Immo-Märkte bleiben weiterhin bullish

Keine Zinserhöhung vor 2021

von Charles Steiner

Seit Jahren fordern Banken, dass die EZB den Leitzins erhöht - doch das wird vorerst nicht passieren. Im Gegenteil. In einer aktuellen Analyse sieht die Raiffeisen Bank International (RBI) keinerlei Tendenzen zu einer Zinserhöhung in den kommenden zwei Jahren. Erst Mitte 2021 hält das Bankinstitut eine Leitzinserhöhung für möglich, damit bleiben die Immobilienmärkte weiterhin bullish. Für das heurige Jahr dürften die Immobilienpreise wiederum zwischen 4,3 und 5,3 Prozent steigen. Und das wird auch im kommenden Jahr so bleiben, denn aufgrund mangelnder Alternativen im Investmentmarkt sind Immobilien nach wie vor Kerninvestment von Institutionellen. Auch eine scharfe Korrektur nach unten - wie nach der Subprime-Krise - ist laut Analysten der RBI nicht zu erwarten. Die Chancen überwiegen immer noch das Risiko.
Die Angebotslücke in Österreich stützt dabei das Preiswachstum, wenngleich die aktuell hohe Bautätigkeit und der nachlassende Zuzug die Bedeutung dieses Faktors sinken lässt. Das gelte besonders für Wien, wenngleich die Effekte durch den Abbau des Angebotsdefizits erst später erkennbar sein werden. Denn nach dem Rekordjahr 2017 würden sich die Baugenehmigungen in Wien wieder rückläufig bewegen, weswegen eine spürbare Ausweitung von Wohnungsfertigstellungen als unwahrscheinlich erachtet wird. Allerdings weist die RBI in ihrer Analyse auch auf Risiken hin. Denn aufgrund des hohen Bewertungsniveaus würden Teile der Bevölkerung an ihre Leistbarkeitsgrenze stoßen, ein "Mitspielen" am Immobilienmarkt sei daher nur durch eine hohe Kreditaufnahme möglich. Laut Ansicht der Analysten würde dafür im Neubau an der eher niedrigpreisigen Nachfrage vorbeiproduziert. Besonders ersichtlich sei das an Wohntürmen - etwa Triiiple, Danube Flats, etc. - denn diese richten sich, so die RBI, an "zahlungskräftige Käuferschichten". Wenig Bewegung gebe es dafür in der Politik, mit Ausnahme der eben beschlossenen Novelle des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes. Lediglich die Novellierung der Wiener Bauordnung könnte sich mittelfristig leicht angebotsnegativ auswirken, bzw. dürfte sich die Bautätigkeit ins Wiener Umland verlagern.

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Ich bin dabei: re.comm 2019

Ewald Müller auf dem Real Estate Leaders Summit

von Ewald Müller, AluKönigStahl

Ewald MüllerEwald Müller

Wir unterstützen die re.comm, weil es sich hier um einen tollen Input handelt, der uns hilft, am Puls der Zeit zu bleiben und Trends der Zukunft besser einschätzen zu können. Diese beiden Punkte im Rahmen eines Immobilientreffs machen diese Veranstaltung so wertvoll.

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RH prüfte Gemeinnützige

Mängel bei Aufsicht und compliance-relevanten Fälle

von Stefan Posch

Der Rechnungshof hat kürzlich einen Bericht über die gemeinnützigen Bauvereinigungen veröffentlicht. Kritisiert wird vor allem Mängel bei der Aufsicht.Geprüft wurden die Länder Salzburg und Tirol sowie die Stadt Wien und das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Während das Ministerium für die Gesetzgebung zuständig ist, ist es die Aufgabe der Länder, das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) zu vollziehen. Sie sind somit auch für die Aufsicht aller gemeinnützigen Bauvereinigungen zuständig. Prüfzeitraum waren die Jahre 2012 bis 2017. Die Länder würden zu wenig Personal für die Aufsicht der gemeinnützigen Bauvereinigungen bereitstellen, heißt es in dem Bericht. Deswegen sei es zu langen Verfahrensdauern bei Anträgen nach dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz gekommen.
Weiters bemängelt der Rechnungshof Österreich, dass die Compliance-Berichte der Bauvereinigungen wenig aussagekräftig waren und daher kaum zu größerer Transparenz beitrugen. Aus den Berichten entnahmen die Prüferinnen und Prüfer u.a. folgende compliance-relevante Fälle: Der Sohn und die Lebensgefährtin des Geschäftsführers einer gemeinnützigen Bauvereinigung kauften von dieser eine Wohnung in der Stadt Salzburg. Der Preis war im Bericht angegeben; weitere Informationen zur Preisangemessenheit - etwa die Größe der Wohnung - fehlten, ebenso wie die Angaben zum Vorliegen eines Wohnbedürfnisses. Bei einer gemeinnützigen Bauvereinigung mit Sitz im Land Tirol erbrachten ein Aufsichtsratsvorsitzender bzw. der Sohn eines Vorstandsmitglieds rechtsfreundliche Beratung an die gemeinnützige Bauvereinigung. Nahe Angehörige von Vorstandsmitgliedern mieteten Wohnungen einer gemeinnützigen Bauvereinigung in Wien. Die Tochter eines Geschäftsführers sowie ein Vorstandsmitglied und dessen Ehefrau kauften Wohnungen. Die Adressen und Lagen der Wohnungen waren ebenso wenig den Compliance-Berichten zu entnehmen wie deren Größe und Ausstattung oder die Bestätigung, dass ein Wohnbedarf vorhanden war. Der Rechnungshof Österreich prüfte auch die Eigentümerwechsel der ehemaligen WBV-GÖD seit dem Jahr 2003. Er kritisiert, dass die Aufsichtsbehörde der Stadt Wien den Begriff des Angehörigen des Baugewerbes - ihnen ist ein beherrschender Einfluss auf gemeinnützige Bauvereinigungen untersagt - bei Verkäufen von Anteilen an der WBV-GÖD im Jahr 2003 und 2017 jeweils unterschiedlich auslegte. Eine sachliche Rechtfertigung dafür konnte der Rechnungshof Österreich nicht erkennen.

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Union Investment pusht Vermietungsgrad

80 Prozent mehr vermietet als im Vorjahr

von Charles Steiner

Um gut 80 Prozent mehr als im Vorjahr konnte die Union Investment im ersten Halbjahr ihre Gewerbeimmobilienflächen füllen. Eigenen Angaben zufolge lag die Vermietungsleistung (Neu- und Nachvermietungen) heuer bei rund 430.000 m². Das Gros entfiel dabei auf Deutschland, wo besonders kleinteilige Bürovermietungen im Vordergrund standen. 28 Prozent seien in weiteren europäischen Standorten vermietet worden, neun Prozent in außereuropäischen Märkten. Damit liege die Vermietungsquote bei rund 96,5 Prozent, was einer jährlichen Nettomiete von 96 Millionen Euro entspricht.
Büromietverträge über größere Flächen wurden vor allem in den weiteren europäischen Märkten abgeschlossen. Dazu zählt eine erfolgreiche Mietvertragsverlängerung mit Swisscom über 20.500 m² im Objekt Fifty-One in Zürich ebenso wie zwei Anschlussvermietungen in Luxemburg und im Raum Paris. In den beiden Gebäuden K2 Ellipse und K2 Forte wird KPMG rund 8.500 m² Bürofläche beziehen. Im Pariser Teilmarkt Bois-Colombes hat Union Investment rund 7.800 m² in einem Bestandsgebäude vermietet.
Mit rund 103.000 m², verteilt auf fünf Immobilien, sei die Nutzungsart Logistik in der aktuellen Bilanz "außergewöhnlich stark vertreten", schreibt Union Investment; ebenso wie die Nutzungsart Hotel, auf die Vermietungen über rund 81.000 m² entfallen. Auf den Einzelhandel fielen 89.000 m², wobei hierbei Vertragsverlängerungen im Vordergrund gestanden sind.

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Kölner Anlage-Immos boomen wie nie

Mehr als eine Milliarde Euro investiert

von Charles Steiner

Anlageimmobilien in Köln boomen und im Vorjahr konnte sogar ein Rekordwert eingestellt werden, schreibt Engel & Völkers in einem aktuellen Marktbericht für Wohn- und Geschäftshäuser in der Metropole. Diesem zufolge seien 2018 1,08 Milliarden Euro investiert worden, womit die bisherigen Vorkrisen-Topniveaus erstmals übertroffen werden konnten, erklärt Jörn Freudenberg, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Köln.
Da zeigt sich, dass mittlerweile auch andere Lagen als das Zentrum als investmentfähig gelten: Während die Transaktionszahlen in den guten und sehr guten Lagen größtenteils stabil geblieben seien, stiegen im vergangenen Jahr vor allem die Werte in mittleren und teilweise auch in einfachen Lagen. Im Bezirk Nippes wurden 2018 68 Objekte (2017: 38 Objekte) für rund 100 Millionen Euro (2017: 39 Mio. Euro) gehandelt. Im Bezirk Innenstadt fällt die Altstadt Süd auf. Einige wenige Großprojekte brachten dort rund 147 Millionen Euro Transaktionsvolumen (2017: 30 Millionen Euro).
Gegenüber anderen Städten ist Köln allerdings noch moderat: In besten Lagen läge der Kaufpreis nur selten über 5.000 Euro/m². „Der durchschnittliche Angebotspreis der Stadt liegt mit 2.875 Euro/m² rund 19 Prozent unter dem Durchschnitt aller A-Städte“, so Freudenberg.

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Eigenheimpreise in NRW legten zu

Bauland knapp in den Ballungsräumen

von Stefan Posch

In Nordrhein-Westfalen haben die Preise für Eigenheime stark angezogen. Besonders betroffen sind neue Ein- oder Zweifamilienhäuser, die laut LBS Immobilien im Durchschnitt um 16,5 Prozent mehr als vor einem Jahr kosten. Mit 22,3 Prozent fällt die Preissteigerung im Rheinland deutlich höher aus, hier zahlten die Erwerber durchschnittlich 401.500 Euro. Preistreiber sei vor allem das knappe Bauland in den Ballungsräumen, sagt Geschäftsführer Roland Hustert. In Westfalen lagen die Preise bei 312.300 Euro und damit um 11,8 Prozent über dem Vorjahr.
Moderater ist die Preisentwicklung bei den gebrauchten Eigenheimen, die landesweit um 6,9 Prozent auf 251.500 Euro zulegten. Im Rheinland lag der Durchschnittspreis bei 289.100 Euro (+ 3,8 Prozent), die Westfalen zahlten 70.000 Euro weniger (218.700 Euro / + 10,1 Prozent).
Eine neue Wohnung kostete im Landesschnitt 311.700 Euro (+ 4,2 Prozent). In diesem Segment ist die Differenz zwischen dem Rheinland (340.500 Euro / + 6 Prozent) und Westfalen (249.300 Euro / +0,1 Prozent) mit über 90.000 Euro sogar noch ausgeprägter.
Auch hier ist der Gebrauchtmarkt eine günstigere Alternative. Mit 142.100 Euro war eine Eigentumswohnung aus zweiter Hand nicht einmal halb so teuer wie eine neue. Allerdings legten die Preise auch hier um 9,6 Prozent zu. Im Rheinland zahlten die Käufer im Schnitt 163.200 Euro (+ 11 Prozent), die Westfalen mussten 111.700 Euro (+ 3,4 Prozent) berappen.

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Kunst zum Tag: Street Art Festival

Wiener Immos werden Freiluftgalerie

von Charles Steiner

Das Calle Libre Festival macht Wiener Fassaden bunterDas Calle Libre Festival macht Wiener Fassaden bunter

Vom 3. bis 10. August werden Wiener Immobilien - wie auch die Straßen bunt: Zum mittlerweile 6. Mal findet in der Bundeshauptstadt nämlich das Calle Libre Street Art Festival statt, das mittlerweile größte Street Art Festival in Mitteleuropa, wie die Veranstalter angeben. Das Rahmenprogramm, heuer unter dem Motto „Duality“, reicht von Workshops für Jugendliche, Filmscreenings, geführten Touren, Podiumsdiskussionen, Pop Up Ausstellungen und bis zu eigenen Siebdruck-Editionen, bei dem das Thema Street Art in allen Facetten beleuchtet wird. Und natürlich werden auch einige Fassaden in Wien künstlerisch aufgewertet, wie das bereits in den vergangenen Jahren geschehen ist. Initiator Jakob Kattner zum Festival: „Die Mischung aus Tradition und Moderne machen Wien zu einem besonders interessanten Pflaster für die künstlerischen Gestaltungen unserer Künstler. Mit dem Aufgreifen von unvereinbaren Begriffen wie Analog und Digital, Museum versus Straße und Mann gegen Frau stellen wir das Thema Duality in den Fokus unserer Betrachtung.“

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111 Pflegeplätze in Lengede

Immac errichtet dort Neubau

von Charles Steiner

Richtfest LengedeRichtfest Lengede

Die niedersächsische Gemeinde Lengede bekommt bis Anfang des kommenden Jahres 111 Pflegeplätze, entwickelt vom auf diese Assetklasse spezialisierten Investmentunternehmen Immac. So eben wurde das Richtfest für den Neubau begangen. Dabei handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit 99 Einzelzimmern und sechs Doppelzimmern samt Gemeinschaftsräumen. Generalunternehmer ist die Hanke Bau- und Projektentwicklung. Im Frühjahr 2020 soll die Pflegeimmobilie fertiggestellt werden, sie wird dann von Dorea betrieben, die schon mehrere Immobilien dieser Art von Immac betreut.

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Mängel bei Aufsicht und compliance-relevanten Fälle

RH prüfte Gemeinnützige

von Stefan Posch

Der Rech­nungs­hof hat kürz­lich ei­nen Be­richt über die ge­mein­nüt­zi­gen Bau­ver­ei­ni­gun­gen ver­öf­fent­licht. Kri­ti­siert wird vor al­lem Män­gel bei der Auf­sicht.Ge­prüft wur­den die Län­der Salz­burg und Ti­rol so­wie die Stadt Wien und das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Di­gi­ta­li­sie­rung und Wirt­schafts­stand­ort. Wäh­rend das Mi­nis­te­ri­um für die Ge­setz­ge­bung zu­stän­dig ist, ist es die Auf­ga­be der Län­der, das Woh­nungs­ge­mein­nüt­zig­keits­ge­setz (WGG) zu voll­zie­hen. Sie sind so­mit auch für die Auf­sicht al­ler ge­mein­nüt­zi­gen Bau­ver­ei­ni­gun­gen zu­stän­dig. Prüf­zeit­raum wa­ren die Jah­re 2012 bis 2017. Die Län­der wür­den zu we­nig Per­so­nal für die Auf­sicht der ge­mein­nüt­zi­gen Bau­ver­ei­ni­gun­gen be­reit­stel­len, heißt es in dem Be­richt. Des­we­gen sei es zu lan­gen Ver­fah­rens­dau­ern bei An­trä­gen nach dem Woh­nungs­ge­mein­nüt­zig­keits­ge­setz ge­kom­men.
Wei­ters be­män­gelt der Rech­nungs­hof Ös­ter­reich, dass die Com­p­li­an­ce-Be­rich­te der Bau­ver­ei­ni­gun­gen we­nig aus­sa­ge­kräf­tig wa­ren und da­her kaum zu grö­ße­rer Trans­pa­renz bei­tru­gen. Aus den Be­rich­ten ent­nah­men die Prü­fe­rin­nen und Prü­fer u.a. fol­gen­de com­p­li­an­ce-re­le­van­te Fäl­le: Der Sohn und die Le­bens­ge­fähr­tin des Ge­schäfts­füh­rers ei­ner ge­mein­nüt­zi­gen Bau­ver­ei­ni­gung kauf­ten von die­ser ei­ne Woh­nung in der Stadt Salz­burg. Der Preis war im Be­richt an­ge­ge­ben; wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Preis­an­ge­mes­sen­heit - et­wa die Grö­ße der Woh­nung - fehl­ten, eben­so wie die An­ga­ben zum Vor­lie­gen ei­nes Wohn­be­dürf­nis­ses. Bei ei­ner ge­mein­nüt­zi­gen Bau­ver­ei­ni­gung mit Sitz im Land Ti­rol er­brach­ten ein Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der bzw. der Sohn ei­nes Vor­stands­mit­glieds rechts­freund­li­che Be­ra­tung an die ge­mein­nüt­zi­ge Bau­ver­ei­ni­gung. Na­he An­ge­hö­ri­ge von Vor­stands­mit­glie­dern mie­te­ten Woh­nun­gen ei­ner ge­mein­nüt­zi­gen Bau­ver­ei­ni­gung in Wien. Die Toch­ter ei­nes Ge­schäfts­füh­rers so­wie ein Vor­stands­mit­glied und des­sen Ehe­frau kauf­ten Woh­nun­gen. Die Adres­sen und La­gen der Woh­nun­gen wa­ren eben­so we­nig den Com­p­li­an­ce-Be­rich­ten zu ent­neh­men wie de­ren Grö­ße und Aus­stat­tung oder die Be­stä­ti­gung, dass ein Wohn­be­darf vor­han­den war. Der Rech­nungs­hof Ös­ter­reich prüf­te auch die Ei­gen­tü­mer­wech­sel der ehe­ma­li­gen WBV-GÖD seit dem Jahr 2003. Er kri­ti­siert, dass die Auf­sichts­be­hör­de der Stadt Wien den Be­griff des An­ge­hö­ri­gen des Bau­ge­wer­bes - ih­nen ist ein be­herr­schen­der Ein­fluss auf ge­mein­nüt­zi­ge Bau­ver­ei­ni­gun­gen un­ter­sagt - bei Ver­käu­fen von An­tei­len an der WBV-GÖD im Jahr 2003 und 2017 je­weils un­ter­schied­lich aus­leg­te. Ei­ne sach­li­che Recht­fer­ti­gung da­für konn­te der Rech­nungs­hof Ös­ter­reich nicht er­ken­nen.

80 Prozent mehr vermietet als im Vorjahr

Union Investment pusht Vermietungsgrad

von Charles Steiner

Um gut 80 Pro­zent mehr als im Vor­jahr konn­te die Uni­on In­vest­ment im ers­ten Halb­jahr ih­re Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en­flä­chen fül­len. Ei­ge­nen An­ga­ben zu­fol­ge lag die Ver­mie­tungs­leis­tung (Neu- und Nach­ver­mie­tun­gen) heu­er bei rund 430.000 m². Das Gros ent­fiel da­bei auf Deutsch­land, wo be­son­ders klein­tei­li­ge Bü­ro­ver­mie­tun­gen im Vor­der­grund stan­den. 28 Pro­zent sei­en in wei­te­ren eu­ro­päi­schen Stand­or­ten ver­mie­tet wor­den, neun Pro­zent in au­ßer­eu­ro­päi­schen Märk­ten. Da­mit lie­ge die Ver­mie­tungs­quo­te bei rund 96,5 Pro­zent, was ei­ner jähr­li­chen Net­to­mie­te von 96 Mil­lio­nen Eu­ro ent­spricht.
Bü­ro­miet­ver­trä­ge über grö­ße­re Flä­chen wur­den vor al­lem in den wei­te­ren eu­ro­päi­schen Märk­ten ab­ge­schlos­sen. Da­zu zählt ei­ne er­folg­rei­che Miet­ver­trags­ver­län­ge­rung mit Swiss­com über 20.500 m² im Ob­jekt Fif­ty-One in Zü­rich eben­so wie zwei An­schluss­ver­mie­tun­gen in Lu­xem­burg und im Raum Pa­ris. In den bei­den Ge­bäu­den K2 El­lip­se und K2 For­te wird KPMG rund 8.500 m² Bü­ro­flä­che be­zie­hen. Im Pa­ri­ser Teil­markt Bo­is-Co­lom­bes hat Uni­on In­vest­ment rund 7.800 m² in ei­nem Be­stands­ge­bäu­de ver­mie­tet.
Mit rund 103.000 m², ver­teilt auf fünf Im­mo­bi­li­en, sei die Nut­zungs­art Lo­gis­tik in der ak­tu­el­len Bi­lanz "au­ßer­ge­wöhn­lich stark ver­tre­ten", schreibt Uni­on In­vest­ment; eben­so wie die Nut­zungs­art Ho­tel, auf die Ver­mie­tun­gen über rund 81.000 m² ent­fal­len. Auf den Ein­zel­han­del fie­len 89.000 m², wo­bei hier­bei Ver­trags­ver­län­ge­run­gen im Vor­der­grund ge­stan­den sind.
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Mehr als eine Milliarde Euro investiert

Kölner Anlage-Immos boomen wie nie

von Charles Steiner

An­la­ge­im­mo­bi­li­en in Köln boo­men und im Vor­jahr konn­te so­gar ein Re­kord­wert ein­ge­stellt wer­den, schreibt En­gel & Völ­kers in ei­nem ak­tu­el­len Markt­be­richt für Wohn- und Ge­schäfts­häu­ser in der Me­tro­po­le. Die­sem zu­fol­ge sei­en 2018 1,08 Mil­li­ar­den Eu­ro in­ves­tiert wor­den, wo­mit die bis­he­ri­gen Vor­kri­sen-Top­ni­veaus erst­mals über­trof­fen wer­den konn­ten, er­klärt Jörn Freu­den­berg, Lei­ter Wohn- und Ge­schäfts­häu­ser bei En­gel & Völ­kers Com­mer­ci­al Köln.
Da zeigt sich, dass mitt­ler­wei­le auch an­de­re La­gen als das Zen­trum als in­vest­ment­fä­hig gel­ten: Wäh­rend die Trans­ak­ti­ons­zah­len in den gu­ten und sehr gu­ten La­gen größ­ten­teils sta­bil ge­blie­ben sei­en, stie­gen im ver­gan­ge­nen Jahr vor al­lem die Wer­te in mitt­le­ren und teil­wei­se auch in ein­fa­chen La­gen. Im Be­zirk Nip­pes wur­den 2018 68 Ob­jek­te (2017: 38 Ob­jek­te) für rund 100 Mil­lio­nen Eu­ro (2017: 39 Mio. Eu­ro) ge­han­delt. Im Be­zirk In­nen­stadt fällt die Alt­stadt Süd auf. Ei­ni­ge we­ni­ge Groß­pro­jek­te brach­ten dort rund 147 Mil­lio­nen Eu­ro Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men (2017: 30 Mil­lio­nen Eu­ro).
Ge­gen­über an­de­ren Städ­ten ist Köln al­ler­dings noch mo­de­rat: In bes­ten La­gen lä­ge der Kauf­preis nur sel­ten über 5.000 Eu­ro/m². „Der durch­schnitt­li­che An­ge­bots­preis der Stadt liegt mit 2.875 Eu­ro/m² rund 19 Pro­zent un­ter dem Durch­schnitt al­ler A-Städ­te“, so Freu­den­berg.
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Bauland knapp in den Ballungsräumen

Eigenheimpreise in NRW legten zu

von Stefan Posch

In Nord­rhein-West­fa­len ha­ben die Prei­se für Ei­gen­hei­me stark an­ge­zo­gen. Be­son­ders be­trof­fen sind neue Ein- oder Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser, die laut LBS Im­mo­bi­li­en im Durch­schnitt um 16,5 Pro­zent mehr als vor ei­nem Jahr kos­ten. Mit 22,3 Pro­zent fällt die Preis­stei­ge­rung im Rhein­land deut­lich hö­her aus, hier zahl­ten die Er­wer­ber durch­schnitt­lich 401.500 Eu­ro. Preis­trei­ber sei vor al­lem das knap­pe Bau­land in den Bal­lungs­räu­men, sagt Ge­schäfts­füh­rer Ro­land Hus­tert. In West­fa­len la­gen die Prei­se bei 312.300 Eu­ro und da­mit um 11,8 Pro­zent über dem Vor­jahr.
Mo­de­ra­ter ist die Preis­ent­wick­lung bei den ge­brauch­ten Ei­gen­hei­men, die lan­des­weit um 6,9 Pro­zent auf 251.500 Eu­ro zu­leg­ten. Im Rhein­land lag der Durch­schnitts­preis bei 289.100 Eu­ro (+ 3,8 Pro­zent), die West­fa­len zahl­ten 70.000 Eu­ro we­ni­ger (218.700 Eu­ro / + 10,1 Pro­zent).
Ei­ne neue Woh­nung kos­te­te im Lan­des­schnitt 311.700 Eu­ro (+ 4,2 Pro­zent). In die­sem Seg­ment ist die Dif­fe­renz zwi­schen dem Rhein­land (340.500 Eu­ro / + 6 Pro­zent) und West­fa­len (249.300 Eu­ro / +0,1 Pro­zent) mit über 90.000 Eu­ro so­gar noch aus­ge­präg­ter.
Auch hier ist der Ge­braucht­markt ei­ne güns­ti­ge­re Al­ter­na­ti­ve. Mit 142.100 Eu­ro war ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung aus zwei­ter Hand nicht ein­mal halb so teu­er wie ei­ne neue. Al­ler­dings leg­ten die Prei­se auch hier um 9,6 Pro­zent zu. Im Rhein­land zahl­ten die Käu­fer im Schnitt 163.200 Eu­ro (+ 11 Pro­zent), die West­fa­len muss­ten 111.700 Eu­ro (+ 3,4 Pro­zent) be­rap­pen.
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Wiener Immos werden Freiluftgalerie

Kunst zum Tag: Street Art Festival

von Charles Steiner

Das Calle Libre Festival macht Wiener Fassaden bunterDas Calle Libre Festival macht Wiener Fassaden bunter
Vom 3. bis 10. Au­gust wer­den Wie­ner Im­mo­bi­li­en - wie auch die Stra­ßen bunt: Zum mitt­ler­wei­le 6. Mal fin­det in der Bun­des­haupt­stadt näm­lich das Cal­le Lib­re Street Art Fes­ti­val statt, das mitt­ler­wei­le größ­te Street Art Fes­ti­val in Mit­tel­eu­ro­pa, wie die Ver­an­stal­ter an­ge­ben. Das Rah­men­pro­gramm, heu­er un­ter dem Mot­to „Dua­li­ty“, reicht von Work­shops für Ju­gend­li­che, Film­scree­nings, ge­führ­ten Tou­ren, Po­di­ums­dis­kus­sio­nen, Pop Up Aus­stel­lun­gen und bis zu ei­ge­nen Sieb­druck-Edi­tio­nen, bei dem das The­ma Street Art in al­len Fa­cet­ten be­leuch­tet wird. Und na­tür­lich wer­den auch ei­ni­ge Fas­sa­den in Wien künst­le­risch auf­ge­wer­tet, wie das be­reits in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ge­sche­hen ist. In­itia­tor Ja­kob Katt­ner zum Fes­ti­val: „Die Mi­schung aus Tra­di­ti­on und Mo­der­ne ma­chen Wien zu ei­nem be­son­ders in­ter­es­san­ten Pflas­ter für die künst­le­ri­schen Ge­stal­tun­gen un­se­rer Künst­ler. Mit dem Auf­grei­fen von un­ver­ein­ba­ren Be­grif­fen wie Ana­log und Di­gi­tal, Mu­se­um ver­sus Stra­ße und Mann ge­gen Frau stel­len wir das The­ma Dua­li­ty in den Fo­kus un­se­rer Be­trach­tung.“

Immac errichtet dort Neubau

111 Pflegeplätze in Lengede

von Charles Steiner

Richtfest LengedeRichtfest Lengede
Die nie­der­säch­si­sche Ge­mein­de Len­ge­de be­kommt bis An­fang des kom­men­den Jah­res 111 Pfle­ge­plät­ze, ent­wi­ckelt vom auf die­se As­set­klas­se spe­zia­li­sier­ten In­vest­ment­un­ter­neh­men Im­mac. So eben wur­de das Richt­fest für den Neu­bau be­gan­gen. Da­bei han­delt es sich um ein zwei­ge­schos­si­ges Ge­bäu­de mit 99 Ein­zel­zim­mern und sechs Dop­pel­zim­mern samt Ge­mein­schafts­räu­men. Ge­ne­ral­un­ter­neh­mer ist die Han­ke Bau- und Pro­jekt­ent­wick­lung. Im Früh­jahr 2020 soll die Pfle­ge­im­mo­bi­lie fer­tig­ge­stellt wer­den, sie wird dann von Do­rea be­trie­ben, die schon meh­re­re Im­mo­bi­li­en die­ser Art von Im­mac be­treut.
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Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.

Warten auf den Stein der Weisen

Der Han­del ist im Wan­del. Und zwar so rasch und ra­di­kal wie noch nie - und das hat nicht nur mit On­line zu tun. Die dies­jäh­ri­ge Ma­pic war da­her vor al­lem der Sinn­su­che ge­wid­met. Es ist ein we­nig wie bei der Maus im An­ge­sicht der Schlan­ge. Es ist klar, dass es jetzt um das blan­ke Über­le­ben geht, aber ir­gend­wie fehlt die ret­ten­de Idee, ob, wo­hin und wie man sich da­zu be­we­gen soll.Noch nie zu­vor war die Ma­pic so sehr von Un­si­cher­hei­ten über die Zu­kunft ge­prägt wie in die­ser No­vem­ber­wo­che. Die - im Ver­gleich zu 2007 schon deut­lich be­schei­de­ne­ren - Events und Din­ners ein­zel­ner Aus­stel­ler und der be­rufs­be­dingt zur Schau ge­stell­te Op­ti­mis­mus für die ei­ge­nen Pro­jek­te kön­nen in­des­sen den kri­ti­schen Be­ob­ach­ter nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die Re­tail­im­mo­bi­li­en­bran­che den Weg für die Zu­kunft noch nicht wirk­lich ent­deckt hat. Mehr als 8.500 De­le­gier­te aus 80 Län­dern, da­von 2.100 Ein­zel­händ­ler, 2.500 Ent­wick­ler und 1.000 In­ves­to­ren, wa­ren in die­sem Jahr auf der Ma­pic prä­sent.Für vie­le da­von war es vor al­lem auch ei­ne Su­che nach neu­en We­gen. Mie­ter wech­seln öf­ter "An­bie­ter von Ein­zel­han­dels­flä­chen müs­sen in den nächs­ten zehn Jah­ren mit so vie­len Mie­ter­wech­seln rech­nen wie sel­ten zu­vor", pro­gnos­ti­ziert Jörg Bit­zer, Lei­ter des Be­reichs Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en bei EHL Im­mo­bi­li­en. "Ei­ner­seits wer­den ins­be­son­de­re in Mit­tel­eu­ro­pa zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Groß­mie­ter aus den Be­rei­chen Tex­til, Schu­he und Elek­tro­nik oder auch Ban­ken Flä­chen re­du­zie­ren, an­de­rer­seits drängt ei­ne Viel­zahl von neu­en, oft­mals al­ler­dings auch klei­ne­ren Kon­zep­ten auf den Markt, die für gut ge­ma­nag­te Stand­or­te ei­ne enor­me Chan­ce dar­stel­len. Es wird al­so län­ger­fris­tig we­ni­ger Flä­chen­nach­fra­ge ge­ben und wir wer­den ganz an­de­re Shops und Dienst­leis­ter se­hen als heu­te." Big Da­ta im Kom­men In­des­sen hat der In­no­va­ti­ons­markt er­war­tungs­ge­mäß auch kei­ne um­wer­fen­den Neu­hei­ten ge­bracht: Big Da­ta und Ein­satz­mög­lich­kei­ten für künst­li­che In­tel­li­genz wa­ren hier wohl die in­ter­es­san­tes­ten Haupt­the­men. Und na­tür­lich neue Un­ter­hal­tungs­ide­en und Gastro­kon­zep­te, mit de­nen dem wach­sen­den On­line-Han­del et­was ent­ge­gen­ge­setzt wer­den soll. Die zwei­te gro­ße Ver­än­de­rung ist eben­falls dem Trend zum er­leb­nis­ori­en­tier­ten Ein­kauf ge­schul­det: die star­ke Aus­wei­tung von En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­ten. Vir­tu­al-Rea­li­ty-Er­leb­nis­se in 3D-Shows, Ga­ming Are­as, auf­wen­di­ge Kin­der­er­leb­nis­be­rei­che oder auch bis zu meh­re­re Tau­send Qua­drat­me­ter gro­ße Sport­be­rei­che - z.B. Tram­po­lin­parks - sind nur ei­ni­ge der neu­en En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­te, die auf der MA­PIC auf enor­mes In­ter­es­se stie­ßen. "Die Viel­zahl der Show- und Mit­mach­an­ge­bo­te wird da­zu füh­ren, dass die Ver­weil­dau­er im Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft deut­lich zu­neh­men wird", so Bit­zer. Frei­lich ist es Jam­mern auf ho­hem Ni­veau, was hier be­trie­ben wird. Im zu­rück­lie­gen­den Jahr­zehnt ist die Re­tail-Ver­kaufs­flä­che um zwölf Pro­zent ge­stie­gen - und zwar durch­schnitt­lich pro Jahr! Flä­chen­trei­ber da­bei wa­ren - und sind es auch wei­ter­hin - vor al­lem Chi­na und In­di­en. Auf die­se bei­den Märk­te set­zen die welt­weit ak­ti­ven 150 Top- mar­ken in der Re­tail­sze­ne auch ih­re Haupt­an­stren­gun­gen. "Chi­na ist ein be­son­ders viel­ver­spre­chen­der Markt für Out­lets", sagt Lois Lu Yi, VP von Bei­jing Ca­pi­tal Grand, ei­ner in Hong Kong an­ge­sie­del­ten In­vest­ment Hol­ding Ge­sell­schaft, die auch selbst ent­wi­ckelt. "Die ge­sam­te Out­let­flä­che in Chi­na wächst pro Jahr um der­zeit 34 Pro­zent. Bei Kauf­häu­sern liegt das Wachs­tum bei 8 Pro­zent, bei Shop­ping Malls bei 29 Pro­zent." Aber auch in Eu­ro­pa gibt es Ak­ti­vi­tä­ten. Hier sol­len vor al­lem (neue) Gas­tro­no­mie­kon­zep­te schrump­fen­de Han­dels­flä­chen kom­pen­sie­ren. Fol­ge­rich­tig hat Ma­pic-Che­fin Na­tha­lie De­pe­tro auch für nächs­tes Jahr ei­ne neue Ver­an­stal­tung, die Ma­pic Es­sen & Trin­ken in Mai­land, an­ge­kün­digt. Neue Tech­no­lo­gi­en im Ein­zel­han­del ge­hen aber noch weit über On­line-Han­del und Big Da­ta hin­aus. Durch Au­to­ma­ti­sie­rung und Ro­bo­ter wird sich die Zahl der Jobs im Ein­zel­han­del bis 2030 än­dern. Ei­ni­ge au­to­ma­ti­sier­te Pro­zes­se wer­den mensch­li­che Ar­beits­kräf­te er­set­zen. Das "In­ter­net der Din­ge" wird laut ei­ner CB­RE-Stu­die zur Nor­ma­li­tät. Durch die vor­an­schrei­ten­de In­te­gra­ti­on von Mil­li­ar­den an Er­ken­nungs­zei­chen und Mar­kie­run­gen er­hal­ten Ein­zel­händ­ler mehr und mehr In­for­ma­tio­nen über die Kauf­sche­ma­ta von Kun­den. Re­tailer kön­nen so das Kauf­ver­hal­ten und die Be­dürf­nis­se der Kun­den be­reits an­ti­zi­pie­ren und La­ger­be­stän­de so­wie Aus­lie­fe­rung ent­spre­chend ef­fi­zi­en­ter ge­stal­ten. Dank in­tel­li­gen­ter Ge­rä­te­tech­no­lo­gie - wie Smart­pho­nes - kön­nen Ver­brau­cher buch­stäb­lich über­all und zu je­der Zeit kau­fen, was sie se­hen. Ei­ne ein­fa­che Echt­zeit- Bil­der­ken­nungs-Ana­ly­se macht al­les "kauf­bar" - von je­der Quel­le. Und: Stores wer­den zu Show­rooms und fun­gie­ren als Mar­ken­bot­schaf­ter, die sich auf Mar­ken­er­leb­nis­se kon­zen­trie­ren. Shop­ping be­deu­tet Mar­ken­er­leb­nis, in das man ein­taucht und bei dem man die Bin­dung mit der Mar­ke in­ten­si­viert. Der Kon­su­ment des Jah­res 2030 hat im­mer noch den Wunsch, ei­nen Store zu be­su­chen. Die Kon­su­men­ten wün­schen sich neue Er­fah­run­gen. Ein­zel­händ­ler wer­den die­se Ge­le­gen­heit er­grei­fen und Er­leb­nis­se mit mehr In­ter­ak­ti­on und Lern­ef­fek­ten für Kon­su­men­ten kre­ieren. Frei­lich, das be­deu­tet auch mehr Ar­beit für das Cen­ter­ma­nage­ment. Bit­zer: "Das Cen­ter­ma­nage­ment wird so kom­plex wie nie zu­vor sein. Tech­ni­sche Neue­run­gen sind zu im­ple­men­tie­ren, bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men, und statt mit we­ni­gen Ex­pan­si­ons­ma­na­gern ei­ni­ger glo­ba­ler Ein­zel­han­dels­kon­zer­ne zu re­den, muss man künf­tig in ei­ner deut­lich viel­fäl­ti­ge­ren Ein­zel­han­dels­sze­ne eng ver­netzt sein, um die neu­en Re­tail-, Gas­tro- und En­ter­tain­ment­kon­zep­te zu ge­win­nen, oh­ne die das Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft ein­fach nicht mehr er­folg­reich sein kann."

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Schön  ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.Schön ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.

Stadtentwicklung geht auch pragmatisch

Bei der Stadt­ent­wick­lung gilt es, ver­schie­dens­te In­ter­es­sen un­ter ei­nen Hut zu brin­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Wie schön ist es für Stadt­ent­wick­ler, wenn man sich nicht um Wah­len, Par­tei­en und In­ter­es­sens­ver­tre­ter küm­mern muss. Wenn Plä­ne rich­tig schön aus­ge­dacht und um­ge­setzt wer­den kön­nen. Chi­na ist so ein Bei­spiel. Wenn et­was schief­geht - ab­rei­ßen und neu bau­en. Wir le­ben in ei­ner De­mo­kra­tie, bei uns geht Stadt­ent­wick­lung nicht so ein­fach. Ver­schie­dens­te In­ter­es­sen sind un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, es gilt, Kom­pro­mis­se zu fin­den, und am En­de des Pro­zes­ses soll et­was Sinn­vol­les her­aus­kom­men. Es gibt ei­ne Aus­nah­me, die die­se Re­gel be­stä­tigt: Wien. Welt­kul­tur­er­be futsch? Wurscht, brau­chen wir nicht. Tra­di­tio­nel­le Märk­te wie Kar­me­li­ter-, Vol­kert- oder Yp­pen­markt, Nah­ver­sor­ger und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te der Stadt­be­völ­ke­rung wur­den Re­stau­rant­mei­len für die hip­pen Bo­b­os, die Nah­ver­sor­gung ging an die in­ter­na­tio­na­len Ket­ten. Egal. Und dann der Ver­kehr: Aus­schließ­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf Rad und U-Bahn, al­les an­de­re wird ver­dammt, be­hin­dert, aus­ge­grenzt. Ob sinn­voll oder nicht, ob Geld ver­schwen­det wird oder nicht - al­les ist der Durch­set­zung ei­ner re­li­gi­ös an­mu­ten­den Mei­nung un­ter­ge­ord­net. Es geht doch an­ders, mit Über­zeu­gen. Wenn der öf­fent­li­che Ver­kehr und die "Park and ri­de"-An­la­gen sinn­voll ge­stal­tet sind, wer­den vie­le Men­schen auf den öf­fent­li­chen Ver­kehr um­stei­gen, und es wird ein sinn­vol­les Mit­ein­an­der ge­ben. Auch oh­ne künst­li­che Ver­knap­pung. Wir wer­den un­se­re in die Jah­re ge­kom­me­ne Bau­sub­stanz ver­dich­ten müs­sen, da gilt es, die be­ste­hen­de Bau­ord­nung an­zu­pas­sen, auch oh­ne Spen­den an Ent­wick­lungs­hil­fe­ver­ei­ne. Wir brau­chen ein Mit­ein­an­der von neu­en Stadt­tei­len und neu ge­stal­te­ten al­ten Stadt­tei­len, von öf­fent­li­chem und pri­va­tem Wohn­bau, dann wird es auch Durch­mi­schung und Ghet­to­ver­mei­dung oh­ne kom­mu­na­le Len­kungs­maß­nah­men ge­ben. Und bit­te: Leist­ba­res Woh­nen de­fi­niert sich als Mie­te inkl. Be­triebs­kos­ten, nur um Kalt­mie­te wohnt nie­mand! Nach der nächs­ten Wahl freu­en wir uns, wenn der er­ho­be­ne Zei­ge­fin­ger wie­der in die Ta­sche ge­packt ist, an­de­re Mei­nun­gen zu­las­sen wer­den und Stadt­ent­wick­lung im de­mo­kra­ti­schen, mü­he­vol­len Dia­log pas­siert. Wann ist Wahl?

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