Wohnen bleibt nach wie vor krisensicher

Auch Logistikimmobilien gewinnen Attraktivität

von Charles Steiner

In Zeiten der Corona-Krise stellt sich heraus: Besonders Wohnimmobilien gelten als krisensicher. Das geht nicht nur aus Informationen von vielen Branchenteilnehmern hervor, sondern auch aus einer aktuellen Analyse von Colliers International.
Derzeit beobachtet Colliers nämlich keine größeren Preisschwankungen oder gar Notverkäufe. „In Einzelfällen könnte es zu Leerständen kommen, wenn z.B. ein geplanter Umzug verschoben wird aufgrund mangelnder Mobilität derzeit“, so Felix von Saucken, Head of Residential bei Colliers International. Mehr noch: Diese Anlageklasse erweise sich in diesen Tagen sogar als besonders robust. Saucken: „Angesichts der Verwerfungen an den Börsen und der weiter niedrigen Finanzierungszinsen werden Anleger den sicheren Hafen Residential bevorzugen.“
Ebenso in den Vordergrund rücken Logistikimmobilien, wie eine Blitzumfrage von Colliers International ergibt. Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics EMEA bei Colliers International: „Besonders Onlinehändler wie Amazon erwarten durch die derzeitigen Einschränkungen bei Einkaufsmöglichkeiten für den mittel- und langfristigen Bedarf in der kommenden Zeit einen starken Anstieg ihrer Bestellungen. Die Bereitschaft Einkäufe online zu tätigen ist derzeit so hoch wie noch nie zuvor. Kurzfristige Lagerlösungen sind daher aktuell sehr nachgefragt.“
Und noch ein Umstand dürfte sogar zum Umdenken der internationalen Handelsbeziehungen führen: Während es im Bereich Lagerlogistik und der lokalen Produktion von Bedarfsgütern derzeit boomt, würden sich die Meldungen zu vorläufigen Werksschließungen von Volkswagen, Daimler und Co. aus. Die Produktion im eigenen Land und die daraus hervorgehenden kurzen Lieferwege stellten sich zunehmend als Vorteil heraus. Die Lieferengpässe insbesondere der Automotive-Branche sind überwiegend auf die stockenden Importe aus dem Ausland insbesondere China zurückzuführen. Das Resultat, so Kunz: „21 Prozent der Teilnehmer sind sogar der Meinung, dass die aktuelle Phase langfristige Auswirkungen auf die Handelsbeziehung zu China haben wird.“
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Immo FutureLab vertagt

Termin findet am 8. September statt

von Charles Steiner

Das Immo FutureLab, das ursprünglich am 12. Mai hätte stattfinden sollen, wird jetzt aufgrund der aktuellen Entwicklungen verschoben. Der neue Termin ist am 8. September im Reaktor in der Geblergasse, heißt es vom Veranstalter epmedia in einem entsprechenden Informationsschreiben.
Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit, sollte der Ausweichtermin nicht wahrgenommen werden können, werden die Eintrtittskarten natürlich refundiert. Alle Informationen sind unter www.immofuturelab.at abrufbar.
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Immofinanz kompensiert Mietentgang

Retail-Mieteinbussen können aufgefangen werden:

von Gerhard Rodler

In sämtlichen Ländern, in denen die Immofinanz Immobilien besitzt und betreibt, sind in den zurückliegenden Tagen behördliche Einschränkungen und Maßnahmen für die Eindämmung von Covid-19 in Kraft gesetzt worden. Vom Bestandsportfolio der Immofinanz in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro per 31. Dezember 2019 entfallen rund 3,0 Milliarden Euro oder 64,0 Prozent auf Büroimmobilien und rund 1,7 Milliarden Euro bzw. 35 Prozent auf Einzelhandelsobjekte.
Die erwähnten behördlichen Einschränkungen werden sich auf die Einzelhandelsstandorte der Immofinanz in den betreffenden Ländern auswirken, heißt es dazu vom Unternehmen.
Länger andauernde Umsatzeinbußen aufgrund angeordneter Geschäftsschließungen werden die wirtschaftliche Situation von Einzelhändlern auch für das gesamte Geschäftsjahr negativ beeinflussen. Dadurch kann sich für einzelne Mieter eine schwierige Kostensituation ergeben. Dabei profitieren die Mieter von generell niedrigen Miet- und Betriebskosten in den kosteneffizienten Retail-Konzepten Vivo! für Shopping Center und Stop Shop für Fachmärkte. Die Immofinanz steht mit ihren Mietern dazu bereits in einem aktiven Dialog, um die Herausforderungen gemeinsam zu meistern und nimmt ihre Verantwortung gegenüber den Einzelhändlern, deren Mitarbeitern sowie Kunden sehr ernst.
Die Immofinanz verfügte über eine konservative Kapital- und Finanzierungsstruktur und sei damit gut vorbereitet, um auf künftige Herausforderungen rasch und flexibel zu reagieren, heißt es weiter. Der Netto-LTV liegt per 31. Dezember 2019 mit voraussichtlich rund 43,1 Prozent nur leicht unter dem Wert von Ende September 2019.
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Nachfrage nach Eigentum reißt nicht ab

Digitale Vermarktung immer wichtiger

von Charles Steiner

Gerade in Krisenzeiten zeigt sich deutlich: Wohneigentum wird mehr denn je als sehr sicherer Hafen angesehen. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen reißt nicht ab. Im Gegenteil: Michael Schmidt, Geschäftsführender Gesellschafter der 3SI Immogroup, berichtet gegenüber dem immoflash, dass man aktuell viele Anfragen nach Eigentumswohnungen verzeichne: „Die Schockstarre hat bei uns nur einen Tag gedauert. Wir haben nicht nur viele Anfragen, sondern auch jede Menge Angebote, darunter auch ein Zinshaus.“
Die Digitalisierung spiele bei der 3SI Immogroup dabei eine wesentliche Rolle. Man habe in den Jahren zuvor in diesem Bereich massiv ausgebaut, weswegen man jetzt gerüstet ist. Schmidt: "Wir haben viele virtuelle Besichtigungen. Über unser Maklerunternehmen immofair bieten wir sogar 360 Grad-Rundgänge an." Das werde derzeit auch sehr gut angenommen, so Schmidt.
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2019 weniger Zwangsversteigerungen

Volumen wegen wenigen teuren Objekten aber gestiegen

von Charles Steiner

Was die Anzahl der Zwangsversteigerungstermine im Immobilienbereich betrifft, sind die Zahlen im Vorjahr weiterhin rückläufig gewesen. Einer aktuellen Analyse von Smart Facts zufolge, seien die Termine 2019 um 3,1 Prozent auf knapp unter 1.400 Termine gesunken. Zwar sei das Schätzwertvolumen um gut ein Viertel auf über 408 Millionen Euro gestiegen, allerdings sei dies weniger auf die Preis- und Wertsteigerungen von Immobilien in den vergangenen Jahren zurückzuführen, sondern vielmehr auf zur Versteigerung anberaumte Großprojekte im höheren zweistelligen Bereich.
Die Versteigerungstermine für Wohnimmobilien seien laut der Analyse nach einem deutlichen Rückgang 2018 (-22,9 Prozent) diesmal fast unverändert (-0,8 Prozent) gewesen, die Termine von Gewerbeimmobilien hingegen nahmen wie schon im Vorjahr (-16,1 Prozent) wieder stark ab (- 22,7 Prozent). Demgegenüber verzeichneten Grundstücke einen Anstieg um 24,8 Prozent (nach einem kleinen Rückgang um 1,3 Prozent im Vorjahr), welcher vorwiegend auf Grundstücke mit der Widmung „Grünland Forstwirtschaft“ zurückzuführen ist.
Die Aufteilung der ZV-Termine nach den einzelnen Bundesländern habe sich laut Smart Facts nicht wesentlich geändert: Niederösterreich führe nach wie vor das Feld vor der Steiermark und Kärnten an, Burgenland, Salzburg und Vorarlberg bilden den Abschluss. Im Mittelfeld habe es es, wie auch schon in den Jahren zuvor, kleinere Verschiebungen, gegeben, die aber nicht signifikant erscheinen.

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WIM findet "sicher" im Herbst statt

Termin noch offen, aber nicht parallel zur Wohnen & Interieur

von Gerhard Rodler

Die im Zuge der bekannten Virus-Turbulenzen im März vorerst abgesagte Wiener Immobilien Messe (WIM) kommt aller Voraussicht nunmehr im Herbst.
Ursprünglich hätte die WIM wie üblich parallel zur Wohnen & Interieur stattfinden sollen. Das wird jetzt aber für den Herbsttermin eher nicht gehen. Denn für die Wohnen & Interieur steht seit Ende der Woche ein neuer Termin fest. Dieser ist der 22 bis 26. Oktober 2020 in der Messe Wien. Zu diesem Termin kann die WIM aber voraussichtlich nicht noch zusätzlich stattfinden. Denn gleichzeitig findet auch die "Gewinn"-Messe statt. Und eine zusätzliche Messe würde die Kapazität des Kongresszentrums eindeutig sprengen.
Paul Hammerl, Director Brand PR von Reed Exhibitions Messe Wien zu immoflash: "Derzeit wird noch nach einem passenden Termin gesucht, aber wir sind sicher, dass die WIM in diesem Jahr noch stattfinden wird."
Zwischenzeitig seit die WIM aber stark und gut gebucht genug, um als "stand alone"-Messe erfolgreich zu sein.
Zumindest die Wohnen und Interieur wird aber 2021 wieder auf ihren alten Stammplatz im März stattfinden. Und damit möglicherweise auch wieder die WIM.
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Das müssen Mieter und Vermieter wissen

Umgang mit geschlossenen Büros und Geschäftsflächen

von Charles Steiner

Nachdem der Coronavirus das Leben auch in den Büros und Geschäftsflächen nahezu vollständig zum Erliegen gebracht hatte - ein Umstand, mit dem noch keiner Erfahrung hatte - stellen sich sowohl bei Mietern als auch Vermietern einige Fragen. Nämlich: Wie sieht das mit der Miete aus, wenn gar kein oder nur extrem reduzierter Betrieb möglich ist. Deloitte Legal liefert dazu einen Überblick.
Wenn der Mieter den Mietgegenstand aufgrund außergewöhnlicher Fälle wie COVID-19 gar nicht benutzen kann, muss kein Mietzins bezahlt werden. Ist das Mietobjekt nur teilweise für den vereinbarten Gebrauch wie beispielsweise als Verkaufsraum nutzbar, so muss der Mietzins gemäß § 1105 ABGB nur teilweise entrichtet werden, heißt es vonseiten Deloitte Legal. So weit, so klar - doch es gibt allerdings Abweichungen, gibt Gabriele Etzl, Partnerin bei Jank Weiler Operenyi/Deloitte Legal zu bedenken: „So könnte zum Beispiel geregelt werden, dass der Mieter das Risiko von außerordentlichen Zufällen wie Epidemien trägt. Derartige Regelungen können im Rahmen der gesetzlich zulässigen Grenzen wirksam vereinbart werden. Es sollte daher in jedem Einzelfall geprüft werden, ob und inwieweit Ansprüche des Mieters auf Mietzinsminderung auch tatsächlich bestehen.“
Denn: Fraglich ist, ob der Anspruch auf Entfall oder Reduktion der Miete auch auf Mieter von Büros zutrifft. Es gibt derzeit keine verordneten Schließungen von Büros, sondern lediglich den Aufruf zu Home Office. Jedoch könnten auch hier möglicherweise Ansprüche auf Mietentfall oder -reduktion bestehen. Da es naturgemäß wenig Judikatur zum Thema gibt, kann diese Frage nicht eindeutig beantwortet werden und muss im Einzelfall betrachtet werden. Zwar bestehe die Möglichkeit, dass der Vermieter Anspruch auf Entschädigung durch den Krisenbewältigungsfonds geltend machen kann, aber „hier bleibt es abzuwarten, welche speziellen Verordnungen dazu noch erlassen werden“, so Etzl.
Anders stellt sich die Lage bei Pachtverträgen dar: Gemäß § 1105 ABGB ist der Pächter nur dann zum Erlass des Pachtzinses berechtigt, wenn der Pachtgegenstand noch beschränkt brauchbar ist, und durch den außerordentlichen Zufall die Nutzung des nur auf ein Jahr gepachteten Objektes um mehr als die Hälfte des gewöhnlichen Ertrages gefallen ist. Der Pächter hat dabei Anspruch auf eine aliquote Reduzierung des Pachtzinses. Bei Pachtverträgen mit einer Dauer von mehr als einem Jahr hat der Pächter keinen Anspruch auf Pachtzinsreduktion, wenn der Pachtgegenstand noch beschränkt brauchbar ist.
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Mehr Nachfrage nach Lagerflächen

Retail auf Warteposition

von Gerhard Rodler

Corona und die Folgen: Der online-Handel geht in diesen Tagen praktisch durch die Decke. Das hat auch eine gewaltige Auswirkung auf Logistikflächen. Die Makler - unter anderem Otto Immobilien - registrieren schon jetzt, wenige Tage nach den Ausgangsbeschränkungen - einen massiven Anstieg an Nachfragen nach Logistikflächen.
Damit straft die Assetklasse Logistikimmobilien zumindest derzeit alle Prognosen Lügen, die gerade für diesen Bereich ein überdurchschnittlich hohes Konjunkturrisiko attestiert hatten.
Genau umgekehrt sieht es naturgemäß bei Retailimmobilien aus: Da haben auch die sonst sehr expansiven Unternehmen praktisch eine Notbremsung hingelegt und warten wohl die nächsten Entwicklungen ab.
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Täglich verlieren Shops 30 Millionen Euro

In Einkaufszentren sind 3 Millionen m2 geschlossen:

von Gerhard Rodler

Täglich gehen den Shopbetreibern allein in den österreichischen Einkaufszentren aufgrund des Shutdown 68,5 Prozent des Umsatzes verloren. Das sind jeden Tag (!) 29,7 Millionen Euro (brutto), hat der Berater Standort + Markt errechnet. Standort + Markt hat den voraussichtlichen täglichen Umsatzrückgangs bei den Shopflächen in Shopping Center, aber auch ausgewählten Innenstädten gerichtet. Auf Basis unserer gerade in Fertigstellung befindlichen S+M Dokumentation Shopping Center Österreich 2019/20 gibt es in Österreich 242 Shopping Center mit insgesamt 4,07 Mio m² vermietbarer Shopfläche, davon 141 Shopping Malls und 101 Retail Parks. Der jährliche Bruttoumsatz dieser 242 Center lag im Jahr 2019 bei rund 13,0 Milliarden Euro (vorläufiger Wert), der von gut 8.700 Shops erwirtschaftet wird.
Von den rund 4,1 Millionen m² Shopfläche in den österreichischen Einkaufszentren sind etwa 77 Prozent, damit rund 3,1 Millionen m² Shopflächen im Zuge der Regierungsmaßnahmen geschlossen bleiben müssen. Auf Basis des Vorjahresbruttoumsatzes (rund 13,0 Milliarden Euro) dieser Zentren lässt sich für 300 Öffnungstage ein erster theoretischer tagesdurchschnittlicher Umsatzsollwert für sämtliche Shopflächen in den österreichischen Einkaufszentren ermitteln. Dieser Sollwert liegt bei 43,3 Mio Euro täglich. Tatsächlich wird aber nur 31,5 Prozent des Umsatzes erzielt.
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Pallas Capital und Bendura starten Fonds

Mezzaninkapital für Projektentwickler im Euro-Raum

von Stefan Posch

Pallas Capital und Bendura Fund Management, eine eine 100 Prozent Tochter der Bendura Bank, starten gemeinsamen einen Immobilienfinanzierungs-Fonds. Das Produkt „Pallas Capital High Yield R.E. SICAV“ ist ab sofort aktiv und richtet sich an professionelle Anleger bzw. weitere zulässige Anleger.
Der Fonds soll Projektentwicklern im Euro-Raum Mezzaninkapital zur Verfügung stellen und gleichzeitig eine nachhaltig rendite-orientierte Strategie für Investoren bieten. In der aktuellen Marktlage sei der flexible Abruf von Kapital und die Sicherstellung ausreichender Liquidität wesentlich für die Immobilienbranche, heißt es vonseiten Pallas Capital. Das Team rund um Florian Koschat und Helmut Kogler habe bereits eine Pipeline an neuen Projekten und freue sich auf diese neue Herausforderung.
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Bauwert eröffnet neu

Wiener Standort mit neuem Look

von Günther Schneider

Die Bauwert Projektmanagement, ein auf die Abwicklung großer und komplexer Bauprojekte spezialisiertes Unternehmen, wächst und hat jetzt den Wiener Standort erneuert. Das neu eröffnete Wiener Büro soll eine optimale Verfügbarkeit für die anstehenden Projekte der kommenden Jahre leisten. Auftraggeber sind unter anderem der Wiener Krankenanstalten Verbund (KAV) aber auch private Investoren und Bauherren. Das Bauwert Projektmanagement Team übernimmt die Projektentwicklung, das Management, die begleitende Kontrolle oder das Generalplaner-Management bei verschiedenen Großbauvorhaben im deutschsprachigen Raum.
Auch die Geschäftsführung hat sich geändert: Seit März sind Gerald Nüssel und Peter Köstenberger sind seit März 2020 zu gleichen Teilen Geschäftsführer der Bauwert Projektmanagement.
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ZIA fordert Fonds für deutsche Mieter

Maßnahmenpaket würde nicht ausreichen

von Stefan Posch

Die deutsche Regierung prüft gerade ein Kündigungsverbot bei coronabedingten Zahlungsausfällen der Miete. Sowohl bei Wohn- als auch bei Gewerbemieten sollen die Mietzahlungen in der Zeit der Pandemie gestundet werden.
Der Verband ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss begrüßt die Vorschläge der Bundesregierung, fordert aber weitere Maßnahmen. „Die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Maßnahmen sind ein guter und wichtiger erster Schritt, der voraussichtlich aber nicht ausreichen wird, um die Folgen aus der Covid-19-Krise ausreichend abzumildern. Daher sind in der kommenden Woche weitere, weitergehende Maßnahmen zu untersuchen“, erklärte ZIA-Präsident Andreas Mattner. In der Ausgestaltung passe noch nicht alles zusammen, insbesondere müsse bei einem so massiven Eingriff die Frist für solche Maßnahmen zunächst auf drei Monate gesetzt werden, um dann die Lage neu zu beurteilen.
Zu den Gesetzesmaßnahmen zum Thema Wohnen sagte Mattner: „Dieses Rechtspaket muss zu Ende gedacht werden und darf nicht alleine ohne Hilfspakete für bedürftige Mieter stehen. Dazu gibt es bereits Vorschläge, einen Fonds zu gründen. In dem Zusammenhang hat der ZIA schon früher eine Ausweitung des Wohngeldes gefordert.“ In jedem Fall müssten die Mieter in die Lage versetzt werden, die Mieten zeitnah wieder zu zahlen, sonst gefährde man das dahinterstehe System der gesamten Wohnungswirtschaft und schade damit allen Beteiligten.
Zu den Gesetzesmaßnahmen, die die Gewerbemieter betreffen kommentierte der ZIA-Präsident: „Die Lage für Gewerbemieter ist umso fataler als im Handel ja bereits Geschäfte geschlossen wurden, Hotels keine Gäste mehr haben und Einnahmen sofort fehlen, daher sind mehr Sachverhalte zu berücksichtigen auch um laufende Projekte zu retten, damit nicht Mietern, Bauunternehmen und Bestandshaltern Schäden entstehen.“ Er sagte weiter, dass die Durchkreuzung fundamentaler zivilrechtlicher Grundsätze von Leistung und Gegenleistung nur dann funktionieren könne, wenn der ausfallende Mieter, durch die bereits von der Bundesregierung und auch Landesregierungen zugesagten Hilfen z.B. in Form von KfW-Krediten und steuerlichen Förderungen in einem Gesamtsystem funktioniert. „Andernfalls droht eine Aushebelung unseres bewährten deutschen Zivilrechts sowie nicht stemmbare Folgen für die Wirtschaft. Daher muss das vorliegende Gesetzgebungspaket streng mit den Fördermaßnahmen des Bundes verknüpft werden“, so Mattner.
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ImmoScout24 startet Soforprogramm

Zur Unterstützung für Kunden und Partner

von Stefan Posch

ImmoScout24 hat ein Sofortprogramm zur Unterstützung ihrer Kunden und Partner gestartet. So soll ab dem 1. April den gewerblichen Kunden, (die dies für sich in Anspruch nehmen wollen,) ein neunmonatiger Zahlungsaufschub für ihre Monatsrechnung gewährleistet werden. Zudem sollen ab Ende dieser Woche private Immobilienanzeigen auch kostenlos inseriert werden können. Diese Maßnahme gilt zunächst für einen Zeitraum von 4 Wochen. Darüber hinaus sollen, sobald die akute Krisenphase überwunden ist, bestehenden Makler-Kunden zusätzliche kostenlose Anfragen zur Mandatsgewinnung zur Verfügung stehen. Schon seit vorige Woche können Kunden virtuelle 360-Grad-Rundgänge kostenlos in ihre Immobilieninserate aufnehmen. Laut ImmoScout24 soll das Programm einen Beitrag leisten, die Wucht der Krise für unsere Kunden und Partner zu mildern.
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Leipzig bleibt beliebt

Investor kauft Anlageimmobilie

von Günther Schneider

Was Anlageimmobilien betrifft, bleibt Leipzig ein wichtiger Hotspot in Deutschland. Ein gewerblicher Investor aus Hessen etwa hat jetzt in Leipzig Neustadt/Neuschönefeld ein Wohn- und Geschäftshaus mit einer Gesamtnutzfläche von ca. 1.313 m² gekauft. Die Immobilie in der Kohlgartenstraße verfügt über 19 Wohnungen (ca. 1.106 m²) und zwei Gewerbeeinheiten (rd. 207 m²). Verkäufer war eine Grundstücksgemeinschaft aus Hessen. Beratend und vermittelnd tätig war Engel & Völkers Commercial Leipzig. Über den Kaufpreis sind keine Angaben gemacht worden.
Und ausserdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

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Retail-Mieteinbussen können aufgefangen werden:

Immofinanz kompensiert Mietentgang

von Gerhard Rodler

In sämt­li­chen Län­dern, in de­nen die Im­mo­fi­nanz Im­mo­bi­li­en be­sitzt und be­treibt, sind in den zu­rück­lie­gen­den Ta­gen be­hörd­li­che Ein­schrän­kun­gen und Maß­nah­men für die Ein­däm­mung von Co­vid-19 in Kraft ge­setzt wor­den. Vom Be­stand­sport­fo­lio der Im­mo­fi­nanz in Hö­he von rund 4,7 Mil­li­ar­den Eu­ro per 31. De­zem­ber 2019 ent­fal­len rund 3,0 Mil­li­ar­den Eu­ro oder 64,0 Pro­zent auf Bü­ro­im­mo­bi­li­en und rund 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro bzw. 35 Pro­zent auf Ein­zel­han­dels­ob­jek­te.
Die er­wähn­ten be­hörd­li­chen Ein­schrän­kun­gen wer­den sich auf die Ein­zel­han­dels­stand­or­te der Im­mo­fi­nanz in den be­tref­fen­den Län­dern aus­wir­ken, heißt es da­zu vom Un­ter­neh­men.
Län­ger an­dau­ern­de Um­satz­ein­bu­ßen auf­grund an­ge­ord­ne­ter Ge­schäfts­schlie­ßun­gen wer­den die wirt­schaft­li­che Si­tua­ti­on von Ein­zel­händ­lern auch für das ge­sam­te Ge­schäfts­jahr ne­ga­tiv be­ein­flus­sen. Da­durch kann sich für ein­zel­ne Mie­ter ei­ne schwie­ri­ge Kos­ten­si­tua­ti­on er­ge­ben. Da­bei pro­fi­tie­ren die Mie­ter von ge­ne­rell nied­ri­gen Miet- und Be­triebs­kos­ten in den kos­ten­ef­fi­zi­en­ten Re­tail-Kon­zep­ten Vi­vo! für Shop­ping Cen­ter und Stop Shop für Fach­märk­te. Die Im­mo­fi­nanz steht mit ih­ren Mie­tern da­zu be­reits in ei­nem ak­ti­ven Dia­log, um die Her­aus­for­de­run­gen ge­mein­sam zu meis­tern und nimmt ih­re Ver­ant­wor­tung ge­gen­über den Ein­zel­händ­lern, de­ren Mit­ar­bei­tern so­wie Kun­den sehr ernst.
Die Im­mo­fi­nanz ver­füg­te über ei­ne kon­ser­va­ti­ve Ka­pi­tal- und Fi­nan­zie­rungs­struk­tur und sei da­mit gut vor­be­rei­tet, um auf künf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen rasch und fle­xi­bel zu re­agie­ren, heißt es wei­ter. Der Net­to-LTV liegt per 31. De­zem­ber 2019 mit vor­aus­sicht­lich rund 43,1 Pro­zent nur leicht un­ter dem Wert von En­de Sep­tem­ber 2019.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!

Digitale Vermarktung immer wichtiger

Nachfrage nach Eigentum reißt nicht ab

von Charles Steiner

Ge­ra­de in Kri­sen­zei­ten zeigt sich deut­lich: Wohn­ei­gen­tum wird mehr denn je als sehr si­che­rer Ha­fen an­ge­se­hen. Die Nach­fra­ge nach Ei­gen­tums­woh­nun­gen reißt nicht ab. Im Ge­gen­teil: Mi­cha­el Schmidt, Ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter der 3SI Im­mo­group, be­rich­tet ge­gen­über dem im­mof­lash, dass man ak­tu­ell vie­le An­fra­gen nach Ei­gen­tums­woh­nun­gen ver­zeich­ne: „Die Schock­star­re hat bei uns nur ei­nen Tag ge­dau­ert. Wir ha­ben nicht nur vie­le An­fra­gen, son­dern auch je­de Men­ge An­ge­bo­te, dar­un­ter auch ein Zins­haus.“
Die Di­gi­ta­li­sie­rung spie­le bei der 3SI Im­mo­group da­bei ei­ne we­sent­li­che Rol­le. Man ha­be in den Jah­ren zu­vor in die­sem Be­reich mas­siv aus­ge­baut, wes­we­gen man jetzt ge­rüs­tet ist. Schmidt: "Wir ha­ben vie­le vir­tu­el­le Be­sich­ti­gun­gen. Über un­ser Mak­ler­un­ter­neh­men im­mo­fair bie­ten wir so­gar 360 Grad-Rund­gän­ge an." Das wer­de der­zeit auch sehr gut an­ge­nom­men, so Schmidt.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!
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Volumen wegen wenigen teuren Objekten aber gestiegen

2019 weniger Zwangsversteigerungen

von Charles Steiner

Was die An­zahl der Zwangs­ver­stei­ge­rungs­ter­mi­ne im Im­mo­bi­li­en­be­reich be­trifft, sind die Zah­len im Vor­jahr wei­ter­hin rück­läu­fig ge­we­sen. Ei­ner ak­tu­el­len Ana­ly­se von Smart Facts zu­fol­ge, sei­en die Ter­mi­ne 2019 um 3,1 Pro­zent auf knapp un­ter 1.400 Ter­mi­ne ge­sun­ken. Zwar sei das Schätz­wert­vo­lu­men um gut ein Vier­tel auf über 408 Mil­lio­nen Eu­ro ge­stie­gen, al­ler­dings sei dies we­ni­ger auf die Preis- und Wert­stei­ge­run­gen von Im­mo­bi­li­en in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zu­rück­zu­füh­ren, son­dern viel­mehr auf zur Ver­stei­ge­rung an­be­raum­te Groß­pro­jek­te im hö­he­ren zwei­stel­li­gen Be­reich.
Die Ver­stei­ge­rungs­ter­mi­ne für Wohn­im­mo­bi­li­en sei­en laut der Ana­ly­se nach ei­nem deut­li­chen Rück­gang 2018 (-22,9 Pro­zent) dies­mal fast un­ver­än­dert (-0,8 Pro­zent) ge­we­sen, die Ter­mi­ne von Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en hin­ge­gen nah­men wie schon im Vor­jahr (-16,1 Pro­zent) wie­der stark ab (- 22,7 Pro­zent). Dem­ge­gen­über ver­zeich­ne­ten Grund­stü­cke ei­nen An­stieg um 24,8 Pro­zent (nach ei­nem klei­nen Rück­gang um 1,3 Pro­zent im Vor­jahr), wel­cher vor­wie­gend auf Grund­stü­cke mit der Wid­mung „Grün­land Forst­wirt­schaft“ zu­rück­zu­füh­ren ist.
Die Auf­tei­lung der ZV-Ter­mi­ne nach den ein­zel­nen Bun­des­län­dern ha­be sich laut Smart Facts nicht we­sent­lich ge­än­dert: Nie­der­ös­ter­reich füh­re nach wie vor das Feld vor der Stei­er­mark und Kärn­ten an, Bur­gen­land, Salz­burg und Vor­arl­berg bil­den den Ab­schluss. Im Mit­tel­feld ha­be es es, wie auch schon in den Jah­ren zu­vor, klei­ne­re Ver­schie­bun­gen, ge­ge­ben, die aber nicht si­gni­fi­kant er­schei­nen.

Termin noch offen, aber nicht parallel zur Wohnen & Interieur

WIM findet "sicher" im Herbst statt

von Gerhard Rodler

Die im Zu­ge der be­kann­ten Vi­rus-Tur­bu­len­zen im März vor­erst ab­ge­sag­te Wie­ner Im­mo­bi­li­en Mes­se (WIM) kommt al­ler Vor­aus­sicht nun­mehr im Herbst.
Ur­sprüng­lich hät­te die WIM wie üb­lich par­al­lel zur Woh­nen & In­te­ri­eur statt­fin­den sol­len. Das wird jetzt aber für den Herbst­ter­min eher nicht ge­hen. Denn für die Woh­nen & In­te­ri­eur steht seit En­de der Wo­che ein neu­er Ter­min fest. Die­ser ist der 22 bis 26. Ok­to­ber 2020 in der Mes­se Wien. Zu die­sem Ter­min kann die WIM aber vor­aus­sicht­lich nicht noch zu­sätz­lich statt­fin­den. Denn gleich­zei­tig fin­det auch die "Ge­winn"-Mes­se statt. Und ei­ne zu­sätz­li­che Mes­se wür­de die Ka­pa­zi­tät des Kon­gress­zen­trums ein­deu­tig spren­gen.
Paul Ham­merl, Di­rec­tor Brand PR von Reed Ex­hi­bi­ti­ons Mes­se Wien zu im­mof­lash: "Der­zeit wird noch nach ei­nem pas­sen­den Ter­min ge­sucht, aber wir sind si­cher, dass die WIM in die­sem Jahr noch statt­fin­den wird."
Zwi­schen­zei­tig seit die WIM aber stark und gut ge­bucht ge­nug, um als "stand alo­ne"-Mes­se er­folg­reich zu sein.
Zu­min­dest die Woh­nen und In­te­ri­eur wird aber 2021 wie­der auf ih­ren al­ten Stamm­platz im März statt­fin­den. Und da­mit mög­li­cher­wei­se auch wie­der die WIM.
Au­ßer­dem gilt: Ge­mein­sam schaf­fen wir das!
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Umgang mit geschlossenen Büros und Geschäftsflächen

Das müssen Mieter und Vermieter wissen

von Charles Steiner

Nach­dem der Co­ro­na­vi­rus das Le­ben auch in den Bü­ros und Ge­schäfts­flä­chen na­he­zu voll­stän­dig zum Er­lie­gen ge­bracht hat­te - ein Um­stand, mit dem noch kei­ner Er­fah­rung hat­te - stel­len sich so­wohl bei Mie­tern als auch Ver­mie­tern ei­ni­ge Fra­gen. Näm­lich: Wie sieht das mit der Mie­te aus, wenn gar kein oder nur ex­trem re­du­zier­ter Be­trieb mög­lich ist. De­loit­te Le­gal lie­fert da­zu ei­nen Über­blick.
Wenn der Mie­ter den Miet­ge­gen­stand auf­grund au­ßer­ge­wöhn­li­cher Fäl­le wie CO­VID-19 gar nicht be­nut­zen kann, muss kein Miet­zins be­zahlt wer­den. Ist das Miet­ob­jekt nur teil­wei­se für den ver­ein­bar­ten Ge­brauch wie bei­spiels­wei­se als Ver­kaufs­raum nutz­bar, so muss der Miet­zins ge­mäß § 1105 ABGB nur teil­wei­se ent­rich­tet wer­den, heißt es von­sei­ten De­loit­te Le­gal. So weit, so klar - doch es gibt al­ler­dings Ab­wei­chun­gen, gibt Ga­brie­le Etzl, Part­ne­rin bei Jank Wei­ler Ope­renyi/De­loit­te Le­gal zu be­den­ken: „So könn­te zum Bei­spiel ge­re­gelt wer­den, dass der Mie­ter das Ri­si­ko von au­ßer­or­dent­li­chen Zu­fäl­len wie Epi­de­mi­en trägt. Der­ar­ti­ge Re­ge­lun­gen kön­nen im Rah­men der ge­setz­lich zu­läs­si­gen Gren­zen wirk­sam ver­ein­bart wer­den. Es soll­te da­her in je­dem Ein­zel­fall ge­prüft wer­den, ob und in­wie­weit An­sprü­che des Mie­ters auf Miet­zins­min­de­rung auch tat­säch­lich be­ste­hen.“
Denn: Frag­lich ist, ob der An­spruch auf Ent­fall oder Re­duk­ti­on der Mie­te auch auf Mie­ter von Bü­ros zu­trifft. Es gibt der­zeit kei­ne ver­ord­ne­ten Schlie­ßun­gen von Bü­ros, son­dern le­dig­lich den Auf­ruf zu Ho­me Of­fice. Je­doch könn­ten auch hier mög­li­cher­wei­se An­sprü­che auf Mie­tent­fall oder -re­duk­ti­on be­ste­hen. Da es na­tur­ge­mäß we­nig Ju­di­ka­tur zum The­ma gibt, kann die­se Fra­ge nicht ein­deu­tig be­ant­wor­tet wer­den und muss im Ein­zel­fall be­trach­tet wer­den. Zwar be­ste­he die Mög­lich­keit, dass der Ver­mie­ter An­spruch auf Ent­schä­di­gung durch den Kri­sen­be­wäl­ti­gungs­fonds gel­tend ma­chen kann, aber „hier bleibt es ab­zu­war­ten, wel­che spe­zi­el­len Ver­ord­nun­gen da­zu noch er­las­sen wer­den“, so Etzl.
An­ders stellt sich die La­ge bei Pacht­ver­trä­gen dar: Ge­mäß § 1105 ABGB ist der Päch­ter nur dann zum Er­lass des Pacht­zin­ses be­rech­tigt, wenn der Pacht­ge­gen­stand noch be­schränkt brauch­bar ist, und durch den au­ßer­or­dent­li­chen Zu­fall die Nut­zung des nur auf ein Jahr ge­pach­te­ten Ob­jek­tes um mehr als die Hälf­te des ge­wöhn­li­chen Er­tra­ges ge­fal­len ist. Der Päch­ter hat da­bei An­spruch auf ei­ne ali­quo­te Re­du­zie­rung des Pacht­zin­ses. Bei Pacht­ver­trä­gen mit ei­ner Dau­er von mehr als ei­nem Jahr hat der Päch­ter kei­nen An­spruch auf Pacht­zins­re­duk­ti­on, wenn der Pacht­ge­gen­stand noch be­schränkt brauch­bar ist.
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Retail auf Warteposition

Mehr Nachfrage nach Lagerflächen

von Gerhard Rodler

Co­ro­na und die Fol­gen: Der on­line-Han­del geht in die­sen Ta­gen prak­tisch durch die De­cke. Das hat auch ei­ne ge­wal­ti­ge Aus­wir­kung auf Lo­gis­tik­flä­chen. Die Mak­ler - un­ter an­de­rem Ot­to Im­mo­bi­li­en - re­gis­trie­ren schon jetzt, we­ni­ge Ta­ge nach den Aus­gangs­be­schrän­kun­gen - ei­nen mas­si­ven An­stieg an Nach­fra­gen nach Lo­gis­tik­flä­chen.
Da­mit straft die As­set­klas­se Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en zu­min­dest der­zeit al­le Pro­gno­sen Lü­gen, die ge­ra­de für die­sen Be­reich ein über­durch­schnitt­lich ho­hes Kon­junk­tur­ri­si­ko at­tes­tiert hat­ten.
Ge­nau um­ge­kehrt sieht es na­tur­ge­mäß bei Re­tail­im­mo­bi­li­en aus: Da ha­ben auch die sonst sehr ex­pan­si­ven Un­ter­neh­men prak­tisch ei­ne Not­brem­sung hin­ge­legt und war­ten wohl die nächs­ten Ent­wick­lun­gen ab.
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In Einkaufszentren sind 3 Millionen m2 geschlossen:

Täglich verlieren Shops 30 Millionen Euro

von Gerhard Rodler

Täg­lich ge­hen den Shop­be­trei­bern al­lein in den ös­ter­rei­chi­schen Ein­kaufs­zen­tren auf­grund des Shut­down 68,5 Pro­zent des Um­sat­zes ver­lo­ren. Das sind je­den Tag (!) 29,7 Mil­lio­nen Eu­ro (brut­to), hat der Be­ra­ter Stand­ort + Markt er­rech­net. Stand­ort + Markt hat den vor­aus­sicht­li­chen täg­li­chen Um­satz­rück­gangs bei den Shop­flä­chen in Shop­ping Cen­ter, aber auch aus­ge­wähl­ten In­nen­städ­ten ge­rich­tet. Auf Ba­sis un­se­rer ge­ra­de in Fer­tig­stel­lung be­find­li­chen S+M Do­ku­men­ta­ti­on Shop­ping Cen­ter Ös­ter­reich 2019/20 gibt es in Ös­ter­reich 242 Shop­ping Cen­ter mit ins­ge­samt 4,07 Mio m² ver­miet­ba­rer Shop­flä­che, da­von 141 Shop­ping Malls und 101 Re­tail Parks. Der jähr­li­che Brut­to­um­satz die­ser 242 Cen­ter lag im Jahr 2019 bei rund 13,0 Mil­li­ar­den Eu­ro (vor­läu­fi­ger Wert), der von gut 8.700 Shops er­wirt­schaf­tet wird.
Von den rund 4,1 Mil­lio­nen m² Shop­flä­che in den ös­ter­rei­chi­schen Ein­kaufs­zen­tren sind et­wa 77 Pro­zent, da­mit rund 3,1 Mil­lio­nen m² Shop­flä­chen im Zu­ge der Re­gie­rungs­maß­nah­men ge­schlos­sen blei­ben müs­sen. Auf Ba­sis des Vor­jah­res­brut­to­um­sat­zes (rund 13,0 Mil­li­ar­den Eu­ro) die­ser Zen­tren lässt sich für 300 Öff­nungs­ta­ge ein ers­ter theo­re­ti­scher ta­ges­durch­schnitt­li­cher Um­satz­soll­wert für sämt­li­che Shop­flä­chen in den ös­ter­rei­chi­schen Ein­kaufs­zen­tren er­mit­teln. Die­ser Soll­wert liegt bei 43,3 Mio Eu­ro täg­lich. Tat­säch­lich wird aber nur 31,5 Pro­zent des Um­sat­zes er­zielt.
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Mezzaninkapital für Projektentwickler im Euro-Raum

Pallas Capital und Bendura starten Fonds

von Stefan Posch

Pal­las Ca­pi­tal und Ben­du­ra Fund Ma­nage­ment, ei­ne ei­ne 100 Pro­zent Toch­ter der Ben­du­ra Bank, star­ten ge­mein­sa­men ei­nen Im­mo­bi­li­en­fi­nan­zie­rungs-Fonds. Das Pro­dukt „Pal­las Ca­pi­tal High Yield R.E. SI­CAV“ ist ab so­fort ak­tiv und rich­tet sich an pro­fes­sio­nel­le An­le­ger bzw. wei­te­re zu­läs­si­ge An­le­ger.
Der Fonds soll Pro­jekt­ent­wick­lern im Eu­ro-Raum Mez­za­nin­ka­pi­tal zur Ver­fü­gung stel­len und gleich­zei­tig ei­ne nach­hal­tig ren­di­te-ori­en­tier­te Stra­te­gie für In­ves­to­ren bie­ten. In der ak­tu­el­len Markt­la­ge sei der fle­xi­ble Ab­ruf von Ka­pi­tal und die Si­cher­stel­lung aus­rei­chen­der Li­qui­di­tät we­sent­lich für die Im­mo­bi­li­en­bran­che, heißt es von­sei­ten Pal­las Ca­pi­tal. Das Team rund um Flo­ri­an Ko­schat und Hel­mut Kog­ler ha­be be­reits ei­ne Pipe­line an neu­en Pro­jek­ten und freue sich auf die­se neue Her­aus­for­de­rung.
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Wiener Standort mit neuem Look

Bauwert eröffnet neu

von Günther Schneider

Die Bau­wert Pro­jekt­ma­nage­ment, ein auf die Ab­wick­lung gro­ßer und kom­ple­xer Bau­pro­jek­te spe­zia­li­sier­tes Un­ter­neh­men, wächst und hat jetzt den Wie­ner Stand­ort er­neu­ert. Das neu er­öff­ne­te Wie­ner Bü­ro soll ei­ne op­ti­ma­le Ver­füg­bar­keit für die an­ste­hen­den Pro­jek­te der kom­men­den Jah­re leis­ten. Auf­trag­ge­ber sind un­ter an­de­rem der Wie­ner Kran­ken­an­stal­ten Ver­bund (KAV) aber auch pri­va­te In­ves­to­ren und Bau­her­ren. Das Bau­wert Pro­jekt­ma­nage­ment Team über­nimmt die Pro­jekt­ent­wick­lung, das Ma­nage­ment, die be­glei­ten­de Kon­trol­le oder das Ge­ne­ral­pla­ner-Ma­nage­ment bei ver­schie­de­nen Groß­bau­vor­ha­ben im deutsch­spra­chi­gen Raum.
Auch die Ge­schäfts­füh­rung hat sich ge­än­dert: Seit März sind Ge­rald Nüs­sel und Pe­ter Kös­ten­ber­ger sind seit März 2020 zu glei­chen Tei­len Ge­schäfts­füh­rer der Bau­wert Pro­jekt­ma­nage­ment.
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Maßnahmenpaket würde nicht ausreichen

ZIA fordert Fonds für deutsche Mieter

von Stefan Posch

Die deut­sche Re­gie­rung prüft ge­ra­de ein Kün­di­gungs­ver­bot bei co­ro­nabe­ding­ten Zah­lungs­aus­fäl­len der Mie­te. So­wohl bei Wohn- als auch bei Ge­wer­be­mie­ten sol­len die Miet­zah­lun­gen in der Zeit der Pan­de­mie ge­stun­det wer­den.
Der Ver­band ZIA Zen­tra­ler Im­mo­bi­li­en Aus­schuss be­grüßt die Vor­schlä­ge der Bun­des­re­gie­rung, for­dert aber wei­te­re Maß­nah­men. „Die von der Bun­des­re­gie­rung vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men sind ein gu­ter und wich­ti­ger ers­ter Schritt, der vor­aus­sicht­lich aber nicht aus­rei­chen wird, um die Fol­gen aus der Co­vid-19-Kri­se aus­rei­chend ab­zu­mil­dern. Da­her sind in der kom­men­den Wo­che wei­te­re, wei­ter­ge­hen­de Maß­nah­men zu un­ter­su­chen“, er­klär­te ZIA-Prä­si­dent An­dre­as Matt­ner. In der Aus­ge­stal­tung pas­se noch nicht al­les zu­sam­men, ins­be­son­de­re müs­se bei ei­nem so mas­si­ven Ein­griff die Frist für sol­che Maß­nah­men zu­nächst auf drei Mo­na­te ge­setzt wer­den, um dann die La­ge neu zu be­ur­tei­len.
Zu den Ge­set­zes­maß­nah­men zum The­ma Woh­nen sag­te Matt­ner: „Die­ses Rechts­pa­ket muss zu En­de ge­dacht wer­den und darf nicht al­lei­ne oh­ne Hilfs­pa­ke­te für be­dürf­ti­ge Mie­ter ste­hen. Da­zu gibt es be­reits Vor­schlä­ge, ei­nen Fonds zu grün­den. In dem Zu­sam­men­hang hat der ZIA schon frü­her ei­ne Aus­wei­tung des Wohn­gel­des ge­for­dert.“ In je­dem Fall müss­ten die Mie­ter in die La­ge ver­setzt wer­den, die Mie­ten zeit­nah wie­der zu zah­len, sonst ge­fähr­de man das da­hin­ter­ste­he Sys­tem der ge­sam­ten Woh­nungs­wirt­schaft und scha­de da­mit al­len Be­tei­lig­ten.
Zu den Ge­set­zes­maß­nah­men, die die Ge­wer­be­mie­ter be­tref­fen kom­men­tier­te der ZIA-Prä­si­dent: „Die La­ge für Ge­wer­be­mie­ter ist um­so fa­ta­ler als im Han­del ja be­reits Ge­schäf­te ge­schlos­sen wur­den, Ho­tels kei­ne Gäs­te mehr ha­ben und Ein­nah­men so­fort feh­len, da­her sind mehr Sach­ver­hal­te zu be­rück­sich­ti­gen auch um lau­fen­de Pro­jek­te zu ret­ten, da­mit nicht Mie­tern, Bau­un­ter­neh­men und Be­stand­shal­tern Schä­den ent­ste­hen.“ Er sag­te wei­ter, dass die Durch­kreu­zung fun­da­men­ta­ler zi­vil­recht­li­cher Grund­sät­ze von Leis­tung und Ge­gen­leis­tung nur dann funk­tio­nie­ren kön­ne, wenn der aus­fal­len­de Mie­ter, durch die be­reits von der Bun­des­re­gie­rung und auch Lan­des­re­gie­run­gen zu­ge­sag­ten Hil­fen z.B. in Form von KfW-Kre­di­ten und steu­er­li­chen För­de­run­gen in ei­nem Ge­samt­sys­tem funk­tio­niert. „An­dern­falls droht ei­ne Aus­he­be­lung un­se­res be­währ­ten deut­schen Zi­vil­rechts so­wie nicht stemm­ba­re Fol­gen für die Wirt­schaft. Da­her muss das vor­lie­gen­de Ge­setz­ge­bungs­pa­ket streng mit den För­der­maß­nah­men des Bun­des ver­knüpft wer­den“, so Matt­ner.
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Zur Unterstützung für Kunden und Partner

ImmoScout24 startet Soforprogramm

von Stefan Posch

Im­moScout24 hat ein So­fort­pro­gramm zur Un­ter­stüt­zung ih­rer Kun­den und Part­ner ge­star­tet. So soll ab dem 1. April den ge­werb­li­chen Kun­den, (die dies für sich in An­spruch neh­men wol­len,) ein neun­mo­na­ti­ger Zah­lungs­auf­schub für ih­re Mo­nats­rech­nung ge­währ­leis­tet wer­den. Zu­dem sol­len ab En­de die­ser Wo­che pri­va­te Im­mo­bi­li­en­an­zei­gen auch kos­ten­los in­se­riert wer­den kön­nen. Die­se Maß­nah­me gilt zu­nächst für ei­nen Zeit­raum von 4 Wo­chen. Dar­über hin­aus sol­len, so­bald die aku­te Kri­sen­pha­se über­wun­den ist, be­ste­hen­den Mak­ler-Kun­den zu­sätz­li­che kos­ten­lo­se An­fra­gen zur Man­dats­ge­win­nung zur Ver­fü­gung ste­hen. Schon seit vo­ri­ge Wo­che kön­nen Kun­den vir­tu­el­le 360-Grad-Rund­gän­ge kos­ten­los in ih­re Im­mo­bi­li­en­in­se­ra­te auf­neh­men. Laut Im­moScout24 soll das Pro­gramm ei­nen Bei­trag leis­ten, die Wucht der Kri­se für un­se­re Kun­den und Part­ner zu mil­dern.
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Investor kauft Anlageimmobilie

Leipzig bleibt beliebt

von Günther Schneider

Was An­la­ge­im­mo­bi­li­en be­trifft, bleibt Leip­zig ein wich­ti­ger Hot­spot in Deutsch­land. Ein ge­werb­li­cher In­ves­tor aus Hes­sen et­wa hat jetzt in Leip­zig Neu­stadt/Neu­schö­ne­feld ein Wohn- und Ge­schäfts­haus mit ei­ner Ge­samt­nutz­flä­che von ca. 1.313 m² ge­kauft. Die Im­mo­bi­lie in der Kohl­gar­ten­stra­ße ver­fügt über 19 Woh­nun­gen (ca. 1.106 m²) und zwei Ge­wer­be­ein­hei­ten (rd. 207 m²). Ver­käu­fer war ei­ne Grund­stücks­ge­mein­schaft aus Hes­sen. Be­ra­tend und ver­mit­telnd tä­tig war En­gel & Völ­kers Com­mer­ci­al Leip­zig. Über den Kauf­preis sind kei­ne An­ga­ben ge­macht wor­den.
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Oslo: Wie eine Stadt den Individualverkehr reduziert.

In­ter­view mit der Vi­ze­bür­ger­meis­te­rin von Os­lo, Han­na E. Mar­cus­sen, zu­stän­dig für Stadt­ent­wick­lung und Spea­ke­rin bei der Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence 2018 in Wien.Ist Ci­ty­maut der ein­zi­ge ef­fi­zi­en­te Weg zur Ver­kehrs­re­duk­ti­on, oder gibt es Al­ter­na­ti­ven? Han­na E. Mar­cus­sen: Die Hälf­te der Ver­kehrs­be­las­tung kommt in Os­lo vom In­di­vi­du­al­ver­kehr. Um die Emis­sio­nen zu re­du­zie­ren, mo­ti­vie­ren wir die Be­woh­ner, auf Elek­tro­au­tos um­zu­stei­gen, und wir ver­bes­sern das öf­fent­li­che Ver­kehrs­an­ge­bot. Elek­tro­au­tos wol­len wir da­für bil­li­ger im Ein­kauf und ein­fa­cher im Be­trieb ma­chen, al­so La­de­sta­tio­nen aus­bau­en. 47 % der Neu­zu­las­sun­gen sind be­reits Elek­tro­au­tos. Wir sind aber der Mei­nung, dass E-Au­tos nicht das En­de der Ent­wick­lung sein kön­nen, auch wenn es ab­seh­bar im­mer Men­schen ge­ben wird, die den In­di­vi­du­al­ver­kehr be­nö­ti­gen. Gleich­zei­tig bau­en wir das öf­fent­li­che An­ge­bot mit den Ein­nah­men der Ci­ty­maut aus. Und wir for­cie­ren das Rad­fah­ren - so­gar im Win­ter wird das mehr und mehr an­ge­nom­men.Aber auch der öf­fent­li­che Ver­kehr stößt CO2 aus. Mar­cus­sen: Rich­tig, auch die­ser muss emis­si­ons­frei wer­den. Bis 2020 wol­len wir hier auf er­neu­er­ba­re En­er­gi­en um­ge­stie­gen sein. Die­ses Jahr ha­ben wir den ers­ten bat­te­rie­be­trie­be­nen Bus ge­star­tet, bis 2025 sol­len 60 % der Bus­se elek­trisch un­ter­wegs sein. Und un­se­re Fäh­ren wer­den auf Bio­gas um­ge­stellt. 2018 tes­ten wir erst­mals auch hier Elek­tro­an­trie­be und Bio­gas. Auch bei Stra­ßen­bah­nen und U-Bahn wol­len wir auf er­neu­er­ba­re En­er­gie aus Was­ser­kraft set­zen. Und eben­falls nächs­tes Jahr star­tet der Test­be­trieb für fah­rer­lo­se Bus­se, auch die­se ha­ben ei­nen Elek­tro­an­trieb.Was plant Os­lo nun ex­akt? Mar­cus­sen: Mit der Re­duk­ti­on des Ver­kehrs wol­len wir er­mög­li­chen, dass die Stadt grü­ner wird und die bis­he­ri­gen Ver­kehrs­flä­chen mehr Raum für Ci­ty­li­fe schaf­fen. Es wer­den bis 2019 viel mehr öf­fent­li­che Plät­ze ent­ste­hen - für Events, Ca­fés, Es­sen im Frei­en, Rad­stän­de und Sport­plät­ze.Was wa­ren die bis­he­ri­gen Er­fah­rungs­wer­te? Mar­cus­sen: In die­sem Jahr ha­ben wir sechs Pi­lot­pro­jek­te ge­star­tet und ehe­ma­li­ge Park­plät­ze al­ter­na­ti­ven Ver­wen­dungs­zwe­cken zu­ge­führt. Das wer­den wir 2018 wei­ter aus­bau­en. Ins­ge­samt wer­den 700 Park­plät­ze Platz ma­chen für ei­ne bes­se­re Nut­zung. Au­tos wer­den in Park­ga­ra­gen ver­bannt. 2015 ha­ben das be­reits die Hälf­te der Os­lo­er als po­si­tiv emp­fun­den.

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Ludwig Hoffman Quartier –
eine Verwandlung

Ber­li­ner Stadt­quar­tier­s­ent­wick­lung im Al­lein­gang - das ist nicht all­täg­lich. In­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren, staat­li­che För­de­run­gen so­wie Pro­jekt-Rie­sen wie BU­WOG und Co wür­de man nor­ma­ler­wei­se mit Me­ga-Wohn­bau­pro­jek­ten der deut­schen Haupt­stadt in Ver­bin­dung brin­gen. An­dre­as Dah­l­ke, ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter und Kopf der SI­TUS GmbH Grund­stück + Pro­jekt, des Pro­jekt­ent­wick­lers, zeigt - zu­ge­ge­ben - auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se, dass es auch an­ders geht. Zur Aus­gangs­la­ge: Das Are­al, auf dem sich das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier be­fin­det, liegt im "ho­hen Nor­den" von Ber­lin, im Stadt­teil Buch. Buch wur­de erst 1898 in die Ver­wal­tung der Me­tro­po­le ein­ge­glie­dert - mit dem er­klär­ten Ziel, die Rand­la­ge zur Ent­las­tung der städ­ti­schen Kli­ni­ken zu nut­zen. Zwi­schen 1909 und 1915 wur­de in der Fol­ge das da­mals größ­te eu­ro­päi­sche Kran­ken­haus­pro­jekt un­ter Stadt­bau­rat Lud­wig Hoff­mann in An­griff ge­nom­men. Die­ses war dann fast hun­dert Jah­re ei­ne wich­ti­ge Ver­sor­gungs­ein­heit für me­di­zi­ni­sche Leis­tun­gen. Die An­la­ge wur­de im Cha­rak­ter ei­ner Gar­ten­stadt ent­wi­ckelt, mit 33 neo­klas­si­zis­ti­schen Ge­bäu­den. Die An­ord­nung in Pa­vil­lons war da­mals ei­ne gän­gi­ge Lö­sung, um dem Keim­über­tritt zwi­schen den Sta­tio­nen ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ein Um­stand der von Be­ginn an, bei der Ent­wick­lung von Um­nut­zungs­kon­zep­ten des denk­mal­ge­schütz­ten Are­als, sehr für Wohn­bau ge­spro­chen hat. Buch hat sich zu­dem ak­tu­ell zu ei­nem sehr auf­stre­ben­den Stadt­teil von Ber­lin ent­wi­ckelt. Nach ei­ner kur­zen schwie­ri­ge­ren Um­bruch­pha­se kurz nach der Wen­de, prä­sen­tiert sich Buch nun wie­der als in­ter­na­tio­nal be­deu­ten­der Ge­sund­heits- und For­schungs­stand­ort. Das He­li­os-Kli­ni­kum, der Bu­cher Bio­Tech Park, das Leib­nitz-In­sti­tut für Mo­le­ku­la­re Phar­ma­ko­lo­gie, das Max-Del­brück-Cen­trum so­wie ver­schie­de­ne For­schungs­ein­rich­tun­gen der Ber­li­ner Cha­rité füh­ren das Feld an. Par­al­lel zu der Viel­zahl an High-Tech-Ar­beits­plät­zen steigt na­tur­ge­mäß auch der Be­darf an ei­nem mo­der­nen Woh­nungs­an­ge­bot - das Er­for­der­nis ei­ner Lö­sung steht da­her be­reits län­ger im Raum. Zu­mal die Woh­nungs­prei­se im 20 Au­to­mi­nu­ten ent­fernt ge­le­ge­nen Hot­spot Prenz­lau­er Berg in den letz­ten Jah­ren na­he­zu ex­plo­diert sind. Das Pro­jekt An­dre­as Dah­l­ke wur­de auf das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier auf­merk­sam, als er - be­reits als Mit­wir­ken­der an ei­ner Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung - in Buch, in dem ver­gleich­ba­ren, aber we­sent­lich klei­ne­ren Pro­jekt "Lud­wig­park", zu tun hat­te. Dah­l­kes Back­ground lag näm­lich nicht von An­fang an im Im­mo­bi­li­en­be­reich - son­dern der Phi­lo­so­phie. Erst mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands hat er sei­ne be­ruf­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten in die Bran­che ge­lenkt. Mit ei­ni­gen Jah­ren Er­fah­rung und vom Are­al des ehe­ma­li­gen Kran­ken­hau­ses fas­zi­niert, ent­wi­ckel­te er für die brach lie­gen­den 28 Hekt­ar ein Nut­zungs­kon­zept, dass ne­ben Wohn­bau auch ei­nen Schwer­punkt auf so­zia­le In­fra­struk­tur und Quar­tier­s­ent­wick­lung legt. Das Kon­zept fand bei der Be­zirks­ver­wal­tung Pan­kow An­klang und wur­de schließ­lich frei­ge­ge­ben. 2012 konn­te er den Grund - nicht zu­letzt we­gen der stren­gen Auf­la­gen - re­la­tiv güns­tig von ei­nem Lie­gen­schafts­fonds des Lan­des er­wer­ben und mit sei­nen Ak­ti­vi­tä­ten im Rah­men der ei­gens ge­grün­de­ten Pro­jekt­ge­sell­schaft star­ten. Mitt­ler­wei­le wiegt das Vor­ha­ben be­reits an die 300 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men. Bei Fer­tig­stel­lung 2020 wer­den über 280.000 Qua­drat­me­ter mit 900 Woh­nun­gen so­wie zwei Schu­len, drei Kin­der­gär­ten, ei­ner Sport­hal­le und wei­te­ren so­zia­len Ein­rich­tun­gen, wie ein Se­nio­ren­wohn­heim und be­treu­te Wohn­mög­lich­kei­ten für Men­schen mit be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, ent­wi­ckelt sein. Wie geht das? Am Be­ginn steht laut Dah­l­ke das Bren­nen für ei­ne Idee. Die Ent­wick­lung der kauf­män­ni­schen Lö­sung muss in der Fol­ge dar­auf zu­ge­schnit­ten wer­den. In Dah­l­kes Fall war das ein stren­ges aber ste­tig schritt­wei­ses Vor­ge­hen bei der Ent­wick­lung. Die ers­ten Wohn­ge­bäu­de wur­den ein­zeln als Roh­lin­ge an Bau­trä­ger ver­kauft, die nach den stren­gen Vor­ga­ben des Ge­samt­pro­jek­tes die Sub­stanz sa­nier­ten, im Rah­men der Denk­mahl­schutz-Auf­la­gen Woh­nun­gen ent­wi­ckel­te, und die­se dann ein­zeln ab­ver­kauf­ten. Mit den Er­lö­sen hat Dah­l­ke dann Ge­bäu­de für Ge­bäu­de in An­griff ge­nom­men und ins­be­son­de­re die schu­li­schen Ver­sor­gungs­ein­hei­ten quer­sub­ven­tio­niert. Ei­ne be­mer­kens­wer­te Zu­satz­in­fo ist in die­sem Zu­sam­men­hang, dass das Vor­ha­ben bis­lang auch ent­lang der Zeit­ach­se plan­mä­ßig rea­li­siert wer­den konn­te. 2012 war der al­ler­ers­te Spa­ten­stich. Über 500 Woh­nun­gen sind in der Zwi­schen­zeit fer­tig­ge­stellt und be­zo­gen wor­den und au­ßer­dem sind bis­lang kei­ne ver­zö­gern­den Fak­to­ren für das Pro­jek­ten­de 2020 er­kenn­bar. Dem Er­for­der­nis sämt­li­che Lei­tun­gen zu sa­nie­ren - von der Elek­trik bis zur ge­sam­ten Ver­roh­rung - und nicht zu­letzt auch dem, des Ein­brin­gens mo­der­ner Stan­dards ge­gen­über­ge­stellt, war ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor, dass auch Neu­bau­ten am Grund­stück mög­lich ge­macht wur­den. Die Groß­zü­gig­keit der An­la­ge wird da­durch aber nicht be­ein­träch­tigt, das ge­sam­te Pro­jekt wird von den weit­läu­fig an­ge­leg­ten Gar­ten­an­la­gen do­mi­niert. Die Park­plät­ze der Be­woh­ner fin­den sich auch aus­schließ­lich am Ran­de des Ge­län­des, wo­bei für ei­ne ent­spre­chen­de An­lie­fe­rungs- und Ver­sor­gungs­struk­tur ge­sorgt ist. Das Teil­kon­zept für den Neu­bau­be­reich des Lud­wig Hoff­mann Quar­tiers be­zieht ver­schie­de­ne In­no­va­tio­nen für das "Woh­nen der Zu­kunft" ein. So fin­det bei­spiels­wei­se zur En­er­gie­ver­sor­gung nur mo­derns­te Tech­nik An­wen­dung. Nach sei­ner fast hun­dert­jäh­ri­gen Ver­gan­gen­heit im Diens­te der Ge­sund­heit hat das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier nun zu ei­ner neu­en Be­stim­mung ge­fun­den, die sich ge­wis­ser­ma­ßen auch in den Dienst der All­ge­mein­heit stellt. Ein schö­nes Bei­spiel für die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten in der Im­mo­bi­li­en­bran­che. [ci­te1] In­ter­viewWie kommt es, dass qua­si "ein Ein­zel­kämp­fer" zu so ei­nem gro­ßen Pro­jekt fin­det? An­dre­as Dah­l­ke: Mit Si­cher­heit lässt sich sa­gen, dass ich für die­ses Pro­jekt den idea­len Zeit­punkt er­wischt ha­be. Fünf Jah­re frü­her hät­ten sich nicht die nö­ti­gen Ver­mark­tungs­chan­cen im Um­feld als Aus­gangs­la­ge für so ein am­bi­tio­nier­tes Pro­jekt ge­zeigt, fünf Jah­re spä­ter hät­te be­stimmt ei­ne der gro­ßen und nam­haf­ten Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten die Ent­wick­lungs­chan­ce für sich ge­won­nen.Wä­re das nur ein Nach­teil für Sie - oder auch ge­ne­rell ei­ner für das Quar­tier ge­we­sen? An­dre­as Dah­l­ke: Im Lud­wig Hoff­mann Quar­tier, kurz LHQ, wird das der­zeit viel zi­tier­te "leist­ba­re Woh­nen" groß­ge­schrie­ben. In dem Pro­jekt steckt au­ßer­dem kein Cent För­der­geld und den­noch wer­den zu­künf­tig über 1000 Schü­ler hier ih­re Bil­dung er­hal­ten. Die Er­rich­tung der Montes­so­ri-Ge­mein­schafts­schu­le und der Ge­bäu­de für die Evan­ge­li­sche Grund­schu­le Buch wur­de aus den Er­lö­sen des Ge­samt­pro­jek­tes ge­tra­gen. Das wä­re so be­stimmt nicht mög­lich ge­we­sen, wenn sämt­li­che Pro­jekt­stu­fen hart kal­ku­liert wä­ren - wie es in Rah­men von ren­di­te­ge­trie­be­ner Fonds und In­ves­tors Re­la­ti­ons üb­lich ist. Ich woll­te von An­fang zu­sätz­lich zu den Woh­nun­gen auch ei­ne So­zi­al­struk­tur schaf­fen.Das klingt fast nach Weih­nach­ten und ist wohl eher un­üb­lich in der Bran­che? An­dre­as Dah­l­ke: Ich bin Ge­schäfts­mann und lei­te ein Un­ter­neh­men, das auf Ge­winn aus­ge­rich­tet ist. Kei­ne von uns ar­bei­tet um­sonst. Aber ich bin da­von über­zeugt, dass man ge­leich­zei­tig zum pro­fit­ori­en­tie­ren Wirt­schaf­ten auch et­was für die All­ge­mein­heit tun kann, ja muss. Mit dem Lud­wig Hoff­mann Quar­tier ist es uns, mei­nen zehn Mit­ar­bei­tern und mir, ge­lun­gen, sehr un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­sen ge­recht zu wer­den.Wei­te­re Vor­tei­le? An­dre­as Dah­l­ke: Das Nut­zungs­kon­zept mit der so­zia­len In­fra­struk­tur ist in der Um­ge­ben sehr gut an­ge­kom­men und wird un­ter­stützt. Nicht zu­letzt, weil wir früh­zei­tig al­le um­ge­ben­den Play­er in­for­miert und mit­ein­be­zo­gen ha­ben. Und auch die be­reits im LHQ an­säs­si­gen Be­woh­ner sind Feu­er und Flam­me für das Pro­jekt. Die Ge­mein­schaft fie­bert und lebt mit den Ent­wick­lun­gen des Pro­jek­tes mit, es men­schelt. Wir ma­chen dar­über hin­aus re­gel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen um das Ge­mein­schafts­ge­fühl zu stär­ken. Zu­letzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich un­ter­schied­lichs­te Künst­ler mit Ver­gan­gen­heit, Ge­gen­wart und Zu­kunft des Are­als ein­drucks­voll aus­ein­an­der­ge­setzt und den Blick auf his­to­ri­sche An­la­gen "auf­ge­bro­chen" ha­ben. Wir be­trei­ben so­zu­sa­gen ak­ti­ves "Cam­pus­ma­nag­ment". Das gan­ze Pro­jekt stößt auf größ­ten Zu­spruch und der ist für die Um­set­zung von un­schätz­ba­ren Wert.Hat Ih­nen der Denk­mal­schutz Kopf­zer­bre­chen be­rei­tet? An­dre­as Dah­l­ke: Der Woh­nungs­kauf im Denk­mal­schutz hat steu­er­li­che Vor­tei­le. Die meis­ten Woh­nun­gen sind im Ei­gen­tum rea­li­siert und wer­den von den Be­sit­zern ver­mie­tet. Auf Grund der Steu­er­vor­tei­le ist es mög­lich, die Mie­ten ge­ring zu hal­ten, was für das Ge­samt­kon­zept maß­geb­lich ist. Der Miet­preis liegt durch­schnitt­lich bei € 10,50 pro Qua­drat­me­ter. Der Kauf­preis ist al­ler­dings auf Grund der Markt­ent­wick­lun­gen mitt­ler­wei­le von an­fangs € 2.900,- auf et­wa € 4.400,- ge­stie­gen. Wir könn­ten mitt­ler­wei­le je­de Woh­nung fünf­mal ver­kau­fen. Na­tür­lich ge­hen mit Denk­mal­schutz auch spe­zi­el­le Auf­wen­dun­gen ein­her. Aber ei­ner­seits wa­ren die Grund­ris­se der ur­sprüng­li­chen Sub­stanz gut für Wohn­bau ge­eig­net und an­de­rer­seits über­wie­gen die Vor­tei­le aus dem spe­zi­el­len Cha­rak­ter und dem da­durch mit­ge­form­ten Image.Apro­pos Image - Sie sel­ber sind Bu­cher ge­wor­den und ste­hen au­then­tisch hin­ter dem Stadt­teil. Es heißt, Sie ha­ben ana­log da­zu das Pro­jekt und die Er­rich­tung gänz­lich der Stadt Ber­lin ver­schrie­ben. An­dre­as Dah­l­ke: Da­mit ist wohl die Aus­wahl der Ge­wer­ke ge­meint. Ab­ge­se­hen von der pol­ni­schen Fir­ma, die uns mit Fens­tern ver­sorgt, sind al­le un­se­re Lie­fe­ran­ten aus­schließ­lich aus der Re­gi­on. Dan­ke für das Ge­spräch. [ci­te2]

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