Der starke Investmentdruck, gepaart mit dem Mangel an neu entwickelten Objekten in Wien hat jetzt bei institutionellen Investoren zu einer gewissen Strategiekorrektur geführt. Laut einer aktuellen Analyse von EHL Investment Consulting setzen diese jetzt verstärkt auf Bestandsimmobilien. Das gelte auch für Käufergruppen, die zuvor fast ausschließlich in neu errichtete Top-Immobilien investiert hatten - sofern die Bestandsimmobilie über eine entsprechende Lage sowie einen hohen Vermietungsgrad wie guten technischen Erhaltungszustand verfügt.
Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter bei der EHL Investment Consulting, hat die Beobachtung gemacht, dass viele Investoren vor einiger Zeit begonnen hatten, ihren Investmentfokus zu überdenken. Und das schlage sich auch entsprechend in den Zahlen nieder: „Von einem Transaktionsvolumen im Bürobereich von über 1,1 Milliarden Euro mit Stand Ende September 2019 entfielen mehr als 55 Prozent auf Bestandsobjekte und weniger als die Hälfte auf neue Immobilien (Fertigstellung in 2018 oder 2019). Derzeit beobachten wir, dass sich dieser Trend weiter verstärkt und bis Jahresende rechnen wir mit dem Abschluss mehrerer weiterer Transaktionen in diesem Segment“, so Pöltl. Gerade die größten Deals im heurigen Jahr betrafen Bestandsgebäude: So wurde beispielsweise das T-Center an die koreanische Hana Group verkauft, auch das Hilton Wien Mitte und die Bürohäuser in der Geiselbergstraße 15-19 sowie der Gudrunstraße seien bei Investoren erfolgreich platziert worden.
Bestandsimmobilien böten, neben der Möglichkeit, aus dem Vermietungsgrad schnell eine Marktakzeptanz ablesen zu können, auch attraktivere Renditen. Diese seien etwa im Büro-Bereich um 50 und 100 Basispunkte höher als bei neu errichteten Objekte. Außerdem gebe es schlicht zu wenig Neubaubüros, um das Investoreninteresse befriedigen zu können. Pöltl: „Wenn sich sehr viele Investoren um wenige Objekte bemühen, müssen potenzielle Käufer zwangsläufig Ausschau nach Alternativen halten.“
Die hohen Baukosten sind einer der Hauptgründe für die steigenden Preise für neue Wohneinheiten. Nun scheint die Spitze langsam erreicht zu sein. Denn laut der Statistik Austria sind Kosten für Wohnhaus- und Siedlungsbau im September im Jahresvergleich um nur 0,7 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vormonat August 2019 fiel der Index sogar um 0,2 Prozent.
Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die Kosten für die Warengruppe „Transportbeton, Fertigmörtel“ in allen betroffenen Bausparten. Im Gegenzug zeigten sich im September 2019 - wie in den Vormonaten - in den durch Stahlprodukte geprägten Warengruppen sowie in der Warengruppe „Kunststoffwaren“ weiterhin Kostensenkungen.
Gestern berichtete der immoflash, dass Günter Kerbler den 26 Prozent-Anteil der Eyemaxx an der Vienna Estate übernommen hat und sein langjähriger Investmentpartner Johann Kowar nur mehr in recht kleinem Ausmaß an der Vienna Estate beteiligt sein wird. Nun teilt die Eyemaxx mit, dass Kowar seine Anteile an der Eyemaxx Real Estate auf über 15 Prozent aufgestockt hat. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Conwert ist bereits seit einigen Jahren an Eyemaxx beteiligt und nach CEO Michael Müller, der aktuell rund 31,50 Prozent an Eyemaxx hält, der zweitgrößte Aktionär der Gesellschaft. Die Eyemaxx begrüßt die Anteils-Aufstockung des Immobilieninvestors, wie das Unternehmen mitteilt.
„Eyemaxx hat sich sehr gut entwickelt und verfügt über eine ausgezeichnete Perspektive - mit dem Fokus auf wachstumsstarke Immobiliensegmente in Deutschland und Österreich und der Kombination von Projektentwicklung und Bestandshaltung. Entsprechend habe ich das aktuell günstige Niveau des Aktienkurses genutzt, um meine Beteiligung am Unternehmen weiter zu erhöhen“, begründet Kowar seinen Schritt. Sein Engagement bei Eyemaxx sei langfristig ausgelegt und er freue sich, „den weiteren Wachstumsweg der Gesellschaft als Aktionär zu begleiten und von steigenden Kursen zu profitieren.“
Die Arbeitswelt steht vor einem großen Umbruch - und auf diesen werden sowohl Büroentwickler als auch Bestandshalter sowie natürlich die Unternehmen selbst mehr reagieren müssen. Denn Fachkräfte sind rar - dem CBRE-Report „Die Arbeitswelt im Wandel“ habe sich der Fachkräftemangel innerhalb des Vorjahres nahezu verdoppelt. Dem gegenüber steige auch der Bedarf an flexiblen Büroflächen.
Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE sieht etwa, dass der Anteil jener Unternehmen, die beabsichtigen, in den kommenden drei Jahren flexible Büroflächen zu nutzen, mittlerweile um 20 Prozent über jenen sei, die das heute bereits tun. Diese würden nämlich mehr und mehr als Möglichkeit gesehen werden, neue Mitarbeiter zu unterstützen. Überdies seien, so würde die CBRE-Umfrage ergeben, servicierte Büroflächen in Europa beliebter als Co-Working-Spaces.
Ein Thema, das auch in Wien virulent ist: Laut CBRE würden rund 1,5 Prozent der modernen Büroflächen in Wien bereits flexibel genutzt, doppelt so viele als noch vor drei Jahren. Schild: „2018 wurden mehr als 32.000 m² von Anbietern flexibler Büroflächen angemietet - der Großteil davon in noch nicht fertiggestellten Projekten.“ Auch im Bereich flexibler Büroflächen sei die Nachfrage höher als das vorherrschende Angebot. Für CBRE gebe es vier Hebel für die Attraktivität von Büros, nämlich Beschaffung und Ausstattung, flexible Raumstrategien, User Experience und Technologie. Diese Parameter spielten bei der Wahl von Büros eine wesentliche Rolle - für die Unternehmen auch bereit seien, mehr für die Miete zu bezahlen.
Generell werde stark in Büroausstattung- und Technologie investiert: Anzeichen dafür sei der Umstand, dass rund 70 Prozent der bei der CBRE Occupier Survey befragten 180 Europäischen Unternehmen verschiedener Branchen beabsichtigen, das Investitionsniveau in Immobilientechnologien zu erhöhen bzw. auch zwei Drittel der befragten Unternehmen bereit wären, einen Aufpreis für Gebäude mit erhöhtem User Experience Angebot zu zahlen, so Julian Schramek, Head of Building Consultancy bei CBRE Österreich.
Die diesjährige Expo Real ist gelaufen, Zeit Sie aufzuarbeiten. Das gilt auch für die Zima, die auf der Münchner Immobilienmesse das Wohnkonzept "purelivin" vorgestellt hatte. Was es ist und wie es jetzt eingesetzt werden soll, sehen Sie im immoflash-Report!
Der zweitgrößte Atrium-Aktionär, der kanadische Investmentmanager Letko Brosseau hat angekündigt, gegen das Angebot von Gazit für die Übernahme der Atrium zu stimmen. Am 23. Juli kündigte das Board of Directors eine Vereinbarung mit dem Hauptanteilseigner Gazit, der rund 60,1 Prozent der Atrium-Aktien besitzt, über den Kauf der restlichen Anteile an.
Nach einer sorgfältigen Analyse des empfohlenen Angebots und unter Einbeziehung von betroffenen Interessengruppen, darunter Vertreter von Gazit und Atrium, ist Letko Brosseau zu dem eindeutigen Schluss gekommen, dass die vorgeschlagene Transaktion für die Minderheitsanteilseigner nicht akzeptabel ist und dass es gegen das Angebot stimmen wird, lässt das Unternehmen via Aussendung ausrichten. Der Angebotspreis von 3,75 Euro je Aktie stelle laut Letko Brossau eine massive Unterbewertung des Unternehmens dar und würde Gazit über Gebühr und auf Kosten der Minderheitsinvestoren bevorzugen.
Letko Brosseau hält aktuell 2,71 Prozent der ausstehenden Aktien von Atrium.
50 Prozent an Möbel Roller und tejo/Schulenburg erworben
von Charles Steiner
Die Welser Möbelkette XXXLutz hat nach dem Erwerb des Kika/Leiner-Geschäfts in CEE nun auch in Deutschland massiv zugekauft. Wie XXXLutz heute in einer Aussendung bekannt gab, wurden bereits Anfang Oktober 50 Prozent der Anteile von Möbel Roller und tejo/Schulenburg von der Tessner Gruppe erworben. Die Verträge seien bereits unterzeichnet worden, es bedürfe allerdings noch einer Zustimmung des deutschen Bundeskartellamts. Über Details wie über den Kaufpreis ist Stillschweigen bewahrt worden. Mit dem Erwerb der Anteile beteiligt sich XXXLutz an den in ganz Deutschland und Luxemburg betriebenen 130 Roller-Märkten, an den 8 Schulenburg-Einrichtungszentren sowie den 20 Möbeldiscount-Märkten SB Lagerkauf. XXXLutz zufolge betrage der Gesamtumsatz der Märkte rund 1,4 Milliarden Euro. Es handle sich um eine strategische Partnerschaft mit der Tessner Gruppe.
Wie XXXLutz weiters erklärt, werden Roller und tejo/Schulenburg weiterhin unabhängig voneinander und mit eigenem Management im Markt agieren und im Wettbewerb stehen. Die von der Tessner Gruppe betriebene Vertriebsschiene Meda Küchen bleibt weiterhin eigenständig; alle übrigen Aktivitäten der Tessner Gruppe blieben davon ebenfalls unberührt.
Mittlerweile betreibt die XXXLutz Unternehmensgruppe laut eigenen Angaben über 280 Einrichtungshäuser in zwölf europäischen Ländern (Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Slowakei, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Schweiz, Schweden und Serbien) und beschäftigt mehr als 22.200 Mitarbeiter. In Deutschland verweist man auf 46 XXXLutz-Einrichtungshäuser und 42 Mömax-Trend-Mitnahmemärkte mit mehr als 11.000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz betrage europaweit rund 4,4 Milliarden Euro.
Auch in der bayerischen Landeshauptstadt läuft der Investmentmarkt rund. Bereits in den ersten drei Quartalen wurden in München 5,08 Milliarden Euro investiert - seit weit mehr als zehn Jahren das beste Ergebnis überhaupt. Nur 2007 ist dort mehr investiert worden. Damit ist München auch der stärksten Standort nach Berlin, wie aus einer aktuellen Analyse von BNP Paribas Real Estate hervorgeht.
Getragen wurde dieses Ergebnis vor allem durch Großdeals im dreistelligen Millionenbereich, die gut 40 Prozent des Gesamtvolumens ausgemacht hatten. Die mit Abstand größte Transaktion im ersten Halbjahr sei die Beteiligung am Siemens-Campus in Neuperlach. Aber auch die Verkäufe des Ludwigs und des Kustermannparks konnten deutlich mehr als 300 Millionen Euro einfahren. Die Kategorien zwischen 50 und 100 Millionen Euro sowie von 25 bis 50 Millionen Euro steuerten jeweils gut 14 Prozent zum Ergebnis bei. Kleinere Verkäufe bis 25 Millionen Euro seien insgesamt mit gut 11 Prozent beteiligt.
Büro bleibt Assetklasse Nummer eins in München, gut 70 Prozent des Transaktionsvolumens flossen in diese Anlageklasse. Allein acht der oben genannten großvolumigen Einzelverkäufe seien dieser Assetklasse zuzurechnen. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsobjekte, mit gut 13 Prozent, wobei der mit Abstand überwiegende Teil aus anteilig eingerechneten Portfolioverkäufen resultiert. Überproportional fällt mit knapp 8 Prozent auch der Anteil von Logistik-Investments aus, wohingegen Hotels aufgrund eines mangelnden Angebots lediglich auf gut 2 Prozent kommen.
Wie in Berlin sind auch in München die Renditen weiterhin auf Talfahrt, die Spitzenrendite habe noch einmal um fünf Basispunkte nachgegeben und kamen auf 2,75 Prozent zum Stehen. Im Logistiksegment sind ebenfalls nur mehr 3,8 Prozent Spitzenrendite drin, zehn Basispunkte weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Für Geschäftshäuser in
Highstreet-Lagen zeigen sie sich aktuell mit 2,80 Prozent stabil. Für das heurige Jahr erwartet BNP Paribas Real Estate, dass erstmals die Sieben-Milliarden-Schwelle überschritten werden könnte.
395.000 m²: So viele Büroflächen sind nach aktuellen Zahlen von Aengevelt Research in den ersten neun Monaten in Düsseldorf mit Umland vermietet worden. Das sind nicht nur 83.000 m² mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, sondern überhaupt der höchste jemals in diesem Zeitraum gemessene Flächenumsatz. Aengevelt Research schätzt, dass im heurigen Jahr mindestens 500.000 m² umgesetzt werden könnte, womöglich könnte auch der 2007 aufgestellte Rekord von 510.000 m² fallen.
Getrieben wurde dieses Ergebnis vor allem durch Großabschlüsse: Allein sechs Abschlüsse in diesem Jahr summierten sich auf insgesamt 127.000 m². Größte Vermietungstransaktion im bisherigen Jahresverlauf war die Anmietung von rd. 36.800 m² Bürofläche in der Projektentwicklung „Mizal“ an der Völklinger Straße im Stadtteil Friedrichstadt durch das internationale Medienunternehmen WPP, es folgt PwC mit rund 26.000 m² in der Entwicklung „Eclipse“ und WeWork mit rund 21.600 m² in den Herzogterrassen. Die Leerstandsquote für die gesamte Büromarktregion (einschl. Umland) stellt sich damit bei einem Gesamtmietflächenbestand von rd. 9,38 Millionen m² auf ca. 7,1 Prozent Ende September 2019 (Ende Sept. 2018: 7,9 Prozent).Im Düsseldorfer Stadtgebiet beträgt die Leerstandsquote Ende September 2019 rd. 6,0 Prozent, im Umland rd. 12,4 Prozent (Ende Sept. 2018: 6,8 Prozent bzw. 12,8 Prozent).
Binnen Jahresfrist sei die gewichtete Spitzenmiete bei rd. 28 Euro/m² stabil geblieben. Bis zum Jahresende 2019 geht Aengevelt-Research von einem Anziehen der Spitzenmiete auf voraussichtlich 28,50 Euro/m² aus
Heuer könnte sogar die Milliardengrenze überschritten werden
von Charles Steiner
Geht es nach dem „Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport“ von Engel & Völkers Commercial, dürfte der Zinshausmarkt in Hannover heuer die Milliardenmarke knacken. Damit liegt Hannover mittlerweile unter den Top drei der B-Städte nach Dresden und Leipzig. Allein im Vorjahr seien in Hannover rund 749 Millionen Euro in Zinshäuser geflossen - im Fünfjahresvergleich hätte sich damit der Geldumsatz um 181 Prozent erhöht.
Der Grund, warum der Hannoveraner Zinshausmarkt aktuell sehr beliebt ist, liegt laut Engel & Völkers mitunter daran, dass für einige Anleger A-Städte wie Berlin, Hamburg oder Köln zu wenig Entwicklungsperspektiven bieten würden. Denn in Hannover wären noch Nettoanfangsrenditen von fünf Prozent in mittleren Lagen erzielbar. Die Nachfrage institutioneller Investoren nach großvolumigen Projekten könne jedoch mangels Angebots nur eingeschränkt bedient werden, so dass der Markt für Anlageimmobilien in Hannover von lokalen Akteuren geprägt werde. Besonders begehrt seien bei Investoren Entwicklungsprojekte, da diese im Gegensatz zu sanierten Objekten höhere Renditen bieten, sagt Johannes Nickisch, Team Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Hannover. Die durchschnittliche Kaltmiete habe im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr in allen Stadtteilen zwischen 1,4 Prozent und 7,5 Prozent zugenommen.
Der globale Investmentmanager AEW hat in Köln das Bürogebäude „Trinity“ angekauft. Dabei handelt es sich um eine 1994 errichtete rund 22.000 m² große Büroimmobilie im Stadtteil Zollstock, nahe der Innenstadt, so AEW in einer aktuellen Mitteilung. Gekauft wurde die Immobilie von einem Luxemburger Spezialfonds. Bei der Käuferpartei handelt es sich um das Individual-Mandat eines deutschen Institutionellen, welches seit 2017 von AEW gemanagt wird. Der Fonds zielt auf eine ausgewogene Core-/Core-Plus-Strategie ab, welche in den attraktivsten europäischen Investment-Märkten umgesetzt wird. Über den Kaufpreis sind mit Verweis auf einer Stillschweigevereinbarung keine Angaben gemacht worden.
Das „Trinity“ ist laut Angaben der AEW derzeit zu 90 Prozent vermietet. Etwa 70 Prozent der Mieterschaft werde von öffentlichen Einrichtungen und Verwaltungen gestellt.
Die Londoner Investmentgesellschaft Queensgate Investment hat von einem Verkäuferkonsortium, zu dem unter anderem The Yucaipa Companies und die Sydell Group gehören, die US-Marke für Lifestyle-Hotels Freehand Hotels für rund 400 Millionen US-Dollar übernommen. Freehand Hotels ist Eigentümer und Betreiber von Hotelobjekten mit rund 1.000 Zimmern. Das Portfolio umfasst vier Hotels in Manhattan, Miami Beach, der Innenstadt von Los Angeles und Chicago. Inbegriffen in der Übernahme ist auch das Barkonzept Broken Shaker. Verwalten wird die Häuser nun das Queensgate-Unternehmen Generator.
„Die Übernahme von Freehand ist von strategischer Bedeutung für Generator, und das kombinierte Portfolio repräsentiert eine der objektreichsten Lifestyle-Hospitality-Plattformen weltweit, mit 19 Hotels in 17 Gateway-Städten. Es findet jetzt ein erheblicher Schub statt, um die Präsenz sowohl von Freehand als auch Generator im Vereinigten Königreich und in Kontinentaleuropa auszuweiten, und es werden Geschäftsgelegenheiten in London, Edinburgh, Mailand, Amsterdam und weiteren europäischen Gateway-Städten untersucht“, kommentiert Puneet Kanuga, Investment Director bei Queensgate Investments den Deal.
Stadtentwicklung ist sicher kein Kinderspiel. Mit dem neuen Brettspiel Cities Skylines des Spieleherstellers Kosmos kann nun aber jeder zu einem Stadtentwickler werden. Zu Beginn stehen die Spieler vor einer unbebauten Fläche. Nach und nach werden dann erste Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete erschlossen. Dabei müssen zentrale Faktoren wie Umwelt, Kriminalität, Verkehrsfluss und Bildung berücksichtigt werden und natürlich auch die finanziellen Mittel sinnvoll eingesetzt werden. Die Spieler agieren dabei kooperativ: Alle entwickeln die Stadt gemeinsam und müssen sich gut absprechen, um die Entwicklung möglichst geschickt voranzubringen. Ein Szenario, das auch in der Realität wünschenswert wäre.
Martin Wyser wechselt am 1. Januar 2020 zur Münchner Artemis Group und übernimmt dort die Verantwortung für das in- und ausländische Immobiliengeschäft. Gleichzeitig wird er Mitglied der Konzernleitung der Gruppe. Ferner übernimmt der CFO der Artemis Group, Christian Mäder, die Leitung der Artemis Asset Management Group. Die Wechsel sind verbunden mit der Teilpensionierung von Michael Soormann, langjähriges Konzernleitungsmitglied der Artemis Group und President/CEO der Artemis Asset Management Group. Martin Wyser ist seit 2012 General Counsel bei der Franke Group, die zu Artemis Group gehört, und Mitglied der Konzernleitung. Auf Martin Wyser folgt als General Counsel bei der Franke Group Marcel Enz.
„Ich gratuliere Martin Wyser zu diesem Karriereschritt und danke ihm für die hervorragende Zusammenarbeit sowie für sein grosses, langjähriges Engagement. Erfreulicherweise kann die Franke Group die Vakanz aus den eigenen Reihen besetzen. Mit Marcel Enz als Nachfolger haben wir einen sehr kompetenten und erfahrenen Rechtsexperten an unserer Seite“, so Patrik Wohlhauser, CEO der Franke Group.
Das Wirtschaftsberatungsunternehmen BDO erweitert sein Führungsteam und hat drei neue Partner an Bord geholt. Patricia Andretsch, Alexandra Dolezel (Bild), und Wolfgang Mader verstärken ab sofort das Führungsteam des Wirtschafts- und Steuerberatungsunternehmens.
Andretsch promovierte an der Wirtschaftsuniversität Wien im Bereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Als Steuerberaterin ist sie auf freie Berufe - allen voran auf Ärzte - spezialisiert, berät aber auch in Sachen steuerlicher Optimierung von Umstrukturierungen sowie zu Spezialfragen der Umsatzsteuer. Alexandra Dolezel absolvierte ihren Master in Business Administration an der Wirtschaftsuniversität Wien und ist auf internationales Konzernsteuerrecht und Verrechnungspreise spezialisiert. Mader studierte Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien und gilt als Allrounder in den Bereichen Tax, Audit und FAS, wobei seine Kernkompetenzen in der Beratung der Immobilien- und Glücksspielbranche liegen.
Der starke Investmentdruck, gepaart mit dem Mangel an neu entwickelten Objekten in Wien hat jetzt bei institutionellen Investoren zu einer gewissen Strategiekorrektur geführt. Laut einer aktuellen Analyse von EHL Investment Consulting setzen diese jetzt verstärkt auf Bestandsimmobilien. Das gelte auch für Käufergruppen, die zuvor fast ausschließlich in neu errichtete Top-Immobilien investiert hatten - sofern die Bestandsimmobilie über eine entsprechende Lage sowie einen hohen Vermietungsgrad wie guten technischen Erhaltungszustand verfügt.
Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter bei der EHL Investment Consulting, hat die Beobachtung gemacht, dass viele Investoren vor einiger Zeit begonnen hatten, ihren Investmentfokus zu überdenken. Und das schlage sich auch entsprechend in den Zahlen nieder: „Von einem Transaktionsvolumen im Bürobereich von über 1,1 Milliarden Euro mit Stand Ende September 2019 entfielen mehr als 55 Prozent auf Bestandsobjekte und weniger als die Hälfte auf neue Immobilien (Fertigstellung in 2018 oder 2019). Derzeit beobachten wir, dass sich dieser Trend weiter verstärkt und bis Jahresende rechnen wir mit dem Abschluss mehrerer weiterer Transaktionen in diesem Segment“, so Pöltl. Gerade die größten Deals im heurigen Jahr betrafen Bestandsgebäude: So wurde beispielsweise das T-Center an die koreanische Hana Group verkauft, auch das Hilton Wien Mitte und die Bürohäuser in der Geiselbergstraße 15-19 sowie der Gudrunstraße seien bei Investoren erfolgreich platziert worden.
Bestandsimmobilien böten, neben der Möglichkeit, aus dem Vermietungsgrad schnell eine Marktakzeptanz ablesen zu können, auch attraktivere Renditen. Diese seien etwa im Büro-Bereich um 50 und 100 Basispunkte höher als bei neu errichteten Objekte. Außerdem gebe es schlicht zu wenig Neubaubüros, um das Investoreninteresse befriedigen zu können. Pöltl: „Wenn sich sehr viele Investoren um wenige Objekte bemühen, müssen potenzielle Käufer zwangsläufig Ausschau nach Alternativen halten.“
Preise im Monatsvergleich gesunken
Peak bei den Baukosten
von Stefan Posch
Die hohen Baukosten sind einer der Hauptgründe für die steigenden Preise für neue Wohneinheiten. Nun scheint die Spitze langsam erreicht zu sein. Denn laut der Statistik Austria sind Kosten für Wohnhaus- und Siedlungsbau im September im Jahresvergleich um nur 0,7 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vormonat August 2019 fiel der Index sogar um 0,2 Prozent.
Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die Kosten für die Warengruppe „Transportbeton, Fertigmörtel“ in allen betroffenen Bausparten. Im Gegenzug zeigten sich im September 2019 - wie in den Vormonaten - in den durch Stahlprodukte geprägten Warengruppen sowie in der Warengruppe „Kunststoffwaren“ weiterhin Kostensenkungen.
Gestern berichtete der immoflash, dass Günter Kerbler den 26 Prozent-Anteil der Eyemaxx an der Vienna Estate übernommen hat und sein langjähriger Investmentpartner Johann Kowar nur mehr in recht kleinem Ausmaß an der Vienna Estate beteiligt sein wird. Nun teilt die Eyemaxx mit, dass Kowar seine Anteile an der Eyemaxx Real Estate auf über 15 Prozent aufgestockt hat. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Conwert ist bereits seit einigen Jahren an Eyemaxx beteiligt und nach CEO Michael Müller, der aktuell rund 31,50 Prozent an Eyemaxx hält, der zweitgrößte Aktionär der Gesellschaft. Die Eyemaxx begrüßt die Anteils-Aufstockung des Immobilieninvestors, wie das Unternehmen mitteilt.
„Eyemaxx hat sich sehr gut entwickelt und verfügt über eine ausgezeichnete Perspektive - mit dem Fokus auf wachstumsstarke Immobiliensegmente in Deutschland und Österreich und der Kombination von Projektentwicklung und Bestandshaltung. Entsprechend habe ich das aktuell günstige Niveau des Aktienkurses genutzt, um meine Beteiligung am Unternehmen weiter zu erhöhen“, begründet Kowar seinen Schritt. Sein Engagement bei Eyemaxx sei langfristig ausgelegt und er freue sich, „den weiteren Wachstumsweg der Gesellschaft als Aktionär zu begleiten und von steigenden Kursen zu profitieren.“
Auch Fachkräfte sind stark nachgefragt
Mehr flexible Büroflächen gesucht
von Charles Steiner
Die Arbeitswelt steht vor einem großen Umbruch - und auf diesen werden sowohl Büroentwickler als auch Bestandshalter sowie natürlich die Unternehmen selbst mehr reagieren müssen. Denn Fachkräfte sind rar - dem CBRE-Report „Die Arbeitswelt im Wandel“ habe sich der Fachkräftemangel innerhalb des Vorjahres nahezu verdoppelt. Dem gegenüber steige auch der Bedarf an flexiblen Büroflächen.
Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE sieht etwa, dass der Anteil jener Unternehmen, die beabsichtigen, in den kommenden drei Jahren flexible Büroflächen zu nutzen, mittlerweile um 20 Prozent über jenen sei, die das heute bereits tun. Diese würden nämlich mehr und mehr als Möglichkeit gesehen werden, neue Mitarbeiter zu unterstützen. Überdies seien, so würde die CBRE-Umfrage ergeben, servicierte Büroflächen in Europa beliebter als Co-Working-Spaces.
Ein Thema, das auch in Wien virulent ist: Laut CBRE würden rund 1,5 Prozent der modernen Büroflächen in Wien bereits flexibel genutzt, doppelt so viele als noch vor drei Jahren. Schild: „2018 wurden mehr als 32.000 m² von Anbietern flexibler Büroflächen angemietet - der Großteil davon in noch nicht fertiggestellten Projekten.“ Auch im Bereich flexibler Büroflächen sei die Nachfrage höher als das vorherrschende Angebot. Für CBRE gebe es vier Hebel für die Attraktivität von Büros, nämlich Beschaffung und Ausstattung, flexible Raumstrategien, User Experience und Technologie. Diese Parameter spielten bei der Wahl von Büros eine wesentliche Rolle - für die Unternehmen auch bereit seien, mehr für die Miete zu bezahlen.
Generell werde stark in Büroausstattung- und Technologie investiert: Anzeichen dafür sei der Umstand, dass rund 70 Prozent der bei der CBRE Occupier Survey befragten 180 Europäischen Unternehmen verschiedener Branchen beabsichtigen, das Investitionsniveau in Immobilientechnologien zu erhöhen bzw. auch zwei Drittel der befragten Unternehmen bereit wären, einen Aufpreis für Gebäude mit erhöhtem User Experience Angebot zu zahlen, so Julian Schramek, Head of Building Consultancy bei CBRE Österreich.
dem leistbaren Wohnen auf der Spur
Zima auf der Expo Real
von Markus Giefing
Die diesjährige Expo Real ist gelaufen, Zeit Sie aufzuarbeiten. Das gilt auch für die Zima, die auf der Münchner Immobilienmesse das Wohnkonzept "purelivin" vorgestellt hatte. Was es ist und wie es jetzt eingesetzt werden soll, sehen Sie im immoflash-Report!
Letko Brosseau gegen Angebot von Gazit
Gegenwind für Atrium-Übernahme
von Stefan Posch
Der zweitgrößte Atrium-Aktionär, der kanadische Investmentmanager Letko Brosseau hat angekündigt, gegen das Angebot von Gazit für die Übernahme der Atrium zu stimmen. Am 23. Juli kündigte das Board of Directors eine Vereinbarung mit dem Hauptanteilseigner Gazit, der rund 60,1 Prozent der Atrium-Aktien besitzt, über den Kauf der restlichen Anteile an.
Nach einer sorgfältigen Analyse des empfohlenen Angebots und unter Einbeziehung von betroffenen Interessengruppen, darunter Vertreter von Gazit und Atrium, ist Letko Brosseau zu dem eindeutigen Schluss gekommen, dass die vorgeschlagene Transaktion für die Minderheitsanteilseigner nicht akzeptabel ist und dass es gegen das Angebot stimmen wird, lässt das Unternehmen via Aussendung ausrichten. Der Angebotspreis von 3,75 Euro je Aktie stelle laut Letko Brossau eine massive Unterbewertung des Unternehmens dar und würde Gazit über Gebühr und auf Kosten der Minderheitsinvestoren bevorzugen.
Letko Brosseau hält aktuell 2,71 Prozent der ausstehenden Aktien von Atrium.
50 Prozent an Möbel Roller und tejo/Schulenburg erworben
XXXLutz kauft in Deutschland zu
von Charles Steiner
Die Welser Möbelkette XXXLutz hat nach dem Erwerb des Kika/Leiner-Geschäfts in CEE nun auch in Deutschland massiv zugekauft. Wie XXXLutz heute in einer Aussendung bekannt gab, wurden bereits Anfang Oktober 50 Prozent der Anteile von Möbel Roller und tejo/Schulenburg von der Tessner Gruppe erworben. Die Verträge seien bereits unterzeichnet worden, es bedürfe allerdings noch einer Zustimmung des deutschen Bundeskartellamts. Über Details wie über den Kaufpreis ist Stillschweigen bewahrt worden. Mit dem Erwerb der Anteile beteiligt sich XXXLutz an den in ganz Deutschland und Luxemburg betriebenen 130 Roller-Märkten, an den 8 Schulenburg-Einrichtungszentren sowie den 20 Möbeldiscount-Märkten SB Lagerkauf. XXXLutz zufolge betrage der Gesamtumsatz der Märkte rund 1,4 Milliarden Euro. Es handle sich um eine strategische Partnerschaft mit der Tessner Gruppe.
Wie XXXLutz weiters erklärt, werden Roller und tejo/Schulenburg weiterhin unabhängig voneinander und mit eigenem Management im Markt agieren und im Wettbewerb stehen. Die von der Tessner Gruppe betriebene Vertriebsschiene Meda Küchen bleibt weiterhin eigenständig; alle übrigen Aktivitäten der Tessner Gruppe blieben davon ebenfalls unberührt.
Mittlerweile betreibt die XXXLutz Unternehmensgruppe laut eigenen Angaben über 280 Einrichtungshäuser in zwölf europäischen Ländern (Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Slowakei, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Schweiz, Schweden und Serbien) und beschäftigt mehr als 22.200 Mitarbeiter. In Deutschland verweist man auf 46 XXXLutz-Einrichtungshäuser und 42 Mömax-Trend-Mitnahmemärkte mit mehr als 11.000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz betrage europaweit rund 4,4 Milliarden Euro.
Bestes Ergebnis seit 2007 im dritten Quartal
München knackt Fünf-Milliarden-Grenze
von Charles Steiner
Auch in der bayerischen Landeshauptstadt läuft der Investmentmarkt rund. Bereits in den ersten drei Quartalen wurden in München 5,08 Milliarden Euro investiert - seit weit mehr als zehn Jahren das beste Ergebnis überhaupt. Nur 2007 ist dort mehr investiert worden. Damit ist München auch der stärksten Standort nach Berlin, wie aus einer aktuellen Analyse von BNP Paribas Real Estate hervorgeht.
Getragen wurde dieses Ergebnis vor allem durch Großdeals im dreistelligen Millionenbereich, die gut 40 Prozent des Gesamtvolumens ausgemacht hatten. Die mit Abstand größte Transaktion im ersten Halbjahr sei die Beteiligung am Siemens-Campus in Neuperlach. Aber auch die Verkäufe des Ludwigs und des Kustermannparks konnten deutlich mehr als 300 Millionen Euro einfahren. Die Kategorien zwischen 50 und 100 Millionen Euro sowie von 25 bis 50 Millionen Euro steuerten jeweils gut 14 Prozent zum Ergebnis bei. Kleinere Verkäufe bis 25 Millionen Euro seien insgesamt mit gut 11 Prozent beteiligt.
Büro bleibt Assetklasse Nummer eins in München, gut 70 Prozent des Transaktionsvolumens flossen in diese Anlageklasse. Allein acht der oben genannten großvolumigen Einzelverkäufe seien dieser Assetklasse zuzurechnen. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsobjekte, mit gut 13 Prozent, wobei der mit Abstand überwiegende Teil aus anteilig eingerechneten Portfolioverkäufen resultiert. Überproportional fällt mit knapp 8 Prozent auch der Anteil von Logistik-Investments aus, wohingegen Hotels aufgrund eines mangelnden Angebots lediglich auf gut 2 Prozent kommen.
Wie in Berlin sind auch in München die Renditen weiterhin auf Talfahrt, die Spitzenrendite habe noch einmal um fünf Basispunkte nachgegeben und kamen auf 2,75 Prozent zum Stehen. Im Logistiksegment sind ebenfalls nur mehr 3,8 Prozent Spitzenrendite drin, zehn Basispunkte weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Für Geschäftshäuser in
Highstreet-Lagen zeigen sie sich aktuell mit 2,80 Prozent stabil. Für das heurige Jahr erwartet BNP Paribas Real Estate, dass erstmals die Sieben-Milliarden-Schwelle überschritten werden könnte.
So viel vermietet wurde noch nie
Rekord auf Düsseldorfer Büromarkt
von Charles Steiner
395.000 m²: So viele Büroflächen sind nach aktuellen Zahlen von Aengevelt Research in den ersten neun Monaten in Düsseldorf mit Umland vermietet worden. Das sind nicht nur 83.000 m² mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, sondern überhaupt der höchste jemals in diesem Zeitraum gemessene Flächenumsatz. Aengevelt Research schätzt, dass im heurigen Jahr mindestens 500.000 m² umgesetzt werden könnte, womöglich könnte auch der 2007 aufgestellte Rekord von 510.000 m² fallen.
Getrieben wurde dieses Ergebnis vor allem durch Großabschlüsse: Allein sechs Abschlüsse in diesem Jahr summierten sich auf insgesamt 127.000 m². Größte Vermietungstransaktion im bisherigen Jahresverlauf war die Anmietung von rd. 36.800 m² Bürofläche in der Projektentwicklung „Mizal“ an der Völklinger Straße im Stadtteil Friedrichstadt durch das internationale Medienunternehmen WPP, es folgt PwC mit rund 26.000 m² in der Entwicklung „Eclipse“ und WeWork mit rund 21.600 m² in den Herzogterrassen. Die Leerstandsquote für die gesamte Büromarktregion (einschl. Umland) stellt sich damit bei einem Gesamtmietflächenbestand von rd. 9,38 Millionen m² auf ca. 7,1 Prozent Ende September 2019 (Ende Sept. 2018: 7,9 Prozent).Im Düsseldorfer Stadtgebiet beträgt die Leerstandsquote Ende September 2019 rd. 6,0 Prozent, im Umland rd. 12,4 Prozent (Ende Sept. 2018: 6,8 Prozent bzw. 12,8 Prozent).
Binnen Jahresfrist sei die gewichtete Spitzenmiete bei rd. 28 Euro/m² stabil geblieben. Bis zum Jahresende 2019 geht Aengevelt-Research von einem Anziehen der Spitzenmiete auf voraussichtlich 28,50 Euro/m² aus
Heuer könnte sogar die Milliardengrenze überschritten werden
Hannoveraner Zinshäuser heiß begehrt
von Charles Steiner
Geht es nach dem „Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport“ von Engel & Völkers Commercial, dürfte der Zinshausmarkt in Hannover heuer die Milliardenmarke knacken. Damit liegt Hannover mittlerweile unter den Top drei der B-Städte nach Dresden und Leipzig. Allein im Vorjahr seien in Hannover rund 749 Millionen Euro in Zinshäuser geflossen - im Fünfjahresvergleich hätte sich damit der Geldumsatz um 181 Prozent erhöht.
Der Grund, warum der Hannoveraner Zinshausmarkt aktuell sehr beliebt ist, liegt laut Engel & Völkers mitunter daran, dass für einige Anleger A-Städte wie Berlin, Hamburg oder Köln zu wenig Entwicklungsperspektiven bieten würden. Denn in Hannover wären noch Nettoanfangsrenditen von fünf Prozent in mittleren Lagen erzielbar. Die Nachfrage institutioneller Investoren nach großvolumigen Projekten könne jedoch mangels Angebots nur eingeschränkt bedient werden, so dass der Markt für Anlageimmobilien in Hannover von lokalen Akteuren geprägt werde. Besonders begehrt seien bei Investoren Entwicklungsprojekte, da diese im Gegensatz zu sanierten Objekten höhere Renditen bieten, sagt Johannes Nickisch, Team Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Hannover. Die durchschnittliche Kaltmiete habe im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr in allen Stadtteilen zwischen 1,4 Prozent und 7,5 Prozent zugenommen.
22.000 m² nahe der Kölner Innenstadt gekauft
AEW erwirbt Office in Köln
von Charles Steiner
Der globale Investmentmanager AEW hat in Köln das Bürogebäude „Trinity“ angekauft. Dabei handelt es sich um eine 1994 errichtete rund 22.000 m² große Büroimmobilie im Stadtteil Zollstock, nahe der Innenstadt, so AEW in einer aktuellen Mitteilung. Gekauft wurde die Immobilie von einem Luxemburger Spezialfonds. Bei der Käuferpartei handelt es sich um das Individual-Mandat eines deutschen Institutionellen, welches seit 2017 von AEW gemanagt wird. Der Fonds zielt auf eine ausgewogene Core-/Core-Plus-Strategie ab, welche in den attraktivsten europäischen Investment-Märkten umgesetzt wird. Über den Kaufpreis sind mit Verweis auf einer Stillschweigevereinbarung keine Angaben gemacht worden.
Das „Trinity“ ist laut Angaben der AEW derzeit zu 90 Prozent vermietet. Etwa 70 Prozent der Mieterschaft werde von öffentlichen Einrichtungen und Verwaltungen gestellt.
Für rund 400 Millionen US-Dollar
Queensgate übernimmt Freehand Hotels
von Stefan Posch
Die Londoner Investmentgesellschaft Queensgate Investment hat von einem Verkäuferkonsortium, zu dem unter anderem The Yucaipa Companies und die Sydell Group gehören, die US-Marke für Lifestyle-Hotels Freehand Hotels für rund 400 Millionen US-Dollar übernommen. Freehand Hotels ist Eigentümer und Betreiber von Hotelobjekten mit rund 1.000 Zimmern. Das Portfolio umfasst vier Hotels in Manhattan, Miami Beach, der Innenstadt von Los Angeles und Chicago. Inbegriffen in der Übernahme ist auch das Barkonzept Broken Shaker. Verwalten wird die Häuser nun das Queensgate-Unternehmen Generator.
„Die Übernahme von Freehand ist von strategischer Bedeutung für Generator, und das kombinierte Portfolio repräsentiert eine der objektreichsten Lifestyle-Hospitality-Plattformen weltweit, mit 19 Hotels in 17 Gateway-Städten. Es findet jetzt ein erheblicher Schub statt, um die Präsenz sowohl von Freehand als auch Generator im Vereinigten Königreich und in Kontinentaleuropa auszuweiten, und es werden Geschäftsgelegenheiten in London, Edinburgh, Mailand, Amsterdam und weiteren europäischen Gateway-Städten untersucht“, kommentiert Puneet Kanuga, Investment Director bei Queensgate Investments den Deal.
Spielerisch kooperativ agieren
Brettspiel für Stadtentwicklung
von Stefan Posch
Stadtentwicklung ist sicher kein Kinderspiel. Mit dem neuen Brettspiel Cities Skylines des Spieleherstellers Kosmos kann nun aber jeder zu einem Stadtentwickler werden. Zu Beginn stehen die Spieler vor einer unbebauten Fläche. Nach und nach werden dann erste Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete erschlossen. Dabei müssen zentrale Faktoren wie Umwelt, Kriminalität, Verkehrsfluss und Bildung berücksichtigt werden und natürlich auch die finanziellen Mittel sinnvoll eingesetzt werden. Die Spieler agieren dabei kooperativ: Alle entwickeln die Stadt gemeinsam und müssen sich gut absprechen, um die Entwicklung möglichst geschickt voranzubringen. Ein Szenario, das auch in der Realität wünschenswert wäre.
Martin Wyser neues Mitglied der Konzernleitung
Karriere zum Tag: Neu bei Artemis
von Stefan Posch
Martin Wyser wechselt am 1. Januar 2020 zur Münchner Artemis Group und übernimmt dort die Verantwortung für das in- und ausländische Immobiliengeschäft. Gleichzeitig wird er Mitglied der Konzernleitung der Gruppe. Ferner übernimmt der CFO der Artemis Group, Christian Mäder, die Leitung der Artemis Asset Management Group. Die Wechsel sind verbunden mit der Teilpensionierung von Michael Soormann, langjähriges Konzernleitungsmitglied der Artemis Group und President/CEO der Artemis Asset Management Group. Martin Wyser ist seit 2012 General Counsel bei der Franke Group, die zu Artemis Group gehört, und Mitglied der Konzernleitung. Auf Martin Wyser folgt als General Counsel bei der Franke Group Marcel Enz.
„Ich gratuliere Martin Wyser zu diesem Karriereschritt und danke ihm für die hervorragende Zusammenarbeit sowie für sein grosses, langjähriges Engagement. Erfreulicherweise kann die Franke Group die Vakanz aus den eigenen Reihen besetzen. Mit Marcel Enz als Nachfolger haben wir einen sehr kompetenten und erfahrenen Rechtsexperten an unserer Seite“, so Patrik Wohlhauser, CEO der Franke Group.
Führungsteam in Wien um neue Partner erweitert
Karriere zum Tag: Neu bei BDO
von Charles Steiner
Das Wirtschaftsberatungsunternehmen BDO erweitert sein Führungsteam und hat drei neue Partner an Bord geholt. Patricia Andretsch, Alexandra Dolezel (Bild), und Wolfgang Mader verstärken ab sofort das Führungsteam des Wirtschafts- und Steuerberatungsunternehmens.
Andretsch promovierte an der Wirtschaftsuniversität Wien im Bereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Als Steuerberaterin ist sie auf freie Berufe - allen voran auf Ärzte - spezialisiert, berät aber auch in Sachen steuerlicher Optimierung von Umstrukturierungen sowie zu Spezialfragen der Umsatzsteuer. Alexandra Dolezel absolvierte ihren Master in Business Administration an der Wirtschaftsuniversität Wien und ist auf internationales Konzernsteuerrecht und Verrechnungspreise spezialisiert. Mader studierte Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien und gilt als Allrounder in den Bereichen Tax, Audit und FAS, wobei seine Kernkompetenzen in der Beratung der Immobilien- und Glücksspielbranche liegen.
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CvD: Stefan Posch
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Mehr Stadt braucht das Land
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
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Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
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Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
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Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
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Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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Immer mehr Städte verbannen den Individualverkehr aus dem Stadtgebiet. Die Urban Future Global Conference zeigt, wie man ohne Auto auskommen kann.
Die Revolution hat als Evolution schon längst begonnen: In vielen Städten ist das private Auto längst verbannt. Über kurz oder lang wird auch Wien folgen. Als Willenserklärung ist das ja schon länger bekannt. Das hat aber auch massive Auswirkungen auf die Immobilienentwicklung. Was tun mit den - noch durchaus strikt den Bauträgern in Wien abverlangten - Pflicht-PKW-Stellplätzen? Gut für jene, welche die Pflichtstelle teuer abgelöst hatten, die müssen sich jetzt wenigstens keine Gedanken um eine Nachnutzung machen.
Von London bis Madrid: Immer mehr europäische Städte drängen dort auf Fahrverbote, wo sie noch nicht eingeführt worden sind. London, Madrid, Athen, Brüssel, Oslo. Und selbst Deutschlands Automobilstadt Nummer 1, nämlich Stuttgart, beschränkt den Individualverkehr massiv. In ganz Europa werden City-Mautsysteme installiert, ältere Fahrzeuge verbannt oder selektive oder gar generelle Fahrverbote ausgesprochen. Fahrbeschränkungen sind nun zunehmend auch in Österreich ein Thema, wie jüngst auch in Graz, wo die Grünen wieder einen autofreien Tag einführen wollen.
Thema Luftreinhaltung
Nahezu alle europäischen Großstädte kämpfen mit massiven Smog-Problemen. Rund 85% aller Bewohner europäischer Städte sind Feinstaubbelastungen ausgesetzt, die von der WHO als "schädlich" eingestuft werden. Laut der Europäischen Umweltbehörde EEA ist Luftverschmutzung in der EU für 467.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Trotz bestehender Grenzwerte war das Thema "Luftgüte" in der Vergangenheit für Städte und Regierungen nur ein Randthema. Vor ein paar Jahren hat die EU-Kommission gegen fast alle Mitgliedsstaaten Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.
Ein Urteil des EUGH (2007) räumt direkt betroffenen Bürgern das Recht ein, von den zuständigen Behörden Maßnahmen zur Verringerung von grenzwertüberschreitenden Feinstaubbelastungen einzufordern. Bürgerorganisationen klagen seitdem erfolgreich Städte und Regionen. Z.B. München: Das oberste Bayerische Verwaltungsgericht hat erst im März bestätigt, dass die Stadt ab 2018 Fahrverbote umsetzen muss. Städte stellen nationale Regierungen vor vollendete Tatsachen. Die Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen hat das Vertrauen in die Automobilbranche insgesamt massiv erschüttert. Die tatsächlichen Emissionen eines Autos im Stadtverkehr liegen bis zu 15-fach über den Herstellerangaben. Londons Bürgermeister Sadiq Khan und die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, haben dem Straßenverkehr als Hauptverursacher von Feinstaub den Kampf angesagt. Der Schulterschluss führender Metropolen wie London, Paris und Madrid hat Signalwirkung und zwingt nun bislang eher unwillige Bürgermeister zum Handeln. Das Thema Luftgüte und die damit in Zusammenhang stehenden Fahrverbote in Städten zählen daher nicht zufällig zu den inhaltlichen Schwerpunkten der nächsten URBAN FUTURE Global Conference. Diese Konferenz ist der weltweit größte Treffpunkt von CityChangern - Menschen, die ihre Städte mit Begeisterung und Engagement nachhaltiger machen. Sie setzen konkrete Projekte in die Tat um und verbessern damit das Leben aller in der Stadt. Der inhaltliche Fokus liegt auf den vier Kernthemen Mobilität, Stadtplanung, Kommunikation und Ressourcenschonung. Die URBAN FUTURE Global Conference versammelt dabei die besten Köpfe unserer Zeit und versteht sich als eine neutrale Plattform ohne politische Agenda. Die Konferenz wurde 2014 von Gerald Babel-Sutter gegründet und findet ab 2018 jährlich in wechselnden europäischen Städten statt. Die Teilnehmerzahl hat sich seit 2014 bereits verdreifacht. Erstmalig tritt die Stadt Wien als Hosting City der UFGC auf: Von 28. Februar bis 2. März 2018 werden rund 3.000 TeilnehmerInnen aus 50 Ländern und über 400 Städten im Exhibition & Congress Center der Messe Wien erwartet.
Vordenker in Nordeuropa
Am weitesten vorangeschritten ist die Entwicklung autofreier Ballungszentren im Norden Europas. Dort gibt es das vereinzelt mittlerweile schon seit einem Jahrzehnt. Oslo schafft derzeit eine Zone in der Stadt, die Raum für ein Stadtleben bietet, wo Fußgänger und Radfahrer Vorrang vor Autos haben. Stockholm feiert bereits den 10. Jahrestag der Congestion Charge. Spannend an der Geschichte Stockholms ist vor allem die siebenmonatige Testphase. Diese hat die Einstellung der Bevölkerung gegenüber der City-Maut vollkommen auf den Kopf gestellt. Vor der Testphase waren 80% gegen eine fixe Einführung, nach der Testphase stimmten 53% dafür, und jetzt - zehn Jahre danach - befürworten über 65% der Bevölkerung die City-Maut.
Auch Wien gibt Gas
In Wien sind wir von "autofrei" zwar noch sehr weit entfernt, aber immerhin gibt es im Wiener Verkehrskonzept Zielsetzungen, den Anteil des Individualverkehrs weiter zu reduzieren. Angelika Winkler, stv. Leiterin der MA 18, äußerte sich vor Kurzem zum Wiener Verkehrskonzept. Ziel sei es, den Individualverkehr von 27 auf 20 % zu senken. Flächen sollen für Fußgänger und Radfahrer zurückgewonnen werden. Rund 65 Prozent der Flächen in der Stadt gehören dem Auto, also Parkplätze und Straßen. Gleichzeitig legen die Wienerinnen und Wiener nur rund 27 Prozent der Wege mit dem Auto zurück. Ein Wert, der seit einigen Jahren stabil ist. "Wenn man bedenkt, dass ein privates Auto circa 98 Prozent seiner Zeit herumsteht, ohne gefahren zu werden, ist es ein Thema, wie man den Raum effizienter nutzen kann", sagte Angelika Winkler von der zuständigen MA 18. Die Wiener sind hauptsächlich öffentlich unterwegs: 39 Prozent der Wege werden mit den "Öffis" zurückgelegt, 27 Prozent zu Fuß und sieben Prozent mit dem Rad. Das besagt der Modal Split der Stadt. 770.000 Jahreskarten stehen laut Winkler 680.000 Autos gegenüber. Bis 2025 will die Rathauskoalition den Anteil der Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, auf 20 Prozent reduzieren.