Echo Partners starten mit Hotelinvestments

Erste Akquisition: Radisson Blu Park Royal Palace in Wien

von Gerhard Rodler

Der von Michael Regner (Gründungspartner von mrp Hotelconsulting), Vitus Eckert (Board Member bei Vonovia) und Investor Roland Rausch initiierte Hotelinvestmentfonds nimmt jetzt Fahrt auf: Die Schweizer Echo Partners haben nun die erste Hotelakquisition in Wien abgeschlossen. Die Akquisition erfolgt über den neu gegründeten Luxemburger Hotelfonds Echo Fund.
Echo akquirierte dabei das Radisson Blu Park Royal Palace Hotel in Wien. Das Haus ist ein Vier-Stern Superior Hotel in unmittelbarer Nähe zum Schloss Schönbrunn. Die Immobilie hat einen Gesamtkaufpreis von 66 Millionen Euro und mit Austria Trend Hotels einen AAA-Pächter. Das Hotel verfügt über 233 Zimmer, inklusive 21 Suiten. Darüber hinaus hat Echo Partners Möglichkeiten identifiziert, um das weitere Potential der Immobilie auszuschöpfen. Schon bei Ankauf wurde der Ausbau von weiteren 14 Hotelzimmern vereinbart, was sowohl zu einer Wertsteigerung der Immobilie als auch zu einer Umsatzausweitung des Betreibers führt. Die Fondsgründung erfolgte erst im zweiten Quartal 2019. Weitere Investments sind in Wien, Amsterdam, Budapest oder Prag geplant. Vitus Eckert kommentiert dazu: "Mit unserer ersten Akquisition nach Gründung unseres Hotelfonds konnten wir unsere starken Akquise- und Wertsteigerungsmöglichkeiten beweisen. Wir erwarten, zeitnah zwei weitere Hotels im Einklang mit unseren strengen Akquisitionskriterien zu erwerben". Michael Regner ergänzt: "Die Immobilie verfügt über äußerst attraktive Bedingungen für unsere Investoren und bietet in Zukunft erhebliches Wertsteigerungspotential. Einen ersten Schritt der Implementierung werden wir mit dem wertsteigernden Ausbau mit 14 Zimmern setzen." Echo Partners mit Sitz in Pfäffikon, Schweiz, investiert in Hotelimmobilien in den führenden kontinentaleuropäischen Touristenstädten wie z.B Wien, Amsterdam oder Budapest und setzt dabei auf langfristige Tourismustrends. Echo fokussiert sich auf einen Ankaufswert im Bereich von 10 bis 70 Millionen Euro und einer Zielankaufsrendite von über 5 Prozent.

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Ich bin dabei: re.comm 2019

Viktor Wagner auf dem Real Estate Leaders Summit

von Viktor Wagner, REIWAG Facility Services GmbH

Viktor WagnerViktor Wagner

„Jedes Jahr wird beachtliches Wissen durch Beiträge der nahezu immer hochqualifizierten Vortragenden vermittelt und gibt in den nachfolgenden Diskussionen reichlich Anlass zur Wissenserweiterung beim Netzwerken.“

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Luxuswohnungen in City noch gefragt

Aber: "Die Russen" sind weg

von Gerhard Rodler

Vor eineinhalb Jahrzehnten läuteten sie den Höhenflug der Luxusimmobilien in Wien ein, noch vor einigen Jahren waren sie eine kaufkräftige und verlässliche Zielgruppe. Jetzt werden von russischen Staatsbürgern kaum noch Luxusimmobilien in Wien gekauft. Gerade einmal ein Prozent der Wohnungsverkäufe in der Wiener City ging 2018 an Russen, sowohl wert-, wie auch zahlenmäßig. Die mit Abstand größte Gruppe sind die Österreicher selbst: 90 Prozent der Transaktionen gehen auf das Konto von Herrn und Frau Österreicher, die dabei auch 85 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens ausgeben. Direkt dahinter befinden sich die Käufer weiterer EU-Staaten wie Deutschland, die Niederlande oder Ungarn. Sie bilden mit fünf Prozent die zweitgrößte Käufergruppe und halten sieben Prozent des Transaktionsvolumens. Generell, so war 2018 aber das zweitstärkste Umsatzjahr in der Wiener City seit 2010. Mittlerweile liegen die Durchschnitspreise für Erstbezug bei 14.672 Euro pro Quadratmeter. Seit 2010 steigt dieser Mittelwert um durchschnittlich 4,20 Prozent pro Jahr. Der bislang unübertroffene Spitzenpreis wurde übrigens schon 2017 mit 32.094 Euro pro Quadratmeter im Schottenviertel erreicht.
Dies geht aus dem heute Vormittag veröffentlichten „Wohnungsatlas“ von Otto Immobilien hervor. Vor allem Projekte in der Neutorgasse, am Börseplatz, in der Schelling- sowie Renngasse trugen zu diesem hohen Transaktionsvolumen bei. „Da einige neue Bauvorhaben in der Pipeline sind, rechnen wir auch heuer wieder mit einer hohen Anzahl an Verkäufen“, so Richard Buxbaum, Leiter Wohnimmobilien bei Otto Immobilien. In diesem Jahr wurden laut Otto Immobilien bereits 51 Eigentumswohnungen zum Stichtag 31.7.2019 verkauft, was einem Plus von 16 Prozent im Vergleichszeitraum entspricht. Das jährliche Transaktionsvolumen in der City beträgt im Durchschnitt rund 120 Millionen Euro. Derzeit gibt es laut Otto Immobilien exakt 4.134 Eigentumswohnungen in der Wiener Innenstadt. Das sind im Vergleich zur letzten Ausgabe im Herbst 2017 um 24 Wohnungen mehr - sie wurden im Stuben- und im Schottenviertel errichtet. Die gesamte Nutzfläche der Wohnungen im Eigentum beträgt insgesamt rund 427.500 m² und ist damit im Vergleich zum letzten Bericht um rund 2.500 m² gestiegen. Das bedeutet, im Durchschnitt ist jede Eigentumswohnung 103 m² groß. Die meisten Wohnungen befinden sich übrigens im Schottenviertel (34 Prozent), die wenigsten im “kleineren" Stubenviertel (17 Prozent).

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Aufregung um Berliner Mietdeckel

Senatorin will Obergrenze von höchstens 7,97 Euro/m²

von Stefan Posch

Die Wogen gehen in Berlin hoch, seitdem bekannt wurde, dass die Stadtregierung eine Obergrenze bei den Wohnungsmieten plant. Auch die Aktien von Wohnkonzernen sind teilweise drastisch eingebrochen. Nun wurde kolportiert, dass nach den Vorschlägen aus dem Haus von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) der Deckel auf eine Maximalmiete von 7,97 Euro gesetzt werden soll. Diese gilt für Wohnhäusern, die zwischen 1991 und 2013 gebaut wurden. Eine Plattenbauwohnung aus DDR-Zeiten soll zukünftig maximal 5,64 Euro pro Quadratmeter Miete kosten. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung legt insgesamt sogar 17 Quadratmeter-Mieten fest, wobei vom Alter des Hauses abhängt, welche Obergrenze gilt. Aufschläge von bis zu 20 Prozent seien möglich, wenn es innerhalb der letzten acht Jahre Modernisierungen gegeben hatte. Ausnahmen sollen für öffentlich geförderten Wohnungsbau, Studenten- und Jugendwohnheime oder Neubauten, die erstmalig 2014 bezugsfertig waren gelten.
Mieten, die über diesen Obergrenzen liegen, sollen die Bewohner über Anträge bei den Bezirksämtern zurückfordern können. In Kraft treten soll das Gesetz am 1. Januar.
Der Verband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) lehnt die Pläne von Berlins Bausenatorin Lompscher erwartungsgemäß entschieden ab. ZIA-Präsident Andreas Mattner erklärt: „Die Pläne sind ein Angriff auf die Branche und alle Eigentümer. Hier soll Enteignung durch die Hintertür in großem Stil eingeführt werden. Wir werden uns wehren.“ Mattner fordert nun den Bund auf, zu handeln. „Die Vorstellungen für einen Berliner Mietendeckel sind nach derzeitigem Kenntnisstand klar verfassungswidrig. Es ist jetzt an der Zeit, dass eine Koalition der Vernunft gegen diese Pläne klagt. Dazu gibt es das Instrument der Normenkontrollklage. CDU und FDP in Berlin wollen den Weg gehen, aber auch die Bundestagsfraktionen sollten nun handeln“, so Mattner.

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Wertinvest kauft Hotel Ananas

Vier-Sterne-Hotel an der Wienzeile erworben

von Charles Steiner

Die Wertinvest um Michael Tojner hat jetzt das Hotel Ananas an der rechten Wienzeile in Wien Margareten erworben. Das gab die Wertinvest via Aussendung bekannt. Damit wächst Wertinvest's Hotelportfolio auf drei Häuser an, zuvor sind bereits das Hotel Intercontinental am Stadtpark, das Hotel Kummer, das jetzt zum Hotel Motto wird, gekauft worden.
Beim Hotel Ananas handelt es sich laut Angaben der Wertinvest um das größte Vier-Sterne-Hotel in Wien. Es umfasst eine Gesamtfläche von 21.500 m² und weist 539 Zimmer auf und befindet sich in unmittelbarer Nähe der (derzeit im Neubau befindlichen) U-Bahnstation Pilgramgasse, die mit dem U2/U5-Ausbau zum Drehkreuz zwischen U4 und U2 wird.
Laut Wertinvest werde man in die Immobilie investieren und die Konferenzräumlichkeiten ausbauen, eine umfassende Sanierung sei nicht vonnöten, wie es von der Wertinvest auf immoflash-Nachfrage heißt. Auch der aktuelle Betreiber des Hotels, Austria Trends, soll bleiben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

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Godewind mit Großmietvertrag

Rund 21.600 m² an Co-Working-Anbieter in Düsseldorf

von Charles Steiner

Co-Working-Anbieter sind bei Bürovermieter mittlerweile sehr gern gesehene Mieter. Schließlich mieten diese meist größere Flächen, die für Einzelunternehmen schwieriger zu vermieten sind. Godewind hat jetzt in Düsseldorf für die Büroimmobilie Herzogterrassen einen Mietvertrag mit 21.589 m² abgeschlossen und konnte so für das Objekt eine Vollvermietung erreichen. Es handelt sich um einen langfristigen Mietvertrag von 16 Jahren, der ab Mai 2020 spätestens schlagend werden soll. Damit betrage die kontahierte Jahresnettokaltmiete auf etwa 12,6 Millionen Euro.
Mit der Vollvermietung der Herzogterrassen konnte Godewind die Leerstandsquote des Gesamtportfolios deutlich senken, sie betrage laut Angaben des auf Büroimmobilien spezialisierten Unternehmens nur mehr 13,1 Prozent - was, so Godewind, einer Halbierung gleichkommt. Auch die durchschnittliche Mietvertragszeit (WALT) stieg so von 6,1 auf 11,1 Jahre, heißt es von Godewind weiter.
Godewind hatte die Herzogterrassen vor vier Monaten angekauft, geht aus der Pressemitteilung hervor. Der Netto-Kaufpreis betrug bei 55.717 m² Gesamtmietfläche etwa 140 Millionen Euro.

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Frankfurter Zoll-Headquarter verkauft

Französischer Fonds kauft für 31 Millionen Euro

von Charles Steiner

Das Hauptquartier des Frankfurter Zolls im Stadtteil Sossenheim ist verkauft worden. Wie Colliers International mitteilen lässt, habe der offene französische Immobilienfonds Eurovalys die Immobilie für rund 31 Millionen Euro erworben. Es handelt sich um den dritten Ankauf in diesem Jahr in Deutschland, neben einem Single-Tenant-Gebäude in Hannover, der an die TUI vermietet ist sowie eines Bürogebäudes in Ratingen. Verkäufer ist ein durch die Norkon GmBH gemanagtes Investmentvehikel. Colliers International hatte den Verkäufer bei der Transaktion beraten.
Das Objekt ist im Jahr 2004 errichtet worden, die rund 12.000 m² Nutzfläche umfassende Immobilie ist zur Gänze an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) vermietet. Neben dem Zoll befindet sich in dem Objekt ebenfalls das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund).

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Findheim startet mit KI

Algorithmen sollen Immo-Suche vereinfachen

von Charles Steiner

Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Immobilienbranche. Auch Suchmaschinen nutzen vermehrt die Technologie, um die Suche nach Immobilien nach eingelernten Kriterien zu erleichtern. Nun startet auch das PropTech Findheim mit Künstlicher Intelligenz und Machine Learning, um den individuellen Wünschen der Nutzer auch die gewünschte Immobilie gegenüber stellen zu können. Dabei bekommen Wohnungssuchende Fragen gestellt, deren Antworten mittels künstlicher Intelligenz mit dem Suchangebot angeglichen werden. Suchparameter könnten entsprechend adaptiert werden, wobei das System dann mitlernt. Jürgen Leger, Geschäftsführer von Findheim: "Wir analysieren und vergleichen die Vorlieben und das Verhalten unserer User und können so, mit Hilfe von Machine Learning-Algorithmen, klar und transparent darlegen, warum eine bestimmte Wohnung wie gut zu den individuellen Vorstellungen eines Suchenden passt." Das soll über übliche Parameter wie Quadratmeter, Preis und Bezirk hinausgehen.

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AR-App zeigt fertige Gebäude

Interhomes und HEC GmbH entwickeln AR-App für Baustellen

von Alexander Kohl

Noch ist von den Dichtervillen in Berlin-Karlshorst nicht viel mehr zu sehen als eine Baugrube. Wer aber mit seinem Smartphone direkt vor Ort eine App herunterlädt, kann die künftigen Gebäude realitätsgetreu auf dem Display betrachten und zwischen ihnen navigieren. Dahinter steckt eine innovative Augmented Reality-Anwendung, die der Bremer Wohnbauträger Interhomes AG und die HEC GmbH, Entwickler von individueller Software, entworfen und umgesetzt haben. „Es entsteht ein realitätsnaher Eindruck vom späteren Wohngebiet, an dem man auch virtuell entlanglaufen kann“, sagt Frank Vierkötter, Vorstandsvorsitzender der Interhomes AG.
Mit der neuen AR-App können Interhomes-Kunden nicht nur vor Ort ihr künftiges Haus entstehen lassen. Sie können es auch als Miniaturmodell mit nach Hause nehmen und per Smartphone auf einem Tisch sichtbar werden lassen. „Das Spannende bei unserer Anwendung ist, dass man die Gebäude eines kompletten, noch nicht vorhandenen Straßenzuges erlebbar machen kann, und zwar direkt vor Ort auf allen Smartphones und Tablets, egal ob iOS oder Android. Das gab es so bisher noch nicht“, sagt Thorsten Haase, Geschäftsführer der HEC. In rund zwei Monaten haben AR-Experten auf Basis der Baupläne Gebäude virtuell erstellt, mit Oberflächen aus Putz und Klinkern versehen, die Anwendung programmiert und vor dem Berliner Baugrund positioniert.

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Aber: "Die Russen" sind weg

Luxuswohnungen in City noch gefragt

von Gerhard Rodler

Vor ein­ein­halb Jahr­zehn­ten läu­te­ten sie den Hö­hen­flug der Lu­xus­im­mo­bi­li­en in Wien ein, noch vor ei­ni­gen Jah­ren wa­ren sie ei­ne kauf­kräf­ti­ge und ver­läss­li­che Ziel­grup­pe. Jetzt wer­den von rus­si­schen Staats­bür­gern kaum noch Lu­xus­im­mo­bi­li­en in Wien ge­kauft. Ge­ra­de ein­mal ein Pro­zent der Woh­nungs­ver­käu­fe in der Wie­ner Ci­ty ging 2018 an Rus­sen, so­wohl wert-, wie auch zah­len­mä­ßig. Die mit Ab­stand größ­te Grup­pe sind die Ös­ter­rei­cher selbst: 90 Pro­zent der Trans­ak­tio­nen ge­hen auf das Kon­to von Herrn und Frau Ös­ter­rei­cher, die da­bei auch 85 Pro­zent des ge­sam­ten Trans­ak­ti­ons­vo­lu­mens aus­ge­ben. Di­rekt da­hin­ter be­fin­den sich die Käu­fer wei­te­rer EU-Staa­ten wie Deutsch­land, die Nie­der­lan­de oder Un­garn. Sie bil­den mit fünf Pro­zent die zweit­größ­te Käu­fer­grup­pe und hal­ten sie­ben Pro­zent des Trans­ak­ti­ons­vo­lu­mens. Ge­ne­rell, so war 2018 aber das zweit­stärks­te Um­satz­jahr in der Wie­ner Ci­ty seit 2010. Mitt­ler­wei­le lie­gen die Durch­schnits­prei­se für Erst­be­zug bei 14.672 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter. Seit 2010 steigt die­ser Mit­tel­wert um durch­schnitt­lich 4,20 Pro­zent pro Jahr. Der bis­lang un­über­trof­fe­ne Spit­zen­preis wur­de üb­ri­gens schon 2017 mit 32.094 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter im Schot­ten­vier­tel er­reicht.
Dies geht aus dem heu­te Vor­mit­tag ver­öf­fent­lich­ten „Woh­nungs­at­las“ von Ot­to Im­mo­bi­li­en her­vor. Vor al­lem Pro­jek­te in der Neu­tor­gas­se, am Bör­se­platz, in der Schel­ling- so­wie Renn­gas­se tru­gen zu die­sem ho­hen Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men bei. „Da ei­ni­ge neue Bau­vor­ha­ben in der Pipe­line sind, rech­nen wir auch heu­er wie­der mit ei­ner ho­hen An­zahl an Ver­käu­fen“, so Ri­chard Bux­baum, Lei­ter Wohn­im­mo­bi­li­en bei Ot­to Im­mo­bi­li­en. In die­sem Jahr wur­den laut Ot­to Im­mo­bi­li­en be­reits 51 Ei­gen­tums­woh­nun­gen zum Stich­tag 31.7.2019 ver­kauft, was ei­nem Plus von 16 Pro­zent im Ver­gleichs­zeit­raum ent­spricht. Das jähr­li­che Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men in der Ci­ty be­trägt im Durch­schnitt rund 120 Mil­lio­nen Eu­ro. Der­zeit gibt es laut Ot­to Im­mo­bi­li­en ex­akt 4.134 Ei­gen­tums­woh­nun­gen in der Wie­ner In­nen­stadt. Das sind im Ver­gleich zur letz­ten Aus­ga­be im Herbst 2017 um 24 Woh­nun­gen mehr - sie wur­den im Stu­ben- und im Schot­ten­vier­tel er­rich­tet. Die ge­sam­te Nutz­flä­che der Woh­nun­gen im Ei­gen­tum be­trägt ins­ge­samt rund 427.500 m² und ist da­mit im Ver­gleich zum letz­ten Be­richt um rund 2.500 m² ge­stie­gen. Das be­deu­tet, im Durch­schnitt ist je­de Ei­gen­tums­woh­nung 103 m² groß. Die meis­ten Woh­nun­gen be­fin­den sich üb­ri­gens im Schot­ten­vier­tel (34 Pro­zent), die we­nigs­ten im “klei­ne­ren" Stu­ben­vier­tel (17 Pro­zent).

Senatorin will Obergrenze von höchstens 7,97 Euro/m²

Aufregung um Berliner Mietdeckel

von Stefan Posch

Die Wo­gen ge­hen in Ber­lin hoch, seit­dem be­kannt wur­de, dass die Stadt­re­gie­rung ei­ne Ober­gren­ze bei den Woh­nungs­mie­ten plant. Auch die Ak­ti­en von Wohn­kon­zer­nen sind teil­wei­se dras­tisch ein­ge­bro­chen. Nun wur­de kol­por­tiert, dass nach den Vor­schlä­gen aus dem Haus von Stadt­ent­wick­lungs­se­na­to­rin Kat­rin Lomp­scher (Lin­ke) der De­ckel auf ei­ne Ma­xi­mal­mie­te von 7,97 Eu­ro ge­setzt wer­den soll. Die­se gilt für Wohn­häu­sern, die zwi­schen 1991 und 2013 ge­baut wur­den. Ei­ne Plat­ten­bau­woh­nung aus DDR-Zei­ten soll zu­künf­tig ma­xi­mal 5,64 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter Mie­te kos­ten. Die Se­nats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung legt ins­ge­samt so­gar 17 Qua­drat­me­ter-Mie­ten fest, wo­bei vom Al­ter des Hau­ses ab­hängt, wel­che Ober­gren­ze gilt. Auf­schlä­ge von bis zu 20 Pro­zent sei­en mög­lich, wenn es in­ner­halb der letz­ten acht Jah­re Mo­der­ni­sie­run­gen ge­ge­ben hat­te. Aus­nah­men sol­len für öf­fent­lich ge­för­der­ten Woh­nungs­bau, Stu­den­ten- und Ju­gend­wohn­hei­me oder Neu­bau­ten, die erst­ma­lig 2014 be­zugs­fer­tig wa­ren gel­ten.
Mie­ten, die über die­sen Ober­gren­zen lie­gen, sol­len die Be­woh­ner über An­trä­ge bei den Be­zirks­äm­tern zu­rück­for­dern kön­nen. In Kraft tre­ten soll das Ge­setz am 1. Ja­nu­ar.
Der Ver­band Zen­tra­ler Im­mo­bi­li­en Aus­schuss (ZIA) lehnt die Plä­ne von Ber­lins Bau­se­na­to­rin Lomp­scher er­war­tungs­ge­mäß ent­schie­den ab. ZIA-Prä­si­dent An­dre­as Matt­ner er­klärt: „Die Plä­ne sind ein An­griff auf die Bran­che und al­le Ei­gen­tü­mer. Hier soll Ent­eig­nung durch die Hin­ter­tür in gro­ßem Stil ein­ge­führt wer­den. Wir wer­den uns weh­ren.“ Matt­ner for­dert nun den Bund auf, zu han­deln. „Die Vor­stel­lun­gen für ei­nen Ber­li­ner Mie­ten­de­ckel sind nach der­zei­ti­gem Kennt­nis­stand klar ver­fas­sungs­wid­rig. Es ist jetzt an der Zeit, dass ei­ne Ko­ali­ti­on der Ver­nunft ge­gen die­se Plä­ne klagt. Da­zu gibt es das In­stru­ment der Nor­men­kon­troll­kla­ge. CDU und FDP in Ber­lin wol­len den Weg ge­hen, aber auch die Bun­des­tags­frak­tio­nen soll­ten nun han­deln“, so Matt­ner.
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Vier-Sterne-Hotel an der Wienzeile erworben

Wertinvest kauft Hotel Ananas

von Charles Steiner

Die Wert­in­vest um Mi­cha­el To­j­ner hat jetzt das Ho­tel Ana­nas an der rech­ten Wien­zei­le in Wien Mar­ga­re­ten er­wor­ben. Das gab die Wert­in­vest via Aus­sen­dung be­kannt. Da­mit wächst Wert­in­ves­t's Ho­tel­port­fo­lio auf drei Häu­ser an, zu­vor sind be­reits das Ho­tel In­ter­con­ti­nen­tal am Stadt­park, das Ho­tel Kum­mer, das jetzt zum Ho­tel Mot­to wird, ge­kauft wor­den.
Beim Ho­tel Ana­nas han­delt es sich laut An­ga­ben der Wert­in­vest um das größ­te Vier-Ster­ne-Ho­tel in Wien. Es um­fasst ei­ne Ge­samt­flä­che von 21.500 m² und weist 539 Zim­mer auf und be­fin­det sich in un­mit­tel­ba­rer Nä­he der (der­zeit im Neu­bau be­find­li­chen) U-Bahn­sta­ti­on Pil­gram­gas­se, die mit dem U2/U5-Aus­bau zum Dreh­kreuz zwi­schen U4 und U2 wird.
Laut Wert­in­vest wer­de man in die Im­mo­bi­lie in­ves­tie­ren und die Kon­fe­renz­räum­lich­kei­ten aus­bau­en, ei­ne um­fas­sen­de Sa­nie­rung sei nicht von­nö­ten, wie es von der Wert­in­vest auf im­mof­lash-Nach­fra­ge heißt. Auch der ak­tu­el­le Be­trei­ber des Ho­tels, Aus­tria Trends, soll blei­ben. Über den Kauf­preis wur­de Still­schwei­gen ver­ein­bart.

Rund 21.600 m² an Co-Working-Anbieter in Düsseldorf

Godewind mit Großmietvertrag

von Charles Steiner

Co-Working-An­bie­ter sind bei Bü­ro­ver­mie­ter mitt­ler­wei­le sehr gern ge­se­he­ne Mie­ter. Schließ­lich mie­ten die­se meist grö­ße­re Flä­chen, die für Ein­zel­un­ter­neh­men schwie­ri­ger zu ver­mie­ten sind. Go­de­wind hat jetzt in Düs­sel­dorf für die Bü­ro­im­mo­bi­lie Her­zog­ter­ras­sen ei­nen Miet­ver­trag mit 21.589 m² ab­ge­schlos­sen und konn­te so für das Ob­jekt ei­ne Voll­ver­mie­tung er­rei­chen. Es han­delt sich um ei­nen lang­fris­ti­gen Miet­ver­trag von 16 Jah­ren, der ab Mai 2020 spä­tes­tens schla­gend wer­den soll. Da­mit be­tra­ge die kon­ta­hier­te Jah­res­net­to­kalt­mie­te auf et­wa 12,6 Mil­lio­nen Eu­ro.
Mit der Voll­ver­mie­tung der Her­zog­ter­ras­sen konn­te Go­de­wind die Leer­stands­quo­te des Ge­samt­port­fo­li­os deut­lich sen­ken, sie be­tra­ge laut An­ga­ben des auf Bü­ro­im­mo­bi­li­en spe­zia­li­sier­ten Un­ter­neh­mens nur mehr 13,1 Pro­zent - was, so Go­de­wind, ei­ner Hal­bie­rung gleich­kommt. Auch die durch­schnitt­li­che Miet­ver­trags­zeit (WALT) stieg so von 6,1 auf 11,1 Jah­re, heißt es von Go­de­wind wei­ter.
Go­de­wind hat­te die Her­zog­ter­ras­sen vor vier Mo­na­ten an­ge­kauft, geht aus der Pres­se­mit­tei­lung her­vor. Der Net­to-Kauf­preis be­trug bei 55.717 m² Ge­samt­miet­flä­che et­wa 140 Mil­lio­nen Eu­ro.
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Französischer Fonds kauft für 31 Millionen Euro

Frankfurter Zoll-Headquarter verkauft

von Charles Steiner

Das Haupt­quar­tier des Frank­fur­ter Zolls im Stadt­teil Sos­sen­heim ist ver­kauft wor­den. Wie Col­liers In­ter­na­tio­nal mit­tei­len lässt, ha­be der of­fe­ne fran­zö­si­sche Im­mo­bi­li­en­fonds Eu­ro­va­lys die Im­mo­bi­lie für rund 31 Mil­lio­nen Eu­ro er­wor­ben. Es han­delt sich um den drit­ten An­kauf in die­sem Jahr in Deutsch­land, ne­ben ei­nem Sin­gle-Ten­ant-Ge­bäu­de in Han­no­ver, der an die TUI ver­mie­tet ist so­wie ei­nes Bü­ro­ge­bäu­des in Ra­tin­gen. Ver­käu­fer ist ein durch die Nor­kon GmBH ge­ma­nag­tes In­vest­ment­ve­hi­kel. Col­liers In­ter­na­tio­nal hat­te den Ver­käu­fer bei der Trans­ak­ti­on be­ra­ten.
Das Ob­jekt ist im Jahr 2004 er­rich­tet wor­den, die rund 12.000 m² Nutz­flä­che um­fas­sen­de Im­mo­bi­lie ist zur Gän­ze an die Bun­des­an­stalt für Im­mo­bi­li­en­auf­ga­ben (BI­mA) ver­mie­tet. Ne­ben dem Zoll be­fin­det sich in dem Ob­jekt eben­falls das In­for­ma­ti­ons­tech­nik­zen­trum Bund (ITZ­Bund).
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Algorithmen sollen Immo-Suche vereinfachen

Findheim startet mit KI

von Charles Steiner

Künst­li­che In­tel­li­genz hält Ein­zug in die Im­mo­bi­li­en­bran­che. Auch Such­ma­schi­nen nut­zen ver­mehrt die Tech­no­lo­gie, um die Su­che nach Im­mo­bi­li­en nach ein­ge­lern­ten Kri­te­ri­en zu er­leich­tern. Nun star­tet auch das PropTech Find­heim mit Künst­li­cher In­tel­li­genz und Ma­chi­ne Learning, um den in­di­vi­du­el­len Wün­schen der Nut­zer auch die ge­wünsch­te Im­mo­bi­lie ge­gen­über stel­len zu kön­nen. Da­bei be­kom­men Woh­nungs­su­chen­de Fra­gen ge­stellt, de­ren Ant­wor­ten mit­tels künst­li­cher In­tel­li­genz mit dem Such­an­ge­bot an­ge­gli­chen wer­den. Such­pa­ra­me­ter könn­ten ent­spre­chend ad­ap­tiert wer­den, wo­bei das Sys­tem dann mit­lernt. Jür­gen Le­ger, Ge­schäfts­füh­rer von Find­heim: "Wir ana­ly­sie­ren und ver­glei­chen die Vor­lie­ben und das Ver­hal­ten un­se­rer User und kön­nen so, mit Hil­fe von Ma­chi­ne Learning-Al­go­rith­men, klar und trans­pa­rent dar­le­gen, war­um ei­ne be­stimm­te Woh­nung wie gut zu den in­di­vi­du­el­len Vor­stel­lun­gen ei­nes Su­chen­den passt." Das soll über üb­li­che Pa­ra­me­ter wie Qua­drat­me­ter, Preis und Be­zirk hin­aus­ge­hen.

Interhomes und HEC GmbH entwickeln AR-App für Baustellen

AR-App zeigt fertige Gebäude

von Alexander Kohl

Noch ist von den Dich­ter­vil­len in Ber­lin-Karls­horst nicht viel mehr zu se­hen als ei­ne Bau­gru­be. Wer aber mit sei­nem Smart­pho­ne di­rekt vor Ort ei­ne App her­un­ter­lädt, kann die künf­ti­gen Ge­bäu­de rea­li­täts­ge­treu auf dem Dis­play be­trach­ten und zwi­schen ih­nen na­vi­gie­ren. Da­hin­ter steckt ei­ne in­no­va­ti­ve Aug­men­ted Rea­li­ty-An­wen­dung, die der Bre­mer Wohn­bau­trä­ger In­ter­ho­mes AG und die HEC GmbH, Ent­wick­ler von in­di­vi­du­el­ler Soft­ware, ent­wor­fen und um­ge­setzt ha­ben. „Es ent­steht ein rea­li­täts­na­her Ein­druck vom spä­te­ren Wohn­ge­biet, an dem man auch vir­tu­ell ent­lang­lau­fen kann“, sagt Frank Vier­köt­ter, Vor­stands­vor­sit­zen­der der In­ter­ho­mes AG.
Mit der neu­en AR-App kön­nen In­ter­ho­mes-Kun­den nicht nur vor Ort ihr künf­ti­ges Haus ent­ste­hen las­sen. Sie kön­nen es auch als Mi­nia­tur­mo­dell mit nach Hau­se neh­men und per Smart­pho­ne auf ei­nem Tisch sicht­bar wer­den las­sen. „Das Span­nen­de bei un­se­rer An­wen­dung ist, dass man die Ge­bäu­de ei­nes kom­plet­ten, noch nicht vor­han­de­nen Stra­ßen­zu­ges er­leb­bar ma­chen kann, und zwar di­rekt vor Ort auf al­len Smart­pho­nes und Ta­blets, egal ob iOS oder An­dro­id. Das gab es so bis­her noch nicht“, sagt Thors­ten Haa­se, Ge­schäfts­füh­rer der HEC. In rund zwei Mo­na­ten ha­ben AR-Ex­per­ten auf Ba­sis der Bau­plä­ne Ge­bäu­de vir­tu­ell er­stellt, mit Ober­flä­chen aus Putz und Klin­kern ver­se­hen, die An­wen­dung pro­gram­miert und vor dem Ber­li­ner Bau­grund po­si­tio­niert.
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Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Mehr Stadt braucht das Land

Der Zu­zug in die Bal­lungs­zen­tren Ös­ter­reichs macht den Wohn­raum in den Städ­ten zur Man­gel­wa­re. Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te sol­len für Ent­span­nung auf dem an­ge­spann­ten Wohn­markt sor­gen. Ein Stadt­ent­wick­lungs­ge­biet ist viel mehr als die Ge­samt­heit ein­zel­ner Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te. Die­ser Mei­nung ist auch Tho­mas Ritt, Lei­ter der Ab­tei­lung Kom­mu­nal­po­li­tik bei der Ar­bei­ter­kam­mer Wien, die ei­ne Stu­die über die öf­fent­li­chen Räu­me bei Wiens Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten in Auf­trag gab. Ritt sieht des­we­gen die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Bau­fel­dern als zen­tral an: "Bau­platz­über­grei­fen­de Ko­ope­ra­ti­on ist wich­tig. Da­für braucht es ein funk­tio­nie­ren­des Stadt­teil­ma­nage­ment." Die Be­treu­ung en­det aber nicht mit dem Bau der Ge­bäu­de. "Kon­flik­te zwi­schen den Be­woh­nern sind un­ver­meid­lich. Des­we­gen braucht es auch Ge­biets­be­treu­ung über die Bau­pha­se hin­aus", so Ritt. [ci­te1] Stadt­teil­ma­nage­ment In der See­stadt As­pern ist be­son­ders viel in die­se Rich­tung in­ves­tiert wor­den. "Auch, weil die See­stadt wie ein Ali­en über dem Flug­platz ab­ge­wor­fen wur­de", er­klärt Ritt. Im Ge­gen­satz zu an­de­ren Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten, wie et­wa dem Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof, kom­me dort auf­grund der ab­ge­schot­te­ten La­ge von al­lei­ne kein Le­ben rein. Laut Ger­hard Schus­ter, Vor­stand der Wien 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG, gibt es ty­pi­scher­wei­se zwei Ent­wick­lun­gen, die für Un­ru­he in der Be­völ­ke­rung sor­gen: "Das ei­ne ist der ex­tre­me Ver­fall von Ge­bäu­den oder In­fra­struk­tur. Das an­de­re, wenn vie­le Men­schen neu in ein Vier­tel zu­zie­hen." Die­se zwei Kri­sen­fäl­le wür­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le be­din­gen, die sich um die An­lie­gen der Men­schen küm­mert. Je grö­ßer ein Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt ist, des­to wich­ti­ger sei ein Stadt­teil­ma­nage­ment. "Ein Stadt­teil­ma­nage­ment hat in Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten ei­ne wich­ti­ge Be­deu­tung in den Be­rei­chen Ko­or­di­na­ti­on und In­for­ma­ti­on - so auch in der See­stadt As­pern", meint auch An­dre­as Hol­ler, Ge­schäfts­füh­rer De­ve­lop­ment Ös­ter­reich bei der Bu­wog, die mit dem Pro­jekt See­See das ak­tu­ell größ­te Pro­jekt in der See­stadt ent­wi­ckelt. "Da­durch, dass der neue Stadt­teil erst nach und nach wächst und be­ste­hen­de Be­woh­ner ih­re Er­fah­run­gen und Wün­sche ein­brin­gen, kön­nen auch ganz neue Ide­en ent­ste­hen, die dann von der 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG mit den ein­zel­nen Bau­trä­gern dis­ku­tiert wer­den", er­klärt Hol­ler. "Die Bau­trä­ger kom­men vier­tel­jähr­lich zu­sam­men, um et­wa Frei­flä­chen zu pla­nen oder auch die Nut­zung der Erd­ge­schoß­zo­ne ab­zu­stim­men", so Schus­ter über die Vor­ge­hens­wei­se. "Es nutzt nichts, wenn vier Bau­plät­ze ne­ben­ein­an­der ei­nen Klein­kin­der­spiel­platz ein­pla­nen", ver­an­schau­licht Ritt das Pro­blem, wenn Bau­trä­ger nicht mit­ein­an­der pla­nen. [ci­te2] Pro­blem­ge­schoss Ei­ne Her­aus­for­de­rung bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ist auch oft die Be­le­bung der Erd­ge­schoss­zo­nen. Ritt sieht et­wa beim Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof Hand­lungs­be­darf: "Laut der Stu­die der AK sind dort die Erd­ge­schoss­zo­nen ex­trem ab­wei­send: un­at­trak­tiv, oft mit Nut­zun­gen, die blick­dich­te Schau­fens­ter ver­lan­gen und teil­wei­se zu Ab­stell­räu­men ver­kom­men." In der See­stadt ist es laut Ritt hin­ge­gen ge­lun­gen, den Han­del für den Stand­ort zu ge­win­nen. "Die See­stadt wird wie ein Ein­kaufs­zen­trum ge­ma­nagt", ver­an­schau­licht er. Die Bau­trä­ger sind ver­pflich­tet, die et­wa 3.000 Qua­drat­me­ter Han­dels­flä­che in der Kern­zo­ne der See­stadt für zu­min­dest zwölf Jah­re an die As­pern See­stadt Ein­kaufs­stra­ßen GmbH - ein Joint Ven­ture zwi­schen Re­tail­pro­fi SES Spar Eu­ro­pean Shop­ping Cen­ters und der Wien 3420 AG - zu ver­mie­ten. [ci­te3] Die Ein­zel­han­dels­flä­chen wer­den dann je nach Be­darf wei­ter­ver­mie­tet. "Die Mie­ten sind da­bei auf die Kauf­kraft der je­wei­li­gen Bran­che ab­ge­stimmt", er­klärt Schus­ter. "Es stimmt, dass die­ses The­ma im Neu­bau ins­ge­samt Her­aus­for­de­run­gen birgt, aber ge­ra­de in der See­stadt As­pern se­he ich das Pro­blem nicht", sieht auch Hol­ler die Erd­ge­schoss­zo­ne in As­pern gut auf­ge­stellt. Be­ste­hen­des und kom­men­des Ge­wer­be sei­en gut auf die Be­dürf­nis­se der Bür­ger ab­ge­stimmt. Wal­ter Witt­mann, Vor­stand der Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en, er­war­tet auch beim Pro­jekt "Das En­sem­ble", das Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en ge­mein­sam mit der ARE auf den brach­lie­gen­den Ge­wer­be­flä­chen der ehe­ma­li­gen Post­bus-Zen­tra­le im drit­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk ent­wi­ckelt, kei­ne Pro­ble­me mit der Erd­ge­schoss­zo­ne. "Im Erd­ge­schoss an der Erd­ber­ger Län­de ent­ste­hen ein Le­bens­mit­tel­han­del und ein Dro­ge­rie­markt. Ent­lang des Parks wird ein Kin­der­gar­ten ent­ste­hen. Bei den an­de­ren Bau­tei­len wer­den mo­der­ne, nach­ge­frag­te Gar­ten­woh­nun­gen er­rich­tet", er­klärt er. [ci­te4] Bür­ger spre­chen mit An­dre­as Hol­ler sieht bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ei­nen Trend in Rich­tung Ein­be­zie­hung der Bür­ger: "Die Be­dürf­nis­se der An­rai­ner flie­ßen stär­ker in die Pla­nungs­pro­zes­se ein - es geht nicht mehr nur dar­um, den zu­künf­ti­gen Be­woh­nern ein an­spre­chen­des Quar­tier zu er­rich­ten, son­dern ei­nen Mehr­wert für das ge­sam­te Grät­zel zu schaf­fen." Frei­flä­chen wür­den da­bei ei­ne gro­ße Rol­le spie­len. Ei­ne Mög­lich­keit da­zu ist ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren. An­ders als bei städ­te­bau­li­chen Wett­be­wer­ben steht da­bei nicht das kon­kur­rie­ren­de Pla­nen im Vor­der­grund, son­dern das ge­mein­sa­me Ent­wi­ckeln von Lö­sungs­an­sät­zen. [ci­te5] Da­bei wer­den auch die In­ter­es­sen der Bür­ger mit ein­be­zo­gen. In der See­stadt As­pern wird so­wohl auf Wett­be­wer­be, als auch ver­ein­zelt auf ko­ope­ra­ti­ve Ver­fah­ren ge­setzt. "Das kommt auf die Auf­ga­ben­stel­lung an", er­klärt Schus­ter. Ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren wur­de et­wa bei der Ent­wick­lung des Mas­ter­plans Ebels­berg, das mit über 30 Hekt­ar größ­te Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt in Linz, bei dem die Area­le der frü­he­ren Hil­ler Ka­ser­ne so­wie der an­gren­zen­den "Som­mer­grün­de" ent­wi­ckelt wer­den, an­ge­wen­det. "Die­ses Ver­fah­ren war hier vor­teil­haft, weil die Vor­ga­ben, die für die Aus­lo­bung ei­nes Wett­be­wer­bes not­wen­dig sind, wie Woh­nungs­an­zahl, Dich­te, Hö­he der Be­bau­ung so­wie der An­teil Ge­wer­be, nicht ge­nau fest­la­gen", so Gun­ter Ames­ber­ger, Stadt­ent­wick­lungs­di­rek­tor der Stadt Linz. "Im Rah­men des ko­ope­ra­ti­ven Ver­fah­rens wur­den die­se Rah­men­be­din­gun­gen so­wie kla­re Re­geln für die nun zu er­stel­len­den Flä­chen­wid­mungs- und Be­bau­ungs­plä­ne ge­mein­sam mit al­len Sta­ke­hol­dern ent­wi­ckelt." Laut Ames­ber­ger müs­se bei ei­nem neu ent­wi­ckel­ten Quar­tier die gu­te Er­reich­bar­keit so­wohl mit­tels öf­fent­li­chem als auch In­di­vi­du­al­ver­kehr ge­währ­leis­tet sein. "Dar­über hin­aus ist ei­ne ur­ba­ne In­fra­struk­tur im nä­he­ren Um­feld sehr vor­teil­haft", so Ames­ber­ger. [ci­te6] Ur­ba­ne La­ge als Vor­teil "Das En­sem­ble" ist eben­falls ein Pro­jekt, das von der ur­ba­nen La­ge pro­fi­tiert. Witt­mann rech­net des­we­gen nicht mit ei­ner Ent­wick­lung Rich­tung "Schlaf­stadt": "Wer schon im Zen­trum wohnt, wird sich nicht de­zen­tral ori­en­tie­ren." Der ge­sam­te Frei­raum wer­de zu­dem ge­samt­heit­lich er­dacht und ge­plant. Das sei wich­tig für ei­nen zu­sam­men­hän­gen­den Cha­rak­ter und für ei­ne op­ti­ma­le Ver­tei­lung von Spiel- und Auf­ent­halts­räu­men im Frei­en. Da­für wur­de ei­ne Park­an­la­ge mit rund 7.000 m2 ge­plant, die für die Nach­bar­schaft und die neu­en Be­woh­ner ein Be­geg­nungs­raum sein wird. "Der Park ver­bin­det den Kar­di­nal-Nagl-Platz über die Dro­ry­gas­se mit dem Do­nau­ka­nal und wird da­her nicht nur für Be­woh­ner, son­dern für die ge­sam­te Nach­bar­schaft von At­trak­ti­vi­tät sein", ist Hans-Pe­ter Weiss, Ge­schäfts­füh­rer der ARE, über­zeugt. "Der Blick über den Tel­ler­rand ist bei Quar­tier­s­ent­wick­lun­gen ei­ner der wich­tigs­ten Fak­to­ren. Das Pro­jekt muss ei­nen nach­hal­ti­gen Mehr­wert für die Nach­bar­schaft und den ge­sam­ten Be­zirk bie­ten", be­tont er. [ci­te7] Woh­nen ist nicht ge­nug Auch Mi­cha­el Thier, Mar­ke­ting­lei­ter bei C&P Im­mo­bi­li­en, die das Brau­quar­tier Pun­ti­gam in Graz ent­wi­ckelt, sieht die Schaf­fung von Zu­satz­an­ge­bo­ten, "wie et­wa Ar­beits­plät­ze, Frei­zeit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten oder auch Mo­bi­li­täts­an­ge­bo­te", als "enorm wich­ti­gen Punkt" an. Die ers­ten zwei von ins­ge­samt neun Bau­ab­schnit­ten ste­hen ge­ra­de un­mit­tel­bar vor der Fer­tig­stel­lung. "Der Trend wird da­hin ge­hen, dass Men­schen mehr Wert auf Life- style usw. le­gen, da­her muss ein ent­spre­chen­des An­ge­bot in un­mit­tel­ba­rer Nä­he ge­schaf­fen wer­den", er­klärt er. Mit ei­nem ent­spre­chen­den Nut­zungs­mix möch­te man den Be­woh­nern al­les "un­kom­pli­ziert und vor al­lem na­he" bie­ten, was das täg­li­che Le­ben braucht. "'Nur' das Woh­nen wird in sol­chen gro­ßen Ein­hei­ten zu­künf­tig zu we­nig sein", ist Thier über­zeugt. Auch in der See­stadt As­pern setzt man auf die Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen. 20.000 Stel­len sol­len ins­ge­samt ge­schaf­fen wer­den. Auch das soll ver­hin­dern, dass die See­stadt zur "Schlaf­stadt" wird. Es­sen­zi­ell für Be­triebs­an­sied­lun­gen ist aber der Bau des Lo­bau­tun­nels. "Für die Wohn­be­völ­ke­rung ist der Lo­bau­tun­nel nicht so wich­tig. Für sie ist er eher ein Nice-to-ha­ve", er­klärt Schus­ter. Doch vor al­lem Be­trie­be mit ei­nem ho­hen Trans­port­an­teil wür­den ei­ne zu­sätz­li­che Stra­ßen­ver­bin­dung brau­chen. Ei­nen Schritt wei­ter geht Tho­mas Ritt, der oh­ne den Lo­bau­tun­nel die gan­ze Ent­wick­lung im Nor­den der See­stadt in Ge­fahr sieht. [ci­te8]

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Schön  ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.Schön ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.

Stadtentwicklung geht auch pragmatisch

Bei der Stadt­ent­wick­lung gilt es, ver­schie­dens­te In­ter­es­sen un­ter ei­nen Hut zu brin­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Wie schön ist es für Stadt­ent­wick­ler, wenn man sich nicht um Wah­len, Par­tei­en und In­ter­es­sens­ver­tre­ter küm­mern muss. Wenn Plä­ne rich­tig schön aus­ge­dacht und um­ge­setzt wer­den kön­nen. Chi­na ist so ein Bei­spiel. Wenn et­was schief­geht - ab­rei­ßen und neu bau­en. Wir le­ben in ei­ner De­mo­kra­tie, bei uns geht Stadt­ent­wick­lung nicht so ein­fach. Ver­schie­dens­te In­ter­es­sen sind un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, es gilt, Kom­pro­mis­se zu fin­den, und am En­de des Pro­zes­ses soll et­was Sinn­vol­les her­aus­kom­men. Es gibt ei­ne Aus­nah­me, die die­se Re­gel be­stä­tigt: Wien. Welt­kul­tur­er­be futsch? Wurscht, brau­chen wir nicht. Tra­di­tio­nel­le Märk­te wie Kar­me­li­ter-, Vol­kert- oder Yp­pen­markt, Nah­ver­sor­ger und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te der Stadt­be­völ­ke­rung wur­den Re­stau­rant­mei­len für die hip­pen Bo­b­os, die Nah­ver­sor­gung ging an die in­ter­na­tio­na­len Ket­ten. Egal. Und dann der Ver­kehr: Aus­schließ­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf Rad und U-Bahn, al­les an­de­re wird ver­dammt, be­hin­dert, aus­ge­grenzt. Ob sinn­voll oder nicht, ob Geld ver­schwen­det wird oder nicht - al­les ist der Durch­set­zung ei­ner re­li­gi­ös an­mu­ten­den Mei­nung un­ter­ge­ord­net. Es geht doch an­ders, mit Über­zeu­gen. Wenn der öf­fent­li­che Ver­kehr und die "Park and ri­de"-An­la­gen sinn­voll ge­stal­tet sind, wer­den vie­le Men­schen auf den öf­fent­li­chen Ver­kehr um­stei­gen, und es wird ein sinn­vol­les Mit­ein­an­der ge­ben. Auch oh­ne künst­li­che Ver­knap­pung. Wir wer­den un­se­re in die Jah­re ge­kom­me­ne Bau­sub­stanz ver­dich­ten müs­sen, da gilt es, die be­ste­hen­de Bau­ord­nung an­zu­pas­sen, auch oh­ne Spen­den an Ent­wick­lungs­hil­fe­ver­ei­ne. Wir brau­chen ein Mit­ein­an­der von neu­en Stadt­tei­len und neu ge­stal­te­ten al­ten Stadt­tei­len, von öf­fent­li­chem und pri­va­tem Wohn­bau, dann wird es auch Durch­mi­schung und Ghet­to­ver­mei­dung oh­ne kom­mu­na­le Len­kungs­maß­nah­men ge­ben. Und bit­te: Leist­ba­res Woh­nen de­fi­niert sich als Mie­te inkl. Be­triebs­kos­ten, nur um Kalt­mie­te wohnt nie­mand! Nach der nächs­ten Wahl freu­en wir uns, wenn der er­ho­be­ne Zei­ge­fin­ger wie­der in die Ta­sche ge­packt ist, an­de­re Mei­nun­gen zu­las­sen wer­den und Stadt­ent­wick­lung im de­mo­kra­ti­schen, mü­he­vol­len Dia­log pas­siert. Wann ist Wahl?

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