Immobranche europaweit im Wandel

Serviced Appartments und Co-Working sicher

von Gerhard Rodler

Trotz starker politischer und wirtschaftlicher Gegenwinde ist das Vertrauen der führenden Anleger in Europa in Immobilien als attraktive und gefragte Anlageklasse weiterhin ungebrochen - zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Ausgabe der „Emerging Trends in Real Estate Europe 2020“ von PwC und dem ULI Institut. In den meisten Immobilienbereichen wird auch weiterhin mit der Verfügbarkeit von reichlich Eigen- und Fremdkapital gerechnet.
Die Suche nach sicheren und stabilen Erträgen ist der Grund für das anhaltend hohe Interesse der Investoren. Die wachsende Zahl an Marktteilnehmern sieht das Zusammenspiel von gemischt genutzten Immobilien, intelligenten Mobilitätslösungen, Bebauungsdichte und Technologie als ausschlaggebend für den Erfolg ihrer Investitionsstandorte.
Peter Fischer, Real Estate Leader bei PwC Österreich: „Der Wandel ist vollzogen, wir sind an einem Punkt des Zyklus den wir so bisher nicht kannten. Klimabewusstsein, politische Instabilität, steigende (Bau)kosten, niedrige Zinsen und monetäre internationale Expansion fordern die Branche die ausgetretenen Pfade zu verlassen und neue Ideen und Werkzeuge zuzulassen.“ Auf der Makroebene wird die Branche sowohl von der internationalen politischen Instabilität als auch jener in Europa überschattet: 81 Prozent bzw. 70 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben diese als zentrale Bedenken an.
Bei anderen Sektoren mit Kapitalzufluss dominiert erneut der Wohnimmobilienbereich die Anlage-Rankings. Viele Teilbereiche im Wohnraumsektor wie etwa Co-Living-Projekte, Studentenwohnheime und Mietwohnungen gestalten sich operativ zwar komplex, gelten jedoch aufgrund der starken Nachfrage als sichere Option.
Auch die Umwidmung von Handelsimmobilien ist für viele Investoren mittlerweile eine gefragte Möglichkeit geworden. Alle untersuchten deutschen Städte - Berlin, Frankfurt, München und Hamburg - erreichten die Top 10. Wien bietet aufgrund der begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten, die zu einem Stillstand im zentralen Geschäftsviertel der Stadt führen, weniger Wachstumspotenzial als andere CEE-Büromärkte.

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Retail braucht Top-Konzepte

Das sind die Themen im morgigen immo7

von Gerhard Rodler

Neue Virtual Reality Shops und der bekannte Online-Handel könnte nun sogar die Highstreet-Lagen beeinflußen - es sei denn, man hat zukunftssichere Konzepte, berichtet immo7 morgen Freitag. Außerdem geht es in der wöchentlichen WebTV-Nachrichtensendung um einen Nachbericht der ProptechVienna, die sich zwischenzeitig Europas größte PropTech-Veranstaltung nennt. Das immo7-Team war aber als einziges Auslandsmedium in Bukarest, wo einer neuer Stadtteil auf 160 Hektar gestartet wurde - und in Bratislava ebenfalls vor Ort.
So kommen Sie zu den wöchentlichen exklusiven immo7-Nachrichten: www.immoseven.at

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Onlinehandel bedroht Innenstadt-Lagen

Retail-Konzepte immer dringender

von Charles Steiner

Das Weihnachtsgeschäft für heuer läuft bereits an. Für EHL Gewerbeimmobilien und den Consulter Regioplan Anlass darauf hinzuweisen, dass der Einzelhandel in Anbetracht der immer höheren Geschäftsanteile im Onlinebereich nicht nur im Wandel ist, sondern vor einem radikalen Umbruch steht. Dieser Umbruch wird irreversibel sein und das Gesicht des Einzelhandels nachhaltig ändern, sagt Wolfgang Richter, Gründer und Geschäftsführer von Regioplan heute morgen vor Journalisten. Seit fünf Jahren nämlich gehen die Verkaufsflächen sukzessive zurück. Einzig nicht betroffene Branche: Der Lebensmittelhandel. Bedrohte zuvor die grüne Wiese den Handel in der Innenstadt, ist es jetzt das Internet. Bei Shoppingcenter und Fachmarktzentren sieht es auch nicht besser aus - denn die müssen vor allem wegen Mietern, die stark vom Onlinehandel attackiert werden, kämpfen. Für Mario Schwaiger, Leiter Retail bei EHL Gewerbeimmobilien für Investoren und Eigentümer solcher Immobilien zwar unerfreulich - aber es gebe Gegenstrategien.
„Derzeit erleben wir viele Markteintritte von ausländischen Retailern, die neue Konzepte bringen und so den Einzelhandel wieder beleben“, so Schwaiger. Diese Marken sind bestrebt, zu expandieren. Sein Resümee: Konzepte müssen die Kunden dazu bringen, in die Ladenflächen gehen zu wollen. Als neue Trends etwa identifizierte Schwaiger E-Sports, Virtual Reality und Indoor-Parks - diesbezüglich habe es in Wien bereits Eröffnungen gegeben.
Allerdings: Nur einzelne Shopkonzepte seien angesichts der Leerstände in der Innenstadt - teilweise bis zu 25 Prozent - zu wenig: Für Wolfgang Richter würden sich Stadtplaner wie Politik zu wenig mit den aktuellen und zukünftigen Einzelhandelstrends auseinandersetzen: „Wenn die Wege zum stationären Einzelhandel weniger werden, müssen eben neue Attraktionen her, um die Besucher dorthin zu locken. Geschäfte werden ihre Funktionen ändern müssen, Ware herzeigen ist zu wenig. Gleiches gilt für Handelszonen und Innenstädte. Es braucht Wille, Macht und vor allem Wissen, etwas zu verändern, um mit dem Trend mithalten zu können.“

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Teufelsdorfer wird CEO bei 21st Real Estate

Vom COO zum CEO bei Berliner PropTech

von Gerhard Rodler

Das Berliner PropTech 21st Real Estate hat Herwig Teufelsdorfer in die Funktion des CEO berufen. Die Geschäftsleitung der 21st Real Estate setzt sich somit aus den beiden Co-CEO's Petr Bradatsch und Herwig Teufelsdorfer, sowie Nicolai Wendland (CIO) zusammen.
Der in Salzburg geborene Herwig Teufelsdorfer war bereits seit April dieses Jahres als COO für die 21st tätig und übernimmt nun erweitere Verantwortung innerhalb der 21st.
Petr Bradatsch übernimmt die Aufgaben des Fundings und wird die Beziehungen zu bestehenden und zukünftigen Investoren pflegen und darüber hinaus dem Unternehmen mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich der Produktentwicklung zur Verfügung stehen. „Ich freue mich auf meinen erweiterten Aufgabenbereich und die gemeinsame erfolgreiche Weiterentwicklung der 21st mit dem gesamten Team“, so Teufelsdorfer.
„Mit Herwig Teufelsdorfer und Petr Bradatsch haben wir für die 21st nun eine sich ideal ergänzende Führungsspitze, die das weitere Wachstum der 21st sicherstellt. Unsere Kunden und Partner können wir so noch besser betreuen und unsere Standardprodukte nachhaltig weiterentwickeln“, erklärt Joachim Schoss, Beiratsvorsitzender der 21st Real Estate.
21st Real Estate treibt mit zahlreichen Kooperationen, unter anderem mit der Berlin Hyp und Capital Bay die Digitalisierung im Bereich Markt-, Standortbewertung, Transaktionsmanagement und automatisierte Immobilienbewertung voran.
Herwig Teufelsdorfer war davor jahrelang Vorstand der Buwog.

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Immofinanz eröffnet Vivo! in Bratislava

Rebranding für das erste moderne EKZ der Slowakei

von Stefan Posch aus Bratislava

Eröffnung Vivo! BratislavaEröffnung Vivo! Bratislava

Die Immofinanz hat heute, Donnerstag das erste Vivo!-Einkaufszentrum in der Slowakei eröffnet. In den vergangenen 10 Monaten wurde das erste moderne Shopping Center der Slowakei - das bis dato unter dem Namen Polus City Center firmierte - im laufenden Betrieb modernisiert und erweitert. Dazu hat die Immofinanz rund 25 Millionen Euro investiert.
Das EKZ wurde bereits im Jahr 2000 eröffnet. Im Jahr 2009 wurde es - mittlerweile bereits im Besitz der Immofinanz - erstmals modernisiert. Die aktuelle Neupositionierung umfasste die Umgestaltung zahlreicher Außen- und Innenbereiche, darunter die Fassade und das Lichtkonzept, verbesserte Parkmöglichkeiten, Ruhezonen, die Installation zusätzlicher Rolltreppen sowie die Einführung eines neuen kulinarischen Konzepts - den sogenannten „Vivo! Market“.
Für den Ausbau wurde zudem ein Carrefour Market angekauft, ausgemietet und dessen Flächen in das Shopping Center integriert. Durch die Modernisierung wurde laut der Immofinanz seit Anfang September bereits ein Besucheranstieg von 35 Prozent gemessen. Das neue Einkaufszentrum soll auch Kunden aus Österreich locken, wie Immofinanz-COO Dietmar Reindl ausführt: „Aufgrund der im Vergleich zu Österreich deutlich flexibleren Öffnungsmöglichkeiten in der Slowakei freuen wir uns gerade an Sonn- und Feiertagen über zahlreiche Besucher aus dem nahen Nachbarland.“

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Konkurrenznachteil für Industrieimmos

Höhere Mieten und weniger Angebot als in Deutschland

von Gerhard Rodler

Der österreichische Industrieimmobilienmarkt unterscheidet sich deutlich von jenem in Deutschland - und zwar sowohl, was Miete betrifft als auch das Angebot. Das ist das Ergebnis einer Vergleichsanalyse des auf den deutschsprachigen Industrieimmobilienmarkt spezialisierten Beratungshauses IndustrialPort.
Der österreichische Markt für Industrieimmobilien ist demnach zurzeit noch sehr stark eigentümergeprägt. Er würde sich sich erst langsam zu einem Vermietungsmarkt wandeln. So wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 2019 rund 30 mal mehr Hallenflächen pro Einwohner als in Österreich angeboten. Auch werden in der Alpenrepublik erst seit wenigen Jahren verstärkt Gebäude über 10.000 m² gebaut.
Die durchschnittliche Größe von Bestandsgebäuden über 1.000 m² liegt bei rund 3.700 m², sie beträgt so nur rund ein Drittel des deutschen Vergleichswertes. Bei der Betrachtung der durchschnittlich erzielbaren Miete fällt auf, dass diese knapp 24 Prozent über der in Deutschland liegt.
Die meisten Gebäude entstanden in den vergangenen Jahren an der Achse Salzburg - Wien (A1), somit der Verlängerung von München - Rosenheim (A8). Hier befinden sich rund 80 Prozent aller Industrieimmobilien über 1.000 m² Fläche in Österreich. Hier wurden auch 85 Prozent aller Vermietungsleistungen getätigt.
Die geeignetsten Regionen für Industrieimmobilien seien zurzeit Wien, Salzburg, Graz, Klagenfurt und Linz. Es sei aber festzustellen, dass andere Standorte wie Innsbruck, Villach sowie die Regionen Wels und Feldkirch aufholen.
IndustrialPort wird ab Frühjahr 2020 sein Online-Angebot auf Österreich ausweiten. In den Bereichen Advisory, Due Diligence (buy side und sell side) und Valuation ist das Unternehmen schon länger beratend in Österreich tätig.

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So wohnen die Österreicher

Eigentumsquote wird immer höher

von Gerhard Rodler

Obwohl Österreich ein Land der Mieter ist, wird die Eigentumsquote immer höher. Mittlerweile lebt schon fast die Hälfte der Österreicher in ihren eigenen vier Wänden. Das ergibt eine Erhebung des Internetportals FindMyHome.at. Ebenfalls geht aus der Studie hervor: Mehr als drei Viertel der Befragten wohnen in einer Wohnung. Besonders begehrt seien dabei mittelhohe Etagen wie der zweite oder dritte Stock, die zu Fuß gut erreichbar sind und Neubau-Wohnungen, die mit 54 Prozent knapp die Mehrheit gegenüber Altbau-Wohnungen bilden. Diese Wohnform ist vor allem bei den 30 bis 40-jährigen beliebt.
Allgemein setzt sich der Trend, Eigentum anzuschaffen, aber fort: Mittlerweile 49 Prozent, also beinahe die Hälfte aller Teilnehmer, wohnen in den eigenen vier Wänden. Der Rest der Befragten lebt noch in Miet-Immobilien. Besonders die Altersgruppe zwischen 25 und 40 Jahren zieht dieses Wohnkonzept vor. Dies hat laut Erhebung folgende Gründe: Rund ein Drittel will flexibel bleiben, ebenso 33 Prozent verfügen nicht über genügend Eigenmittel und für den Rest ist Mieten günstiger bzw. ein Kredit keine Option.
Für fast zwei Drittel der Befragten sind ein Balkon, eine Terrasse oder ein Garten eine zentrale Voraussetzung für die Wahl einer Immobilie. Ob bei der Immobiliensuche nach Miete, Eigentum, einer Wohnung oder gar einem Haus gesucht wird, stehe meist im Zusammenhang mit dem aktuellen Familienstand. Das spiegle sich auch in den Zahlen von FindMyHome.at wieder: So wohnt der Großteil der Singles (91 Prozent) in einer Wohnung, die zu mehr als zwei Dritteln zur Miete bezogen wird. Verheiratete Teilnehmer wohnen hingegen vermehrt (61 Prozent) in Eigentum, mehr als ein Drittel (36 Prozent) davon in einem Haus. Ist der Beziehungsstatus allerdings „nur“ vergeben, so hält sich beim Verhältnis zwischen Miete und Eigentum die Waage.

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CBRE mit gebremstem Wachstum

Advisory Services und Global Workplace Solutions boomen aber:

von Gerhard Rodler

„Insgesamt wurde unser Wachstum leicht gebremst, bedingt durch ein, im Vergleich zum starken dritten Quartal 2018, zurückhaltendes Quartal bei Verkäufen aus Projektentwicklungen. Ein Geschäft, das von Quartal zu Quartal stark schwanken kann,“ sagt Bob Sulentic, Präsident und CEO von CBRE. Aber Advisory Services und Global Workplace Solutions boomen wie nie.
Vorsichtiger Optimismus für das Jahr 2020. Die Entwicklungen in der gewerblichen Immobilienbranche sowie die makroökonomischen Fundamentaldaten seien nach wie vor günstig, insbesondere in Amerika, der größten Region von CBRE. Trotz Verzögerungen bei einigen Transaktionen im Projektentwicklungsgeschäft bleibt CBRE bei dem Ausblick für das Gesamtjahr 2019 mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von US‑Dollar 3,70 bis US‑Dollar 3,80. Der Mittelwert dieser Spanne spiegelt eine Steigerung um 14 Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2018 wider. Dies würde bedeuten, dass das Unternehmen ein gesamtes Jahrzehnt mit zweistelligen bereinigten Gewinnzuwächsen erzielt haben wird.
Der Umsatz von Advisory Leasing wuchs um 4 Prozent. In den USA stieg der Umsatz des Vermietungsgeschäftes um 4 Prozent, angetrieben von Kunden aus den Branchen Technologie, Finanzdienstleistungen und Produktion, die zusammen fast 60 Prozent des Vermietungsgeschäftes der größten Kunden von CBRE in den USA umfassten.
Der Umsatz aus dem Bewertungsgeschäft stieg um 8 Prozent (10 Prozent in lokaler Währung), während der Umsatz aus dem Geschäft des Projektmanagements und damit verbundenen Beratungsleistungen um 12 Prozent anstieg (14 Prozent in lokaler Währung) und der Honorarumsatz der damit verbundenen Beratungsleistungen um 6 Prozent (8 Prozent in lokaler Währung).

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Wolfgang Rieder nach Harvard berufen

Geschäftsführer der Rieder Gruppe wird dort Loeb Fellow

von Alexander Kohl

Wolfgang RiederWolfgang Rieder

Der Beton-Querdenker Wolfgang Rieder, Chef und Eigentümer der 1958 gegründeten Rieder Gruppe, wurde unter 200 Bewerbern als einer von neun Stipendiaten als Loeb Fellow berufen. Somit ist er nicht nur der erste Österreicher, sondern auch der erste Produzent, dem diese Ehre zuteil wird. Die an die Designhochschule der Harvard University angebundene Loeb Fellowship wurde 1968 durch eine Stiftung des Unternehmers und Philanthropen John L. Loeb begründet. Erfahrenen Praktikern aus verschiedenen Berufsfeldern, die einen Einfluss auf die Gestaltung der gebauten und natürlichen Umwelt haben, wird die Chance geboten, ihr Wissen auf einen höheren Stand zu bringen und mit anderen zu teilen.
Wolfgang Rieder verstehe sich seit jeher nicht nur als Produzent hochwertiger Lösungen aus Beton. Stets eine Motivation all seines Tuns sei es, einen aktiven Beitrag zur Lösung des CO2-Problems zu leisten und sich für eine nachhaltigere Architektur einzusetzen, so das Unternehmen in einer Aussendung. Parallel zum Baugeschäft engagiert sich Rieder seit einiger Zeit für ökologische Landwirtschaft und nachhaltigen Tourismus.
„Ich möchte meinen Aufenthalt nutzen, am Puls der aktuellen Forschungsdiskurse das Verhältnis zwischen produzierender Industrie und Architekturschaffenden neu zu beleuchten.“ Die Architekturszene müsse ihren Elfenbeinturm verlassen und der Position der Hilflosigkeit gegenüber dem Ökozid an unserem Planeten entkommen. Erste Schritte zur nachhaltigen Veränderung der Denkweise in der Bau- und Designbranche unternahm Rieder mit Initiativen wie „zero waste“ und dem Produkt „scrapcrete“, wo es darum geht, in der Bauwirtschaft anfallenden Abfall sinnvoll für neue Anwendungen nutzbar zu machen.

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Echo kauft in Amsterdam

von Charles Steiner

Amsterdam ist mit ca. 17 Millionen Übernachtungen im Jahr eine der sowohl von Touristen als auch Geschäftsreisenden am häufigsten besuchten Städte Europas. Das macht auch Hotelimmobilien zu einem sehr begehrten Investmentprodukt. So hatte etwa die Echo Partners für ihren Echo Fonds die nunmehr vierte Hotelimmobilie in Amsterdam erworben. Dabei handelt es sich um das neu gebaute Ammonite Amsterdam mit 227 Zimmern, dessen Ankaufsrendite Echo mit „klar über dem Zielwert fünf Prozent“ angegeben hatte. Echo erwarb das Hotel mit der Option, zeitgleich mit dem Closing einen neuen, institutionellen Vertrag mit einem renommierten internationalen Hotelbetreiber abzuschließen.
Michael Regner, Gründungspartner von Echo: „Mit dem Ankauf des Ammonite Hotels hat ECHO die hervorragende Gelegenheit genutzt, ein Hotel in Amsterdam zu akquirieren und gleichzeitig einen langfristigen Vertrag mit einem internationalen Betreiber abzuschließen. Wir sind in den Endverhandlungen zu diesen neuen langfristigen Vertrag und sind zuversichtlich, den Vertrag noch bis Ende dieses Jahres unterzeichnen zu können.“ Gründungspartner Vitus Eckert erklärte, dass es sich hierbei sicherlich nicht um das letzte Hotel in Amsterdam handeln wird.

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Deutsche Leibrenten begeben Anleihe

50 Millionen Euro von Institutionellem gezeichnet

von Charles Steiner

Die Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG hat erstmals eine Wandelanleihe in Höhe von 50 Millionen Euro begeben. Die Wertpapiere seien dabei vollständig von einem institutionellen Investor mit langfristigen Investitionsinteressen gezeichnet worden, gab die Deutsche Leibrenten AG bekannt. Bisher habe der Anbieter für die Immobilien-Verrentung in Deutschland sein Wachstum ausschließlich mit Eigenkapital finanziert.
„Die Deutsche Leibrenten AG hat den deutschen Markt für die Immobilien-Verrentung in den vergangen vier Jahren aus der Nische heraus maßgeblich entwickelt“, sagt Friedrich Thiele, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG. „Entsprechend groß ist auch das Interesse des Kapitalmarktes an unserem Produkt und an unserem Unternehmen. Wir freuen uns, dass institutionelle Kapitalgeber das Potenzial der Immobilien-Rente im deutschen Markt erkennen und unseren Expansionskurs unterstützen.“ Mit einer der Anleihe zugrunde liegenden Unternehmensbewertung von 295 Millionen Euro zeigt die Gesellschaft ihre Marktpräsenz und Entwicklungsperspektive. Die Anleihe sichert das Unternehmenswachstum für die nächsten Jahre.
Hauptaktionär der Deutschen Leibrenten ist Rolf Elgeti mit seiner Immobilienbeteiligungsgesellschaft Obotritia Capital. Er hält 95 Prozent der Anteile.

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Das Wohnzimmer als Holo-Deck

In 20 Jahren soll Wohnen "supersmart" werden

von Charles Steiner

Smarte Technologien werden das Wohnen in den kommenden 20 Jahren noch radikaler verändern, als man es sich heute noch vorstellen mag. Wohnräume werden, so der Zukunftsforscher Ray Hammond, mehr zu einer digitalen Plattform für Softwarelösungen und Roboter, die für Sicherheit, Komfort, Nachhaltigkeit und noch mehr Unterhaltung sorgen. Diese Annahme vertritt er jedenfalls in seinem Bericht „Super Smart Living - The Mid-21st-Century Home“, der in Zusammenarbeit mit Allianz Partners als Teil der Serie „The World in 2040“ entstand.
Biometrie und Gesichtserkennungssoftware sollen künftig mehr Sicherheit gewährleisten. Bilder von Menschen und Tieren werden innerhalb und außerhalb der jeweiligen Wohnräume gescannt, heißt es im Report. Zudem werde es den Bewohnern - wesentlich stärker als heute - von überall her möglich sein, ihr Zuhause zu kontrollieren. Die entsprechenden Daten könnten dabei via Schnittstelle an ein Medium ihrer Wahl übermittelt werden.
„Alltägliche Aufgaben im Haushalt werden in zwanzig Jahren von Robotern übernommen, deren Präsenz zur Normalität wird“, ist Ray Hammond überzeugt. Die Steuerung von Luftqualität und Energieverbrauch erfolge automatisch auf Basis der Klima- und Wettervorhersagen. Darüber hinaus sollen smarte Technologien für Energieeinsparungen von 75 Prozent sorgen. Zudem könne man nicht nur Kleidung, Werkzeug oder Spielzeug über 3D-Drucker drucken, sondern auch ganze Häuser - was die Unterkünfte um 60 Prozent günstiger machen soll. Und statt Fernseher werde das Wohnzimmer zum Holo-Deck, ausgestattet mir VR und AR. Allerdings: An Stelle der klassischen Einbrecher treten in Zukunft Hacker: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz werden diese sich nicht mehr über das Fenster, sondern über das Heimnetzwerk Zugang in das Haus oder die Wohnung verschaffen. Datensicherheit werde aus Sicht von Allianz Partners damit immer wichtiger.

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Retail-Konzepte immer dringender

Onlinehandel bedroht Innenstadt-Lagen

von Charles Steiner

Das Weih­nachts­ge­schäft für heu­er läuft be­reits an. Für EHL Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en und den Con­sul­ter Re­gio­plan An­lass dar­auf hin­zu­wei­sen, dass der Ein­zel­han­del in An­be­tracht der im­mer hö­he­ren Ge­schäfts­an­tei­le im On­lin­ebe­reich nicht nur im Wan­del ist, son­dern vor ei­nem ra­di­ka­len Um­bruch steht. Die­ser Um­bruch wird ir­re­ver­si­bel sein und das Ge­sicht des Ein­zel­han­dels nach­hal­tig än­dern, sagt Wolf­gang Rich­ter, Grün­der und Ge­schäfts­füh­rer von Re­gio­plan heu­te mor­gen vor Jour­na­lis­ten. Seit fünf Jah­ren näm­lich ge­hen die Ver­kaufs­flä­chen suk­zes­si­ve zu­rück. Ein­zig nicht be­trof­fe­ne Bran­che: Der Le­bens­mit­tel­han­del. Be­droh­te zu­vor die grü­ne Wie­se den Han­del in der In­nen­stadt, ist es jetzt das In­ter­net. Bei Shop­ping­cen­ter und Fach­markt­zen­tren sieht es auch nicht bes­ser aus - denn die müs­sen vor al­lem we­gen Mie­tern, die stark vom On­line­han­del at­ta­ckiert wer­den, kämp­fen. Für Ma­rio Schwai­ger, Lei­ter Re­tail bei EHL Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en für In­ves­to­ren und Ei­gen­tü­mer sol­cher Im­mo­bi­li­en zwar un­er­freu­lich - aber es ge­be Ge­gen­stra­te­gi­en.
„Der­zeit er­le­ben wir vie­le Markt­ein­trit­te von aus­län­di­schen Re­tailern, die neue Kon­zep­te brin­gen und so den Ein­zel­han­del wie­der be­le­ben“, so Schwai­ger. Die­se Mar­ken sind be­strebt, zu ex­pan­die­ren. Sein Re­sü­mee: Kon­zep­te müs­sen die Kun­den da­zu brin­gen, in die La­den­flä­chen ge­hen zu wol­len. Als neue Trends et­wa iden­ti­fi­zier­te Schwai­ger E-Sports, Vir­tu­al Rea­li­ty und In­door-Parks - dies­be­züg­lich ha­be es in Wien be­reits Er­öff­nun­gen ge­ge­ben.
Al­ler­dings: Nur ein­zel­ne Shop­kon­zep­te sei­en an­ge­sichts der Leer­stän­de in der In­nen­stadt - teil­wei­se bis zu 25 Pro­zent - zu we­nig: Für Wolf­gang Rich­ter wür­den sich Stadt­pla­ner wie Po­li­tik zu we­nig mit den ak­tu­el­len und zu­künf­ti­gen Ein­zel­han­delstrends aus­ein­an­der­set­zen: „Wenn die We­ge zum sta­tio­nä­ren Ein­zel­han­del we­ni­ger wer­den, müs­sen eben neue At­trak­tio­nen her, um die Be­su­cher dort­hin zu lo­cken. Ge­schäf­te wer­den ih­re Funk­tio­nen än­dern müs­sen, Wa­re her­zei­gen ist zu we­nig. Glei­ches gilt für Han­dels­zo­nen und In­nen­städ­te. Es braucht Wil­le, Macht und vor al­lem Wis­sen, et­was zu ver­än­dern, um mit dem Trend mit­hal­ten zu kön­nen.“

Vom COO zum CEO bei Berliner PropTech

Teufelsdorfer wird CEO bei 21st Real Estate

von Gerhard Rodler

Das Ber­li­ner PropTech 21st Re­al Es­ta­te hat Her­wig Teu­fels­dor­fer in die Funk­ti­on des CEO be­ru­fen. Die Ge­schäfts­lei­tung der 21st Re­al Es­ta­te setzt sich so­mit aus den bei­den Co-CEO's Petr Bra­datsch und Her­wig Teu­fels­dor­fer, so­wie Ni­co­lai Wend­land (CIO) zu­sam­men.
Der in Salz­burg ge­bo­re­ne Her­wig Teu­fels­dor­fer war be­reits seit April die­ses Jah­res als COO für die 21st tä­tig und über­nimmt nun er­wei­te­re Ver­ant­wor­tung in­ner­halb der 21st.
Petr Bra­datsch über­nimmt die Auf­ga­ben des Fun­dings und wird die Be­zie­hun­gen zu be­ste­hen­den und zu­künf­ti­gen In­ves­to­ren pfle­gen und dar­über hin­aus dem Un­ter­neh­men mit sei­ner jahr­zehn­te­lan­gen Er­fah­rung im Be­reich der Pro­dukt­ent­wick­lung zur Ver­fü­gung ste­hen. „Ich freue mich auf mei­nen er­wei­ter­ten Auf­ga­ben­be­reich und die ge­mein­sa­me er­folg­rei­che Wei­ter­ent­wick­lung der 21st mit dem ge­sam­ten Team“, so Teu­fels­dor­fer.
„Mit Her­wig Teu­fels­dor­fer und Petr Bra­datsch ha­ben wir für die 21st nun ei­ne sich ide­al er­gän­zen­de Füh­rungs­spit­ze, die das wei­te­re Wachs­tum der 21st si­cher­stellt. Un­se­re Kun­den und Part­ner kön­nen wir so noch bes­ser be­treu­en und un­se­re Stan­dard­pro­duk­te nach­hal­tig wei­ter­ent­wi­ckeln“, er­klärt Joa­chim Schoss, Bei­rats­vor­sit­zen­der der 21st Re­al Es­ta­te.
21st Re­al Es­ta­te treibt mit zahl­rei­chen Ko­ope­ra­tio­nen, un­ter an­de­rem mit der Ber­lin Hyp und Ca­pi­tal Bay die Di­gi­ta­li­sie­rung im Be­reich Markt-, Stand­ort­be­wer­tung, Trans­ak­ti­ons­ma­nage­ment und au­to­ma­ti­sier­te Im­mo­bi­li­en­be­wer­tung vor­an.
Her­wig Teu­fels­dor­fer war da­vor jah­re­lang Vor­stand der Bu­wog.
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Rebranding für das erste moderne EKZ der Slowakei

Immofinanz eröffnet Vivo! in Bratislava

von Stefan Posch aus Bratislava

Eröffnung Vivo! BratislavaEröffnung Vivo! Bratislava
Die Im­mo­fi­nanz hat heu­te, Don­ners­tag das ers­te Vi­vo!-Ein­kaufs­zen­trum in der Slo­wa­kei er­öff­net. In den ver­gan­ge­nen 10 Mo­na­ten wur­de das ers­te mo­der­ne Shop­ping Cen­ter der Slo­wa­kei - das bis da­to un­ter dem Na­men Po­lus Ci­ty Cen­ter fir­mier­te - im lau­fen­den Be­trieb mo­der­ni­siert und er­wei­tert. Da­zu hat die Im­mo­fi­nanz rund 25 Mil­lio­nen Eu­ro in­ves­tiert.
Das EKZ wur­de be­reits im Jahr 2000 er­öff­net. Im Jahr 2009 wur­de es - mitt­ler­wei­le be­reits im Be­sitz der Im­mo­fi­nanz - erst­mals mo­der­ni­siert. Die ak­tu­el­le Neu­po­si­tio­nie­rung um­fass­te die Um­ge­stal­tung zahl­rei­cher Au­ßen- und In­nen­be­rei­che, dar­un­ter die Fas­sa­de und das Licht­kon­zept, ver­bes­ser­te Park­mög­lich­kei­ten, Ru­he­zo­nen, die In­stal­la­ti­on zu­sätz­li­cher Roll­trep­pen so­wie die Ein­füh­rung ei­nes neu­en ku­li­na­ri­schen Kon­zepts - den so­ge­nann­ten „Vi­vo! Mar­ket“.
Für den Aus­bau wur­de zu­dem ein Car­re­four Mar­ket an­ge­kauft, aus­ge­mie­tet und des­sen Flä­chen in das Shop­ping Cen­ter in­te­griert. Durch die Mo­der­ni­sie­rung wur­de laut der Im­mo­fi­nanz seit An­fang Sep­tem­ber be­reits ein Be­su­cher­an­stieg von 35 Pro­zent ge­mes­sen. Das neue Ein­kaufs­zen­trum soll auch Kun­den aus Ös­ter­reich lo­cken, wie Im­mo­fi­nanz-COO Diet­mar Reindl aus­führt: „Auf­grund der im Ver­gleich zu Ös­ter­reich deut­lich fle­xi­ble­ren Öff­nungs­mög­lich­kei­ten in der Slo­wa­kei freu­en wir uns ge­ra­de an Sonn- und Fei­er­ta­gen über zahl­rei­che Be­su­cher aus dem na­hen Nach­bar­land.“

Höhere Mieten und weniger Angebot als in Deutschland

Konkurrenznachteil für Industrieimmos

von Gerhard Rodler

Der ös­ter­rei­chi­sche In­dus­tri­e­im­mo­bi­li­en­markt un­ter­schei­det sich deut­lich von je­nem in Deutsch­land - und zwar so­wohl, was Mie­te be­trifft als auch das An­ge­bot. Das ist das Er­geb­nis ei­ner Ver­gleichs­ana­ly­se des auf den deutsch­spra­chi­gen In­dus­tri­e­im­mo­bi­li­en­markt spe­zia­li­sier­ten Be­ra­tungs­hau­ses In­dus­tri­al­Port.
Der ös­ter­rei­chi­sche Markt für In­dus­tri­e­im­mo­bi­li­en ist dem­nach zur­zeit noch sehr stark ei­gen­tü­mer­ge­prägt. Er wür­de sich sich erst lang­sam zu ei­nem Ver­mie­tungs­markt wan­deln. So wur­den in Deutsch­land im ers­ten Halb­jahr 2019 rund 30 mal mehr Hal­len­flä­chen pro Ein­woh­ner als in Ös­ter­reich an­ge­bo­ten. Auch wer­den in der Al­pen­re­pu­blik erst seit we­ni­gen Jah­ren ver­stärkt Ge­bäu­de über 10.000 m² ge­baut.
Die durch­schnitt­li­che Grö­ße von Be­stands­ge­bäu­den über 1.000 m² liegt bei rund 3.700 m², sie be­trägt so nur rund ein Drit­tel des deut­schen Ver­gleichs­wer­tes. Bei der Be­trach­tung der durch­schnitt­lich er­ziel­ba­ren Mie­te fällt auf, dass die­se knapp 24 Pro­zent über der in Deutsch­land liegt.
Die meis­ten Ge­bäu­de ent­stan­den in den ver­gan­ge­nen Jah­ren an der Ach­se Salz­burg - Wien (A1), so­mit der Ver­län­ge­rung von Mün­chen - Ro­sen­heim (A8). Hier be­fin­den sich rund 80 Pro­zent al­ler In­dus­tri­e­im­mo­bi­li­en über 1.000 m² Flä­che in Ös­ter­reich. Hier wur­den auch 85 Pro­zent al­ler Ver­mie­tungs­leis­tun­gen ge­tä­tigt.
Die ge­eig­nets­ten Re­gio­nen für In­dus­tri­e­im­mo­bi­li­en sei­en zur­zeit Wien, Salz­burg, Graz, Kla­gen­furt und Linz. Es sei aber fest­zu­stel­len, dass an­de­re Stand­or­te wie Inns­bruck, Vil­lach so­wie die Re­gio­nen Wels und Feld­kirch auf­ho­len.
In­dus­tri­al­Port wird ab Früh­jahr 2020 sein On­line-An­ge­bot auf Ös­ter­reich aus­wei­ten. In den Be­rei­chen Ad­vi­so­ry, Due Di­li­gence (buy si­de und sell si­de) und Va­lua­ti­on ist das Un­ter­neh­men schon län­ger be­ra­tend in Ös­ter­reich tä­tig.
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Eigentumsquote wird immer höher

So wohnen die Österreicher

von Gerhard Rodler

Ob­wohl Ös­ter­reich ein Land der Mie­ter ist, wird die Ei­gen­tums­quo­te im­mer hö­her. Mitt­ler­wei­le lebt schon fast die Hälf­te der Ös­ter­rei­cher in ih­ren ei­ge­nen vier Wän­den. Das er­gibt ei­ne Er­he­bung des In­ter­net­por­tals Find­My­Ho­me.at. Eben­falls geht aus der Stu­die her­vor: Mehr als drei Vier­tel der Be­frag­ten woh­nen in ei­ner Woh­nung. Be­son­ders be­gehrt sei­en da­bei mit­tel­ho­he Eta­gen wie der zwei­te oder drit­te Stock, die zu Fuß gut er­reich­bar sind und Neu­bau-Woh­nun­gen, die mit 54 Pro­zent knapp die Mehr­heit ge­gen­über Alt­bau-Woh­nun­gen bil­den. Die­se Wohn­form ist vor al­lem bei den 30 bis 40-jäh­ri­gen be­liebt.
All­ge­mein setzt sich der Trend, Ei­gen­tum an­zu­schaf­fen, aber fort: Mitt­ler­wei­le 49 Pro­zent, al­so bei­na­he die Hälf­te al­ler Teil­neh­mer, woh­nen in den ei­ge­nen vier Wän­den. Der Rest der Be­frag­ten lebt noch in Miet-Im­mo­bi­li­en. Be­son­ders die Al­ters­grup­pe zwi­schen 25 und 40 Jah­ren zieht die­ses Wohn­kon­zept vor. Dies hat laut Er­he­bung fol­gen­de Grün­de: Rund ein Drit­tel will fle­xi­bel blei­ben, eben­so 33 Pro­zent ver­fü­gen nicht über ge­nü­gend Ei­gen­mit­tel und für den Rest ist Mie­ten güns­ti­ger bzw. ein Kre­dit kei­ne Op­ti­on.
Für fast zwei Drit­tel der Be­frag­ten sind ein Bal­kon, ei­ne Ter­ras­se oder ein Gar­ten ei­ne zen­tra­le Vor­aus­set­zung für die Wahl ei­ner Im­mo­bi­lie. Ob bei der Im­mo­bi­li­en­su­che nach Mie­te, Ei­gen­tum, ei­ner Woh­nung oder gar ei­nem Haus ge­sucht wird, ste­he meist im Zu­sam­men­hang mit dem ak­tu­el­len Fa­mi­li­en­stand. Das spieg­le sich auch in den Zah­len von Find­My­Ho­me.at wie­der: So wohnt der Groß­teil der Sin­gles (91 Pro­zent) in ei­ner Woh­nung, die zu mehr als zwei Drit­teln zur Mie­te be­zo­gen wird. Ver­hei­ra­te­te Teil­neh­mer woh­nen hin­ge­gen ver­mehrt (61 Pro­zent) in Ei­gen­tum, mehr als ein Drit­tel (36 Pro­zent) da­von in ei­nem Haus. Ist der Be­zie­hungs­sta­tus al­ler­dings „nur“ ver­ge­ben, so hält sich beim Ver­hält­nis zwi­schen Mie­te und Ei­gen­tum die Waa­ge.

Advisory Services und Global Workplace Solutions boomen aber:

CBRE mit gebremstem Wachstum

von Gerhard Rodler

„Ins­ge­samt wur­de un­ser Wachs­tum leicht ge­bremst, be­dingt durch ein, im Ver­gleich zum star­ken drit­ten Quar­tal 2018, zu­rück­hal­ten­des Quar­tal bei Ver­käu­fen aus Pro­jekt­ent­wick­lun­gen. Ein Ge­schäft, das von Quar­tal zu Quar­tal stark schwan­ken kann,“ sagt Bob Su­len­tic, Prä­si­dent und CEO von CB­RE. Aber Ad­vi­so­ry Ser­vices und Glo­bal Work­place So­lu­ti­ons boo­men wie nie.
Vor­sich­ti­ger Op­ti­mis­mus für das Jahr 2020. Die Ent­wick­lun­gen in der ge­werb­li­chen Im­mo­bi­li­en­bran­che so­wie die ma­kro­öko­no­mi­schen Fun­da­men­tal­da­ten sei­en nach wie vor güns­tig, ins­be­son­de­re in Ame­ri­ka, der größ­ten Re­gi­on von CB­RE. Trotz Ver­zö­ge­run­gen bei ei­ni­gen Trans­ak­tio­nen im Pro­jekt­ent­wick­lungs­ge­schäft bleibt CB­RE bei dem Aus­blick für das Ge­samt­jahr 2019 mit ei­nem be­rei­nig­ten Ge­winn pro Ak­tie von US‑Dol­lar 3,70 bis US‑Dol­lar 3,80. Der Mit­tel­wert die­ser Span­ne spie­gelt ei­ne Stei­ge­rung um 14 Pro­zent ge­gen­über dem Ge­samt­jahr 2018 wi­der. Dies wür­de be­deu­ten, dass das Un­ter­neh­men ein ge­sam­tes Jahr­zehnt mit zwei­stel­li­gen be­rei­nig­ten Ge­winn­zu­wäch­sen er­zielt ha­ben wird.
Der Um­satz von Ad­vi­so­ry Lea­sing wuchs um 4 Pro­zent. In den USA stieg der Um­satz des Ver­mie­tungs­ge­schäf­tes um 4 Pro­zent, an­ge­trie­ben von Kun­den aus den Bran­chen Tech­no­lo­gie, Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen und Pro­duk­ti­on, die zu­sam­men fast 60 Pro­zent des Ver­mie­tungs­ge­schäf­tes der größ­ten Kun­den von CB­RE in den USA um­fass­ten.
Der Um­satz aus dem Be­wer­tungs­ge­schäft stieg um 8 Pro­zent (10 Pro­zent in lo­ka­ler Wäh­rung), wäh­rend der Um­satz aus dem Ge­schäft des Pro­jekt­ma­nage­ments und da­mit ver­bun­de­nen Be­ra­tungs­leis­tun­gen um 12 Pro­zent an­stieg (14 Pro­zent in lo­ka­ler Wäh­rung) und der Ho­no­rar­um­satz der da­mit ver­bun­de­nen Be­ra­tungs­leis­tun­gen um 6 Pro­zent (8 Pro­zent in lo­ka­ler Wäh­rung).
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Geschäftsführer der Rieder Gruppe wird dort Loeb Fellow

Wolfgang Rieder nach Harvard berufen

von Alexander Kohl

Wolfgang RiederWolfgang Rieder
Der Be­ton-Quer­den­ker Wolf­gang Rie­der, Chef und Ei­gen­tü­mer der 1958 ge­grün­de­ten Rie­der Grup­pe, wur­de un­ter 200 Be­wer­bern als ei­ner von neun Sti­pen­dia­ten als Lo­eb Fel­low be­ru­fen. So­mit ist er nicht nur der ers­te Ös­ter­rei­cher, son­dern auch der ers­te Pro­du­zent, dem die­se Eh­re zu­teil wird. Die an die De­si­gn­hoch­schu­le der Har­vard Uni­ver­si­ty an­ge­bun­de­ne Lo­eb Fel­lowship wur­de 1968 durch ei­ne Stif­tung des Un­ter­neh­mers und Phil­an­thro­pen John L. Lo­eb be­grün­det. Er­fah­re­nen Prak­ti­kern aus ver­schie­de­nen Be­rufs­fel­dern, die ei­nen Ein­fluss auf die Ge­stal­tung der ge­bau­ten und na­tür­li­chen Um­welt ha­ben, wird die Chan­ce ge­bo­ten, ihr Wis­sen auf ei­nen hö­he­ren Stand zu brin­gen und mit an­de­ren zu tei­len.
Wolf­gang Rie­der ver­ste­he sich seit je­her nicht nur als Pro­du­zent hoch­wer­ti­ger Lö­sun­gen aus Be­ton. Stets ei­ne Mo­ti­va­ti­on all sei­nes Tuns sei es, ei­nen ak­ti­ven Bei­trag zur Lö­sung des CO2-Pro­blems zu leis­ten und sich für ei­ne nach­hal­ti­ge­re Ar­chi­tek­tur ein­zu­set­zen, so das Un­ter­neh­men in ei­ner Aus­sen­dung. Par­al­lel zum Bau­ge­schäft en­ga­giert sich Rie­der seit ei­ni­ger Zeit für öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft und nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus.
„Ich möch­te mei­nen Auf­ent­halt nut­zen, am Puls der ak­tu­el­len For­schungs­dis­kur­se das Ver­hält­nis zwi­schen pro­du­zie­ren­der In­dus­trie und Ar­chi­tek­tur­schaf­fen­den neu zu be­leuch­ten.“ Die Ar­chi­tek­tur­sze­ne müs­se ih­ren El­fen­bein­turm ver­las­sen und der Po­si­ti­on der Hilf­lo­sig­keit ge­gen­über dem Öko­zid an un­se­rem Pla­ne­ten ent­kom­men. Ers­te Schrit­te zur nach­hal­ti­gen Ver­än­de­rung der Denk­wei­se in der Bau- und De­si­gn­bran­che un­ter­nahm Rie­der mit In­itia­ti­ven wie „ze­ro was­te“ und dem Pro­dukt „scrap­cre­te“, wo es dar­um geht, in der Bau­wirt­schaft an­fal­len­den Ab­fall sinn­voll für neue An­wen­dun­gen nutz­bar zu ma­chen.

Echo kauft in Amsterdam

von Charles Steiner

Ams­ter­dam ist mit ca. 17 Mil­lio­nen Über­nach­tun­gen im Jahr ei­ne der so­wohl von Tou­ris­ten als auch Ge­schäfts­rei­sen­den am häu­figs­ten be­such­ten Städ­te Eu­ro­pas. Das macht auch Ho­tel­im­mo­bi­li­en zu ei­nem sehr be­gehr­ten In­vest­ment­pro­dukt. So hat­te et­wa die Echo Part­ners für ih­ren Echo Fonds die nun­mehr vier­te Ho­tel­im­mo­bi­lie in Ams­ter­dam er­wor­ben. Da­bei han­delt es sich um das neu ge­bau­te Am­mo­ni­te Ams­ter­dam mit 227 Zim­mern, des­sen An­kaufs­ren­di­te Echo mit „klar über dem Ziel­wert fünf Pro­zent“ an­ge­ge­ben hat­te. Echo er­warb das Ho­tel mit der Op­ti­on, zeit­gleich mit dem Clo­sing ei­nen neu­en, in­sti­tu­tio­nel­len Ver­trag mit ei­nem re­nom­mier­ten in­ter­na­tio­na­len Ho­tel­be­trei­ber ab­zu­schlie­ßen.
Mi­cha­el Reg­ner, Grün­dungs­part­ner von Echo: „Mit dem An­kauf des Am­mo­ni­te Ho­tels hat ECHO die her­vor­ra­gen­de Ge­le­gen­heit ge­nutzt, ein Ho­tel in Ams­ter­dam zu ak­qui­rie­ren und gleich­zei­tig ei­nen lang­fris­ti­gen Ver­trag mit ei­nem in­ter­na­tio­na­len Be­trei­ber ab­zu­schlie­ßen. Wir sind in den End­ver­hand­lun­gen zu die­sen neu­en lang­fris­ti­gen Ver­trag und sind zu­ver­sicht­lich, den Ver­trag noch bis En­de die­ses Jah­res un­ter­zeich­nen zu kön­nen.“ Grün­dungs­part­ner Vi­tus Eckert er­klär­te, dass es sich hier­bei si­cher­lich nicht um das letz­te Ho­tel in Ams­ter­dam han­deln wird.
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50 Millionen Euro von Institutionellem gezeichnet

Deutsche Leibrenten begeben Anleihe

von Charles Steiner

Die Deut­sche Leib­ren­ten Grund­be­sitz AG hat erst­mals ei­ne Wan­del­an­lei­he in Hö­he von 50 Mil­lio­nen Eu­ro be­ge­ben. Die Wert­pa­pie­re sei­en da­bei voll­stän­dig von ei­nem in­sti­tu­tio­nel­len In­ves­tor mit lang­fris­ti­gen In­ves­ti­ti­ons­in­ter­es­sen ge­zeich­net wor­den, gab die Deut­sche Leib­ren­ten AG be­kannt. Bis­her ha­be der An­bie­ter für die Im­mo­bi­li­en-Ver­ren­tung in Deutsch­land sein Wachs­tum aus­schließ­lich mit Ei­gen­ka­pi­tal fi­nan­ziert.
„Die Deut­sche Leib­ren­ten AG hat den deut­schen Markt für die Im­mo­bi­li­en-Ver­ren­tung in den ver­gan­gen vier Jah­ren aus der Ni­sche her­aus maß­geb­lich ent­wi­ckelt“, sagt Fried­rich Thie­le, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Deut­sche Leib­ren­ten Grund­be­sitz AG. „Ent­spre­chend groß ist auch das In­ter­es­se des Ka­pi­tal­mark­tes an un­se­rem Pro­dukt und an un­se­rem Un­ter­neh­men. Wir freu­en uns, dass in­sti­tu­tio­nel­le Ka­pi­tal­ge­ber das Po­ten­zi­al der Im­mo­bi­li­en-Ren­te im deut­schen Markt er­ken­nen und un­se­ren Ex­pan­si­ons­kurs un­ter­stüt­zen.“ Mit ei­ner der An­lei­he zu­grun­de lie­gen­den Un­ter­neh­mens­be­wer­tung von 295 Mil­lio­nen Eu­ro zeigt die Ge­sell­schaft ih­re Markt­prä­senz und Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ve. Die An­lei­he si­chert das Un­ter­neh­mens­wachs­tum für die nächs­ten Jah­re.
Haupt­ak­tio­när der Deut­schen Leib­ren­ten ist Rolf Elge­ti mit sei­ner Im­mo­bi­li­en­be­tei­li­gungs­ge­sell­schaft Obo­tri­tia Ca­pi­tal. Er hält 95 Pro­zent der An­tei­le.

In 20 Jahren soll Wohnen "supersmart" werden

Das Wohnzimmer als Holo-Deck

von Charles Steiner

Smar­te Tech­no­lo­gi­en wer­den das Woh­nen in den kom­men­den 20 Jah­ren noch ra­di­ka­ler ver­än­dern, als man es sich heu­te noch vor­stel­len mag. Wohn­räu­me wer­den, so der Zu­kunfts­for­scher Ray Ham­mond, mehr zu ei­ner di­gi­ta­len Platt­form für Soft­ware­lö­sun­gen und Ro­bo­ter, die für Si­cher­heit, Kom­fort, Nach­hal­tig­keit und noch mehr Un­ter­hal­tung sor­gen. Die­se An­nah­me ver­tritt er je­den­falls in sei­nem Be­richt „Su­per Smart Li­ving - The Mid-21st-Cen­tu­ry Ho­me“, der in Zu­sam­men­ar­beit mit Al­li­anz Part­ners als Teil der Se­rie „The World in 2040“ ent­stand.
Bio­me­trie und Ge­sichts­er­ken­nungs­soft­ware sol­len künf­tig mehr Si­cher­heit ge­währ­leis­ten. Bil­der von Men­schen und Tie­ren wer­den in­ner­halb und au­ßer­halb der je­wei­li­gen Wohn­räu­me ge­scannt, heißt es im Re­port. Zu­dem wer­de es den Be­woh­nern - we­sent­lich stär­ker als heu­te - von über­all her mög­lich sein, ihr Zu­hau­se zu kon­trol­lie­ren. Die ent­spre­chen­den Da­ten könn­ten da­bei via Schnitt­stel­le an ein Me­di­um ih­rer Wahl über­mit­telt wer­den.
„All­täg­li­che Auf­ga­ben im Haus­halt wer­den in zwan­zig Jah­ren von Ro­bo­tern über­nom­men, de­ren Prä­senz zur Nor­ma­li­tät wird“, ist Ray Ham­mond über­zeugt. Die Steue­rung von Luft­qua­li­tät und En­er­gie­ver­brauch er­fol­ge au­to­ma­tisch auf Ba­sis der Kli­ma- und Wet­ter­vor­her­sa­gen. Dar­über hin­aus sol­len smar­te Tech­no­lo­gi­en für En­er­gie­ein­spa­run­gen von 75 Pro­zent sor­gen. Zu­dem kön­ne man nicht nur Klei­dung, Werk­zeug oder Spiel­zeug über 3D-Dru­cker dru­cken, son­dern auch gan­ze Häu­ser - was die Un­ter­künf­te um 60 Pro­zent güns­ti­ger ma­chen soll. Und statt Fern­se­her wer­de das Wohn­zim­mer zum Ho­lo-Deck, aus­ge­stat­tet mir VR und AR. Al­ler­dings: An Stel­le der klas­si­schen Ein­bre­cher tre­ten in Zu­kunft Ha­cker: Mit Hil­fe künst­li­cher In­tel­li­genz wer­den die­se sich nicht mehr über das Fens­ter, son­dern über das Heim­netz­werk Zu­gang in das Haus oder die Woh­nung ver­schaf­fen. Da­ten­si­cher­heit wer­de aus Sicht von Al­li­anz Part­ners da­mit im­mer wich­ti­ger.
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Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.

Wenn die Politik mitmischt

Bei In­ves­to­ren sind die Län­der in der CEE&SEE-Re­gi­on sehr be­liebt. Doch po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen in man­chen Län­dern könn­ten durch­aus auch zu Her­aus­for­de­run­gen wer­den. Er­neut wet­tert der un­ga­ri­sche Mi­nis­ter­prä­si­dent Vik­tor Or­ban ge­gen ei­nen ver­meint­li­chen Sor­os-Plan, wo­nach der un­ga­ri­sche Mil­li­ar­där ei­ne "Um­vol­kung" Eu­ro­pas an­stre­be. Und wie­der ein­mal greift er die EU an und will sich von ver­trag­lich zu­ge­si­cher­ten Flücht­lings­quo­ten dis­tan­zie­ren. Die Vi­segrad-Staa­ten blei­ben, so sag­te er kürz­lich, mi­gran­ten­frei. Ge­meint mit die­sen Staa­ten sind eben Un­garn, Tsche­chi­en und Po­len. Auch in Po­len wer­den die Tö­ne im­mer rau­er. Die Re­gie­rungs­par­tei will hier das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um re­for­mie­ren und Rich­ter­po­si­tio­nen selbst be­set­zen. Die EU wie­der­um be­fürch­tet ei­ne Ab­kehr von der Rechts­staat­lich­keit und hat ein Rechts­staats­ver­fah­ren ge­gen Po­len ein­ge­lei­tet. Und in Tsche­chi­en hat der um­strit­te­ne Mil­li­ar­där An­d­rej Ba­bis die Par­la­ments­wah­len ge­won­nen - auch er schimpft ger­ne über die Flücht­lings­po­li­tik der EU. [ci­te1] War­schau hin­ter Prag Soll­ten da für die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft die Alarm­glo­cken läu­ten? In be­sag­ten Län­dern sind schließ­lich be­son­ders die ös­ter­rei­chi­schen Ent­wick­ler bzw. Kon­zer­ne in­ves­tiert. Und weil Im­mo­bi­li­en eben un­ver­rück­bar sind, ist die Rechts­si­cher­heit an je­nen Or­ten, wo sie ste­hen, um­so wich­ti­ger. An­dre­as Ridder, Chair­man Cen­tral & Eas­tern Eu­ro­pe Ca­pi­tal Mar­kets bei CB­RE, hat dies­be­züg­lich be­reits in Po­len ei­ni­ge Be­ob­ach­tun­gen ge­macht. Denn die pol­ni­sche Re­gie­rung hat Vor­steu­er­ab­zugs­ver­fah­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men deut­lich er­schwert und auch an den Öff­nungs­zei­ten bei Shop­ping­cen­tern her­um­ge­feilt. Maß­nah­men, die in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren eher ab­schre­cken. Ridder: "Die­se und an­de­re Din­ge, die der­zeit in Po­len ge­sche­hen, ha­ben ei­ne leich­te Preis­dämp­fung bei Im­mo­bi­li­en in War­schau zur Fol­ge ge­habt. Sonst war War­schau im­mer auf dem glei­chen Preis­ni­veau in Prag. [ci­te2] Jetzt liegt die pol­ni­sche Haupt­stadt et­wa fünf Pro­zent un­ter je­ner Tsche­chi­ens." In Un­garn hat sich die In­ves­to­ren­un­si­cher­heit wie­der ge­legt: "Vor ei­nem Jahr wa­ren In­ves­to­ren be­züg­lich Un­garn sehr un­si­cher, jetzt boomt es dort wie­der." Gu­te Nach­rich­ten ei­gent­lich für die CA Im­mo, die in Bu­da­pest den zwei­ten Kern­markt nach Deutsch­land sieht. Bei ei­nem Lo­kal­au­gen­schein in der un­ga­ri­schen Haupt­stadt schien tat­säch­lich al­les ei­tel Won­ne zu sein. Die Mill­en­ni­um Towers, die im Vor­jahr von der Tri­Gra­nit und Heit­man für 175 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­kauft wur­den, sind na­he­zu voll­ver­mie­tet. "Nur ein klei­nes Bü­ro ist noch ver­füg­bar", wie Pé­ter Szal­ma, Lea­sing Ma­nage­ment bei CA Im­mo Hun­ga­ry, wäh­rend ei­ner Bü­ro­füh­rung an­merkt. Und tat­säch­lich: Ei­nem Mar­ket Over­view von Cush­man Wake­field zu­fol­ge wird wie­der in Bu­da­pest in­ves­tiert. Im Vor­jahr wa­ren es an die 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro - der zweit­bes­te Wert nach 2007, vor der Kri­se. Al­ler­dings: Be­trach­tet man die In­vest­ment­vo­lu­mi­na zwi­schen die­sen bei­den Zeit­räu­men, lässt sich ei­ne star­ke Vo­la­ti­li­tät er­ken­nen. Schlech­tes­ter Wert da­bei: 2012 mit ei­nem In­vest­ment­vo­lu­men von nur um die 200 Mil­lio­nen Eu­ro. [ci­te3] Ge­fähr­li­che Re­form? Franz Pöltl, Ge­schäfts­füh­rer der EHL In­vest­ment Con­sul­ting, meint, dass In­ves­to­ren kei­ne son­der­li­che Freu­de mit der po­li­ti­schen Ent­wick­lung in man­chen ost­eu­ro­päi­schen Län­dern hät­ten. Den­noch wür­den sie in­ves­tie­ren, da die Ren­di­ten in West­eu­ro­pa sehr nied­rig sind. "So­lan­ge die Re­gie­run­gen nicht in das wirt­schaft­li­che Ge­sche­hen ein­grei­fen, wer­den die­se In­ves­to­ren auch blei­ben", so Pöltl. Die ge­plan­te Jus­tiz­re­form in Po­len könn­te aber pro­ble­ma­tisch wer­den - vor al­lem dann, wenn die Rechts­si­cher­heit nicht mehr in dem Aus­maß ge­ge­ben ist, wie sie für In­ves­to­ren not­wen­dig ist. "Die Re­form an sich ist nicht das Pro­blem, son­dern wie sie um­ge­setzt wer­den soll. Soll­ten im Zu­ge der Jus­tiz­re­form al­ler­dings bei all­fäl­li­gen Ge­richts­ver­fah­ren dann lo­ka­le Un­ter­neh­men be­vor­zugt wer­den, dann ist es mit dem In­vest­ment­markt in Po­len bald aus", so die ein­dring­li­che War­nung von Pöltl. We­ni­ger dra­ma­tisch sieht es Mar­tin Sa­bel­ko, Ma­na­ging Di­rec­tor bei der War­burg HIH In­vest Re­al Es­ta­te. Er kennt die Län­der gut, seit 1986 hat­te er dort be­reits Ge­schäf­te ge­tä­tigt und meh­re­re Mil­li­ar­den Eu­ro um­ge­setzt. Er glaubt nicht, dass die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in man­chen Län­dern die In­ves­to­ren all­zu sehr ab­schre­cken wür­de. "Man muss die­se Ent­wick­lun­gen dif­fe­ren­ziert se­hen. Auch wenn Po­li­ti­ker all­zu sehr ne­ga­ti­ves Auf­se­hen er­re­gen, wür­den sie doch ein Ta­lent ha­ben, zu­rück­zu­ru­dern, wenn es um In­ter­es­sen von In­ves­to­ren geht." Nach wie vor sei die Ge­richts­bar­keit sta­bil und nach­voll­zieh­bar und das steu­er­li­che Um­feld gut. [ci­te4] Wirt­schaft boomt Wirt­schaft­lich hät­ten In­ves­to­ren im CEE-Raum der­zeit nichts zu be­fürch­ten, kon­sta­tiert Da­nie­la Gro­zea-Hel­men­stein, Se­ni­or Re­se­ar­cher Ma­cro­eco­no­mics and Pu­blic Fi­nan­ce beim In­sti­tut für Hö­he­re Stu­di­en (IHS). "Die Si­tua­ti­on im mit­tel- und ost­eu­ro­päi­schen Raum ist sehr gut, wir er­war­ten in die­sem und im kom­men­den Jahr gu­te Wachs­tums­zah­len." Für Po­len pro­gnos­ti­ziert Gro­zea-Hel­men­stein ein Wachs­tum von vier Pro­zent, für Un­garn und Tsche­chi­en ei­nes von 3,5 Pro­zent und für Russ­land gar 5,5 Pro­zent. Doch könn­te die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in Po­len, Tsche­chi­en und Un­garn die­se Wachs­tums­kur­ve brem­sen oder ins Ge­gen­teil ver­keh­ren? Gro­zea-Hel­men­stein glaubt das nicht: "In die­sen Län­dern wa­ren kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen in die­se Rich­tung zu be­ob­ach­ten. Im Ge­gen­teil: Die­se Län­der set­zen auf ein be­son­ders wirt­schafts­freund­li­ches Kli­ma. Die Ar­beits­lo­sig­keit ist dras­tisch ge­sun­ken, mit ei­ner Quo­te von vier Pro­zent in Tsche­chi­en so­wie fünf Pro­zent in Un­garn und Russ­land kann man na­he­zu von Voll­be­schäf­ti­gung spre­chen." Da­mit steigt die Kauf­kraft, wes­we­gen die­se Län­der trotz sehr gu­ter Ex­port­zah­len zu­neh­mend im­por­tie­ren müs­sen. Das könn­te aber in den kom­men­den Jah­ren das Wachs­tum wie­der brem­sen. Brain­d­rain? Auch wenn das Lohn­ni­veau der Mit­ar­bei­ter in den CEE-Län­dern un­ter dem in West­eu­ro­pa liegt (wäh­rend die Bü­ro­mie­ten be­reits auf West-Ni­veau sind), könn­te es in den kom­men­den Jah­ren zu ei­nem Pro­blem kom­men, das für in­ter­na­tio­na­le Un­ter­neh­men, die in CEE Stand­or­te be­trei­ben, re­le­vant sein dürf­te. Die Fach­kräf­te wer­den im­mer we­ni­ger, vor al­lem in Po­len, wie Gro­zea-Hel­men­stein schil­dert: "Es fehlt an qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten. Vie­le ge­hen in den Wes­ten, weil sie dort mehr ver­die­nen." Aber die Brut­to­re­al­löh­ne stei­gen. Laut der ak­tu­el­len Stra­te­gie Ös­ter­reich & CEE der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal stie­gen die No­mi­nal­löh­ne in Ru­mä­ni­en und Un­garn in die­sem Jahr so­gar zwei­stel­lig, in Tsche­chi­en, Po­len und der Slo­wa­kei zwi­schen vier und 5,5 Pro­zent. [ci­te5] Preis­dy­na­mik schwächt sich ab Den­noch: Be­son­ders, was Wohn­im­mo­bi­li­en be­trifft, bleibt die CEE-Re­gi­on ei­ner der at­trak­tivs­ten In­vest­ment­stand­or­te in­ner­halb der EU, sagt Mi­cha­el Hel­ler, Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ana­lyst bei der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal (RBI): "Ins­be­son­de­re in Un­garn und Tsche­chi­en lie­ßen sich zu Be­ginn des Jah­res 2017 er­neut zwei­stel­li­ge Preis­stei­ge­rungs­ra­ten be­ob­ach­ten." Es gibt aber auch ei­ne Kehr­sei­te, und zwar in Bu­da­pest. Dort hat die un­ga­ri­sche Na­tio­nal­bank MNB zwar das Ri­si­ko ei­nes Preis­an­stiegs be­tont, je­doch nicht ab­küh­lend in den Markt ein­ge­grif­fen. Hel­ler: "Un­garn ver­sucht hier ge­zielt das lan­ge En­de der Zins­kur­ve nach un­ten zu drü­cken und den Markt für Kre­di­te in Lo­kal­wäh­rung an­zu­hei­zen." Al­ler­dings: Ob­wohl die von der un­ga­ri­schen Po­li­tik in­iti­ier­ten Maß­nah­men eher als preis­trei­bend zu be­zeich­nen sei­en, so Hel­ler, sind die Prei­se auf­grund ei­nes star­ken Markt­ein­bruchs zwi­schen 2008 und 2013 im­mer noch auf Vor­kri­sen­ni­veau. An­ders das Bild in Tsche­chi­en. Dort hat­te der Zen­tral­ban­ker Vo­j­tech Ben­da schon im Mai von ei­ner Über­be­wer­tung des lo­ka­len Im­mo­bi­li­en­markts ge­spro­chen, die durch­schnitt­lich rund zehn Pro­zent über dem ge­recht­fer­tig­ten Ni­veau lie­gen soll. "Die tsche­chi­sche Na­tio­nal­bank (CNB) hat da­her, an­ders als ihr un­ga­ri­sches Pen­dant, Maß­nah­men er­grif­fen, um ei­ner Über­hit­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken", sagt Hel­ler. Ge­ne­rell pro­gnos­ti­ziert Hel­ler, dass zwar die CEE-Län­der trotz der po­si­ti­ven ma­kro­öko­no­mi­schen Aus­sich­ten wei­ter­hin als in­ves­to­ren­freund­lich gel­ten, die Preis­dy­na­mik aber ab­ge­schwächt wer­den dürf­te. Auch in Po­len wird ei­ne stei­gen­de Dy­na­mik bei Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­sen ver­zeich­net, wenn­gleich sich die Wachs­tums­ra­ten ge­gen­über Tsche­chi­en und Un­garn als deut­lich mo­de­ra­ter er­wei­sen wür­den. "Nach­dem die Fer­tig­stel­lung von Wohn- im­mo­bi­li­en 2016 na­he­zu das Ni­veau des Boom­jah­res 2008 er­rei­chen konn­te, zeich­net sich für das lau­fen­de Jahr er­neut ein Re­kord­wert ab. An­ge­sichts ho­her Zu­wachs­ra­ten bei Früh­in­di­ka­to­ren wie Bau­be­wil­li­gun­gen und Bau­be­gin­nen steht der pol­ni­sche Bau­sek­tor vor ei­nem neu­en Re­kord­jahr", so Hel­ler. Dann wä­ren auch Wachs­tums­ra­ten wie in Tsche­chi­en mög­lich. [ci­te6]

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Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.

Schöne neue Proptech-Welt

Nir­gend­wo sonst klaf­fen Schein und Sein (noch) so sehr aus­ein­an­der wie bei der Di­gi­ta­li­sie­rung. Die­se heißt neu­er­dings Proptech, ist cool und mo­dern und macht da­her Mil­lio­nen und Aber­mil­lio­nen an In­ves­to­ren­gel­dern lo­cker. Den Pra­xis­test ha­ben in­des­sen erst we­ni­ge be­stan­den. Am En­de das Ta­ges war den Teil­neh­mern die Er­mü­dung schon an­zu­se­hen. Trotz DJs und der klas­si­schen Par­ty­lo­ca­ti­on in den So­fi­en­sä­len stand man lie­ber zu­sam­men und lüm­mel­te an der Bar, als ab­zu­ro­cken. Kein Wun­der: Im­mer­hin wa­ren an die­sem Tag 45 Spre­cher und 350 Er­folgs­ge­schich­ten rund um Proptech geis­tig zu ver­ar­bei­ten. Und die 20 Pit­ches in der obe­ren Eta­ge wa­ren mehr als nur über­lau­fen. In all dem Ge­drän­ge strahlt ein Mensch ganz be­son­ders: Ju­lia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ih­re ers­te Proptech-Ver­an­stal­tung in den Wie­ner So­fi­en­sä­len war, ab­ge­se­hen von der et­was schwie­ri­gen Akus­tik dort, so per­fekt, dass es nicht bes­ser hät­te sein kön­nen. Die meh­re­ren hun­dert Teil­neh­mer ka­men - und das war schon be­acht­lich - aus ganz Eu­ro­pa und den USA. Ein wirk­lich tol­ler Er­folg für die In­itia­to­rin der AP­TI, der Aus­tri­an Prop Tech In­itia­ti­ve - im­mer­hin kann die­ser Wie­ner Event gleich beim ers­ten mal mit zum Teil schon eta­blier­ten ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen in New York, Lon­don und Ber­lin lo­cker mit­hal­ten. Den­noch. Ja­mes Ab­bert­hun­der lehnt ge­müt­lich in ei­ner Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Ge­spräch auf den Punkt: "Coo­ler Event, kei­ne Fra­ge, und fast le­bens­not­wen­dig für ei­ne neue Bran­che, um In­ves­to­ren und Star­tups zu­sam­men­zu­brin­gen und al­len ei­nen groß­ar­ti­gen Über­blick zu ge­ben. Aber was zum Teu­fel ist jetzt ei­gent­lich wirk­lich neu bei der Boom­bran­che Proptech?" Da­mit hat er nicht un­recht. In ge­wis­ser Wei­se ist die Proptech-Bran­che so et­was wie "al­ter Wein in neu­en Schläu­chen". Das, was heu­te Proptech heißt, gibt es in Wahr­heit seit Jahr­zehn­ten. Im­mo­bi­li­en.net war so et­was sei­ner­zeit, und al­le dar­auf fol­gen­den Im­mo­bi­li­en­bör­sen wie will­ha­ben.at, cont­haus oder die On­line Haus­ver­wal­tung eben­so. Und dann na­tür­lich das mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit (zu­min­dest in Ös­ter­reich) er­folg­reichs­te Star­t­up in die­ser Hin­sicht, Im­moU­ni­ted mit sei­nen zahl­rei­chen Schwes­ter­un­ter­neh­men der Ro­land Schmid Group, die mitt­ler­wei­le nicht nur Ös­ter­reich, son­dern auch schon Deutsch­land im Sturm er­obern. Oder das ge­ra­de in Um­bau be­find­li­che Star­t­up zoomsqua­re mit dem wahr­schein­lich am in­ten­sivs­ten ak­qui­rier­ten Ri­si­ko­ka­pi­tal. Da­bei hat man fast den Ein­druck, dass Ri­si­ko­ka­pi­tal oh­ne En­de auf der Su­che nach In­vest­ments ist, und zwar nach der Ra­sen­mä­her­me­tho­de: Wenn in vie­le Pro­jek­te in­ves­tiert wird und es über­le­ben zu­min­dest zehn Pro­zent, ist es schon ein Ge­schäft für den Ka­pi­tal­ge­ber. Proptech, das ist ei­ne an­de­re, durch und durch ame­ri­ka­ni­sier­te Welt, wo auch das Schei­tern da­zu ge­hört und per se nichts Tra­gi­sches ist. In­ves­to­ren­gel­der wer­den aber auch in un­se­ren Brei­ten sehr ger­ne lo­cker ge­macht für die neue Boom­bran­che Proptech. In­ves­to­ren hor­chen auf Ein Bei­spiel aus Deutsch­land: Wund­er­flats, die On­line-Platt­form für mö­blier­te Apart­ments, ge­winnt Cre­a­t­hor Ven­ture, den VC Fonds Krea­tiv­wirt­schaft der IBB Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaft, ECO­NA AG und Fa­mi­ly Of­fices als In­ves­to­ren und sam­melt 3 Mil­lio­nen Eu­ro ein. Die Fi­nan­zie­rungs­run­de dient neu­en Pro­dukt­in­no­va­tio­nen und wei­te­rem Wachs­tum. In den letz­ten vier Jah­ren hat sich die An­zahl mö­blier­ter Woh­nun­gen in Deutsch­land ver­dop­pelt. Da­mit man die­se Apart­ments ein­fach on­line mie­ten und ver­mie­ten kann, ha­ben Jan Ha­se und Ar­ka­di Jam­pol­ski 2015 das Proptech-Un­ter­neh­men Wund­er­flats ge­grün­det. Über Wund­er­flats kann man ei­ne mö­blier­te Woh­nung mit we­ni­gen Klicks für ei­nen Mo­nat oder län­ger mie­ten. Die Sharing Eco­no­my wird auch die Im­mo­bi­li­en­bran­che ver­än­dern. Chris­ti­an We­ni­ger, Part­ner bei Cre­a­t­hor: "Ähn­lich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Au­to­kauf ab­löst, wird die lang­fris­ti­ge Bin­dung an ei­ne Woh­nung durch tem­po­rä­res Woh­nen, Hou­sing as a Ser­vice, er­setzt." Das gilt auch für den Bü­ro­be­reich, wo der US-An­bie­ter We­Work ei­ne ähn­li­che Ent­wick­lung ge­schafft hat wie Uber und Airb­nb: "Nur" mit ei­ner cle­ve­ren Um­set­zung der Sharing Eco­no­my-Idee ein Un­ter­neh­men mit ei­nem Mil­li­ar­den-Bör­se­wert bin­nen we­ni­ger Quar­ta­le aus dem Bo­den zu stamp­fen und welt­weit zu ex­pan­die­ren. Doug Cham­bers hat sein Star­t­up Field­Lens an We­Work gut ver­kauft und ist bei We­Work heu­te Vice Pre­si­dent: "Es geht im­mer um den Nut­zer und des­sen Wohl­be­fin­den. Wenn Sie heu­te zu We­Work kom­men, spü­ren Sie die Vi­bra­tio­nen. Es summt, die Nut­zer ma­chen auch un­ter­ein­an­der Ge­schäf­te, aber vor al­lem mo­ti­vie­ren sie sich ge­gen­sei­tig." Tat­säch­lich bie­tet We­Work nicht sehr viel an­de­res, als an­de­re Ser­vice Of­fice Pro­vi­der, nur zu ei­nem in al­ler Re­gel deut­lich hö­he­ren Miet­preis und mit ei­ner zwar hip­pen, aber al­les an­de­re als teu­er ge­bau­ten Aus­stat­tung. Den Un­ter­schied bei We­Work macht im Grun­de die ge­mein­sa­me Ideo­lo­gie des ge­gen­sei­ti­gen Hel­fens und Be­fruch­tens und der welt­wei­ten Ver­net­zung. Das hat We­Work zu ei­nem der bis jetzt in der PropTech-Sze­ne ganz we­ni­gen Mil­li­ar­den-Un­ter­neh­men ge­macht. Das ist die ei­ne Sei­te. Die an­de­re ist die­se: Auch wenn man ge­ra­de nach sol­chen Events wie­der Fu­ture:Proptech an­ders wahr­nimmt, auch wenn In­ves­to­ren und Star­tups glei­cher­ma­ßen das nicht so se­hen: Die Di­gi­ta­li­sie­rung der Im­mo­bi­li­en-Wirt­schaft be­schäf­tigt Ös­ter­reichs Füh­rungs­kräf­te in ho­hem Ma­ße, die Um­set­zung in stra­te­gi­sche Un­ter­neh­mens­kon­zep­te ist da­bei bis­lang aber deut­lich zu kurz ge­kom­men. Dies geht auch aus ei­ner ak­tu­el­len Um­fra­ge her­vor, die das Wie­ner Be­ra­tungs­un­ter­neh­men Ad­vi­cum Con­sul­ting durch­führ­te. Wäh­rend sich mehr als drei Vier­tel der Be­frag­ten aus Dienst­leis­tung, Han­del und In­dus­trie mit dem The­ma Di­gi­ta­li­sie­rung ak­tiv be­schäf­ti­gen und 43 Pro­zent de­ren Po­ten­zi­al für die Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit als hoch ein­stu­fen, ge­ben nur 10 Pro­zent an, dass Di­gi­ta­li­sie­rung in der Un­ter­neh­mens­stra­te­gie be­reits wei­test­ge­hend be­rück­sich­tigt wur­de. Die be­ste­hen­de di­gi­ta­le In­fra­struk­tur wird im Schnitt als bes­ten­falls mit­tel­mä­ßig ein­ge­stuft. Hin­sicht­lich der Re­le­vanz ver­schie­de­ner Tech­no­lo­gi­en gibt es sek­to­ren­spe­zi­fisch un­ter­schied­li­che Ein­schät­zun­gen. Im­mer­hin wer­den 3D-Druck und Aug­men­ted Rea­li­ty in der In­dus­trie schon jetzt als sehr re­le­vant ein­ge­stuft, wo­mit die Bau- und Im­mo­bi­li­en­bran­che hier so­gar ei­ne Vor­rei­ter­rol­le hat. Aber selbst in der Bau­bran­che lie­gen zwi­schen wahr­ge­nom­me­nem Hand­lungs­be­darf und tat­säch­li­chem Han­deln noch Wel­ten. Erst 6 % der Bau­un­ter­neh­men ver­wen­den bei­spiels­wei­se di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te. Und das in ei­ner Bran­che, wo je­der über BIM spricht und BIM bis da­to auch ei­ne der ganz we­ni­gen Proptech-Tech­no­lo­gi­en ist, die schon heu­te ei­ne ge­wis­se flä­chen­de­cken­de Re­le­vanz ha­ben. "Für die Ma­schi­nen­in­dus­trie, die Bau­bran­che und auch an­de­re mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ist die Di­gi­ta­li­sie­rung der ak­tu­ell wich­tigs­te Trei­ber von Wachs­tum, In­no­va­ti­on und Pro­duk­ti­vi­tät. Im Wett­ren­nen um die Da­ten­ho­heit ist ein ho­hes In­no­va­ti­ons­tem­po ge­for­dert", be­ton­te Eli­sa­bet­ta Cas­tiglio­ni, CEO von A1 Di­gi­tal In­ter­na­tio­nal. Der Lei­ter des Be­reichs Ver­ti­cal Mar­ke­ting So­lu­ti­ons bei A1 Di­gi­tal, Fran­cis Ce­pe­ro, un­ter­strich die Not­wen­dig­keit von Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che an­hand ei­nes prak­ti­schen Bei­spiels: "Die Kos­ten­op­ti­mie­rung des Fuhr­parks ei­ner Fir­ma, bei gleich­blei­ben­der Ge­samt­fahr­leis­tung, kann nach­weis­lich über 30 Pro­zent lie­gen. Die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che ste­hen je­doch ak­tu­ell in star­kem Kon­trast zu der An­zahl der im­ple­men­tier­ten di­gi­ta­len In­itia­ti­ven." Die Re­le­vanz der Di­gi­ta­li­sie­rung für ihr Un­ter­neh­men wä­re zwar mitt­ler­wei­le beim Groß­teil der Bau­fir­men an­ge­kom­men, den­noch sei­en es erst sechs Pro­zent der Bau­un­ter­neh­men, die di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te der­zeit tat­säch­lich nutz­ten. Theo­re­tisch sind sich da al­le ei­nig: Un­ter­neh­men müs­sen sich mit Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) aus­ein­an­der­set­zen, sonst ver­lie­ren sie den An­schluss. In Deutsch­land hat sich die RICS da­mit de­tail­liert aus­ein­an­der­ge­setzt. Fa­zit: Wer sich nicht jetzt da­mit aus­ein­an­der­setzt, ris­kiert die ei­ge­ne Zu­kunft. Denn die Zu­kunft wird we­ni­ger von mensch­li­cher Ar­beits­kraft und stär­ker durch Tech­no­lo­gie ge­prägt sein. Das Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment (FM) ist ins­be­son­de­re da­von be­trof­fen. Das ist vor al­lem auf ar­beits­in­ten­si­ve, sich wie­der­ho­len­de Tä­tig­kei­ten zu­rück­zu­füh­ren, die den Be­reich für die Au­to­ma­ti­sie­rung prä­des­ti­nie­ren. Der Be­richt be­leuch­tet so­wohl die po­si­ti­ven als auch die ne­ga­ti­ven Sei­ten die­ser Ent­wick­lung und gibt Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Un­ter­neh­men. Chan­cen durch künst­li­che In­tel­li­genz Ralf Pil­ger, Ge­schäfts­füh­rer der WI­SAG Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment Hes­sen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Ein­füh­rung des Smart­pho­nes ist der­zeit noch nicht ab­seh­bar, wel­che Um­wäl­zun­gen sich für die Bran­che er­ge­ben. Fest steht al­ler­dings, dass für Teil­be­rei­che hö­her qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter be­nö­tigt wer­den. Ei­ne Viel­zahl von Tä­tig­kei­ten wird ef­fi­zi­en­ter und ver­läss­li­cher aus­ge­führt. Ob Leis­tun­gen auf­grund der er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen auch we­sent­lich güns­ti­ger wer­den, bleibt ab­zu­war­ten." Und Pil­ger wei­ter: "Das FM-Ser­vice­an­ge­bot wird durch neue Tech­no­lo­gi­en aus­ge­baut und da­mit für Kun­den at­trak­ti­ver. Ein Bei­spiel da­für ist der Ein­satz von KI bei der Aus­wer­tung ver­bau­ter Sen­so­rik für das so ge­nann­te 'preven­ti­ve main­ten­an­ce' oder 'on de­man­d'. Da­bei wer­den auch An­pas­sun­gen bei Nor­men oder ge­setz­li­chen Vor­ga­ben nö­tig sein. Wie wer­den z.B. Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ge­si­chert, wenn kei­ne zy­kli­sche In­stand­hal­tung er­folgt? Auch be­darf es der Klä­rung, wer Ei­gen­tü­mer der durch den Ein­satz von KI ver­füg­ba­ren oder ge­won­ne­nen Da­ten ist. Nicht zu­letzt müs­sen sich die Markt­teil­neh­mer dar­über im Kla­ren sein, dass es mög­li­cher In­ves­ti­tio­nen in die Im­mo­bi­li­en selbst, aber auch auf Sei­ten der be­tei­lig­ten Dienst­leis­ter be­darf. Es bie­ten sich je­doch zahl­rei­che Chan­cen für un­se­re Bran­che. Da­her müs­sen die Un­ter­neh­men - un­ab­hän­gig von ih­rer Grö­ße - jetzt ak­tiv wer­den." Chris Ho­ar, Mit­grün­der von AI in FM: "Ge­mäß un­se­rer Stu­die soll­ten sich Un­ter­neh­men auf die Chan­cen kon­zen­trie­ren, die KI bie­tet, und dar­aus den größt­mög­li­chen Nut­zen zie­hen, bei gleich­zei­ti­ger Mi­ni­mie­rung von Ri­si­ken. So kön­nen sie Stra­te­gi­en, Zie­le und Fi­nanz­la­ge des Un­ter­neh­mens bes­ser steu­ern und kon­trol­lie­ren." Welt­weit in­des­sen schwillt die Flut an Ri­si­ko­ka­pi­tal wei­ter an. Bei der in die­sem Jahr zum zwei­ten Mal durch­ge­führ­ten MI­PIM PropTech Sum­mit in New York - das Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin war als ein­zi­ges deutsch­spra­chi­ges Me­di­um mit ei­nem Team da­bei - wur­de be­kannt, dass al­lein 2017 gan­ze 2,6 Mil­li­ar­den Dol­lar in PropTech-Start- ups flie­ßen. Laut CBIn­sights wa­ren das ge­ra­de ein­mal 277 Trans­ak­tio­nen. Da­bei sind das nur die gro­ßen Proptech-Fi­sche, die klei­nen Ein­per­so­nen-Grün­dun­gen (die frei­lich so­gar ei­nen Groß­teil der Mas­se aus­ma­chen dürf­ten) sind da na­tur­ge­mäß noch gar nicht er­fasst. Ös­ter­rei­cher Welt­spit­ze Da­bei sind Ös­ter­reichs cle­ve­re Proptech-Köp­fe üb­ri­gens Welt­spit­ze. Was Ro­land Schmid be­reits mit sat­ten Ge­win­nen be­le­gen konn­te (auch wenn es zur Zeit sei­ner Un­ter­neh­mens­grün­dung den Aus­druck Proptech noch gar nicht ge­ge­ben hat­te), be­wei­sen an­de­re wie­der­um auf in­ter­na­tio­na­ler Award-Ebe­ne. So schaff­te es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Un­ter­neh­men auf den Sto­ckerl­platz, näm­lich Re­al Atom, ei­ne Fi­nan­zie­rungs­platt­form. Die an­de­ren bei­den: Aca­sa aus Groß­bri­tan­ni­en, das ei­ne Ad­mi­nis­tra­ti­ons­platt­form zur Be­triebs­kos­ten­ver­wal­tung für pri­va­te Haus­hal­te an­bie­tet - und die ös­ter­rei­chi­sche Fir­ma Plan­Ra­dar mit ih­rer Ge­bäu­de­do­ku­men­ta­ti­ons­soft­ware. Das ist in­so­fern be­mer­kens­wert, weil die Fi­nan­zie­rung von Proptech-Start-ups nir­gend­wo bes­ser or­ga­ni­siert ist als in den USA. Markt­füh­rer ist hier die New Yor­ker Me­ta­Prop. Grün­der und Ma­na­ging Di­rec­tor Aa­ron Block zum Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Die Zahl der Star­tups im Proptech-Seg­ment ver­viel­facht sich von Mo­nat zu Mo­nat." Im Ge­gen­satz zu den meis­ten ös­ter­rei­chi­schen Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men (be­mer­kens­wer­te Aus­nah­men sind et­wa die Bu­wog oder der Zins­haus­mak­ler Hu­dej) sind die klas­si­schen US-Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men aber ex­trem tech­ni­kaf­fin. Da­zu ge­hört auch der Im­mo­bi­li­en­rie­se Sil­ver­stein Pro­per­ties (be­kannt als ehe­ma­li­ger Ei­gen­tü­mer des New Yor­ker World Tra­de Cen­ters). Des­sen CEO Mar­ty Bur­ger sagt dem Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Im­mo­bi­li­en sind heu­te nicht mehr nur Ge­bäu­de, son­dern auch Da­ten über de­ren Nut­zer und Be­woh­ner und wie sie das Ge­bäu­de nut­zen und wie sie le­ben." Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft sei heu­te letzt­lich ein Dienst­leis­tungs­ge­wer­be, die Be­reit­stel­lung von Miet- oder Ei­gen­tums­flä­che nur noch ein klei­ner Teil der tat­säch­li­chen Wert­schöp­fung selbst bei Ent­wick­lern und Bau­trä­gern. Chris Grigg, CEO of Bri­tish Land, sieht das ganz ähn­lich: "Goog­le und Face­book zei­gen uns den Weg vor: Es dreht sich al­les um Big Da­ta, um das gro­ße Bild. Und wir be­fin­den uns an ei­ner Weg­ga­be­lung mit dem Ri­si­ko der rich­ti­gen Ent­schei­dung über die ein­ge­setz­ten Tech­no­lo­gi­en. Wer das jetzt rich­tig macht, wird ge­win­nen - egal ob er heu­te groß oder kein ist. Und um­ge­kehrt." Üb­ri­gens: Beim New Yor­ker PropTech-Event kam mitt­ler­wei­le je­der Vier­te aus Eu­ro­pa. Wir sind welt­weit am Auf­ho­len.

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