Nach der Diskussion um das Bestellerprinzip bei Mieten droht nun der Immobilienwirtschaft der nächste Streich, der von Deutschland aus nach Österreich überschwappt. Nachdem kürzlich die Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher einen konkreten Vorschlag über Mietbegrenzungen präsentiert hatte (immoflash berichtete), fordert nun laut einem Bericht auf orf.at Walter Windischbauer, Leiter des Salzburger Mieterschutzverbandes, die Einführung des Deckels auch in der Mozartstadt. "Wohnen sollte ein Grundrecht sein. Da muss man Exzesse vermeiden. So soll der Gesetzgeber eingreifen und hier Regeln treffen", wird Windischbauer zitiert.
Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sei aber gegen eine strenge Begrenzung der Mieten. Dadurch würde die Zahl der angebotenen Wohnungen noch weiter sinken, so Preuner. Für Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer (NEOS) ist eine Deckelung sogar rechtlich nicht zulässig.
Auch für Andreas Scherm, Geschäftsführer der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder WK Salzburg, ist die Mietzinsbegrenzung kein geeignetes Mittel, die Wohnungsknappheit zu beseitigen, wie er dem immoflash mitteilt. Im Gegenteil: Mit einer Deckelung würde es keine Motivation mehr geben, neue Wohnungen zu bauen. "Wir haben bereits eine Mietbegrenzung im Vollanwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes", so Scherm. Das sei aber Bundessache. Scherm würden keine Informationen vorliegen, dass sich die Rechtslage ändern sollte. "Die Diskussion darüber ist aber nicht neu", meint er.
Die UBM bleibt weiter auf Erfolgskurs. Auch wenn der Umsatz im ersten Halbjahr um 75 Prozent niedriger als im Vorjahr war (was für einen Projektentwickler nicht ungewöhnlich ist) wuchsen praktisch alle Ertragskennziffern. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr um 4,3 Prozent, der Nettogewinn um 2,5 Prozent und der Gewinn pro Aktie sogar um 18,6 Prozent. Das gute Halbjahr hat auch zu einer Anhebung der Jahresprognose geführt. UBM erwartet für 2019 jetzt 65 statt 55 Millionen Euro EBIT und einen Nettogewinn zwischen 47 und 55 Millionen Euro.
Dazu kommt eine historisch volle Projektpipeline von rund zwei Milliarden Euro bis 2022, das sind gut zehn Prozent mehr. „Unsere Pipeline befindet sich auf neuem Rekordstand. Und dabei sind unsere langfristigen Mega-Projekte noch gar nicht enthalten“, sagt UBM-CEO Thomas G. Winkler, der auch weiter gute Zahlen erwartet: „Die Gewinnsteigerung dieses Jahr ist nicht einmalig, sondern stellt ein neues Niveau für die Zukunft dar“.
Der Optimismus speise sich aus dem mittel- bis langfristig anhaltend niedrigem Zinsumfeld und der daraus resultierenden Flucht von Anlegern in Sachwerte wie Immobilien. Gleichzeitig ist es der UBM gelungen, die Pipeline für die nächsten dreieinhalb Jahre um weitere 200 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro zu steigern - darunter 16 City-Hotels mit über 4.000 Zimmern oder 3.500 Wohnungen in stark nachgefragten Metropolen wie Wien, Berlin, München oder Prag.
Und: Beide für 2019 geplanten Trade-Sales sowie der wichtigste Forward-Sale, das Wiener Büroprojekt QBC 1&2, wurden bereits unterzeichnet. Die UBM ist nicht nur für das Jahr 2019 optimistisch, sondern geht auch von einer nachhaltigen Anhebung des Gewinns in Zukunft aus.
Die Immofinanz setzt die Expansion ihrer Retail Park Marke Stop Shop fort und erweitert das Portfolio jetzt auf 90 Standorte. So wurden sechs voll vermietete Retail Parks in Slowenien und Polen mit einer vermietbaren Fläche von rund 54.000 m² erworben. Der auf Basis der Mietvorschreibungen erwartete jährliche Mieterlös beträgt rund 6,6 Millionen Euro Das entspricht einer Bruttorendite von 8,6 Prozent.
Ausserdem sind zwei Projekte in Polen (Siedlce) und Serbien (Sremska Mitrovica) mit insgesamt rund 21.000 m² vermietbarer Fläche in Entwicklung bzw. bereits eröffnet. Mit den Vorbereitungsarbeiten für einen weiteren Stop Shop Standort in der polnischen Stadt Zielona Gora wurde vor kurzem gestartet. Das Stop Shop Portfolio der Immofinanz wächst damit auf 90 Standorte in neun Ländern mit einer vermietbaren Fläche von mehr als 650.000 m² und einem Buchwert von rund 900,0 Mio. Euro Weitere Ankäufe sowie Eigenentwicklungen werden geprüft.
Das Closing für den Erwerb der fünf Retail Parks in Slowenien hat bereits stattgefunden.
Der Ende August eröffnete Stop Shop in der im Nordwesten Serbiens gelegenen Stadt Sremska Mitrovica verfügt über eine vermietbare Fläche von rund 7.000 m² und ist voll vermietet. Unter den 22 Einzelhändlern befinden sich bekannte Marken wie New Yorker, CCC, LC Waikiki und Deichmann. Dies ist der zehnte Stop Shop in Serbien.
Der Stop Shop in der polnischen Stadt Siedlce, die rund 80 Kilometer östlich von Warschau liegt, wird eine vermietbare Fläche von rund 14.000 m² aufweisen und im Frühling 2020 eröffnet werden. Unter den künftigen Mietern befinden sich etwa der polnische Modekonzern LPP mit drei seiner Marken sowie CCC und der Drogeriefachmarkt Hebe.
Der künftige Stop Shop in der polnischen Stadt Zielona Gora, die rund 460 Kilometer westlich von Warschau liegt, soll eine Mietfläche von rund 6.700 m² umfassen. Die Arbeiten starten nach Erhalt der Baugenehmigung.
Zudem wurde vor kurzem die Vergrößerung des Stop Shops in der tschechischen Stadt Trebic um rund 6.600 m² abgeschlossen. Die Immobilie umfasst nun knapp 22.000 m² Mietfläche und ist damit flächenmäßig der größte Retail Park der Immofinanz. Auch dieses Objekt ist voll vermietet.
Der Onlinehandel gräbt mehr und mehr vom stationären Geschäft ab - und das hat dramatische Folgen für Retailflächen, die nicht gerade in Highstreets angesiedelt sind. Laut einer aktuellen Publikation von RegioPlan würden die Leerstände drastisch steigen, in manchen Lagen sogar um 25 Prozent oder mehr.
Laut RegioPlan würden - exklusive des Lebensmittelhandels - rund 13 Prozent der Konsumausgaben in den Onlinehandel fließen, mit dem an sich wenig onlineaffinen Lebensmittelhandel seien es sogar 18 Prozent. Für RegioPlan Geschäftsführer Wolfgang Richter besteht dringender Handlungsbedarf: „Während wir bei den Top-Geschäftsstraßen noch kaum über längere Zeit Leerstände sehen, ist die Situation in kleineren Städten oder generell in schwächeren Handelszonen mit Leerstandsquoten von 15 Prozent oder mehr oft dramatisch. Die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller.“ Laut Richter habe das Internet den Einzelhandel „entortet“, die Passantenfrequenzen in den Stadtkernen und innerstädtischen Handelszonen würden pro Jahr um zwischen vier und sechs Prozent sinken; nur in wenigen Fällen könnten die steigenden Touristenfrequenzen die Lücken füllen. Fehler ortet RegioPlan auch bei Stadt- und Verkehrsplanern, Baubehörden und Lokalpolitikern, die an einer koordinierten Planung, die die Bedürfnisse von potenziellen Kunden erkenne, missen ließen. „Die Kunden müssen nicht mehr in die innerstädtischen Handelszonen kommen. Durch Internet und periphere Einkaufszentren haben sie längst andere Optionen“, so Richter. Planer, Politiker aber auch Geschäftsleute und Investoren müssten nun lernen, was sie den Kunden bieten können, sodass sie kommen wollen. Der Tourismus habe es vorgezeigt: „Es wird künftig darum gehen, die Menschen nicht als Umsatzspender und Steuerzahler, sondern als Gäste zu betrachten.“
Nachdem die Buwog-Projekte SeeSee Home und SeeSee Living in der Seestadt Aspern bereits fertiggestellt worden sind, ist gestern auch der SeeSee Tower gefolgt. 105 freifinanzierte Mietwohnungen zwischen 55 m² bis ca. 140 m² sind nun bezugsfertig und an die neuen Bewohner übergeben worden.
"Die Buwog ist sehr stolz darauf, an der Entwicklung der Seestadt Aspern, die zu den größten Stadterweiterungsgebieten Europas zählt, mitwirken zu können. Nachdem bereits zwei Projekte mit freifinanzierten Eigentumswohnungen, SeeSee Home und SeeSee Living, fertiggestellt und an die neuen Bewohner übergeben wurden, freuen wir uns sehr, dass nun auch unsere Mietwohnungen im SeeSee Tower bezugsfertig sind", so Andreas Holler im Rahmen der feierlichen Wohnungsübergabe.
Gestern, Dienstag, hat das Projekt The Brick am Wienerberger die Dachgleiche gefeiert. Der dreiteilige Gebäudekomplex wird das Herzstück des neuen Stadtteils Biotope City bilden. Der vorderste der drei Baukörper wird die neue Zentrale der Wienerberger AG. Im November 2018 wurden die Bauteile 2 und 3 seitens Soravia an die Wiener Städtische Versicherung verkauft. „Immobilien spielen seit jeher eine wichtige Rolle in unserer Veranlagung - wir engagieren uns intensiv im Bereich des Wohnbaus, investieren aber auch in gewerblich genutzte Immobilien. The Brick passt dabei hervorragend in unser Portfolio: Ein imposanter Komplex, errichtet in nachhaltiger Bauweise, der bereits vor der Dachgleiche namhafte Mieter überzeugen konnte“, so Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.
„Mit The Brick entsteht ein neues Landmark am Einfahrtstor zu Wien. Der Verwertungserfolg bestätigt die Qualität des Projektes - rund 85 Prozent der Flächen konnten bereits vermietet werden“, so Erwin Soravia. Neben Wienerberger wird ab Mitte des nächsten Jahres auch Cineplexx seine Verwaltungszentrale in The Brick beziehen, weitere Großmieter sind das Diagnostik-Unternehmen bioMerieux Austria sowie Müller Bräu als Betreiber der hausinternen Gastronomie. „Verfügbar sind somit nur noch einzelne Büroflächen sowie Geschäftsflächen in den Erdgeschoßzonen“, so Soravia weiter.
Der Umzug von Wienerberger ist noch für dieses Jahr geplant. Die Übergabe des zweiten Bauteils an seine Eigentümerin Wiener Städtische Versicherung wird im Februar des kommenden Jahres erfolgen. Bauteil Nummer 1 bleibt im Besitz von Soravia, hier besteht ein Pachtvertrag mit der internationalen Hotelgruppe Plateno. Die Übergabe ist für Ende März 2020 avisiert, die ersten Gäste werden ab dem zweiten Quartal 2020 in dem 152-Zimmer Hotel nächtigen können.
Der deutsche Wohnimmobilienentwickler Instone ist ab morgen im SDAX gelistet. Das gab Instone via Pressemitteilung bekannt. Laut Instone sei man damit der einzige Wohnentwickler, der in einen der DAX-Auswahlindizes aufgestiegen sei. Im SDAX sind die 70 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten Unternehmen unterhalb der MDAX-Werte gelistet, die Marktkapitalisierung rangiere dabei zwischen 200 Millionen und einer Milliarde Euro.
Kruno Crepulja, CEO von Instone Real Estate, kommentiert: „Wir freuen uns sehr über die Aufnahme in den SDAX. Der Aufstieg in den SDAX stellt einen wichtigen Meilenstein der Börsenstory unserer Gesellschaft dar.“ Foruhar Madjlessi, CFO der Instone Real Estate, fügt hinzu: „Seit dem Börsengang der Gesellschaft konnten wir das Investoreninteresse und die Akzeptanz am Kapitalmarkt durch transparente und aktive Investor-Relations-Arbeit kontinuierlich steigern. Es wurden zudem für die Indexaufnahme wichtige Faktoren wie Streubesitz und Liquidität der Aktie vergrößert.“
Die Immofinanz hat das Vorstandsmandat von Vorstandschef Oliver Schumy um weitere fünf Jahre mit Wirksamkeit 1. März 2020 verlängert. Das gab die Immofinanz via Corporate News bekannt. Die Vertragsverlängerung ist mit der heutigen Aufsichtsratssitzung beschlossen worden, sie gilt somit bis zum 28. Februar 2025.
Schumy ist seit 1. März 2015 im Vorstand der Immofinanz und seit Mai desselben Jahres Vorstandsvorsitzender.
Im Austria Center in Wien treffen sich ab 23. April 2020 beim Baukongress rund 2.000 Entscheidungsträger von öffentlichen und privaten Auftraggebern sowie aus den Bereichen Projektentwicklung, Planung, Forschung, Bau- und Baustoffindustrie. Maßgebende Vertreter aus den Bereichen Projektentwicklung, Planung sowie öffentliche und private Auftraggeber, ausführende Bauunternehmungen und Zulieferfirmen werden am Kongress und der parallel laufenden Ausstellung erwartet.
In der Eröffnungsveranstaltung werden die kooperativsten Teams (Bauherr, Planer, Ausführender und Örtliche Aufsicht) im Hoch- und Tiefbau mit dem Koop-Award 2020 ausgezeichnet. Der von der Österreichischen Bautechnikvereinigung (öbv) ausgelobte Preis soll bei der durch Konflikte gefährdeten Zusammenarbeit im Bausektor ein Umdenken anstoßen. Vergangenes Jahr wurden die Bauvorhaben „Umbau Knoten Prater“ und „WHA In der Wiesen Süd“ prämiert.
Bis spätestens 16. September 2019 gibt es die Gelegenheit, sein „kooperatives abgewickeltes Hoch- oder Tiefbauprojekt“ einzureichen. Hier geht's zu den Unterlagen
Nach der Diskussion um das Bestellerprinzip bei Mieten droht nun der Immobilienwirtschaft der nächste Streich, der von Deutschland aus nach Österreich überschwappt. Nachdem kürzlich die Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher einen konkreten Vorschlag über Mietbegrenzungen präsentiert hatte (immoflash berichtete), fordert nun laut einem Bericht auf orf.at Walter Windischbauer, Leiter des Salzburger Mieterschutzverbandes, die Einführung des Deckels auch in der Mozartstadt. "Wohnen sollte ein Grundrecht sein. Da muss man Exzesse vermeiden. So soll der Gesetzgeber eingreifen und hier Regeln treffen", wird Windischbauer zitiert.
Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sei aber gegen eine strenge Begrenzung der Mieten. Dadurch würde die Zahl der angebotenen Wohnungen noch weiter sinken, so Preuner. Für Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer (NEOS) ist eine Deckelung sogar rechtlich nicht zulässig.
Auch für Andreas Scherm, Geschäftsführer der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder WK Salzburg, ist die Mietzinsbegrenzung kein geeignetes Mittel, die Wohnungsknappheit zu beseitigen, wie er dem immoflash mitteilt. Im Gegenteil: Mit einer Deckelung würde es keine Motivation mehr geben, neue Wohnungen zu bauen. "Wir haben bereits eine Mietbegrenzung im Vollanwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes", so Scherm. Das sei aber Bundessache. Scherm würden keine Informationen vorliegen, dass sich die Rechtslage ändern sollte. "Die Diskussion darüber ist aber nicht neu", meint er.
Weniger Gesamtleistung, aber mehr Ertrag
UBM-Gewinn steigt weiter
von Gerhard Rodler
Die UBM bleibt weiter auf Erfolgskurs. Auch wenn der Umsatz im ersten Halbjahr um 75 Prozent niedriger als im Vorjahr war (was für einen Projektentwickler nicht ungewöhnlich ist) wuchsen praktisch alle Ertragskennziffern. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr um 4,3 Prozent, der Nettogewinn um 2,5 Prozent und der Gewinn pro Aktie sogar um 18,6 Prozent. Das gute Halbjahr hat auch zu einer Anhebung der Jahresprognose geführt. UBM erwartet für 2019 jetzt 65 statt 55 Millionen Euro EBIT und einen Nettogewinn zwischen 47 und 55 Millionen Euro.
Dazu kommt eine historisch volle Projektpipeline von rund zwei Milliarden Euro bis 2022, das sind gut zehn Prozent mehr. „Unsere Pipeline befindet sich auf neuem Rekordstand. Und dabei sind unsere langfristigen Mega-Projekte noch gar nicht enthalten“, sagt UBM-CEO Thomas G. Winkler, der auch weiter gute Zahlen erwartet: „Die Gewinnsteigerung dieses Jahr ist nicht einmalig, sondern stellt ein neues Niveau für die Zukunft dar“.
Der Optimismus speise sich aus dem mittel- bis langfristig anhaltend niedrigem Zinsumfeld und der daraus resultierenden Flucht von Anlegern in Sachwerte wie Immobilien. Gleichzeitig ist es der UBM gelungen, die Pipeline für die nächsten dreieinhalb Jahre um weitere 200 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro zu steigern - darunter 16 City-Hotels mit über 4.000 Zimmern oder 3.500 Wohnungen in stark nachgefragten Metropolen wie Wien, Berlin, München oder Prag.
Und: Beide für 2019 geplanten Trade-Sales sowie der wichtigste Forward-Sale, das Wiener Büroprojekt QBC 1&2, wurden bereits unterzeichnet. Die UBM ist nicht nur für das Jahr 2019 optimistisch, sondern geht auch von einer nachhaltigen Anhebung des Gewinns in Zukunft aus.
Die Immofinanz setzt die Expansion ihrer Retail Park Marke Stop Shop fort und erweitert das Portfolio jetzt auf 90 Standorte. So wurden sechs voll vermietete Retail Parks in Slowenien und Polen mit einer vermietbaren Fläche von rund 54.000 m² erworben. Der auf Basis der Mietvorschreibungen erwartete jährliche Mieterlös beträgt rund 6,6 Millionen Euro Das entspricht einer Bruttorendite von 8,6 Prozent.
Ausserdem sind zwei Projekte in Polen (Siedlce) und Serbien (Sremska Mitrovica) mit insgesamt rund 21.000 m² vermietbarer Fläche in Entwicklung bzw. bereits eröffnet. Mit den Vorbereitungsarbeiten für einen weiteren Stop Shop Standort in der polnischen Stadt Zielona Gora wurde vor kurzem gestartet. Das Stop Shop Portfolio der Immofinanz wächst damit auf 90 Standorte in neun Ländern mit einer vermietbaren Fläche von mehr als 650.000 m² und einem Buchwert von rund 900,0 Mio. Euro Weitere Ankäufe sowie Eigenentwicklungen werden geprüft.
Das Closing für den Erwerb der fünf Retail Parks in Slowenien hat bereits stattgefunden.
Der Ende August eröffnete Stop Shop in der im Nordwesten Serbiens gelegenen Stadt Sremska Mitrovica verfügt über eine vermietbare Fläche von rund 7.000 m² und ist voll vermietet. Unter den 22 Einzelhändlern befinden sich bekannte Marken wie New Yorker, CCC, LC Waikiki und Deichmann. Dies ist der zehnte Stop Shop in Serbien.
Der Stop Shop in der polnischen Stadt Siedlce, die rund 80 Kilometer östlich von Warschau liegt, wird eine vermietbare Fläche von rund 14.000 m² aufweisen und im Frühling 2020 eröffnet werden. Unter den künftigen Mietern befinden sich etwa der polnische Modekonzern LPP mit drei seiner Marken sowie CCC und der Drogeriefachmarkt Hebe.
Der künftige Stop Shop in der polnischen Stadt Zielona Gora, die rund 460 Kilometer westlich von Warschau liegt, soll eine Mietfläche von rund 6.700 m² umfassen. Die Arbeiten starten nach Erhalt der Baugenehmigung.
Zudem wurde vor kurzem die Vergrößerung des Stop Shops in der tschechischen Stadt Trebic um rund 6.600 m² abgeschlossen. Die Immobilie umfasst nun knapp 22.000 m² Mietfläche und ist damit flächenmäßig der größte Retail Park der Immofinanz. Auch dieses Objekt ist voll vermietet.
In schlechten Lagen sogar um ein Viertel
Retailflächen schrumpfen dramatisch
von Charles Steiner
Der Onlinehandel gräbt mehr und mehr vom stationären Geschäft ab - und das hat dramatische Folgen für Retailflächen, die nicht gerade in Highstreets angesiedelt sind. Laut einer aktuellen Publikation von RegioPlan würden die Leerstände drastisch steigen, in manchen Lagen sogar um 25 Prozent oder mehr.
Laut RegioPlan würden - exklusive des Lebensmittelhandels - rund 13 Prozent der Konsumausgaben in den Onlinehandel fließen, mit dem an sich wenig onlineaffinen Lebensmittelhandel seien es sogar 18 Prozent. Für RegioPlan Geschäftsführer Wolfgang Richter besteht dringender Handlungsbedarf: „Während wir bei den Top-Geschäftsstraßen noch kaum über längere Zeit Leerstände sehen, ist die Situation in kleineren Städten oder generell in schwächeren Handelszonen mit Leerstandsquoten von 15 Prozent oder mehr oft dramatisch. Die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller.“ Laut Richter habe das Internet den Einzelhandel „entortet“, die Passantenfrequenzen in den Stadtkernen und innerstädtischen Handelszonen würden pro Jahr um zwischen vier und sechs Prozent sinken; nur in wenigen Fällen könnten die steigenden Touristenfrequenzen die Lücken füllen. Fehler ortet RegioPlan auch bei Stadt- und Verkehrsplanern, Baubehörden und Lokalpolitikern, die an einer koordinierten Planung, die die Bedürfnisse von potenziellen Kunden erkenne, missen ließen. „Die Kunden müssen nicht mehr in die innerstädtischen Handelszonen kommen. Durch Internet und periphere Einkaufszentren haben sie längst andere Optionen“, so Richter. Planer, Politiker aber auch Geschäftsleute und Investoren müssten nun lernen, was sie den Kunden bieten können, sodass sie kommen wollen. Der Tourismus habe es vorgezeigt: „Es wird künftig darum gehen, die Menschen nicht als Umsatzspender und Steuerzahler, sondern als Gäste zu betrachten.“
105 Mietwohnungen in der Seestadt bezugsfertig
Buwog stellt SeeSee Tower fertig
von Charles Steiner
Nachdem die Buwog-Projekte SeeSee Home und SeeSee Living in der Seestadt Aspern bereits fertiggestellt worden sind, ist gestern auch der SeeSee Tower gefolgt. 105 freifinanzierte Mietwohnungen zwischen 55 m² bis ca. 140 m² sind nun bezugsfertig und an die neuen Bewohner übergeben worden.
"Die Buwog ist sehr stolz darauf, an der Entwicklung der Seestadt Aspern, die zu den größten Stadterweiterungsgebieten Europas zählt, mitwirken zu können. Nachdem bereits zwei Projekte mit freifinanzierten Eigentumswohnungen, SeeSee Home und SeeSee Living, fertiggestellt und an die neuen Bewohner übergeben wurden, freuen wir uns sehr, dass nun auch unsere Mietwohnungen im SeeSee Tower bezugsfertig sind", so Andreas Holler im Rahmen der feierlichen Wohnungsübergabe.
Neuer Landmark am Wienerberg
The Brick feierte Dachgleiche
von Stefan Posch
Gestern, Dienstag, hat das Projekt The Brick am Wienerberger die Dachgleiche gefeiert. Der dreiteilige Gebäudekomplex wird das Herzstück des neuen Stadtteils Biotope City bilden. Der vorderste der drei Baukörper wird die neue Zentrale der Wienerberger AG. Im November 2018 wurden die Bauteile 2 und 3 seitens Soravia an die Wiener Städtische Versicherung verkauft. „Immobilien spielen seit jeher eine wichtige Rolle in unserer Veranlagung - wir engagieren uns intensiv im Bereich des Wohnbaus, investieren aber auch in gewerblich genutzte Immobilien. The Brick passt dabei hervorragend in unser Portfolio: Ein imposanter Komplex, errichtet in nachhaltiger Bauweise, der bereits vor der Dachgleiche namhafte Mieter überzeugen konnte“, so Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.
„Mit The Brick entsteht ein neues Landmark am Einfahrtstor zu Wien. Der Verwertungserfolg bestätigt die Qualität des Projektes - rund 85 Prozent der Flächen konnten bereits vermietet werden“, so Erwin Soravia. Neben Wienerberger wird ab Mitte des nächsten Jahres auch Cineplexx seine Verwaltungszentrale in The Brick beziehen, weitere Großmieter sind das Diagnostik-Unternehmen bioMerieux Austria sowie Müller Bräu als Betreiber der hausinternen Gastronomie. „Verfügbar sind somit nur noch einzelne Büroflächen sowie Geschäftsflächen in den Erdgeschoßzonen“, so Soravia weiter.
Der Umzug von Wienerberger ist noch für dieses Jahr geplant. Die Übergabe des zweiten Bauteils an seine Eigentümerin Wiener Städtische Versicherung wird im Februar des kommenden Jahres erfolgen. Bauteil Nummer 1 bleibt im Besitz von Soravia, hier besteht ein Pachtvertrag mit der internationalen Hotelgruppe Plateno. Die Übergabe ist für Ende März 2020 avisiert, die ersten Gäste werden ab dem zweiten Quartal 2020 in dem 152-Zimmer Hotel nächtigen können.
Ab morgen wird das wirksam
Instone goes SDAX
von Charles Steiner
Der deutsche Wohnimmobilienentwickler Instone ist ab morgen im SDAX gelistet. Das gab Instone via Pressemitteilung bekannt. Laut Instone sei man damit der einzige Wohnentwickler, der in einen der DAX-Auswahlindizes aufgestiegen sei. Im SDAX sind die 70 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten Unternehmen unterhalb der MDAX-Werte gelistet, die Marktkapitalisierung rangiere dabei zwischen 200 Millionen und einer Milliarde Euro.
Kruno Crepulja, CEO von Instone Real Estate, kommentiert: „Wir freuen uns sehr über die Aufnahme in den SDAX. Der Aufstieg in den SDAX stellt einen wichtigen Meilenstein der Börsenstory unserer Gesellschaft dar.“ Foruhar Madjlessi, CFO der Instone Real Estate, fügt hinzu: „Seit dem Börsengang der Gesellschaft konnten wir das Investoreninteresse und die Akzeptanz am Kapitalmarkt durch transparente und aktive Investor-Relations-Arbeit kontinuierlich steigern. Es wurden zudem für die Indexaufnahme wichtige Faktoren wie Streubesitz und Liquidität der Aktie vergrößert.“
Vorstandsmandat von Oliver Schumy verlängert
Karriere zum Tag: Neues bei Immofinanz
von Charles Steiner
Die Immofinanz hat das Vorstandsmandat von Vorstandschef Oliver Schumy um weitere fünf Jahre mit Wirksamkeit 1. März 2020 verlängert. Das gab die Immofinanz via Corporate News bekannt. Die Vertragsverlängerung ist mit der heutigen Aufsichtsratssitzung beschlossen worden, sie gilt somit bis zum 28. Februar 2025.
Schumy ist seit 1. März 2015 im Vorstand der Immofinanz und seit Mai desselben Jahres Vorstandsvorsitzender.
Einreichungen noch bis 16. September
Termin zum Tag: Koop-Award 2020
von Alexander Kohl
Im Austria Center in Wien treffen sich ab 23. April 2020 beim Baukongress rund 2.000 Entscheidungsträger von öffentlichen und privaten Auftraggebern sowie aus den Bereichen Projektentwicklung, Planung, Forschung, Bau- und Baustoffindustrie. Maßgebende Vertreter aus den Bereichen Projektentwicklung, Planung sowie öffentliche und private Auftraggeber, ausführende Bauunternehmungen und Zulieferfirmen werden am Kongress und der parallel laufenden Ausstellung erwartet.
In der Eröffnungsveranstaltung werden die kooperativsten Teams (Bauherr, Planer, Ausführender und Örtliche Aufsicht) im Hoch- und Tiefbau mit dem Koop-Award 2020 ausgezeichnet. Der von der Österreichischen Bautechnikvereinigung (öbv) ausgelobte Preis soll bei der durch Konflikte gefährdeten Zusammenarbeit im Bausektor ein Umdenken anstoßen. Vergangenes Jahr wurden die Bauvorhaben „Umbau Knoten Prater“ und „WHA In der Wiesen Süd“ prämiert.
Bis spätestens 16. September 2019 gibt es die Gelegenheit, sein „kooperatives abgewickeltes Hoch- oder Tiefbauprojekt“ einzureichen. Hier geht's zu den Unterlagen
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
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Warten auf den Stein der Weisen
Der Handel ist im Wandel. Und zwar so rasch und radikal wie noch nie - und das hat nicht nur mit Online zu tun. Die diesjährige Mapic war daher vor allem der Sinnsuche gewidmet.
Es ist ein wenig wie bei der Maus im Angesicht der Schlange. Es ist klar, dass es jetzt um das blanke Überleben geht, aber irgendwie fehlt die rettende Idee, ob, wohin und wie man sich dazu bewegen soll.Noch nie zuvor war die Mapic so sehr von Unsicherheiten über die Zukunft geprägt wie in dieser Novemberwoche. Die - im Vergleich zu 2007 schon deutlich bescheideneren - Events und Dinners einzelner Aussteller und der berufsbedingt zur Schau gestellte Optimismus für die eigenen Projekte können indessen den kritischen Beobachter nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Retailimmobilienbranche den Weg für die Zukunft noch nicht wirklich entdeckt hat. Mehr als 8.500 Delegierte aus 80 Ländern, davon 2.100 Einzelhändler, 2.500 Entwickler und 1.000 Investoren, waren in diesem Jahr auf der Mapic präsent.Für viele davon war es vor allem auch eine Suche nach neuen Wegen.
Mieter wechseln öfter
"Anbieter von Einzelhandelsflächen müssen in den nächsten zehn Jahren mit so vielen Mieterwechseln rechnen wie selten zuvor", prognostiziert Jörg Bitzer, Leiter des Bereichs Einzelhandelsimmobilien bei EHL Immobilien. "Einerseits werden insbesondere in Mitteleuropa zahlreiche traditionelle Großmieter aus den Bereichen Textil, Schuhe und Elektronik oder auch Banken Flächen reduzieren, andererseits drängt eine Vielzahl von neuen, oftmals allerdings auch kleineren Konzepten auf den Markt, die für gut gemanagte Standorte eine enorme Chance darstellen. Es wird also längerfristig weniger Flächennachfrage geben und wir werden ganz andere Shops und Dienstleister sehen als heute."
Big Data im Kommen
Indessen hat der Innovationsmarkt erwartungsgemäß auch keine umwerfenden Neuheiten gebracht: Big Data und Einsatzmöglichkeiten für künstliche Intelligenz waren hier wohl die interessantesten Hauptthemen. Und natürlich neue Unterhaltungsideen und Gastrokonzepte, mit denen dem wachsenden Online-Handel etwas entgegengesetzt werden soll. Die zweite große Veränderung ist ebenfalls dem Trend zum erlebnisorientierten Einkauf geschuldet: die starke Ausweitung von Entertainmentangeboten. Virtual-Reality-Erlebnisse in 3D-Shows, Gaming Areas, aufwendige Kindererlebnisbereiche oder auch bis zu mehrere Tausend Quadratmeter große Sportbereiche - z.B. Trampolinparks - sind nur einige der neuen Entertainmentangebote, die auf der MAPIC auf enormes Interesse stießen. "Die Vielzahl der Show- und Mitmachangebote wird dazu führen, dass die Verweildauer im Einkaufszentrum der Zukunft deutlich zunehmen wird", so Bitzer. Freilich ist es Jammern auf hohem Niveau, was hier betrieben wird. Im zurückliegenden Jahrzehnt ist die Retail-Verkaufsfläche um zwölf Prozent gestiegen - und zwar durchschnittlich pro Jahr! Flächentreiber dabei waren - und sind es auch weiterhin - vor allem China und Indien. Auf diese beiden Märkte setzen die weltweit aktiven 150 Top- marken in der Retailszene auch ihre Hauptanstrengungen. "China ist ein besonders vielversprechender Markt für Outlets", sagt Lois Lu Yi, VP von Beijing Capital Grand, einer in Hong Kong angesiedelten Investment Holding Gesellschaft, die auch selbst entwickelt. "Die gesamte Outletfläche in China wächst pro Jahr um derzeit 34 Prozent. Bei Kaufhäusern liegt das Wachstum bei 8 Prozent, bei Shopping Malls bei 29 Prozent." Aber auch in Europa gibt es Aktivitäten. Hier sollen vor allem (neue) Gastronomiekonzepte schrumpfende Handelsflächen kompensieren. Folgerichtig hat Mapic-Chefin Nathalie Depetro auch für nächstes Jahr eine neue Veranstaltung, die Mapic Essen & Trinken in Mailand, angekündigt. Neue Technologien im Einzelhandel gehen aber noch weit über Online-Handel und Big Data hinaus. Durch Automatisierung und Roboter wird sich die Zahl der Jobs im Einzelhandel bis 2030 ändern. Einige automatisierte Prozesse werden menschliche Arbeitskräfte ersetzen. Das "Internet der Dinge" wird laut einer CBRE-Studie zur Normalität. Durch die voranschreitende Integration von Milliarden an Erkennungszeichen und Markierungen erhalten Einzelhändler mehr und mehr Informationen über die Kaufschemata von Kunden. Retailer können so das Kaufverhalten und die Bedürfnisse der Kunden bereits antizipieren und Lagerbestände sowie Auslieferung entsprechend effizienter gestalten. Dank intelligenter Gerätetechnologie - wie Smartphones - können Verbraucher buchstäblich überall und zu jeder Zeit kaufen, was sie sehen. Eine einfache Echtzeit- Bilderkennungs-Analyse macht alles "kaufbar" - von jeder Quelle. Und: Stores werden zu Showrooms und fungieren als Markenbotschafter, die sich auf Markenerlebnisse konzentrieren. Shopping bedeutet Markenerlebnis, in das man eintaucht und bei dem man die Bindung mit der Marke intensiviert. Der Konsument des Jahres 2030 hat immer noch den Wunsch, einen Store zu besuchen. Die Konsumenten wünschen sich neue Erfahrungen. Einzelhändler werden diese Gelegenheit ergreifen und Erlebnisse mit mehr Interaktion und Lerneffekten für Konsumenten kreieren. Freilich, das bedeutet auch mehr Arbeit für das Centermanagement. Bitzer: "Das Centermanagement wird so komplex wie nie zuvor sein. Technische Neuerungen sind zu implementieren, bauliche Veränderungen vorzunehmen, und statt mit wenigen Expansionsmanagern einiger globaler Einzelhandelskonzerne zu reden, muss man künftig in einer deutlich vielfältigeren Einzelhandelsszene eng vernetzt sein, um die neuen Retail-, Gastro- und Entertainmentkonzepte zu gewinnen, ohne die das Einkaufszentrum der Zukunft einfach nicht mehr erfolgreich sein kann."
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
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Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
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Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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