Erste Akquisition: Radisson Blu Park Royal Palace in Wien
von Gerhard Rodler
Der von Michael Regner (Gründungspartner von mrp Hotelconsulting), Vitus Eckert (Board Member bei Vonovia) und Investor Roland Rausch initiierte Hotelinvestmentfonds nimmt jetzt Fahrt auf: Die Schweizer Echo Partners haben nun die erste Hotelakquisition in Wien abgeschlossen. Die Akquisition erfolgt über den neu gegründeten Luxemburger Hotelfonds Echo Fund.
Echo akquirierte dabei das Radisson Blu Park Royal Palace Hotel in Wien. Das Haus ist ein Vier-Stern Superior Hotel in unmittelbarer Nähe zum Schloss Schönbrunn. Die Immobilie hat einen Gesamtkaufpreis von 66 Millionen Euro und mit Austria Trend Hotels einen AAA-Pächter. Das Hotel verfügt über 233 Zimmer, inklusive 21 Suiten. Darüber hinaus hat Echo Partners Möglichkeiten identifiziert, um das weitere Potential der Immobilie auszuschöpfen. Schon bei Ankauf wurde der Ausbau von weiteren 14 Hotelzimmern vereinbart, was sowohl zu einer Wertsteigerung der Immobilie als auch zu einer Umsatzausweitung des Betreibers führt. Die Fondsgründung erfolgte erst im zweiten Quartal 2019. Weitere Investments sind in Wien, Amsterdam, Budapest oder Prag geplant. Vitus Eckert kommentiert dazu: "Mit unserer ersten Akquisition nach Gründung unseres Hotelfonds konnten wir unsere starken Akquise- und Wertsteigerungsmöglichkeiten beweisen. Wir erwarten, zeitnah zwei weitere Hotels im Einklang mit unseren strengen Akquisitionskriterien zu erwerben". Michael Regner ergänzt: "Die Immobilie verfügt über äußerst attraktive Bedingungen für unsere Investoren und bietet in Zukunft erhebliches Wertsteigerungspotential. Einen ersten Schritt der Implementierung werden wir mit dem wertsteigernden Ausbau mit 14 Zimmern setzen." Echo Partners mit Sitz in Pfäffikon, Schweiz, investiert in Hotelimmobilien in den führenden kontinentaleuropäischen Touristenstädten wie z.B Wien, Amsterdam oder Budapest und setzt dabei auf langfristige Tourismustrends. Echo fokussiert sich auf einen Ankaufswert im Bereich von 10 bis 70 Millionen Euro und einer Zielankaufsrendite von über 5 Prozent.
„Jedes Jahr wird beachtliches Wissen durch Beiträge der nahezu immer hochqualifizierten Vortragenden vermittelt und gibt in den nachfolgenden Diskussionen reichlich Anlass zur Wissenserweiterung beim Netzwerken.“
Vor eineinhalb Jahrzehnten läuteten sie den Höhenflug der Luxusimmobilien in Wien ein, noch vor einigen Jahren waren sie eine kaufkräftige und verlässliche Zielgruppe. Jetzt werden von russischen Staatsbürgern kaum noch Luxusimmobilien in Wien gekauft. Gerade einmal ein Prozent der Wohnungsverkäufe in der Wiener City ging 2018 an Russen, sowohl wert-, wie auch zahlenmäßig. Die mit Abstand größte Gruppe sind die Österreicher selbst: 90 Prozent der Transaktionen gehen auf das Konto von Herrn und Frau Österreicher, die dabei auch 85 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens ausgeben. Direkt dahinter befinden sich die Käufer weiterer EU-Staaten wie Deutschland, die Niederlande oder Ungarn. Sie bilden mit fünf Prozent die zweitgrößte Käufergruppe und halten sieben Prozent des Transaktionsvolumens. Generell, so war 2018 aber das zweitstärkste Umsatzjahr in der Wiener City seit 2010. Mittlerweile liegen die Durchschnitspreise für Erstbezug bei 14.672 Euro pro Quadratmeter. Seit 2010 steigt dieser Mittelwert um durchschnittlich 4,20 Prozent pro Jahr. Der bislang unübertroffene Spitzenpreis wurde übrigens schon 2017 mit 32.094 Euro pro Quadratmeter im Schottenviertel erreicht.
Dies geht aus dem heute Vormittag veröffentlichten „Wohnungsatlas“ von Otto Immobilien hervor. Vor allem Projekte in der Neutorgasse, am Börseplatz, in der Schelling- sowie Renngasse trugen zu diesem hohen Transaktionsvolumen bei. „Da einige neue Bauvorhaben in der Pipeline sind, rechnen wir auch heuer wieder mit einer hohen Anzahl an Verkäufen“, so Richard Buxbaum, Leiter Wohnimmobilien bei Otto Immobilien. In diesem Jahr wurden laut Otto Immobilien bereits 51 Eigentumswohnungen zum Stichtag 31.7.2019 verkauft, was einem Plus von 16 Prozent im Vergleichszeitraum entspricht. Das jährliche Transaktionsvolumen in der City beträgt im Durchschnitt rund 120 Millionen Euro. Derzeit gibt es laut Otto Immobilien exakt 4.134 Eigentumswohnungen in der Wiener Innenstadt. Das sind im Vergleich zur letzten Ausgabe im Herbst 2017 um 24 Wohnungen mehr - sie wurden im Stuben- und im Schottenviertel errichtet. Die gesamte Nutzfläche der Wohnungen im Eigentum beträgt insgesamt rund 427.500 m² und ist damit im Vergleich zum letzten Bericht um rund 2.500 m² gestiegen. Das bedeutet, im Durchschnitt ist jede Eigentumswohnung 103 m² groß. Die meisten Wohnungen befinden sich übrigens im Schottenviertel (34 Prozent), die wenigsten im “kleineren" Stubenviertel (17 Prozent).
Senatorin will Obergrenze von höchstens 7,97 Euro/m²
von Stefan Posch
Die Wogen gehen in Berlin hoch, seitdem bekannt wurde, dass die Stadtregierung eine Obergrenze bei den Wohnungsmieten plant. Auch die Aktien von Wohnkonzernen sind teilweise drastisch eingebrochen. Nun wurde kolportiert, dass nach den Vorschlägen aus dem Haus von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) der Deckel auf eine Maximalmiete von 7,97 Euro gesetzt werden soll. Diese gilt für Wohnhäusern, die zwischen 1991 und 2013 gebaut wurden. Eine Plattenbauwohnung aus DDR-Zeiten soll zukünftig maximal 5,64 Euro pro Quadratmeter Miete kosten. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung legt insgesamt sogar 17 Quadratmeter-Mieten fest, wobei vom Alter des Hauses abhängt, welche Obergrenze gilt. Aufschläge von bis zu 20 Prozent seien möglich, wenn es innerhalb der letzten acht Jahre Modernisierungen gegeben hatte. Ausnahmen sollen für öffentlich geförderten Wohnungsbau, Studenten- und Jugendwohnheime oder Neubauten, die erstmalig 2014 bezugsfertig waren gelten.
Mieten, die über diesen Obergrenzen liegen, sollen die Bewohner über Anträge bei den Bezirksämtern zurückfordern können. In Kraft treten soll das Gesetz am 1. Januar.
Der Verband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) lehnt die Pläne von Berlins Bausenatorin Lompscher erwartungsgemäß entschieden ab. ZIA-Präsident Andreas Mattner erklärt: „Die Pläne sind ein Angriff auf die Branche und alle Eigentümer. Hier soll Enteignung durch die Hintertür in großem Stil eingeführt werden. Wir werden uns wehren.“ Mattner fordert nun den Bund auf, zu handeln. „Die Vorstellungen für einen Berliner Mietendeckel sind nach derzeitigem Kenntnisstand klar verfassungswidrig. Es ist jetzt an der Zeit, dass eine Koalition der Vernunft gegen diese Pläne klagt. Dazu gibt es das Instrument der Normenkontrollklage. CDU und FDP in Berlin wollen den Weg gehen, aber auch die Bundestagsfraktionen sollten nun handeln“, so Mattner.
Die Wertinvest um Michael Tojner hat jetzt das Hotel Ananas an der rechten Wienzeile in Wien Margareten erworben. Das gab die Wertinvest via Aussendung bekannt. Damit wächst Wertinvest's Hotelportfolio auf drei Häuser an, zuvor sind bereits das Hotel Intercontinental am Stadtpark, das Hotel Kummer, das jetzt zum Hotel Motto wird, gekauft worden.
Beim Hotel Ananas handelt es sich laut Angaben der Wertinvest um das größte Vier-Sterne-Hotel in Wien. Es umfasst eine Gesamtfläche von 21.500 m² und weist 539 Zimmer auf und befindet sich in unmittelbarer Nähe der (derzeit im Neubau befindlichen) U-Bahnstation Pilgramgasse, die mit dem U2/U5-Ausbau zum Drehkreuz zwischen U4 und U2 wird.
Laut Wertinvest werde man in die Immobilie investieren und die Konferenzräumlichkeiten ausbauen, eine umfassende Sanierung sei nicht vonnöten, wie es von der Wertinvest auf immoflash-Nachfrage heißt. Auch der aktuelle Betreiber des Hotels, Austria Trends, soll bleiben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Rund 21.600 m² an Co-Working-Anbieter in Düsseldorf
von Charles Steiner
Co-Working-Anbieter sind bei Bürovermieter mittlerweile sehr gern gesehene Mieter. Schließlich mieten diese meist größere Flächen, die für Einzelunternehmen schwieriger zu vermieten sind. Godewind hat jetzt in Düsseldorf für die Büroimmobilie Herzogterrassen einen Mietvertrag mit 21.589 m² abgeschlossen und konnte so für das Objekt eine Vollvermietung erreichen. Es handelt sich um einen langfristigen Mietvertrag von 16 Jahren, der ab Mai 2020 spätestens schlagend werden soll. Damit betrage die kontahierte Jahresnettokaltmiete auf etwa 12,6 Millionen Euro.
Mit der Vollvermietung der Herzogterrassen konnte Godewind die Leerstandsquote des Gesamtportfolios deutlich senken, sie betrage laut Angaben des auf Büroimmobilien spezialisierten Unternehmens nur mehr 13,1 Prozent - was, so Godewind, einer Halbierung gleichkommt. Auch die durchschnittliche Mietvertragszeit (WALT) stieg so von 6,1 auf 11,1 Jahre, heißt es von Godewind weiter.
Godewind hatte die Herzogterrassen vor vier Monaten angekauft, geht aus der Pressemitteilung hervor. Der Netto-Kaufpreis betrug bei 55.717 m² Gesamtmietfläche etwa 140 Millionen Euro.
Das Hauptquartier des Frankfurter Zolls im Stadtteil Sossenheim ist verkauft worden. Wie Colliers International mitteilen lässt, habe der offene französische Immobilienfonds Eurovalys die Immobilie für rund 31 Millionen Euro erworben. Es handelt sich um den dritten Ankauf in diesem Jahr in Deutschland, neben einem Single-Tenant-Gebäude in Hannover, der an die TUI vermietet ist sowie eines Bürogebäudes in Ratingen. Verkäufer ist ein durch die Norkon GmBH gemanagtes Investmentvehikel. Colliers International hatte den Verkäufer bei der Transaktion beraten.
Das Objekt ist im Jahr 2004 errichtet worden, die rund 12.000 m² Nutzfläche umfassende Immobilie ist zur Gänze an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) vermietet. Neben dem Zoll befindet sich in dem Objekt ebenfalls das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund).
Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Immobilienbranche. Auch Suchmaschinen nutzen vermehrt die Technologie, um die Suche nach Immobilien nach eingelernten Kriterien zu erleichtern. Nun startet auch das PropTech Findheim mit Künstlicher Intelligenz und Machine Learning, um den individuellen Wünschen der Nutzer auch die gewünschte Immobilie gegenüber stellen zu können. Dabei bekommen Wohnungssuchende Fragen gestellt, deren Antworten mittels künstlicher Intelligenz mit dem Suchangebot angeglichen werden. Suchparameter könnten entsprechend adaptiert werden, wobei das System dann mitlernt. Jürgen Leger, Geschäftsführer von Findheim: "Wir analysieren und vergleichen die Vorlieben und das Verhalten unserer User und können so, mit Hilfe von Machine Learning-Algorithmen, klar und transparent darlegen, warum eine bestimmte Wohnung wie gut zu den individuellen Vorstellungen eines Suchenden passt." Das soll über übliche Parameter wie Quadratmeter, Preis und Bezirk hinausgehen.
Interhomes und HEC GmbH entwickeln AR-App für Baustellen
von Alexander Kohl
Noch ist von den Dichtervillen in Berlin-Karlshorst nicht viel mehr zu sehen als eine Baugrube. Wer aber mit seinem Smartphone direkt vor Ort eine App herunterlädt, kann die künftigen Gebäude realitätsgetreu auf dem Display betrachten und zwischen ihnen navigieren. Dahinter steckt eine innovative Augmented Reality-Anwendung, die der Bremer Wohnbauträger Interhomes AG und die HEC GmbH, Entwickler von individueller Software, entworfen und umgesetzt haben. „Es entsteht ein realitätsnaher Eindruck vom späteren Wohngebiet, an dem man auch virtuell entlanglaufen kann“, sagt Frank Vierkötter, Vorstandsvorsitzender der Interhomes AG.
Mit der neuen AR-App können Interhomes-Kunden nicht nur vor Ort ihr künftiges Haus entstehen lassen. Sie können es auch als Miniaturmodell mit nach Hause nehmen und per Smartphone auf einem Tisch sichtbar werden lassen. „Das Spannende bei unserer Anwendung ist, dass man die Gebäude eines kompletten, noch nicht vorhandenen Straßenzuges erlebbar machen kann, und zwar direkt vor Ort auf allen Smartphones und Tablets, egal ob iOS oder Android. Das gab es so bisher noch nicht“, sagt Thorsten Haase, Geschäftsführer der HEC. In rund zwei Monaten haben AR-Experten auf Basis der Baupläne Gebäude virtuell erstellt, mit Oberflächen aus Putz und Klinkern versehen, die Anwendung programmiert und vor dem Berliner Baugrund positioniert.
Erste Akquisition: Radisson Blu Park Royal Palace in Wien
von Gerhard Rodler
Der von Michael Regner (Gründungspartner von mrp Hotelconsulting), Vitus Eckert (Board Member bei Vonovia) und Investor Roland Rausch initiierte Hotelinvestmentfonds nimmt jetzt Fahrt auf: Die Schweizer Echo Partners haben nun die erste Hotelakquisition in Wien abgeschlossen. Die Akquisition erfolgt über den neu gegründeten Luxemburger Hotelfonds Echo Fund.
Echo akquirierte dabei das Radisson Blu Park Royal Palace Hotel in Wien. Das Haus ist ein Vier-Stern Superior Hotel in unmittelbarer Nähe zum Schloss Schönbrunn. Die Immobilie hat einen Gesamtkaufpreis von 66 Millionen Euro und mit Austria Trend Hotels einen AAA-Pächter. Das Hotel verfügt über 233 Zimmer, inklusive 21 Suiten. Darüber hinaus hat Echo Partners Möglichkeiten identifiziert, um das weitere Potential der Immobilie auszuschöpfen. Schon bei Ankauf wurde der Ausbau von weiteren 14 Hotelzimmern vereinbart, was sowohl zu einer Wertsteigerung der Immobilie als auch zu einer Umsatzausweitung des Betreibers führt. Die Fondsgründung erfolgte erst im zweiten Quartal 2019. Weitere Investments sind in Wien, Amsterdam, Budapest oder Prag geplant. Vitus Eckert kommentiert dazu: "Mit unserer ersten Akquisition nach Gründung unseres Hotelfonds konnten wir unsere starken Akquise- und Wertsteigerungsmöglichkeiten beweisen. Wir erwarten, zeitnah zwei weitere Hotels im Einklang mit unseren strengen Akquisitionskriterien zu erwerben". Michael Regner ergänzt: "Die Immobilie verfügt über äußerst attraktive Bedingungen für unsere Investoren und bietet in Zukunft erhebliches Wertsteigerungspotential. Einen ersten Schritt der Implementierung werden wir mit dem wertsteigernden Ausbau mit 14 Zimmern setzen." Echo Partners mit Sitz in Pfäffikon, Schweiz, investiert in Hotelimmobilien in den führenden kontinentaleuropäischen Touristenstädten wie z.B Wien, Amsterdam oder Budapest und setzt dabei auf langfristige Tourismustrends. Echo fokussiert sich auf einen Ankaufswert im Bereich von 10 bis 70 Millionen Euro und einer Zielankaufsrendite von über 5 Prozent.
„Jedes Jahr wird beachtliches Wissen durch Beiträge der nahezu immer hochqualifizierten Vortragenden vermittelt und gibt in den nachfolgenden Diskussionen reichlich Anlass zur Wissenserweiterung beim Netzwerken.“
Vor eineinhalb Jahrzehnten läuteten sie den Höhenflug der Luxusimmobilien in Wien ein, noch vor einigen Jahren waren sie eine kaufkräftige und verlässliche Zielgruppe. Jetzt werden von russischen Staatsbürgern kaum noch Luxusimmobilien in Wien gekauft. Gerade einmal ein Prozent der Wohnungsverkäufe in der Wiener City ging 2018 an Russen, sowohl wert-, wie auch zahlenmäßig. Die mit Abstand größte Gruppe sind die Österreicher selbst: 90 Prozent der Transaktionen gehen auf das Konto von Herrn und Frau Österreicher, die dabei auch 85 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens ausgeben. Direkt dahinter befinden sich die Käufer weiterer EU-Staaten wie Deutschland, die Niederlande oder Ungarn. Sie bilden mit fünf Prozent die zweitgrößte Käufergruppe und halten sieben Prozent des Transaktionsvolumens. Generell, so war 2018 aber das zweitstärkste Umsatzjahr in der Wiener City seit 2010. Mittlerweile liegen die Durchschnitspreise für Erstbezug bei 14.672 Euro pro Quadratmeter. Seit 2010 steigt dieser Mittelwert um durchschnittlich 4,20 Prozent pro Jahr. Der bislang unübertroffene Spitzenpreis wurde übrigens schon 2017 mit 32.094 Euro pro Quadratmeter im Schottenviertel erreicht.
Dies geht aus dem heute Vormittag veröffentlichten „Wohnungsatlas“ von Otto Immobilien hervor. Vor allem Projekte in der Neutorgasse, am Börseplatz, in der Schelling- sowie Renngasse trugen zu diesem hohen Transaktionsvolumen bei. „Da einige neue Bauvorhaben in der Pipeline sind, rechnen wir auch heuer wieder mit einer hohen Anzahl an Verkäufen“, so Richard Buxbaum, Leiter Wohnimmobilien bei Otto Immobilien. In diesem Jahr wurden laut Otto Immobilien bereits 51 Eigentumswohnungen zum Stichtag 31.7.2019 verkauft, was einem Plus von 16 Prozent im Vergleichszeitraum entspricht. Das jährliche Transaktionsvolumen in der City beträgt im Durchschnitt rund 120 Millionen Euro. Derzeit gibt es laut Otto Immobilien exakt 4.134 Eigentumswohnungen in der Wiener Innenstadt. Das sind im Vergleich zur letzten Ausgabe im Herbst 2017 um 24 Wohnungen mehr - sie wurden im Stuben- und im Schottenviertel errichtet. Die gesamte Nutzfläche der Wohnungen im Eigentum beträgt insgesamt rund 427.500 m² und ist damit im Vergleich zum letzten Bericht um rund 2.500 m² gestiegen. Das bedeutet, im Durchschnitt ist jede Eigentumswohnung 103 m² groß. Die meisten Wohnungen befinden sich übrigens im Schottenviertel (34 Prozent), die wenigsten im “kleineren" Stubenviertel (17 Prozent).
Senatorin will Obergrenze von höchstens 7,97 Euro/m²
Aufregung um Berliner Mietdeckel
von Stefan Posch
Die Wogen gehen in Berlin hoch, seitdem bekannt wurde, dass die Stadtregierung eine Obergrenze bei den Wohnungsmieten plant. Auch die Aktien von Wohnkonzernen sind teilweise drastisch eingebrochen. Nun wurde kolportiert, dass nach den Vorschlägen aus dem Haus von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) der Deckel auf eine Maximalmiete von 7,97 Euro gesetzt werden soll. Diese gilt für Wohnhäusern, die zwischen 1991 und 2013 gebaut wurden. Eine Plattenbauwohnung aus DDR-Zeiten soll zukünftig maximal 5,64 Euro pro Quadratmeter Miete kosten. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung legt insgesamt sogar 17 Quadratmeter-Mieten fest, wobei vom Alter des Hauses abhängt, welche Obergrenze gilt. Aufschläge von bis zu 20 Prozent seien möglich, wenn es innerhalb der letzten acht Jahre Modernisierungen gegeben hatte. Ausnahmen sollen für öffentlich geförderten Wohnungsbau, Studenten- und Jugendwohnheime oder Neubauten, die erstmalig 2014 bezugsfertig waren gelten.
Mieten, die über diesen Obergrenzen liegen, sollen die Bewohner über Anträge bei den Bezirksämtern zurückfordern können. In Kraft treten soll das Gesetz am 1. Januar.
Der Verband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) lehnt die Pläne von Berlins Bausenatorin Lompscher erwartungsgemäß entschieden ab. ZIA-Präsident Andreas Mattner erklärt: „Die Pläne sind ein Angriff auf die Branche und alle Eigentümer. Hier soll Enteignung durch die Hintertür in großem Stil eingeführt werden. Wir werden uns wehren.“ Mattner fordert nun den Bund auf, zu handeln. „Die Vorstellungen für einen Berliner Mietendeckel sind nach derzeitigem Kenntnisstand klar verfassungswidrig. Es ist jetzt an der Zeit, dass eine Koalition der Vernunft gegen diese Pläne klagt. Dazu gibt es das Instrument der Normenkontrollklage. CDU und FDP in Berlin wollen den Weg gehen, aber auch die Bundestagsfraktionen sollten nun handeln“, so Mattner.
Vier-Sterne-Hotel an der Wienzeile erworben
Wertinvest kauft Hotel Ananas
von Charles Steiner
Die Wertinvest um Michael Tojner hat jetzt das Hotel Ananas an der rechten Wienzeile in Wien Margareten erworben. Das gab die Wertinvest via Aussendung bekannt. Damit wächst Wertinvest's Hotelportfolio auf drei Häuser an, zuvor sind bereits das Hotel Intercontinental am Stadtpark, das Hotel Kummer, das jetzt zum Hotel Motto wird, gekauft worden.
Beim Hotel Ananas handelt es sich laut Angaben der Wertinvest um das größte Vier-Sterne-Hotel in Wien. Es umfasst eine Gesamtfläche von 21.500 m² und weist 539 Zimmer auf und befindet sich in unmittelbarer Nähe der (derzeit im Neubau befindlichen) U-Bahnstation Pilgramgasse, die mit dem U2/U5-Ausbau zum Drehkreuz zwischen U4 und U2 wird.
Laut Wertinvest werde man in die Immobilie investieren und die Konferenzräumlichkeiten ausbauen, eine umfassende Sanierung sei nicht vonnöten, wie es von der Wertinvest auf immoflash-Nachfrage heißt. Auch der aktuelle Betreiber des Hotels, Austria Trends, soll bleiben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Rund 21.600 m² an Co-Working-Anbieter in Düsseldorf
Godewind mit Großmietvertrag
von Charles Steiner
Co-Working-Anbieter sind bei Bürovermieter mittlerweile sehr gern gesehene Mieter. Schließlich mieten diese meist größere Flächen, die für Einzelunternehmen schwieriger zu vermieten sind. Godewind hat jetzt in Düsseldorf für die Büroimmobilie Herzogterrassen einen Mietvertrag mit 21.589 m² abgeschlossen und konnte so für das Objekt eine Vollvermietung erreichen. Es handelt sich um einen langfristigen Mietvertrag von 16 Jahren, der ab Mai 2020 spätestens schlagend werden soll. Damit betrage die kontahierte Jahresnettokaltmiete auf etwa 12,6 Millionen Euro.
Mit der Vollvermietung der Herzogterrassen konnte Godewind die Leerstandsquote des Gesamtportfolios deutlich senken, sie betrage laut Angaben des auf Büroimmobilien spezialisierten Unternehmens nur mehr 13,1 Prozent - was, so Godewind, einer Halbierung gleichkommt. Auch die durchschnittliche Mietvertragszeit (WALT) stieg so von 6,1 auf 11,1 Jahre, heißt es von Godewind weiter.
Godewind hatte die Herzogterrassen vor vier Monaten angekauft, geht aus der Pressemitteilung hervor. Der Netto-Kaufpreis betrug bei 55.717 m² Gesamtmietfläche etwa 140 Millionen Euro.
Französischer Fonds kauft für 31 Millionen Euro
Frankfurter Zoll-Headquarter verkauft
von Charles Steiner
Das Hauptquartier des Frankfurter Zolls im Stadtteil Sossenheim ist verkauft worden. Wie Colliers International mitteilen lässt, habe der offene französische Immobilienfonds Eurovalys die Immobilie für rund 31 Millionen Euro erworben. Es handelt sich um den dritten Ankauf in diesem Jahr in Deutschland, neben einem Single-Tenant-Gebäude in Hannover, der an die TUI vermietet ist sowie eines Bürogebäudes in Ratingen. Verkäufer ist ein durch die Norkon GmBH gemanagtes Investmentvehikel. Colliers International hatte den Verkäufer bei der Transaktion beraten.
Das Objekt ist im Jahr 2004 errichtet worden, die rund 12.000 m² Nutzfläche umfassende Immobilie ist zur Gänze an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) vermietet. Neben dem Zoll befindet sich in dem Objekt ebenfalls das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund).
Algorithmen sollen Immo-Suche vereinfachen
Findheim startet mit KI
von Charles Steiner
Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Immobilienbranche. Auch Suchmaschinen nutzen vermehrt die Technologie, um die Suche nach Immobilien nach eingelernten Kriterien zu erleichtern. Nun startet auch das PropTech Findheim mit Künstlicher Intelligenz und Machine Learning, um den individuellen Wünschen der Nutzer auch die gewünschte Immobilie gegenüber stellen zu können. Dabei bekommen Wohnungssuchende Fragen gestellt, deren Antworten mittels künstlicher Intelligenz mit dem Suchangebot angeglichen werden. Suchparameter könnten entsprechend adaptiert werden, wobei das System dann mitlernt. Jürgen Leger, Geschäftsführer von Findheim: "Wir analysieren und vergleichen die Vorlieben und das Verhalten unserer User und können so, mit Hilfe von Machine Learning-Algorithmen, klar und transparent darlegen, warum eine bestimmte Wohnung wie gut zu den individuellen Vorstellungen eines Suchenden passt." Das soll über übliche Parameter wie Quadratmeter, Preis und Bezirk hinausgehen.
Interhomes und HEC GmbH entwickeln AR-App für Baustellen
AR-App zeigt fertige Gebäude
von Alexander Kohl
Noch ist von den Dichtervillen in Berlin-Karlshorst nicht viel mehr zu sehen als eine Baugrube. Wer aber mit seinem Smartphone direkt vor Ort eine App herunterlädt, kann die künftigen Gebäude realitätsgetreu auf dem Display betrachten und zwischen ihnen navigieren. Dahinter steckt eine innovative Augmented Reality-Anwendung, die der Bremer Wohnbauträger Interhomes AG und die HEC GmbH, Entwickler von individueller Software, entworfen und umgesetzt haben. „Es entsteht ein realitätsnaher Eindruck vom späteren Wohngebiet, an dem man auch virtuell entlanglaufen kann“, sagt Frank Vierkötter, Vorstandsvorsitzender der Interhomes AG.
Mit der neuen AR-App können Interhomes-Kunden nicht nur vor Ort ihr künftiges Haus entstehen lassen. Sie können es auch als Miniaturmodell mit nach Hause nehmen und per Smartphone auf einem Tisch sichtbar werden lassen. „Das Spannende bei unserer Anwendung ist, dass man die Gebäude eines kompletten, noch nicht vorhandenen Straßenzuges erlebbar machen kann, und zwar direkt vor Ort auf allen Smartphones und Tablets, egal ob iOS oder Android. Das gab es so bisher noch nicht“, sagt Thorsten Haase, Geschäftsführer der HEC. In rund zwei Monaten haben AR-Experten auf Basis der Baupläne Gebäude virtuell erstellt, mit Oberflächen aus Putz und Klinkern versehen, die Anwendung programmiert und vor dem Berliner Baugrund positioniert.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
CvD: Stefan Posch
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Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
[cite4]
Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
[cite6]
Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
[cite7]
Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
[cite8]
Bei der Stadtentwicklung gilt es, verschiedenste Interessen unter einen Hut zu bringen und Kompromisse zu finden.
Wie schön ist es für Stadtentwickler, wenn man sich nicht um Wahlen, Parteien und Interessensvertreter kümmern muss. Wenn Pläne richtig schön ausgedacht und umgesetzt werden können. China ist so ein Beispiel. Wenn etwas schiefgeht - abreißen und neu bauen. Wir leben in einer Demokratie, bei uns geht Stadtentwicklung nicht so einfach. Verschiedenste Interessen sind unter einen Hut zu bringen, es gilt, Kompromisse zu finden, und am Ende des Prozesses soll etwas Sinnvolles herauskommen. Es gibt eine Ausnahme, die diese Regel bestätigt: Wien. Weltkulturerbe futsch? Wurscht, brauchen wir nicht. Traditionelle Märkte wie Karmeliter-, Volkert- oder Yppenmarkt, Nahversorger und Kommunikationsorte der Stadtbevölkerung wurden Restaurantmeilen für die hippen Bobos, die Nahversorgung ging an die internationalen Ketten. Egal. Und dann der Verkehr: Ausschließliche Konzentration auf Rad und U-Bahn, alles andere wird verdammt, behindert, ausgegrenzt.
Ob sinnvoll oder nicht, ob Geld verschwendet wird oder nicht - alles ist der Durchsetzung einer religiös anmutenden Meinung untergeordnet. Es geht doch anders, mit Überzeugen. Wenn der öffentliche Verkehr und die "Park and ride"-Anlagen sinnvoll gestaltet sind, werden viele Menschen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, und es wird ein sinnvolles Miteinander geben. Auch ohne künstliche Verknappung. Wir werden unsere in die Jahre gekommene Bausubstanz verdichten müssen, da gilt es, die bestehende Bauordnung anzupassen, auch ohne Spenden an Entwicklungshilfevereine. Wir brauchen ein Miteinander von neuen Stadtteilen und neu gestalteten alten Stadtteilen, von öffentlichem und privatem Wohnbau, dann wird es auch Durchmischung und Ghettovermeidung ohne kommunale Lenkungsmaßnahmen geben. Und bitte: Leistbares Wohnen definiert sich als Miete inkl. Betriebskosten, nur um Kaltmiete wohnt niemand! Nach der nächsten Wahl freuen wir uns, wenn der erhobene Zeigefinger wieder in die Tasche gepackt ist, andere Meinungen zulassen werden und Stadtentwicklung im demokratischen, mühevollen Dialog passiert. Wann ist Wahl?