Während der Onlinehandel besonders Umsätze und Flächen im stationären Bekleidungshandel killt, gibt es eine Vertriebsform, die dieser Entwicklung vehement trotzt: Outlet Center. Dort zeichnet sich sogar ein gegenläufiger Trend ab, geht aus einer aktuellen Analyse des Retailberaters Ecostra ab. Outlet Center legen sowohl, was Umsätze als auch, was Flächen betrifft, europaweit zu. Mittlerweile ist die Drei-Millionen-m²-Marke geknackt worden. Allein im Vorjahr seien die Verkaufsflächen um 120.000 m² angewachsen. Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht - derzeit befinden sich in Europa noch weitere 46 Outlet Center in Entwicklung bzw. in Bau.
Allerdings gibt es doch Einschränkungen. Bei gesättigten Märkten herrscht ein Verdrängungswettbewerb. Während etwa in Großbritannien auf eine Neueröffnung die Schließung von zwei Centern mit schlechter Anbindung oder mangelhaftem Konzept folgt, gebe es in Österreich und Portugal keinerlei konkreten Ansiedlungspläne, sagt Ecostra-Geschäftsführer Joachim Will. Besonders Parndorf scheint überdies ein Erfolgsmodell zu sein - und zwar überregional. An Parndorf würden sämtliche slowakischen Outlet Center scheitern. Konkretes Beispiel: Vor wenigen Jahren wurden in der Slowakei zwei Outlet Center gebaut, wobei eines - das D1 Outlet Center in Senec - aufgrund mangelnden Mieterzuspruchs nie eröffnet und das andere - das One Fashion Outlet in Voderady pri Trnave - im vergangenen Jahr nach nur kurzer Betriebszeit in die Insolvenz rutschte und keinen Investor mehr fand. Und das lag nicht an der Sättigung des slowakischen Markts, sondern an der dominierenden Marktstellung der Outlet Center in Parndorf, so Will: „Gegen dieses mit 35.900 m² sehr groß dimensionierte Center des europäischen Marktführers McArthurGlen, in dem sich zudem das Who-is-Who der europäischen Markenhersteller tummelt, hatten die slowakischen Center einfach keine Chance.“ Somit dürfte in der Slowakei „nichts mehr nachkommen“.
Viel Potenzial gebe es aber in Deutschland, außer dem Grenzraum zu den Niederlanden. Mit derzeit 15 Outlet Centern und einer gesamten Verkaufsfläche von knapp 235.000 m² gilt Deutschland als unterentwickelt. Die genehmigungsrechtlichen Hürden lägen hier hoch wie auch der Widerstand von Interessenverbänden gegen Outlet-Planungen. Verschiedene Entwickler gehen nun den einfacheren Weg und versuchen notleidende Shoppingcenter mit liberalem Baurecht in Fabrikverkaufszentren umzuwandeln und so neu im Markt zu positionieren.
Bürogebäude Andel City für ein deutsches Einzelmandat verkauft
von Stefan Posch
Der Münchner Investmentmanager Invesco Real Estate hat heute den Verkauf von Andel City bekanntgegeben, einer sechsgeschossigen Büroimmobilie mit einer Nutzfläche von ca. 4.450 m² im Prager Stadtteil Andel. Die Transaktion wird für das pan-europäische Portfolio eines langjährigen deutschen Einzelmandates getätigt.
Die Immobilie ist voll vermietet und umfasst Büroeinheiten mit einer Gesamtfläche von 3.900 m², ein 500 m² großes Konferenzzentrum sowie eine Tiefgarage.
"Wir haben Andel City 2011 erworben. Seither hat sich die Immobilie äußerst positiv entwickelt und die in unserem Businessplan festgelegten Ziele übertroffen", erläutert Tomas Picha, Senior Director - Transactions CEE bei Invesco. "Unter institutionellen Investoren nimmt das Interesse an hochwertigen Objekten in der Tschechischen Republik weiter zu. Durch aktives Management konnten wir den Wert der Immobilie erheblich steigern und einen optimalen Verkaufszeitpunkt im gegenwärtigen starken Marktumfeld wählen."
Dachböden mit Baubewilligung sind in Wien deutlich teurer als jene ohne. Das geht aus einer Auswertung von Rustler hervor, bei der über 300 Rohdachboden-Transaktionen der letzten 10 Jahre erhoben wurden. Demnach wurden im Jahre 2018 im Durchschnitt rund 985 Euro für einen Rohdachboden ohne Baubewilligung gezahlt. Mit rechtskräftiger Baubewilligung waren hingegen schon 1.850 Euro pro Quadratmeter erzielbarer Nutzfläche fällig.
Tendenziell gilt weiters, je mehr Wohnnutzfläche in einem Dachboden erzielbar ist, umso höher ist dessen Wert je Quadratmeter erzielbarer Nutzfläche, da sich bei geringerer Nutzfläche höhere anteilige Baukosten sowie Aufzugserrichtungskosten ergeben.
„Der Durchschnittswert für Rohdachböden mit Baubewilligung ist in den letzten 10 Jahren um rund 55 Prozent höher ausgefallen als für jene ohne Bewilligung. In einzelnen Jahr sind die Abweichungen auch wesentlich stärker, wie zuletzt 2018. Neben der Lage und der erzielbaren Wohnnutzfläche ist somit die Rechtsicherheit einer Baubewilligung für den Preis von entscheidender Bedeutung“, fasst der Geschäftsführer der Rustler Immobilientreuhand Alexander Scheuch die Ergebnisse zusammen.
Der chinesische Schienenfahrzeughersteller CRRC ZELC will in Wien weiter expandieren und hat in der österreichischen Bundeshauptstadt bereits Fuß gefasst. Dabei sind ein rund 3.700 m² großes Lager sowie eine 400 m² große Bürofläche im Ares Tower ergänzend zur bereits vorhandenen Niederlassung im DC Tower angemietet worden, berichtet DPC, die CRRC bei ihrer Wiener Expansion betreut. Weiters seien einige Wohnungen von neuen Mitarbeitern bezogen worden.
Die CRRC ZELC Verkehrstechnik GmbH eröffnete 2016 im Wiener DC Tower seine Europazentrale. CRRC Corporation Limited (CRRC) mit Hauptsitz in Beijing ist ein globaler Hersteller von Eisenbahntechnologie, mit über 180.000 Mitarbeiter. CRRC ZELC ist die größte Tochtergesellschaft von CRRC. 2015 verzeichnete CRRC laut Angaben von DPC einen Jahresumsatz von 37,8 Milliarden Euro.
Der deutsche Immobilienprojektfinanzierer BF Direkt erwirbt 51 Prozent der Anteile am Immobilien-Leasing-Unternehmen Core Solutions. Die übrigen 49 Prozent werden von der Geschäftsleitung der Core Solutions, Klaus Busch und Marcus Bender, gehalten. Die Gesellschaft mit Sitz in Gräfelfing bei München managt derzeit Immobilien im Volumen von ca. 215 Millionen Euro, das Neugeschäftsvolumen von Core Solutions belief sich 2018 auf rund 60 Millionen Euro. Die Übernahme wurde von der BaFin genehmigt. Francesco Fedele, CEO der BF Direkt, kommentiert: „Die BF.direkt AG hat den Anspruch, die ganze Bandbreite der gewerblichen Immobilienfinanzierung abzudecken. Innerhalb dieses Spektrums hat uns ein Baustein noch gefehlt - nämlich Finanzierungen über Leasing-Modelle. Daher schließt der Einstieg bei Core Solutions für uns eine strategische Lücke. Darüber hinaus sind wir über diese Beteiligung auch im Raum München vertreten. Die bayerische Hauptstadt ist für die BF.direkt AG ein wichtiger Markt, an dem wir bislang noch nicht mit einer Niederlassung präsent waren.“
Der Büromarkt in den Niederlanden erweist sich als äußerst dynamisch - zumindest, was die Mieten betrifft. Denn diese steigen stark und haben mittlerweile das Vorkrisenniveau übertroffen, geht aus einer Analyse von Savills Investment Management hervor, die dem immoflash übermittelt wurde. Mehrere Faktoren begünstigten die Entwicklung: Einerseits wiesen die Niederlande im Vorjahr ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent, dem gegenüber liege die Arbeitslosigkeit bei 3,4 Prozent, die Zahl der Erwerbstätigen liegen mit 8,9 Millionen auf einem Bürohoch. Und die Anzahl der Büroangestellten werde in den kommenden drei Jahren landesweit um 1,6 Prozent pro Jahr wachsen. Andererseits sind Büroflächen knapp: Zwischen 2010 und 2015 ist der Bestand gesunken, viele Büros sind in Wohnungen umgewandelt worden. Neuprojekte sind rar gesät, weswegen die Leerstandsrate sehr niedrig sind. Ergibt unter dem Strich hohe Mieten: Diese gaben Savills IM bei Amsterdam CBD mit 400 Euro/m²/Jahr (33,3 Euro/m²/Monat) an, für Utrecht sind es immerhin 280 Euro/m²/Jahr.
Angesichts der niedrigen Leerstandsrate und des knappen Angebots an erstklassigen Büroobjekten sowie der niedrigen Nettoanfangsrendite für Neubauobjekte von nur 3,25 Prozent sieht Savills daher Chancen im Ankauf von Bestandsimmobilien in gut angebundenen Lagen, die durch eine anschließende Sanierung in hochwertige Büroflächen umgewandelt werden. Hierdurch lassen sich Miet- und Kapitalwertwachstum erzeugen. Denn in Amsterdam sei eine jährliche Mietpreissteigerung von drei bis fünf Prozent möglich, weswegen die Spitzenmieten in den kommenden zwei Jahren auf 450 Euro/m²/Jahr anwachsen dürfte.
Manuel Hacker neuer Leiter Geschäftsbereich Mietwohnungen
von Charles Steiner
Der Geschäftsbereich Mietwohnungen bei EHL Wohnen hat einen neuen Leiter: Diese Position ist jetzt von Manuel Hacker eingenommen worden, berichtet die EHL in einer aktuellen Aussendung. Hacker ist Absolvent des Studiengangs Wirtschaftsberatung / Immobilienmanagement an der FH Wiener Neustadt und seit mehreren Jahren in der Immobilienbranche tätig. Zu Jahresbeginn 2018 trat Hacker in die EHL Gruppe ein.
Das Geschäftsfeld Mietwohnungen gilt, gemessen an der Zahl der vermittelten Einheiten (2018: 800), als der größte Geschäftsbereich der EHL Wohnen.
Das Team von Christie & Co in Deutschland ist um drei Hotelexperten erweitert worden. Wie der Dienstleister für Hotelimmobilien mitteilt, verstärken Philipp Wolter und Robin Barth fortan das Transaktionsteam, während Ricky Bichel das Beratungs- und Bewertungsteam erweitert.
Ricky Bichel ist im Juni zum Team gestoßen. Er konnte als Consultant für das Beratungs- und Bewertungsteam in der Münchner Niederlassung gewonnen werden. Vor seiner Zeit bei Christie & Co war Bichel bei der Treugast Solutions GmbH als Berater tätig. Sein beruflicher Schwerpunkt lag bei Machbarkeits- und Rentabilitätsstudien, Hotelbewertungen sowie Betreiber- und Investorensuchen in der DACH-Region. Im April begann Philipp Wolter seine Tätigkeit als Senior Consultant in der Niederlassung in Berlin. Zuvor sammelte er Erfahrung bei der chinesischen Plateno Group, wo er zuletzt als Development Manager die Expansion der Gruppe vorantrieb. Robin Barth startete 2018 als Werkstudent bei Christie & Co in München und wurde mit dem Abschluss seines Masterstudiums „Hospitality Management“ an der Hochschule München im Mai als Junior Consultant übernommen. Er arbeitet an der Seite von Marvin Kaiser, Associate Director, im Münchner Büro und ist für Hoteltransaktionen in Süddeutschland, der Schweiz sowie Österreich verantwortlich.
Während der Onlinehandel besonders Umsätze und Flächen im stationären Bekleidungshandel killt, gibt es eine Vertriebsform, die dieser Entwicklung vehement trotzt: Outlet Center. Dort zeichnet sich sogar ein gegenläufiger Trend ab, geht aus einer aktuellen Analyse des Retailberaters Ecostra ab. Outlet Center legen sowohl, was Umsätze als auch, was Flächen betrifft, europaweit zu. Mittlerweile ist die Drei-Millionen-m²-Marke geknackt worden. Allein im Vorjahr seien die Verkaufsflächen um 120.000 m² angewachsen. Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht - derzeit befinden sich in Europa noch weitere 46 Outlet Center in Entwicklung bzw. in Bau.
Allerdings gibt es doch Einschränkungen. Bei gesättigten Märkten herrscht ein Verdrängungswettbewerb. Während etwa in Großbritannien auf eine Neueröffnung die Schließung von zwei Centern mit schlechter Anbindung oder mangelhaftem Konzept folgt, gebe es in Österreich und Portugal keinerlei konkreten Ansiedlungspläne, sagt Ecostra-Geschäftsführer Joachim Will. Besonders Parndorf scheint überdies ein Erfolgsmodell zu sein - und zwar überregional. An Parndorf würden sämtliche slowakischen Outlet Center scheitern. Konkretes Beispiel: Vor wenigen Jahren wurden in der Slowakei zwei Outlet Center gebaut, wobei eines - das D1 Outlet Center in Senec - aufgrund mangelnden Mieterzuspruchs nie eröffnet und das andere - das One Fashion Outlet in Voderady pri Trnave - im vergangenen Jahr nach nur kurzer Betriebszeit in die Insolvenz rutschte und keinen Investor mehr fand. Und das lag nicht an der Sättigung des slowakischen Markts, sondern an der dominierenden Marktstellung der Outlet Center in Parndorf, so Will: „Gegen dieses mit 35.900 m² sehr groß dimensionierte Center des europäischen Marktführers McArthurGlen, in dem sich zudem das Who-is-Who der europäischen Markenhersteller tummelt, hatten die slowakischen Center einfach keine Chance.“ Somit dürfte in der Slowakei „nichts mehr nachkommen“.
Viel Potenzial gebe es aber in Deutschland, außer dem Grenzraum zu den Niederlanden. Mit derzeit 15 Outlet Centern und einer gesamten Verkaufsfläche von knapp 235.000 m² gilt Deutschland als unterentwickelt. Die genehmigungsrechtlichen Hürden lägen hier hoch wie auch der Widerstand von Interessenverbänden gegen Outlet-Planungen. Verschiedene Entwickler gehen nun den einfacheren Weg und versuchen notleidende Shoppingcenter mit liberalem Baurecht in Fabrikverkaufszentren umzuwandeln und so neu im Markt zu positionieren.
Bürogebäude Andel City für ein deutsches Einzelmandat verkauft
Invesco verkauft in Prag
von Stefan Posch
Der Münchner Investmentmanager Invesco Real Estate hat heute den Verkauf von Andel City bekanntgegeben, einer sechsgeschossigen Büroimmobilie mit einer Nutzfläche von ca. 4.450 m² im Prager Stadtteil Andel. Die Transaktion wird für das pan-europäische Portfolio eines langjährigen deutschen Einzelmandates getätigt.
Die Immobilie ist voll vermietet und umfasst Büroeinheiten mit einer Gesamtfläche von 3.900 m², ein 500 m² großes Konferenzzentrum sowie eine Tiefgarage.
"Wir haben Andel City 2011 erworben. Seither hat sich die Immobilie äußerst positiv entwickelt und die in unserem Businessplan festgelegten Ziele übertroffen", erläutert Tomas Picha, Senior Director - Transactions CEE bei Invesco. "Unter institutionellen Investoren nimmt das Interesse an hochwertigen Objekten in der Tschechischen Republik weiter zu. Durch aktives Management konnten wir den Wert der Immobilie erheblich steigern und einen optimalen Verkaufszeitpunkt im gegenwärtigen starken Marktumfeld wählen."
Dachböden mit Baubewilligung sind in Wien deutlich teurer als jene ohne. Das geht aus einer Auswertung von Rustler hervor, bei der über 300 Rohdachboden-Transaktionen der letzten 10 Jahre erhoben wurden. Demnach wurden im Jahre 2018 im Durchschnitt rund 985 Euro für einen Rohdachboden ohne Baubewilligung gezahlt. Mit rechtskräftiger Baubewilligung waren hingegen schon 1.850 Euro pro Quadratmeter erzielbarer Nutzfläche fällig.
Tendenziell gilt weiters, je mehr Wohnnutzfläche in einem Dachboden erzielbar ist, umso höher ist dessen Wert je Quadratmeter erzielbarer Nutzfläche, da sich bei geringerer Nutzfläche höhere anteilige Baukosten sowie Aufzugserrichtungskosten ergeben.
„Der Durchschnittswert für Rohdachböden mit Baubewilligung ist in den letzten 10 Jahren um rund 55 Prozent höher ausgefallen als für jene ohne Bewilligung. In einzelnen Jahr sind die Abweichungen auch wesentlich stärker, wie zuletzt 2018. Neben der Lage und der erzielbaren Wohnnutzfläche ist somit die Rechtsicherheit einer Baubewilligung für den Preis von entscheidender Bedeutung“, fasst der Geschäftsführer der Rustler Immobilientreuhand Alexander Scheuch die Ergebnisse zusammen.
DPC begleitet Expansion von CRCC
Chinesischer Konzern erweitert in Wien
von Charles Steiner
Der chinesische Schienenfahrzeughersteller CRRC ZELC will in Wien weiter expandieren und hat in der österreichischen Bundeshauptstadt bereits Fuß gefasst. Dabei sind ein rund 3.700 m² großes Lager sowie eine 400 m² große Bürofläche im Ares Tower ergänzend zur bereits vorhandenen Niederlassung im DC Tower angemietet worden, berichtet DPC, die CRRC bei ihrer Wiener Expansion betreut. Weiters seien einige Wohnungen von neuen Mitarbeitern bezogen worden.
Die CRRC ZELC Verkehrstechnik GmbH eröffnete 2016 im Wiener DC Tower seine Europazentrale. CRRC Corporation Limited (CRRC) mit Hauptsitz in Beijing ist ein globaler Hersteller von Eisenbahntechnologie, mit über 180.000 Mitarbeiter. CRRC ZELC ist die größte Tochtergesellschaft von CRRC. 2015 verzeichnete CRRC laut Angaben von DPC einen Jahresumsatz von 37,8 Milliarden Euro.
Übernahme von 51 Prozent
BF Direkt entert Core Solutions
von Stefan Posch
Der deutsche Immobilienprojektfinanzierer BF Direkt erwirbt 51 Prozent der Anteile am Immobilien-Leasing-Unternehmen Core Solutions. Die übrigen 49 Prozent werden von der Geschäftsleitung der Core Solutions, Klaus Busch und Marcus Bender, gehalten. Die Gesellschaft mit Sitz in Gräfelfing bei München managt derzeit Immobilien im Volumen von ca. 215 Millionen Euro, das Neugeschäftsvolumen von Core Solutions belief sich 2018 auf rund 60 Millionen Euro. Die Übernahme wurde von der BaFin genehmigt. Francesco Fedele, CEO der BF Direkt, kommentiert: „Die BF.direkt AG hat den Anspruch, die ganze Bandbreite der gewerblichen Immobilienfinanzierung abzudecken. Innerhalb dieses Spektrums hat uns ein Baustein noch gefehlt - nämlich Finanzierungen über Leasing-Modelle. Daher schließt der Einstieg bei Core Solutions für uns eine strategische Lücke. Darüber hinaus sind wir über diese Beteiligung auch im Raum München vertreten. Die bayerische Hauptstadt ist für die BF.direkt AG ein wichtiger Markt, an dem wir bislang noch nicht mit einer Niederlassung präsent waren.“
Knappes Angebot, Mieten steigen
Niederländische Büros im Aufwind
von Charles Steiner
Der Büromarkt in den Niederlanden erweist sich als äußerst dynamisch - zumindest, was die Mieten betrifft. Denn diese steigen stark und haben mittlerweile das Vorkrisenniveau übertroffen, geht aus einer Analyse von Savills Investment Management hervor, die dem immoflash übermittelt wurde. Mehrere Faktoren begünstigten die Entwicklung: Einerseits wiesen die Niederlande im Vorjahr ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent, dem gegenüber liege die Arbeitslosigkeit bei 3,4 Prozent, die Zahl der Erwerbstätigen liegen mit 8,9 Millionen auf einem Bürohoch. Und die Anzahl der Büroangestellten werde in den kommenden drei Jahren landesweit um 1,6 Prozent pro Jahr wachsen. Andererseits sind Büroflächen knapp: Zwischen 2010 und 2015 ist der Bestand gesunken, viele Büros sind in Wohnungen umgewandelt worden. Neuprojekte sind rar gesät, weswegen die Leerstandsrate sehr niedrig sind. Ergibt unter dem Strich hohe Mieten: Diese gaben Savills IM bei Amsterdam CBD mit 400 Euro/m²/Jahr (33,3 Euro/m²/Monat) an, für Utrecht sind es immerhin 280 Euro/m²/Jahr.
Angesichts der niedrigen Leerstandsrate und des knappen Angebots an erstklassigen Büroobjekten sowie der niedrigen Nettoanfangsrendite für Neubauobjekte von nur 3,25 Prozent sieht Savills daher Chancen im Ankauf von Bestandsimmobilien in gut angebundenen Lagen, die durch eine anschließende Sanierung in hochwertige Büroflächen umgewandelt werden. Hierdurch lassen sich Miet- und Kapitalwertwachstum erzeugen. Denn in Amsterdam sei eine jährliche Mietpreissteigerung von drei bis fünf Prozent möglich, weswegen die Spitzenmieten in den kommenden zwei Jahren auf 450 Euro/m²/Jahr anwachsen dürfte.
Manuel Hacker neuer Leiter Geschäftsbereich Mietwohnungen
Karriere zum Tag: Neu bei EHL
von Charles Steiner
Der Geschäftsbereich Mietwohnungen bei EHL Wohnen hat einen neuen Leiter: Diese Position ist jetzt von Manuel Hacker eingenommen worden, berichtet die EHL in einer aktuellen Aussendung. Hacker ist Absolvent des Studiengangs Wirtschaftsberatung / Immobilienmanagement an der FH Wiener Neustadt und seit mehreren Jahren in der Immobilienbranche tätig. Zu Jahresbeginn 2018 trat Hacker in die EHL Gruppe ein.
Das Geschäftsfeld Mietwohnungen gilt, gemessen an der Zahl der vermittelten Einheiten (2018: 800), als der größte Geschäftsbereich der EHL Wohnen.
Deutschland-Team wächst erneut an
Karriere zum Tag: Neu bei Christie & Co
von Charles Steiner
Das Team von Christie & Co in Deutschland ist um drei Hotelexperten erweitert worden. Wie der Dienstleister für Hotelimmobilien mitteilt, verstärken Philipp Wolter und Robin Barth fortan das Transaktionsteam, während Ricky Bichel das Beratungs- und Bewertungsteam erweitert.
Ricky Bichel ist im Juni zum Team gestoßen. Er konnte als Consultant für das Beratungs- und Bewertungsteam in der Münchner Niederlassung gewonnen werden. Vor seiner Zeit bei Christie & Co war Bichel bei der Treugast Solutions GmbH als Berater tätig. Sein beruflicher Schwerpunkt lag bei Machbarkeits- und Rentabilitätsstudien, Hotelbewertungen sowie Betreiber- und Investorensuchen in der DACH-Region. Im April begann Philipp Wolter seine Tätigkeit als Senior Consultant in der Niederlassung in Berlin. Zuvor sammelte er Erfahrung bei der chinesischen Plateno Group, wo er zuletzt als Development Manager die Expansion der Gruppe vorantrieb. Robin Barth startete 2018 als Werkstudent bei Christie & Co in München und wurde mit dem Abschluss seines Masterstudiums „Hospitality Management“ an der Hochschule München im Mai als Junior Consultant übernommen. Er arbeitet an der Seite von Marvin Kaiser, Associate Director, im Münchner Büro und ist für Hoteltransaktionen in Süddeutschland, der Schweiz sowie Österreich verantwortlich.
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Ludwig Hoffman Quartier – eine Verwandlung
Berliner Stadtquartiersentwicklung im Alleingang - das ist nicht alltäglich. Institutionelle Investoren, staatliche Förderungen sowie Projekt-Riesen wie BUWOG und Co würde man normalerweise mit Mega-Wohnbauprojekten der deutschen Hauptstadt in Verbindung bringen. Andreas Dahlke, geschäftsführender Gesellschafter und Kopf der SITUS GmbH Grundstück + Projekt, des Projektentwicklers, zeigt - zugegeben - auf eindrucksvolle Art und Weise, dass es auch anders geht.
Zur Ausgangslage: Das Areal, auf dem sich das Ludwig Hoffmann Quartier befindet, liegt im "hohen Norden" von Berlin, im Stadtteil Buch. Buch wurde erst 1898 in die Verwaltung der Metropole eingegliedert - mit dem erklärten Ziel, die Randlage zur Entlastung der städtischen Kliniken zu nutzen. Zwischen 1909 und 1915 wurde in der Folge das damals größte europäische Krankenhausprojekt unter Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Angriff genommen. Dieses war dann fast hundert Jahre eine wichtige Versorgungseinheit für medizinische Leistungen. Die Anlage wurde im Charakter einer Gartenstadt entwickelt, mit 33 neoklassizistischen Gebäuden. Die Anordnung in Pavillons war damals eine gängige Lösung, um dem Keimübertritt zwischen den Stationen entgegenzuwirken. Ein Umstand der von Beginn an, bei der Entwicklung von Umnutzungskonzepten des denkmalgeschützten Areals, sehr für Wohnbau gesprochen hat. Buch hat sich zudem aktuell zu einem sehr aufstrebenden Stadtteil von Berlin entwickelt. Nach einer kurzen schwierigeren Umbruchphase kurz nach der Wende, präsentiert sich Buch nun wieder als international bedeutender Gesundheits- und Forschungsstandort. Das Helios-Klinikum, der Bucher BioTech Park, das Leibnitz-Institut für Molekulare Pharmakologie, das Max-Delbrück-Centrum sowie verschiedene Forschungseinrichtungen der Berliner Charité führen das Feld an. Parallel zu der Vielzahl an High-Tech-Arbeitsplätzen steigt naturgemäß auch der Bedarf an einem modernen Wohnungsangebot - das Erfordernis einer Lösung steht daher bereits länger im Raum. Zumal die Wohnungspreise im 20 Autominuten entfernt gelegenen Hotspot Prenzlauer Berg in den letzten Jahren nahezu explodiert sind.
Das Projekt
Andreas Dahlke wurde auf das Ludwig Hoffmann Quartier aufmerksam, als er - bereits als Mitwirkender an einer Immobilienentwicklung - in Buch, in dem vergleichbaren, aber wesentlich kleineren Projekt "Ludwigpark", zu tun hatte. Dahlkes Background lag nämlich nicht von Anfang an im Immobilienbereich - sondern der Philosophie. Erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands hat er seine beruflichen Aktivitäten in die Branche gelenkt. Mit einigen Jahren Erfahrung und vom Areal des ehemaligen Krankenhauses fasziniert, entwickelte er für die brach liegenden 28 Hektar ein Nutzungskonzept, dass neben Wohnbau auch einen Schwerpunkt auf soziale Infrastruktur und Quartiersentwicklung legt. Das Konzept fand bei der Bezirksverwaltung Pankow Anklang und wurde schließlich freigegeben. 2012 konnte er den Grund - nicht zuletzt wegen der strengen Auflagen - relativ günstig von einem Liegenschaftsfonds des Landes erwerben und mit seinen Aktivitäten im Rahmen der eigens gegründeten Projektgesellschaft starten. Mittlerweile wiegt das Vorhaben bereits an die 300 Millionen Euro Investitionsvolumen. Bei Fertigstellung 2020 werden über 280.000 Quadratmeter mit 900 Wohnungen sowie zwei Schulen, drei Kindergärten, einer Sporthalle und weiteren sozialen Einrichtungen, wie ein Seniorenwohnheim und betreute Wohnmöglichkeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, entwickelt sein.
Wie geht das?
Am Beginn steht laut Dahlke das Brennen für eine Idee. Die Entwicklung der kaufmännischen Lösung muss in der Folge darauf zugeschnitten werden. In Dahlkes Fall war das ein strenges aber stetig schrittweises Vorgehen bei der Entwicklung. Die ersten Wohngebäude wurden einzeln als Rohlinge an Bauträger verkauft, die nach den strengen Vorgaben des Gesamtprojektes die Substanz sanierten, im Rahmen der Denkmahlschutz-Auflagen Wohnungen entwickelte, und diese dann einzeln abverkauften. Mit den Erlösen hat Dahlke dann Gebäude für Gebäude in Angriff genommen und insbesondere die schulischen Versorgungseinheiten quersubventioniert. Eine bemerkenswerte Zusatzinfo ist in diesem Zusammenhang, dass das Vorhaben bislang auch entlang der Zeitachse planmäßig realisiert werden konnte. 2012 war der allererste Spatenstich. Über 500 Wohnungen sind in der Zwischenzeit fertiggestellt und bezogen worden und außerdem sind bislang keine verzögernden Faktoren für das Projektende 2020 erkennbar. Dem Erfordernis sämtliche Leitungen zu sanieren - von der Elektrik bis zur gesamten Verrohrung - und nicht zuletzt auch dem, des Einbringens moderner Standards gegenübergestellt, war ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, dass auch Neubauten am Grundstück möglich gemacht wurden. Die Großzügigkeit der Anlage wird dadurch aber nicht beeinträchtigt, das gesamte Projekt wird von den weitläufig angelegten Gartenanlagen dominiert. Die Parkplätze der Bewohner finden sich auch ausschließlich am Rande des Geländes, wobei für eine entsprechende Anlieferungs- und Versorgungsstruktur gesorgt ist. Das Teilkonzept für den Neubaubereich des Ludwig Hoffmann Quartiers bezieht verschiedene Innovationen für das "Wohnen der Zukunft" ein. So findet beispielsweise zur Energieversorgung nur modernste Technik Anwendung. Nach seiner fast hundertjährigen Vergangenheit im Dienste der Gesundheit hat das Ludwig Hoffmann Quartier nun zu einer neuen Bestimmung gefunden, die sich gewissermaßen auch in den Dienst der Allgemeinheit stellt. Ein schönes Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten in der Immobilienbranche.
[cite1]
InterviewWie kommt es, dass quasi "ein Einzelkämpfer" zu so einem großen Projekt findet? Andreas Dahlke: Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass ich für dieses Projekt den idealen Zeitpunkt erwischt habe. Fünf Jahre früher hätten sich nicht die nötigen Vermarktungschancen im Umfeld als Ausgangslage für so ein ambitioniertes Projekt gezeigt, fünf Jahre später hätte bestimmt eine der großen und namhaften Projektgesellschaften die Entwicklungschance für sich gewonnen.Wäre das nur ein Nachteil für Sie - oder auch generell einer für das Quartier gewesen? Andreas Dahlke: Im Ludwig Hoffmann Quartier, kurz LHQ, wird das derzeit viel zitierte "leistbare Wohnen" großgeschrieben. In dem Projekt steckt außerdem kein Cent Fördergeld und dennoch werden zukünftig über 1000 Schüler hier ihre Bildung erhalten. Die Errichtung der Montessori-Gemeinschaftsschule und der Gebäude für die Evangelische Grundschule Buch wurde aus den Erlösen des Gesamtprojektes getragen. Das wäre so bestimmt nicht möglich gewesen, wenn sämtliche Projektstufen hart kalkuliert wären - wie es in Rahmen von renditegetriebener Fonds und Investors Relations üblich ist. Ich wollte von Anfang zusätzlich zu den Wohnungen auch eine Sozialstruktur schaffen.Das klingt fast nach Weihnachten und ist wohl eher unüblich in der Branche? Andreas Dahlke: Ich bin Geschäftsmann und leite ein Unternehmen, das auf Gewinn ausgerichtet ist. Keine von uns arbeitet umsonst. Aber ich bin davon überzeugt, dass man geleichzeitig zum profitorientieren Wirtschaften auch etwas für die Allgemeinheit tun kann, ja muss. Mit dem Ludwig Hoffmann Quartier ist es uns, meinen zehn Mitarbeitern und mir, gelungen, sehr unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.Weitere Vorteile? Andreas Dahlke: Das Nutzungskonzept mit der sozialen Infrastruktur ist in der Umgeben sehr gut angekommen und wird unterstützt. Nicht zuletzt, weil wir frühzeitig alle umgebenden Player informiert und miteinbezogen haben. Und auch die bereits im LHQ ansässigen Bewohner sind Feuer und Flamme für das Projekt. Die Gemeinschaft fiebert und lebt mit den Entwicklungen des Projektes mit, es menschelt. Wir machen darüber hinaus regelmäßig Veranstaltungen um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Zuletzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich unterschiedlichste Künstler mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Areals eindrucksvoll auseinandergesetzt und den Blick auf historische Anlagen "aufgebrochen" haben. Wir betreiben sozusagen aktives "Campusmanagment". Das ganze Projekt stößt auf größten Zuspruch und der ist für die Umsetzung von unschätzbaren Wert.Hat Ihnen der Denkmalschutz Kopfzerbrechen bereitet? Andreas Dahlke: Der Wohnungskauf im Denkmalschutz hat steuerliche Vorteile. Die meisten Wohnungen sind im Eigentum realisiert und werden von den Besitzern vermietet. Auf Grund der Steuervorteile ist es möglich, die Mieten gering zu halten, was für das Gesamtkonzept maßgeblich ist. Der Mietpreis liegt durchschnittlich bei € 10,50 pro Quadratmeter. Der Kaufpreis ist allerdings auf Grund der Marktentwicklungen mittlerweile von anfangs € 2.900,- auf etwa € 4.400,- gestiegen. Wir könnten mittlerweile jede Wohnung fünfmal verkaufen. Natürlich gehen mit Denkmalschutz auch spezielle Aufwendungen einher. Aber einerseits waren die Grundrisse der ursprünglichen Substanz gut für Wohnbau geeignet und andererseits überwiegen die Vorteile aus dem speziellen Charakter und dem dadurch mitgeformten Image.Apropos Image - Sie selber sind Bucher geworden und stehen authentisch hinter dem Stadtteil. Es heißt, Sie haben analog dazu das Projekt und die Errichtung gänzlich der Stadt Berlin verschrieben. Andreas Dahlke: Damit ist wohl die Auswahl der Gewerke gemeint. Abgesehen von der polnischen Firma, die uns mit Fenstern versorgt, sind alle unsere Lieferanten ausschließlich aus der Region.
Danke für das Gespräch.
[cite2]
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
[cite3]
Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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