Heumarkt: Wertinvest blitzt bei VfGH ab

Ball liegt jetzt beim Verwaltungsgerichtshof

von Charles Steiner

Weitere Schlappe für die Betreiber des Heumarkt-Projekts: Mit einer Beschwerde gegen eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach eine UVP für das Projekt notwendig sei, ist die Betreibergesellschaft Intercont beim Verfassungsgericht abgeblitzt. In der Beschwerde warf man dem BvwG vor, es habe bei der Anwendung von EU-Recht und österreichischem Recht Willkür walten lassen. Argumentiert wurde das mit den Schwellenwerten. Bei 15 Hektar Fläche und 150.000 m² Bruttogeschossfläche sei laut österreichischem Recht eine Umweltverträglichkeitsprüfung verpflichtend, allerdings sei das Heumarkt-Projekt - wegen dem die Wiener Innenstadt auf der Roten Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten steht - unter diesem Wert.
Eben diese angeführten behaupteten Rechtsverletzungen würden aber nicht in die Verfassungssphäre reichen, argumentiert der VfGH. „Insbesondere ist - anders als etwa im Falle der (ersten) Entscheidung des BVwG über die dritte Piste des Flughafens Wien - keine Willkür geübt worden, was gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßen hätte“, so die Begründung des Höchstgerichts. Auf Deutsch: ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz wäre das deswegen nicht, weil auch jeder andere Projektbewerber mit diesem Projekt eine UVP hätte machen müssen. So könnte man die Entscheidung zumindest deuten.
Der Projektentwickler Wertinvest nimmt diese Entscheidung in einer Stellungnahme jedenfalls zur Kenntnis, wenngleich man baldige Klarheit über die rechtliche Basis des Projekts haben möchte. Für den Fall, dass die Beschwerde beim VfGH abblitzt, habe man vorgesorgt. Daniela Enzi, Geschäftsführerin der Wertinvest: „Wir hatten daher bereits zuvor und in erster Linie Revision an den VwGH erhoben und sind weiterhin zuversichtlich, dass die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts als rechtswidrig erkannt und aufgehoben wird.“ Der Projektstillstand bringe laufend enorme Zusatzkosten mit sich, Investitionen in die aktuelle Infrastruktur aber dringend notwendig. Enzi weiter: „Ein Neubau des Hotels ist also ebenso dringend nötig, wie die Neugestaltung des Wiener Eislauf-Vereins, der mit der aktuellen baulichen Situation eingeschränkt wird. Das Bauprojekt Heumarkt würde all diese Probleme lösen und Zukunftssicherheit für hunderte Arbeitsplätze schaffen.“

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GBI-Dachgleiche in Graz

Hotel und Studentenappartements am Bahnhof:

von Gerhard Rodler

Für das neue IntercityHotel in Graz und das SMARTments student startete mit der heutigen Gleichenfeier die nächste Bauphase. 229 Hotelzimmer und 187 Studentenapartments entstehen am Hauptbahnhof. Für die beiden Immobilien auf dem jahrzehntelang brach liegenden Areal zeichnet als Projektentwickler die GBI-Unternehmensgruppe verantwortlich.
Das SMARTments student wird im Frühjahr 2020 fertiggestellt, die Eröffnung des IntercityHotel erfolgt im Herbst desselben Jahres. Beide Häuser sowie die gemeinsame Tiefgarage mit 75 Stellplätzen werden von dem Generalunternehmer, der Bauunternehmung Granit, fertiggestellt.
Mit dem Projekt in Graz etabliert sich die GBI-Unternehmensgruppe weiter auf dem österreichischen Markt. In Deutschland ist die GBI mittlerweile einer der größten Hotelentwickler sowie führend beim Bau von Studentenapartments. Der Markteintritt in Österreich begann 2016 in Wien. Dort sind jeweils in der Nähe des Hauptbahnhofs ein Studentenwohnheim der Eigenmarke SMARTments student sowie ein Serviced Apartment-Hotel, als SMARTments business, bereits in Betrieb. Im 19. Wiener Gemeindebezirk entsteht gerade eine Kombination dieser beiden Marken unter einem Dach. „Hier in Graz verbinden wir in Österreich erstmals an einem Standort ein klassisches Hotel mit einem Studentenwohnheim“, sagt Karl-Heinz Daurer, Geschäftsführer der GBI-Projektentwicklung Österreich. „Solche in Deutschland bewährten Mixed-Use-Konzepte sind auch für andere österreichische Städte denkbar, etwa in Innsbruck, Linz, Salzburg oder Klagenfurt.“

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Vorstandswechsel bei Wiener Privatbank

Christoph Raninger folgt auf Helmut Hardt

von Charles Steiner

Nach 15 Jahren im Vorstand der Wiener Privatbank tritt Helmut Hardt mit Jahresende seinen Ruhestand an. Mit Anfang des neuen Jahres wird Christoph Raninger seine Position übernehmen. Das gab die Wiener Privatbank via Aussendung bekannt. Helmut Hard ist nach seiner maßgeblichen Station bei der mittlerweile von der Vonovia geschluckten Conwert 2005 in den Vorstand der Wiener Privatbank berufen worden. Hardt habe die Bank geprägt und zu einem Spezialinstitut für Immobilien- und Kapitalmarktinvestments aufgebaut, richtete der Aufsichtsrat der Wiener Privatbank aus. Durch die Integration der Valartis Bank habe sich der regionale Fokus auf den angloamerikanischen Raum sowie CEE und CIS Staaten erweitern können.
Helmut Hardt resümiert: „Ich bin stolz auf das, was in der Wiener Privatbank in den letzten 15 Jahren gemeinsam mit einem sehr motivierten Team und meinem Kollegen Eduard Berger gelungen ist.“
Sein Nachfolger Christoph Raninger, der mit 1. Jänner als CEO an die Spitze der Bank tritt, blickt auf eine 20-jährige Laufbahn mit mehreren Stationen zurück. Begonnen hat Raninger seine Karriere in der Bank Austria, wo er zuletzt im Vorstand der UniCredit CAIB tätig war. Danach wechselte er in den Vorstand der Bawag PSK und wurde von dort seitens der Republik Österreich in den Vorstand der Österreichischen Volksbanken AG berufen, wo er im Zuge der Teilverstaatlichung die Restrukturierung des Volksbankensektors mitgestaltete. Seit 2015 war Raninger als Vorstandsvorsitzender der Austrian Anadi Bank für deren Neuausrichtung verantwortlich.

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Österreicher erwarten höhere Preise

75 Prozent gehen von steigenden Immobilienpreise aus

von Stefan Posch

Eine Mehrheit von 75 Prozent der Österreicher gehen von weiter steigenden Immobilienpreisen aus. Dieses Ergebnis liefert die neueste ING International Survey der ING in Österreich. Von den insgesamt 13 untersuchten Ländern in Europa erwarten nur in Tscheichien eine noch größere Mehrheit (76 Prozent) höhere Immobilienpreise innerhalb des nächsten Jahres.
65 Prozent der Österreicher sind zudem der Ansicht, dass der Einstieg für Junge bzw. Kaufwillige immer schwieriger wird. Und nur 3 Prozent der Befragten gehen davon aus, bis 30 erstmals eine Immobilie zu besitzen. Zwischen 30 und 35 Jahren wollen 9 Prozent der Österreicher sich „Eigentümer“ nennen dürfen und 14 Prozent möchten mit über 35 ihre eigenen vier Wände beziehen können. Insgesamt 22 Prozent der Befragten gaben an, keine Immobilie kaufen zu wollen und 38 Prozent gehen davon aus, sich ohnehin kein Eigentum leisten zu können.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Immobilienbesitz vor allem für junge Menschen in Österreich weiter in die Ferne rückt“, meint ING Chefökonom Carsten Brzeski. Dennoch: „Auch wenn die Preise zuletzt wieder stark gestiegen sind - eine traditionelle Immobilienblase wie aus dem Lehrbuch ist derzeit nicht zu erkennen“, so Brzeski.

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Doric kooperiert mit T-Center-Käufer

Kooperationsvereinbarung mit koreanischen Investor KTB

von Stefan Posch

Im Mai verkaufte der Berliner Immobilieninvestor Quadoro, die Immobilientochter der Doric Gruppe, das T-Center in St. Marx an den koreanischen Finanzdienstleister KTB Investment & Securities. Nun gibt die Doric Gruppe bekannt, dass eine Vereinbarung über eine exklusive Zusammenarbeit mit KTB vereinbart wurde. Die Unternehmen sollen ab sofort bei grenzüberschreitenden Transaktionen im Bereich Immobilien und Transport kooperieren.
Bernd Reber, Gründungsgesellschafter und Global Head of Fund and Risk Management der Doric Gruppe, zu der Kooperation: „Wir freuen uns über den Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten in Asien und schaffen durch die Zusammenarbeit mit KTB weitere Anlageopportunitäten auf dem europäischen Markt in Einklang mit unserer nachhaltigen Unternehmensstrategie.“
Die 1981 gegründete KTB Investment & Securities ist seit mehr als 30 Jahren führend in der koreanischen Investmentbranche. KTB will mit dieser Kooperation ihr Angebot an alternativen Investmentfondslösungen, insbesondere für den Flugzeug- und Immobiliensektor in Europa, erweitern.

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FCR Immobilien mit Gewinnsprung

EBITDA um 135 Prozent gestiegen

von Stefan Posch

Der auf Einkaufs- und Fachmarktzentren in Deutschland spezialisierte Investor FCR Immobilien konnte im Jahr 2019 ein großen Sprung beim Umsatz und Gewinn hinlegen. Nach den ersten neun Monaten konnte das EBITDA laut vorläufigen, ungeprüften Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraumauf mit 14,8 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. Der Umsatz verzweifachte sich mit 36,1 Millionen Euro ebenfalls. Der FFO2 verbesserte sich auf 7,5 Millionen Euro. Pro Aktie lag der FFO2 damit bei 0,85 Euro nach 0,35 Euro im Vorjahreszeitraum unter Berücksichtigung der im Juli 2019 erfolgten Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 1:1. Alle diese Zahlen stellen laut FCR neue Bestwerte dar.
„Mit 28 Ankäufen und 3 Verkäufen haben wir unseren Immobilienbestand in den ersten drei Quartalen erfolgreich ausgebaut. Dies manifestiert sich in deutlich gestiegenen Mieteinnahmen und dem guten operativen Ergebnis. Wir wollen natürlich weiter profitabel wachsen, entsprechend verfügen wir unverändert über eine sehr gut gefüllte Immobilienpipeline“, so Falk Raudies, Gründer und Vorstand der FCR Immobilien.

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Preispeak in Düsseldorf

Steigerungen flauen ab, Dynamik bleibt

von Charles Steiner

In Düsseldorf deutet sich zunehmend eine Seitwärtsbewegung bei Anlageimmobilien an - allerdings auf hohem Niveau. Wie aus einer aktuellen Analyse von Engel & Völkers Commercial hervorgeht, stagnieren die Spitzenpreise auf hohem Niveau. Ein Abflauen der Preisanstiege sei absehbar, lediglich in einfachen Lagen ist noch mit einer Steigerung zu rechnen, erklärt Marc Müller-Kurzwelly, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser* bei Engel & Völkers Commercial Düsseldorf.
345 Anlageimmobilien seien im Vorjahr um knapp 580 Millionen Euro gehandelt worden, was einer leichten Zunahme entspricht. Eigentümer seien angesichts der Preisanstiege der vergangenen Jahre weiterhin motiviert, zu verkaufen. Allerdings hat sich beim Bestand von Immobilien aus den 50er und 60er Jahren eine Konkurrenzsituation gegenüber Neubauten entwickelt, was entsprechend die Preisvorstellungen abmindert.
Insbesondere die wichtige Käufergruppe der finanzstarken Unternehmer nutze das Angebot, um ihren Immobilienbestand in Düsseldorf lageunabhängig auszubauen. In den sehr guten Lagen der Stadt bewege sich der Spitzenpreis im zweiten Jahr in Folge bei 4.700 Euro/m². Auch wenn insgesamt die Mieten in Düsseldorf gestiegen seien, müsse man in einfachen Lagen bereits Abstriche machen.

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Green Paradise vor Vollplatzierung

90 Prozent von Ifa-Projekt bereits gezeichnet

von Charles Steiner

Das starke Bevölkerungswachstum in Graz lässt die steirische Landeshauptstadt zu einem Hotspot für Immo-Investments werden. Im Frühjahr hatte die Ifa AG in Graz mit dem Projekt „Green Paradise“ mit dem KG Beteiligungsmodell und dem Bauherren Plus-Modell zwei Immobilieninvestments auf den Markt gebracht. Laut Angaben der Ifa sei ersteres bereits erfolgreich platziert worden, das Bauherren Plus-Modell zu 90 Prozent.
Das Green Paradise in Graz Straßgang ist ein Ensemble aus drei Wohntürmen, in denen 139 Wohneinheiten entwickelt werden. Die Bauarbeiten zur Realisierung von „Green Paradise“ beginnen im Frühjahr 2020, die Fertigstellung und der Einzug der Mieter ist für das Frühjahr 2022 geplant.

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Ups and downs für Leipziger Logistikmarkt

Nach dynamischen 2. Quartal eingetrübtes 3. Quartal

von Stefan Posch

Der Leipziger Logistikmarkt erlebt 2019 eine wahre Berg- und Talfahrt. Nach einem verhaltenen Jahresauftakt und einem sehr dynamischen zweiten Quartal hat sich das Marktgeschehen im dritten Quartal wieder merklich eingetrübt. Nur wenige Abschlüsse konnten innerhalb des Marktgebiets beobachtet werden und so beträgt aktuell der Gesamtumsatz 123.000 m², wodurch der 10-jährige Durchschnitt um 18 Prozent verfehlt wird. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Einer der wesentlichen Gründe, wieso zuletzt kaum Flächen neu bezogen wurden, ist das fehlende Angebot an verfügbaren Hallen. Eigennutzer spielen daher mit fast 45 Prozent des Umsatzes eine gewichtige Rolle. Die Nachfrage nach größeren modernen Flächen kaum bedient werden. Da es an adäquaten Beständen mangelt, weichen Nachfrager zunehmend auf neu errichtete Objekte aus, sodass der Neubauanteil mit über 85 Prozent auf Rekordniveau liegt", sagt Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.

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Christoph Raninger folgt auf Helmut Hardt

Vorstandswechsel bei Wiener Privatbank

von Charles Steiner

Nach 15 Jah­ren im Vor­stand der Wie­ner Pri­vat­bank tritt Hel­mut Hardt mit Jah­res­en­de sei­nen Ru­he­stand an. Mit An­fang des neu­en Jah­res wird Chris­toph Ra­nin­ger sei­ne Po­si­ti­on über­neh­men. Das gab die Wie­ner Pri­vat­bank via Aus­sen­dung be­kannt. Hel­mut Hard ist nach sei­ner maß­geb­li­chen Sta­ti­on bei der mitt­ler­wei­le von der Vo­no­via ge­schluck­ten Con­wert 2005 in den Vor­stand der Wie­ner Pri­vat­bank be­ru­fen wor­den. Hardt ha­be die Bank ge­prägt und zu ei­nem Spe­zial­in­sti­tut für Im­mo­bi­li­en- und Ka­pi­tal­markt­in­vest­ments auf­ge­baut, rich­te­te der Auf­sichts­rat der Wie­ner Pri­vat­bank aus. Durch die In­te­gra­ti­on der Val­ar­tis Bank ha­be sich der re­gio­na­le Fo­kus auf den an­glo­ame­ri­ka­ni­schen Raum so­wie CEE und CIS Staa­ten er­wei­tern kön­nen.
Hel­mut Hardt re­sü­miert: „Ich bin stolz auf das, was in der Wie­ner Pri­vat­bank in den letz­ten 15 Jah­ren ge­mein­sam mit ei­nem sehr mo­ti­vier­ten Team und mei­nem Kol­le­gen Edu­ard Ber­ger ge­lun­gen ist.“
Sein Nach­fol­ger Chris­toph Ra­nin­ger, der mit 1. Jän­ner als CEO an die Spit­ze der Bank tritt, blickt auf ei­ne 20-jäh­ri­ge Lauf­bahn mit meh­re­ren Sta­tio­nen zu­rück. Be­gon­nen hat Ra­nin­ger sei­ne Kar­rie­re in der Bank Aus­tria, wo er zu­letzt im Vor­stand der Uni­Credit CAIB tä­tig war. Da­nach wech­sel­te er in den Vor­stand der Ba­wag PSK und wur­de von dort sei­tens der Re­pu­blik Ös­ter­reich in den Vor­stand der Ös­ter­rei­chi­schen Volks­ban­ken AG be­ru­fen, wo er im Zu­ge der Teil­ver­staat­li­chung die Re­struk­tu­rie­rung des Volks­ban­ken­sek­tors mit­ge­stal­te­te. Seit 2015 war Ra­nin­ger als Vor­stands­vor­sit­zen­der der Aus­tri­an Ana­di Bank für de­ren Neu­aus­rich­tung ver­ant­wort­lich.

75 Prozent gehen von steigenden Immobilienpreise aus

Österreicher erwarten höhere Preise

von Stefan Posch

Ei­ne Mehr­heit von 75 Pro­zent der Ös­ter­rei­cher ge­hen von wei­ter stei­gen­den Im­mo­bi­li­en­prei­sen aus. Die­ses Er­geb­nis lie­fert die neu­es­te ING In­ter­na­tio­nal Sur­vey der ING in Ös­ter­reich. Von den ins­ge­samt 13 un­ter­such­ten Län­dern in Eu­ro­pa er­war­ten nur in Tschei­chi­en ei­ne noch grö­ße­re Mehr­heit (76 Pro­zent) hö­he­re Im­mo­bi­li­en­prei­se in­ner­halb des nächs­ten Jah­res.
65 Pro­zent der Ös­ter­rei­cher sind zu­dem der An­sicht, dass der Ein­stieg für Jun­ge bzw. Kauf­wil­li­ge im­mer schwie­ri­ger wird. Und nur 3 Pro­zent der Be­frag­ten ge­hen da­von aus, bis 30 erst­mals ei­ne Im­mo­bi­lie zu be­sit­zen. Zwi­schen 30 und 35 Jah­ren wol­len 9 Pro­zent der Ös­ter­rei­cher sich „Ei­gen­tü­mer“ nen­nen dür­fen und 14 Pro­zent möch­ten mit über 35 ih­re ei­ge­nen vier Wän­de be­zie­hen kön­nen. Ins­ge­samt 22 Pro­zent der Be­frag­ten ga­ben an, kei­ne Im­mo­bi­lie kau­fen zu wol­len und 38 Pro­zent ge­hen da­von aus, sich oh­ne­hin kein Ei­gen­tum leis­ten zu kön­nen.
„Die Er­geb­nis­se zei­gen, dass der Im­mo­bi­li­en­be­sitz vor al­lem für jun­ge Men­schen in Ös­ter­reich wei­ter in die Fer­ne rückt“, meint ING Chef­öko­nom Cars­ten Brze­ski. Den­noch: „Auch wenn die Prei­se zu­letzt wie­der stark ge­stie­gen sind - ei­ne tra­di­tio­nel­le Im­mo­bi­li­en­bla­se wie aus dem Lehr­buch ist der­zeit nicht zu er­ken­nen“, so Brze­ski.
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Kooperationsvereinbarung mit koreanischen Investor KTB

Doric kooperiert mit T-Center-Käufer

von Stefan Posch

Im Mai ver­kauf­te der Ber­li­ner Im­mo­bi­li­en­in­ves­tor Qua­do­ro, die Im­mo­bi­li­en­toch­ter der Do­ric Grup­pe, das T-Cen­ter in St. Marx an den ko­rea­ni­schen Fi­nanz­dienst­leis­ter KTB In­vest­ment & Se­cu­ri­ties. Nun gibt die Do­ric Grup­pe be­kannt, dass ei­ne Ver­ein­ba­rung über ei­ne ex­klu­si­ve Zu­sam­men­ar­beit mit KTB ver­ein­bart wur­de. Die Un­ter­neh­men sol­len ab so­fort bei grenz­über­schrei­ten­den Trans­ak­tio­nen im Be­reich Im­mo­bi­li­en und Trans­port ko­ope­rie­ren.
Bernd Re­ber, Grün­dungs­ge­sell­schaf­ter und Glo­bal Head of Fund and Risk Ma­nage­ment der Do­ric Grup­pe, zu der Ko­ope­ra­ti­on: „Wir freu­en uns über den Aus­bau un­se­rer Ge­schäfts­ak­ti­vi­tä­ten in Asi­en und schaf­fen durch die Zu­sam­men­ar­beit mit KTB wei­te­re An­la­geop­por­tu­ni­tä­ten auf dem eu­ro­päi­schen Markt in Ein­klang mit un­se­rer nach­hal­ti­gen Un­ter­neh­mens­stra­te­gie.“
Die 1981 ge­grün­de­te KTB In­vest­ment & Se­cu­ri­ties ist seit mehr als 30 Jah­ren füh­rend in der ko­rea­ni­schen In­vest­ment­bran­che. KTB will mit die­ser Ko­ope­ra­ti­on ihr An­ge­bot an al­ter­na­ti­ven In­vest­ment­fonds­lö­sun­gen, ins­be­son­de­re für den Flug­zeug- und Im­mo­bi­li­en­sek­tor in Eu­ro­pa, er­wei­tern.

EBITDA um 135 Prozent gestiegen

FCR Immobilien mit Gewinnsprung

von Stefan Posch

Der auf Ein­kaufs- und Fach­markt­zen­tren in Deutsch­land spe­zia­li­sier­te In­ves­tor FCR Im­mo­bi­li­en konn­te im Jahr 2019 ein gro­ßen Sprung beim Um­satz und Ge­winn hin­le­gen. Nach den ers­ten neun Mo­na­ten konn­te das EBIT­DA laut vor­läu­fi­gen, un­ge­prüf­ten Zah­len im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum­auf mit 14,8 Mil­lio­nen Eu­ro mehr als ver­dop­pelt wer­den. Der Um­satz ver­zwei­fach­te sich mit 36,1 Mil­lio­nen Eu­ro eben­falls. Der FFO2 ver­bes­ser­te sich auf 7,5 Mil­lio­nen Eu­ro. Pro Ak­tie lag der FFO2 da­mit bei 0,85 Eu­ro nach 0,35 Eu­ro im Vor­jah­res­zeit­raum un­ter Be­rück­sich­ti­gung der im Ju­li 2019 er­folg­ten Aus­ga­be von Gra­tis­ak­ti­en im Ver­hält­nis 1:1. Al­le die­se Zah­len stel­len laut FCR neue Best­wer­te dar.
„Mit 28 An­käu­fen und 3 Ver­käu­fen ha­ben wir un­se­ren Im­mo­bi­li­en­be­stand in den ers­ten drei Quar­ta­len er­folg­reich aus­ge­baut. Dies ma­ni­fes­tiert sich in deut­lich ge­stie­ge­nen Miet­ein­nah­men und dem gu­ten ope­ra­ti­ven Er­geb­nis. Wir wol­len na­tür­lich wei­ter pro­fi­ta­bel wach­sen, ent­spre­chend ver­fü­gen wir un­ver­än­dert über ei­ne sehr gut ge­füll­te Im­mo­bi­li­en­pipe­line“, so Falk Rau­dies, Grün­der und Vor­stand der FCR Im­mo­bi­li­en.
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Steigerungen flauen ab, Dynamik bleibt

Preispeak in Düsseldorf

von Charles Steiner

In Düs­sel­dorf deu­tet sich zu­neh­mend ei­ne Seit­wärts­be­we­gung bei An­la­ge­im­mo­bi­li­en an - al­ler­dings auf ho­hem Ni­veau. Wie aus ei­ner ak­tu­el­len Ana­ly­se von En­gel & Völ­kers Com­mer­ci­al her­vor­geht, sta­gnie­ren die Spit­zen­prei­se auf ho­hem Ni­veau. Ein Ab­flau­en der Preis­an­stie­ge sei ab­seh­bar, le­dig­lich in ein­fa­chen La­gen ist noch mit ei­ner Stei­ge­rung zu rech­nen, er­klärt Marc Mül­ler-Kurz­wel­ly, Lei­ter Wohn- und Ge­schäfts­häu­ser* bei En­gel & Völ­kers Com­mer­ci­al Düs­sel­dorf.
345 An­la­ge­im­mo­bi­li­en sei­en im Vor­jahr um knapp 580 Mil­lio­nen Eu­ro ge­han­delt wor­den, was ei­ner leich­ten Zu­nah­me ent­spricht. Ei­gen­tü­mer sei­en an­ge­sichts der Preis­an­stie­ge der ver­gan­ge­nen Jah­re wei­ter­hin mo­ti­viert, zu ver­kau­fen. Al­ler­dings hat sich beim Be­stand von Im­mo­bi­li­en aus den 50er und 60er Jah­ren ei­ne Kon­kur­renz­si­tua­ti­on ge­gen­über Neu­bau­ten ent­wi­ckelt, was ent­spre­chend die Preis­vor­stel­lun­gen ab­min­dert.
Ins­be­son­de­re die wich­ti­ge Käu­fer­grup­pe der fi­nanz­star­ken Un­ter­neh­mer nut­ze das An­ge­bot, um ih­ren Im­mo­bi­li­en­be­stand in Düs­sel­dorf la­ge­un­ab­hän­gig aus­zu­bau­en. In den sehr gu­ten La­gen der Stadt be­we­ge sich der Spit­zen­preis im zwei­ten Jahr in Fol­ge bei 4.700 Eu­ro/m². Auch wenn ins­ge­samt die Mie­ten in Düs­sel­dorf ge­stie­gen sei­en, müs­se man in ein­fa­chen La­gen be­reits Ab­stri­che ma­chen.
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90 Prozent von Ifa-Projekt bereits gezeichnet

Green Paradise vor Vollplatzierung

von Charles Steiner

Das star­ke Be­völ­ke­rungs­wachs­tum in Graz lässt die stei­ri­sche Lan­des­haupt­stadt zu ei­nem Hot­spot für Im­mo-In­vest­ments wer­den. Im Früh­jahr hat­te die Ifa AG in Graz mit dem Pro­jekt „Green Pa­ra­di­se“ mit dem KG Be­tei­li­gungs­mo­dell und dem Bau­her­ren Plus-Mo­dell zwei Im­mo­bi­li­en­in­vest­ments auf den Markt ge­bracht. Laut An­ga­ben der Ifa sei ers­te­res be­reits er­folg­reich plat­ziert wor­den, das Bau­her­ren Plus-Mo­dell zu 90 Pro­zent.
Das Green Pa­ra­di­se in Graz Straß­gang ist ein En­sem­ble aus drei Wohn­tür­men, in de­nen 139 Wohn­ein­hei­ten ent­wi­ckelt wer­den. Die Bau­ar­bei­ten zur Rea­li­sie­rung von „Green Pa­ra­di­se“ be­gin­nen im Früh­jahr 2020, die Fer­tig­stel­lung und der Ein­zug der Mie­ter ist für das Früh­jahr 2022 ge­plant.
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Nach dynamischen 2. Quartal eingetrübtes 3. Quartal

Ups and downs für Leipziger Logistikmarkt

von Stefan Posch

Der Leip­zi­ger Lo­gis­tik­markt er­lebt 2019 ei­ne wah­re Berg- und Tal­fahrt. Nach ei­nem ver­hal­te­nen Jah­res­auf­takt und ei­nem sehr dy­na­mi­schen zwei­ten Quar­tal hat sich das Markt­ge­sche­hen im drit­ten Quar­tal wie­der merk­lich ein­ge­trübt. Nur we­ni­ge Ab­schlüs­se konn­ten in­ner­halb des Markt­ge­biets be­ob­ach­tet wer­den und so be­trägt ak­tu­ell der Ge­samt­um­satz 123.000 m², wo­durch der 10-jäh­ri­ge Durch­schnitt um 18 Pro­zent ver­fehlt wird. Dies er­gibt die Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
Ei­ner der we­sent­li­chen Grün­de, wie­so zu­letzt kaum Flä­chen neu be­zo­gen wur­den, ist das feh­len­de An­ge­bot an ver­füg­ba­ren Hal­len. Ei­gen­nut­zer spie­len da­her mit fast 45 Pro­zent des Um­sat­zes ei­ne ge­wich­ti­ge Rol­le. Die Nach­fra­ge nach grö­ße­ren mo­der­nen Flä­chen kaum be­dient wer­den. Da es an ad­äqua­ten Be­stän­den man­gelt, wei­chen Nach­fra­ger zu­neh­mend auf neu er­rich­te­te Ob­jek­te aus, so­dass der Neu­bau­an­teil mit über 85 Pro­zent auf Re­kord­ni­veau liegt", sagt Chris­to­pher Raa­be, Ma­na­ging Di­rec­tor und Head of In­dus­tri­al Ser­vices & In­vest­ment der BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te GmbH.
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Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.

Schöne neue Proptech-Welt

Nir­gend­wo sonst klaf­fen Schein und Sein (noch) so sehr aus­ein­an­der wie bei der Di­gi­ta­li­sie­rung. Die­se heißt neu­er­dings Proptech, ist cool und mo­dern und macht da­her Mil­lio­nen und Aber­mil­lio­nen an In­ves­to­ren­gel­dern lo­cker. Den Pra­xis­test ha­ben in­des­sen erst we­ni­ge be­stan­den. Am En­de das Ta­ges war den Teil­neh­mern die Er­mü­dung schon an­zu­se­hen. Trotz DJs und der klas­si­schen Par­ty­lo­ca­ti­on in den So­fi­en­sä­len stand man lie­ber zu­sam­men und lüm­mel­te an der Bar, als ab­zu­ro­cken. Kein Wun­der: Im­mer­hin wa­ren an die­sem Tag 45 Spre­cher und 350 Er­folgs­ge­schich­ten rund um Proptech geis­tig zu ver­ar­bei­ten. Und die 20 Pit­ches in der obe­ren Eta­ge wa­ren mehr als nur über­lau­fen. In all dem Ge­drän­ge strahlt ein Mensch ganz be­son­ders: Ju­lia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ih­re ers­te Proptech-Ver­an­stal­tung in den Wie­ner So­fi­en­sä­len war, ab­ge­se­hen von der et­was schwie­ri­gen Akus­tik dort, so per­fekt, dass es nicht bes­ser hät­te sein kön­nen. Die meh­re­ren hun­dert Teil­neh­mer ka­men - und das war schon be­acht­lich - aus ganz Eu­ro­pa und den USA. Ein wirk­lich tol­ler Er­folg für die In­itia­to­rin der AP­TI, der Aus­tri­an Prop Tech In­itia­ti­ve - im­mer­hin kann die­ser Wie­ner Event gleich beim ers­ten mal mit zum Teil schon eta­blier­ten ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen in New York, Lon­don und Ber­lin lo­cker mit­hal­ten. Den­noch. Ja­mes Ab­bert­hun­der lehnt ge­müt­lich in ei­ner Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Ge­spräch auf den Punkt: "Coo­ler Event, kei­ne Fra­ge, und fast le­bens­not­wen­dig für ei­ne neue Bran­che, um In­ves­to­ren und Star­tups zu­sam­men­zu­brin­gen und al­len ei­nen groß­ar­ti­gen Über­blick zu ge­ben. Aber was zum Teu­fel ist jetzt ei­gent­lich wirk­lich neu bei der Boom­bran­che Proptech?" Da­mit hat er nicht un­recht. In ge­wis­ser Wei­se ist die Proptech-Bran­che so et­was wie "al­ter Wein in neu­en Schläu­chen". Das, was heu­te Proptech heißt, gibt es in Wahr­heit seit Jahr­zehn­ten. Im­mo­bi­li­en.net war so et­was sei­ner­zeit, und al­le dar­auf fol­gen­den Im­mo­bi­li­en­bör­sen wie will­ha­ben.at, cont­haus oder die On­line Haus­ver­wal­tung eben­so. Und dann na­tür­lich das mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit (zu­min­dest in Ös­ter­reich) er­folg­reichs­te Star­t­up in die­ser Hin­sicht, Im­moU­ni­ted mit sei­nen zahl­rei­chen Schwes­ter­un­ter­neh­men der Ro­land Schmid Group, die mitt­ler­wei­le nicht nur Ös­ter­reich, son­dern auch schon Deutsch­land im Sturm er­obern. Oder das ge­ra­de in Um­bau be­find­li­che Star­t­up zoomsqua­re mit dem wahr­schein­lich am in­ten­sivs­ten ak­qui­rier­ten Ri­si­ko­ka­pi­tal. Da­bei hat man fast den Ein­druck, dass Ri­si­ko­ka­pi­tal oh­ne En­de auf der Su­che nach In­vest­ments ist, und zwar nach der Ra­sen­mä­her­me­tho­de: Wenn in vie­le Pro­jek­te in­ves­tiert wird und es über­le­ben zu­min­dest zehn Pro­zent, ist es schon ein Ge­schäft für den Ka­pi­tal­ge­ber. Proptech, das ist ei­ne an­de­re, durch und durch ame­ri­ka­ni­sier­te Welt, wo auch das Schei­tern da­zu ge­hört und per se nichts Tra­gi­sches ist. In­ves­to­ren­gel­der wer­den aber auch in un­se­ren Brei­ten sehr ger­ne lo­cker ge­macht für die neue Boom­bran­che Proptech. In­ves­to­ren hor­chen auf Ein Bei­spiel aus Deutsch­land: Wund­er­flats, die On­line-Platt­form für mö­blier­te Apart­ments, ge­winnt Cre­a­t­hor Ven­ture, den VC Fonds Krea­tiv­wirt­schaft der IBB Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaft, ECO­NA AG und Fa­mi­ly Of­fices als In­ves­to­ren und sam­melt 3 Mil­lio­nen Eu­ro ein. Die Fi­nan­zie­rungs­run­de dient neu­en Pro­dukt­in­no­va­tio­nen und wei­te­rem Wachs­tum. In den letz­ten vier Jah­ren hat sich die An­zahl mö­blier­ter Woh­nun­gen in Deutsch­land ver­dop­pelt. Da­mit man die­se Apart­ments ein­fach on­line mie­ten und ver­mie­ten kann, ha­ben Jan Ha­se und Ar­ka­di Jam­pol­ski 2015 das Proptech-Un­ter­neh­men Wund­er­flats ge­grün­det. Über Wund­er­flats kann man ei­ne mö­blier­te Woh­nung mit we­ni­gen Klicks für ei­nen Mo­nat oder län­ger mie­ten. Die Sharing Eco­no­my wird auch die Im­mo­bi­li­en­bran­che ver­än­dern. Chris­ti­an We­ni­ger, Part­ner bei Cre­a­t­hor: "Ähn­lich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Au­to­kauf ab­löst, wird die lang­fris­ti­ge Bin­dung an ei­ne Woh­nung durch tem­po­rä­res Woh­nen, Hou­sing as a Ser­vice, er­setzt." Das gilt auch für den Bü­ro­be­reich, wo der US-An­bie­ter We­Work ei­ne ähn­li­che Ent­wick­lung ge­schafft hat wie Uber und Airb­nb: "Nur" mit ei­ner cle­ve­ren Um­set­zung der Sharing Eco­no­my-Idee ein Un­ter­neh­men mit ei­nem Mil­li­ar­den-Bör­se­wert bin­nen we­ni­ger Quar­ta­le aus dem Bo­den zu stamp­fen und welt­weit zu ex­pan­die­ren. Doug Cham­bers hat sein Star­t­up Field­Lens an We­Work gut ver­kauft und ist bei We­Work heu­te Vice Pre­si­dent: "Es geht im­mer um den Nut­zer und des­sen Wohl­be­fin­den. Wenn Sie heu­te zu We­Work kom­men, spü­ren Sie die Vi­bra­tio­nen. Es summt, die Nut­zer ma­chen auch un­ter­ein­an­der Ge­schäf­te, aber vor al­lem mo­ti­vie­ren sie sich ge­gen­sei­tig." Tat­säch­lich bie­tet We­Work nicht sehr viel an­de­res, als an­de­re Ser­vice Of­fice Pro­vi­der, nur zu ei­nem in al­ler Re­gel deut­lich hö­he­ren Miet­preis und mit ei­ner zwar hip­pen, aber al­les an­de­re als teu­er ge­bau­ten Aus­stat­tung. Den Un­ter­schied bei We­Work macht im Grun­de die ge­mein­sa­me Ideo­lo­gie des ge­gen­sei­ti­gen Hel­fens und Be­fruch­tens und der welt­wei­ten Ver­net­zung. Das hat We­Work zu ei­nem der bis jetzt in der PropTech-Sze­ne ganz we­ni­gen Mil­li­ar­den-Un­ter­neh­men ge­macht. Das ist die ei­ne Sei­te. Die an­de­re ist die­se: Auch wenn man ge­ra­de nach sol­chen Events wie­der Fu­ture:Proptech an­ders wahr­nimmt, auch wenn In­ves­to­ren und Star­tups glei­cher­ma­ßen das nicht so se­hen: Die Di­gi­ta­li­sie­rung der Im­mo­bi­li­en-Wirt­schaft be­schäf­tigt Ös­ter­reichs Füh­rungs­kräf­te in ho­hem Ma­ße, die Um­set­zung in stra­te­gi­sche Un­ter­neh­mens­kon­zep­te ist da­bei bis­lang aber deut­lich zu kurz ge­kom­men. Dies geht auch aus ei­ner ak­tu­el­len Um­fra­ge her­vor, die das Wie­ner Be­ra­tungs­un­ter­neh­men Ad­vi­cum Con­sul­ting durch­führ­te. Wäh­rend sich mehr als drei Vier­tel der Be­frag­ten aus Dienst­leis­tung, Han­del und In­dus­trie mit dem The­ma Di­gi­ta­li­sie­rung ak­tiv be­schäf­ti­gen und 43 Pro­zent de­ren Po­ten­zi­al für die Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit als hoch ein­stu­fen, ge­ben nur 10 Pro­zent an, dass Di­gi­ta­li­sie­rung in der Un­ter­neh­mens­stra­te­gie be­reits wei­test­ge­hend be­rück­sich­tigt wur­de. Die be­ste­hen­de di­gi­ta­le In­fra­struk­tur wird im Schnitt als bes­ten­falls mit­tel­mä­ßig ein­ge­stuft. Hin­sicht­lich der Re­le­vanz ver­schie­de­ner Tech­no­lo­gi­en gibt es sek­to­ren­spe­zi­fisch un­ter­schied­li­che Ein­schät­zun­gen. Im­mer­hin wer­den 3D-Druck und Aug­men­ted Rea­li­ty in der In­dus­trie schon jetzt als sehr re­le­vant ein­ge­stuft, wo­mit die Bau- und Im­mo­bi­li­en­bran­che hier so­gar ei­ne Vor­rei­ter­rol­le hat. Aber selbst in der Bau­bran­che lie­gen zwi­schen wahr­ge­nom­me­nem Hand­lungs­be­darf und tat­säch­li­chem Han­deln noch Wel­ten. Erst 6 % der Bau­un­ter­neh­men ver­wen­den bei­spiels­wei­se di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te. Und das in ei­ner Bran­che, wo je­der über BIM spricht und BIM bis da­to auch ei­ne der ganz we­ni­gen Proptech-Tech­no­lo­gi­en ist, die schon heu­te ei­ne ge­wis­se flä­chen­de­cken­de Re­le­vanz ha­ben. "Für die Ma­schi­nen­in­dus­trie, die Bau­bran­che und auch an­de­re mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ist die Di­gi­ta­li­sie­rung der ak­tu­ell wich­tigs­te Trei­ber von Wachs­tum, In­no­va­ti­on und Pro­duk­ti­vi­tät. Im Wett­ren­nen um die Da­ten­ho­heit ist ein ho­hes In­no­va­ti­ons­tem­po ge­for­dert", be­ton­te Eli­sa­bet­ta Cas­tiglio­ni, CEO von A1 Di­gi­tal In­ter­na­tio­nal. Der Lei­ter des Be­reichs Ver­ti­cal Mar­ke­ting So­lu­ti­ons bei A1 Di­gi­tal, Fran­cis Ce­pe­ro, un­ter­strich die Not­wen­dig­keit von Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che an­hand ei­nes prak­ti­schen Bei­spiels: "Die Kos­ten­op­ti­mie­rung des Fuhr­parks ei­ner Fir­ma, bei gleich­blei­ben­der Ge­samt­fahr­leis­tung, kann nach­weis­lich über 30 Pro­zent lie­gen. Die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che ste­hen je­doch ak­tu­ell in star­kem Kon­trast zu der An­zahl der im­ple­men­tier­ten di­gi­ta­len In­itia­ti­ven." Die Re­le­vanz der Di­gi­ta­li­sie­rung für ihr Un­ter­neh­men wä­re zwar mitt­ler­wei­le beim Groß­teil der Bau­fir­men an­ge­kom­men, den­noch sei­en es erst sechs Pro­zent der Bau­un­ter­neh­men, die di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te der­zeit tat­säch­lich nutz­ten. Theo­re­tisch sind sich da al­le ei­nig: Un­ter­neh­men müs­sen sich mit Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) aus­ein­an­der­set­zen, sonst ver­lie­ren sie den An­schluss. In Deutsch­land hat sich die RICS da­mit de­tail­liert aus­ein­an­der­ge­setzt. Fa­zit: Wer sich nicht jetzt da­mit aus­ein­an­der­setzt, ris­kiert die ei­ge­ne Zu­kunft. Denn die Zu­kunft wird we­ni­ger von mensch­li­cher Ar­beits­kraft und stär­ker durch Tech­no­lo­gie ge­prägt sein. Das Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment (FM) ist ins­be­son­de­re da­von be­trof­fen. Das ist vor al­lem auf ar­beits­in­ten­si­ve, sich wie­der­ho­len­de Tä­tig­kei­ten zu­rück­zu­füh­ren, die den Be­reich für die Au­to­ma­ti­sie­rung prä­des­ti­nie­ren. Der Be­richt be­leuch­tet so­wohl die po­si­ti­ven als auch die ne­ga­ti­ven Sei­ten die­ser Ent­wick­lung und gibt Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Un­ter­neh­men. Chan­cen durch künst­li­che In­tel­li­genz Ralf Pil­ger, Ge­schäfts­füh­rer der WI­SAG Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment Hes­sen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Ein­füh­rung des Smart­pho­nes ist der­zeit noch nicht ab­seh­bar, wel­che Um­wäl­zun­gen sich für die Bran­che er­ge­ben. Fest steht al­ler­dings, dass für Teil­be­rei­che hö­her qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter be­nö­tigt wer­den. Ei­ne Viel­zahl von Tä­tig­kei­ten wird ef­fi­zi­en­ter und ver­läss­li­cher aus­ge­führt. Ob Leis­tun­gen auf­grund der er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen auch we­sent­lich güns­ti­ger wer­den, bleibt ab­zu­war­ten." Und Pil­ger wei­ter: "Das FM-Ser­vice­an­ge­bot wird durch neue Tech­no­lo­gi­en aus­ge­baut und da­mit für Kun­den at­trak­ti­ver. Ein Bei­spiel da­für ist der Ein­satz von KI bei der Aus­wer­tung ver­bau­ter Sen­so­rik für das so ge­nann­te 'preven­ti­ve main­ten­an­ce' oder 'on de­man­d'. Da­bei wer­den auch An­pas­sun­gen bei Nor­men oder ge­setz­li­chen Vor­ga­ben nö­tig sein. Wie wer­den z.B. Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ge­si­chert, wenn kei­ne zy­kli­sche In­stand­hal­tung er­folgt? Auch be­darf es der Klä­rung, wer Ei­gen­tü­mer der durch den Ein­satz von KI ver­füg­ba­ren oder ge­won­ne­nen Da­ten ist. Nicht zu­letzt müs­sen sich die Markt­teil­neh­mer dar­über im Kla­ren sein, dass es mög­li­cher In­ves­ti­tio­nen in die Im­mo­bi­li­en selbst, aber auch auf Sei­ten der be­tei­lig­ten Dienst­leis­ter be­darf. Es bie­ten sich je­doch zahl­rei­che Chan­cen für un­se­re Bran­che. Da­her müs­sen die Un­ter­neh­men - un­ab­hän­gig von ih­rer Grö­ße - jetzt ak­tiv wer­den." Chris Ho­ar, Mit­grün­der von AI in FM: "Ge­mäß un­se­rer Stu­die soll­ten sich Un­ter­neh­men auf die Chan­cen kon­zen­trie­ren, die KI bie­tet, und dar­aus den größt­mög­li­chen Nut­zen zie­hen, bei gleich­zei­ti­ger Mi­ni­mie­rung von Ri­si­ken. So kön­nen sie Stra­te­gi­en, Zie­le und Fi­nanz­la­ge des Un­ter­neh­mens bes­ser steu­ern und kon­trol­lie­ren." Welt­weit in­des­sen schwillt die Flut an Ri­si­ko­ka­pi­tal wei­ter an. Bei der in die­sem Jahr zum zwei­ten Mal durch­ge­führ­ten MI­PIM PropTech Sum­mit in New York - das Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin war als ein­zi­ges deutsch­spra­chi­ges Me­di­um mit ei­nem Team da­bei - wur­de be­kannt, dass al­lein 2017 gan­ze 2,6 Mil­li­ar­den Dol­lar in PropTech-Start- ups flie­ßen. Laut CBIn­sights wa­ren das ge­ra­de ein­mal 277 Trans­ak­tio­nen. Da­bei sind das nur die gro­ßen Proptech-Fi­sche, die klei­nen Ein­per­so­nen-Grün­dun­gen (die frei­lich so­gar ei­nen Groß­teil der Mas­se aus­ma­chen dürf­ten) sind da na­tur­ge­mäß noch gar nicht er­fasst. Ös­ter­rei­cher Welt­spit­ze Da­bei sind Ös­ter­reichs cle­ve­re Proptech-Köp­fe üb­ri­gens Welt­spit­ze. Was Ro­land Schmid be­reits mit sat­ten Ge­win­nen be­le­gen konn­te (auch wenn es zur Zeit sei­ner Un­ter­neh­mens­grün­dung den Aus­druck Proptech noch gar nicht ge­ge­ben hat­te), be­wei­sen an­de­re wie­der­um auf in­ter­na­tio­na­ler Award-Ebe­ne. So schaff­te es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Un­ter­neh­men auf den Sto­ckerl­platz, näm­lich Re­al Atom, ei­ne Fi­nan­zie­rungs­platt­form. Die an­de­ren bei­den: Aca­sa aus Groß­bri­tan­ni­en, das ei­ne Ad­mi­nis­tra­ti­ons­platt­form zur Be­triebs­kos­ten­ver­wal­tung für pri­va­te Haus­hal­te an­bie­tet - und die ös­ter­rei­chi­sche Fir­ma Plan­Ra­dar mit ih­rer Ge­bäu­de­do­ku­men­ta­ti­ons­soft­ware. Das ist in­so­fern be­mer­kens­wert, weil die Fi­nan­zie­rung von Proptech-Start-ups nir­gend­wo bes­ser or­ga­ni­siert ist als in den USA. Markt­füh­rer ist hier die New Yor­ker Me­ta­Prop. Grün­der und Ma­na­ging Di­rec­tor Aa­ron Block zum Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Die Zahl der Star­tups im Proptech-Seg­ment ver­viel­facht sich von Mo­nat zu Mo­nat." Im Ge­gen­satz zu den meis­ten ös­ter­rei­chi­schen Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men (be­mer­kens­wer­te Aus­nah­men sind et­wa die Bu­wog oder der Zins­haus­mak­ler Hu­dej) sind die klas­si­schen US-Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men aber ex­trem tech­ni­kaf­fin. Da­zu ge­hört auch der Im­mo­bi­li­en­rie­se Sil­ver­stein Pro­per­ties (be­kannt als ehe­ma­li­ger Ei­gen­tü­mer des New Yor­ker World Tra­de Cen­ters). Des­sen CEO Mar­ty Bur­ger sagt dem Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Im­mo­bi­li­en sind heu­te nicht mehr nur Ge­bäu­de, son­dern auch Da­ten über de­ren Nut­zer und Be­woh­ner und wie sie das Ge­bäu­de nut­zen und wie sie le­ben." Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft sei heu­te letzt­lich ein Dienst­leis­tungs­ge­wer­be, die Be­reit­stel­lung von Miet- oder Ei­gen­tums­flä­che nur noch ein klei­ner Teil der tat­säch­li­chen Wert­schöp­fung selbst bei Ent­wick­lern und Bau­trä­gern. Chris Grigg, CEO of Bri­tish Land, sieht das ganz ähn­lich: "Goog­le und Face­book zei­gen uns den Weg vor: Es dreht sich al­les um Big Da­ta, um das gro­ße Bild. Und wir be­fin­den uns an ei­ner Weg­ga­be­lung mit dem Ri­si­ko der rich­ti­gen Ent­schei­dung über die ein­ge­setz­ten Tech­no­lo­gi­en. Wer das jetzt rich­tig macht, wird ge­win­nen - egal ob er heu­te groß oder kein ist. Und um­ge­kehrt." Üb­ri­gens: Beim New Yor­ker PropTech-Event kam mitt­ler­wei­le je­der Vier­te aus Eu­ro­pa. Wir sind welt­weit am Auf­ho­len.

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Der Bahnhof der Tiermetropole ist für alle Größen ausgestattet.Der Bahnhof der Tiermetropole ist für alle Größen ausgestattet.

Tierisch Smart

Dis­neys Zoo­ma­nia prä­sen­tiert ein far­ben­fro­hes Meis­ter­werk der Stadt­pla­nung. Prä­di­kat: Nach­ah­mungs­wert. Lie­be Stadt­pla­ner und -in­nen, ich ha­be ei­ne Auf­ga­be für Sie. Die Stadt, die Sie ent­wer­fen sol­len, muss für fol­gen­de Ziel­grup­pen ge­eig­net sein: Die Ein­woh­ner sind zwi­schen we­ni­gen Zen­ti­me­tern und et­wa zwei Me­ter groß und wie­gen zwi­schen ein paar Gramm und ei­ni­gen Ton­nen. Die Wohl­fühl­tem­pe­ra­tur be­trägt, je nach Grup­pe, zwi­schen mi­nus 40 und plus 40 Grad Cel­si­us. Wie löst man ei­ne sol­che Auf­ga­be? Mit sehr viel Fan­ta­sie - wie die Ar­chi­tek­ten von Zoo­to­pia, der knud­de­lig-bun­ten Tier­me­tro­po­le aus dem Dis­ney­film "Zoo­ma­nia". Ei­ne Stadt, die de­fi­ni­tiv ei­nen ge­naue­ren Blick lohnt - denn nie zu­vor war ein Ani­ma­ti­ons­film so de­tail­reich Das Zen­trum der Stadt ist Sa­van­na Cen­tral - hier macht Haupt­fi­gur und Ha­sen­po­li­zis­tin Ju­dy Hopps das ers­te Mal Be­kannt­schaft mit dem Schmelz­tie­gel der Tier­welt. Rat­haus, Po­li­zei­zen­tra­le und Bahn­hof ord­nen sich um ei­nen zen­tra­len Brun­nen an, der das Was­ser­loch sym­bo­li­sie­ret, aus dem sich die Stadt ent­wi­ckelt hat. Rund­her­um be­fin­den sich Tund­ra­town, Sa­ha­ra Squa­re, das Rain­fo­rest District, Litt­le Ro­den­tia und Bun­ny Bor­rough - die ei­ne per­fekt durch­dach­te Smart-Ci­ty-Au­to­ma­tic speist: Im Rain­fo­rest District be­fin­den sich rie­si­ge künst­li­che Bäu­me. Sie pum­pen Fluss­was­ser durch ei­nen Bren­ner, der mit Dung be­heizt wird, nach oben in die Baum­kro­nen. Dort wird Was­ser­dampf und Was­ser durch ein Sprink­ler­sys­tem über den Be­zirk ver­teilt und ein Re­gen­wald­kli­ma er­zeugt. Mit der En­er­gie aus die­sem rie­si­gen Was­ser­kraft­werk wird die Trenn­wand zwi­schen Tund­ra­town, dem ark­ti­schen Be­zirk, und Sa­ha­ra Squa­re, der stadt­ei­ge­nen Wüs­te, be­trie­ben. In Tund­ra­town liegt ei­ne di­cke Schnee­schicht, die Be­woh­ner er­freu­en sich täg­lich - pünkt­lich um drei Uhr nach­mit­tags - an ei­nem Bliz­zard. Um das al­les zu be­werk­stel­li­gen, sind in die Trenn­mau­ern zu Sa­ha­ra Squa­re rie­si­ge Kühl­ag­gre­ga­te ein­ge­las­sen - de­ren hei­ße Ab­luft auf der an­de­ren Sei­te wie­der die Wüs­te be­heizt. Ein per­fekt ab­ge­stimm­tes Öko­sys­tem al­so. Wenn es doch in der Rea­li­tät nur auch so ein­fach wä­re.

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