Traumjob verbreitert Speckgürtel
Österreicher würden 80 Kilometer pendeln
von Charles Steiner
Mit dem sogenannten Speckgürtel assoziieren die meisten die umliegenden Gemeinden einer Metropole. Eine klare Definition gibt es allerdings nicht, die Grenzen sind fließend. Einen Ansatz könnte aber die Bereitschaft für Pendler sein, wie viele Kilometer sie für ihren Traumjob zurücklegen würden. Immobilienscout24 hat das in einer Innofact-Trendumfrage erhoben - und diese ergibt, dass der Speckgürtel doch wesentlich breiter ist als geglaubt. Denn durchschnittlich würden die Österreicher für ihren Traumberuf 80 Kilometer weit pendeln - das entspricht in etwa der Entfernung Wien - Krems oder gar Wien - Bratislava. Für Entwickler könnte der verbreiterte Speckgürtel - auch durch den Ausbau des Schienennetzes und der guten Verkehrsanbindung - durchaus Potenzial haben.
Und sogar darüber hinaus: Ein Drittel ist laut Immobilienscout-Umfrage sogar bereit, 100 Kilometer zu pendeln, die absolute Schmerzgrenze für den Traumjob sind 140 Kilometer. Das würde dann von Wien aus bis Steyr bzw Judenburg reichen.
Allerdings nimmt die Mobilität mit steigendem Alter wieder ab - und Frauen tendieren eher zu kürzeren Strecken als Männer. Für 17 Prozent der Frauen liegt die maximal zumutbare Pendelstrecke bei 20 Kilometern, für weitere 30 Prozent sind 60 Kilometer die absolute Grenze, so Immobilienscout. Grundsätzlich ist die Generation unter 30 Jahren noch mobiler: Für ein erfülltes Arbeitsleben würden sie im Schnitt bis zu 100 Kilometer pro Tag pendeln, bei den über 50-Jährigen liegt der Wert bei 60 Kilometern.