Zinsspirale treibt Wohnbau weiter an
Kein Zinsanstieg vor 2025 erwartet
von Charles Steiner
Das Zinstief wird noch längere Jahre anhalten - und womöglich auch noch tiefer sinken, nämlich in den Negativ-Bereich. Zu dieser Einschätzung gelangt der Project Unternehmensverbund in einem Ausblick für das kommende Jahr. Bis 2025 werde demnach die ultralockere Geldpolitik der EZB weiter andauern, möglich sei sogar, dass die neue EZB-Chefin Christine Lagarde die Zinsschraube weiter nach unten dreht, was mitunter dazu führt, dass Banken auch Privatanlegern Negativzinsen abverlangen wird. Das wird in Folge den Wohnimmobilienmarkt weiter pushen, weitere Zuflüsse in Eigentumswohnungen seien daher zu erwarten.
Ottmar Heinen, Vorstandssprecher der Project Beteiligungen AG, sieht vor allem in Wien jede Menge Marktkapazitäten, die Mieterquote sei hier sehr hoch: „Hier besteht noch viel Potenzial - die Eigentumsquote in Wien mit rund 20 Prozent ist im europäischen Vergleich sehr gering.“ Auch wenn die akute Wohnungsknappheit der vergangenen Jahre mittlerweile aufgearbeitet wurde, sei die Nachfrage auch im kommenden Jahr hoch.
Vor allem sieht Heinen im kommenden Jahr den Immobilienbeteiligungsmarkt immer stärker vorrücken, er würde sich von einer Alternative zu einem Standard entwickeln. Vorreiter seien in diesem Bereich vor allem institutionelle Investoren gewesen, bereits ein Drittel des Kapitals der Project Investment Gruppe stammt aus diesem Segment. Das dürfte im kommenden Jahr mehr werden: „2020 könnte sich dieser Trend verstärken, wenn die älteren, noch rentablen Staatsanleihen dieser Klientel auslaufen“, so Heinen.