Wir halten zusammen, wir schaffen das

... und arbeiten unverändert weiter, aus dem Homeoffice

von Gerhard Rodler

Liebe Leserinnen und Leser, der immoflash berichtet für Sie auch in diesen turbulenten Zeiten im gewohnten Umfang und zum üblichen Erscheinungstermin - allerdings seit vergangenem Freitag aus dem Homeoffice. Die gesamte Unternehmensgruppe ist schon seit einigen Jahren für Homeoffice und Teleworking gerüstet, wenn auch nicht in diesem radikalen Ausmaß, wie dies jetzt der Fall ist. In diesen bewegten, für viele wohl auch beängstigenden Zeiten ist ein totaler unternehmensübergreifender Zusammenhalt besonders wichtig. Der immoflash versteht sich als Kommunikationsdrehscheibe der Immobilienbranche. Das tägliche Erscheinen ist daher der Aufrechterhaltung der Normalität, aber auch der gegenseitigen Information geschuldet. Bitte informieren Sie uns weiterhin - wir werden dies wie bisher verbreiten!
Auch immo7 wird wie immer am Freitag on air gehen - allerdings ebenfalls aus dem Homeoffice und nicht aus dem Studio kommend, da auch wir alle sämtliche vermeidbaren Bewegungen an der Öffentlichkeit vermeiden. Selbstverständlich produzieren wir auch alle unsere Printausgaben und halten derzeit unverändert an der Erscheinungsweise fest.
Das gilt im gleichen Ausmaß für unsere Schwester, der Building Times flash und dem Monatsmagazin Building Times.
Auch die EPmedia arbeitet an ihren Projekten unverändert weiter - lediglich im Eventbereich gibt es naturgemäß Verschiebungen, über die wir gesondert berichten werden. Was noch zu sagen bliebe: Wir alle gemeinsam schaffen das. Und das ist kein Lippenbekenntnis, sondern Fakt.

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Defama setzt Mieten aus

Miete und Nebenkosten entfallen wegen Corona

von Stefan Posch

Der deutsche Investor für Fachmarkt- und Einkaufszentren Defama hat ein Zeichen in der Corona-Krise gesetzt und verzichtet auf die Miete der Geschäftslokale während der Schließung. Der Vorstand appellierte schon am Freitag an die Betreiber sämtlicher Geschäfte, die keine Güter des täglichen Bedarfs anbieten, aus Vorsichtsgründen zu schließen. Die Miete einschließlich Nebenkosten entfällt ab dem Tag der Schließung zunächst bis zum 30. April oder zum Zeitpunkt einer behördlichen Anordnung. Entsprechende Schreiben an die Mieter wurde versandt.
„Als Betreiber hochfrequentierter Gebäude sehen wir uns in der Verantwortung, in dieser Krise pro-aktiv zu handeln, obwohl uns bisher an keinem Standort unserer Objekte von Infektionsfällen bekannt geworden ist“, erklärt Defama-Vorstand Matthias Schrade. „Ich persönlich befürchte jedoch, dass wir hierzulande nur 8 Tage hinter der Situation in Italien liegen. Die offizielle Fallzahl stellt aufgrund der exponentiellen Entwicklung und der Vorlaufzeit zur Identifikation vermutlich nur einen Bruchteil der tatsächlich bereits existierenden Fälle dar.“
Der Defama-Vorstand trägt alle durch die Schutzmaßnahmen in den Objekten entstehenden Mehrkosten sowie etwaige Mietausfälle persönlich über die ihm gehörende MSC Invest. Die abgegebene Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt der Vorstand ausdrücklich.

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Mietzinsminderung bei Seuchen

Anspruch auf Mietzinsminderung je nach Vertragszweck

von Johannes Kautz, DLA Piper Weiss-Tessbach.

Aufgrund der Ausbreitung der Corona-Epidemie hat die Bundesregierung in den letzten Tagen weitreichende Maßnahmen beschlossen. Ab Dienstag bleiben Geschäfte, die nicht für die Grundversorgung notwendig sind, geschlossen. Vor allem für die zahlreichen Ein-Personen-Unternehmen sowie Klein- und Mittelunternehmen können diese Maßnahmen existenzbedrohend sein, denn die Fixkosten laufen weiter.
Aber auch die Vermieter werden von den wirtschaftlichen Auswirkungen nicht verschont bleiben, denn in der nächsten Zeit werden wohl zahlreiche Unternehmer einen Anspruch auf Mietzinsminderung geltend machen. Gemäß §§ 1104 und 1105 ABGB entfällt nämlich die Verpflichtung zur Bezahlung des Mietzinses, wenn das Bestandobjekt wegen außerordentlicher Zufälle, etwa einer Seuche, unbrauchbar ist. Wenn nur ein eingeschränkter Gebrauch möglich ist, kann eine entsprechende Mietzinsminderung geltend gemacht werden.
Dies gilt auch dann, wenn das Bestandobjekt an sich zwar unversehrt und benützbar ist, aber aufgrund von außergewöhnlichen äußeren Umständen unbrauchbar geworden ist. Nachdem das neuartige Coronavirus vom Gesundheitsministerium als anzeigepflichtige Krankheit eingestuft wurde und die WHO hat mittlerweile sogar den weltweiten Pandemie-Fall ausgerufen hat, lässt sich schwerlich in Abrede stellen, dass wir es hier mit einer Seuche und einem außergewöhnlichen Zufall zu tun haben.
Ob das vermietete Objekt (gänzlich oder teilweise) unbrauchbar ist und die Miete reduziert werden kann, wird aber in vielen Fällen strittig sein. Dabei kommt es in erster Linie auf den Vertragszweck an. Wurde ein Geschäftslokal zum Betrieb eines Restaurants vermietet, wird sich der Mieter wohl auf die Unbrauchbarkeit des Bestandobjektes berufen können, weil er sein Restaurant derzeit nicht offen halten darf. Allerdings bieten viele Restaurants auch einen Lieferservice an, den die weiterhin aufrecht erhalten können. Auch bei Büros oder sonstigen Geschäftsräumlichkeiten lässt sich trefflich darüber streiten, ob das Bestandobjekt tatsächlich unbrauchbar ist, vor allem, wenn keine behördliche Schließung des betreffenden Unternehmens angeordnet wurde. Außerdem sind die §§ 1104 und 1105 ABGB nicht zwingend. Im Mietvertrag können also auch abweichende Regelungen enthalten sein.
Für ausreichend Zündstoff ist also gesorgt, zumal es bislang kaum Judikatur zu vergleichbaren Fällen gibt. Es ist daher davon auszugehen, dass diese Frage in nächster Zeit auch die Gerichte vermehrt beschäftigen wird.

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Kostenloses #stayathomeabo

Immobilien Magazin verschenkt für drei Monate ein Gesundheitsabo

von Gerhard Rodler

Wer immer kann, sollte sein Haus jetzt nicht verlassen - und vor allem keine vermeidbaren Kontakte pflegen. Auch nicht geschäftliche. Denn mittlerweile kann man ja fast alles auch schon online machen.
Wir tun immer viel um Sie am Laufenden zu halten. In Krisenzeit noch ein wenig mehr. Deshalb schenken wir Ihnen nun für drei Monate das #stayathomeabo. So können Sie am Laufenden bleiben, ohne das Haus zu verlassen.
Bei einer Anmeldung unter abo@imv-medien.at erhalten Sie drei Monate kostenlos das Immobilien Magazin zugesandt. Danach endet das Abo automatisch.
Bleiben Sie informiert. Bleiben Sie in Kontakt mit allen. Und nutzen Sie dazu die Informationsquellen unserer Verlagsprodukte.

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Baustart für Radisson Red am Donaukanal

Fertigstellung für Ende 2021 geplant

von Charles Steiner

Das erste Radisson Red im deutschsprachigen Raum nimmt jetzt konkrete Formen an. Nachdem bereits im Sommer 2018 die Irma Investment um Investor Martin Kurschel das Grundstück von der Hypo Niederösterreich erworben hatte (immoflash berichtete damals exklusiv), starten jetzt die Bauarbeiten an der letzten Baulücke am Donaukanal. Errichet wird ein Hotel mit 179 Zimmern samt Rooftop-Bar, Seminarräumlichkeiten und Fitnessangebot. Der Spatenstich für den Bau ist bereits erfolgt, wie es aus einer aktuellen Meldung von Irma Investment heißt.
Für das 1.260 m² große Grundstück direkt am U-Bahnausgang Schottenring wurde Ende 2017 ein strukturierter Bieterprozess eingeleitet. Mindestens 14,5 Millionen Euro wollte die Hypo NOE Immobilien für die Liegenschaft damals haben.
Martin Kurschel, Chef der Irma Investment, hebt im Rahmen des Spatenstichs vor allem die nachhaltige Entwicklung des Wiener Tourismusstandorts hervor: “Wien ist schon heute eine der europäischen Topdestinationen für Städte- und Geschäftsreisen. Dank ihrer Sehenswürdigkeiten und der hohen Lebensqualität wird die Stadt immer beliebter. Mit der Realisierung des Design-Hotels Radisson Red reagieren wir auf die wachsende Nachfrage."

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Ifa öffnet Zeichnung für Grazer Projekt

Gesamtvolumen beträgt 43 Millionen Euro

von Charles Steiner

Das neue Projekt '186 Grad | Wohnensemble Graz Süd' Das neue Projekt '186 Grad | Wohnensemble Graz Süd'

Die Soravia-Tochter Ifa verstärkt das Engagement in der steirischen Landeshauptstadt und startet für private und institutionelle Anleger die Zeichnung des Wohnbauprojekts „186 Grad | Wohnensemble Graz Süd“. Das Ensemble besteht aus acht Häusern und umfasst 160 Wohneinheiten. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 43 Millionen Euro. Die Investment-Beteiligung sei dabei über ein Ifa Neubauherrenmodell, das Ifa Bauherrenmodell Plus oder über das Ifa Bauherrenmodell Plus „Bar“ möglich.
„186 Grad | Wohnensemble Graz Süd“ umfasst Wohnungen in Größen von 38 m² bis 74 m², jede mit Eigengarten, Terrasse oder Balkon. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant. Ifa-Vorstand Michael Baert: „Das Bevölkerungswachstum in Graz ist stabil hoch. Mit '186 Grad | Wohnensemble Graz Süd' bedienen wir die starke Nachfrage nach leistbarem Wohnraum und bieten Anlegern eine attraktive Möglichkeit, von der dynamischen Bevölkerungsentwicklung zu profitieren.“

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Kurzarbeitsmodelle für Immobranche

Corona Soforthilfe-Kurzarbeit Flex

von Gerhard Rodler

Ab sofort gilt in Österreich ein neues Kurzarbeitsmodell, das möglicherweise auch für den einen oder anderen Betrieb aus der Immobilienbranche von Interesse sein könnte, beispielsweise im Maklerbereich. Dorda hat hier relevante Inputs erstellt: Kurzarbeit geht durch das neue Flex-System von maximal 90 bis jetzt sogar null Stunden.
Wichtig: Kurzarbeit erfordert eine Sozialpartnervereinbarung und Kontaktaufnahme mit dem AMS.
Dabei ist Kurzarbeit zunächst mittels Betriebsvereinbarung, in betriebsratslosen Betrieben mittels Einzelvereinbarung mit den betroffenen Arbeitnehmern zu vereinbaren. Die jeweilige Betriebs- oder Einzelvereinbarung werde, wenn es passt, binnen 48 Stunden von den Sozialpartnern unterschrieben.
Es muss das bestehende Zeitguthaben und Alturlaub zur Gänze konsumiert werden.Laufender Urlaub ist in den ersten drei Monaten grundsätzlich nicht zu konsumieren. Wenn die Kurzarbeit über drei Monate hinaus andauern sollte, sind nochmals mindestens drei Wochen zu konsumieren.
Die Nettoersatzrate beim neuen Kurzarbeitsmodell beträgt zwischen 80 und 90 Prozent, wobei Geringverdiener die höchste Nettoersatzrate haben. „Nettoersatzrate“ ist die Differenz zwischen (i) dem Entgelt für die geleistete Arbeitszeit zuzüglich Kurzarbeitshilfe und (ii) den vereinbarten Zuschlägen durch das AMS.
Ersetzt werden 80 Prozent, wenn das Entgelt vor der Kurzarbeit über der halben Höchstbemessungsgrundlage liegt, also über brutto 2.685 Euro; bis zur halben Höchstbemessungsgrundlage, also bis zu brutto 2.685 Euro werden 85 Prozent ersetzt; und bei einem Entgelt bis brutto 1.700 Euro werden 90 Prozent ersetzt. Zusätzlich übernimmt der Bund ab dem ersten Monat die Sozialversicherungsbeiträge (und nicht wie bisher erst ab dem fünften Monat).

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Immo-AGs: Auch alle HVs fraglich

So gehen Terminverschiebungen

von Gerhard Rodler

Naturgemäß sind auch die - gesetzlich vorgeschriebenen - Jahreshauptversammlungen von den aktuellen Ausgangsbeschränkungen betroffen.
Eine Hauptversammlung oder - im Falle einer GmbH - Generalversammlung kann verlegt oder abberaumt werden. Dazu berufen ist grundsätzlich derjenige, der die betreffende Hauptversammlung oder Generalversammlung einberufen hat. In der Regel wird dies bei der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft der Vorstand, allenfalls der Aufsichtsrat sein; bei der Generalversammlung der GmbH sind dies in der Regel der oder die Geschäftsführer.
Überlegenswert sind übrigens auch Online-Teilnahmen bei Hauptversammlungen, dazu müssen gegebenenfalls die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.
Die Verschiebung der HV einer AG darf nicht willkürlich erfolgen, sondern muss sachlich begründet sein. Formvorschriften für die bloße Abberaumung einer Haupt- oder Generalversammlung sind nicht zu beachten. Wird die Haupt- oder Generalversammlung nicht nur abberaumt, sondern zugleich zurückverlegt, so stellt die Zurückverlegung gleichzeitig die Einberufung einer neuen Haupt- oder Generalversammlung dar, weshalb die Terminverschiebung so zeitgerecht zu erfolgen hat, dass sie bezogen auf den neuen Termin die Einberufungsfristen wahrt. Wie es mit den einzelnen Hauptversammlungen der Immo-AGs - beispielsweise wäre für Ende April die S Immo-HV geplant - weitergeht, erfahren Sie, sobald bekannt, im immoflash.

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KGAL mit starkem Real Estate-Bereich

Objekte quasi vollvermietet

von Charles Steiner

Die KGAL konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Immobilienbereich stärken und hat ihre Aktivitäten in nunmehr acht europäischen Ländern ausgedehnt und zudem die Vermietungsquote noch einmal erhöht. So seien im vergangenen Jahr 24 Transaktionen über die Bühne gegangen, dabei sei das erste Objekt in Tschechien erworben worden. Somit verweise man auf Assets under Management im Wert von knapp sieben Milliarden Euro. Aktuell liege die Vermietungsquote bei 99,4 Prozent, quer über alle Assetklassen. Mit fast 100 neuen Abschlüssen und 92.146 m² vermieteter Fläche sieht man das vergangene Jahr als eines der erfolgreichsten Jahre des Assetmanagments der KGAL an.
Der vor gut einem Jahr aufgelegte Offene Immobilien-Publikumsfonds KGAL immoSUBSTANZ erzielte zum 31.12.2019 mit 3,8 Prozent BVI-Rendite einen Wert deutlich über dem Marktdurchschnitt (3,2 Prozent). Im international angelegten Portfolio befinden sich derzeit zwei Gewerbeimmobilien in Deutschland und ein Bürogebäude in Österreich.
Florian Martin, der für das Kundengeschäft verantwortliche Geschäftsführer der KGAL Investment Management: „Unsere Kunden haben uns knapp 1,2 Milliarden Euro Eigenkapital bereitgestellt, mit dem wir auch in Immobilien unsere internationale Investmentaktivität deutlich vorantreiben.“
André Zücker, Geschäftsführer der KGAL Investment Management, verweist im Zuge der Zukäufe im vergangenen Jahr auf einen „hervorragenden Marktzugang“: „Einige Off-MarketTransaktionen in allen Segmenten - Office, Retail, Mixed use und Residential - untermauern dies.“

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Becken kauft in Stuttgart

Erste Projektentwicklung für Mixed Use-Projekt erworben

von Charles Steiner

Der deutsche Immo-Investor Becken will sich im süddeutschen Raum weiter etablieren und hat dazu in Stuttgart ihre nach eigenen Angaben erste Projektentwicklung erworben. Diese findet auf einem rund 10.000 m² großen Teilgrundstück im Stadtteil Feuerbach Ost, auf dem sich ein ehemaliges Betriebsgelände aus der Druck- und Verpackungsindustrie befindet, statt. Geplant ist ein Neubau mit gemischten Nutzungsflächen für Büroräume sowie für den Bereich Forschung und Entwicklung und kleinere Produktionsflächen. Der Bauantrag soll im ersten Quartal 2021 eingereicht werden. Der Beginn der Abbrucharbeiten ist für das zweite Quartal des kommenden Jahres geplant.
Unweit vom Stuttgarter Stadtkern befindet sich der wirtschaftsstarke Forschungs- und Technologie-Stadtbezirk Feuerbach. Das Grundstück in der Kruppstraße 2 verfügt über eine optimale Anbindung an Bundesstraßen, die Autobahnen A81 und A8 und über eine fußläufige Entfernung zu S- und U-Bahn-Stationen und Busverbindungen. In unmittelbarer Umgebung der Liegenschaft befinden sich diverse Einkaufsmöglichkeiten, Bäckereien und Restaurants.

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Paris und London teuerste Handelsstädte

Alle deutsche Big 7 unter den Top 17 Europas

von Stefan Posch

Paris und London sind die unangefochtenen Hochburgen des Einzelhandels in Europa. In keiner anderen Metropole werden so hohe Spitzenmieten bezahlt wie in der französischen Hauptstadt (1.958 Euro je Quadratmeter im Monat) und dem britischen Pendant (1.584 Euro). Das ergeben Analysen von JLL. Allerdings sind alle Städte der deutschen Big 7 auf den ersten 17 Plätzen der teuersten Handelsplätze Europas zu finden - angeführt von München mit 360 Euro auf Platz vier.
„Die extreme Kluft zwischen London und Paris auf der einen und dem Verfolgerfeld auf der anderen Seite, geht zu einem großen Teil auf die zentralistische Struktur in Großbritannien und Frankreich zurück. Die Hauptstadtmärkte sind mit riesigem Abstand vor den weiteren Märkten in diesen beiden Ländern“, erklärt Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany. In Deutschland sehe das durch die dezentrale Struktur anders aus. Der Umsatz verteile sich besser auf mehrere Städte und Regionen. Gleiches gelte für den globalen Tourismus, der sich ebenso auf London und Paris konzentriere, während er in Deutschland stärker verteilt sei.
So sind Berlin (6. Rang) und Frankfurt (7. Rang) noch deutlich in den Top Ten, während sich Düsseldorf mit Platz elf, Hamburg mit Platz zwölf, Stuttgart Platz 14 und Köln mit Rang 17 begnügen müssen. In allen Städten werden jedoch mindestens 250 Euro Spitzenmiete veranschlagt. „Der Vergleich mit den anderen europäischen Großstädten zeigt, wie stark der deutsche Einzelhandelsmarkt ist. Und dies trotz seiner regionalen Verteilung. Würde man dieses Potenzial theoretisch zusammenziehen, würde diese eine deutsche Stadt gut mit London und Paris mithalten können“, analysiert Dirk Wichner.

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Shoppingcenter auf Sparbetrieb

Nur Geschäfte mit Nahversorgungscharakter offen

von Charles Steiner

Auch die österreichischen Shoppingcenter-Betreiber reagieren auf die aktuellen Einschränkungen durch den Coronavirus. Diese werden lediglich Geschäfte mit Nahversorgungscharakter öffnen, etwa Lebensmittelhandel, Drogerien oder Tiernahrung. Ebenso Banken, Post sowie Trafiken werden geöffnet haben, während alle anderen Shops ab heute geschlossen halten werden. Das betrifft auch die Kinos, etwa in der Shopping City Süd oder im Donau Zentrum. Gastronomiebetriebe halten hier ebenfalls heute nur bis 15 Uhr geöffnet. Vonseiten des Centermanagements der SCS sowie des Donauzentrum werde man umgehend informieren, sollten sich Neuerungen ergeben, heißt es.

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Anspruch auf Mietzinsminderung je nach Vertragszweck

Mietzinsminderung bei Seuchen

von Johannes Kautz, DLA Piper Weiss-Tessbach.

Auf­grund der Aus­brei­tung der Co­ro­na-Epi­de­mie hat die Bun­des­re­gie­rung in den letz­ten Ta­gen weit­rei­chen­de Maß­nah­men be­schlos­sen. Ab Diens­tag blei­ben Ge­schäf­te, die nicht für die Grund­ver­sor­gung not­wen­dig sind, ge­schlos­sen. Vor al­lem für die zahl­rei­chen Ein-Per­so­nen-Un­ter­neh­men so­wie Klein- und Mit­tel­un­ter­neh­men kön­nen die­se Maß­nah­men exis­tenz­be­dro­hend sein, denn die Fix­kos­ten lau­fen wei­ter.
Aber auch die Ver­mie­ter wer­den von den wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen nicht ver­schont blei­ben, denn in der nächs­ten Zeit wer­den wohl zahl­rei­che Un­ter­neh­mer ei­nen An­spruch auf Miet­zins­min­de­rung gel­tend ma­chen. Ge­mäß §§ 1104 und 1105 ABGB ent­fällt näm­lich die Ver­pflich­tung zur Be­zah­lung des Miet­zin­ses, wenn das Be­stand­ob­jekt we­gen au­ßer­or­dent­li­cher Zu­fäl­le, et­wa ei­ner Seu­che, un­brauch­bar ist. Wenn nur ein ein­ge­schränk­ter Ge­brauch mög­lich ist, kann ei­ne ent­spre­chen­de Miet­zins­min­de­rung gel­tend ge­macht wer­den.
Dies gilt auch dann, wenn das Be­stand­ob­jekt an sich zwar un­ver­sehrt und be­nütz­bar ist, aber auf­grund von au­ßer­ge­wöhn­li­chen äu­ße­ren Um­stän­den un­brauch­bar ge­wor­den ist. Nach­dem das neu­ar­ti­ge Co­ro­na­vi­rus vom Ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um als an­zei­ge­pflich­ti­ge Krank­heit ein­ge­stuft wur­de und die WHO hat mitt­ler­wei­le so­gar den welt­wei­ten Pan­de­mie-Fall aus­ge­ru­fen hat, lässt sich schwer­lich in Ab­re­de stel­len, dass wir es hier mit ei­ner Seu­che und ei­nem au­ßer­ge­wöhn­li­chen Zu­fall zu tun ha­ben.
Ob das ver­mie­te­te Ob­jekt (gänz­lich oder teil­wei­se) un­brauch­bar ist und die Mie­te re­du­ziert wer­den kann, wird aber in vie­len Fäl­len strit­tig sein. Da­bei kommt es in ers­ter Li­nie auf den Ver­trags­zweck an. Wur­de ein Ge­schäfts­lo­kal zum Be­trieb ei­nes Re­stau­rants ver­mie­tet, wird sich der Mie­ter wohl auf die Un­brauch­bar­keit des Be­stand­ob­jek­tes be­ru­fen kön­nen, weil er sein Re­stau­rant der­zeit nicht of­fen hal­ten darf. Al­ler­dings bie­ten vie­le Re­stau­rants auch ei­nen Lie­fer­ser­vice an, den die wei­ter­hin auf­recht er­hal­ten kön­nen. Auch bei Bü­ros oder sons­ti­gen Ge­schäfts­räum­lich­kei­ten lässt sich treff­lich dar­über strei­ten, ob das Be­stand­ob­jekt tat­säch­lich un­brauch­bar ist, vor al­lem, wenn kei­ne be­hörd­li­che Schlie­ßung des be­tref­fen­den Un­ter­neh­mens an­ge­ord­net wur­de. Au­ßer­dem sind die §§ 1104 und 1105 ABGB nicht zwin­gend. Im Miet­ver­trag kön­nen al­so auch ab­wei­chen­de Re­ge­lun­gen ent­hal­ten sein.
Für aus­rei­chend Zünd­stoff ist al­so ge­sorgt, zu­mal es bis­lang kaum Ju­di­ka­tur zu ver­gleich­ba­ren Fäl­len gibt. Es ist da­her da­von aus­zu­ge­hen, dass die­se Fra­ge in nächs­ter Zeit auch die Ge­rich­te ver­mehrt be­schäf­ti­gen wird.

Immobilien Magazin verschenkt für drei Monate ein Gesundheitsabo

Kostenloses #stayathomeabo

von Gerhard Rodler

Wer im­mer kann, soll­te sein Haus jetzt nicht ver­las­sen - und vor al­lem kei­ne ver­meid­ba­ren Kon­tak­te pfle­gen. Auch nicht ge­schäft­li­che. Denn mitt­ler­wei­le kann man ja fast al­les auch schon on­line ma­chen.
Wir tun im­mer viel um Sie am Lau­fen­den zu hal­ten. In Kri­sen­zeit noch ein we­nig mehr. Des­halb schen­ken wir Ih­nen nun für drei Mo­na­te das #sta­ya­tho­me­abo. So kön­nen Sie am Lau­fen­den blei­ben, oh­ne das Haus zu ver­las­sen.
Bei ei­ner An­mel­dung un­ter abo@imv-me­di­en.at er­hal­ten Sie drei Mo­na­te kos­ten­los das Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin zu­ge­sandt. Da­nach en­det das Abo au­to­ma­tisch.
Blei­ben Sie in­for­miert. Blei­ben Sie in Kon­takt mit al­len. Und nut­zen Sie da­zu die In­for­ma­ti­ons­quel­len un­se­rer Ver­lags­pro­duk­te.
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Fertigstellung für Ende 2021 geplant

Baustart für Radisson Red am Donaukanal

von Charles Steiner

Das ers­te Ra­dis­son Red im deutsch­spra­chi­gen Raum nimmt jetzt kon­kre­te For­men an. Nach­dem be­reits im Som­mer 2018 die Ir­ma In­vest­ment um In­ves­tor Mar­tin Kur­schel das Grund­stück von der Hy­po Nie­der­ös­ter­reich er­wor­ben hat­te (im­mof­lash be­rich­te­te da­mals ex­klu­siv), star­ten jetzt die Bau­ar­bei­ten an der letz­ten Bau­lü­cke am Do­nau­ka­nal. Er­ri­chet wird ein Ho­tel mit 179 Zim­mern samt Rooft­op-Bar, Se­mi­nar­räum­lich­kei­ten und Fit­ness­an­ge­bot. Der Spa­ten­stich für den Bau ist be­reits er­folgt, wie es aus ei­ner ak­tu­el­len Mel­dung von Ir­ma In­vest­ment heißt.
Für das 1.260 m² gro­ße Grund­stück di­rekt am U-Bahn­aus­gang Schot­ten­ring wur­de En­de 2017 ein struk­tu­rier­ter Bie­ter­pro­zess ein­ge­lei­tet. Min­des­tens 14,5 Mil­lio­nen Eu­ro woll­te die Hy­po NOE Im­mo­bi­li­en für die Lie­gen­schaft da­mals ha­ben.
Mar­tin Kur­schel, Chef der Ir­ma In­vest­ment, hebt im Rah­men des Spa­ten­stichs vor al­lem die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung des Wie­ner Tou­ris­mus­stand­orts her­vor: “Wien ist schon heu­te ei­ne der eu­ro­päi­schen Top­des­ti­na­tio­nen für Städ­te- und Ge­schäfts­rei­sen. Dank ih­rer Se­hens­wür­dig­kei­ten und der ho­hen Le­bens­qua­li­tät wird die Stadt im­mer be­lieb­ter. Mit der Rea­li­sie­rung des De­sign-Ho­tels Ra­dis­son Red re­agie­ren wir auf die wach­sen­de Nach­fra­ge."

Gesamtvolumen beträgt 43 Millionen Euro

Ifa öffnet Zeichnung für Grazer Projekt

von Charles Steiner

Das neue Projekt '186 Grad | Wohnensemble Graz Süd' Das neue Projekt '186 Grad | Wohnensemble Graz Süd'
Die Sora­via-Toch­ter Ifa ver­stärkt das En­ga­ge­ment in der stei­ri­schen Lan­des­haupt­stadt und star­tet für pri­va­te und in­sti­tu­tio­nel­le An­le­ger die Zeich­nung des Wohn­bau­pro­jekts „186 Grad | Woh­nen­sem­ble Graz Süd“. Das En­sem­ble be­steht aus acht Häu­sern und um­fasst 160 Wohn­ein­hei­ten. Das Ge­samt­in­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men be­trägt rund 43 Mil­lio­nen Eu­ro. Die In­vest­ment-Be­tei­li­gung sei da­bei über ein Ifa Neu­bau­her­ren­mo­dell, das Ifa Bau­her­ren­mo­dell Plus oder über das Ifa Bau­her­ren­mo­dell Plus „Bar“ mög­lich.
„186 Grad | Woh­nen­sem­ble Graz Süd“ um­fasst Woh­nun­gen in Grö­ßen von 38 m² bis 74 m², je­de mit Ei­gen­gar­ten, Ter­ras­se oder Bal­kon. Die Fer­tig­stel­lung ist für 2022 ge­plant. Ifa-Vor­stand Mi­cha­el Ba­ert: „Das Be­völ­ke­rungs­wachs­tum in Graz ist sta­bil hoch. Mit '186 Grad | Woh­nen­sem­ble Graz Süd' be­die­nen wir die star­ke Nach­fra­ge nach leist­ba­rem Wohn­raum und bie­ten An­le­gern ei­ne at­trak­ti­ve Mög­lich­keit, von der dy­na­mi­schen Be­völ­ke­rungs­ent­wick­lung zu pro­fi­tie­ren.“
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Corona Soforthilfe-Kurzarbeit Flex

Kurzarbeitsmodelle für Immobranche

von Gerhard Rodler

Ab so­fort gilt in Ös­ter­reich ein neu­es Kurz­ar­beits­mo­dell, das mög­li­cher­wei­se auch für den ei­nen oder an­de­ren Be­trieb aus der Im­mo­bi­li­en­bran­che von In­ter­es­se sein könn­te, bei­spiels­wei­se im Mak­ler­be­reich. Dor­da hat hier re­le­van­te In­puts er­stellt: Kurz­ar­beit geht durch das neue Flex-Sys­tem von ma­xi­mal 90 bis jetzt so­gar null Stun­den.
Wich­tig: Kurz­ar­beit er­for­dert ei­ne So­zi­al­part­ner­ver­ein­ba­rung und Kon­takt­auf­nah­me mit dem AMS.
Da­bei ist Kurz­ar­beit zu­nächst mit­tels Be­triebs­ver­ein­ba­rung, in be­triebs­rats­lo­sen Be­trie­ben mit­tels Ein­zel­ver­ein­ba­rung mit den be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mern zu ver­ein­ba­ren. Die je­wei­li­ge Be­triebs- oder Ein­zel­ver­ein­ba­rung wer­de, wenn es passt, bin­nen 48 Stun­den von den So­zi­al­part­nern un­ter­schrie­ben.
Es muss das be­ste­hen­de Zeit­gut­ha­ben und Al­t­ur­laub zur Gän­ze kon­su­miert wer­den.Lau­fen­der Ur­laub ist in den ers­ten drei Mo­na­ten grund­sätz­lich nicht zu kon­su­mie­ren. Wenn die Kurz­ar­beit über drei Mo­na­te hin­aus an­dau­ern soll­te, sind noch­mals min­des­tens drei Wo­chen zu kon­su­mie­ren.
Die Net­to­er­satz­ra­te beim neu­en Kurz­ar­beits­mo­dell be­trägt zwi­schen 80 und 90 Pro­zent, wo­bei Ge­ring­ver­die­ner die höchs­te Net­to­er­satz­ra­te ha­ben. „Net­to­er­satz­ra­te“ ist die Dif­fe­renz zwi­schen (i) dem Ent­gelt für die ge­leis­te­te Ar­beits­zeit zu­züg­lich Kurz­ar­beits­hil­fe und (ii) den ver­ein­bar­ten Zu­schlä­gen durch das AMS.
Er­setzt wer­den 80 Pro­zent, wenn das Ent­gelt vor der Kurz­ar­beit über der hal­ben Höchst­be­mes­sungs­grund­la­ge liegt, al­so über brut­to 2.685 Eu­ro; bis zur hal­ben Höchst­be­mes­sungs­grund­la­ge, al­so bis zu brut­to 2.685 Eu­ro wer­den 85 Pro­zent er­setzt; und bei ei­nem Ent­gelt bis brut­to 1.700 Eu­ro wer­den 90 Pro­zent er­setzt. Zu­sätz­lich über­nimmt der Bund ab dem ers­ten Mo­nat die So­zi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge (und nicht wie bis­her erst ab dem fünf­ten Mo­nat).
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So gehen Terminverschiebungen

Immo-AGs: Auch alle HVs fraglich

von Gerhard Rodler

Na­tur­ge­mäß sind auch die - ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­nen - Jah­res­haupt­ver­samm­lun­gen von den ak­tu­el­len Aus­gangs­be­schrän­kun­gen be­trof­fen.
Ei­ne Haupt­ver­samm­lung oder - im Fal­le ei­ner GmbH - Ge­ne­ral­ver­samm­lung kann ver­legt oder ab­be­raumt wer­den. Da­zu be­ru­fen ist grund­sätz­lich der­je­ni­ge, der die be­tref­fen­de Haupt­ver­samm­lung oder Ge­ne­ral­ver­samm­lung ein­be­ru­fen hat. In der Re­gel wird dies bei der Haupt­ver­samm­lung ei­ner Ak­ti­en­ge­sell­schaft der Vor­stand, al­len­falls der Auf­sichts­rat sein; bei der Ge­ne­ral­ver­samm­lung der GmbH sind dies in der Re­gel der oder die Ge­schäfts­füh­rer.
Über­le­gens­wert sind üb­ri­gens auch On­line-Teil­nah­men bei Haupt­ver­samm­lun­gen, da­zu müs­sen ge­ge­be­nen­falls die ent­spre­chen­den Vor­aus­set­zun­gen ge­schaf­fen wer­den.
Die Ver­schie­bung der HV ei­ner AG darf nicht will­kür­lich er­fol­gen, son­dern muss sach­lich be­grün­det sein. Form­vor­schrif­ten für die blo­ße Ab­be­rau­mung ei­ner Haupt- oder Ge­ne­ral­ver­samm­lung sind nicht zu be­ach­ten. Wird die Haupt- oder Ge­ne­ral­ver­samm­lung nicht nur ab­be­raumt, son­dern zu­gleich zu­rück­ver­legt, so stellt die Zu­rück­ver­le­gung gleich­zei­tig die Ein­be­ru­fung ei­ner neu­en Haupt- oder Ge­ne­ral­ver­samm­lung dar, wes­halb die Ter­min­ver­schie­bung so zeit­ge­recht zu er­fol­gen hat, dass sie be­zo­gen auf den neu­en Ter­min die Ein­be­ru­fungs­fris­ten wahrt. Wie es mit den ein­zel­nen Haupt­ver­samm­lun­gen der Im­mo-AGs - bei­spiels­wei­se wä­re für En­de April die S Im­mo-HV ge­plant - wei­ter­geht, er­fah­ren Sie, so­bald be­kannt, im im­mof­lash.
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Objekte quasi vollvermietet

KGAL mit starkem Real Estate-Bereich

von Charles Steiner

Die KGAL konn­te im ab­ge­lau­fe­nen Ge­schäfts­jahr ih­ren Im­mo­bi­li­en­be­reich stär­ken und hat ih­re Ak­ti­vi­tä­ten in nun­mehr acht eu­ro­päi­schen Län­dern aus­ge­dehnt und zu­dem die Ver­mie­tungs­quo­te noch ein­mal er­höht. So sei­en im ver­gan­ge­nen Jahr 24 Trans­ak­tio­nen über die Büh­ne ge­gan­gen, da­bei sei das ers­te Ob­jekt in Tsche­chi­en er­wor­ben wor­den. So­mit ver­wei­se man auf As­sets un­der Ma­nage­ment im Wert von knapp sie­ben Mil­li­ar­den Eu­ro. Ak­tu­ell lie­ge die Ver­mie­tungs­quo­te bei 99,4 Pro­zent, quer über al­le As­set­klas­sen. Mit fast 100 neu­en Ab­schlüs­sen und 92.146 m² ver­mie­te­ter Flä­che sieht man das ver­gan­ge­ne Jahr als ei­nes der er­folg­reichs­ten Jah­re des As­set­ma­nag­ments der KGAL an.
Der vor gut ei­nem Jahr auf­ge­leg­te Of­fe­ne Im­mo­bi­li­en-Pu­bli­kums­fonds KGAL im­mo­SUB­STANZ er­ziel­te zum 31.12.2019 mit 3,8 Pro­zent BVI-Ren­di­te ei­nen Wert deut­lich über dem Markt­durch­schnitt (3,2 Pro­zent). Im in­ter­na­tio­nal an­ge­leg­ten Port­fo­lio be­fin­den sich der­zeit zwei Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en in Deutsch­land und ein Bü­ro­ge­bäu­de in Ös­ter­reich.
Flo­ri­an Mar­tin, der für das Kun­den­ge­schäft ver­ant­wort­li­che Ge­schäfts­füh­rer der KGAL In­vest­ment Ma­nage­ment: „Un­se­re Kun­den ha­ben uns knapp 1,2 Mil­li­ar­den Eu­ro Ei­gen­ka­pi­tal be­reit­ge­stellt, mit dem wir auch in Im­mo­bi­li­en un­se­re in­ter­na­tio­na­le In­vest­ment­ak­ti­vi­tät deut­lich vor­an­trei­ben.“
An­dré Zü­cker, Ge­schäfts­füh­rer der KGAL In­vest­ment Ma­nage­ment, ver­weist im Zu­ge der Zu­käu­fe im ver­gan­ge­nen Jahr auf ei­nen „her­vor­ra­gen­den Markt­zu­gang“: „Ei­ni­ge Off-Mar­ket­T­rans­ak­tio­nen in al­len Seg­men­ten - Of­fice, Re­tail, Mi­xed use und Re­si­den­ti­al - un­ter­mau­ern dies.“

Erste Projektentwicklung für Mixed Use-Projekt erworben

Becken kauft in Stuttgart

von Charles Steiner

Der deut­sche Im­mo-In­ves­tor Be­cken will sich im süd­deut­schen Raum wei­ter eta­blie­ren und hat da­zu in Stutt­gart ih­re nach ei­ge­nen An­ga­ben ers­te Pro­jekt­ent­wick­lung er­wor­ben. Die­se fin­det auf ei­nem rund 10.000 m² gro­ßen Teil­grund­stück im Stadt­teil Feu­er­bach Ost, auf dem sich ein ehe­ma­li­ges Be­triebs­ge­län­de aus der Druck- und Ver­pa­ckungs­in­dus­trie be­fin­det, statt. Ge­plant ist ein Neu­bau mit ge­misch­ten Nut­zungs­flä­chen für Bü­ro­räu­me so­wie für den Be­reich For­schung und Ent­wick­lung und klei­ne­re Pro­duk­ti­ons­flä­chen. Der Bau­an­trag soll im ers­ten Quar­tal 2021 ein­ge­reicht wer­den. Der Be­ginn der Ab­bruch­ar­bei­ten ist für das zwei­te Quar­tal des kom­men­den Jah­res ge­plant.
Un­weit vom Stutt­gar­ter Stadt­kern be­fin­det sich der wirt­schafts­star­ke For­schungs- und Tech­no­lo­gie-Stadt­be­zirk Feu­er­bach. Das Grund­stück in der Krupp­st­ra­ße 2 ver­fügt über ei­ne op­ti­ma­le An­bin­dung an Bun­des­stra­ßen, die Au­to­bah­nen A81 und A8 und über ei­ne fuß­läu­fi­ge Ent­fer­nung zu S- und U-Bahn-Sta­tio­nen und Bus­ver­bin­dun­gen. In un­mit­tel­ba­rer Um­ge­bung der Lie­gen­schaft be­fin­den sich di­ver­se Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten, Bä­cke­rei­en und Re­stau­rants.
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Alle deutsche Big 7 unter den Top 17 Europas

Paris und London teuerste Handelsstädte

von Stefan Posch

Pa­ris und Lon­don sind die un­an­ge­foch­te­nen Hoch­bur­gen des Ein­zel­han­dels in Eu­ro­pa. In kei­ner an­de­ren Me­tro­po­le wer­den so ho­he Spit­zen­mie­ten be­zahlt wie in der fran­zö­si­schen Haupt­stadt (1.958 Eu­ro je Qua­drat­me­ter im Mo­nat) und dem bri­ti­schen Pen­dant (1.584 Eu­ro). Das er­ge­ben Ana­ly­sen von JLL. Al­ler­dings sind al­le Städ­te der deut­schen Big 7 auf den ers­ten 17 Plät­zen der teu­ers­ten Han­dels­plät­ze Eu­ro­pas zu fin­den - an­ge­führt von Mün­chen mit 360 Eu­ro auf Platz vier.
„Die ex­tre­me Kluft zwi­schen Lon­don und Pa­ris auf der ei­nen und dem Ver­fol­ger­feld auf der an­de­ren Sei­te, geht zu ei­nem gro­ßen Teil auf die zen­tra­lis­ti­sche Struk­tur in Groß­bri­tan­ni­en und Frank­reich zu­rück. Die Haupt­stadt­märk­te sind mit rie­si­gem Ab­stand vor den wei­te­ren Märk­ten in die­sen bei­den Län­dern“, er­klärt Dirk Wich­ner, Head of Re­tail Lea­sing JLL Ger­ma­ny. In Deutsch­land se­he das durch die de­zen­tra­le Struk­tur an­ders aus. Der Um­satz ver­tei­le sich bes­ser auf meh­re­re Städ­te und Re­gio­nen. Glei­ches gel­te für den glo­ba­len Tou­ris­mus, der sich eben­so auf Lon­don und Pa­ris kon­zen­trie­re, wäh­rend er in Deutsch­land stär­ker ver­teilt sei.
So sind Ber­lin (6. Rang) und Frank­furt (7. Rang) noch deut­lich in den Top Ten, wäh­rend sich Düs­sel­dorf mit Platz elf, Ham­burg mit Platz zwölf, Stutt­gart Platz 14 und Köln mit Rang 17 be­gnü­gen müs­sen. In al­len Städ­ten wer­den je­doch min­des­tens 250 Eu­ro Spit­zen­mie­te ver­an­schlagt. „Der Ver­gleich mit den an­de­ren eu­ro­päi­schen Groß­städ­ten zeigt, wie stark der deut­sche Ein­zel­han­dels­markt ist. Und dies trotz sei­ner re­gio­na­len Ver­tei­lung. Wür­de man die­ses Po­ten­zi­al theo­re­tisch zu­sam­men­zie­hen, wür­de die­se ei­ne deut­sche Stadt gut mit Lon­don und Pa­ris mit­hal­ten kön­nen“, ana­ly­siert Dirk Wich­ner.

Nur Geschäfte mit Nahversorgungscharakter offen

Shoppingcenter auf Sparbetrieb

von Charles Steiner

Auch die ös­ter­rei­chi­schen Shop­ping­cen­ter-Be­trei­ber re­agie­ren auf die ak­tu­el­len Ein­schrän­kun­gen durch den Co­ro­na­vi­rus. Die­se wer­den le­dig­lich Ge­schäf­te mit Nah­ver­sor­gung­s­cha­rak­ter öff­nen, et­wa Le­bens­mit­tel­han­del, Dro­ge­ri­en oder Tier­nah­rung. Eben­so Ban­ken, Post so­wie Tra­fi­ken wer­den ge­öff­net ha­ben, wäh­rend al­le an­de­ren Shops ab heu­te ge­schlos­sen hal­ten wer­den. Das be­trifft auch die Ki­nos, et­wa in der Shop­ping Ci­ty Süd oder im Do­nau Zen­trum. Gas­tro­no­mie­be­trie­be hal­ten hier eben­falls heu­te nur bis 15 Uhr ge­öff­net. Von­sei­ten des Cen­ter­ma­nage­ments der SCS so­wie des Do­nau­zen­trum wer­de man um­ge­hend in­for­mie­ren, soll­ten sich Neue­run­gen er­ge­ben, heißt es.
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Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.

Autofreie Städte? Gibt’s
schon lange

Im­mer mehr Städ­te ver­ban­nen den In­di­vi­du­al­ver­kehr aus dem Stadt­ge­biet. Die Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence zeigt, wie man oh­ne Au­to aus­kom­men kann. Die Re­vo­lu­ti­on hat als Evo­lu­ti­on schon längst be­gon­nen: In vie­len Städ­ten ist das pri­va­te Au­to längst ver­bannt. Über kurz oder lang wird auch Wien fol­gen. Als Wil­lens­er­klä­rung ist das ja schon län­ger be­kannt. Das hat aber auch mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf die Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung. Was tun mit den - noch durch­aus strikt den Bau­trä­gern in Wien ab­ver­lang­ten - Pflicht-PKW-Stell­plät­zen? Gut für je­ne, wel­che die Pflicht­stel­le teu­er ab­ge­löst hat­ten, die müs­sen sich jetzt we­nigs­tens kei­ne Ge­dan­ken um ei­ne Nach­nut­zung ma­chen. Von Lon­don bis Ma­drid: Im­mer mehr eu­ro­päi­sche Städ­te drän­gen dort auf Fahr­ver­bo­te, wo sie noch nicht ein­ge­führt wor­den sind. Lon­don, Ma­drid, Athen, Brüs­sel, Os­lo. Und selbst Deutsch­lands Au­to­mo­bil­stadt Num­mer 1, näm­lich Stutt­gart, be­schränkt den In­di­vi­du­al­ver­kehr mas­siv. In ganz Eu­ro­pa wer­den Ci­ty-Maut­sys­te­me in­stal­liert, äl­te­re Fahr­zeu­ge ver­bannt oder se­lek­ti­ve oder gar ge­ne­rel­le Fahr­ver­bo­te aus­ge­spro­chen. Fahr­be­schrän­kun­gen sind nun zu­neh­mend auch in Ös­ter­reich ein The­ma, wie jüngst auch in Graz, wo die Grü­nen wie­der ei­nen au­to­frei­en Tag ein­füh­ren wol­len. The­ma Luft­rein­hal­tung Na­he­zu al­le eu­ro­päi­schen Groß­städ­te kämp­fen mit mas­si­ven Smog-Pro­ble­men. Rund 85% al­ler Be­woh­ner eu­ro­päi­scher Städ­te sind Fein­staub­be­las­tun­gen aus­ge­setzt, die von der WHO als "schäd­lich" ein­ge­stuft wer­den. Laut der Eu­ro­päi­schen Um­welt­be­hör­de EEA ist Luft­ver­schmut­zung in der EU für 467.000 vor­zei­ti­ge To­des­fäl­le ver­ant­wort­lich. Trotz be­ste­hen­der Grenz­wer­te war das The­ma "Luft­gü­te" in der Ver­gan­gen­heit für Städ­te und Re­gie­run­gen nur ein Rand­the­ma. Vor ein paar Jah­ren hat die EU-Kom­mis­si­on ge­gen fast al­le Mit­glieds­staa­ten Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Ein Ur­teil des EUGH (2007) räumt di­rekt be­trof­fe­nen Bür­gern das Recht ein, von den zu­stän­di­gen Be­hör­den Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung von grenz­wert­über­schrei­ten­den Fein­staub­be­las­tun­gen ein­zu­for­dern. Bür­ger­or­ga­ni­sa­tio­nen kla­gen seit­dem er­folg­reich Städ­te und Re­gio­nen. Z.B. Mün­chen: Das obers­te Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richt hat erst im März be­stä­tigt, dass die Stadt ab 2018 Fahr­ver­bo­te um­set­zen muss. Städ­te stel­len na­tio­na­le Re­gie­run­gen vor voll­ende­te Tat­sa­chen. Die Af­fä­re um ma­ni­pu­lier­te Ab­gas­wer­te bei Die­sel­fahr­zeu­gen hat das Ver­trau­en in die Au­to­mo­bil­bran­che ins­ge­samt mas­siv er­schüt­tert. Die tat­säch­li­chen Emis­sio­nen ei­nes Au­tos im Stadt­ver­kehr lie­gen bis zu 15-fach über den Her­stel­ler­an­ga­ben. Lon­dons Bür­ger­meis­ter Sa­diq Khan und die Bür­ger­meis­te­rin von Pa­ris, An­ne Hi­dal­go, ha­ben dem Stra­ßen­ver­kehr als Haupt­ver­ur­sa­cher von Fein­staub den Kampf an­ge­sagt. Der Schul­ter­schluss füh­ren­der Me­tro­po­len wie Lon­don, Pa­ris und Ma­drid hat Si­gnal­wir­kung und zwingt nun bis­lang eher un­wil­li­ge Bür­ger­meis­ter zum Han­deln. Das The­ma Luft­gü­te und die da­mit in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Fahr­ver­bo­te in Städ­ten zäh­len da­her nicht zu­fäl­lig zu den in­halt­li­chen Schwer­punk­ten der nächs­ten UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence. Die­se Kon­fe­renz ist der welt­weit größ­te Treff­punkt von Ci­ty­Ch­an­gern - Men­schen, die ih­re Städ­te mit Be­geis­te­rung und En­ga­ge­ment nach­hal­ti­ger ma­chen. Sie set­zen kon­kre­te Pro­jek­te in die Tat um und ver­bes­sern da­mit das Le­ben al­ler in der Stadt. Der in­halt­li­che Fo­kus liegt auf den vier Kern­the­men Mo­bi­li­tät, Stadt­pla­nung, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Res­sour­cen­scho­nung. Die UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence ver­sam­melt da­bei die bes­ten Köp­fe un­se­rer Zeit und ver­steht sich als ei­ne neu­tra­le Platt­form oh­ne po­li­ti­sche Agen­da. Die Kon­fe­renz wur­de 2014 von Ge­rald Ba­bel-Sut­ter ge­grün­det und fin­det ab 2018 jähr­lich in wech­seln­den eu­ro­päi­schen Städ­ten statt. Die Teil­neh­mer­zahl hat sich seit 2014 be­reits ver­drei­facht. Erst­ma­lig tritt die Stadt Wien als Hos­ting Ci­ty der UF­GC auf: Von 28. Fe­bru­ar bis 2. März 2018 wer­den rund 3.000 Teil­neh­me­rIn­nen aus 50 Län­dern und über 400 Städ­ten im Ex­hi­bi­ti­on & Con­gress Cen­ter der Mes­se Wien er­war­tet. Vor­den­ker in Nord­eu­ro­pa Am wei­tes­ten vor­an­ge­schrit­ten ist die Ent­wick­lung au­to­frei­er Bal­lungs­zen­tren im Nor­den Eu­ro­pas. Dort gibt es das ver­ein­zelt mitt­ler­wei­le schon seit ei­nem Jahr­zehnt. Os­lo schafft der­zeit ei­ne Zo­ne in der Stadt, die Raum für ein Stadt­le­ben bie­tet, wo Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer Vor­rang vor Au­tos ha­ben. Stock­holm fei­ert be­reits den 10. Jah­res­tag der Con­ges­ti­on Char­ge. Span­nend an der Ge­schich­te Stock­holms ist vor al­lem die sie­ben­mo­na­ti­ge Test­pha­se. Die­se hat die Ein­stel­lung der Be­völ­ke­rung ge­gen­über der Ci­ty-Maut voll­kom­men auf den Kopf ge­stellt. Vor der Test­pha­se wa­ren 80% ge­gen ei­ne fi­xe Ein­füh­rung, nach der Test­pha­se stimm­ten 53% da­für, und jetzt - zehn Jah­re da­nach - be­für­wor­ten über 65% der Be­völ­ke­rung die Ci­ty-Maut. Auch Wien gibt Gas In Wien sind wir von "au­to­frei" zwar noch sehr weit ent­fernt, aber im­mer­hin gibt es im Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept Ziel­set­zun­gen, den An­teil des In­di­vi­du­al­ver­kehrs wei­ter zu re­du­zie­ren. An­ge­li­ka Wink­ler, stv. Lei­te­rin der MA 18, äu­ßer­te sich vor Kur­zem zum Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept. Ziel sei es, den In­di­vi­du­al­ver­kehr von 27 auf 20 % zu sen­ken. Flä­chen sol­len für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer zu­rück­ge­won­nen wer­den. Rund 65 Pro­zent der Flä­chen in der Stadt ge­hö­ren dem Au­to, al­so Park­plät­ze und Stra­ßen. Gleich­zei­tig le­gen die Wie­ne­rin­nen und Wie­ner nur rund 27 Pro­zent der We­ge mit dem Au­to zu­rück. Ein Wert, der seit ei­ni­gen Jah­ren sta­bil ist. "Wenn man be­denkt, dass ein pri­va­tes Au­to cir­ca 98 Pro­zent sei­ner Zeit her­um­steht, oh­ne ge­fah­ren zu wer­den, ist es ein The­ma, wie man den Raum ef­fi­zi­en­ter nut­zen kann", sag­te An­ge­li­ka Wink­ler von der zu­stän­di­gen MA 18. Die Wie­ner sind haupt­säch­lich öf­fent­lich un­ter­wegs: 39 Pro­zent der We­ge wer­den mit den "Öf­fis" zu­rück­ge­legt, 27 Pro­zent zu Fuß und sie­ben Pro­zent mit dem Rad. Das be­sagt der Mo­dal Split der Stadt. 770.000 Jah­res­kar­ten ste­hen laut Wink­ler 680.000 Au­tos ge­gen­über. Bis 2025 will die Rat­haus­ko­ali­ti­on den An­teil der We­ge, die mit dem Au­to zu­rück­ge­legt wer­den, auf 20 Pro­zent re­du­zie­ren.

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Ob als Marathonläufer oder Investmentmakler: Das Wort “aufgeben” kennt Franz Pöltl nicht. Und weil er immer am Ball bleibt, verbucht er immer größere Erfolge. Und trotzdem ist der Südburgenländer immer angenehm bescheiden geblieben. Ob als Marathonläufer oder Investmentmakler: Das Wort “aufgeben” kennt Franz Pöltl nicht. Und weil er immer am Ball bleibt, verbucht er immer größere Erfolge. Und trotzdem ist der Südburgenländer immer angenehm bescheiden geblieben.

Der Milliarden-Marathonmann

Nie­mals auf­ge­ben, das ist das Mot­to von Franz Pöltl. Und das spornt zu im­mer grö­ße­ren Leis­tun­gen an. Nach 30 Ki­lo­me­tern war Schluss. Fast Schluss je­den­falls. Der Kör­per will ein­fach nicht mehr. Die Krämp­fe in den Bei­nen. Die Sau­er­stoff­knapp­heit, die den Atem­rhyth­mus end­gül­tig durch­ein­an­der­bringt. Der plötz­lich ein­tre­ten­de Er­mü­dungs­schub lässt die Bei­ne lang­sa­mer wer­den. Und das mit den an­geb­li­chen Glücks­ge­füh­len stimmt auch nicht. Im Ge­gen­teil. Er be­ginnt, sich an die­sem Sep­tem­ber­tag beim Ber­li­ner Ma­ra­thon pünkt­lich ab Ki­lo­me­ter 30 im­mer schlech­ter zu füh­len. So wirk­lich rich­tig schlecht. Wo­zu das al­les? Auf­hö­ren! Jetzt. Aber: Ein Ma­ra­thon­läu­fer gibt nicht auf, kämpft sich durch die kri­ti­schen sechs Ki­lo­me­ter, bis sich das Ziel im­mer mehr in emo­tio­na­ler Sicht­wei­te be­fin­det. Dann läuft der ge­schun­de­ne Kör­per au­to­ma­tisch ans Ziel. Wer auf­gibt, der tut das üb­li­cher­wei­se ge­nau zwi­schen dem 30. und dem 36. Ki­lo­me­ter. Aber Franz Pöltl gibt nicht auf. Er gibt nie auf. Auch nicht an die­sem Sep­tem­ber­tag in Ber­lin rund um sei­nen 50. Ge­burts­tag. Sein Lieb­lings­sport ist meist auch ein gu­tes Syn­onym für das, was den gan­zen Men­schen aus­macht. Im Fal­le von Franz Pöltl ist das Be­stän­dig­keit, Nach­hal­tig­keit. Viel­leicht auch: Das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen. Das macht ihn wohl auch im Job aus. "Wir bei der EHL konn­ten uns auf nie­man­den ver­las­sen. Bei uns kommt kein Auf­trag von ei­nem Netz­werk aus Lon­don oder wo auch im­mer her." Auch das Sa­vills-Netz­werk, in das die EHL seit Jah­ren ein­ge­bun­den ist, sieht er als wich­ti­ge Netz­werk­platt­form, aber je­den­falls nicht als Ge­schäfts­brin­ger. Schon al­lein des­halb, weil er ein Head­quar­ter sa­gen wir mal in Lon­don oder Wien "nicht als Na­bel der In­vest- mentwelt" sieht. Wie schafft man es den­noch, mit der in­ter­na­tio­na­len Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­welt in Kon­takt zu kom­men? "Wir sind dort schon längst an­ge­kom­men. Vie­le un­se­rer Kun­den sit­zen im Aus­land. Der Punkt ist nur, dass un­se­re Deals im­mer ei­nen Ös­ter­reich-Be­zug ha­ben. Ent­we­der ist das Ob­jekt in Ös­ter­reich, oder zu­min­dest sitzt ent­we­der der Käu­fer oder der Ver­käu­fer in Ös­ter­reich." Pöltls Ma­xi­me war schon im­mer: "Wir be­stim­men un­se­ren Er­folg selbst, des­halb be­mü­hen wir uns eben auch mehr." Das hat Pöltl zum größ­ten In­vest­ment­mak­ler des Lan­des ge­macht. Ge­mein­sam mit sei­nem zehn­köp­fi­gen Team be­wegt er je­des Jahr zwi­schen ei­ner hal­ben und ei­ner gan­zen Mil­li­ar­de Eu­ro. Die­ses Jahr, das ist schon jetzt ab­seh­bar, wird es ein All-ti­me-High. "Kein Ding, das ent­spricht ein­fach dem ak­tu­el­len Markt", re­det Pöltl sei­nen Er­folg klein. Ei­nen Käu­fer aus Süd­ko­rea brin­gen, ob­wohl man dort nicht ver­netzt ist, ja noch nicht ein­mal per­sön­lich dort war? "Ja, das gab es auch schon. Wir ha­ben eben ein sehr gu­tes per­sön­li­ches Netz­werk an Ge­schäfts­freun­den, die uns ent­spre­chend wei­ter­rei­chen." War kein gro­ßes Ding, so et­was... Die Selbst­in­sze­nie­rung liegt dem Süd­bur­gen­län­der nicht. Und au­ßer­ge­wöhn­li­che Hochs schon gar nicht. Pöltl liebt die Kon­ti­nui­tät. Auch in der Kun­den­be­zie­hung. "Wir le­ben von der per­sön­li­chen Wei­ter­emp­feh­lung und da­von, dass un­se­re Kun­den im­mer wie­der zu uns kom­men." Und eben da­von, schon auch mal "das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen." Und eben nicht beim ers­ten Miss­er­folg auf­zu­ge­ben, son­dern so lan­ge dran­zu­blei­ben, bis es doch klappt. Das Le­ben als lan­ger, ru­hi­ger Fluss? "Ja, aber eben im­mer wie­der mit Strom­schnel­len." Kon­ti­nui­tät be­ruf­lich wie pri­vat. Der Va­ter zwei­er er­wach­se­ner Kin­der ist seit 25 Jah­ren ver­hei­ra­tet. Ein Le­ben, das so un­spek­ta­ku­lär ist, dass es in der heu­ti­gen Zeit des Show­biz und Gla­mours ge­nau des­halb schon wie­der spek­ta­ku­lär ist. Han­dels­aka­de­mie im Süd­bur­gen­land, Uni­ver­si­täts­be­such in Wien. Und hier ge­blie­ben. Klas­sisch eben. Und dann 17 Jah­re im sel­ben Un­ter­neh­men, näm­lich dem heu­ti­gen Bank Aus­tria-Kon­zern. Der ers­te Job war 1989 in der da­ma­li­gen CA Lea­sing mit Ger­hard Drey­er als sei­nem di­rek­ten Chef. Ge­mein­sam mit ihm wech­sel­te er in die kon­zern­ei­ge­ne In­vest­ment­ab­tei­lung, die heu­ti­ge Re­al In­vest. Dort blieb er dann, bis sich ein Job­an­ge­bot als Ge­schäfts­füh­rer auf­tat. Ehr­geiz ist der un­trenn­ba­re Zwil­lings­bru­der des lang­fris­ti­gen Er­fol­ges. Ge­schäfts­füh­rer hin oder her - die Res­sorts IT und Buch­hal­tung bei der Raiff­ei­sen KAG sind für den Ver­triebs­mann nicht un­be­dingt ein fi­na­ler Hei­mat­ha­fen. Aber: Das ein­zig Plan­ba­re im Le­ben ist das Un­plan­ba­re. In­so­fern hielt es Pöltl nur sehr kurz in die­sem Job. Qua­si ei­nen Wim­pern­schlag lang für sei­ne Ver­hält­nis­se, näm­lich "nur zwei Jah­re". Dann kam völ­lig un­ge­plant Mi­cha­el Ehl­mai­er un­ge­fragt mit der Idee, ei­ne ei­ge­ne In­vest­ment­ab­tei­lung auf­zu­bau­en - und mit ei­nem ganz kon­kre­ten Job­an­ge­bot für Franz Pöltl. Der fühl­te, dass ge­nau das sei­ne fi­na­le be­ruf­li­che Er­fül­lung sein könn­te und sag­te zu. Es war der 1. April 2008, und noch hing der In­vest­ment­him­mel am Im­mo­bi­li­en­markt vol­ler Gei­gen. Zu­min­dest die ers­ten sechs Mo­na­te. Im Sep­tem­ber 2009 schlit­ter­te Leh­man Bro­thers im Sog der Sub-Pri­me Kri­se in die In­sol­venz und die Welt­wirt­schaft rutsch­te in die größ­te Kri­se der jün­ge­ren Ge­schich­te. Un­mit­tel­bar da­von be­trof­fen war na­tür­lich der Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­markt. Wer in ei­nem sol­chen Um­feld ei­nen neu­en Job, ver­bun­den mit ei­nem neu auf­zu­bau­en­den Ge­schäfts­feld, über­nimmt, der hat zwei Al­ter­na­ti­ven: Den Ex-Ar­beit­ge­ber an­ru­fen, ob der ge­müt­li­che und si­che­re IT- oder Buch­hal­tungs­job viel­leicht doch noch frei wä­re. Oder sich durch­bei­ßen. Das Un­mög­li­che mög­lich ma­chen. Das Un­mög­li­che hieß in die­sem Fall: Im Ge­schäfts­jahr eins, qua­si am Hö­he­punkt der Im­mo­bi­li­en-, Fi­nanz- und Wirt­schafts­kri­se, zu­min­dest nur ei­nen klei­nen An­lauf­ver­lust zu bau­en. Es wur­de so­gar ein klei­ner Ge­winn. Und im Fol­ge­jahr ein be­reits sehr gu­ter Ge­winn. Seit­her gab es es ein kon­ti­nu­ier­li­ches und ste­tes Wachs­tum, so­wohl was die An­zahl der Kun­den als auch die be­weg­ten In­vest­ment­vo­lu­mi­na an­ge­langt.Kon­ti­nui­tät eben auch hier. Oder an­ders for­mu­liert: Das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen als un­ter­neh­me­ri­sche Kon­stan­te. Seit zwei­ein­halb Jah­ren üb­ri­gens auch als Ge­sell­schaf­ter. Was ist das Ge­schäfts­ge­heim­nis von Franz Pöltl? Was kann die Num­mer eins am Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment­markt die­ses Lan­des, was an­de­re nicht kön­nen? Pöltl denkt lan­ge nach. "Das Ge­heim­nis des Er­fol­ges ist die Kom­bi­na­ti­on aus meh­re­ren Fak­to­ren: EHL hat nicht nur ei­nes der größ­ten, son­dern auch ei­nes der bes­ten In­vest­ment­teams in Ös­ter­reich mit wirk­lich top-mo­ti­vier­ten, in­te­gren und auch er­folg­rei­chen Mit­ar­bei­tern, so­dass ich es je­den Tag ge­nie­ße, ins Bü­ro zu kom­men und mit mei­nen jun­gen, mitt­ler­wei­le aber be­reits sehr er­fah­re­nen "Leu­ten" zu ar­bei­ten. Ins­ge­samt bie­tet na­tür­lich die EHL ei­ne op­ti­ma­le Ba­sis, da wir al­le im­mo­bi­li­en­be­zo­ge­nen Dienst­leis­tun­gen aus ei­ner Hand an­bie­ten und uns kurz­fris­tig und un­mit­tel­bar mit in­ter­nen Spe­zia­lis­ten aus al­len Dis­zi­pli­nen (Bü­ro, Ein­zel­han­del, Woh­nen, etc.) ab­stim­men und qua­si "die Bäl­le zu­wer­fen" kön­nen, was nicht nur ei­ne hö­he­re Ge­schwin­dig­keit, son­dern auch Syn­er­gi­en mit sich bringt. Last but not least funk­tio­niert nach mitt­ler­wei­le fast 10 Jah­ren auch die Zu­sam­men­ar­beit mit Mi­cha­el Ehl­mai­er per­fekt. Wir brau­chen meist nur we­ni­ge Mi­nu­ten um uns be­züg­lich der lau­fen­den Trans­ka­tio­nen ab­zu­stim­men und neue Ge­schäfts­mög­lich­kei­ten aus­zu­lo­ten. Da­zwi­schen bleibt in freund­schaft­li­cher At­mo­sphä­re im­mer auch noch et­was Zeit um über die Fa­mi­lie oder das Le­ben an sich zu phi­lo­so­phie­ren. Ent­schei­dend ist aber na­tür­lich das Ver­hält­nis zu den Kun­den und das wech­sel­sei­ti­ge Ver­trau­en. Vie­le mei­ner Ge­schäfts­part­ner sind zwi­schen­zeit­lich ech­te Freun­de ge­wor­den. Und die Tat­sa­che, dass wir so gut wie je­des Ob­jekt in Wien samt His­to­rie gut ken­nen." 4.000 Kon­tak­te um­fasst das elek­tro­ni­sche Adress­buch von Franz Pöltl. Re­gel­mä­ßi­ge ge­schäft­li­che Kon­tak­te gibt es im­mer­hin zu 200 da­von. Da­zu kommt mit Si­cher­heit die Ge­rad­li­nig­keit. Denn der Wie­ner Markt ist klein, hier kennt im Grun­de je­der je­den. Und Gu­tes wie auch Schlech­tes ver­brei­tet sich in Win­des­ei­le. Wie lan­ge wird der Markt noch so boo­men wie jetzt? "Min­des­tens 24 Mo­na­te", sagt Pöltl - und jetzt muss er kei­ne Se­kun­de nach­den­ken.

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