Kaum noch Preise unter 5.000 Euro pro Quadratmeter
von Gerhard Rodler
Noch segelt der frei finanzierte Wohnbausektor in Wien auf Rekordkurs. Laut der brandaktuellen Studie "Neubau Projekte Eigentums- und Vorsorgewohnungen in Wien 2019" von Standort + Markt und Bulwiengesa sind aktuell 461 Neubauprojekte und rund 25.400 Eigentums- oder Vorsorgewohnungen in Wien in Arbeit. Die höchste Bautätigkeit gibt es dabei in den Wiener Außenbezirken Donaustadt (22.), Floridsdorf (21.) und Liesing (23.). Das liegt wohl auch an den Grundstückspreisen, die hier noch vergleichsweise moderat sind. Insgesamt aber steigen die Eigentumspreise deutlich - in den zurückliegenden fünf Jahren um rund 17 Pozent auf aktuell 5.340 Euro/Quadratmeter Schnitt.
In nur noch sieben der 23 Wiener Bezirke liegt der momentane Durchschnittspreis unter 5.000 Euro/qm. Als Folge davon boomen vor allem kleine Wohnungsgrößen, mit möglichst effizienten Grundrissen.
Aufgrund der ausgeprägten innerstädtischen Strukturen und der äußerst geringen Flächenverfügbarkeit werden innerhalb des Wiener Gürtels vornehmlich Bauvorhaben der gehobenen Kategorie bzw. im Luxussegment errichtet.
"Zwar ist der Durchschnittspreis pro qm Wohnfläche im Vergleich zum Vorjahr nur minimal angestiegen, allerdings wurden in einigen Wiener Bezirken signifikante Preissteigerungen festgestellt. Erstmals wurde in allen Gemeindebezirken ein durchschnittlicher Kaufpreis von über 4.000 Euro/qm ermittelt", erklärt Roman Schwarzenecker, der die Untersuchung federführend bei Standort + Markt leitet.
Die höchsten Durchschnittspreise werden in den bevorzugten Wohnlagen Innere Stadt (1.), Josefstadt (8.), Döbling (19.), Neubau (7.) und Alsergrund (9.) aufgerufen. Dagegen werden die niedrigsten Kaufpreise in Simmering (11.), Liesing (23.), Floridsdorf (21.), Rudolfsheim-Fünfhaus (15.) und Favoriten (10.) erzielt. "Die Angebotsverknappung in Kombination mit gestiegenen Grundstücks- und Baukosten sowie strengeren Auflagen für energieeffiziente und barrierefreie Wohneinheiten sorgten in den vergangenen Jahren für einen sukzessiven Anstieg der Kaufpreise in der österreichischen Hauptstadt. Somit zählt Wien aktuell zu den hochpreisigsten Wohnstandorten im deutschsprachigen Raum", fasst Schwarzenecker zusammen.
Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich, dass die Bauträger weiterhin kleinere Wohnungen mit effektiver Raumaufteilung anbieten, was sich in einer leicht gesunkenen durchschnittlichen Wohnungsgröße von 73 qm abbildet. Dazu erklärt Bulwiengesa-Vorstand Voßkamp: "Wir beobachten seit Jahren, dass die Bauträger in Wien kleinere Wohneinheiten bauen, um trotz der steigenden Baukosten leistbare Wohnungen mit effizienten Grundrisskonfigurationen anzubieten."
Nach Redevco und EHL kommt Recondo. Wie der immoflash bereits Anfang August exklusiv mitgeteilt hatte, ist der langjährige EHL-Retailspezialist Jörg Bitzer unter die Unternehmer gegangen und hat als geschäftsführender Gesellschafter bei der Recondo Retail Real Estate GmbH seit 1. September nun offiziell begonnen. Das Unternehmen ist international ausgerichtet und betreibt derzeit Büros in Wien, Amsterdam und Hamburg.
"Wir freuen uns, mit Jörg Bitzer einen ausgewiesenen internationalen Experten der Einzelhandelsimmobilienlandschaft für die Geschäftsführung der Recondo gewonnen zu haben" erklärt Gründer und Miteigentümer, Johan Peters, der mit Recondo derzeit Unternehmen wie u.a. Hema, Shoepassion, Swiss Sense oder den kürzlich eröffneten Cheese & More in den vergangenen Jahren nach Österreich gebracht hat.
"Wir werden auch weiterhin unseren Fokus darauf setzen, neuen und innovativen Einzelhandelsunternehmen über unsere Standorte in Wien, Hamburg und Amsterdam neue Märkte näher zu bringen", so Bitzer.
Das Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen TPA hat in Polen „Moore Stephens Central Audit“ übernommen. Durch diesen Zusammenschluss vergrößert sich das polnische Experten-Team von TPA auf 270 Mitarbeiter.
Durch die Übernahme von Moore Stephens Central Audit im September gehört TPA zu den größten Beratungsunternehmen in Polen. Klaus Bauer-Mitterlehner, TPA Partner, der die internationale Expansionsstrategie des Unternehmens verantwortet: „Unser Team in Warschau wird mit 60 zusätzlichen Top-Experten bereichert. Damit bauen wir unsere Führungsposition in Polen weiter aus. Der Zusammenschluss ist ein wichtiger, weiterer Schritt in die richtige Richtung.“ TPA Polen bietet seit 15 Jahren an seinen Standorten Warschau, Posen und Kattowitz erstklassiges Service in den Bereichen Steuer- und Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung. Das Team in Polen besteht aktuell aus 14 Partnern und über 270 Mitarbeitern.
TPA feiert 2019 übrigens 40. Jubiläum und ist eines der führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen in Österreich. Das Angebot umfasst Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung. 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in 14 österreichischen Niederlassungen in Graz, Hermagor, Innsbruck, Klagenfurt, Krems, Langenlois, Lilienfeld, Linz, Schrems, St.Pölten, Telfs, Villach, Wien und Zwettl beschäftigt. Die TPA Gruppe ist - mit rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - neben Österreich in elf weiteren Ländern in Mittel- und Südosteuropa tätig: Albanien, Bulgarien, Kroatien, Montenegro, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.
Die S+B Gruppe ist seit heute, Dienstag, mittag neuer Besitzer des perfekt gelegenen Panorama-Hotels, im Herzen des Prager Central Business District (CBD), einer der wichtigsten Businessdestinationen der Stadt mit optimaler Verkehrsanbindung, perfekter Infrastruktur und exzellenter Sichtbarkeit.
Mit 441 Zimmern, einem Konferenzbereich, Geschäften, einem Restaurant, Fitness und Spa, 300 Parkplätzen in einem separaten Gebäude und einem großen Busparkplatz im Freien ist das Panorama Hotel in Prag 4 der ideale Ort für Business und Entspannung. Auf einem 16.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen hochwertigen Bürogebäuden neben dem bekannten Einkaufszentrum Arkády Pankrác, direkt an der U-Bahnstation Pankrác gelegen, beherbergt das Hotel viele Geschäftskunden, zieht aber auch viele Touristen an, da es als idealer Ausgangspunkt für die Entdeckung Prags dienen kann. In der Vergangenheit begrüßte der Hotelbetreiber Corinthia rund 200.000 Gäste pro Jahr und das engagierte Hotelteam wird die Anlage auch in Zukunft leiten und seine Gäste mit großer Sorgfalt verwöhnen.
Seit 1988 entwickelt die S+B Gruppe AG Büro-, Einzelhandels- und Wohngebäude in ganz Prag und ist seit einiger Zeit auch in unmittelbarer Nähe des Panorama-Hotels aktiv, mit Planung, Errichtung, Vermietung und Verkauf der benachbarten Bürogebäude Trimiran und Element. Die Akquisition des Panorama Hotels ergänzt diese bereits bestehenden Entwicklungen, darunter auch das Cubex Center, ein Konferenz- und Ausstellungszentrum mit einer Kapazität von 1.700 Personen.
Franz Paul Bauer, Aktionär und Mitglied des Vorstands der S+B Gruppe, freut sich über die jüngste Übernahme und betont die erfolgreiche Kooperation mit dem Verkäufer: "Wir schätzen die gute Zusammenarbeit mit der Corinthia-Gruppe und ihrem stellvertretenden Geschäftsführer Keyth Pisani sehr. Es ist für uns eine absolute Ehre, dieses markante traditionsreiche Gebäude zu erwerben. Wir werden unser Bestes tun, um das gesamte Gebiet in dieser Top-Lage aufzuwerten und dieses konstant ausgebuchte Hotel und seine Umgebung fit für die Zukunft zu machen."
Corinthia wird das Panorama Hotel weiterhin auf White-Label-Basis mit den gleichen Standards wie bisher betreiben. Für die Zukunft will S + B in die Anlage kräftig investieren.
Eine Karriere in der Immobilienbranche zahlt sich aus. Nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, wie eine aktuelle Umfrage der Personal- und Managementberatung Kienbaum und des Zentralen Immobilien Ausschuss ( ZIA ) zeigt. Demnach liegt das Gehalt der unteren Führungsebene bei durchschnittlich 103.300 Euro. „Der Vergütungsvergleich bietet einen umfassenden Überblick über die Gehaltshöhe von etwa 90 Führungs- und Fachfunktionen in der Immobilienbranche. Uns als ZIA freut die starke Beteiligung wichtiger Unternehmen der Branche. Es zeigt sich, dass auch die unteren Leitungsebenen, die sich gerade an Berufseinsteiger richtet, bereits eine attraktive Vergütung bietet“, so Wolfgang Schäfers, Vorsitzender des ZIA-Ausschuss Human Resources.
Allerdings ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen dem Leitungsbereich und den Spezialisten innerhalb der Branche. Während die Leiter des Asset Management durchschnittlich 127.400 Euro und Leiter im Bereich Finanzen & Rechnungswesen 131.400 Euro verdienen, liegen Projektentwickler, Projektmanager und Projektleiter mit 64.800 Euro und Bauleiter mit 67.100 Euro bei der Hälfte dieser Gehälter.
Da die Immobilienbranche auf intensiver Suche nach qualifiziertem Personal ist, setze man auch auf zusätzliche Leistungen neben der Vergütung. So gibt es Firmenwagenregelungen auf Leiterebene für 88 Prozent der Mitarbeiter, auf Spezialistenebene für 56 Prozent. Auch bei Altersvorsorgeregelungen gibt es Zusatzleistungen für Leiter (bei 82 Prozent) und Spezialisten (bei 71 Prozent)im Rahmen ihrer Arbeitsverträge. „Der Immobiliensektor steht mit anderen Branchen in einem harten Wettbewerb um die besten Köpfe - das haben die Unternehmen verstanden und setzen neben variabler Vergütung verstärkt auf attraktive Rahmenbedingungen. Die an der Studie beteiligten Unternehmen haben sich zudem mit vielfach vorhandenen Regelungen zur flexiblen Arbeitszeit bereits auf geänderte Ansprüche und Bedürfnisse von Familien eingestellt“, so Schäfers.
Markt in Paris drei Mal so groß wie deutsche Big-8
von Charles Steiner
Für die Vonovia wird der französische Markt immer interessanter. Der deutsche Wohnimmobilienkonzern und Buwog-Mutter sieht vor allem in der Metropolregion wesentlich höhere Wachstumschancen als etwa in Deutschland und Österreich. Bei einem Gespräch der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf gestern Abend erklärte CEO Rolf Buch, dass es auf dem europäischen Kontinent eine Region gäbe, die heraussticht - „das ist Paris und Umgebung“. Dort sei der Markt dreimal so groß wie die acht größten deutschen Städte zusammen. Für den Eintritt in den Markt sei allerdings eine Gesetzesänderung notwendig, Buch rechnet damit, dass diese über kurz oder lang auch kommen werde. Derzeit fielen nämlich großvolumige Wohnbauentwicklungen, auf die die Vonovia spezialisiert ist, in Frankreich grundsätzlich in die Gemeinnützigkeit, wie eine immoflash-Anfrage ergeben hatte. Einen Fuß in der Angel hat die Vonovia in Frankreich bereits - wie der immoflash vor zwei Jahren berichtete, hatte der Konzern einen Partnerschaftsvertrag mit der französischen Groupe SNI unterzeichnet. Darin sind beide Unternehmen übereingekommen, ihr „jeweiliges Know-how und Marktwissen zusammenzuführen und gemeinsame Wachstums- und Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren“, hieß es damals. Dieser Vertrag ist auf immoflash-Anfrage nach wie vor aufrecht.
Überdies sieht Buch, wie er gestern Abend sagte, durchaus Chancen für weitere Zukäufe. Es gäbe kein Gesetz, das sagt, mehr als 400.000 Wohnungen zu haben, so der Manager. Die Vonovia verweist - auch durch den Zukauf von Buwog, Conwert und der schwedischen Victoria Park - auf 400.000 Wohneinheiten, 350.000 davon entfallen auf Deutschland, der Rest auf Österreich und Schweden. Allerdings seien die Preise in Deutschland mittlerweile zu hoch, der schwedische Markt erscheine attraktiver.
Auf den geplanten Mietendeckel in Berlin angesprochen, ließ Buch offen, ob er dagegen klagen wird. Das Berliner Portfolio umfasst nur ein Zehntel des Vonovia-Pakets, weswegen die Auswirkungen überschaubar seien. Generell hält er von diesem Gesetzesvorschlag nichts. Ein Mietenstopp, so Buch, wäre so, wie wenn man bei einem Mangel an Brot den Brotpreis reduziere. Für sozial Schwache würde die Deckelung gar nichts bringen. Grundproblem in Berlin sei zu wenig Wohnraum, dabei gäbe es genügend Flächen, sie zu bebauen.
Die VPH-Wien Group hat wieder zugeschlagen und ein Grundstück in Pötzleinsdorf im 18. Wiener Gemeindebezirk erworben. Der ursprüngliche Weinbauerort hat sich laut dem Immobilienentwickler zum „Geheimtipp“ für Toplagen entwickelt und sei „inzwischen zum Inbegriff einer ruhigen und gepflegten Wohngegend geworden“.
Das Grundstück hat eine Gesamtgröße von 3.281 m². Unter Nutzung des vorhandenen, in Ziegelmassivbauweise errichteten Gebäudes, sei eine Erweiterung durch Neubau auf ca. 750 m² Wohnnutzfläche möglich, so die VPH-Wien Group. Durch die leicht südlich ausgerichtete Hanglage könnten auch belichtete Erweiterungszonen für Personal, SPA, Indoorpool, Garage etc. von weiteren 600 m² Nutzfläche gewonnen werden.
Der weltweit größte Chemiekonzern BASF arbeitet künftig mit dem Startup Framence an einer Software zur Erstellung von fotorealistischen, digitalen Zwillingen von Gebäuden und Anlagen. Framence hat als deutsches Startup eine Methode zur Digitalisierung von Gebäuden und Anlagen entwickelt. Die Technologie kann mit einfachen Panoramabildern, fotorealistische digitale Zwillinge und 3D-Modelle von Gebäuden und Anlagen erstellen. BASF testet nun die Implementierung der Framence-Technologie im Bereich Gebäudedigitalisierung.
Die Vereinbarung sieht eine gemeinsame Entwicklung einer Technologie zur Visualisierung und Dokumentation relevanter Assets auf Basis von Fotopanoramen. Damit sollen die Prozesse im Bereich Gebäudemanagement verbessert werden.
Dank eines Softwareverfahrens verhalten sich die aufgenommenen Panoramabilder wie echte 3D-Modelle. Die ersten Tests für die Integration der Fotopanoramen in bestehenden Grundrissen sei laut BASF bereits äußerst positiv verlaufen. Beide Parteien wollen nun prüfen, inwieweit und in welchen Bereichen sich diese Technologie in Zukunft zielführend und wirtschaftlich im Bereich Gebäudemanagement einsetzen lässt.
Zilling, Telker und Vogt als neue Geschäftsführung
von Stefan Posch
Geschäftsführer Mario Sander hat die Deutschen Logistik Holding (DLH), eine Tochtergesellschaft der Real Estate Sparte der Zech Group, verlassen, wie das Unternehmen mitteilt. Seine Geschäftsführungsmandate wurden an Felix Zilling, Christoph Telker sowie Christian Vogt (Foto) übergeben. Dies sei aus eigenen Wunsch sowie im besten Einvernehmen mit der Zech Group Geschäftsführung erfolgt.
In der neuen Struktur führen Felix Zilling sowie Christoph Telker die DLH in Deutschland und Christian Vogt die DLH Austria in Österreich. Die Geschäftsführungen berichten weiterhin direkt an den Vorstand der Deutschen Immobilien Holding (DIH), Herrn Rainer Eichholz.
„Wir danken Herrn Sander für seine hervorragende Arbeit und wünschen ihm beruflich wie privat alles Gute. Gleichzeitig freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit den drei neuen Geschäftsführern, die bereits bei der DLH in Verantwortung standen und nun die Entwicklung der DLH weiter vorantreiben werden. Dafür wünschen wir Felix Zilling, Christoph Telker und Christian Vogt viel Erfolg,“ erläutert Rainer Eichholz, DIH AG Vorstand und Geschäftsführer der Zech Group die Personalien.
Nach 14 Monaten Bauzeit hat die VI-Engineers nun ihr Wohnprojekt „Stammersplatzl“ in Wien Floridsdorf fertiggestellt. Die ersten der 45 Mietwohnungen in dem Niedrigenergie-Wohnhaus seien soeben an die Mieter übergeben worden, heißt es vonseiten des Projektentwicklers. VI-Engineers-Geschäftsführer Horst Lukaseder betonte bei der Wohnungsübergabe die Hybrid-Holzbauweise des vierstöckigen Gebäudes und die Lage: „Das moderne Wohnhaus, das in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Pumar entstand, liegt am Rande der Stammersdorfer Weinberge - eine Lage, wo Stadtflair und Dorfcharme zusammenfließen.“ Die Mietwohnungen sind zwischen 38 und 78 m² groß und verfügen allesamt über Freiflächen wie Loggia, Balkon oder Terrasse. Der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai bezeichnete das Projekt nicht nur als architektonische Bereicherung, sondern zeige, dass auch noch leistbarer Wohnraum in Wien gebaut werden könne.
Kaum noch Preise unter 5.000 Euro pro Quadratmeter
von Gerhard Rodler
Noch segelt der frei finanzierte Wohnbausektor in Wien auf Rekordkurs. Laut der brandaktuellen Studie "Neubau Projekte Eigentums- und Vorsorgewohnungen in Wien 2019" von Standort + Markt und Bulwiengesa sind aktuell 461 Neubauprojekte und rund 25.400 Eigentums- oder Vorsorgewohnungen in Wien in Arbeit. Die höchste Bautätigkeit gibt es dabei in den Wiener Außenbezirken Donaustadt (22.), Floridsdorf (21.) und Liesing (23.). Das liegt wohl auch an den Grundstückspreisen, die hier noch vergleichsweise moderat sind. Insgesamt aber steigen die Eigentumspreise deutlich - in den zurückliegenden fünf Jahren um rund 17 Pozent auf aktuell 5.340 Euro/Quadratmeter Schnitt.
In nur noch sieben der 23 Wiener Bezirke liegt der momentane Durchschnittspreis unter 5.000 Euro/qm. Als Folge davon boomen vor allem kleine Wohnungsgrößen, mit möglichst effizienten Grundrissen.
Aufgrund der ausgeprägten innerstädtischen Strukturen und der äußerst geringen Flächenverfügbarkeit werden innerhalb des Wiener Gürtels vornehmlich Bauvorhaben der gehobenen Kategorie bzw. im Luxussegment errichtet.
"Zwar ist der Durchschnittspreis pro qm Wohnfläche im Vergleich zum Vorjahr nur minimal angestiegen, allerdings wurden in einigen Wiener Bezirken signifikante Preissteigerungen festgestellt. Erstmals wurde in allen Gemeindebezirken ein durchschnittlicher Kaufpreis von über 4.000 Euro/qm ermittelt", erklärt Roman Schwarzenecker, der die Untersuchung federführend bei Standort + Markt leitet.
Die höchsten Durchschnittspreise werden in den bevorzugten Wohnlagen Innere Stadt (1.), Josefstadt (8.), Döbling (19.), Neubau (7.) und Alsergrund (9.) aufgerufen. Dagegen werden die niedrigsten Kaufpreise in Simmering (11.), Liesing (23.), Floridsdorf (21.), Rudolfsheim-Fünfhaus (15.) und Favoriten (10.) erzielt. "Die Angebotsverknappung in Kombination mit gestiegenen Grundstücks- und Baukosten sowie strengeren Auflagen für energieeffiziente und barrierefreie Wohneinheiten sorgten in den vergangenen Jahren für einen sukzessiven Anstieg der Kaufpreise in der österreichischen Hauptstadt. Somit zählt Wien aktuell zu den hochpreisigsten Wohnstandorten im deutschsprachigen Raum", fasst Schwarzenecker zusammen.
Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich, dass die Bauträger weiterhin kleinere Wohnungen mit effektiver Raumaufteilung anbieten, was sich in einer leicht gesunkenen durchschnittlichen Wohnungsgröße von 73 qm abbildet. Dazu erklärt Bulwiengesa-Vorstand Voßkamp: "Wir beobachten seit Jahren, dass die Bauträger in Wien kleinere Wohneinheiten bauen, um trotz der steigenden Baukosten leistbare Wohnungen mit effizienten Grundrisskonfigurationen anzubieten."
Aktuell Büros in Wien, Hamburg und Amsterdam
Bitzer dockt bei Recondo an
von Gerhard Rodler
Nach Redevco und EHL kommt Recondo. Wie der immoflash bereits Anfang August exklusiv mitgeteilt hatte, ist der langjährige EHL-Retailspezialist Jörg Bitzer unter die Unternehmer gegangen und hat als geschäftsführender Gesellschafter bei der Recondo Retail Real Estate GmbH seit 1. September nun offiziell begonnen. Das Unternehmen ist international ausgerichtet und betreibt derzeit Büros in Wien, Amsterdam und Hamburg.
"Wir freuen uns, mit Jörg Bitzer einen ausgewiesenen internationalen Experten der Einzelhandelsimmobilienlandschaft für die Geschäftsführung der Recondo gewonnen zu haben" erklärt Gründer und Miteigentümer, Johan Peters, der mit Recondo derzeit Unternehmen wie u.a. Hema, Shoepassion, Swiss Sense oder den kürzlich eröffneten Cheese & More in den vergangenen Jahren nach Österreich gebracht hat.
"Wir werden auch weiterhin unseren Fokus darauf setzen, neuen und innovativen Einzelhandelsunternehmen über unsere Standorte in Wien, Hamburg und Amsterdam neue Märkte näher zu bringen", so Bitzer.
Das Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen TPA hat in Polen „Moore Stephens Central Audit“ übernommen. Durch diesen Zusammenschluss vergrößert sich das polnische Experten-Team von TPA auf 270 Mitarbeiter.
Durch die Übernahme von Moore Stephens Central Audit im September gehört TPA zu den größten Beratungsunternehmen in Polen. Klaus Bauer-Mitterlehner, TPA Partner, der die internationale Expansionsstrategie des Unternehmens verantwortet: „Unser Team in Warschau wird mit 60 zusätzlichen Top-Experten bereichert. Damit bauen wir unsere Führungsposition in Polen weiter aus. Der Zusammenschluss ist ein wichtiger, weiterer Schritt in die richtige Richtung.“ TPA Polen bietet seit 15 Jahren an seinen Standorten Warschau, Posen und Kattowitz erstklassiges Service in den Bereichen Steuer- und Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung. Das Team in Polen besteht aktuell aus 14 Partnern und über 270 Mitarbeitern.
TPA feiert 2019 übrigens 40. Jubiläum und ist eines der führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen in Österreich. Das Angebot umfasst Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung. 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in 14 österreichischen Niederlassungen in Graz, Hermagor, Innsbruck, Klagenfurt, Krems, Langenlois, Lilienfeld, Linz, Schrems, St.Pölten, Telfs, Villach, Wien und Zwettl beschäftigt. Die TPA Gruppe ist - mit rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - neben Österreich in elf weiteren Ländern in Mittel- und Südosteuropa tätig: Albanien, Bulgarien, Kroatien, Montenegro, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.
Neue Zukunft für das Panorama Hotel
S+B-Gruppe mit neuem Hotel in Prag
von Gerhard Rodler
Die S+B Gruppe ist seit heute, Dienstag, mittag neuer Besitzer des perfekt gelegenen Panorama-Hotels, im Herzen des Prager Central Business District (CBD), einer der wichtigsten Businessdestinationen der Stadt mit optimaler Verkehrsanbindung, perfekter Infrastruktur und exzellenter Sichtbarkeit.
Mit 441 Zimmern, einem Konferenzbereich, Geschäften, einem Restaurant, Fitness und Spa, 300 Parkplätzen in einem separaten Gebäude und einem großen Busparkplatz im Freien ist das Panorama Hotel in Prag 4 der ideale Ort für Business und Entspannung. Auf einem 16.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen hochwertigen Bürogebäuden neben dem bekannten Einkaufszentrum Arkády Pankrác, direkt an der U-Bahnstation Pankrác gelegen, beherbergt das Hotel viele Geschäftskunden, zieht aber auch viele Touristen an, da es als idealer Ausgangspunkt für die Entdeckung Prags dienen kann. In der Vergangenheit begrüßte der Hotelbetreiber Corinthia rund 200.000 Gäste pro Jahr und das engagierte Hotelteam wird die Anlage auch in Zukunft leiten und seine Gäste mit großer Sorgfalt verwöhnen.
Seit 1988 entwickelt die S+B Gruppe AG Büro-, Einzelhandels- und Wohngebäude in ganz Prag und ist seit einiger Zeit auch in unmittelbarer Nähe des Panorama-Hotels aktiv, mit Planung, Errichtung, Vermietung und Verkauf der benachbarten Bürogebäude Trimiran und Element. Die Akquisition des Panorama Hotels ergänzt diese bereits bestehenden Entwicklungen, darunter auch das Cubex Center, ein Konferenz- und Ausstellungszentrum mit einer Kapazität von 1.700 Personen.
Franz Paul Bauer, Aktionär und Mitglied des Vorstands der S+B Gruppe, freut sich über die jüngste Übernahme und betont die erfolgreiche Kooperation mit dem Verkäufer: "Wir schätzen die gute Zusammenarbeit mit der Corinthia-Gruppe und ihrem stellvertretenden Geschäftsführer Keyth Pisani sehr. Es ist für uns eine absolute Ehre, dieses markante traditionsreiche Gebäude zu erwerben. Wir werden unser Bestes tun, um das gesamte Gebiet in dieser Top-Lage aufzuwerten und dieses konstant ausgebuchte Hotel und seine Umgebung fit für die Zukunft zu machen."
Corinthia wird das Panorama Hotel weiterhin auf White-Label-Basis mit den gleichen Standards wie bisher betreiben. Für die Zukunft will S + B in die Anlage kräftig investieren.
Gehaltsumfrage in Deutschland
Immo-Branche als attraktiver Arbeitgeber
von Stefan Posch
Eine Karriere in der Immobilienbranche zahlt sich aus. Nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, wie eine aktuelle Umfrage der Personal- und Managementberatung Kienbaum und des Zentralen Immobilien Ausschuss ( ZIA ) zeigt. Demnach liegt das Gehalt der unteren Führungsebene bei durchschnittlich 103.300 Euro. „Der Vergütungsvergleich bietet einen umfassenden Überblick über die Gehaltshöhe von etwa 90 Führungs- und Fachfunktionen in der Immobilienbranche. Uns als ZIA freut die starke Beteiligung wichtiger Unternehmen der Branche. Es zeigt sich, dass auch die unteren Leitungsebenen, die sich gerade an Berufseinsteiger richtet, bereits eine attraktive Vergütung bietet“, so Wolfgang Schäfers, Vorsitzender des ZIA-Ausschuss Human Resources.
Allerdings ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen dem Leitungsbereich und den Spezialisten innerhalb der Branche. Während die Leiter des Asset Management durchschnittlich 127.400 Euro und Leiter im Bereich Finanzen & Rechnungswesen 131.400 Euro verdienen, liegen Projektentwickler, Projektmanager und Projektleiter mit 64.800 Euro und Bauleiter mit 67.100 Euro bei der Hälfte dieser Gehälter.
Da die Immobilienbranche auf intensiver Suche nach qualifiziertem Personal ist, setze man auch auf zusätzliche Leistungen neben der Vergütung. So gibt es Firmenwagenregelungen auf Leiterebene für 88 Prozent der Mitarbeiter, auf Spezialistenebene für 56 Prozent. Auch bei Altersvorsorgeregelungen gibt es Zusatzleistungen für Leiter (bei 82 Prozent) und Spezialisten (bei 71 Prozent)im Rahmen ihrer Arbeitsverträge. „Der Immobiliensektor steht mit anderen Branchen in einem harten Wettbewerb um die besten Köpfe - das haben die Unternehmen verstanden und setzen neben variabler Vergütung verstärkt auf attraktive Rahmenbedingungen. Die an der Studie beteiligten Unternehmen haben sich zudem mit vielfach vorhandenen Regelungen zur flexiblen Arbeitszeit bereits auf geänderte Ansprüche und Bedürfnisse von Familien eingestellt“, so Schäfers.
Markt in Paris drei Mal so groß wie deutsche Big-8
Vonovia schielt nach Frankreich
von Charles Steiner
Für die Vonovia wird der französische Markt immer interessanter. Der deutsche Wohnimmobilienkonzern und Buwog-Mutter sieht vor allem in der Metropolregion wesentlich höhere Wachstumschancen als etwa in Deutschland und Österreich. Bei einem Gespräch der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf gestern Abend erklärte CEO Rolf Buch, dass es auf dem europäischen Kontinent eine Region gäbe, die heraussticht - „das ist Paris und Umgebung“. Dort sei der Markt dreimal so groß wie die acht größten deutschen Städte zusammen. Für den Eintritt in den Markt sei allerdings eine Gesetzesänderung notwendig, Buch rechnet damit, dass diese über kurz oder lang auch kommen werde. Derzeit fielen nämlich großvolumige Wohnbauentwicklungen, auf die die Vonovia spezialisiert ist, in Frankreich grundsätzlich in die Gemeinnützigkeit, wie eine immoflash-Anfrage ergeben hatte. Einen Fuß in der Angel hat die Vonovia in Frankreich bereits - wie der immoflash vor zwei Jahren berichtete, hatte der Konzern einen Partnerschaftsvertrag mit der französischen Groupe SNI unterzeichnet. Darin sind beide Unternehmen übereingekommen, ihr „jeweiliges Know-how und Marktwissen zusammenzuführen und gemeinsame Wachstums- und Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren“, hieß es damals. Dieser Vertrag ist auf immoflash-Anfrage nach wie vor aufrecht.
Überdies sieht Buch, wie er gestern Abend sagte, durchaus Chancen für weitere Zukäufe. Es gäbe kein Gesetz, das sagt, mehr als 400.000 Wohnungen zu haben, so der Manager. Die Vonovia verweist - auch durch den Zukauf von Buwog, Conwert und der schwedischen Victoria Park - auf 400.000 Wohneinheiten, 350.000 davon entfallen auf Deutschland, der Rest auf Österreich und Schweden. Allerdings seien die Preise in Deutschland mittlerweile zu hoch, der schwedische Markt erscheine attraktiver.
Auf den geplanten Mietendeckel in Berlin angesprochen, ließ Buch offen, ob er dagegen klagen wird. Das Berliner Portfolio umfasst nur ein Zehntel des Vonovia-Pakets, weswegen die Auswirkungen überschaubar seien. Generell hält er von diesem Gesetzesvorschlag nichts. Ein Mietenstopp, so Buch, wäre so, wie wenn man bei einem Mangel an Brot den Brotpreis reduziere. Für sozial Schwache würde die Deckelung gar nichts bringen. Grundproblem in Berlin sei zu wenig Wohnraum, dabei gäbe es genügend Flächen, sie zu bebauen.
3.281 m² großes Gelände in Pötzleinsdorf
VPH-Wien erwirbt Grundstück in Wien
von Stefan Posch
Die VPH-Wien Group hat wieder zugeschlagen und ein Grundstück in Pötzleinsdorf im 18. Wiener Gemeindebezirk erworben. Der ursprüngliche Weinbauerort hat sich laut dem Immobilienentwickler zum „Geheimtipp“ für Toplagen entwickelt und sei „inzwischen zum Inbegriff einer ruhigen und gepflegten Wohngegend geworden“.
Das Grundstück hat eine Gesamtgröße von 3.281 m². Unter Nutzung des vorhandenen, in Ziegelmassivbauweise errichteten Gebäudes, sei eine Erweiterung durch Neubau auf ca. 750 m² Wohnnutzfläche möglich, so die VPH-Wien Group. Durch die leicht südlich ausgerichtete Hanglage könnten auch belichtete Erweiterungszonen für Personal, SPA, Indoorpool, Garage etc. von weiteren 600 m² Nutzfläche gewonnen werden.
Mit Panoramabildern, zu 3D-Modellen
BASF digitalisiert Gebäude
von Alexander Kohl
Der weltweit größte Chemiekonzern BASF arbeitet künftig mit dem Startup Framence an einer Software zur Erstellung von fotorealistischen, digitalen Zwillingen von Gebäuden und Anlagen. Framence hat als deutsches Startup eine Methode zur Digitalisierung von Gebäuden und Anlagen entwickelt. Die Technologie kann mit einfachen Panoramabildern, fotorealistische digitale Zwillinge und 3D-Modelle von Gebäuden und Anlagen erstellen. BASF testet nun die Implementierung der Framence-Technologie im Bereich Gebäudedigitalisierung.
Die Vereinbarung sieht eine gemeinsame Entwicklung einer Technologie zur Visualisierung und Dokumentation relevanter Assets auf Basis von Fotopanoramen. Damit sollen die Prozesse im Bereich Gebäudemanagement verbessert werden.
Dank eines Softwareverfahrens verhalten sich die aufgenommenen Panoramabilder wie echte 3D-Modelle. Die ersten Tests für die Integration der Fotopanoramen in bestehenden Grundrissen sei laut BASF bereits äußerst positiv verlaufen. Beide Parteien wollen nun prüfen, inwieweit und in welchen Bereichen sich diese Technologie in Zukunft zielführend und wirtschaftlich im Bereich Gebäudemanagement einsetzen lässt.
Zilling, Telker und Vogt als neue Geschäftsführung
Karriere zum Tag: Neu bei DLH
von Stefan Posch
Geschäftsführer Mario Sander hat die Deutschen Logistik Holding (DLH), eine Tochtergesellschaft der Real Estate Sparte der Zech Group, verlassen, wie das Unternehmen mitteilt. Seine Geschäftsführungsmandate wurden an Felix Zilling, Christoph Telker sowie Christian Vogt (Foto) übergeben. Dies sei aus eigenen Wunsch sowie im besten Einvernehmen mit der Zech Group Geschäftsführung erfolgt.
In der neuen Struktur führen Felix Zilling sowie Christoph Telker die DLH in Deutschland und Christian Vogt die DLH Austria in Österreich. Die Geschäftsführungen berichten weiterhin direkt an den Vorstand der Deutschen Immobilien Holding (DIH), Herrn Rainer Eichholz.
„Wir danken Herrn Sander für seine hervorragende Arbeit und wünschen ihm beruflich wie privat alles Gute. Gleichzeitig freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit den drei neuen Geschäftsführern, die bereits bei der DLH in Verantwortung standen und nun die Entwicklung der DLH weiter vorantreiben werden. Dafür wünschen wir Felix Zilling, Christoph Telker und Christian Vogt viel Erfolg,“ erläutert Rainer Eichholz, DIH AG Vorstand und Geschäftsführer der Zech Group die Personalien.
45 Mietwohnungen übergeben worden
Stammersplatzl nun fertiggestellt
von Charles Steiner
Nach 14 Monaten Bauzeit hat die VI-Engineers nun ihr Wohnprojekt „Stammersplatzl“ in Wien Floridsdorf fertiggestellt. Die ersten der 45 Mietwohnungen in dem Niedrigenergie-Wohnhaus seien soeben an die Mieter übergeben worden, heißt es vonseiten des Projektentwicklers. VI-Engineers-Geschäftsführer Horst Lukaseder betonte bei der Wohnungsübergabe die Hybrid-Holzbauweise des vierstöckigen Gebäudes und die Lage: „Das moderne Wohnhaus, das in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Pumar entstand, liegt am Rande der Stammersdorfer Weinberge - eine Lage, wo Stadtflair und Dorfcharme zusammenfließen.“ Die Mietwohnungen sind zwischen 38 und 78 m² groß und verfügen allesamt über Freiflächen wie Loggia, Balkon oder Terrasse. Der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai bezeichnete das Projekt nicht nur als architektonische Bereicherung, sondern zeige, dass auch noch leistbarer Wohnraum in Wien gebaut werden könne.
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Schöne neue Proptech-Welt
Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.
Der Handel ist im Wandel. Und zwar so rasch und radikal wie noch nie - und das hat nicht nur mit Online zu tun. Die diesjährige Mapic war daher vor allem der Sinnsuche gewidmet.
Es ist ein wenig wie bei der Maus im Angesicht der Schlange. Es ist klar, dass es jetzt um das blanke Überleben geht, aber irgendwie fehlt die rettende Idee, ob, wohin und wie man sich dazu bewegen soll.Noch nie zuvor war die Mapic so sehr von Unsicherheiten über die Zukunft geprägt wie in dieser Novemberwoche. Die - im Vergleich zu 2007 schon deutlich bescheideneren - Events und Dinners einzelner Aussteller und der berufsbedingt zur Schau gestellte Optimismus für die eigenen Projekte können indessen den kritischen Beobachter nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Retailimmobilienbranche den Weg für die Zukunft noch nicht wirklich entdeckt hat. Mehr als 8.500 Delegierte aus 80 Ländern, davon 2.100 Einzelhändler, 2.500 Entwickler und 1.000 Investoren, waren in diesem Jahr auf der Mapic präsent.Für viele davon war es vor allem auch eine Suche nach neuen Wegen.
Mieter wechseln öfter
"Anbieter von Einzelhandelsflächen müssen in den nächsten zehn Jahren mit so vielen Mieterwechseln rechnen wie selten zuvor", prognostiziert Jörg Bitzer, Leiter des Bereichs Einzelhandelsimmobilien bei EHL Immobilien. "Einerseits werden insbesondere in Mitteleuropa zahlreiche traditionelle Großmieter aus den Bereichen Textil, Schuhe und Elektronik oder auch Banken Flächen reduzieren, andererseits drängt eine Vielzahl von neuen, oftmals allerdings auch kleineren Konzepten auf den Markt, die für gut gemanagte Standorte eine enorme Chance darstellen. Es wird also längerfristig weniger Flächennachfrage geben und wir werden ganz andere Shops und Dienstleister sehen als heute."
Big Data im Kommen
Indessen hat der Innovationsmarkt erwartungsgemäß auch keine umwerfenden Neuheiten gebracht: Big Data und Einsatzmöglichkeiten für künstliche Intelligenz waren hier wohl die interessantesten Hauptthemen. Und natürlich neue Unterhaltungsideen und Gastrokonzepte, mit denen dem wachsenden Online-Handel etwas entgegengesetzt werden soll. Die zweite große Veränderung ist ebenfalls dem Trend zum erlebnisorientierten Einkauf geschuldet: die starke Ausweitung von Entertainmentangeboten. Virtual-Reality-Erlebnisse in 3D-Shows, Gaming Areas, aufwendige Kindererlebnisbereiche oder auch bis zu mehrere Tausend Quadratmeter große Sportbereiche - z.B. Trampolinparks - sind nur einige der neuen Entertainmentangebote, die auf der MAPIC auf enormes Interesse stießen. "Die Vielzahl der Show- und Mitmachangebote wird dazu führen, dass die Verweildauer im Einkaufszentrum der Zukunft deutlich zunehmen wird", so Bitzer. Freilich ist es Jammern auf hohem Niveau, was hier betrieben wird. Im zurückliegenden Jahrzehnt ist die Retail-Verkaufsfläche um zwölf Prozent gestiegen - und zwar durchschnittlich pro Jahr! Flächentreiber dabei waren - und sind es auch weiterhin - vor allem China und Indien. Auf diese beiden Märkte setzen die weltweit aktiven 150 Top- marken in der Retailszene auch ihre Hauptanstrengungen. "China ist ein besonders vielversprechender Markt für Outlets", sagt Lois Lu Yi, VP von Beijing Capital Grand, einer in Hong Kong angesiedelten Investment Holding Gesellschaft, die auch selbst entwickelt. "Die gesamte Outletfläche in China wächst pro Jahr um derzeit 34 Prozent. Bei Kaufhäusern liegt das Wachstum bei 8 Prozent, bei Shopping Malls bei 29 Prozent." Aber auch in Europa gibt es Aktivitäten. Hier sollen vor allem (neue) Gastronomiekonzepte schrumpfende Handelsflächen kompensieren. Folgerichtig hat Mapic-Chefin Nathalie Depetro auch für nächstes Jahr eine neue Veranstaltung, die Mapic Essen & Trinken in Mailand, angekündigt. Neue Technologien im Einzelhandel gehen aber noch weit über Online-Handel und Big Data hinaus. Durch Automatisierung und Roboter wird sich die Zahl der Jobs im Einzelhandel bis 2030 ändern. Einige automatisierte Prozesse werden menschliche Arbeitskräfte ersetzen. Das "Internet der Dinge" wird laut einer CBRE-Studie zur Normalität. Durch die voranschreitende Integration von Milliarden an Erkennungszeichen und Markierungen erhalten Einzelhändler mehr und mehr Informationen über die Kaufschemata von Kunden. Retailer können so das Kaufverhalten und die Bedürfnisse der Kunden bereits antizipieren und Lagerbestände sowie Auslieferung entsprechend effizienter gestalten. Dank intelligenter Gerätetechnologie - wie Smartphones - können Verbraucher buchstäblich überall und zu jeder Zeit kaufen, was sie sehen. Eine einfache Echtzeit- Bilderkennungs-Analyse macht alles "kaufbar" - von jeder Quelle. Und: Stores werden zu Showrooms und fungieren als Markenbotschafter, die sich auf Markenerlebnisse konzentrieren. Shopping bedeutet Markenerlebnis, in das man eintaucht und bei dem man die Bindung mit der Marke intensiviert. Der Konsument des Jahres 2030 hat immer noch den Wunsch, einen Store zu besuchen. Die Konsumenten wünschen sich neue Erfahrungen. Einzelhändler werden diese Gelegenheit ergreifen und Erlebnisse mit mehr Interaktion und Lerneffekten für Konsumenten kreieren. Freilich, das bedeutet auch mehr Arbeit für das Centermanagement. Bitzer: "Das Centermanagement wird so komplex wie nie zuvor sein. Technische Neuerungen sind zu implementieren, bauliche Veränderungen vorzunehmen, und statt mit wenigen Expansionsmanagern einiger globaler Einzelhandelskonzerne zu reden, muss man künftig in einer deutlich vielfältigeren Einzelhandelsszene eng vernetzt sein, um die neuen Retail-, Gastro- und Entertainmentkonzepte zu gewinnen, ohne die das Einkaufszentrum der Zukunft einfach nicht mehr erfolgreich sein kann."