Sinkende Büroinvests 2020 erwartet
EY-Studie: Wohninvestments steigen, Büros sinken
von Gerhard Rodler
Wohninvestments werden in Österreich mehr und mehr zur wichtigsten Assetklasse, Büroinvestments gehen zurück. Das geht aus einer aktuellen Studie von EY über den österreichischen Immobilienmarkt hervor. Demnach erwarten die Investoren in allen Lageklassen im Wohnsegment weiterhin steigende Preise. Im Bürosegment hingegen werden überwiegend gleichbleibende Preise erwartet, während Einzelhandelsimmobilien aus Sicht der Investoren verlieren. Folglich wird die Nutzungsart Büro nur noch laut 24 Prozent der Teilnehmer im Jahr 2020 stark im Investoreninteresse liegen, während das im Vorjahr noch 40 Prozent der Befragten so sahen.
Österreich ist für die überwiegende Mehrheit der Investoren ein attraktiver Standort für Immobilienanlagen. 96 Prozent der befragten Anleger schätzen den heimischen Markt heuer als attraktiv bis sehr attraktiv ein. Das entspricht einer Steigerung von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch erwarten 86 Prozent der Investoren für das Jahr 2020 ein sinkendes Transaktionsvolumen.
Das sind Ergebnisse des Trendbarometers Immobilien-Investmentmarkt 2020 der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Dafür wurden rund 50 Immobilieninvestoren befragt, die in den vergangenen Jahren am österreichischen Immobilienmarkt aktiv waren.
Alexander Wlasto, Partner und Leiter des Sektors Real Estate bei EY Österreich kommentiert die Ergebnisse so: „Der österreichische Immobilienmarkt ist weiterhin ein beliebtes Ziel von heimischen wie internationalen Investoren. Die Situation wird aber immer herausfordernder. Wir befinden uns mittlerweile im Spätzyklus des Immobilienmarktes.“ Anzeichen dafür sind die von den Umfrageteilnehmern präferierten Strategien. So geben 83 Prozent der Befragten an, ihren Fokus auf Nischenprodukte legen zu wollen. Immerhin 81 Prozent setzen auf Projektentwicklungen in eigener Regie, ebenso viele wollen im Ankauf nur selektiv vorgehen. Die Gewinnmitnahme durch Verkäufe sowie Investments im Ausland kommen für je 72 Prozent der Investoren in Frage.
Bezogen auf das Marktumfeld gehen je 84 Prozent der Investoren davon aus, dass die Themen Baulandknappheit und Grundstücksspekulation im laufenden Jahr in den Vordergrund treten werden.