EBT um 53,8 Prozent eingebrochen
Porr in der Konsolidierungsphase
von Stefan Posch
Die Quartalszahlen der Porr blieben unter den Erwartungen. So hat sich etwa das EBT mit 14,4 Millionen Euro mehr als halbiert (- 53,8 Prozent). Die Produktionsleistung von 4.080 Millionen Euro stieg zudem nur sehr moderat (+0,6 Prozent). Der Auftragsbestand stieg hingegen deutlicher auf 7.358 Millionen an (+ 7,6 Prozent).
Das EBT blieb laut der Porr aufgrund des anspruchsvollen Umfelds insbesondere in Polen und Norwegen hinter den Erwartungen zurück. Vor diesem Hintergrund passte der Vorstand die Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2019 an.
„Nach dem starken Wachstum der letzten Jahre befindet sich die Porr in einer Konsolidierungsphase. Diese dauert länger als erwartet,“ sagt Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr. „Durch den hohen Auftragsbestand und die Fokussierung auf die Stärken der Porr und die Heimmärkte bin ich überzeugt, dass wir gestärkt aus dieser Phase herausgehen.“ Basierend auf dem bisherigen Geschäftsverlauf und der aktuellen Markteinschätzung erwartet der Vorstand, dass sich das Ergebnis vor Steuern für das Geschäftsjahr 2019 - bei unveränderten Rahmenbedingungen - auf rund 35 Millionen Euro belaufen wird. Man erwarte sich in den folgenden Jahren eine kontinuierliche Verbesserung der EBT Marge.
Negative Auswirkungen auf Neubau
Gutachten kritisiert Mietendeckel
von Stefan Posch
Am Dienstag hat der Berliner Senat den Mietendeckel beschlossen. Ein Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der CDU-Fraktion Berlin zum geplanten Berliner Mietendeckel kommt zu dem Schluss, dass sich - basierend auf den Erfahrungen in anderen Ländern - der Mietendeckel schädlich auf Mieter und Vermieter sowie den Wirtschaftsstandort Berlin auswirkt. „Es ist gut, dass die Berliner CDU der emotionalen Diskussion mit deutlichen Zahlen und Daten begegnet“, sagt Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). „Sehenden Auges rennt die Berliner Politik gegen die Wand und versucht das verfassungsmäßig höchst zweifelhafte Produkt in die Realität umzusetzen.“ Das Gutachten zeige auch, „welch desaströsen wirtschaftlichen Schäden die Einführung des geplanten Mietendeckels anrichtet“, so Mattner weiter, „die Lage auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich weiter zu, die Konkurrenz um die knappen Wohnungen wird noch größer und dann profitieren noch diejenigen, die ohnehin schon über ein höheres Einkommen verfügen.“ Der Mietendeckel verhindere Modernisierungen und führt mittelfristig zu Wohnungen, die nicht instandgehalten werden können. „Das ist Politik auf dem Rücken von kleinen und großen Vermietern sowie den Mietern“, so Matter weiter. Die Behauptung von Befürwortern des Mietendeckels, dass hierdurch mehr Neubauten entstehen würden, sei schlichtweg falsch - so zeige es auch das Gutachten. „Denn das Vertrauen in die Politik schwindet, Investoren ziehen sich zurück und die Lücke zwischen benötigten Neubauten und realisierten Projekten wird dadurch noch größer. Eine Entlastung am Wohnungsmarkt ist hierdurch nicht in Sicht - ganz im Gegenteil: Der Mietwohnungsmarkt verkleinert sich sogar“, ist Mattner überzeugt.