Vorsorgewohnungen immer öfter ohne UsT
Private Investoren wollen flexibel bei Vermietung sein
von Charles Steiner
Der Trend, Vorsorgewohnungen ohne UsT-Vorteil zu kaufen, setzt sich weiter fort - besonders bei Privatanlegern. Im Rahmen des Vorsorgewohnungs-Marktbericht für das erste Halbjahr schätzt Sandra Bauernfeind, Geschäftsführerin von EHL Wohnen auf immoflash-Nachfrage, den Anteil jener, die auf den UsT-Vorteil verzichten, auf mittlerweile zehn bis 20 Prozent ein. „Ohne den Durchrechnungszeitraum von 20 Jahren auf den Steuervorteil lassen sich Vorsorgewohnungen viel flexibler vermieten“, so Bauernfeind. Wann auf den Steuervorteil verzichtet werde, hänge davon ab, wie man die Wohnung nutzen will: „Wenn jemand sicher ist, nicht in der Wohnung leben zu wollen, wird er den UsT-Vorteil nutzen. Aber gerade Familien, die vielleicht eine zweite Wohnung kaufen, verzichten in Hinblick auf die Möglichkeit der Eigennutzung darauf“, so Bauernfeind.
Generell habe sich der Vorsorgewohnungsmarkt im heurigen ersten Halbjahr stabil entwickelt, geht aus den Zahlen des Marktberichts hervor. Zwischen Juni und Jänner seien 346 Einheiten im Wert von knapp 74 Millionen Euro gehandelt worden, bis zum Ende des Jahres geht EHL davon aus, dass der Wert des vorigen Gesamtjahres - 677 Einheiten - erneut erreicht werden könne. Einzig limitierender Faktor auf den Markt sei der Umstand, dass Entwicklungsprojekte über Forward Deals an Großinvestoren verkauft würden, die die Wohneinheiten als Mietwohnungen im Bestand halten. Diese fehlen dann dem Vorsorgemarkt, so Bauernfeind.
Auch die Preise entwickelten sich stabil, der durchschnittliche Quadratmeterpreis liege bei 4.027 Euro, auch getrieben durch die hohen Baukosten. Dramatische Preissprünge oberhalb der Inflationsrate seien aber keine zu erwarten.
Die meisten Vorsorge-Transaktionen wurden im ersten Halbjahr in Favoriten und Donaustadt mit jeweils 66 verkauften Einheiten gemessen, im dritten Bezirk wurden 37 Vorsorgewohnungen gehandelt. Für das Gesamtjahr 2019 ist geht EHL Wohnen davon aus, dass das Preisniveau auf hohem Niveau stabil bleibt und auch die Transaktionszahl gehalten werden kann.