohen Spreads zwischen der Immobilienrendite und den Kapitalmarktzinsen zu diesem Ergebnis bei.
Mit einem Anstieg um 226 Prozent auf 9,4 Euro Milliarden Euro lag Wohnen vor Büro - das um 44 Prozent auf 8,2 Euro Milliarden Euro stieg. Mit rund 3,78 Euro Milliarden Euro (plus 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal) war Berlin der aktivste Einzelmarkt, gefolgt von Frankfurt am Main mit 2,28 Euro Milliarden (plus 164 Prozent). Deutliche Zuwächse verzeichneten auch die Standorte Hamburg (plus 79 Prozent auf 1,38 Euro Milliarden), München (plus 70 Prozent auf 1,19 Euro Milliarden) und Düsseldorf (plus 58 Prozent auf 1,12 Euro Milliarden). Der Transaktionsumsatz in Köln und Stuttgart war im Jahresvergleich dagegen rückläufig. Zwar stieg das Investitionsvolumen in den Top-7-Märkten damit um 38 Prozent auf 10,4 Euro Milliarden an, der Anteil am deutschlandweiten Transaktionsvolumen dieser Städte ging jedoch um 16 Prozentpunkte auf 38 Prozent zurück. Die Zahlen kommen von CBRE.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

Four Parx baut Aktivitäten weiter aus

Entwickler von Gewerbeimmobilien auf Wachstumskurs:

von Gerhard Rodler

Four Parx, ein auf Gewerbeflächen spezialisierter Projektentwickler, baut seine Aktivitäten in Deutschland weiter aus. Der Entwickler sieht derzeit keine Einschränkungen durch die Corona-Krise. Aktuell verfügt das Unternehmen an sechs Standorten in Deutschland über einen in Entwicklung befindlichen Bestand von rund 260.000 m² Gewerbe- und Logistikfläche. Diese teilt sich auf in die Standorte Hamburg (123.000 m²), Dahlewitz (15.000 m²), Mainz (24.000 m²), Weiterstadt (7.000 m²), Groß-Gerau (1.100 m²) und München (93.000 m²). Die Flächen eignen sich unter anderem für Nutzer aus den Bereichen Handel, Light Industrial , Dienstleistung , Pharma und Logistik. Ihnen stehen je nach Standort flexibel teilbare Flächen ab 400 m² bis 35.000 m² zur Anmietung offen.
„Trotz der gegenwärtigen Corona-Krise blicken wir bei Four Parx auf ein erfolgreiches erstes Quartal 2020 zurück und sind gleichfalls zuversichtlich was die Entwicklung der laufenden Projekte betrifft“, sagt Francisco J. Bähr, Geschäftsführender Gesellschafter bei Four Parx. Er rechne mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach modernen Gewerbeflächen, die Four Parx gerade an logistischen Top-Standorten entwickelt: „Die Fertigstellungen sind überwiegend für 2021 geplant. Gerade als Folge der jetzigen Marktveränderung durch die Coronakrise werden Gewerbe- und Logistikflächen in der Nähe der Ballungszentren an Bedeutung gewinnen. Die Flächen werden also weiterhin gebraucht.“ Auch der Betrieb auf den Baustellen laufe derzeit weitgehend planmäßig.
Four Parx hat aufgrund des stark gewachsenen Geschäfts seine Vertriebsmannschaft verstärkt. Alexander Jungheim, 44, ist seit dem 1.4.2020 in der Funktion als Senior Director Letting gemeinsam mit André Otto für die Erarbeitung und Umsetzung der Vermietungsstrategien sowie die Akquisition von Neukunden zuständig. Zuvor war Alexander Jungheim, der einen Master of Business Administration der Betriebswirtschaft und des Internationalen Immobilienmanagements hält, über 5 Jahre als Leiter des Frankfurter Vermietungsbüros der HIH Real Estate GmbH für sämtliche Vermietungsaktivitäten fondseigener und für Dritte verwalteter Immobilien verantwortlich.

Weiterlesen

Stuttgarter Investmentmarkt stark

Zwar unter den beiden Vorjahren, aber:

von Gerhard Rodler

Trotz der Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie und der zu erwartenden wirtschaftlichen Rezession blickt der Stuttgarter Investmentmarkt nach den ersten drei Monaten auf eine bislang gute Zwischenbilanz zurück. Mit einem Investmentvolumen von insgesamt 434 Millionen Euro kann die Schwabenmetropole zwar nicht an die ausgezeichneten Resultate der beiden Vorjahre anknüpfen, ordnet sich jedoch 33 Prozent über dem langjährigen Schnitt ein. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Mit insgesamt 241 Millionen Euro (anteilig 56 Prozent) erreichen Büros einen vergleichbaren Wert wie im Vorjahreszeitraum und erlangen damit ihre Vormachtstellung zurück, die sie im ersten Quartal 2019 durch die Königsbaupassagen zwischenzeitlich an den Einzelhandel verloren hatten. Im Retail-Segment haben zum Jahresbeginn dagegen weder viele noch größere Objekte den Eigentümer gewechselt, sodass sich ihr Umsatzanteil nach den ersten drei Monaten auf lediglich gut 12 Prozent beläuft. Auf weitere rund 10 Prozent kommen Hotels wie auch Logistikimmobilien, während die Sammelkategorie Sonstige vor allem durch eine Vielzahl von Entwicklungsgrundstücken gut 12 Prozent beisteuert. „Auch wenn der Jahresauftakt noch sehr gut gelaufen ist, ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen der Corona-Krise im weiteren Jahresverlauf auch auf den Investmentmärkten zu spüren sein werden. Mit welchem Umsatzvolumen dieses Jahr zu rechnen ist, kann aufgrund der nach wie vor unveränderten Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Krise nicht seriös abgeschätzt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis deutlich niedriger ausfallen wird als 2019, ist aber sehr hoch. Auch die zukünftige Entwicklung der Renditen bleibt momentan noch abzuwarten“, so Matthias Bentz von BNP Parisbas RE.

Weiterlesen

Ve-RI Equities richten sich neu aus

Zwei Drittel des Portfolios ausgetauscht:

von Gerhard Rodler

Mit der Reallokation für das zweite Quartal 2020 hat sich das Portfolio des Ve-RI Equities Europe Fonds total verändert. Insgesamt wurden 23 der 36 im Portfolio befindlichen Werte ausgetauscht - so viele waren es seit der strategischen Neuausrichtung auf einen rein systematischen und regelbasierten Ansatz im März 2013 noch nie.
Basierend auf dem vom Fondsmanagement der La Française Asset Management entwickelten systematischen Aktienselektionsmodell, wird das Portfolio quartalsweise auf Basis von fünf Faktoren neu zusammengestellt. Im Zentrum stehen dabei mit je 20 Prozent Quality- und Value-Faktoren sowie die rein quantitativen Faktoren Trendstabilität und Low Risk. Weitere 20 Prozent bildet die Carbon-Efficiency-Ratio, die den CO2-Verbrauch in Tonnen pro eine Million erzielten Umsatz misst. So werden Unternehmen besser bewertet, die CO2-schonend wirtschaften und einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Wirtschaftskreislaufes leisten. Ein Schwerpunkt, der sich bei dieser Allokation besonders stark bemerkbar machte: Der CO2-Fußabdruck des Ve-RI Equities Europe ist im Vergleich zum STOXX Europe 600 aktuell über 80 Prozent geringer. Christian Riemann, zuständiger Fondsmanager bei La Française Asset Management, ist überzeugt: „Die Ursache für diesen enormen Rückgang dürfte zwar in der besonderen Situation durch die Corona-Krise sowie den dadurch ausgelöste Ölpreisschock begründet liegen. Allerdings konnten wir seit Einführung der Carbon-Efficiency-Ratio im vergangenen Sommer eine stete Verringerung des CO2-Fußabdrucks unseres Portfolios feststellen.“ Ein Weg, den La Française Asset Management weiter beschreiten möchte. Fast zwei Drittel aller Werte wurden im zweiten Quartal ausgetauscht. Dies führte auch zu einer Veränderung in der Ländergewichtung. Bisher auf Platz zwei, hat die Schweiz in dieser Reallokation Frankreich (knapp 17 Prozent) überholt und steht nun mit neun vertretenen Unternehmen (25 Prozent) auf Platz eins. Mit rund elf Prozent folgen die Niederlande vor Finnland mit gut 8 Prozent. Als einziges deutsches Unternehmen ist nur noch die Beiersdorf AG vertreten und bildet damit knapp drei Prozent des Portfolios ab.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

AEW kauft Bürokomplex

Hansainvest verkauft in Paris:

von Gerhard Rodler

Und weiter geht es bereits, und zwar ohne Risikoaufschlag: Hansainvest Real Assets hat in Paris in der Rue de Prony 58 bis 60 im 17. Arrondissement eine Büroimmobilie an AEW veräußert. AEW erwirbt das Objekt im Rahmen eines deutschen Immobilien-Spezialfonds. „Mit dieser extrem erfolgreichen Transaktion setzen wir die Optimierung unseres europäischen Portfolios hinsichtlich regionaler Streuung, Renditepotenzial und Nutzungsarten konsequent fort“, kommentiert Nicholas Brinckmann, Sprecher der Geschäftsführung von Hansainvest Real Assets.
Der in den 1970er-Jahren entwickelte Gebäudekomplex besteht aus zwei Teilen: einem neungeschossigen Objekt an der Rue Jouffroy d'Abbans und einem sechsgeschossigen Gebäude an der Rue de Prony. Zusammen umfassen diese eine Mietfläche - bestehend aus Büro- wie auch Einzelhandelsflächen - von rund 3.500 m². Die Liegenschaft ist voll vermietet und weist einen diversifizierten Mieter-Mix auf. Unter anderem sind Anbieter aus den Bereichen Tourismus, Flexible Workspace sowie Carsharing vertreten.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Weiterlesen

Q 1 noch ohne Pandemie-Auswirkungen:

Rekordinvestments in Europa

von Gerhard Rodler

Rund 85,5 Mil­li­ar­den Eu­ro wur­den im ers­ten Quar­tal 2020 in eu­ro­päi­sche Im­mo­bi­li­en in­ves­tiert, um ca. 52 Pro­zent mehr als in den ers­ten drei Mo­na­ten 2019.
Wäh­rend in Ös­ter­reich das In­vest­ment­vo­lu­men im ers­ten Quar­tal 2020 si­gni­fi­kant un­ter je­nem des Ver­gleichs­zeit­rau­mes 2019 blieb, gab es in ei­ni­gen gro­ßen eu­ro­päi­schen Märk­ten Re­kor­din­vest­ments von Jän­ner bis März 2020: in Deutsch­land wur­de um 97 Pro­zent, in Frank­reich um 38 Pro­zent und in Spa­ni­en um 54 Pro­zent mehr in­ves­tiert als im ers­ten Quar­tal 2019. Die­se ho­hen Sum­men sind vor al­lem auf zwei au­ßer­ge­wöhn­lich gro­ße Plat­form Deals in Deutsch­land mit ei­nem Vo­lu­men von 10 Mil­li­ar­den Eu­ro so­wie den Ver­kauf der IQ Stu­dent Hou­sing Plat­form mit 4,7 Mil­li­ar­den Pfund in Groß­bri­tan­ni­en zu­rück­zu­füh­ren.
In Ir­land wur­de das In­vest­ment­vo­lu­men des ers­ten Quar­tals 2019 um 110 Pro­zent in die­sem Jahr über­trof­fen und er­reich­te 1,3 Mil­li­ar­den Eu­ro. In Ita­li­en wur­de das Vo­lu­men um 5 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr ge­stei­gert auf 1,8 Mil­li­ar­den Eu­ro, dort wa­ren vor al­lem die As­set­klas­sen Lo­gis­tik, In­dus­trie so­wie Re­tail stark. Auch in Schwe­den konn­te ein Me­ga Deal über 3,1 Mil­li­ar­den Eu­ro ab­ge­schlos­sen und so­mit das In­vest­ment­vo­lu­men ge­gen­über dem Ver­gleichs­zeit­raum 2019 um 97 Pro­zent ge­stei­gert wer­den. Wei­te­re Märk­te mit si­gni­fi­kant hö­he­rem In­vest­ment­vo­lu­men im ers­ten Quar­tal 2020: Por­tu­gal, Bel­gi­en, Lu­xem­burg und die CEE Re­gi­on.
Die­se Vo­lu­mi­na spie­geln nicht die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on auf den Märk­ten wi­der, so An­dre­as Ridder von CB­RE. An den Zah­len des zwei­ten Quar­tals soll­ten die Kon­se­quen­zen aus der Co­ro­na Kri­se sicht­bar wer­den. Al­ler­dings zei­ge das ho­he In­vest­ment­vo­lu­men des ers­ten Quar­tals, wie viel Ka­pi­tal am Markt ist, um in eu­ro­päi­sche Im­mo­bi­li­en zu in­ves­tie­ren. Dies füh­re zur An­nah­me, dass die Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­märk­te rasch wie­der an Stär­ke ge­win­nen könn­ten.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!

Erstes Quartal brachte kräftiges Plus

Deutsche Logistikmärkte noch sehr lebhaft

von Gerhard Rodler

Die Lo­gis­tik- und La­ger­flä­chen­märk­te ver­zeich­nen ein sehr leb­haf­tes Auf­takt­quar­tal 2020, in dem sich bis­lang we­der das be­reits 2019 deut­lich ge­rin­ge­re Wirt­schafts­wachs­tum noch Aus­wir­kun­gen der Co­ro­na-Kri­se wirk­lich wi­der­spie­geln. Mit ei­nem bun­des­wei­ten Flä­chen­um­satz von gut 1,48 Mil­lio­nen m² wur­den das Vor­jah­res­er­geb­nis um knapp 8 Pro­zent und der zehn­jäh­ri­ge Schnitt so­gar um gut 12 Pro­zent über­trof­fen. Dies er­gibt die Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
In den gro­ßen Bal­lungs­räu­men (Ber­lin, Düs­sel­dorf, Frank­furt, Ham­burg, Köln, Leip­zig, Mün­chen, Stutt­gart) wur­den 446.000 m² Lo­gis­tik­flä­che um­ge­setzt und da­mit knapp 2 Pro­zent we­ni­ger als im Vor­jahr. Das grund­sätz­li­che Pro­blem der Ag­glo­me­ra­tio­nen, näm­lich ein zu ge­rin­ges Flä­chen­an­ge­bot (ins­be­son­de­re im groß­flä­chi­gen Seg­ment), zeigt sich dar­an, dass der zehn­jäh­ri­ge Durch­schnitt um rund 17 Pro­zent ver­fehlt wur­de. Zwi­schen den ein­zel­nen Stand­or­ten gibt es aber er­heb­li­che Un­ter­schie­de. Wäh­rend Ham­burg (103.000 m²; +49 Pro­zent), Düs­sel­dorf (52.000 m²; +41 Pro­zent), Stutt­gart (49.000 m²; +44 Pro­zent) und Mün­chen (48.000 m²; +14 Pro­zent) zu­le­gen konn­ten, zeigt sich der Köl­ner Markt mit 22.000 m² sta­bil. Rück­gän­ge ver­zeich­ne­ten dem­ge­gen­über Ber­lin (74.000 m²; -27 Pro­zent), Frank­furt (74.000 m²; -35 Pro­zent) so­wie Leip­zig (24.000 m²; -31 Pro­zent).
Der in den letz­ten Jah­ren zu be­ob­ach­ten­de Trend stei­gen­der Um­sät­ze au­ßer­halb der gro­ßen Bal­lungs­räu­me hat sich auch An­fang 2020 fort­ge­setzt. Ins­ge­samt be­lief sich der Flä­chen­um­satz hier auf knapp 1,04 Mil­lio­nen m², wo­mit nicht nur der Vor­jah­res­wert um 12,5 Pro­zent über­trof­fen, son­dern auch ein neu­es All­zeit­hoch auf­ge­stellt wur­de. Ein neu­er Re­kord­um­satz für das ers­te Quar­tal konn­te auch im Ruhr­ge­biet be­ob­ach­tet wer­den, wo 171.000 m² re­gis­triert wur­den. An­ders stellt sich die Si­tua­ti­on in den 12 Lo­gis­tik­hubs dar, die BN­PP­RE zu­sätz­lich zu den Bal­lungs­räu­men re­gel­mä­ßig ana­ly­siert. Hier wur­den nur 177.000 m² Um­satz er­fasst, was ei­nem Rück­gang um 27 Pro­zent ent­spricht. Ein Grund hier­für ist si­cher­lich dar­in zu se­hen, dass auch die klas­si­schen Aus­weich­stand­or­te au­ßer­halb der Top-Städ­te mitt­ler­wei­le häu­fi­ger mit ei­nem nicht mehr aus­rei­chen­den Flä­chen­an­ge­bot kon­fron­tiert sind und ver­gleich­ba­ren Pro­ble­men ge­gen­über­ste­hen wie die gro­ßen Hubs.
Die Miet­ent­wick­lung im ers­ten Quar­tal wur­de noch nicht si­gni­fi­kant durch die Co­ro­na-Kri­se be­ein­flusst. Nicht zu­letzt, da vie­le, vor al­lem grö­ße­re Ver­trä­ge, be­reits län­ger ver­han­delt wur­den und kurz vor Ab­schluss stan­den.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!
3
4

Noch fließen die Investorengelder in Richtung Immobilien:

Mehr Kapitalzufluss als geplant

von Gerhard Rodler

Noch sind aus­rei­chend In­ves­to­ren­gel­der am Markt wie es scheint. Zu­min­dest geht die Bran­che mit di­cken Ka­pi­tal­re­ser­ven in die nächs­ten Quar­ta­le: Die Münch­ner BVT Un­ter­neh­mens­grup­pe hat bei­spiels­wei­se den zwei­ten Fonds der BVT Con­cen­tio Ver­mö­gens­struk­tur­fonds-Se­rie zum 29. Fe­bru­ar 2020 ge­schlos­sen. Auf­grund der dy­na­mi­schen Plat­zie­rungs­ent­wick­lung des ak­tu­ell ge­schlos­se­nen Fonds konn­te das zum Auf­le­gungs­zeit­punkt an­ge­streb­te Ziel­vo­lu­men von 40 Mil­lio­nen Eu­ro deut­lich über­trof­fen wer­den. An­le­ger ha­ben ins­ge­samt 66,7 Mil­lio­nen Eu­ro Ei­gen­ka­pi­tal in­ves­tiert, da­von über 20 Mil­lio­nen al­lein in den ers­ten bei­den Mo­na­ten 2020. Mit dem zwei­ten Fonds „BVT Con­cen­tio Ver­mö­gens­struk­tur­fonds II GmbH & Co. Ge­schlos­se­ne In­vest­ment KG“ (BVT Con­cen­tio II) der 2014 auf­ge­leg­ten BVT Con­cen­tio Se­rie in­ves­tie­ren An­le­ger in den Auf­bau ei­nes di­ver­si­fi­zier­ten Port­fo­li­os aus Sach­wert- und Un­ter­neh­mens­be­tei­li­gun­gen. Im In­ves­ti­ti­ons­fo­kus ste­hen Im­mo­bi­li­en­be­tei­li­gun­gen im In- und Aus­land, In­ves­ti­tio­nen in Pri­va­te Equi­ty, Be­tei­li­gun­gen an En­er­gie- und In­fra­struk­tur­pro­jek­ten so­wie an aus­ge­wähl­ten Luft­fahr­zeu­gen. In­ner­halb der ein­zel­nen As­set­klas­sen wird zu­dem nach Nut­zungs­ar­ten und nach Re­gio­nen und da­mit auch Wäh­run­gen ge­streut. Hin­zu kommt ei­ne zeit­li­che Streu­ung über un­ter­schied­li­che Kon­junk­tur­zy­klen.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!

Weitere Hauptversammlungs-Absagen:

Preos und Publity verschieben auch

von Gerhard Rodler

Die Rei­he an Ver­schie­bun­gen von Haupt­ver­samm­lun­gen geht wei­ter: Die bei­den deut­schen Ge­sell­schaf­ten Pre­os und Pu­bli­ty ver­schie­ben ih­re Haupt­ver­samm­lun­gen eben­falls. Der Vor­stand der Pre­os Re­al Es­ta­te hat mit Zu­stim­mung des Auf­sichts­rats be­schlos­sen, auf­grund der an­dau­ern­den Co­ro­na-Pan­de­mie die ur­sprüng­lich für den 5. Mai 2020 in Leip­zig ge­plan­te or­dent­li­che Haupt­ver­samm­lung 2020 zu ver­schie­ben. Dar­über hin­aus wur­de ent­schie­den, ei­ne neue ge­setz­li­che Re­ge­lung in An­spruch zu neh­men und die Haupt­ver­samm­lung nicht als Prä­senz­ver­an­stal­tung, son­dern als ei­ne rei­ne vir­tu­el­le Haupt­ver­samm­lung oh­ne phy­si­sche Prä­senz der Ak­tio­nä­re oder ih­rer Be­voll­mäch­tig­ten am 25. Mai 2020 statt­fin­den zu las­sen. Wei­te­re De­tails zum Pro­ze­de­re der vir­tu­el­len Haupt­ver­samm­lung und In­for­ma­tio­nen zur Aus­übung von Ak­tio­närs­rech­ten sind der Ein­la­dung zu ent­neh­men, die frist­ge­recht am 30. April 2020 auf der Web­site der Ge­sell­schaft und im Bun­des­an­zei­ger ver­öf­fent­licht wird.
Auch der Vor­stand der pu­bli­ty hat mit Zu­stim­mung des Auf­sichts­rats be­schlos­sen die or­dent­li­che Haupt­ver­samm­lung 2020 auf den 26. Mai 2020 zu ver­schie­ben. Ur­sprüng­lich soll­te die­se am Mitt­woch, 6. Mai 2020, als Prä­senz­ver­an­stal­tung in Leip­zig statt­fin­den. Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!
5
6

im 1. Quartal fast verdoppelt:

Deutsche Immoinvestments steigen noch

von Gerhard Rodler

Im ers­ten Quar­tal 2020 wur­den auf dem deut­schen Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­markt 27,8 Eu­ro Mil­li­ar­den an­ge­legt. Ver­gli­chen mit dem ers­ten Quar­tal 2019 ist das ein Plus um glat­te 97 Pro­zent! Den­noch: Auch wenn im his­to­ri­schen Ver­gleich ein sehr gro­ßes Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men in ei­nem Jah­res­auf­takt ver­zeich­net wur­de, hat sich die Stim­mung auf dem In­vest­ment­markt in den ver­gan­ge­nen Wo­chen ge­trübt. Das gro­ße Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men geht ne­ben Un­ter­neh­mens­über­nah­men vor al­lem auf Deals zu­rück, die En­de des Vor­jah­res nicht mehr ab­ge­schlos­sen wer­den konn­ten und sich so­mit in das ers­te Quar­tal ver­scho­ben ha­ben. Auch der wei­ter­hin ho­he An­la­ge­druck in­sti­tu­tio­nel­ler In­ves­to­ren trug an­ge­sichts der wei­ter­hin ho­hen Spreads zwi­schen der Im­mo­bi­li­en­ren­di­te und den Ka­pi­tal­markt­zin­sen zu die­sem Er­geb­nis bei.
Mit ei­nem An­stieg um 226 Pro­zent auf 9,4 Eu­ro Mil­li­ar­den Eu­ro lag Woh­nen vor Bü­ro - das um 44 Pro­zent auf 8,2 Eu­ro Mil­li­ar­den Eu­ro stieg. Mit rund 3,78 Eu­ro Mil­li­ar­den Eu­ro (plus 10 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jah­res­quar­tal) war Ber­lin der ak­tivs­te Ein­zel­markt, ge­folgt von Frank­furt am Main mit 2,28 Eu­ro Mil­li­ar­den (plus 164 Pro­zent). Deut­li­che Zu­wäch­se ver­zeich­ne­ten auch die Stand­or­te Ham­burg (plus 79 Pro­zent auf 1,38 Eu­ro Mil­li­ar­den), Mün­chen (plus 70 Pro­zent auf 1,19 Eu­ro Mil­li­ar­den) und Düs­sel­dorf (plus 58 Pro­zent auf 1,12 Eu­ro Mil­li­ar­den). Der Trans­ak­ti­ons­um­satz in Köln und Stutt­gart war im Jah­res­ver­gleich da­ge­gen rück­läu­fig. Zwar stieg das In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men in den Top-7-Märk­ten da­mit um 38 Pro­zent auf 10,4 Eu­ro Mil­li­ar­den an, der An­teil am deutsch­land­wei­ten Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men die­ser Städ­te ging je­doch um 16 Pro­zent­punk­te auf 38 Pro­zent zu­rück. Die Zah­len kom­men von CB­RE.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!

Entwickler von Gewerbeimmobilien auf Wachstumskurs:

Four Parx baut Aktivitäten weiter aus

von Gerhard Rodler

Four Parx, ein auf Ge­wer­be­flä­chen spe­zia­li­sier­ter Pro­jekt­ent­wick­ler, baut sei­ne Ak­ti­vi­tä­ten in Deutsch­land wei­ter aus. Der Ent­wick­ler sieht der­zeit kei­ne Ein­schrän­kun­gen durch die Co­ro­na-Kri­se. Ak­tu­ell ver­fügt das Un­ter­neh­men an sechs Stand­or­ten in Deutsch­land über ei­nen in Ent­wick­lung be­find­li­chen Be­stand von rund 260.000 m² Ge­wer­be- und Lo­gis­tik­flä­che. Die­se teilt sich auf in die Stand­or­te Ham­burg (123.000 m²), Dah­le­witz (15.000 m²), Mainz (24.000 m²), Wei­ter­stadt (7.000 m²), Groß-Gerau (1.100 m²) und Mün­chen (93.000 m²). Die Flä­chen eig­nen sich un­ter an­de­rem für Nut­zer aus den Be­rei­chen Han­del, Light In­dus­tri­al , Dienst­leis­tung , Phar­ma und Lo­gis­tik. Ih­nen ste­hen je nach Stand­ort fle­xi­bel teil­ba­re Flä­chen ab 400 m² bis 35.000 m² zur An­mie­tung of­fen.
„Trotz der ge­gen­wär­ti­gen Co­ro­na-Kri­se bli­cken wir bei Four Parx auf ein er­folg­rei­ches ers­tes Quar­tal 2020 zu­rück und sind gleich­falls zu­ver­sicht­lich was die Ent­wick­lung der lau­fen­den Pro­jek­te be­trifft“, sagt Fran­cis­co J. Bähr, Ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter bei Four Parx. Er rech­ne mit ei­ner an­hal­tend ho­hen Nach­fra­ge nach mo­der­nen Ge­wer­be­flä­chen, die Four Parx ge­ra­de an lo­gis­ti­schen Top-Stand­or­ten ent­wi­ckelt: „Die Fer­tig­stel­lun­gen sind über­wie­gend für 2021 ge­plant. Ge­ra­de als Fol­ge der jet­zi­gen Markt­ver­än­de­rung durch die Co­ro­na­kri­se wer­den Ge­wer­be- und Lo­gis­tik­flä­chen in der Nä­he der Bal­lungs­zen­tren an Be­deu­tung ge­win­nen. Die Flä­chen wer­den al­so wei­ter­hin ge­braucht.“ Auch der Be­trieb auf den Bau­stel­len lau­fe der­zeit weit­ge­hend plan­mä­ßig.
Four Parx hat auf­grund des stark ge­wach­se­nen Ge­schäfts sei­ne Ver­triebs­mann­schaft ver­stärkt. Alex­an­der Jung­heim, 44, ist seit dem 1.4.2020 in der Funk­ti­on als Se­ni­or Di­rec­tor Let­ting ge­mein­sam mit An­dré Ot­to für die Er­ar­bei­tung und Um­set­zung der Ver­mie­tungs­stra­te­gi­en so­wie die Ak­qui­si­ti­on von Neu­kun­den zu­stän­dig. Zu­vor war Alex­an­der Jung­heim, der ei­nen Mas­ter of Busi­ness Ad­mi­nis­tra­ti­on der Be­triebs­wirt­schaft und des In­ter­na­tio­na­len Im­mo­bi­li­en­ma­nage­ments hält, über 5 Jah­re als Lei­ter des Frank­fur­ter Ver­mie­tungs­bü­ros der HIH Re­al Es­ta­te GmbH für sämt­li­che Ver­mie­tungs­ak­ti­vi­tä­ten fond­sei­ge­ner und für Drit­te ver­wal­te­ter Im­mo­bi­li­en ver­ant­wort­lich.
7

Zwar unter den beiden Vorjahren, aber:

Stuttgarter Investmentmarkt stark

von Gerhard Rodler

Trotz der Un­si­cher­hei­ten durch die Co­ro­na-Pan­de­mie und der zu er­war­ten­den wirt­schaft­li­chen Re­zes­si­on blickt der Stutt­gar­ter In­vest­ment­markt nach den ers­ten drei Mo­na­ten auf ei­ne bis­lang gu­te Zwi­schen­bi­lanz zu­rück. Mit ei­nem In­vest­ment­vo­lu­men von ins­ge­samt 434 Mil­lio­nen Eu­ro kann die Schwa­ben­me­tro­po­le zwar nicht an die aus­ge­zeich­ne­ten Re­sul­ta­te der bei­den Vor­jah­re an­knüp­fen, ord­net sich je­doch 33 Pro­zent über dem lang­jäh­ri­gen Schnitt ein. Dies er­gibt die Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
Mit ins­ge­samt 241 Mil­lio­nen Eu­ro (an­tei­lig 56 Pro­zent) er­rei­chen Bü­ros ei­nen ver­gleich­ba­ren Wert wie im Vor­jah­res­zeit­raum und er­lan­gen da­mit ih­re Vor­macht­stel­lung zu­rück, die sie im ers­ten Quar­tal 2019 durch die Kö­nigs­bau­pas­sa­gen zwi­schen­zeit­lich an den Ein­zel­han­del ver­lo­ren hat­ten. Im Re­tail-Seg­ment ha­ben zum Jah­res­be­ginn da­ge­gen we­der vie­le noch grö­ße­re Ob­jek­te den Ei­gen­tü­mer ge­wech­selt, so­dass sich ihr Um­satz­an­teil nach den ers­ten drei Mo­na­ten auf le­dig­lich gut 12 Pro­zent be­läuft. Auf wei­te­re rund 10 Pro­zent kom­men Ho­tels wie auch Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en, wäh­rend die Sam­mel­ka­te­go­rie Sons­ti­ge vor al­lem durch ei­ne Viel­zahl von Ent­wick­lungs­grund­stü­cken gut 12 Pro­zent bei­steu­ert. „Auch wenn der Jah­res­auf­takt noch sehr gut ge­lau­fen ist, ist da­von aus­zu­ge­hen, dass die Aus­wir­kun­gen der Co­ro­na-Kri­se im wei­te­ren Jah­res­ver­lauf auch auf den In­vest­ment­märk­ten zu spü­ren sein wer­den. Mit wel­chem Um­satz­vo­lu­men die­ses Jahr zu rech­nen ist, kann auf­grund der nach wie vor un­ver­än­der­ten Un­si­cher­heit über den wei­te­ren Ver­lauf der Kri­se nicht se­ri­ös ab­ge­schätzt wer­den. Die Wahr­schein­lich­keit, dass das Er­geb­nis deut­lich nied­ri­ger aus­fal­len wird als 2019, ist aber sehr hoch. Auch die zu­künf­ti­ge Ent­wick­lung der Ren­di­ten bleibt mo­men­tan noch ab­zu­war­ten“, so Mat­thi­as Bentz von BNP Pa­ris­bas RE.
8

Zwei Drittel des Portfolios ausgetauscht:

Ve-RI Equities richten sich neu aus

von Gerhard Rodler

Mit der Re­al­lo­ka­ti­on für das zwei­te Quar­tal 2020 hat sich das Port­fo­lio des Ve-RI Equi­ties Eu­ro­pe Fonds to­tal ver­än­dert. Ins­ge­samt wur­den 23 der 36 im Port­fo­lio be­find­li­chen Wer­te aus­ge­tauscht - so vie­le wa­ren es seit der stra­te­gi­schen Neu­aus­rich­tung auf ei­nen rein sys­te­ma­ti­schen und re­gel­ba­sier­ten An­satz im März 2013 noch nie.
Ba­sie­rend auf dem vom Fonds­ma­nage­ment der La Françai­se As­set Ma­nage­ment ent­wi­ckel­ten sys­te­ma­ti­schen Ak­ti­en­se­lek­ti­ons­mo­dell, wird das Port­fo­lio quar­tals­wei­se auf Ba­sis von fünf Fak­to­ren neu zu­sam­men­ge­stellt. Im Zen­trum ste­hen da­bei mit je 20 Pro­zent Qua­li­ty- und Va­lue-Fak­to­ren so­wie die rein quan­ti­ta­ti­ven Fak­to­ren Trends­ta­bi­li­tät und Low Risk. Wei­te­re 20 Pro­zent bil­det die Car­bon-Ef­fi­ci­en­cy-Ra­tio, die den CO2-Ver­brauch in Ton­nen pro ei­ne Mil­li­on er­ziel­ten Um­satz misst. So wer­den Un­ter­neh­men bes­ser be­wer­tet, die CO2-scho­nend wirt­schaf­ten und ei­nen Bei­trag zur Dekar­bo­ni­sie­rung des Wirt­schafts­kreis­lau­fes leis­ten. Ein Schwer­punkt, der sich bei die­ser Al­lo­ka­ti­on be­son­ders stark be­merk­bar mach­te: Der CO2-Fuß­ab­druck des Ve-RI Equi­ties Eu­ro­pe ist im Ver­gleich zum STO­XX Eu­ro­pe 600 ak­tu­ell über 80 Pro­zent ge­rin­ger. Chris­ti­an Rie­mann, zu­stän­di­ger Fonds­ma­na­ger bei La Françai­se As­set Ma­nage­ment, ist über­zeugt: „Die Ur­sa­che für die­sen enor­men Rück­gang dürf­te zwar in der be­son­de­ren Si­tua­ti­on durch die Co­ro­na-Kri­se so­wie den da­durch aus­ge­lös­te Öl­preis­schock be­grün­det lie­gen. Al­ler­dings konn­ten wir seit Ein­füh­rung der Car­bon-Ef­fi­ci­en­cy-Ra­tio im ver­gan­ge­nen Som­mer ei­ne ste­te Ver­rin­ge­rung des CO2-Fuß­ab­drucks un­se­res Port­fo­li­os fest­stel­len.“ Ein Weg, den La Françai­se As­set Ma­nage­ment wei­ter be­schrei­ten möch­te. Fast zwei Drit­tel al­ler Wer­te wur­den im zwei­ten Quar­tal aus­ge­tauscht. Dies führ­te auch zu ei­ner Ver­än­de­rung in der Län­der­ge­wich­tung. Bis­her auf Platz zwei, hat die Schweiz in die­ser Re­al­lo­ka­ti­on Frank­reich (knapp 17 Pro­zent) über­holt und steht nun mit neun ver­tre­te­nen Un­ter­neh­men (25 Pro­zent) auf Platz eins. Mit rund elf Pro­zent fol­gen die Nie­der­lan­de vor Finn­land mit gut 8 Pro­zent. Als ein­zi­ges deut­sches Un­ter­neh­men ist nur noch die Bei­ers­dorf AG ver­tre­ten und bil­det da­mit knapp drei Pro­zent des Port­fo­li­os ab.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!

Hansainvest verkauft in Paris:

AEW kauft Bürokomplex

von Gerhard Rodler

Und wei­ter geht es be­reits, und zwar oh­ne Ri­si­ko­auf­schlag: Han­sain­vest Re­al As­sets hat in Pa­ris in der Rue de Pro­ny 58 bis 60 im 17. Ar­ron­dis­se­ment ei­ne Bü­ro­im­mo­bi­lie an AEW ver­äu­ßert. AEW er­wirbt das Ob­jekt im Rah­men ei­nes deut­schen Im­mo­bi­li­en-Spe­zi­al­fonds. „Mit die­ser ex­trem er­folg­rei­chen Trans­ak­ti­on set­zen wir die Op­ti­mie­rung un­se­res eu­ro­päi­schen Port­fo­li­os hin­sicht­lich re­gio­na­ler Streu­ung, Ren­dite­po­ten­zi­al und Nut­zungs­ar­ten kon­se­quent fort“, kom­men­tiert Ni­cho­las Brinck­mann, Spre­cher der Ge­schäfts­füh­rung von Han­sain­vest Re­al As­sets.
Der in den 1970er-Jah­ren ent­wi­ckel­te Ge­bäu­de­kom­plex be­steht aus zwei Tei­len: ei­nem ne­unge­schos­si­gen Ob­jekt an der Rue Jouff­roy d'Abb­ans und ei­nem sechs­ge­schos­si­gen Ge­bäu­de an der Rue de Pro­ny. Zu­sam­men um­fas­sen die­se ei­ne Miet­flä­che - be­ste­hend aus Bü­ro- wie auch Ein­zel­han­dels­flä­chen - von rund 3.500 m². Die Lie­gen­schaft ist voll ver­mie­tet und weist ei­nen di­ver­si­fi­zier­ten Mie­ter-Mix auf. Un­ter an­de­rem sind An­bie­ter aus den Be­rei­chen Tou­ris­mus, Fle­xi­ble Works­pace so­wie Car­sha­ring ver­tre­ten.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!
9

Stockholm: Widerstand gebrochen

Stock­holm ist ein Bei­spiel, wie es geht. Der auf sie­ben Mo­na­te be­fris­te­te Pi­lot­ver­such ei­ner Ci­ty­maut mün­de­te in ei­ner Bür­ger­ab­stim­mung. Seit Au­gust 2007 ist das Pro­jekt wie­der ein­ge­führt. Der Ver­kehr ist seit­her um 25 % ge­sun­ken - ob­wohl die Re­gi­on von Stock­holm seit­her um 350.000 Men­schen ge­wach­sen ist. Gun­nar Sö­der­holm, Ab­tei­lungs­lei­ter Um­welt und Ge­sund­heit im Rat­haus, der auch als Spea­ker bei der Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence 2018 in Wien auf­tre­ten wird, spricht über sei­ne Er­fah­run­gen.Wie of­fen war die Be­völ­ke­rung bei Pro­jekt­start? Gun­nar Sö­der­holm: Ei­nen Mo­nat vor der Test-Ein­füh­rung wa­ren 80 % da­ge­gen. Da­nach 53 % da­für.Wie geht das? Sö­der­holm: Ich den­ke, dass der Ver­such die Be­völ­ke­rung über­zeugt hat, dass das Le­ben we­ni­ger stress­reich, die Luft bes­ser und al­les ru­hi­ger wird. Wenn man da­vor ab­stimmt, be­kommt man 75 % Nein-Stim­men, wie in Edin­burgh.War die Ein­füh­rung für die Stadt teu­er? Sö­der­holm: Ja. Die Ge­samt­kos­ten la­gen bei 300 Mil­lio­nen Eu­ro, ein Drit­tel da­von ging in den Aus­bau des öf­fent­li­chen Ver­kehrs. 200 neue Bus­se, 20 neue Bus­li­ni­en, wei­te­rer U-Bahn-Aus­bau und Stadt­bah­nen. Das Sys­tem selbst kos­te­te 200 Mil­lio­nen Eu­ro. Schon wäh­rend der Ver­suchs­zeit ist gut die Hälf­te wie­der her­ein­ge­spielt wor­den. So ge­se­hen war es wohl der bil­ligs­te Weg, den Ver­kehr aus­zu­bau­en. Für den In­di­vi­du­al­ver­kehr hät­ten wir ver­gleich­bar viel­leicht hun­dert­mal mehr aus­ge­ben müs­sen. Die Kos­ten der Pi­lot­pha­se wur­den vom Staat ge­tra­gen.Die Ver­füg­bar­keit von La­de­sta­tio­nen ist ein kri­ti­scher Er­folgs­fak­tor. Ist das fi­nan­zier­bar? Sö­der­holm: La­de­sta­tio­nen sind ei­ne nö­ti­ge Res­sour­ce, die es zu fi­nan­zie­ren gilt.Sind Ein­nah­men aus La­de­sta­tio­nen zweck­ge­bun­den für den Aus­bau des öf­fent­li­chen Ver­kehrs? Sö­der­holm: Ja, das war auch das Er­geb­nis der Bür­ger­be­fra­gung. Zehn Jah­re ha­ben wir den Preis gleich ge­las­sen, An­fang 2016 um 75 % er­höht. Den­noch ist die Nach­fra­ge wei­ter um 2 bis 3 Pro­zent ge­stie­gen. Gleich­zei­tig ist die Ver­kehrs­be­las­tung beim In­di­vi­du­al­ver­kehr gleich ge­blie­ben, ob­wohl es im Raum Stock­holm 350.000 mehr Men­schen gibt.Wie lan­ge läuft das Pro­jekt? Sö­der­holm: Es gibt kein de­fi­nier­tes En­de. Je­de Re­gie­rung könn­te es so­fort stop­pen, so sie da­für ei­ne Mehr­heit hat. Zu­letzt ha­ben sich 65 % der Stock­hol­mer für die Bei­be­hal­tung des Sys­tems aus­ge­spro­chen.Ih­re Vi­si­on für Stock­holm? Sö­der­holm: Bis 2040 wol­len wir CO2-frei sein. Wir bau­en gro­ße Stra­ßen zu­rück und re­ser­vie­ren die Hälf­te für den öf­fent­li­chen Ver­kehr und Fahr­rä­der.

Zum Artikel
Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.

Warten auf den Stein der Weisen

Der Han­del ist im Wan­del. Und zwar so rasch und ra­di­kal wie noch nie - und das hat nicht nur mit On­line zu tun. Die dies­jäh­ri­ge Ma­pic war da­her vor al­lem der Sinn­su­che ge­wid­met. Es ist ein we­nig wie bei der Maus im An­ge­sicht der Schlan­ge. Es ist klar, dass es jetzt um das blan­ke Über­le­ben geht, aber ir­gend­wie fehlt die ret­ten­de Idee, ob, wo­hin und wie man sich da­zu be­we­gen soll.Noch nie zu­vor war die Ma­pic so sehr von Un­si­cher­hei­ten über die Zu­kunft ge­prägt wie in die­ser No­vem­ber­wo­che. Die - im Ver­gleich zu 2007 schon deut­lich be­schei­de­ne­ren - Events und Din­ners ein­zel­ner Aus­stel­ler und der be­rufs­be­dingt zur Schau ge­stell­te Op­ti­mis­mus für die ei­ge­nen Pro­jek­te kön­nen in­des­sen den kri­ti­schen Be­ob­ach­ter nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die Re­tail­im­mo­bi­li­en­bran­che den Weg für die Zu­kunft noch nicht wirk­lich ent­deckt hat. Mehr als 8.500 De­le­gier­te aus 80 Län­dern, da­von 2.100 Ein­zel­händ­ler, 2.500 Ent­wick­ler und 1.000 In­ves­to­ren, wa­ren in die­sem Jahr auf der Ma­pic prä­sent.Für vie­le da­von war es vor al­lem auch ei­ne Su­che nach neu­en We­gen. Mie­ter wech­seln öf­ter "An­bie­ter von Ein­zel­han­dels­flä­chen müs­sen in den nächs­ten zehn Jah­ren mit so vie­len Mie­ter­wech­seln rech­nen wie sel­ten zu­vor", pro­gnos­ti­ziert Jörg Bit­zer, Lei­ter des Be­reichs Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en bei EHL Im­mo­bi­li­en. "Ei­ner­seits wer­den ins­be­son­de­re in Mit­tel­eu­ro­pa zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Groß­mie­ter aus den Be­rei­chen Tex­til, Schu­he und Elek­tro­nik oder auch Ban­ken Flä­chen re­du­zie­ren, an­de­rer­seits drängt ei­ne Viel­zahl von neu­en, oft­mals al­ler­dings auch klei­ne­ren Kon­zep­ten auf den Markt, die für gut ge­ma­nag­te Stand­or­te ei­ne enor­me Chan­ce dar­stel­len. Es wird al­so län­ger­fris­tig we­ni­ger Flä­chen­nach­fra­ge ge­ben und wir wer­den ganz an­de­re Shops und Dienst­leis­ter se­hen als heu­te." Big Da­ta im Kom­men In­des­sen hat der In­no­va­ti­ons­markt er­war­tungs­ge­mäß auch kei­ne um­wer­fen­den Neu­hei­ten ge­bracht: Big Da­ta und Ein­satz­mög­lich­kei­ten für künst­li­che In­tel­li­genz wa­ren hier wohl die in­ter­es­san­tes­ten Haupt­the­men. Und na­tür­lich neue Un­ter­hal­tungs­ide­en und Gastro­kon­zep­te, mit de­nen dem wach­sen­den On­line-Han­del et­was ent­ge­gen­ge­setzt wer­den soll. Die zwei­te gro­ße Ver­än­de­rung ist eben­falls dem Trend zum er­leb­nis­ori­en­tier­ten Ein­kauf ge­schul­det: die star­ke Aus­wei­tung von En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­ten. Vir­tu­al-Rea­li­ty-Er­leb­nis­se in 3D-Shows, Ga­ming Are­as, auf­wen­di­ge Kin­der­er­leb­nis­be­rei­che oder auch bis zu meh­re­re Tau­send Qua­drat­me­ter gro­ße Sport­be­rei­che - z.B. Tram­po­lin­parks - sind nur ei­ni­ge der neu­en En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­te, die auf der MA­PIC auf enor­mes In­ter­es­se stie­ßen. "Die Viel­zahl der Show- und Mit­mach­an­ge­bo­te wird da­zu füh­ren, dass die Ver­weil­dau­er im Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft deut­lich zu­neh­men wird", so Bit­zer. Frei­lich ist es Jam­mern auf ho­hem Ni­veau, was hier be­trie­ben wird. Im zu­rück­lie­gen­den Jahr­zehnt ist die Re­tail-Ver­kaufs­flä­che um zwölf Pro­zent ge­stie­gen - und zwar durch­schnitt­lich pro Jahr! Flä­chen­trei­ber da­bei wa­ren - und sind es auch wei­ter­hin - vor al­lem Chi­na und In­di­en. Auf die­se bei­den Märk­te set­zen die welt­weit ak­ti­ven 150 Top- mar­ken in der Re­tail­sze­ne auch ih­re Haupt­an­stren­gun­gen. "Chi­na ist ein be­son­ders viel­ver­spre­chen­der Markt für Out­lets", sagt Lois Lu Yi, VP von Bei­jing Ca­pi­tal Grand, ei­ner in Hong Kong an­ge­sie­del­ten In­vest­ment Hol­ding Ge­sell­schaft, die auch selbst ent­wi­ckelt. "Die ge­sam­te Out­let­flä­che in Chi­na wächst pro Jahr um der­zeit 34 Pro­zent. Bei Kauf­häu­sern liegt das Wachs­tum bei 8 Pro­zent, bei Shop­ping Malls bei 29 Pro­zent." Aber auch in Eu­ro­pa gibt es Ak­ti­vi­tä­ten. Hier sol­len vor al­lem (neue) Gas­tro­no­mie­kon­zep­te schrump­fen­de Han­dels­flä­chen kom­pen­sie­ren. Fol­ge­rich­tig hat Ma­pic-Che­fin Na­tha­lie De­pe­tro auch für nächs­tes Jahr ei­ne neue Ver­an­stal­tung, die Ma­pic Es­sen & Trin­ken in Mai­land, an­ge­kün­digt. Neue Tech­no­lo­gi­en im Ein­zel­han­del ge­hen aber noch weit über On­line-Han­del und Big Da­ta hin­aus. Durch Au­to­ma­ti­sie­rung und Ro­bo­ter wird sich die Zahl der Jobs im Ein­zel­han­del bis 2030 än­dern. Ei­ni­ge au­to­ma­ti­sier­te Pro­zes­se wer­den mensch­li­che Ar­beits­kräf­te er­set­zen. Das "In­ter­net der Din­ge" wird laut ei­ner CB­RE-Stu­die zur Nor­ma­li­tät. Durch die vor­an­schrei­ten­de In­te­gra­ti­on von Mil­li­ar­den an Er­ken­nungs­zei­chen und Mar­kie­run­gen er­hal­ten Ein­zel­händ­ler mehr und mehr In­for­ma­tio­nen über die Kauf­sche­ma­ta von Kun­den. Re­tailer kön­nen so das Kauf­ver­hal­ten und die Be­dürf­nis­se der Kun­den be­reits an­ti­zi­pie­ren und La­ger­be­stän­de so­wie Aus­lie­fe­rung ent­spre­chend ef­fi­zi­en­ter ge­stal­ten. Dank in­tel­li­gen­ter Ge­rä­te­tech­no­lo­gie - wie Smart­pho­nes - kön­nen Ver­brau­cher buch­stäb­lich über­all und zu je­der Zeit kau­fen, was sie se­hen. Ei­ne ein­fa­che Echt­zeit- Bil­der­ken­nungs-Ana­ly­se macht al­les "kauf­bar" - von je­der Quel­le. Und: Stores wer­den zu Show­rooms und fun­gie­ren als Mar­ken­bot­schaf­ter, die sich auf Mar­ken­er­leb­nis­se kon­zen­trie­ren. Shop­ping be­deu­tet Mar­ken­er­leb­nis, in das man ein­taucht und bei dem man die Bin­dung mit der Mar­ke in­ten­si­viert. Der Kon­su­ment des Jah­res 2030 hat im­mer noch den Wunsch, ei­nen Store zu be­su­chen. Die Kon­su­men­ten wün­schen sich neue Er­fah­run­gen. Ein­zel­händ­ler wer­den die­se Ge­le­gen­heit er­grei­fen und Er­leb­nis­se mit mehr In­ter­ak­ti­on und Lern­ef­fek­ten für Kon­su­men­ten kre­ieren. Frei­lich, das be­deu­tet auch mehr Ar­beit für das Cen­ter­ma­nage­ment. Bit­zer: "Das Cen­ter­ma­nage­ment wird so kom­plex wie nie zu­vor sein. Tech­ni­sche Neue­run­gen sind zu im­ple­men­tie­ren, bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men, und statt mit we­ni­gen Ex­pan­si­ons­ma­na­gern ei­ni­ger glo­ba­ler Ein­zel­han­dels­kon­zer­ne zu re­den, muss man künf­tig in ei­ner deut­lich viel­fäl­ti­ge­ren Ein­zel­han­dels­sze­ne eng ver­netzt sein, um die neu­en Re­tail-, Gas­tro- und En­ter­tain­ment­kon­zep­te zu ge­win­nen, oh­ne die das Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft ein­fach nicht mehr er­folg­reich sein kann."

Zum Artikel

Spezialist/in Immobilienvertrieb Wohnimmobilien

DWL Consulting ... zum Inserat