Heuer sind vier Milliarden Euro drin

Internationale dominieren österreichischen Markt

von Charles Steiner

Das heurige Investmentjahr in Österreich wird von internationalen Investoren dominiert. Das geht aus dem heute vorgestellten Markt-Update von CBRE für das erste Halbjahr hervor, der ein Volumen von 1,8 Milliarden Euro ausweist. Bis Ende des Jahres könnten vier Milliarden Euro in Österreich investiert werden, schätzt Andreas Ridder, Managing Director CBRE Österreich & CEE, ein. Fast drei Viertel des Investmentvolumens - 71 Prozent - ist von Internationalen Anlegern abgewickelt worden. Zwar gelten, so Ridder, Büroimmobilien als beliebteste Assetklasse, allerdings werde mehr diversifiziert, um die Portfolios zu stabilisieren. Als eine der größten Transaktionen hat sich der Verkauf des T-Center erwiesen, das von südkoreanischen Investoren gekauft worden ist.
Bei Wohnimmobilien - im ersten Halbjahr seien hier 390 Millionen Euro investiert worden - zeichne sich mittlerweile ab, dass sowohl das Wiener Umland als auch Graz immer interessanter wird. Ridder: "Zwar werden 2019 noch rund 12.000 Wohneinheiten in Wien fertiggestellt, der Höhepunkt sollte im Jahr 2020 mit ca. 18.000 Wohneinheiten erreicht werden. Durch die hohen Grundstückspreise, die Bauordnungsnovelle und einige andere Faktoren zieht es aber mehr und mehr auch namhafte und große Developer ins Wiener Umland - sowohl in den Norden als auch in den Süden - und mit ihnen die Investoren."
Auch der Hotelmarkt befindet sich im Hoch, eine der größten Transaktionen im ersten Halbjahr war der Verkauf des Hotel Hilton am Stadtpark für rund 300 Millionen Euro ebenfalls an einen südkoreanischen Investor. Besonders in Wien ist die Entwicklungspipeline mit 5.000 Zimmern bis 2022 gut gefüllt, wobei die meisten Hotels um den Hauptbahnhof entstehen.
Ein Rekord ist heuer bei Industrie- und Logistikimmobilien in Sicht: Dort sollen bis zum Ende des Jahres an die 300 Millionen Euro investiert werden, was mitunter auch daran liegt, dass die Renditen immer noch höher als in Deutschland oder den Niederlanden ist, weswegen auch hier international investiert werde. Zudem beeinflusst der Onlinehandel den Retail- und Logistikmarkt. "Der Onlinehandel setzt am Logistikmarkt wie am Retailmarkt interessante Impulse. Während der Logistikmarkt so rasant wie noch nie wächst - von 2019 bis 2022 werden an den wichtigsten Logistikstandorten Wien, Linz und Graz rund 630.000 m² fertiggestellt - steht der Einzelhandel vor neuen Herausforderungen. Jetzt zeigt sich vor allem, dass der Retailmarkt in Österreich wie in Europa überexpandiert ist", so Ridder.

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Charity-Projekt gesucht

Immobilienball: Bis 16. September einreichen

von Charles Steiner

Es ist zwar noch eine Weile hin bis zum 15. Immobilienball am 21. Februar und Charity-Projekte mit Immobilienbezug können noch bis 16. September eingereicht werden. Fünf Projekte haben die Chance, in einem unabhängigen und öffentlichen Online-Voting als Projekt 2020 gewählt zu werden. Das Siegerprojekt erhält den gesamten Spendenerlös des Immobilienballs.
Gemeinnützige Organisationen sind nun aufgerufen, ihre wohltätigen Projekte mit Immobilienbezug einzureichen. Davon werden dann fünf Projekte für ein öffentliches Online-Voting ausgewählt. Folgende Voraussetzungen sind dabei zu erfüllen: Es soll sich um eine österreichische Organisation handeln, dessen Projekt für die Immobilienwirtschaft Brancherelevanz hat, der Start des Projekts (bzw. der Beginn der Finanzierung) sollte möglichst nach dem 21.02.2020 liegen, und: die unterstützte Organisation sollte idealerweise ein Spendengütesiegel besitzen oder die Spenden müssen absetzbar sein. Organisationen können sich nun mittels Kurz-Konzept eines wohltätigen Projektes bewerben. Die Konzepte sollten eine gute Übersicht über das Vorhaben und den Leistungsumfang sowie die geplanten Gesamtkosten enthalten. Bewerbungen können in digitaler Form bei lisa.bozic@epmedia.at (+43 1 512 16 16 - 34) eingereicht werden, weitere Infos gibt es unter diesem Link.
Seit dem Jahr 2015 unterstützt der traditionelle Ball der Immobilienwirtschaft Jahr für Jahr ein wohltätiges Projekt mit Immobilienbezug. Dieses Jahr wurde eine rekordverdächtige Spende von sagenhaften 70.000 Euro,- an das Projekt Tralalobe Haus Wien Josefstadt gespendet. Dieses Konzept wird auch beim kommenden Traditionsball der Immobilienwirtschaft am 21. Februar 2020 in der Wiener Hofburg beibehalten.

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Mit Bestellerprinzip wird MLS stärker

Vorstoß dürfte Maklerbranche umkrempeln

von Charles Steiner

Das Bestellerprinzip, für das sich nu auch die ÖVP ausgesprochen hatte, dürfte für die heimische Maklerbranche einen kompletten Umbruch bedeuten.
Ein Thema, das im Zuge des Bestellerprinzips an Gewicht gewinnen würde, ist das sogenannte Multiple Listing Service, kurz MLS. Diese Form von Gemeinschaftsgeschäften zwischen kooperierenden Maklern, wonach jeder Teilnehmer Zugriff auf Objekte anderer hat, ist schon seit einiger Zeit von mehreren Akteuren - Wirtschaftskammer, Immobilienring wie auch Imabis und viele mehr - angestoßen worden, worauf mehrere Initiativen mit konkreten Projekten entstanden sind. Georg Spiegelfeld, Präsident des Immobilienrings, warnt, dass im Zuge des Bestellerprinzips "Tausende Makler arbeitslos würden", weswegen MLS zu einer drängenden Frage wird, um diesen Umstand abzufedern: "Nachdem der Konkurrenzkampf zwischen den Maklern besonders in Wien sehr stark ist, sind diese auch dazu übergegangen, vom Abgeber keine Provision zu verlangen. So hatten auch kleinere Unternehmen die Chance, zu überleben. Das wird sich durch das Bestellerprinzip allerdings ändern. Damit wird für einige MLS auch zur Überlebensfrage werden."
Der im Vorjahr vom Immobilienring, WKO und ÖVI gestartete MLS-Marktplatz befinde sich derzeit in der finalen Testphase, im Herbst soll es für alle Makler geöffnet werden können, sagt Spiegelfeld. Die B2C-Plattform dazu, "look4immo", soll im Laufe des 4. Quartals fertiggestellt werden.

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FPÖ fordert Aus für Lagezuschlag

FPÖ findet "wohnpolitische Neuorientierung" der ÖVP begrüßenswert

von Stefan Posch

Der Wahlkampf hat nun voll und ganz die Immobilienbranche erreicht. Wie erwartet ist das Thema Wohnen ein zentrales Thema bei der politischen Auseinandersetzung. Nachdem die ÖVP eine Wende bei dem Thema Bestellerprinzip vollzogen hat, meldet sich nun auch FPÖ-Bautensprecher Philipp Schrangl via Aussendung zu Wort. „Die sich andeutende wohnpolitische Neuorientierung der Volkspartei ist - unabhängig von dieser konkreten Maßnahme -begrüßenswert“, reagiert er auf den ÖVP-Vorstoß. Schrangl fordert auch weitere wohnpolitische Maßnahmen. „Es ist kein Geheimnis, dass Gehaltschecks im sozialen Wohnbau und die Abschaffung des Lagezuschlagsverbots im Gründerzeitviertel Themen waren, die zu den Anliegen der Volkspartei zählten“, so Schrangl: „Wenn es Sebastian Kurz ein Anliegen ist, die Menschen tatsächlich zu entlasten und man wirklich glaubwürdig agieren möchte, muss von diesen Punkten Abstand genommen werden. Unsere Hand ist ausgestreckt.“

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a&o eröffnet in Salzburg

Berliner Budgethotelgruppe feiert Management-Premiere

von Stefan Posch

Am 15. August eröffnete in Salzburg das „Wolfgang´s managed by a&o“. Gestaltet ist das Haus nach dem neuen Designkonzept, das zusammen mit dem Wiener Architekturbüro BWM entwickelt wurde. Das Hotel verfügt über 119 Zimmer, rund 560 Betten sowie Tiefgaragen- und Busstellplätze. Die Berliner Budgetgruppe a&o übernimmt bei dem Salzburger Hotel erstmals überhaupt das Management eines Hotels. Bislang erwirbt oder mietet Europas führende Hostelkette meist umgebaute und wieder instand gesetzte Immobilien selbst. „Wir treten erstmals als Serviceprovider auf“, erläutert Oliver Winter, CEO der Budgetgruppe, „und übernehmen Management, Vermarktung sowie alle operativen Leistungen.“ Das Wolfgang´s sei eindeutig mehr als nur ein sehr spannendes Projekt. „a&o als Manager ist eine zusätzliche Rolle, die uns weitere Möglichkeiten des Wachstums bietet“, so Winter weiter.

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Deutsche Investment erwirbt in Berlin

Wohnanlage mit 286 Wohneinheiten

von Stefan Posch

Die Deutsche Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft hat in Berlin-Neukölln eine Wohnanlage mit 286 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten auf rund 16.500 m² Mietfläche erworben. Der Ankauf erfolgte im Rahmen eines Individualmandats für einen institutionellen Investor, welchen die Deutsche Investment im Verbund mit der EB Group betreut. Verkäufer ist eine private Eigentümergemeinschaft. Der Nutzen-/Lastenwechsel erfolgt voraussichtlich zum 1. Oktober 2019. Über den Kaufpreis wurde laut dem Käufer Stillschweigen vereinbart.
„Wir konnten für das Individualmandat binnen kürzester Zeit eine gepflegte Wohnanlage in einem der wachstumsstärksten Bezirke Berlins erwerben. Objekte in einer derartig nachgefragten Mikrolage sind auf dem Markt nur sehr schwer verfügbar. Hier profitiert unser Investor von der hohen Marktdurchdringung durch unsere regionale Vernetzung und unser langjährig etabliertes Netzwerk zu relevanten Marktteilnehmern“, sagt Patrick Gehring, Leiter Transaktionsmanagement bei der Deutsche Investment KVG.

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Berlin unter globalen Top-Performern

Deutsche Hauptstadt Hotspot für gewerbliche Investments

von Stefan Posch

Berlin belegte weltweit gesehen den 12. Platz was direkte gewerbliche Investments betrifft. Insgesamt schafften es mit Paris (Platz 3 mit 11,6 Milliarden USD ) und London (Platz 7 mit 9,1 Milliarden USD ) zwei weiter europäische Märkte in die Top 20. Gelistet wurden die Städte vom Immobiliendienstleister JLL. „Die deutsche Hauptstadt hat sich bis zur Jahresmitte aufgrund zahlreicher großer Transaktionen noch einmal um zwei Plätze nach vorne gearbeitet und bilanziert ein Transaktionsvolumen von 4,9 Milliarden USD“, so Timo Tschammler, CEO JLL Germany.
New York hat den Spitzenplatz zurückerobert und steht nach sechs Monaten wieder auf Platz 1. Mit Direktinvestitionen in gewerbliche Immobilien von 14,4 Milliarden USD im ersten Halbjahr 2019 wurde das Vorjahresergebnis aber um neun Prozent verfehlt. Unter den fünf für Investoren attraktivsten Zielmärkten liegen Ende Juni drei in der asiatisch-pazifischen Region: Tokio (2) notierte dabei einen Rückgang um sechs Prozent (11,7 Milliarden USD), Shanghai (4) und Seoul (5) konnten dagegen einen Anstieg um 67 Prozent auf 10,9 Milliarden USD bzw. vier Prozent auf 10,6 Milliarden USD verbuchen, für beide das beste Ergebnis überhaupt für ein erstes Halbjahr. Dies gilt auch für Singapur (9) und Shenzhen (19).

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Wettbewerbsstart für Sophienspital

Geförderter Wohnraum und Gemeindebau Neu

von Stefan Posch

Morgen fällt beim Wohnfonds Wien der Startschuss für das Verfahren zur Schaffung von geförderten Wohnungen samt Öffnung des Grünraumes auf dem Areal des ehemaligen Sophienspitals in der Apollongasse im siebten Wiener Gemeindebezirk. Erstmals findet dabei eine Kombination von Neubau und Sanierung in einem Bauträgerwettbewerb statt.
„Der Bauträgerwettbewerb bietet die Möglichkeit, im Rahmen eines transparenten Vergabeverfahrens auf diesem interessanten innerstädtischen Areal unter Einhaltung der gewohnt hohen Qualitätsstandards im geförderten Wohnbau geeignete Nachnutzungskonzepte zu ermitteln“, sagt Dieter Groschopf, stv. Geschäftsführer des Wohnfonds Wien. Zwei Drittel der Nutzfläche sind ausschließliche für Wohnnutzung (davon 100 Prozent geförderter Wohnbau) vorgesehen, ein Drittel sollen der gewerblichen bzw. Nicht-Wohnnutzung dienen. Im ehemaligen Verwaltungstrakt ist ein gemischtes Projekt vorgesehen, welches einen Gemeindebau Neu und eine Bildungseinrichtung der Stadt Wien beherbergen soll.

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Reiseboom in Österreich

Durchschnittlich 11 Tage pro Jahr in einem Hotel

von Stefan Posch

Der Hotelbauboom hält in Österreich weiter an und das zu Recht, wie eine gemeinsame Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com und den Lifestylehotels zeigt. Demnach sind 86 Prozent der Österreicher in den vergangenen zwei Jahren zumindest 1 Mal privat verreist. Dabei nächtigen die österreichischen Urlauber durchschnittlich 11 Nächte pro Jahr in einem Hotel.
Die Befragten zieht es dabei vor allem ans kühle Nass: Bade- bzw. Meeresurlaube sind für 56 Prozent die beliebteste Urlaubsart, aber auch für Städtereisen (49 Prozent), Wellness(39 Prozent) und Familienurlaube (36 Prozent) können sich die Österreicher begeistern. Pauschalreisen sind dabei für zwei Drittel der Befragten eine attraktive Form der Urlaubsgestaltung. Als schöne Reiseziele schätzen sie in erster Linie ihr Heimatland oder die nähere Umgebung. Österreich ist für ein Viertel das Urlaubsland schlechthin, gefolgt von Italien (16 Prozent) und Kroatien (15 Prozent). Der typische österreichische Urlauber ist nicht unbedingt ein Fernreisender und Weltenbummler - 6 von 10 bleiben bevorzugt in Europa, rund 10 Prozent präferieren andere Kontinente. Abwechslung darf aber trotzdem nicht fehlen: 70 Prozent würden sich als experimentierfreudige Touristen bezeichnen, wobei die Offenheit für Reise-Experimente mit dem Alter abnimmt.

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CDU/CSU verteidigt Wohnpolitik

"Notwendige dämpfende Wirkung auf die Mietentwicklung"

von Stefan Posch

Die rechts- und verbraucherpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Winkelmeier-Becker, verteidigt die Einigung des Koalitionsausschusses zur Miet- und Wohnungspolitik und sieht „die richtigen Signale“. Die Koalition vereinbarte die Mietpreisbremse um weitere fünf Jahre bis 2025 zu verlängern. Die Regelung soll überdies verschärft werden (immoflash berichtete).
„Es geht um eine notwendige dämpfende Wirkung auf die Mietentwicklung, wenn wir im Mietspiegel den Betrachtungszeitraum für die ortsübliche Vergleichsmiete von vier auf sechs Jahre erweitern. Richtig ist auch, die Mietpreisbremse befristet zu verlängern“, so Winkelmeier-Becker. In der aktuellen angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt auf die dämpfende Wirkung der Mietpreisbremse zu verzichten, wäre nicht zu erklären. Die Befristung mache aber auch deutlich, dass die Mietpreisbremse eine Ausnahme zur grundsätzlichen Vertragsfreiheit - die auch im Mietrecht gilt - darstelle.
Der Kompromiss zu den Maklerkosten (der, der den Makler nicht beauftragt hat, soll zukünftig höchstens 50 Prozent der Gebühren zahlen müssen) sei zudem eine faire Regelung, die „im Wesentlichen der in weiten Teilen Deutschlands gelebten freiwilligen Praxis entspricht“, so die Abgeordnete weiter. „Sie gibt beiden Seiten Anreize, die Kosten im Rahmen zu halten.“

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Vorvermietung noch vor Baustart

Becken vermietet Development in Frankfurt

von Günther Schneider

Der Immobiliendeveloper Becken hat in Wiesbaden einen großflächigen Mietvertrag für die Projektentwicklung „Lincoln Offices“ über 18.000 m² mit dem Land Hessen abgeschlossen, und zwar vor Baubeginn. Das Grundstück mit 13.000 m² ist dazu soeben angekauft worden, Baubeginn soll im ersten Quartal des kommenden Jahres sein. Das Land Hessen wird nach Fertigstellung dort mehrere Dienststellen unterbringen, heißt es von Becken. Geplant ist ein siebengeschossiges Bürogebäude mit variabler Raumaufteilung sowie eine Erschließungsstraße. Neben den rund 18.000 m² Mietfläche sollen auch rund 370 Stellplätze enstehen.
Dominik Tenhumberg, Geschäftsführer der Becken Development, erläutert: „Mit unseren Immobilienprojekten in der Wachstumsregion Frankfurt kommen wir dem dringenden Bedarf an modernen Büroflächen nach.“ Allein für Frankfurt prognostizierte das Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner Deutschland bis 2021/22 einen jährlichen Bedarf von rund 61.900 m² Bürofläche.

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Vorstoß dürfte Maklerbranche umkrempeln

Mit Bestellerprinzip wird MLS stärker

von Charles Steiner

Das Be­stel­ler­prin­zip, für das sich nu auch die ÖVP aus­ge­spro­chen hat­te, dürf­te für die hei­mi­sche Mak­ler­bran­che ei­nen kom­plet­ten Um­bruch be­deu­ten.
Ein The­ma, das im Zu­ge des Be­stel­ler­prin­zips an Ge­wicht ge­win­nen wür­de, ist das so­ge­nann­te Mul­ti­ple Lis­ting Ser­vice, kurz MLS. Die­se Form von Ge­mein­schafts­ge­schäf­ten zwi­schen ko­ope­rie­ren­den Mak­lern, wo­nach je­der Teil­neh­mer Zu­griff auf Ob­jek­te an­de­rer hat, ist schon seit ei­ni­ger Zeit von meh­re­ren Ak­teu­ren - Wirt­schafts­kam­mer, Im­mo­bi­li­en­ring wie auch Ima­bis und vie­le mehr - an­ge­sto­ßen wor­den, wor­auf meh­re­re In­itia­ti­ven mit kon­kre­ten Pro­jek­ten ent­stan­den sind. Ge­org Spie­gel­feld, Prä­si­dent des Im­mo­bi­li­en­rings, warnt, dass im Zu­ge des Be­stel­ler­prin­zips "Tau­sen­de Mak­ler ar­beits­los wür­den", wes­we­gen MLS zu ei­ner drän­gen­den Fra­ge wird, um die­sen Um­stand ab­zu­fe­dern: "Nach­dem der Kon­kur­renz­kampf zwi­schen den Mak­lern be­son­ders in Wien sehr stark ist, sind die­se auch da­zu über­ge­gan­gen, vom Ab­ge­ber kei­ne Pro­vi­si­on zu ver­lan­gen. So hat­ten auch klei­ne­re Un­ter­neh­men die Chan­ce, zu über­le­ben. Das wird sich durch das Be­stel­ler­prin­zip al­ler­dings än­dern. Da­mit wird für ei­ni­ge MLS auch zur Über­le­bens­fra­ge wer­den."
Der im Vor­jahr vom Im­mo­bi­li­en­ring, WKO und ÖVI ge­star­te­te MLS-Markt­platz be­fin­de sich der­zeit in der fi­na­len Test­pha­se, im Herbst soll es für al­le Mak­ler ge­öff­net wer­den kön­nen, sagt Spie­gel­feld. Die B2C-Platt­form da­zu, "look4im­mo", soll im Lau­fe des 4. Quar­tals fer­tig­ge­stellt wer­den.

FPÖ findet "wohnpolitische Neuorientierung" der ÖVP begrüßenswert

FPÖ fordert Aus für Lagezuschlag

von Stefan Posch

Der Wahl­kampf hat nun voll und ganz die Im­mo­bi­li­en­bran­che er­reicht. Wie er­war­tet ist das The­ma Woh­nen ein zen­tra­les The­ma bei der po­li­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung. Nach­dem die ÖVP ei­ne Wen­de bei dem The­ma Be­stel­ler­prin­zip voll­zo­gen hat, mel­det sich nun auch FPÖ-Bau­ten­spre­cher Phil­ipp Schrangl via Aus­sen­dung zu Wort. „Die sich an­deu­ten­de wohn­po­li­ti­sche Neu­ori­en­tie­rung der Volks­par­tei ist - un­ab­hän­gig von die­ser kon­kre­ten Maß­nah­me -be­grü­ßens­wert“, re­agiert er auf den ÖVP-Vor­stoß. Schrangl for­dert auch wei­te­re wohn­po­li­ti­sche Maß­nah­men. „Es ist kein Ge­heim­nis, dass Ge­halt­schecks im so­zia­len Wohn­bau und die Ab­schaf­fung des La­ge­zu­schlags­ver­bots im Grün­der­zeit­vier­tel The­men wa­ren, die zu den An­lie­gen der Volks­par­tei zähl­ten“, so Schrangl: „Wenn es Se­bas­ti­an Kurz ein An­lie­gen ist, die Men­schen tat­säch­lich zu ent­las­ten und man wirk­lich glaub­wür­dig agie­ren möch­te, muss von die­sen Punk­ten Ab­stand ge­nom­men wer­den. Un­se­re Hand ist aus­ge­streckt.“
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Berliner Budgethotelgruppe feiert Management-Premiere

a&o eröffnet in Salzburg

von Stefan Posch

Am 15. Au­gust er­öff­ne­te in Salz­burg das „Wolf­gang´s ma­na­ged by a&o“. Ge­stal­tet ist das Haus nach dem neu­en De­si­gn­kon­zept, das zu­sam­men mit dem Wie­ner Ar­chi­tek­tur­bü­ro BWM ent­wi­ckelt wur­de. Das Ho­tel ver­fügt über 119 Zim­mer, rund 560 Bet­ten so­wie Tief­ga­ra­gen- und Bus­stell­plät­ze. Die Ber­li­ner Bud­get­grup­pe a&o über­nimmt bei dem Salz­bur­ger Ho­tel erst­mals über­haupt das Ma­nage­ment ei­nes Ho­tels. Bis­lang er­wirbt oder mie­tet Eu­ro­pas füh­ren­de Hos­tel­ket­te meist um­ge­bau­te und wie­der in­stand ge­setz­te Im­mo­bi­li­en selbst. „Wir tre­ten erst­mals als Ser­vice­pro­vi­der auf“, er­läu­tert Oli­ver Win­ter, CEO der Bud­get­grup­pe, „und über­neh­men Ma­nage­ment, Ver­mark­tung so­wie al­le ope­ra­ti­ven Leis­tun­gen.“ Das Wolf­gang´s sei ein­deu­tig mehr als nur ein sehr span­nen­des Pro­jekt. „a&o als Ma­na­ger ist ei­ne zu­sätz­li­che Rol­le, die uns wei­te­re Mög­lich­kei­ten des Wachs­tums bie­tet“, so Win­ter wei­ter.
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Wohnanlage mit 286 Wohneinheiten

Deutsche Investment erwirbt in Berlin

von Stefan Posch

Die Deut­sche In­vest­ment Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft hat in Ber­lin-Neu­kölln ei­ne Wohn­an­la­ge mit 286 Wohn- und zwei Ge­wer­be­ein­hei­ten auf rund 16.500 m² Miet­flä­che er­wor­ben. Der An­kauf er­folg­te im Rah­men ei­nes In­di­vi­dual­man­dats für ei­nen in­sti­tu­tio­nel­len In­ves­tor, wel­chen die Deut­sche In­vest­ment im Ver­bund mit der EB Group be­treut. Ver­käu­fer ist ei­ne pri­va­te Ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaft. Der Nut­zen-/Las­ten­wech­sel er­folgt vor­aus­sicht­lich zum 1. Ok­to­ber 2019. Über den Kauf­preis wur­de laut dem Käu­fer Still­schwei­gen ver­ein­bart.
„Wir konn­ten für das In­di­vi­dual­man­dat bin­nen kür­zes­ter Zeit ei­ne ge­pfleg­te Wohn­an­la­ge in ei­nem der wachs­tums­stärks­ten Be­zir­ke Ber­lins er­wer­ben. Ob­jek­te in ei­ner der­ar­tig nach­ge­frag­ten Mi­kro­la­ge sind auf dem Markt nur sehr schwer ver­füg­bar. Hier pro­fi­tiert un­ser In­ves­tor von der ho­hen Markt­durch­drin­gung durch un­se­re re­gio­na­le Ver­net­zung und un­ser lang­jäh­rig eta­blier­tes Netz­werk zu re­le­van­ten Markt­teil­neh­mern“, sagt Pa­trick Geh­ring, Lei­ter Trans­ak­ti­ons­ma­nage­ment bei der Deut­sche In­vest­ment KVG.

Deutsche Hauptstadt Hotspot für gewerbliche Investments

Berlin unter globalen Top-Performern

von Stefan Posch

Ber­lin be­leg­te welt­weit ge­se­hen den 12. Platz was di­rek­te ge­werb­li­che In­vest­ments be­trifft. Ins­ge­samt schaff­ten es mit Pa­ris (Platz 3 mit 11,6 Mil­li­ar­den USD ) und Lon­don (Platz 7 mit 9,1 Mil­li­ar­den USD ) zwei wei­ter eu­ro­päi­sche Märk­te in die Top 20. Ge­lis­tet wur­den die Städ­te vom Im­mo­bi­li­en­dienst­leis­ter JLL. „Die deut­sche Haupt­stadt hat sich bis zur Jah­res­mit­te auf­grund zahl­rei­cher gro­ßer Trans­ak­tio­nen noch ein­mal um zwei Plät­ze nach vor­ne ge­ar­bei­tet und bi­lan­ziert ein Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men von 4,9 Mil­li­ar­den USD“, so Ti­mo Tschamm­ler, CEO JLL Ger­ma­ny.
New York hat den Spit­zen­platz zu­rück­er­obert und steht nach sechs Mo­na­ten wie­der auf Platz 1. Mit Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen in ge­werb­li­che Im­mo­bi­li­en von 14,4 Mil­li­ar­den USD im ers­ten Halb­jahr 2019 wur­de das Vor­jah­res­er­geb­nis aber um neun Pro­zent ver­fehlt. Un­ter den fünf für In­ves­to­ren at­trak­tivs­ten Ziel­märk­ten lie­gen En­de Ju­ni drei in der asia­tisch-pa­zi­fi­schen Re­gi­on: To­kio (2) no­tier­te da­bei ei­nen Rück­gang um sechs Pro­zent (11,7 Mil­li­ar­den USD), Shang­hai (4) und Seo­ul (5) konn­ten da­ge­gen ei­nen An­stieg um 67 Pro­zent auf 10,9 Mil­li­ar­den USD bzw. vier Pro­zent auf 10,6 Mil­li­ar­den USD ver­bu­chen, für bei­de das bes­te Er­geb­nis über­haupt für ein ers­tes Halb­jahr. Dies gilt auch für Sin­ga­pur (9) und Shen­zhen (19).
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Geförderter Wohnraum und Gemeindebau Neu

Wettbewerbsstart für Sophienspital

von Stefan Posch

Mor­gen fällt beim Wohn­fonds Wien der Start­schuss für das Ver­fah­ren zur Schaf­fung von ge­för­der­ten Woh­nun­gen samt Öff­nung des Grün­rau­mes auf dem Are­al des ehe­ma­li­gen So­phi­en­spi­tals in der Apol­lon­gas­se im sieb­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk. Erst­mals fin­det da­bei ei­ne Kom­bi­na­ti­on von Neu­bau und Sa­nie­rung in ei­nem Bau­trä­ger­wett­be­werb statt.
„Der Bau­trä­ger­wett­be­werb bie­tet die Mög­lich­keit, im Rah­men ei­nes trans­pa­ren­ten Ver­ga­be­ver­fah­rens auf die­sem in­ter­es­san­ten in­ner­städ­ti­schen Are­al un­ter Ein­hal­tung der ge­wohnt ho­hen Qua­li­täts­stan­dards im ge­för­der­ten Wohn­bau ge­eig­ne­te Nach­nut­zungs­kon­zep­te zu er­mit­teln“, sagt Die­ter Gro­schopf, stv. Ge­schäfts­füh­rer des Wohn­fonds Wien. Zwei Drit­tel der Nutz­flä­che sind aus­schließ­li­che für Wohn­nut­zung (da­von 100 Pro­zent ge­för­der­ter Wohn­bau) vor­ge­se­hen, ein Drit­tel sol­len der ge­werb­li­chen bzw. Nicht-Wohn­nut­zung die­nen. Im ehe­ma­li­gen Ver­wal­tungs­trakt ist ein ge­misch­tes Pro­jekt vor­ge­se­hen, wel­ches ei­nen Ge­mein­de­bau Neu und ei­ne Bil­dungs­ein­rich­tung der Stadt Wien be­her­ber­gen soll.

Durchschnittlich 11 Tage pro Jahr in einem Hotel

Reiseboom in Österreich

von Stefan Posch

Der Ho­tel­bau­boom hält in Ös­ter­reich wei­ter an und das zu Recht, wie ei­ne ge­mein­sa­me Um­fra­ge des Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tuts Mar­ket­agent.com und den Life­sty­le­ho­tels zeigt. Dem­nach sind 86 Pro­zent der Ös­ter­rei­cher in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren zu­min­dest 1 Mal pri­vat ver­reist. Da­bei näch­ti­gen die ös­ter­rei­chi­schen Ur­lau­ber durch­schnitt­lich 11 Näch­te pro Jahr in ei­nem Ho­tel.
Die Be­frag­ten zieht es da­bei vor al­lem ans küh­le Nass: Ba­de- bzw. Mee­res­ur­lau­be sind für 56 Pro­zent die be­lieb­tes­te Ur­laubs­art, aber auch für Städ­te­rei­sen (49 Pro­zent), Well­ness(39 Pro­zent) und Fa­mi­li­en­ur­lau­be (36 Pro­zent) kön­nen sich die Ös­ter­rei­cher be­geis­tern. Pau­schal­rei­sen sind da­bei für zwei Drit­tel der Be­frag­ten ei­ne at­trak­ti­ve Form der Ur­laubs­ge­stal­tung. Als schö­ne Rei­se­zie­le schät­zen sie in ers­ter Li­nie ihr Hei­mat­land oder die nä­he­re Um­ge­bung. Ös­ter­reich ist für ein Vier­tel das Ur­laubs­land schlecht­hin, ge­folgt von Ita­li­en (16 Pro­zent) und Kroa­ti­en (15 Pro­zent). Der ty­pi­sche ös­ter­rei­chi­sche Ur­lau­ber ist nicht un­be­dingt ein Fern­rei­sen­der und Wel­ten­bumm­ler - 6 von 10 blei­ben be­vor­zugt in Eu­ro­pa, rund 10 Pro­zent prä­fe­rie­ren an­de­re Kon­ti­nen­te. Ab­wechs­lung darf aber trotz­dem nicht feh­len: 70 Pro­zent wür­den sich als ex­pe­ri­men­tier­freu­di­ge Tou­ris­ten be­zeich­nen, wo­bei die Of­fen­heit für Rei­se-Ex­pe­ri­men­te mit dem Al­ter ab­nimmt.
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"Notwendige dämpfende Wirkung auf die Mietentwicklung"

CDU/CSU verteidigt Wohnpolitik

von Stefan Posch

Die rechts- und ver­brau­cher­po­li­ti­sche Spre­che­rin der CDU/CSU-Bun­des­tags­frak­ti­on, Eli­sa­beth Win­kel­mei­er-Be­cker, ver­tei­digt die Ei­ni­gung des Ko­ali­ti­ons­aus­schus­ses zur Miet- und Woh­nungs­po­li­tik und sieht „die rich­ti­gen Si­gna­le“. Die Ko­ali­ti­on ver­ein­bar­te die Miet­preis­brem­se um wei­te­re fünf Jah­re bis 2025 zu ver­län­gern. Die Re­ge­lung soll über­dies ver­schärft wer­den (im­mof­lash be­rich­te­te).
„Es geht um ei­ne not­wen­di­ge dämp­fen­de Wir­kung auf die Miet­ent­wick­lung, wenn wir im Miet­spie­gel den Be­trach­tungs­zeit­raum für die orts­üb­li­che Ver­gleichs­mie­te von vier auf sechs Jah­re er­wei­tern. Rich­tig ist auch, die Miet­preis­brem­se be­fris­tet zu ver­län­gern“, so Win­kel­mei­er-Be­cker. In der ak­tu­el­len an­ge­spann­ten La­ge auf dem Woh­nungs­markt auf die dämp­fen­de Wir­kung der Miet­preis­brem­se zu ver­zich­ten, wä­re nicht zu er­klä­ren. Die Be­fris­tung ma­che aber auch deut­lich, dass die Miet­preis­brem­se ei­ne Aus­nah­me zur grund­sätz­li­chen Ver­trags­frei­heit - die auch im Miet­recht gilt - dar­stel­le.
Der Kom­pro­miss zu den Mak­ler­kos­ten (der, der den Mak­ler nicht be­auf­tragt hat, soll zu­künf­tig höchs­tens 50 Pro­zent der Ge­büh­ren zah­len müs­sen) sei zu­dem ei­ne fai­re Re­ge­lung, die „im We­sent­li­chen der in wei­ten Tei­len Deutsch­lands ge­leb­ten frei­wil­li­gen Pra­xis ent­spricht“, so die Ab­ge­ord­ne­te wei­ter. „Sie gibt bei­den Sei­ten An­rei­ze, die Kos­ten im Rah­men zu hal­ten.“

Becken vermietet Development in Frankfurt

Vorvermietung noch vor Baustart

von Günther Schneider

Der Im­mo­bi­li­en­de­ve­l­oper Be­cken hat in Wies­ba­den ei­nen groß­flä­chi­gen Miet­ver­trag für die Pro­jekt­ent­wick­lung „Lin­coln Of­fices“ über 18.000 m² mit dem Land Hes­sen ab­ge­schlos­sen, und zwar vor Bau­be­ginn. Das Grund­stück mit 13.000 m² ist da­zu so­eben an­ge­kauft wor­den, Bau­be­ginn soll im ers­ten Quar­tal des kom­men­den Jah­res sein. Das Land Hes­sen wird nach Fer­tig­stel­lung dort meh­re­re Dienst­stel­len un­ter­brin­gen, heißt es von Be­cken. Ge­plant ist ein sie­ben­ge­schos­si­ges Bü­ro­ge­bäu­de mit va­ria­bler Raum­auf­tei­lung so­wie ei­ne Er­schlie­ßungs­stra­ße. Ne­ben den rund 18.000 m² Miet­flä­che sol­len auch rund 370 Stell­plät­ze en­ste­hen.
Do­mi­nik Ten­hum­berg, Ge­schäfts­füh­rer der Be­cken De­ve­lop­ment, er­läu­tert: „Mit un­se­ren Im­mo­bi­li­en­pro­jek­ten in der Wachs­tums­re­gi­on Frank­furt kom­men wir dem drin­gen­den Be­darf an mo­der­nen Bü­ro­flä­chen nach.“ Al­lein für Frank­furt pro­gnos­ti­zier­te das Im­mo­bi­li­en­be­ra­tungs­un­ter­neh­men Wüest Part­ner Deutsch­land bis 2021/22 ei­nen jähr­li­chen Be­darf von rund 61.900 m² Bü­ro­flä­che.
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Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Mehr Stadt braucht das Land

Der Zu­zug in die Bal­lungs­zen­tren Ös­ter­reichs macht den Wohn­raum in den Städ­ten zur Man­gel­wa­re. Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te sol­len für Ent­span­nung auf dem an­ge­spann­ten Wohn­markt sor­gen. Ein Stadt­ent­wick­lungs­ge­biet ist viel mehr als die Ge­samt­heit ein­zel­ner Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te. Die­ser Mei­nung ist auch Tho­mas Ritt, Lei­ter der Ab­tei­lung Kom­mu­nal­po­li­tik bei der Ar­bei­ter­kam­mer Wien, die ei­ne Stu­die über die öf­fent­li­chen Räu­me bei Wiens Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten in Auf­trag gab. Ritt sieht des­we­gen die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Bau­fel­dern als zen­tral an: "Bau­platz­über­grei­fen­de Ko­ope­ra­ti­on ist wich­tig. Da­für braucht es ein funk­tio­nie­ren­des Stadt­teil­ma­nage­ment." Die Be­treu­ung en­det aber nicht mit dem Bau der Ge­bäu­de. "Kon­flik­te zwi­schen den Be­woh­nern sind un­ver­meid­lich. Des­we­gen braucht es auch Ge­biets­be­treu­ung über die Bau­pha­se hin­aus", so Ritt. [ci­te1] Stadt­teil­ma­nage­ment In der See­stadt As­pern ist be­son­ders viel in die­se Rich­tung in­ves­tiert wor­den. "Auch, weil die See­stadt wie ein Ali­en über dem Flug­platz ab­ge­wor­fen wur­de", er­klärt Ritt. Im Ge­gen­satz zu an­de­ren Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten, wie et­wa dem Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof, kom­me dort auf­grund der ab­ge­schot­te­ten La­ge von al­lei­ne kein Le­ben rein. Laut Ger­hard Schus­ter, Vor­stand der Wien 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG, gibt es ty­pi­scher­wei­se zwei Ent­wick­lun­gen, die für Un­ru­he in der Be­völ­ke­rung sor­gen: "Das ei­ne ist der ex­tre­me Ver­fall von Ge­bäu­den oder In­fra­struk­tur. Das an­de­re, wenn vie­le Men­schen neu in ein Vier­tel zu­zie­hen." Die­se zwei Kri­sen­fäl­le wür­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le be­din­gen, die sich um die An­lie­gen der Men­schen küm­mert. Je grö­ßer ein Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt ist, des­to wich­ti­ger sei ein Stadt­teil­ma­nage­ment. "Ein Stadt­teil­ma­nage­ment hat in Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten ei­ne wich­ti­ge Be­deu­tung in den Be­rei­chen Ko­or­di­na­ti­on und In­for­ma­ti­on - so auch in der See­stadt As­pern", meint auch An­dre­as Hol­ler, Ge­schäfts­füh­rer De­ve­lop­ment Ös­ter­reich bei der Bu­wog, die mit dem Pro­jekt See­See das ak­tu­ell größ­te Pro­jekt in der See­stadt ent­wi­ckelt. "Da­durch, dass der neue Stadt­teil erst nach und nach wächst und be­ste­hen­de Be­woh­ner ih­re Er­fah­run­gen und Wün­sche ein­brin­gen, kön­nen auch ganz neue Ide­en ent­ste­hen, die dann von der 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG mit den ein­zel­nen Bau­trä­gern dis­ku­tiert wer­den", er­klärt Hol­ler. "Die Bau­trä­ger kom­men vier­tel­jähr­lich zu­sam­men, um et­wa Frei­flä­chen zu pla­nen oder auch die Nut­zung der Erd­ge­schoß­zo­ne ab­zu­stim­men", so Schus­ter über die Vor­ge­hens­wei­se. "Es nutzt nichts, wenn vier Bau­plät­ze ne­ben­ein­an­der ei­nen Klein­kin­der­spiel­platz ein­pla­nen", ver­an­schau­licht Ritt das Pro­blem, wenn Bau­trä­ger nicht mit­ein­an­der pla­nen. [ci­te2] Pro­blem­ge­schoss Ei­ne Her­aus­for­de­rung bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ist auch oft die Be­le­bung der Erd­ge­schoss­zo­nen. Ritt sieht et­wa beim Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof Hand­lungs­be­darf: "Laut der Stu­die der AK sind dort die Erd­ge­schoss­zo­nen ex­trem ab­wei­send: un­at­trak­tiv, oft mit Nut­zun­gen, die blick­dich­te Schau­fens­ter ver­lan­gen und teil­wei­se zu Ab­stell­räu­men ver­kom­men." In der See­stadt ist es laut Ritt hin­ge­gen ge­lun­gen, den Han­del für den Stand­ort zu ge­win­nen. "Die See­stadt wird wie ein Ein­kaufs­zen­trum ge­ma­nagt", ver­an­schau­licht er. Die Bau­trä­ger sind ver­pflich­tet, die et­wa 3.000 Qua­drat­me­ter Han­dels­flä­che in der Kern­zo­ne der See­stadt für zu­min­dest zwölf Jah­re an die As­pern See­stadt Ein­kaufs­stra­ßen GmbH - ein Joint Ven­ture zwi­schen Re­tail­pro­fi SES Spar Eu­ro­pean Shop­ping Cen­ters und der Wien 3420 AG - zu ver­mie­ten. [ci­te3] Die Ein­zel­han­dels­flä­chen wer­den dann je nach Be­darf wei­ter­ver­mie­tet. "Die Mie­ten sind da­bei auf die Kauf­kraft der je­wei­li­gen Bran­che ab­ge­stimmt", er­klärt Schus­ter. "Es stimmt, dass die­ses The­ma im Neu­bau ins­ge­samt Her­aus­for­de­run­gen birgt, aber ge­ra­de in der See­stadt As­pern se­he ich das Pro­blem nicht", sieht auch Hol­ler die Erd­ge­schoss­zo­ne in As­pern gut auf­ge­stellt. Be­ste­hen­des und kom­men­des Ge­wer­be sei­en gut auf die Be­dürf­nis­se der Bür­ger ab­ge­stimmt. Wal­ter Witt­mann, Vor­stand der Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en, er­war­tet auch beim Pro­jekt "Das En­sem­ble", das Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en ge­mein­sam mit der ARE auf den brach­lie­gen­den Ge­wer­be­flä­chen der ehe­ma­li­gen Post­bus-Zen­tra­le im drit­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk ent­wi­ckelt, kei­ne Pro­ble­me mit der Erd­ge­schoss­zo­ne. "Im Erd­ge­schoss an der Erd­ber­ger Län­de ent­ste­hen ein Le­bens­mit­tel­han­del und ein Dro­ge­rie­markt. Ent­lang des Parks wird ein Kin­der­gar­ten ent­ste­hen. Bei den an­de­ren Bau­tei­len wer­den mo­der­ne, nach­ge­frag­te Gar­ten­woh­nun­gen er­rich­tet", er­klärt er. [ci­te4] Bür­ger spre­chen mit An­dre­as Hol­ler sieht bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ei­nen Trend in Rich­tung Ein­be­zie­hung der Bür­ger: "Die Be­dürf­nis­se der An­rai­ner flie­ßen stär­ker in die Pla­nungs­pro­zes­se ein - es geht nicht mehr nur dar­um, den zu­künf­ti­gen Be­woh­nern ein an­spre­chen­des Quar­tier zu er­rich­ten, son­dern ei­nen Mehr­wert für das ge­sam­te Grät­zel zu schaf­fen." Frei­flä­chen wür­den da­bei ei­ne gro­ße Rol­le spie­len. Ei­ne Mög­lich­keit da­zu ist ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren. An­ders als bei städ­te­bau­li­chen Wett­be­wer­ben steht da­bei nicht das kon­kur­rie­ren­de Pla­nen im Vor­der­grund, son­dern das ge­mein­sa­me Ent­wi­ckeln von Lö­sungs­an­sät­zen. [ci­te5] Da­bei wer­den auch die In­ter­es­sen der Bür­ger mit ein­be­zo­gen. In der See­stadt As­pern wird so­wohl auf Wett­be­wer­be, als auch ver­ein­zelt auf ko­ope­ra­ti­ve Ver­fah­ren ge­setzt. "Das kommt auf die Auf­ga­ben­stel­lung an", er­klärt Schus­ter. Ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren wur­de et­wa bei der Ent­wick­lung des Mas­ter­plans Ebels­berg, das mit über 30 Hekt­ar größ­te Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt in Linz, bei dem die Area­le der frü­he­ren Hil­ler Ka­ser­ne so­wie der an­gren­zen­den "Som­mer­grün­de" ent­wi­ckelt wer­den, an­ge­wen­det. "Die­ses Ver­fah­ren war hier vor­teil­haft, weil die Vor­ga­ben, die für die Aus­lo­bung ei­nes Wett­be­wer­bes not­wen­dig sind, wie Woh­nungs­an­zahl, Dich­te, Hö­he der Be­bau­ung so­wie der An­teil Ge­wer­be, nicht ge­nau fest­la­gen", so Gun­ter Ames­ber­ger, Stadt­ent­wick­lungs­di­rek­tor der Stadt Linz. "Im Rah­men des ko­ope­ra­ti­ven Ver­fah­rens wur­den die­se Rah­men­be­din­gun­gen so­wie kla­re Re­geln für die nun zu er­stel­len­den Flä­chen­wid­mungs- und Be­bau­ungs­plä­ne ge­mein­sam mit al­len Sta­ke­hol­dern ent­wi­ckelt." Laut Ames­ber­ger müs­se bei ei­nem neu ent­wi­ckel­ten Quar­tier die gu­te Er­reich­bar­keit so­wohl mit­tels öf­fent­li­chem als auch In­di­vi­du­al­ver­kehr ge­währ­leis­tet sein. "Dar­über hin­aus ist ei­ne ur­ba­ne In­fra­struk­tur im nä­he­ren Um­feld sehr vor­teil­haft", so Ames­ber­ger. [ci­te6] Ur­ba­ne La­ge als Vor­teil "Das En­sem­ble" ist eben­falls ein Pro­jekt, das von der ur­ba­nen La­ge pro­fi­tiert. Witt­mann rech­net des­we­gen nicht mit ei­ner Ent­wick­lung Rich­tung "Schlaf­stadt": "Wer schon im Zen­trum wohnt, wird sich nicht de­zen­tral ori­en­tie­ren." Der ge­sam­te Frei­raum wer­de zu­dem ge­samt­heit­lich er­dacht und ge­plant. Das sei wich­tig für ei­nen zu­sam­men­hän­gen­den Cha­rak­ter und für ei­ne op­ti­ma­le Ver­tei­lung von Spiel- und Auf­ent­halts­räu­men im Frei­en. Da­für wur­de ei­ne Park­an­la­ge mit rund 7.000 m2 ge­plant, die für die Nach­bar­schaft und die neu­en Be­woh­ner ein Be­geg­nungs­raum sein wird. "Der Park ver­bin­det den Kar­di­nal-Nagl-Platz über die Dro­ry­gas­se mit dem Do­nau­ka­nal und wird da­her nicht nur für Be­woh­ner, son­dern für die ge­sam­te Nach­bar­schaft von At­trak­ti­vi­tät sein", ist Hans-Pe­ter Weiss, Ge­schäfts­füh­rer der ARE, über­zeugt. "Der Blick über den Tel­ler­rand ist bei Quar­tier­s­ent­wick­lun­gen ei­ner der wich­tigs­ten Fak­to­ren. Das Pro­jekt muss ei­nen nach­hal­ti­gen Mehr­wert für die Nach­bar­schaft und den ge­sam­ten Be­zirk bie­ten", be­tont er. [ci­te7] Woh­nen ist nicht ge­nug Auch Mi­cha­el Thier, Mar­ke­ting­lei­ter bei C&P Im­mo­bi­li­en, die das Brau­quar­tier Pun­ti­gam in Graz ent­wi­ckelt, sieht die Schaf­fung von Zu­satz­an­ge­bo­ten, "wie et­wa Ar­beits­plät­ze, Frei­zeit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten oder auch Mo­bi­li­täts­an­ge­bo­te", als "enorm wich­ti­gen Punkt" an. Die ers­ten zwei von ins­ge­samt neun Bau­ab­schnit­ten ste­hen ge­ra­de un­mit­tel­bar vor der Fer­tig­stel­lung. "Der Trend wird da­hin ge­hen, dass Men­schen mehr Wert auf Life- style usw. le­gen, da­her muss ein ent­spre­chen­des An­ge­bot in un­mit­tel­ba­rer Nä­he ge­schaf­fen wer­den", er­klärt er. Mit ei­nem ent­spre­chen­den Nut­zungs­mix möch­te man den Be­woh­nern al­les "un­kom­pli­ziert und vor al­lem na­he" bie­ten, was das täg­li­che Le­ben braucht. "'Nur' das Woh­nen wird in sol­chen gro­ßen Ein­hei­ten zu­künf­tig zu we­nig sein", ist Thier über­zeugt. Auch in der See­stadt As­pern setzt man auf die Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen. 20.000 Stel­len sol­len ins­ge­samt ge­schaf­fen wer­den. Auch das soll ver­hin­dern, dass die See­stadt zur "Schlaf­stadt" wird. Es­sen­zi­ell für Be­triebs­an­sied­lun­gen ist aber der Bau des Lo­bau­tun­nels. "Für die Wohn­be­völ­ke­rung ist der Lo­bau­tun­nel nicht so wich­tig. Für sie ist er eher ein Nice-to-ha­ve", er­klärt Schus­ter. Doch vor al­lem Be­trie­be mit ei­nem ho­hen Trans­port­an­teil wür­den ei­ne zu­sätz­li­che Stra­ßen­ver­bin­dung brau­chen. Ei­nen Schritt wei­ter geht Tho­mas Ritt, der oh­ne den Lo­bau­tun­nel die gan­ze Ent­wick­lung im Nor­den der See­stadt in Ge­fahr sieht. [ci­te8]

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Ludwig Hoffman Quartier –
eine Verwandlung

Ber­li­ner Stadt­quar­tier­s­ent­wick­lung im Al­lein­gang - das ist nicht all­täg­lich. In­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren, staat­li­che För­de­run­gen so­wie Pro­jekt-Rie­sen wie BU­WOG und Co wür­de man nor­ma­ler­wei­se mit Me­ga-Wohn­bau­pro­jek­ten der deut­schen Haupt­stadt in Ver­bin­dung brin­gen. An­dre­as Dah­l­ke, ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter und Kopf der SI­TUS GmbH Grund­stück + Pro­jekt, des Pro­jekt­ent­wick­lers, zeigt - zu­ge­ge­ben - auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se, dass es auch an­ders geht. Zur Aus­gangs­la­ge: Das Are­al, auf dem sich das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier be­fin­det, liegt im "ho­hen Nor­den" von Ber­lin, im Stadt­teil Buch. Buch wur­de erst 1898 in die Ver­wal­tung der Me­tro­po­le ein­ge­glie­dert - mit dem er­klär­ten Ziel, die Rand­la­ge zur Ent­las­tung der städ­ti­schen Kli­ni­ken zu nut­zen. Zwi­schen 1909 und 1915 wur­de in der Fol­ge das da­mals größ­te eu­ro­päi­sche Kran­ken­haus­pro­jekt un­ter Stadt­bau­rat Lud­wig Hoff­mann in An­griff ge­nom­men. Die­ses war dann fast hun­dert Jah­re ei­ne wich­ti­ge Ver­sor­gungs­ein­heit für me­di­zi­ni­sche Leis­tun­gen. Die An­la­ge wur­de im Cha­rak­ter ei­ner Gar­ten­stadt ent­wi­ckelt, mit 33 neo­klas­si­zis­ti­schen Ge­bäu­den. Die An­ord­nung in Pa­vil­lons war da­mals ei­ne gän­gi­ge Lö­sung, um dem Keim­über­tritt zwi­schen den Sta­tio­nen ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ein Um­stand der von Be­ginn an, bei der Ent­wick­lung von Um­nut­zungs­kon­zep­ten des denk­mal­ge­schütz­ten Are­als, sehr für Wohn­bau ge­spro­chen hat. Buch hat sich zu­dem ak­tu­ell zu ei­nem sehr auf­stre­ben­den Stadt­teil von Ber­lin ent­wi­ckelt. Nach ei­ner kur­zen schwie­ri­ge­ren Um­bruch­pha­se kurz nach der Wen­de, prä­sen­tiert sich Buch nun wie­der als in­ter­na­tio­nal be­deu­ten­der Ge­sund­heits- und For­schungs­stand­ort. Das He­li­os-Kli­ni­kum, der Bu­cher Bio­Tech Park, das Leib­nitz-In­sti­tut für Mo­le­ku­la­re Phar­ma­ko­lo­gie, das Max-Del­brück-Cen­trum so­wie ver­schie­de­ne For­schungs­ein­rich­tun­gen der Ber­li­ner Cha­rité füh­ren das Feld an. Par­al­lel zu der Viel­zahl an High-Tech-Ar­beits­plät­zen steigt na­tur­ge­mäß auch der Be­darf an ei­nem mo­der­nen Woh­nungs­an­ge­bot - das Er­for­der­nis ei­ner Lö­sung steht da­her be­reits län­ger im Raum. Zu­mal die Woh­nungs­prei­se im 20 Au­to­mi­nu­ten ent­fernt ge­le­ge­nen Hot­spot Prenz­lau­er Berg in den letz­ten Jah­ren na­he­zu ex­plo­diert sind. Das Pro­jekt An­dre­as Dah­l­ke wur­de auf das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier auf­merk­sam, als er - be­reits als Mit­wir­ken­der an ei­ner Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung - in Buch, in dem ver­gleich­ba­ren, aber we­sent­lich klei­ne­ren Pro­jekt "Lud­wig­park", zu tun hat­te. Dah­l­kes Back­ground lag näm­lich nicht von An­fang an im Im­mo­bi­li­en­be­reich - son­dern der Phi­lo­so­phie. Erst mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands hat er sei­ne be­ruf­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten in die Bran­che ge­lenkt. Mit ei­ni­gen Jah­ren Er­fah­rung und vom Are­al des ehe­ma­li­gen Kran­ken­hau­ses fas­zi­niert, ent­wi­ckel­te er für die brach lie­gen­den 28 Hekt­ar ein Nut­zungs­kon­zept, dass ne­ben Wohn­bau auch ei­nen Schwer­punkt auf so­zia­le In­fra­struk­tur und Quar­tier­s­ent­wick­lung legt. Das Kon­zept fand bei der Be­zirks­ver­wal­tung Pan­kow An­klang und wur­de schließ­lich frei­ge­ge­ben. 2012 konn­te er den Grund - nicht zu­letzt we­gen der stren­gen Auf­la­gen - re­la­tiv güns­tig von ei­nem Lie­gen­schafts­fonds des Lan­des er­wer­ben und mit sei­nen Ak­ti­vi­tä­ten im Rah­men der ei­gens ge­grün­de­ten Pro­jekt­ge­sell­schaft star­ten. Mitt­ler­wei­le wiegt das Vor­ha­ben be­reits an die 300 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men. Bei Fer­tig­stel­lung 2020 wer­den über 280.000 Qua­drat­me­ter mit 900 Woh­nun­gen so­wie zwei Schu­len, drei Kin­der­gär­ten, ei­ner Sport­hal­le und wei­te­ren so­zia­len Ein­rich­tun­gen, wie ein Se­nio­ren­wohn­heim und be­treu­te Wohn­mög­lich­kei­ten für Men­schen mit be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, ent­wi­ckelt sein. Wie geht das? Am Be­ginn steht laut Dah­l­ke das Bren­nen für ei­ne Idee. Die Ent­wick­lung der kauf­män­ni­schen Lö­sung muss in der Fol­ge dar­auf zu­ge­schnit­ten wer­den. In Dah­l­kes Fall war das ein stren­ges aber ste­tig schritt­wei­ses Vor­ge­hen bei der Ent­wick­lung. Die ers­ten Wohn­ge­bäu­de wur­den ein­zeln als Roh­lin­ge an Bau­trä­ger ver­kauft, die nach den stren­gen Vor­ga­ben des Ge­samt­pro­jek­tes die Sub­stanz sa­nier­ten, im Rah­men der Denk­mahl­schutz-Auf­la­gen Woh­nun­gen ent­wi­ckel­te, und die­se dann ein­zeln ab­ver­kauf­ten. Mit den Er­lö­sen hat Dah­l­ke dann Ge­bäu­de für Ge­bäu­de in An­griff ge­nom­men und ins­be­son­de­re die schu­li­schen Ver­sor­gungs­ein­hei­ten quer­sub­ven­tio­niert. Ei­ne be­mer­kens­wer­te Zu­satz­in­fo ist in die­sem Zu­sam­men­hang, dass das Vor­ha­ben bis­lang auch ent­lang der Zeit­ach­se plan­mä­ßig rea­li­siert wer­den konn­te. 2012 war der al­ler­ers­te Spa­ten­stich. Über 500 Woh­nun­gen sind in der Zwi­schen­zeit fer­tig­ge­stellt und be­zo­gen wor­den und au­ßer­dem sind bis­lang kei­ne ver­zö­gern­den Fak­to­ren für das Pro­jek­ten­de 2020 er­kenn­bar. Dem Er­for­der­nis sämt­li­che Lei­tun­gen zu sa­nie­ren - von der Elek­trik bis zur ge­sam­ten Ver­roh­rung - und nicht zu­letzt auch dem, des Ein­brin­gens mo­der­ner Stan­dards ge­gen­über­ge­stellt, war ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor, dass auch Neu­bau­ten am Grund­stück mög­lich ge­macht wur­den. Die Groß­zü­gig­keit der An­la­ge wird da­durch aber nicht be­ein­träch­tigt, das ge­sam­te Pro­jekt wird von den weit­läu­fig an­ge­leg­ten Gar­ten­an­la­gen do­mi­niert. Die Park­plät­ze der Be­woh­ner fin­den sich auch aus­schließ­lich am Ran­de des Ge­län­des, wo­bei für ei­ne ent­spre­chen­de An­lie­fe­rungs- und Ver­sor­gungs­struk­tur ge­sorgt ist. Das Teil­kon­zept für den Neu­bau­be­reich des Lud­wig Hoff­mann Quar­tiers be­zieht ver­schie­de­ne In­no­va­tio­nen für das "Woh­nen der Zu­kunft" ein. So fin­det bei­spiels­wei­se zur En­er­gie­ver­sor­gung nur mo­derns­te Tech­nik An­wen­dung. Nach sei­ner fast hun­dert­jäh­ri­gen Ver­gan­gen­heit im Diens­te der Ge­sund­heit hat das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier nun zu ei­ner neu­en Be­stim­mung ge­fun­den, die sich ge­wis­ser­ma­ßen auch in den Dienst der All­ge­mein­heit stellt. Ein schö­nes Bei­spiel für die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten in der Im­mo­bi­li­en­bran­che. [ci­te1] In­ter­viewWie kommt es, dass qua­si "ein Ein­zel­kämp­fer" zu so ei­nem gro­ßen Pro­jekt fin­det? An­dre­as Dah­l­ke: Mit Si­cher­heit lässt sich sa­gen, dass ich für die­ses Pro­jekt den idea­len Zeit­punkt er­wischt ha­be. Fünf Jah­re frü­her hät­ten sich nicht die nö­ti­gen Ver­mark­tungs­chan­cen im Um­feld als Aus­gangs­la­ge für so ein am­bi­tio­nier­tes Pro­jekt ge­zeigt, fünf Jah­re spä­ter hät­te be­stimmt ei­ne der gro­ßen und nam­haf­ten Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten die Ent­wick­lungs­chan­ce für sich ge­won­nen.Wä­re das nur ein Nach­teil für Sie - oder auch ge­ne­rell ei­ner für das Quar­tier ge­we­sen? An­dre­as Dah­l­ke: Im Lud­wig Hoff­mann Quar­tier, kurz LHQ, wird das der­zeit viel zi­tier­te "leist­ba­re Woh­nen" groß­ge­schrie­ben. In dem Pro­jekt steckt au­ßer­dem kein Cent För­der­geld und den­noch wer­den zu­künf­tig über 1000 Schü­ler hier ih­re Bil­dung er­hal­ten. Die Er­rich­tung der Montes­so­ri-Ge­mein­schafts­schu­le und der Ge­bäu­de für die Evan­ge­li­sche Grund­schu­le Buch wur­de aus den Er­lö­sen des Ge­samt­pro­jek­tes ge­tra­gen. Das wä­re so be­stimmt nicht mög­lich ge­we­sen, wenn sämt­li­che Pro­jekt­stu­fen hart kal­ku­liert wä­ren - wie es in Rah­men von ren­di­te­ge­trie­be­ner Fonds und In­ves­tors Re­la­ti­ons üb­lich ist. Ich woll­te von An­fang zu­sätz­lich zu den Woh­nun­gen auch ei­ne So­zi­al­struk­tur schaf­fen.Das klingt fast nach Weih­nach­ten und ist wohl eher un­üb­lich in der Bran­che? An­dre­as Dah­l­ke: Ich bin Ge­schäfts­mann und lei­te ein Un­ter­neh­men, das auf Ge­winn aus­ge­rich­tet ist. Kei­ne von uns ar­bei­tet um­sonst. Aber ich bin da­von über­zeugt, dass man ge­leich­zei­tig zum pro­fit­ori­en­tie­ren Wirt­schaf­ten auch et­was für die All­ge­mein­heit tun kann, ja muss. Mit dem Lud­wig Hoff­mann Quar­tier ist es uns, mei­nen zehn Mit­ar­bei­tern und mir, ge­lun­gen, sehr un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­sen ge­recht zu wer­den.Wei­te­re Vor­tei­le? An­dre­as Dah­l­ke: Das Nut­zungs­kon­zept mit der so­zia­len In­fra­struk­tur ist in der Um­ge­ben sehr gut an­ge­kom­men und wird un­ter­stützt. Nicht zu­letzt, weil wir früh­zei­tig al­le um­ge­ben­den Play­er in­for­miert und mit­ein­be­zo­gen ha­ben. Und auch die be­reits im LHQ an­säs­si­gen Be­woh­ner sind Feu­er und Flam­me für das Pro­jekt. Die Ge­mein­schaft fie­bert und lebt mit den Ent­wick­lun­gen des Pro­jek­tes mit, es men­schelt. Wir ma­chen dar­über hin­aus re­gel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen um das Ge­mein­schafts­ge­fühl zu stär­ken. Zu­letzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich un­ter­schied­lichs­te Künst­ler mit Ver­gan­gen­heit, Ge­gen­wart und Zu­kunft des Are­als ein­drucks­voll aus­ein­an­der­ge­setzt und den Blick auf his­to­ri­sche An­la­gen "auf­ge­bro­chen" ha­ben. Wir be­trei­ben so­zu­sa­gen ak­ti­ves "Cam­pus­ma­nag­ment". Das gan­ze Pro­jekt stößt auf größ­ten Zu­spruch und der ist für die Um­set­zung von un­schätz­ba­ren Wert.Hat Ih­nen der Denk­mal­schutz Kopf­zer­bre­chen be­rei­tet? An­dre­as Dah­l­ke: Der Woh­nungs­kauf im Denk­mal­schutz hat steu­er­li­che Vor­tei­le. Die meis­ten Woh­nun­gen sind im Ei­gen­tum rea­li­siert und wer­den von den Be­sit­zern ver­mie­tet. Auf Grund der Steu­er­vor­tei­le ist es mög­lich, die Mie­ten ge­ring zu hal­ten, was für das Ge­samt­kon­zept maß­geb­lich ist. Der Miet­preis liegt durch­schnitt­lich bei € 10,50 pro Qua­drat­me­ter. Der Kauf­preis ist al­ler­dings auf Grund der Markt­ent­wick­lun­gen mitt­ler­wei­le von an­fangs € 2.900,- auf et­wa € 4.400,- ge­stie­gen. Wir könn­ten mitt­ler­wei­le je­de Woh­nung fünf­mal ver­kau­fen. Na­tür­lich ge­hen mit Denk­mal­schutz auch spe­zi­el­le Auf­wen­dun­gen ein­her. Aber ei­ner­seits wa­ren die Grund­ris­se der ur­sprüng­li­chen Sub­stanz gut für Wohn­bau ge­eig­net und an­de­rer­seits über­wie­gen die Vor­tei­le aus dem spe­zi­el­len Cha­rak­ter und dem da­durch mit­ge­form­ten Image.Apro­pos Image - Sie sel­ber sind Bu­cher ge­wor­den und ste­hen au­then­tisch hin­ter dem Stadt­teil. Es heißt, Sie ha­ben ana­log da­zu das Pro­jekt und die Er­rich­tung gänz­lich der Stadt Ber­lin ver­schrie­ben. An­dre­as Dah­l­ke: Da­mit ist wohl die Aus­wahl der Ge­wer­ke ge­meint. Ab­ge­se­hen von der pol­ni­schen Fir­ma, die uns mit Fens­tern ver­sorgt, sind al­le un­se­re Lie­fe­ran­ten aus­schließ­lich aus der Re­gi­on. Dan­ke für das Ge­spräch. [ci­te2]

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