Neuer Investment-Rekord in Österreich

So viel wurde noch nie investiert

von Gerhard Rodler und Charles Steiner

Die Immobilien-Hausse geht weiter: 2019 brachte einmal mehr Rekordzahlen bei den Investments. Und es würde noch mehr gehen, wäre der Produktmangel kein limitierender Faktor. Das geht sowohl aus der Jahrespressekonferenz von EHL Immobilien heute Vormittag sowie einer entsprechenden Meldung von CBRE gestern hervor. Laut EHL seien dabei im Vorjahr knapp sechs Milliarden Euro investiert worden, so viel, wie noch nie; CBRE geht von einem Wert von rund sechs Milliarden Euro aus. Das All-time-high von 2017 ist damit 2019 geknackt worden. Laut Michael Ehlmaier, CEO von EHL Immobilien, dürfte sich die Stimmung auch in den kommenden Jahren nicht eintrüben.
Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter der EHL Consulting erklärt, dass besonders der starke Anstieg an Großtransaktionen mit mehr als 100 Millionen Euro für das Rekordvolumen verantwortlich war, darunter etwa der Verkauf des T-Center sowie das Hilton am Stadtpark an koreanische Investoren oder das QBC 1 + 2.
Ebenso von einem Rekordwert spricht CBRE: „So viel wurde noch nie in österreichische Immobilien investiert wie im Jahr 2019“, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich mit Blick auf das Investmentvolumen von rund 5,6 Euro Milliarden. Damit wurde der Wert des Rekordjahres 2017 um 12 Prozent übertroffen, jener des Jahres 2018 um 30 Prozent. „Es hätten noch mehr werden können, wenn es passende Produkte gegeben hätte“, so Fichtinger. Büroimmobilien waren 2019 die beliebteste Assetklasse (34 Prozent), gefolgt von 21 Prozent in Wohnimmobilien, 17 Prozent in Hotels und 14 Prozent in Retail.
Die Immobilienpreise dürften weiter steigen, schätzt Franz Pöltl im Hinblick auf den immer noch geringen Ertrag durch festverzinsliche Anleihen gegenüber Immobilienrenditen ein. Hier gebe es preislich noch jede Menge Spielraum. Keinen Spielraum gebe es hingegen für die EZB: Zwar habe das Wachstum in Österreich leicht nachgegeben, jedoch sei es immer noch stärker als in anderen Ländern. Im Zinshausbereich seien rund 1,75 Milliarden Euro investiert worden, hierbei seien vor allem Portfolio-Transaktionen dominant gewesen. Investoren setzten hier mehr auf Werterhalt als auf Rendite.

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Neubaurekord im Wohnbau

Aber Preise und Mieten steigen weiter leicht

von Gerhard Rodler

Nach Jahrzehnten des darniederliegenden Wohnbaues hat die Produktion von Wohnraum im Vorjahr einen absoluten Rekordwert erreicht, der auch noch ins neue Jahr hineinreicht.
Vor allem in Wien, aber auch in den meisten anderen Ballungsräumen in Österreich.
Immobilien waren jedenfalls auch 2019 eine der begehrtesten Anlageformen, und dieser Trend wird sich - vor dem Hintergrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus - auch 2020 weiter fortsetzen, erwartet s-Real. Immobilienkäufe seien weiterhin deshalb getätigt, weil sich die Menschen, aber auch institutionelle Investoren fragen, wie man heute in Zeiten der Nullzinspolitik einigermaßen sicher, beziehungsweise im Fall der institutionellen Player: ertragreich veranlagen kann. Dabei steht nicht nur die Bundeshauptstadt Wien im Zentrum; immer mehr geraten auch die Landeshauptstädte in den Fokus. Wiener Bauträger weichen beispielsweise mittlerweile gerne nach Graz aus.
In Wien konzentriert sich die Bautätigkeit auf die großen Flächenbezirke, aber auch auf den 2. und 3. Bezirk. Speziell in den Bezirken 10. und 22., danach aber auch im 21. und 23., wird das Angebot an Eigentumswohnungen und freifinanzierten Mietwohnungen den Bedarf übersteigen.
In den Wiener Innenbezirken fehlen die Baugründe für eine nennenswerte Neubautätigkeit. „Zusammen mit den neuen Widmungsverpflichtungen sollte das insgesamt zu mehr Nachverdichtung führen“, ist Michael Pisecky, Geschäftsführer von s Real, überzeugt. Kleinere Wohnungen wurden und werden bevorzugt als Veranlagung gekauft, größere tendenziell eher von Eigennutzern. Bei Mietwohnungen muss man bei Neuvermietung mittlerweile mit einem Mietanteil von 30 - 40 Prozent des Haushaltseinkommens rechnen. Die Nachfrage nach kleineren Einheiten mit Mietkosten bis 700 Euro bleibt hoch, darüber nimmt sie deutlich ab. Bei gebrauchten Eigentumswohnungen rechnet s Real mit weiteren Preissteigerungen, weil deren Anteil in Wien besonders gering ist.

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Spitzenwerte bei Office-Vermietungen

Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten in Deutschland

von Gerhard Rodler

Deutschland's Büromarkt ist stark wie nie: Entgegen allen Konjunkturängsten wurden 2019 insgesamt knapp 4,1 Millionen m2 office neu vermietet - das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten und 2 Prozent mehr als 2018. Der Leerstand verringert sich nochmals und liegt nun unter 4 Prozent im Deutschlandschnitt. Die erzielbaren Mieten stiegen 2019 weiter. BNP Parisbas erwartet für 2020 ein ähnlich starkes Ergebnis wie 2019.
Spitzenreiter bleibt Berlin, wo mit knapp 1,02 Mio. m² das Vorjahresergebnis nicht nur um 22 Prozent gesteigert, sondern auch ein historischer Rekord aufgestellt wurde. Auf Platz zwei folgt München mit einem kräftigen Rückgang auf 770.000 m².
Den stärksten Zuwachs verzeichnete Düsseldorf mit plus 41 Prozent und einem neuen Allzeithoch von 536.000 m². Als Konsequenz aus den hohen Flächenumsätzen bei gleichzeitig rückläufigem Angebot haben die Mieten erwartungsgemäß weiter zugelegt. Über alle Standorte betrachtet sind die Spitzenmieten innerhalb eines Jahres um knapp 6 Prozent gestiegen. Besonders dynamisch entwickelt sich nach wie vor Berlin, wo sie um gut 11 Prozent zugelegt und die anvisierten 40 Euro/m² mittlerweile erreicht hat. Ähnlich stark gestiegen ist die Höchstmiete in Leipzig mit knapp 11 Prozent. Hier werden mittlerweile 15,50 Euro/m² notiert,

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Stefan Jaitler jetzt Unternehmer

Nach Arealis jetzt eigene Firma

von Gerhard Rodler

Fast ein Jahrzehnt war Stefan Jaitler Geschäftsführer bei der österreichischen Arealis-Landesgesellschaft, die letzten drei Jahre zusätzlich auch noch als Geschäftsführer der Arealis-Tochtergesellschaft Alba Service. In dieser Zeit hat sich das von ihm geführte Unternehmen von 900.000 verwalteten Quadratmetern auf 2,5 Millionen m² vervielfacht, "und entsprechend auch das wirtschaftliche Ergebnis", so Jaitler im immoflash-Gespräch.
Ab sofort ist er nun selbst Unternehmer.
Mitte Oktober des Vorjahres hat er sich selbständig gemacht. Mit Start des neuen Jahres startet er nun - nach sechsmonatiger Kündigungsfrist - als geschäftsführender Gesellschafter der Gutwerk Immobilien auch operativ durch.
Mit seinem Unternehmen wird er sich der Verwaltung von Büro- und Gewerbeflächen sowie von Mietwohnungen kümmern.
Und es gibt auch schon den ersten Referenzkunden. Das Objekt "Parkring 12A" - hier sind neben Büros auf insgesamt rund 40.000 m² auch das Hotel Mariott untergebracht - wird von Jaitler - weiterhin - betreut. "Es war ein ausdrücklicher Wunsch der Eigentümer des Objektes", freut sich Jaitler.
Weitere Kunden seien schon gesichert, ebenso wie auch personelle Verstärkung.

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UBM schließt Rekordjahr mit drei Deals

Forward-Sales für rund 120 Millionen € an Union Investment

von Gerhard Rodler

Mit Jahresende 2019 veräußerte UBM Development drei noch in Entwicklung befindliche Projekte knapp zwei Jahre vor Fertigstellung: Zwei Hotels in Polen, das Mercure Mlynska in Kattowitz und das ibis Styles Mogilska in Krakau, wurden an Union Investment veräußert. Zudem erfolgte der Globalverkauf eines Wohnbauprojekts in der Baranygasse 7 im 22. Wiener Gemeindebezirk an die Buwog. Der Veräußerungserlös dieser Projekte belief sich auf insgesamt rund 120 Millionen Euro.
„Das Risiko-Rendite-Profil von Hotels ist für Investoren im aktuellen Marktumfeld unschlagbar“, so Andreas Zangenfeind, Head of Transactions und Mitglied des Executive Committee der UBM. Hotels am boomenden Hotelmarkt Polen Polen ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für die großen internationalen Hotelketten, so wird auch die Accor Gruppe ihr Angebot mit je einem neuen Hotel in Kattowitz und Krakau ab 2021 erweitern. In der zweitgrößten Stadt Polens, Krakau, entsteht ein modernes Designhotel mit 259 Zimmern, das ibis Styles Mogilska. Nahe dem Hauptbahnhof von Kattowitz wird das Mercure Mlynska mit 268 Zimmern errichtet. Dieses Hotel wird gemäß dem Motto „Green and Clean“ in höchstem Maße auf Nachhaltigkeit setzen, wie durch den Einsatz von Naturmaterialien und recycleten Möbeln. Die Hotels in Krakau und Kattowitz wurden für insgesamt 86 Mio. Euro an Union Investment veräußert. Beide Projekte sollen im dritten Quartal 2021 fertiggestellt werden.
Erstmals Holzbauweise bei Wohnen: In der Baranygasse 7 im 22. Bezirk entstehen 126 Wohnungen. Neben Energieeffizienz spielen auch ökologische Baumaterialien eine stärkere Rolle. So wird eines der Gebäude mit 12 Wohneinheiten in Holzbauweise umgesetzt. Eine Premiere für die UBM. Das Projekt wurde für rund 36 Millionen Euro an die Buwog verkauft und wird voraussichtlich im vierten Quartal 2021 an die Mieter übergeben.

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Deutsche Wohn-Invests steigen weiter

Trotz Diskussion um Mietendeckel und Co

von Gerhard Rodler

Die Nachfrage nach Investments in größere Wohnungsbestände (ab 30 Wohneinheiten) ist trotz der vielen Diskussionen über die Einführung regulatorischer Instrumente seitens der Politik weiterhin sehr hoch. „Insgesamt belief sich das Transaktionsvolumen 2019 auf rund 19,5 Milliarden Euro, womit das zweitbeste Ergebnis der vergangenen 15 Jahre eingefahren wurde“, sagt Udo Cordts-Sanzenbacher, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Co-Head Residential Investment. „Noch mehr investiert wurde lediglich 2015, als allein der Kauf der Gagfah durch die Vonovia und der Erwerb der Süddeutschen Wohnen für fast 10 Milliarden Euro Umsatz sorgten.“
Auch 2019 waren einige größere Deals wie der Verkauf der BGP-Gruppe mit rund 16.000 Wohnungen an Union Investment zu vermelden, die um 17 Prozent höhere Anzahl von Transaktionen zeugt jedoch von einer über alle Größenklassen durchweg lebhaften Nachfrage. Insgesamt flossen rund 370 Verkäufe mit etwa 144.000 Wohneinheiten in das Ergebnis ein. Das durchschnittliche Volumen pro Transaktion lag mit 53 Mio. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau.

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Wettbewerb Kirchner Kaserne entschieden

Büros schwarz-platzer und Pentaplan überzeugten Jury

von Stefan Posch

Die Immobilienentwickler ARE und Immovate planen gemeinsam auf dem 5,7 ha großen Grundstück der Kirchner Kaserne im Grazer Bezirk Jakomini 450 bis 550 freifinanzierte Miet- und Eigentumswohnungen. Im Oktober wurde ein Realisierungswettbewerb gestartet, der nun zwei Sieger hervorgebracht hat. Von insgesamt 58 Einreichungen entschied sich die Jury für die Projekte der zwei Grazer Büros schwarz-platzer und Pentaplan. Gemeinsam werden sie mit den Bauherren das geplante Quartier umsetzen.
„Grundlage für den Wettbewerb bildete der bereits 2017 gemeinsam mit der Stadt in einem kooperativen Planungsverfahren erarbeitete städtebauliche Rahmenplan“, erklärt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE. Jetzt, da auch der Realisierungswettbewerb entschieden ist, könne man intensiv mit den Objektplanungen für das Wohnquartier - einem der größten Wohnbauprojekte der Steiermark - gestartet werden. „Läuft alles plangemäß, können die ersten Bewohner 2023 einziehen“, so Weiss.
„Wir freuen uns, dass die ehemalige Kaserne nun auf Basis der beiden besten Projekte als vielseitige und offene Wohnoase realisiert wird. Nach knapp 200 Jahren Zutrittsverbot wird wieder Leben am Areal einziehen“, sagt Immovate-Geschäftsführer Martin Kurschel. Davon werde auch der gesamte Bezirk Jakomini nachhaltig profitieren. „Die Wurzeln der Immovate liegen in Graz. Daher liegt uns die Weiterentwicklung der Stadt und ihrer Stadtteile seit Jahren besonders am Herzen“, betont Kurschel.

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Karriere zum Tag: Neu bei Rothschild

Masurek betreut Institutionelle auch in Österreich

von Gerhard Rodler

Joachim MasurekJoachim Masurek

Joachim Masurek betreut ab sofort von der Frankfurter Niederlassung aus Wholesale- und institutionelle Investoren in Deutschland und Österreich. Seine Schwerpunkte liegen dabei auf Family Offices, Asset Managern, Dachfondsmanagern und institutionellen Investoren. Mit dem neuen Mitarbeiter, der das bestehende Team erweitert, möchte Edmond de Rothschild Asset Management seine Aktivitäten in beiden Kerngeschäftsfeldern weiter stärken. Der 36-Jährige berichtet an Christian Lorenz, Head of Sales Schweiz, Deutschland und Österreich.
Masurek kommt von Fidelity, wo er seit 2015 als Associate Director Family Offices, Dachfonds und Asset Manager beraten hat. Davor betreute er bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Asset Management als Senior Sales Manager institutionelle und Wholesale-Kunden und war zudem Produktspezialist für Absolute-Return-Strategien. Zuvor war er nach einem konzerninternen Traineeprogramm im Beteiligungsmanagement der LBBW mitunter für Group M&A und Unternehmensbewertung zuständig.

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Karriere zum Tag: Blecke bleibt

GSG hat Vertrag mit ihrem Geschäftsführer verlängert

von Gerhard Rodler

Sebastian Blecke	Sebastian Blecke

DIe GSG Berlin und ihr Operativer Geschäftsführer, Sebastian Blecke, bleiben bis mindestens zum 31.12.2023 verbunden. Der gebürtige Berliner ist seit dem 01.03.2011 Operativer Geschäftsführer des zu den führenden Berliner Gewerbevermietern zählenden Unternehmens mit einem Berliner Bestand von rund 1 Millionen Quadratmetern. Nun wird der Vertrag einvernehmlich bis Ende 2023 fortgeführt. Der Geschäftsführer-Vertrag war zuvor bereits einmal bis zum 31.12.2019 verlängert worden.

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Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten in Deutschland

Spitzenwerte bei Office-Vermietungen

von Gerhard Rodler

Deutsch­lan­d's Bü­ro­markt ist stark wie nie: Ent­ge­gen al­len Kon­junk­tur­ängs­ten wur­den 2019 ins­ge­samt knapp 4,1 Mil­lio­nen m2 of­fice neu ver­mie­tet - das zweit­bes­te Er­geb­nis al­ler Zei­ten und 2 Pro­zent mehr als 2018. Der Leer­stand ver­rin­gert sich noch­mals und liegt nun un­ter 4 Pro­zent im Deutsch­land­schnitt. Die er­ziel­ba­ren Mie­ten stie­gen 2019 wei­ter. BNP Pa­ris­bas er­war­tet für 2020 ein ähn­lich star­kes Er­geb­nis wie 2019.
Spit­zen­rei­ter bleibt Ber­lin, wo mit knapp 1,02 Mio. m² das Vor­jah­res­er­geb­nis nicht nur um 22 Pro­zent ge­stei­gert, son­dern auch ein his­to­ri­scher Re­kord auf­ge­stellt wur­de. Auf Platz zwei folgt Mün­chen mit ei­nem kräf­ti­gen Rück­gang auf 770.000 m².
Den stärks­ten Zu­wachs ver­zeich­ne­te Düs­sel­dorf mit plus 41 Pro­zent und ei­nem neu­en All­zeit­hoch von 536.000 m². Als Kon­se­quenz aus den ho­hen Flä­chen­um­sät­zen bei gleich­zei­tig rück­läu­fi­gem An­ge­bot ha­ben die Mie­ten er­war­tungs­ge­mäß wei­ter zu­ge­legt. Über al­le Stand­or­te be­trach­tet sind die Spit­zen­mie­ten in­ner­halb ei­nes Jah­res um knapp 6 Pro­zent ge­stie­gen. Be­son­ders dy­na­misch ent­wi­ckelt sich nach wie vor Ber­lin, wo sie um gut 11 Pro­zent zu­ge­legt und die an­vi­sier­ten 40 Eu­ro/m² mitt­ler­wei­le er­reicht hat. Ähn­lich stark ge­stie­gen ist die Höchst­mie­te in Leip­zig mit knapp 11 Pro­zent. Hier wer­den mitt­ler­wei­le 15,50 Eu­ro/m² no­tiert,

Nach Arealis jetzt eigene Firma

Stefan Jaitler jetzt Unternehmer

von Gerhard Rodler

Fast ein Jahr­zehnt war Ste­fan Jait­ler Ge­schäfts­füh­rer bei der ös­ter­rei­chi­schen Area­lis-Lan­des­ge­sell­schaft, die letz­ten drei Jah­re zu­sätz­lich auch noch als Ge­schäfts­füh­rer der Area­lis-Toch­ter­ge­sell­schaft Al­ba Ser­vice. In die­ser Zeit hat sich das von ihm ge­führ­te Un­ter­neh­men von 900.000 ver­wal­te­ten Qua­drat­me­tern auf 2,5 Mil­lio­nen m² ver­viel­facht, "und ent­spre­chend auch das wirt­schaft­li­che Er­geb­nis", so Jait­ler im im­mof­lash-Ge­spräch.
Ab so­fort ist er nun selbst Un­ter­neh­mer.
Mit­te Ok­to­ber des Vor­jah­res hat er sich selb­stän­dig ge­macht. Mit Start des neu­en Jah­res star­tet er nun - nach sechs­mo­na­ti­ger Kün­di­gungs­frist - als ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter der Gut­werk Im­mo­bi­li­en auch ope­ra­tiv durch.
Mit sei­nem Un­ter­neh­men wird er sich der Ver­wal­tung von Bü­ro- und Ge­wer­be­flä­chen so­wie von Miet­woh­nun­gen küm­mern.
Und es gibt auch schon den ers­ten Re­fe­renz­kun­den. Das Ob­jekt "Park­ring 12A" - hier sind ne­ben Bü­ros auf ins­ge­samt rund 40.000 m² auch das Ho­tel Ma­riott un­ter­ge­bracht - wird von Jait­ler - wei­ter­hin - be­treut. "Es war ein aus­drück­li­cher Wunsch der Ei­gen­tü­mer des Ob­jek­tes", freut sich Jait­ler.
Wei­te­re Kun­den sei­en schon ge­si­chert, eben­so wie auch per­so­nel­le Ver­stär­kung.
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Forward-Sales für rund 120 Millionen € an Union Investment

UBM schließt Rekordjahr mit drei Deals

von Gerhard Rodler

Mit Jah­res­en­de 2019 ver­äu­ßer­te UBM De­ve­lop­ment drei noch in Ent­wick­lung be­find­li­che Pro­jek­te knapp zwei Jah­re vor Fer­tig­stel­lung: Zwei Ho­tels in Po­len, das Mer­cu­re Mlyns­ka in Kat­to­witz und das ibis Sty­les Mo­gils­ka in Kra­kau, wur­den an Uni­on In­vest­ment ver­äu­ßert. Zu­dem er­folg­te der Glo­bal­ver­kauf ei­nes Wohn­bau­pro­jekts in der Ba­rany­gas­se 7 im 22. Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk an die Bu­wog. Der Ver­äu­ße­rungs­er­lös die­ser Pro­jek­te be­lief sich auf ins­ge­samt rund 120 Mil­lio­nen Eu­ro.
„Das Ri­si­ko-Ren­di­te-Pro­fil von Ho­tels ist für In­ves­to­ren im ak­tu­el­len Markt­um­feld un­schlag­bar“, so An­dre­as Zan­gen­feind, Head of Tran­sac­tions und Mit­glied des Exe­cu­ti­ve Com­mit­tee der UBM. Ho­tels am boo­men­den Ho­tel­markt Po­len Po­len ist ein wich­ti­ger Wachs­tums­markt für die gro­ßen in­ter­na­tio­na­len Ho­tel­ket­ten, so wird auch die Ac­cor Grup­pe ihr An­ge­bot mit je ei­nem neu­en Ho­tel in Kat­to­witz und Kra­kau ab 2021 er­wei­tern. In der zweit­größ­ten Stadt Po­lens, Kra­kau, ent­steht ein mo­der­nes De­si­gn­ho­tel mit 259 Zim­mern, das ibis Sty­les Mo­gils­ka. Na­he dem Haupt­bahn­hof von Kat­to­witz wird das Mer­cu­re Mlyns­ka mit 268 Zim­mern er­rich­tet. Die­ses Ho­tel wird ge­mäß dem Mot­to „Green and Cle­an“ in höchs­tem Ma­ße auf Nach­hal­tig­keit set­zen, wie durch den Ein­satz von Na­tur­ma­te­ria­li­en und re­cy­cle­ten Mö­beln. Die Ho­tels in Kra­kau und Kat­to­witz wur­den für ins­ge­samt 86 Mio. Eu­ro an Uni­on In­vest­ment ver­äu­ßert. Bei­de Pro­jek­te sol­len im drit­ten Quar­tal 2021 fer­tig­ge­stellt wer­den.
Erst­mals Holz­bau­wei­se bei Woh­nen: In der Ba­rany­gas­se 7 im 22. Be­zirk ent­ste­hen 126 Woh­nun­gen. Ne­ben En­er­gie­ef­fi­zi­enz spie­len auch öko­lo­gi­sche Bau­ma­te­ria­li­en ei­ne stär­ke­re Rol­le. So wird ei­nes der Ge­bäu­de mit 12 Wohn­ein­hei­ten in Holz­bau­wei­se um­ge­setzt. Ei­ne Pre­mie­re für die UBM. Das Pro­jekt wur­de für rund 36 Mil­lio­nen Eu­ro an die Bu­wog ver­kauft und wird vor­aus­sicht­lich im vier­ten Quar­tal 2021 an die Mie­ter über­ge­ben.

Trotz Diskussion um Mietendeckel und Co

Deutsche Wohn-Invests steigen weiter

von Gerhard Rodler

Die Nach­fra­ge nach In­vest­ments in grö­ße­re Woh­nungs­be­stän­de (ab 30 Wohn­ein­hei­ten) ist trotz der vie­len Dis­kus­sio­nen über die Ein­füh­rung re­gu­la­to­ri­scher In­stru­men­te sei­tens der Po­li­tik wei­ter­hin sehr hoch. „Ins­ge­samt be­lief sich das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men 2019 auf rund 19,5 Mil­li­ar­den Eu­ro, wo­mit das zweit­bes­te Er­geb­nis der ver­gan­ge­nen 15 Jah­re ein­ge­fah­ren wur­de“, sagt Udo Cor­dts-San­zen­ba­cher, Ge­schäfts­füh­rer der BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te GmbH und Co-Head Re­si­den­ti­al In­vest­ment. „Noch mehr in­ves­tiert wur­de le­dig­lich 2015, als al­lein der Kauf der Gag­fah durch die Vo­no­via und der Er­werb der Süd­deut­schen Woh­nen für fast 10 Mil­li­ar­den Eu­ro Um­satz sorg­ten.“
Auch 2019 wa­ren ei­ni­ge grö­ße­re Deals wie der Ver­kauf der BGP-Grup­pe mit rund 16.000 Woh­nun­gen an Uni­on In­vest­ment zu ver­mel­den, die um 17 Pro­zent hö­he­re An­zahl von Trans­ak­tio­nen zeugt je­doch von ei­ner über al­le Grö­ßen­klas­sen durch­weg leb­haf­ten Nach­fra­ge. Ins­ge­samt flos­sen rund 370 Ver­käu­fe mit et­wa 144.000 Wohn­ein­hei­ten in das Er­geb­nis ein. Das durch­schnitt­li­che Vo­lu­men pro Trans­ak­ti­on lag mit 53 Mio. Eu­ro in et­wa auf dem Vor­jah­res­ni­veau.
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Büros schwarz-platzer und Pentaplan überzeugten Jury

Wettbewerb Kirchner Kaserne entschieden

von Stefan Posch

Die Im­mo­bi­li­en­ent­wick­ler ARE und Im­mo­va­te pla­nen ge­mein­sam auf dem 5,7 ha gro­ßen Grund­stück der Kirch­ner Ka­ser­ne im Gra­zer Be­zirk Ja­ko­mi­ni 450 bis 550 frei­fi­nan­zier­te Miet- und Ei­gen­tums­woh­nun­gen. Im Ok­to­ber wur­de ein Rea­li­sie­rungs­wett­be­werb ge­star­tet, der nun zwei Sie­ger her­vor­ge­bracht hat. Von ins­ge­samt 58 Ein­rei­chun­gen ent­schied sich die Ju­ry für die Pro­jek­te der zwei Gra­zer Bü­ros schwarz-plat­zer und Pen­ta­plan. Ge­mein­sam wer­den sie mit den Bau­her­ren das ge­plan­te Quar­tier um­set­zen.
„Grund­la­ge für den Wett­be­werb bil­de­te der be­reits 2017 ge­mein­sam mit der Stadt in ei­nem ko­ope­ra­ti­ven Pla­nungs­ver­fah­ren er­ar­bei­te­te städ­te­bau­li­che Rah­men­plan“, er­klärt Hans-Pe­ter Weiss, Ge­schäfts­füh­rer der ARE. Jetzt, da auch der Rea­li­sie­rungs­wett­be­werb ent­schie­den ist, kön­ne man in­ten­siv mit den Ob­jekt­pla­nun­gen für das Wohn­quar­tier - ei­nem der größ­ten Wohn­bau­pro­jek­te der Stei­er­mark - ge­star­tet wer­den. „Läuft al­les plan­ge­mäß, kön­nen die ers­ten Be­woh­ner 2023 ein­zie­hen“, so Weiss.
„Wir freu­en uns, dass die ehe­ma­li­ge Ka­ser­ne nun auf Ba­sis der bei­den bes­ten Pro­jek­te als viel­sei­ti­ge und of­fe­ne Wohn­oa­se rea­li­siert wird. Nach knapp 200 Jah­ren Zu­tritts­ver­bot wird wie­der Le­ben am Are­al ein­zie­hen“, sagt Im­mo­va­te-Ge­schäfts­füh­rer Mar­tin Kur­schel. Da­von wer­de auch der ge­sam­te Be­zirk Ja­ko­mi­ni nach­hal­tig pro­fi­tie­ren. „Die Wur­zeln der Im­mo­va­te lie­gen in Graz. Da­her liegt uns die Wei­ter­ent­wick­lung der Stadt und ih­rer Stadt­tei­le seit Jah­ren be­son­ders am Her­zen“, be­tont Kur­schel.
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Masurek betreut Institutionelle auch in Österreich

Karriere zum Tag: Neu bei Rothschild

von Gerhard Rodler

Joachim MasurekJoachim Masurek
Joa­chim Ma­su­rek be­treut ab so­fort von der Frank­fur­ter Nie­der­las­sung aus Who­le­sa­le- und in­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren in Deutsch­land und Ös­ter­reich. Sei­ne Schwer­punk­te lie­gen da­bei auf Fa­mi­ly Of­fices, As­set Ma­na­gern, Dach­fonds­ma­na­gern und in­sti­tu­tio­nel­len In­ves­to­ren. Mit dem neu­en Mit­ar­bei­ter, der das be­ste­hen­de Team er­wei­tert, möch­te Ed­mond de Roth­schild As­set Ma­nage­ment sei­ne Ak­ti­vi­tä­ten in bei­den Kern­ge­schäfts­fel­dern wei­ter stär­ken. Der 36-Jäh­ri­ge be­rich­tet an Chris­ti­an Lo­renz, Head of Sa­les Schweiz, Deutsch­land und Ös­ter­reich.
Ma­su­rek kommt von Fi­de­li­ty, wo er seit 2015 als As­so­cia­te Di­rec­tor Fa­mi­ly Of­fices, Dach­fonds und As­set Ma­na­ger be­ra­ten hat. Da­vor be­treu­te er bei der Lan­des­bank Ba­den-Würt­tem­berg (LBBW) As­set Ma­nage­ment als Se­ni­or Sa­les Ma­na­ger in­sti­tu­tio­nel­le und Who­le­sa­le-Kun­den und war zu­dem Pro­dukt­spe­zia­list für Ab­so­lu­te-Re­turn-Stra­te­gi­en. Zu­vor war er nach ei­nem kon­zern­in­ter­nen Trainee­pro­gramm im Be­tei­li­gungs­ma­nage­ment der LBBW mit­un­ter für Group M&A und Un­ter­neh­mens­be­wer­tung zu­stän­dig.

GSG hat Vertrag mit ihrem Geschäftsführer verlängert

Karriere zum Tag: Blecke bleibt

von Gerhard Rodler

Sebastian Blecke	Sebastian Blecke
DIe GSG Ber­lin und ihr Ope­ra­ti­ver Ge­schäfts­füh­rer, Se­bas­ti­an Ble­cke, blei­ben bis min­des­tens zum 31.12.2023 ver­bun­den. Der ge­bür­ti­ge Ber­li­ner ist seit dem 01.03.2011 Ope­ra­ti­ver Ge­schäfts­füh­rer des zu den füh­ren­den Ber­li­ner Ge­wer­be­ver­mie­tern zäh­len­den Un­ter­neh­mens mit ei­nem Ber­li­ner Be­stand von rund 1 Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern. Nun wird der Ver­trag ein­ver­nehm­lich bis En­de 2023 fort­ge­führt. Der Ge­schäfts­füh­rer-Ver­trag war zu­vor be­reits ein­mal bis zum 31.12.2019 ver­län­gert wor­den.
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Schön  ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.Schön ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.

Stadtentwicklung geht auch pragmatisch

Bei der Stadt­ent­wick­lung gilt es, ver­schie­dens­te In­ter­es­sen un­ter ei­nen Hut zu brin­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Wie schön ist es für Stadt­ent­wick­ler, wenn man sich nicht um Wah­len, Par­tei­en und In­ter­es­sens­ver­tre­ter küm­mern muss. Wenn Plä­ne rich­tig schön aus­ge­dacht und um­ge­setzt wer­den kön­nen. Chi­na ist so ein Bei­spiel. Wenn et­was schief­geht - ab­rei­ßen und neu bau­en. Wir le­ben in ei­ner De­mo­kra­tie, bei uns geht Stadt­ent­wick­lung nicht so ein­fach. Ver­schie­dens­te In­ter­es­sen sind un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, es gilt, Kom­pro­mis­se zu fin­den, und am En­de des Pro­zes­ses soll et­was Sinn­vol­les her­aus­kom­men. Es gibt ei­ne Aus­nah­me, die die­se Re­gel be­stä­tigt: Wien. Welt­kul­tur­er­be futsch? Wurscht, brau­chen wir nicht. Tra­di­tio­nel­le Märk­te wie Kar­me­li­ter-, Vol­kert- oder Yp­pen­markt, Nah­ver­sor­ger und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te der Stadt­be­völ­ke­rung wur­den Re­stau­rant­mei­len für die hip­pen Bo­b­os, die Nah­ver­sor­gung ging an die in­ter­na­tio­na­len Ket­ten. Egal. Und dann der Ver­kehr: Aus­schließ­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf Rad und U-Bahn, al­les an­de­re wird ver­dammt, be­hin­dert, aus­ge­grenzt. Ob sinn­voll oder nicht, ob Geld ver­schwen­det wird oder nicht - al­les ist der Durch­set­zung ei­ner re­li­gi­ös an­mu­ten­den Mei­nung un­ter­ge­ord­net. Es geht doch an­ders, mit Über­zeu­gen. Wenn der öf­fent­li­che Ver­kehr und die "Park and ri­de"-An­la­gen sinn­voll ge­stal­tet sind, wer­den vie­le Men­schen auf den öf­fent­li­chen Ver­kehr um­stei­gen, und es wird ein sinn­vol­les Mit­ein­an­der ge­ben. Auch oh­ne künst­li­che Ver­knap­pung. Wir wer­den un­se­re in die Jah­re ge­kom­me­ne Bau­sub­stanz ver­dich­ten müs­sen, da gilt es, die be­ste­hen­de Bau­ord­nung an­zu­pas­sen, auch oh­ne Spen­den an Ent­wick­lungs­hil­fe­ver­ei­ne. Wir brau­chen ein Mit­ein­an­der von neu­en Stadt­tei­len und neu ge­stal­te­ten al­ten Stadt­tei­len, von öf­fent­li­chem und pri­va­tem Wohn­bau, dann wird es auch Durch­mi­schung und Ghet­to­ver­mei­dung oh­ne kom­mu­na­le Len­kungs­maß­nah­men ge­ben. Und bit­te: Leist­ba­res Woh­nen de­fi­niert sich als Mie­te inkl. Be­triebs­kos­ten, nur um Kalt­mie­te wohnt nie­mand! Nach der nächs­ten Wahl freu­en wir uns, wenn der er­ho­be­ne Zei­ge­fin­ger wie­der in die Ta­sche ge­packt ist, an­de­re Mei­nun­gen zu­las­sen wer­den und Stadt­ent­wick­lung im de­mo­kra­ti­schen, mü­he­vol­len Dia­log pas­siert. Wann ist Wahl?

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Ludwig Hoffman Quartier –
eine Verwandlung

Ber­li­ner Stadt­quar­tier­s­ent­wick­lung im Al­lein­gang - das ist nicht all­täg­lich. In­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren, staat­li­che För­de­run­gen so­wie Pro­jekt-Rie­sen wie BU­WOG und Co wür­de man nor­ma­ler­wei­se mit Me­ga-Wohn­bau­pro­jek­ten der deut­schen Haupt­stadt in Ver­bin­dung brin­gen. An­dre­as Dah­l­ke, ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter und Kopf der SI­TUS GmbH Grund­stück + Pro­jekt, des Pro­jekt­ent­wick­lers, zeigt - zu­ge­ge­ben - auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se, dass es auch an­ders geht. Zur Aus­gangs­la­ge: Das Are­al, auf dem sich das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier be­fin­det, liegt im "ho­hen Nor­den" von Ber­lin, im Stadt­teil Buch. Buch wur­de erst 1898 in die Ver­wal­tung der Me­tro­po­le ein­ge­glie­dert - mit dem er­klär­ten Ziel, die Rand­la­ge zur Ent­las­tung der städ­ti­schen Kli­ni­ken zu nut­zen. Zwi­schen 1909 und 1915 wur­de in der Fol­ge das da­mals größ­te eu­ro­päi­sche Kran­ken­haus­pro­jekt un­ter Stadt­bau­rat Lud­wig Hoff­mann in An­griff ge­nom­men. Die­ses war dann fast hun­dert Jah­re ei­ne wich­ti­ge Ver­sor­gungs­ein­heit für me­di­zi­ni­sche Leis­tun­gen. Die An­la­ge wur­de im Cha­rak­ter ei­ner Gar­ten­stadt ent­wi­ckelt, mit 33 neo­klas­si­zis­ti­schen Ge­bäu­den. Die An­ord­nung in Pa­vil­lons war da­mals ei­ne gän­gi­ge Lö­sung, um dem Keim­über­tritt zwi­schen den Sta­tio­nen ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ein Um­stand der von Be­ginn an, bei der Ent­wick­lung von Um­nut­zungs­kon­zep­ten des denk­mal­ge­schütz­ten Are­als, sehr für Wohn­bau ge­spro­chen hat. Buch hat sich zu­dem ak­tu­ell zu ei­nem sehr auf­stre­ben­den Stadt­teil von Ber­lin ent­wi­ckelt. Nach ei­ner kur­zen schwie­ri­ge­ren Um­bruch­pha­se kurz nach der Wen­de, prä­sen­tiert sich Buch nun wie­der als in­ter­na­tio­nal be­deu­ten­der Ge­sund­heits- und For­schungs­stand­ort. Das He­li­os-Kli­ni­kum, der Bu­cher Bio­Tech Park, das Leib­nitz-In­sti­tut für Mo­le­ku­la­re Phar­ma­ko­lo­gie, das Max-Del­brück-Cen­trum so­wie ver­schie­de­ne For­schungs­ein­rich­tun­gen der Ber­li­ner Cha­rité füh­ren das Feld an. Par­al­lel zu der Viel­zahl an High-Tech-Ar­beits­plät­zen steigt na­tur­ge­mäß auch der Be­darf an ei­nem mo­der­nen Woh­nungs­an­ge­bot - das Er­for­der­nis ei­ner Lö­sung steht da­her be­reits län­ger im Raum. Zu­mal die Woh­nungs­prei­se im 20 Au­to­mi­nu­ten ent­fernt ge­le­ge­nen Hot­spot Prenz­lau­er Berg in den letz­ten Jah­ren na­he­zu ex­plo­diert sind. Das Pro­jekt An­dre­as Dah­l­ke wur­de auf das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier auf­merk­sam, als er - be­reits als Mit­wir­ken­der an ei­ner Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung - in Buch, in dem ver­gleich­ba­ren, aber we­sent­lich klei­ne­ren Pro­jekt "Lud­wig­park", zu tun hat­te. Dah­l­kes Back­ground lag näm­lich nicht von An­fang an im Im­mo­bi­li­en­be­reich - son­dern der Phi­lo­so­phie. Erst mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands hat er sei­ne be­ruf­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten in die Bran­che ge­lenkt. Mit ei­ni­gen Jah­ren Er­fah­rung und vom Are­al des ehe­ma­li­gen Kran­ken­hau­ses fas­zi­niert, ent­wi­ckel­te er für die brach lie­gen­den 28 Hekt­ar ein Nut­zungs­kon­zept, dass ne­ben Wohn­bau auch ei­nen Schwer­punkt auf so­zia­le In­fra­struk­tur und Quar­tier­s­ent­wick­lung legt. Das Kon­zept fand bei der Be­zirks­ver­wal­tung Pan­kow An­klang und wur­de schließ­lich frei­ge­ge­ben. 2012 konn­te er den Grund - nicht zu­letzt we­gen der stren­gen Auf­la­gen - re­la­tiv güns­tig von ei­nem Lie­gen­schafts­fonds des Lan­des er­wer­ben und mit sei­nen Ak­ti­vi­tä­ten im Rah­men der ei­gens ge­grün­de­ten Pro­jekt­ge­sell­schaft star­ten. Mitt­ler­wei­le wiegt das Vor­ha­ben be­reits an die 300 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men. Bei Fer­tig­stel­lung 2020 wer­den über 280.000 Qua­drat­me­ter mit 900 Woh­nun­gen so­wie zwei Schu­len, drei Kin­der­gär­ten, ei­ner Sport­hal­le und wei­te­ren so­zia­len Ein­rich­tun­gen, wie ein Se­nio­ren­wohn­heim und be­treu­te Wohn­mög­lich­kei­ten für Men­schen mit be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, ent­wi­ckelt sein. Wie geht das? Am Be­ginn steht laut Dah­l­ke das Bren­nen für ei­ne Idee. Die Ent­wick­lung der kauf­män­ni­schen Lö­sung muss in der Fol­ge dar­auf zu­ge­schnit­ten wer­den. In Dah­l­kes Fall war das ein stren­ges aber ste­tig schritt­wei­ses Vor­ge­hen bei der Ent­wick­lung. Die ers­ten Wohn­ge­bäu­de wur­den ein­zeln als Roh­lin­ge an Bau­trä­ger ver­kauft, die nach den stren­gen Vor­ga­ben des Ge­samt­pro­jek­tes die Sub­stanz sa­nier­ten, im Rah­men der Denk­mahl­schutz-Auf­la­gen Woh­nun­gen ent­wi­ckel­te, und die­se dann ein­zeln ab­ver­kauf­ten. Mit den Er­lö­sen hat Dah­l­ke dann Ge­bäu­de für Ge­bäu­de in An­griff ge­nom­men und ins­be­son­de­re die schu­li­schen Ver­sor­gungs­ein­hei­ten quer­sub­ven­tio­niert. Ei­ne be­mer­kens­wer­te Zu­satz­in­fo ist in die­sem Zu­sam­men­hang, dass das Vor­ha­ben bis­lang auch ent­lang der Zeit­ach­se plan­mä­ßig rea­li­siert wer­den konn­te. 2012 war der al­ler­ers­te Spa­ten­stich. Über 500 Woh­nun­gen sind in der Zwi­schen­zeit fer­tig­ge­stellt und be­zo­gen wor­den und au­ßer­dem sind bis­lang kei­ne ver­zö­gern­den Fak­to­ren für das Pro­jek­ten­de 2020 er­kenn­bar. Dem Er­for­der­nis sämt­li­che Lei­tun­gen zu sa­nie­ren - von der Elek­trik bis zur ge­sam­ten Ver­roh­rung - und nicht zu­letzt auch dem, des Ein­brin­gens mo­der­ner Stan­dards ge­gen­über­ge­stellt, war ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor, dass auch Neu­bau­ten am Grund­stück mög­lich ge­macht wur­den. Die Groß­zü­gig­keit der An­la­ge wird da­durch aber nicht be­ein­träch­tigt, das ge­sam­te Pro­jekt wird von den weit­läu­fig an­ge­leg­ten Gar­ten­an­la­gen do­mi­niert. Die Park­plät­ze der Be­woh­ner fin­den sich auch aus­schließ­lich am Ran­de des Ge­län­des, wo­bei für ei­ne ent­spre­chen­de An­lie­fe­rungs- und Ver­sor­gungs­struk­tur ge­sorgt ist. Das Teil­kon­zept für den Neu­bau­be­reich des Lud­wig Hoff­mann Quar­tiers be­zieht ver­schie­de­ne In­no­va­tio­nen für das "Woh­nen der Zu­kunft" ein. So fin­det bei­spiels­wei­se zur En­er­gie­ver­sor­gung nur mo­derns­te Tech­nik An­wen­dung. Nach sei­ner fast hun­dert­jäh­ri­gen Ver­gan­gen­heit im Diens­te der Ge­sund­heit hat das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier nun zu ei­ner neu­en Be­stim­mung ge­fun­den, die sich ge­wis­ser­ma­ßen auch in den Dienst der All­ge­mein­heit stellt. Ein schö­nes Bei­spiel für die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten in der Im­mo­bi­li­en­bran­che. [ci­te1] In­ter­viewWie kommt es, dass qua­si "ein Ein­zel­kämp­fer" zu so ei­nem gro­ßen Pro­jekt fin­det? An­dre­as Dah­l­ke: Mit Si­cher­heit lässt sich sa­gen, dass ich für die­ses Pro­jekt den idea­len Zeit­punkt er­wischt ha­be. Fünf Jah­re frü­her hät­ten sich nicht die nö­ti­gen Ver­mark­tungs­chan­cen im Um­feld als Aus­gangs­la­ge für so ein am­bi­tio­nier­tes Pro­jekt ge­zeigt, fünf Jah­re spä­ter hät­te be­stimmt ei­ne der gro­ßen und nam­haf­ten Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten die Ent­wick­lungs­chan­ce für sich ge­won­nen.Wä­re das nur ein Nach­teil für Sie - oder auch ge­ne­rell ei­ner für das Quar­tier ge­we­sen? An­dre­as Dah­l­ke: Im Lud­wig Hoff­mann Quar­tier, kurz LHQ, wird das der­zeit viel zi­tier­te "leist­ba­re Woh­nen" groß­ge­schrie­ben. In dem Pro­jekt steckt au­ßer­dem kein Cent För­der­geld und den­noch wer­den zu­künf­tig über 1000 Schü­ler hier ih­re Bil­dung er­hal­ten. Die Er­rich­tung der Montes­so­ri-Ge­mein­schafts­schu­le und der Ge­bäu­de für die Evan­ge­li­sche Grund­schu­le Buch wur­de aus den Er­lö­sen des Ge­samt­pro­jek­tes ge­tra­gen. Das wä­re so be­stimmt nicht mög­lich ge­we­sen, wenn sämt­li­che Pro­jekt­stu­fen hart kal­ku­liert wä­ren - wie es in Rah­men von ren­di­te­ge­trie­be­ner Fonds und In­ves­tors Re­la­ti­ons üb­lich ist. Ich woll­te von An­fang zu­sätz­lich zu den Woh­nun­gen auch ei­ne So­zi­al­struk­tur schaf­fen.Das klingt fast nach Weih­nach­ten und ist wohl eher un­üb­lich in der Bran­che? An­dre­as Dah­l­ke: Ich bin Ge­schäfts­mann und lei­te ein Un­ter­neh­men, das auf Ge­winn aus­ge­rich­tet ist. Kei­ne von uns ar­bei­tet um­sonst. Aber ich bin da­von über­zeugt, dass man ge­leich­zei­tig zum pro­fit­ori­en­tie­ren Wirt­schaf­ten auch et­was für die All­ge­mein­heit tun kann, ja muss. Mit dem Lud­wig Hoff­mann Quar­tier ist es uns, mei­nen zehn Mit­ar­bei­tern und mir, ge­lun­gen, sehr un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­sen ge­recht zu wer­den.Wei­te­re Vor­tei­le? An­dre­as Dah­l­ke: Das Nut­zungs­kon­zept mit der so­zia­len In­fra­struk­tur ist in der Um­ge­ben sehr gut an­ge­kom­men und wird un­ter­stützt. Nicht zu­letzt, weil wir früh­zei­tig al­le um­ge­ben­den Play­er in­for­miert und mit­ein­be­zo­gen ha­ben. Und auch die be­reits im LHQ an­säs­si­gen Be­woh­ner sind Feu­er und Flam­me für das Pro­jekt. Die Ge­mein­schaft fie­bert und lebt mit den Ent­wick­lun­gen des Pro­jek­tes mit, es men­schelt. Wir ma­chen dar­über hin­aus re­gel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen um das Ge­mein­schafts­ge­fühl zu stär­ken. Zu­letzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich un­ter­schied­lichs­te Künst­ler mit Ver­gan­gen­heit, Ge­gen­wart und Zu­kunft des Are­als ein­drucks­voll aus­ein­an­der­ge­setzt und den Blick auf his­to­ri­sche An­la­gen "auf­ge­bro­chen" ha­ben. Wir be­trei­ben so­zu­sa­gen ak­ti­ves "Cam­pus­ma­nag­ment". Das gan­ze Pro­jekt stößt auf größ­ten Zu­spruch und der ist für die Um­set­zung von un­schätz­ba­ren Wert.Hat Ih­nen der Denk­mal­schutz Kopf­zer­bre­chen be­rei­tet? An­dre­as Dah­l­ke: Der Woh­nungs­kauf im Denk­mal­schutz hat steu­er­li­che Vor­tei­le. Die meis­ten Woh­nun­gen sind im Ei­gen­tum rea­li­siert und wer­den von den Be­sit­zern ver­mie­tet. Auf Grund der Steu­er­vor­tei­le ist es mög­lich, die Mie­ten ge­ring zu hal­ten, was für das Ge­samt­kon­zept maß­geb­lich ist. Der Miet­preis liegt durch­schnitt­lich bei € 10,50 pro Qua­drat­me­ter. Der Kauf­preis ist al­ler­dings auf Grund der Markt­ent­wick­lun­gen mitt­ler­wei­le von an­fangs € 2.900,- auf et­wa € 4.400,- ge­stie­gen. Wir könn­ten mitt­ler­wei­le je­de Woh­nung fünf­mal ver­kau­fen. Na­tür­lich ge­hen mit Denk­mal­schutz auch spe­zi­el­le Auf­wen­dun­gen ein­her. Aber ei­ner­seits wa­ren die Grund­ris­se der ur­sprüng­li­chen Sub­stanz gut für Wohn­bau ge­eig­net und an­de­rer­seits über­wie­gen die Vor­tei­le aus dem spe­zi­el­len Cha­rak­ter und dem da­durch mit­ge­form­ten Image.Apro­pos Image - Sie sel­ber sind Bu­cher ge­wor­den und ste­hen au­then­tisch hin­ter dem Stadt­teil. Es heißt, Sie ha­ben ana­log da­zu das Pro­jekt und die Er­rich­tung gänz­lich der Stadt Ber­lin ver­schrie­ben. An­dre­as Dah­l­ke: Da­mit ist wohl die Aus­wahl der Ge­wer­ke ge­meint. Ab­ge­se­hen von der pol­ni­schen Fir­ma, die uns mit Fens­tern ver­sorgt, sind al­le un­se­re Lie­fe­ran­ten aus­schließ­lich aus der Re­gi­on. Dan­ke für das Ge­spräch. [ci­te2]

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BUSINESS ANALYST ASSET MANAGEMENT (M/W)

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