Wohnung kostet 6 Jahresgehälter

Wien: teuer für Eigentümer, billig für Mieter

von Gerhard Rodler

Wohnen in Österreich ist im Europavergleich überraschenderweise immer noch günstig: Im Schnitt kostet ein Wohnungs-Quadratmeter im Neubau in Österreich 2.612 Euro beziehungsweise sind für den Kauf einer Wohnung österreichweit rund sechs Jahresgehälter aufzuwenden. Dabei ist die Stadt-Land-Schere bei Immobilienpreisen ist hierzulande mit Ausnahme von Wien relativ gering. Das ergibt der Deloitte Property Index 2019. Insgesamt haben die Preise in Österreich trotz der Preissteigerungen zuletzt mittelfristig damit immer noch Luft nach oben, zumal Österreich im absoluten Spitzenfeld bei den verfügbaren Nettoeinkommen liegt.
Frankreich und Norwegen sind hingegen besonders teuer. Vor allem Stadtwohnungen haben dort ihren Preis. In Wien ist hingegen sowohl Kaufen als auch Mieten zwar teuer, aber im internationalen Vergleich leistbarer. Bei den Wohnungspreisen führend sind erwartungsgemäß Paris, London und München. In Norwegen ist der Quadratmeterpreis mit 4.043 Euro am teuersten, Frankreich folgt mit 4.016 Euro. Am dritten Platz liegt Großbritannien mit 3.753 Euro pro Quadratmeter. Von 46 untersuchten Städten befindet sich die Hauptstadt Wien mit einem durchschnittlichen Wohnungspreis von 4.199 Euro pro Quadratmeter am 17. Platz. Trotz des grundsätzlich hohen Preisniveaus ist Wien damit als eine der lebenswertesten Städte noch vergleichsweise leistbar. Am teuersten sind Paris mit 12.910 Euro London mit 11.185 Euro und München mit 7.800 Euro. Im europäischen Ländervergleich ist Wohnungseigentum in Portugal am günstigsten. Das Land hat mit EUR 1.088,- pro Quadratmeter den niedrigsten Durchschnittskaufpreis.
Setzt man die Preise in Relation zum durchschnittlichen Bruttojahresgehalt des jeweiligen Landes, so ist ein Wohnungskauf in Tschechien mit Abstand am teuersten. Für eine 70 m²-Neubauwohnung muss man hier über 11 Bruttojahresgehälter aufwenden. "Österreich liegt mit fast sechs Bruttojahresgehältern deutlich niedriger. Aber auch dieser Wert ist für viele Wohnungskäufer schon eine echte Herausforderung, denn bei der österreichischen Steuerbelastung sind das netto schon fast neun Jahresgehälter. Eine Vollfinanzierung über Ansparen und Rückzahlen kann sich damit 15 bis 20 Jahre ziehen", analysiert Bernhard Gröhs, CEO von Deloitte Österreich.
Übringens: Wien liegt mit seinen Preisen 161 Prozent über dem Österreichschnitt. In anderen Ländern ist die Stadt-Land-Schere vielerorts noch viel größer. "Paris übersteigt den durchschnittlichen Immobilienpreis in Frankreich um mehr als das Dreifache. Das ist der höchste Wert im europäischen Vergleich, gefolgt von Lissabon und London. Die Hauptstadt Wien ist mit um eineinhalb Mal höheren Preisen als der Österreichschnitt relativ erschwinglich", erklärt Bernhard Gröhs.
Nicht nur beim Eigentum, auch bei Mietwohnungen ist Österreich - noch (!) - vergleichsweise günstig. Während man in der Pariser Innenstadt im Schnitt mit 27,80 Euro pro Quadratmeter rechnen muss, zahlt man in Wien nur 9,80 Euro pro Quadratmeter. Noch preiswerter mietet es sich in Städten wie Berlin oder Hamburg. Zu den teuersten Pflastern gehören neben Paris die norwegischen Städte Oslo, Trondheim und Bergen. Auch London zählt mit 20,10 Euro pro Quadratmeter zu den hochpreisigen Mieterstädten.

Weiterlesen

2/3 hatten nie einen Makler

Noch viel Luft nach oben in Österreich:

von Gerhard Rodler

Nur 34 Prozent der Österreicher haben einmal einen Immobilienmakler beauftragt. Damit ist der größte Konkurrent der Makler der sogenannte "graue Markt" - und nicht der Mitbewerb.
Aber: Im Vergleich zu 2011 ist die Bedeutung der Makler um mehr als die Hälfte gestiegen. Denn damals hatten erst 22 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal einen Immobilienmakler in Anspruch genommen. So das Ergebnis einer repräsentativen Studie vom market Institut Linz mit 1.000 Befragten über die Meinung der österreichischen Bevölkerung zum Thema Wohnen, Immobilien und Makler. Die Studie wird im Intervall von drei Jahren erhoben. Dabei stellt sich heuer klar heraus, dass sich die Maklerbranche generell über mehr Zuspruch als je zuvor freuen kann.
Diese Zahlen zeigen auch, dass die online-Immobilienplattformen damit keine Konkurrenz für die Makler darstellen, sondern ganz eindeutig eine Vertriebshilfe. Die Tendenz, mehr als früher auf das Fachwissen der Makler zu setzen, ist insofern bemerkenswert, weil gerade die Digitalisierung als Makler-Jobkiller angesehen wurde. Das Gegenteil ist der Fall: "Wenn die technischen Möglichkeiten und Anforderungen immer vielfältiger und die Rechtsvorschriften immer komplizierter werden", so Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria, "dann ist neben Fachwissen, Erfahrung, Einfühlungsvermögen auch der technische Background der Vermarktung wichtig. 360°-Fotos, Filme, Drohnenaufnahmen, Online-Terminbuchung bis zum digitalen Angebotsverfahren, das sind die Annehmlichkeiten, die sich moderne Käufer und Mieter erwarten."
"Interessant dabei ist, dass in allen Bundesländern, Wohnortgrößen und in allen Altersgruppen die Maklernutzung zunimmt", erläutert Studienverantwortliche Birgit Starmayr von market.
Auf die Frage "Kennen Sie einen Immobilienmakler und wenn ja, welchen?" nannten 49 Prozent der Befragten spontan "Re/Max", 25 Prozent "Sparkasse-Immobilien", "s-real" und "Realservice" und 19 Prozent "Raiffeisen-Immobilien und Realtreuhand".

Weiterlesen

Messtechniker-Affäre weitet sich aus

Auch Aufträge im Baubereich betroffen

von Alexander Kohl

Die Causa um die Hausdurchsuchung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) beim Energiedienstleister Ista Österreich bleibt weiter brisant.
Laut einer Stellungnahme von Ista International besteht im Zuge der BWB-Ermittlungen der Verdacht, dass Treffen eines Branchenvereins dazu genutzt wurden, um sich über Marktparameter abzusprechen. Nun wurde Building Times Flash von Seiten Ista International bestätigt, dass es sich bei diesem Verein um den Verband österreichischer Messdienst- und Energiedienstleister "VÖME" handelt. Der Verband wurde 2012 im Zuge der europäischen Energieeffizienzrichtlinie gegründet. "Er sollte die Branche als fachlich kompetente Stimme begleiten", so Ista.
Im März 2019 wurde der Verband aufgelöst, Gründe dafür wurden keine genannt. Die VÖME-Homepage ist jedoch weiterhin online. Als Mitglieder sind sowohl Ista Österreich als auch die Firmen Techem Messtechnik und Messtechnik Ges.m.b.H - die (laut VÖME) drei größten österreichischen Messdienst-Unternehmen - gelistet. Nach Anfrage von Building Times Flash gab Techem bekannt, dass es in Österreich keine Hausdurchsuchungen gegeben habe. Die Firma Messtechnik wollte auf Nachfrage keine Stellungnahme abgeben.
Laut Information des Building Times Flash sollen auch Aufträge im Baubereich Gegenstand der Ermittlungen sein.
Ista selbst war am 16. Juli darüber informiert worden, dass es in der österreichischen Niederlassung eine Hausdurchsuchung gebe. Daraufhin habe man sofort reagiert, so Ista International. Es seien bereits zwei Mitarbeiter von Ista Österreich bis zur Aufklärung des Sachverhalts freigestellt worden. Das Unternehmen betonte auch, dass für unlautere Aktivitäten eine Nulltoleranz-Politik gelte und die internen Compliance-Systeme mit einem geschützten Whistleblower-Kanal auf hohem Stand seien.

Weiterlesen

Deutscher Logistikmarkt im Hoch

Vorjahresresultat noch einmal um 4 % übertroffen.

von Stefan Posch

Der deutsche Logistikmarkt hat ein sehr starkes Halbjahr hingelegt und das sehr gute Vorjahresresultat noch einmal um gut 4 Prozent übertroffen. Laut einer Analyse von BNP Paribas RE wurde mit knapp 3,3 Millionen m² das vierte Jahr in Folge bereits zur Jahresmitte die 3-Millionen-m²-Marke deutlich überboten.
Entgegen dem bundesweiten Trend liegt der Flächenumsatz in den großen Märkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) mit 1,09 Millionen m² 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Obwohl die Nachfrage hoch ist, bremst laut BNP Paribas RE das nicht ausreichende Angebot, vor allem im großflächigen Segment, die Umsatzentwicklung etwas aus. Lediglich Berlin (270.000 m²; +100 Prozent) und Leipzig (116.000 m²; +152 Prozent) konnten ihre Ergebnisse spürbar steigern. Deutliche Rückgänge waren dagegen in Köln (57.000 m²; -57 Prozent), Hamburg (145.000 m²; -42 Prozent) sowie Stuttgart (72.000 m²; -31 Prozent) zu beobachten. Moderater fiel die Abnahme in München (95.000 m²; -7 Prozent), Düsseldorf (76.000 m²; -13 Prozent) und Frankfurt (259.000 m²; -14 Prozent) aus. Die Mainmetropole hat damit auch ihre Spitzenposition an die Hauptstadt abtreten müssen. Außerhalb der genannten großen Märkte wurde ein Flächenumsatz von gut 2,2 Millionen m² registriert, der gut 10 Prozent über dem Vorjahreswert liegt.
Die aktuellen Gesuche sowie einige in Vorbereitung befindliche, größere Abschlüsse deuten laut BNP Paribas RE darauf hin, dass auch im zweiten Halbjahr von einer guten Nachfrage auszugehen ist. "Ob und inwieweit möglicherweise gegen Ende des Jahres die schwächere wirtschaftliche Entwicklung, vor allem der deutschen Industrie, zu etwas geringeren Flächenumsätzen führen wird, bleibt noch abzuwarten", so Christopher Raabe. "An der grundsätzlichen Angebotssituation dürfte sich wenig ändern, sodass es für große Nutzer in den wichtigsten Ballungsräumen weiterhin schwierig sein wird, kurzfristig adäquate Flächen zu finden. Trotzdem erscheint es aus heutiger Sicht durchaus möglich, dass im Gesamtjahr zum dritten Mal in Folge die 6-Millionen-m²-Schwelle überschritten werden kann."

Weiterlesen

ÖGNI und ULI Austria kooperieren

Gemeinsames Ziel ist mehr Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft:

von Gerhard Rodler

Die ÖGNI und das Urban Land Institut (ULI) Austria kooperieren ab sofort miteinander, um gemeinsam das Ziel zu verfolgen, die Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche voranzutreiben sowie den Informationsaustausch in diesem Bereich zu fördern. Die Kooperation soll zukünftig der gegenseitigen Unterstützung der jeweiligen Aktivitäten der Organisationen sowie der Weiterentwicklung der überschneidenden Interessen durch gemeinsame Aktivitäten dienen.
"Nachhaltiges Denken in der Immobilienbranche ist nicht nur eine technische Frage, es gilt auch das Bewusstsein für die Sinnhaftigkeit der Nachhaltigkeit zu schaffen", sagt Peter Engert (Geschäftsführer der ÖGNI).
Jasmin Soravia, die seit 23. Jänner 2019 ULI Austria im Vorstand der DACH repräsentiert: "Mein Fokus liegt unter anderem auf der "Transformation von Städten", dazu gehören interdisziplinäre Themen wie beispielsweise Digitalisierung, Mobilität und Klimawandel".

Weiterlesen

Europäisches Hotelportfolio wird verkauft

Häuser in Deutschland, GB, den Niederlanden, Spanien und Italien

von Stefan Posch

Ein Hotelportfolio der Louvre Hotels Group mit acht Häusern in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Spanien und Italien wird verkauft. Laut dem Vermittler Christie & Co, der den Verkauf begleitet, befinden sich alle Hotels in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum oder wichtigen Verkehrsknotenpunkten.
In Deutschland sind die zwei Hotels Domicil Berlin by Golden Tulip und des Hotel Liegeplatz 13 Kiel by Premiere Classe Teil des Portfolios. Das Hotel Domicil Berlin by Golden Tulip liegt inmitten des Stadtzentrums der deutschen Hauptstadt und bietet 70 Zimmer sowie zusätzlich einen Meetingraum, eine Bar, ein Restaurant und weitere F&B-Möglichkeiten um die hohe Anzahl von Freizeit- und Geschäftsreisenden, die es in das belebte Berlin zieht, versorgen zu können.
Das Hotel Liegeplatz 13 Kiel by Premiere Classe befindet sich im Zentrum der Hafenstadt Kiel nahe der Ostseeküste, welches durch sein maritimes Flair profitiert und Besucher von Kreuzfahrtschiffen anzieht. Neben 22 modern eingerichteten Zimmern bietet das Hotel auch Frühstücksmöglichkeiten in einem schönen Ambiente.
"Das Hotel Domicil Berlin by Golden Tulip bietet eine großartige Möglichkeit für Betreiber in den Markt einzutreten und ihre Präsenz zu erweitern. Berlin, die Stadt der Kultur, Medien und Wissenschaften, profitiert von einer der höchsten Anteile an Inlandsreisen in Europa, was den Tourismussektor besonders stabil macht und sowohl Neuen als auch bestehenden Betreibern ein breites Spektrum bietet, sich zu positionieren", kommentiert Sarah Kamensky, Senior Consultant von Christie & Co, den Verkauf.
Ihr Kollege, Philipp Wolter, ebenfalls Senior Consultant,sieht auch Kiel als stabilen Markt an:
"Die steigende Anzahl an Kreuzfahrten hat einen positiven Einfluss auf die lokale Hotelindustrie. Wir erwarten, dass das Hotel Betreiber anspricht, die ihre Zimmeranzahl an einem strategischen Standort innerhalb der Stadt erweitern wollen."

Weiterlesen

CEO Olek baut Publity-Beteiligung aus

Jetzt knapp über 74 Prozent:

von Gerhard Rodler

Der CEO der Publity, Thomas Olek, hat seinen Anteil am Unternehmen jetzt durch den Erwerb von Aktien weiter ausgebaut. Thomas Olek ist mittelbar nunmehr durch die TO-Holding GmbH und TO Holding 2 GmbH zu mehr als 74 Prozent am Unternehmen beteiligt. Inklusive der Dividende für das Geschäftsjahr 2018, die Olek sich in publity-Aktien hat auszahlen lassen, hat er in den vergangenen 10 Monaten rund 95 Millionen Euro zu Marktpreisen in publity-Aktien investiert. Aktuell hält er damit Aktien im Wert von rund 260 Millionen Euro. Olek erklärt dazu, er plane auch in Zukunft weitere Aktienkäufe; um einen weiterhin liquiden Börsenhandel zu gewährleisten, solle der Streubesitz mittelfristig jedoch mindestens 20 Prozent betragen.
Thomas Olek: "Ich kaufe Publity-Aktien, weil ich die aktuelle Bewertung für günstig halte und von den Perspektiven unseres Unternehmens überzeugt bin. Gleichzeitig wissen meine Mitaktionäre auf diese Weise, dass wir gleichgerichtete Interessen haben und ich als Vorstandsvorsitzender mit einer hohen Beteiligung an Publity bei meinem Handeln stets die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes verfolge."

Weiterlesen

Karriere zum Tag: Neu bei i+R Gruppe

Neue Geschäftsführung für Wohnbau-Bereich

von Gerhard Rodler

iR-Gruppe-Geschaeftsfuehrungsteam-WohnbauiR-Gruppe-Geschaeftsfuehrungsteam-Wohnbau

Die Eigentümer des Lauteracher Familienunternehmens i+R Gruppe, Joachim Alge und Reinhard Schertler, bestellen die neuen Führungsteams für ihr Tochterunternehmen i+R Wohnbau, das neben dem Stammsitz in Lauterach (A) auch Niederlassungen in Lindau (D) und St. Margrethen (CH) betreibt.
Die i+R Wohnbau erhält nach dem Ausscheiden des zweiten Geschäftsführers Alexander Stuchly vor zwei Wochen neue Doppelführungen: Reinold Meusburger, der bereits seit 25 Jahren im Unternehmen tätig ist, teilt sich die Geschäftsleitung am Stammsitz in Lauterach sowie der Lindauer Niederlassung ab sofort mit dem langjährigen technischen Leiter . Karlheinz Bayer. Als zweiter Geschäftsführer für die Schweizer Niederlassung steht Meusburger der bisherige Leiter Christian Müller zur Seite.
Als Prokuristen verstärken Andreas Deuring und Tobias Forer-Pernthaler (beide Projektentwicklung), Manfred Eisbacher (Verkauf) und Andreas Nussbaumer (kaufmännische Projektabwicklung) das Führungsteam in Lauterach. Leiter der Projektentwicklung der i+R Wohnbau Lindau ist Andreas Deuring.
Das neue Führungsteam der i+R Wohnbau von links nach rechts: Prokurist Tobias Forer-Pernthaler, die Geschäftsführer Reinold Meusburger und Karlheinz Bayer sowie die Prokuristen Andreas Deuring und Andreas Nussbaumer. Es fehlen Manfred Eisbacher und Christian Müller.

Weiterlesen

Auch Aufträge im Baubereich betroffen

Messtechniker-Affäre weitet sich aus

von Alexander Kohl

Die Cau­sa um die Haus­durch­su­chung der Bun­des­wett­be­werbs­be­hör­de (BWB) beim En­er­gie­dienst­leis­ter Is­ta Ös­ter­reich bleibt wei­ter bri­sant.
Laut ei­ner Stel­lung­nah­me von Is­ta In­ter­na­tio­nal be­steht im Zu­ge der BWB-Er­mitt­lun­gen der Ver­dacht, dass Tref­fen ei­nes Bran­chen­ver­eins da­zu ge­nutzt wur­den, um sich über Markt­pa­ra­me­ter ab­zu­spre­chen. Nun wur­de Buil­ding Ti­mes Flash von Sei­ten Is­ta In­ter­na­tio­nal be­stä­tigt, dass es sich bei die­sem Ver­ein um den Ver­band ös­ter­rei­chi­scher Mess­dienst- und En­er­gie­dienst­leis­ter "VÖ­ME" han­delt. Der Ver­band wur­de 2012 im Zu­ge der eu­ro­päi­schen En­er­gie­ef­fi­zi­enz­richt­li­nie ge­grün­det. "Er soll­te die Bran­che als fach­lich kom­pe­ten­te Stim­me be­glei­ten", so Is­ta.
Im März 2019 wur­de der Ver­band auf­ge­löst, Grün­de da­für wur­den kei­ne ge­nannt. Die VÖ­ME-Home­page ist je­doch wei­ter­hin on­line. Als Mit­glie­der sind so­wohl Is­ta Ös­ter­reich als auch die Fir­men Te­chem Mess­tech­nik und Mess­tech­nik Ges.m.b.H - die (laut VÖ­ME) drei größ­ten ös­ter­rei­chi­schen Mess­dienst-Un­ter­neh­men - ge­lis­tet. Nach An­fra­ge von Buil­ding Ti­mes Flash gab Te­chem be­kannt, dass es in Ös­ter­reich kei­ne Haus­durch­su­chun­gen ge­ge­ben ha­be. Die Fir­ma Mess­tech­nik woll­te auf Nach­fra­ge kei­ne Stel­lung­nah­me ab­ge­ben.
Laut In­for­ma­ti­on des Buil­ding Ti­mes Flash sol­len auch Auf­trä­ge im Bau­be­reich Ge­gen­stand der Er­mitt­lun­gen sein.
Is­ta selbst war am 16. Ju­li dar­über in­for­miert wor­den, dass es in der ös­ter­rei­chi­schen Nie­der­las­sung ei­ne Haus­durch­su­chung ge­be. Dar­auf­hin ha­be man so­fort re­agiert, so Is­ta In­ter­na­tio­nal. Es sei­en be­reits zwei Mit­ar­bei­ter von Is­ta Ös­ter­reich bis zur Auf­klä­rung des Sach­ver­halts frei­ge­stellt wor­den. Das Un­ter­neh­men be­ton­te auch, dass für un­lau­te­re Ak­ti­vi­tä­ten ei­ne Null­to­le­ranz-Po­li­tik gel­te und die in­ter­nen Com­p­li­an­ce-Sys­te­me mit ei­nem ge­schütz­ten Whist­leb­lo­wer-Ka­nal auf ho­hem Stand sei­en.

Vorjahresresultat noch einmal um 4 % übertroffen.

Deutscher Logistikmarkt im Hoch

von Stefan Posch

Der deut­sche Lo­gis­tik­markt hat ein sehr star­kes Halb­jahr hin­ge­legt und das sehr gu­te Vor­jah­res­re­sul­tat noch ein­mal um gut 4 Pro­zent über­trof­fen. Laut ei­ner Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas RE wur­de mit knapp 3,3 Mil­lio­nen m² das vier­te Jahr in Fol­ge be­reits zur Jah­res­mit­te die 3-Mil­lio­nen-m²-Mar­ke deut­lich über­bo­ten.
Ent­ge­gen dem bun­des­wei­ten Trend liegt der Flä­chen­um­satz in den gro­ßen Märk­ten (Ber­lin, Düs­sel­dorf, Frank­furt, Ham­burg, Köln, Leip­zig, Mün­chen, Stutt­gart) mit 1,09 Mil­lio­nen m² 6 Pro­zent un­ter dem Vor­jah­res­wert. Ob­wohl die Nach­fra­ge hoch ist, bremst laut BNP Pa­ri­bas RE das nicht aus­rei­chen­de An­ge­bot, vor al­lem im groß­flä­chi­gen Seg­ment, die Um­satz­ent­wick­lung et­was aus. Le­dig­lich Ber­lin (270.000 m²; +100 Pro­zent) und Leip­zig (116.000 m²; +152 Pro­zent) konn­ten ih­re Er­geb­nis­se spür­bar stei­gern. Deut­li­che Rück­gän­ge wa­ren da­ge­gen in Köln (57.000 m²; -57 Pro­zent), Ham­burg (145.000 m²; -42 Pro­zent) so­wie Stutt­gart (72.000 m²; -31 Pro­zent) zu be­ob­ach­ten. Mo­de­ra­ter fiel die Ab­nah­me in Mün­chen (95.000 m²; -7 Pro­zent), Düs­sel­dorf (76.000 m²; -13 Pro­zent) und Frank­furt (259.000 m²; -14 Pro­zent) aus. Die Main­me­tro­po­le hat da­mit auch ih­re Spit­zen­po­si­ti­on an die Haupt­stadt ab­tre­ten müs­sen. Au­ßer­halb der ge­nann­ten gro­ßen Märk­te wur­de ein Flä­chen­um­satz von gut 2,2 Mil­lio­nen m² re­gis­triert, der gut 10 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert liegt.
Die ak­tu­el­len Ge­su­che so­wie ei­ni­ge in Vor­be­rei­tung be­find­li­che, grö­ße­re Ab­schlüs­se deu­ten laut BNP Pa­ri­bas RE dar­auf hin, dass auch im zwei­ten Halb­jahr von ei­ner gu­ten Nach­fra­ge aus­zu­ge­hen ist. "Ob und in­wie­weit mög­li­cher­wei­se ge­gen En­de des Jah­res die schwä­che­re wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung, vor al­lem der deut­schen In­dus­trie, zu et­was ge­rin­ge­ren Flä­chen­um­sät­zen füh­ren wird, bleibt noch ab­zu­war­ten", so Chris­to­pher Raa­be. "An der grund­sätz­li­chen An­ge­bots­si­tua­ti­on dürf­te sich we­nig än­dern, so­dass es für gro­ße Nut­zer in den wich­tigs­ten Bal­lungs­räu­men wei­ter­hin schwie­rig sein wird, kurz­fris­tig ad­äqua­te Flä­chen zu fin­den. Trotz­dem er­scheint es aus heu­ti­ger Sicht durch­aus mög­lich, dass im Ge­samt­jahr zum drit­ten Mal in Fol­ge die 6-Mil­lio­nen-m²-Schwel­le über­schrit­ten wer­den kann."
3

Gemeinsames Ziel ist mehr Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft:

ÖGNI und ULI Austria kooperieren

von Gerhard Rodler

Die ÖG­NI und das Ur­ban Land In­sti­tut (ULI) Aus­tria ko­ope­rie­ren ab so­fort mit­ein­an­der, um ge­mein­sam das Ziel zu ver­fol­gen, die Nach­hal­tig­keit in der Im­mo­bi­li­en­bran­che vor­an­zu­trei­ben so­wie den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch in die­sem Be­reich zu för­dern. Die Ko­ope­ra­ti­on soll zu­künf­tig der ge­gen­sei­ti­gen Un­ter­stüt­zung der je­wei­li­gen Ak­ti­vi­tä­ten der Or­ga­ni­sa­tio­nen so­wie der Wei­ter­ent­wick­lung der über­schnei­den­den In­ter­es­sen durch ge­mein­sa­me Ak­ti­vi­tä­ten die­nen.
"Nach­hal­ti­ges Den­ken in der Im­mo­bi­li­en­bran­che ist nicht nur ei­ne tech­ni­sche Fra­ge, es gilt auch das Be­wusst­sein für die Sinn­haf­tig­keit der Nach­hal­tig­keit zu schaf­fen", sagt Pe­ter En­gert (Ge­schäfts­füh­rer der ÖG­NI).
Jas­min Sora­via, die seit 23. Jän­ner 2019 ULI Aus­tria im Vor­stand der DACH re­prä­sen­tiert: "Mein Fo­kus liegt un­ter an­de­rem auf der "Trans­for­ma­ti­on von Städ­ten", da­zu ge­hö­ren in­ter­dis­zi­pli­nä­re The­men wie bei­spiels­wei­se Di­gi­ta­li­sie­rung, Mo­bi­li­tät und Kli­ma­wan­del".
4

Häuser in Deutschland, GB, den Niederlanden, Spanien und Italien

Europäisches Hotelportfolio wird verkauft

von Stefan Posch

Ein Ho­tel­port­fo­lio der Lou­vre Ho­tels Group mit acht Häu­sern in Deutsch­land, Groß­bri­tan­ni­en, den Nie­der­lan­den, Spa­ni­en und Ita­li­en wird ver­kauft. Laut dem Ver­mitt­ler Chris­tie & Co, der den Ver­kauf be­glei­tet, be­fin­den sich al­le Ho­tels in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zum Stadt­zen­trum oder wich­ti­gen Ver­kehrs­kno­ten­punk­ten.
In Deutsch­land sind die zwei Ho­tels Do­mi­cil Ber­lin by Gol­den Tu­lip und des Ho­tel Lie­ge­platz 13 Kiel by Pre­mie­re Clas­se Teil des Port­fo­li­os. Das Ho­tel Do­mi­cil Ber­lin by Gol­den Tu­lip liegt in­mit­ten des Stadt­zen­trums der deut­schen Haupt­stadt und bie­tet 70 Zim­mer so­wie zu­sätz­lich ei­nen Mee­tin­g­raum, ei­ne Bar, ein Re­stau­rant und wei­te­re F&B-Mög­lich­kei­ten um die ho­he An­zahl von Frei­zeit- und Ge­schäfts­rei­sen­den, die es in das be­leb­te Ber­lin zieht, ver­sor­gen zu kön­nen.
Das Ho­tel Lie­ge­platz 13 Kiel by Pre­mie­re Clas­se be­fin­det sich im Zen­trum der Ha­fen­stadt Kiel na­he der Ost­see­küs­te, wel­ches durch sein ma­ri­ti­mes Flair pro­fi­tiert und Be­su­cher von Kreuz­fahrt­schif­fen an­zieht. Ne­ben 22 mo­dern ein­ge­rich­te­ten Zim­mern bie­tet das Ho­tel auch Früh­stücks­mög­lich­kei­ten in ei­nem schö­nen Am­bi­en­te.
"Das Ho­tel Do­mi­cil Ber­lin by Gol­den Tu­lip bie­tet ei­ne groß­ar­ti­ge Mög­lich­keit für Be­trei­ber in den Markt ein­zu­tre­ten und ih­re Prä­senz zu er­wei­tern. Ber­lin, die Stadt der Kul­tur, Me­di­en und Wis­sen­schaf­ten, pro­fi­tiert von ei­ner der höchs­ten An­tei­le an In­lands­rei­sen in Eu­ro­pa, was den Tou­ris­mus­sek­tor be­son­ders sta­bil macht und so­wohl Neu­en als auch be­ste­hen­den Be­trei­bern ein brei­tes Spek­trum bie­tet, sich zu po­si­tio­nie­ren", kom­men­tiert Sa­rah Ka­mens­ky, Se­ni­or Con­sul­tant von Chris­tie & Co, den Ver­kauf.
Ihr Kol­le­ge, Phil­ipp Wol­ter, eben­falls Se­ni­or Con­sul­tant,sieht auch Kiel als sta­bi­len Markt an:
"Die stei­gen­de An­zahl an Kreuz­fahr­ten hat ei­nen po­si­ti­ven Ein­fluss auf die lo­ka­le Ho­tel­in­dus­trie. Wir er­war­ten, dass das Ho­tel Be­trei­ber an­spricht, die ih­re Zim­mer­an­zahl an ei­nem stra­te­gi­schen Stand­ort in­ner­halb der Stadt er­wei­tern wol­len."
5

Jetzt knapp über 74 Prozent:

CEO Olek baut Publity-Beteiligung aus

von Gerhard Rodler

Der CEO der Pu­bli­ty, Tho­mas Olek, hat sei­nen An­teil am Un­ter­neh­men jetzt durch den Er­werb von Ak­ti­en wei­ter aus­ge­baut. Tho­mas Olek ist mit­tel­bar nun­mehr durch die TO-Hol­ding GmbH und TO Hol­ding 2 GmbH zu mehr als 74 Pro­zent am Un­ter­neh­men be­tei­ligt. In­klu­si­ve der Di­vi­den­de für das Ge­schäfts­jahr 2018, die Olek sich in pu­bli­ty-Ak­ti­en hat aus­zah­len las­sen, hat er in den ver­gan­ge­nen 10 Mo­na­ten rund 95 Mil­lio­nen Eu­ro zu Markt­prei­sen in pu­bli­ty-Ak­ti­en in­ves­tiert. Ak­tu­ell hält er da­mit Ak­ti­en im Wert von rund 260 Mil­lio­nen Eu­ro. Olek er­klärt da­zu, er pla­ne auch in Zu­kunft wei­te­re Ak­ti­en­käu­fe; um ei­nen wei­ter­hin li­qui­den Bör­sen­han­del zu ge­währ­leis­ten, sol­le der Streu­be­sitz mit­tel­fris­tig je­doch min­des­tens 20 Pro­zent be­tra­gen.
Tho­mas Olek: "Ich kau­fe Pu­bli­ty-Ak­ti­en, weil ich die ak­tu­el­le Be­wer­tung für güns­tig hal­te und von den Per­spek­ti­ven un­se­res Un­ter­neh­mens über­zeugt bin. Gleich­zei­tig wis­sen mei­ne Mit­ak­tio­nä­re auf die­se Wei­se, dass wir gleich­ge­rich­te­te In­ter­es­sen ha­ben und ich als Vor­stands­vor­sit­zen­der mit ei­ner ho­hen Be­tei­li­gung an Pu­bli­ty bei mei­nem Han­deln stets die nach­hal­ti­ge Stei­ge­rung des Un­ter­neh­mens­wer­tes ver­fol­ge."

Neue Geschäftsführung für Wohnbau-Bereich

Karriere zum Tag: Neu bei i+R Gruppe

von Gerhard Rodler

iR-Gruppe-Geschaeftsfuehrungsteam-WohnbauiR-Gruppe-Geschaeftsfuehrungsteam-Wohnbau
Die Ei­gen­tü­mer des Lau­ter­a­cher Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mens i+R Grup­pe, Joa­chim Al­ge und Rein­hard Schert­ler, be­stel­len die neu­en Füh­rungs­teams für ihr Toch­ter­un­ter­neh­men i+R Wohn­bau, das ne­ben dem Stamm­sitz in Lau­terach (A) auch Nie­der­las­sun­gen in Lin­dau (D) und St. Mar­g­re­then (CH) be­treibt.
Die i+R Wohn­bau er­hält nach dem Aus­schei­den des zwei­ten Ge­schäfts­füh­rers Alex­an­der Stuch­ly vor zwei Wo­chen neue Dop­pel­füh­run­gen: Reinold Meus­bur­ger, der be­reits seit 25 Jah­ren im Un­ter­neh­men tä­tig ist, teilt sich die Ge­schäfts­lei­tung am Stamm­sitz in Lau­terach so­wie der Lin­dau­er Nie­der­las­sung ab so­fort mit dem lang­jäh­ri­gen tech­ni­schen Lei­ter . Karl­heinz Bay­er. Als zwei­ter Ge­schäfts­füh­rer für die Schwei­zer Nie­der­las­sung steht Meus­bur­ger der bis­he­ri­ge Lei­ter Chris­ti­an Mül­ler zur Sei­te.
Als Pro­ku­ris­ten ver­stär­ken An­dre­as Deu­ring und To­bi­as Fo­rer-Perntha­ler (bei­de Pro­jekt­ent­wick­lung), Man­fred Eis­ba­cher (Ver­kauf) und An­dre­as Nuss­bau­mer (kauf­män­ni­sche Pro­jekt­ab­wick­lung) das Füh­rungs­team in Lau­terach. Lei­ter der Pro­jekt­ent­wick­lung der i+R Wohn­bau Lin­dau ist An­dre­as Deu­ring.
Das neue Füh­rungs­team der i+R Wohn­bau von links nach rechts: Pro­ku­rist To­bi­as Fo­rer-Perntha­ler, die Ge­schäfts­füh­rer Reinold Meus­bur­ger und Karl­heinz Bay­er so­wie die Pro­ku­ris­ten An­dre­as Deu­ring und An­dre­as Nuss­bau­mer. Es feh­len Man­fred Eis­ba­cher und Chris­ti­an Mül­ler.
6
7
Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.

Schöne neue Proptech-Welt

Nir­gend­wo sonst klaf­fen Schein und Sein (noch) so sehr aus­ein­an­der wie bei der Di­gi­ta­li­sie­rung. Die­se heißt neu­er­dings Proptech, ist cool und mo­dern und macht da­her Mil­lio­nen und Aber­mil­lio­nen an In­ves­to­ren­gel­dern lo­cker. Den Pra­xis­test ha­ben in­des­sen erst we­ni­ge be­stan­den. Am En­de das Ta­ges war den Teil­neh­mern die Er­mü­dung schon an­zu­se­hen. Trotz DJs und der klas­si­schen Par­ty­lo­ca­ti­on in den So­fi­en­sä­len stand man lie­ber zu­sam­men und lüm­mel­te an der Bar, als ab­zu­ro­cken. Kein Wun­der: Im­mer­hin wa­ren an die­sem Tag 45 Spre­cher und 350 Er­folgs­ge­schich­ten rund um Proptech geis­tig zu ver­ar­bei­ten. Und die 20 Pit­ches in der obe­ren Eta­ge wa­ren mehr als nur über­lau­fen. In all dem Ge­drän­ge strahlt ein Mensch ganz be­son­ders: Ju­lia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ih­re ers­te Proptech-Ver­an­stal­tung in den Wie­ner So­fi­en­sä­len war, ab­ge­se­hen von der et­was schwie­ri­gen Akus­tik dort, so per­fekt, dass es nicht bes­ser hät­te sein kön­nen. Die meh­re­ren hun­dert Teil­neh­mer ka­men - und das war schon be­acht­lich - aus ganz Eu­ro­pa und den USA. Ein wirk­lich tol­ler Er­folg für die In­itia­to­rin der AP­TI, der Aus­tri­an Prop Tech In­itia­ti­ve - im­mer­hin kann die­ser Wie­ner Event gleich beim ers­ten mal mit zum Teil schon eta­blier­ten ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen in New York, Lon­don und Ber­lin lo­cker mit­hal­ten. Den­noch. Ja­mes Ab­bert­hun­der lehnt ge­müt­lich in ei­ner Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Ge­spräch auf den Punkt: "Coo­ler Event, kei­ne Fra­ge, und fast le­bens­not­wen­dig für ei­ne neue Bran­che, um In­ves­to­ren und Star­tups zu­sam­men­zu­brin­gen und al­len ei­nen groß­ar­ti­gen Über­blick zu ge­ben. Aber was zum Teu­fel ist jetzt ei­gent­lich wirk­lich neu bei der Boom­bran­che Proptech?" Da­mit hat er nicht un­recht. In ge­wis­ser Wei­se ist die Proptech-Bran­che so et­was wie "al­ter Wein in neu­en Schläu­chen". Das, was heu­te Proptech heißt, gibt es in Wahr­heit seit Jahr­zehn­ten. Im­mo­bi­li­en.net war so et­was sei­ner­zeit, und al­le dar­auf fol­gen­den Im­mo­bi­li­en­bör­sen wie will­ha­ben.at, cont­haus oder die On­line Haus­ver­wal­tung eben­so. Und dann na­tür­lich das mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit (zu­min­dest in Ös­ter­reich) er­folg­reichs­te Star­t­up in die­ser Hin­sicht, Im­moU­ni­ted mit sei­nen zahl­rei­chen Schwes­ter­un­ter­neh­men der Ro­land Schmid Group, die mitt­ler­wei­le nicht nur Ös­ter­reich, son­dern auch schon Deutsch­land im Sturm er­obern. Oder das ge­ra­de in Um­bau be­find­li­che Star­t­up zoomsqua­re mit dem wahr­schein­lich am in­ten­sivs­ten ak­qui­rier­ten Ri­si­ko­ka­pi­tal. Da­bei hat man fast den Ein­druck, dass Ri­si­ko­ka­pi­tal oh­ne En­de auf der Su­che nach In­vest­ments ist, und zwar nach der Ra­sen­mä­her­me­tho­de: Wenn in vie­le Pro­jek­te in­ves­tiert wird und es über­le­ben zu­min­dest zehn Pro­zent, ist es schon ein Ge­schäft für den Ka­pi­tal­ge­ber. Proptech, das ist ei­ne an­de­re, durch und durch ame­ri­ka­ni­sier­te Welt, wo auch das Schei­tern da­zu ge­hört und per se nichts Tra­gi­sches ist. In­ves­to­ren­gel­der wer­den aber auch in un­se­ren Brei­ten sehr ger­ne lo­cker ge­macht für die neue Boom­bran­che Proptech. In­ves­to­ren hor­chen auf Ein Bei­spiel aus Deutsch­land: Wund­er­flats, die On­line-Platt­form für mö­blier­te Apart­ments, ge­winnt Cre­a­t­hor Ven­ture, den VC Fonds Krea­tiv­wirt­schaft der IBB Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaft, ECO­NA AG und Fa­mi­ly Of­fices als In­ves­to­ren und sam­melt 3 Mil­lio­nen Eu­ro ein. Die Fi­nan­zie­rungs­run­de dient neu­en Pro­dukt­in­no­va­tio­nen und wei­te­rem Wachs­tum. In den letz­ten vier Jah­ren hat sich die An­zahl mö­blier­ter Woh­nun­gen in Deutsch­land ver­dop­pelt. Da­mit man die­se Apart­ments ein­fach on­line mie­ten und ver­mie­ten kann, ha­ben Jan Ha­se und Ar­ka­di Jam­pol­ski 2015 das Proptech-Un­ter­neh­men Wund­er­flats ge­grün­det. Über Wund­er­flats kann man ei­ne mö­blier­te Woh­nung mit we­ni­gen Klicks für ei­nen Mo­nat oder län­ger mie­ten. Die Sharing Eco­no­my wird auch die Im­mo­bi­li­en­bran­che ver­än­dern. Chris­ti­an We­ni­ger, Part­ner bei Cre­a­t­hor: "Ähn­lich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Au­to­kauf ab­löst, wird die lang­fris­ti­ge Bin­dung an ei­ne Woh­nung durch tem­po­rä­res Woh­nen, Hou­sing as a Ser­vice, er­setzt." Das gilt auch für den Bü­ro­be­reich, wo der US-An­bie­ter We­Work ei­ne ähn­li­che Ent­wick­lung ge­schafft hat wie Uber und Airb­nb: "Nur" mit ei­ner cle­ve­ren Um­set­zung der Sharing Eco­no­my-Idee ein Un­ter­neh­men mit ei­nem Mil­li­ar­den-Bör­se­wert bin­nen we­ni­ger Quar­ta­le aus dem Bo­den zu stamp­fen und welt­weit zu ex­pan­die­ren. Doug Cham­bers hat sein Star­t­up Field­Lens an We­Work gut ver­kauft und ist bei We­Work heu­te Vice Pre­si­dent: "Es geht im­mer um den Nut­zer und des­sen Wohl­be­fin­den. Wenn Sie heu­te zu We­Work kom­men, spü­ren Sie die Vi­bra­tio­nen. Es summt, die Nut­zer ma­chen auch un­ter­ein­an­der Ge­schäf­te, aber vor al­lem mo­ti­vie­ren sie sich ge­gen­sei­tig." Tat­säch­lich bie­tet We­Work nicht sehr viel an­de­res, als an­de­re Ser­vice Of­fice Pro­vi­der, nur zu ei­nem in al­ler Re­gel deut­lich hö­he­ren Miet­preis und mit ei­ner zwar hip­pen, aber al­les an­de­re als teu­er ge­bau­ten Aus­stat­tung. Den Un­ter­schied bei We­Work macht im Grun­de die ge­mein­sa­me Ideo­lo­gie des ge­gen­sei­ti­gen Hel­fens und Be­fruch­tens und der welt­wei­ten Ver­net­zung. Das hat We­Work zu ei­nem der bis jetzt in der PropTech-Sze­ne ganz we­ni­gen Mil­li­ar­den-Un­ter­neh­men ge­macht. Das ist die ei­ne Sei­te. Die an­de­re ist die­se: Auch wenn man ge­ra­de nach sol­chen Events wie­der Fu­ture:Proptech an­ders wahr­nimmt, auch wenn In­ves­to­ren und Star­tups glei­cher­ma­ßen das nicht so se­hen: Die Di­gi­ta­li­sie­rung der Im­mo­bi­li­en-Wirt­schaft be­schäf­tigt Ös­ter­reichs Füh­rungs­kräf­te in ho­hem Ma­ße, die Um­set­zung in stra­te­gi­sche Un­ter­neh­mens­kon­zep­te ist da­bei bis­lang aber deut­lich zu kurz ge­kom­men. Dies geht auch aus ei­ner ak­tu­el­len Um­fra­ge her­vor, die das Wie­ner Be­ra­tungs­un­ter­neh­men Ad­vi­cum Con­sul­ting durch­führ­te. Wäh­rend sich mehr als drei Vier­tel der Be­frag­ten aus Dienst­leis­tung, Han­del und In­dus­trie mit dem The­ma Di­gi­ta­li­sie­rung ak­tiv be­schäf­ti­gen und 43 Pro­zent de­ren Po­ten­zi­al für die Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit als hoch ein­stu­fen, ge­ben nur 10 Pro­zent an, dass Di­gi­ta­li­sie­rung in der Un­ter­neh­mens­stra­te­gie be­reits wei­test­ge­hend be­rück­sich­tigt wur­de. Die be­ste­hen­de di­gi­ta­le In­fra­struk­tur wird im Schnitt als bes­ten­falls mit­tel­mä­ßig ein­ge­stuft. Hin­sicht­lich der Re­le­vanz ver­schie­de­ner Tech­no­lo­gi­en gibt es sek­to­ren­spe­zi­fisch un­ter­schied­li­che Ein­schät­zun­gen. Im­mer­hin wer­den 3D-Druck und Aug­men­ted Rea­li­ty in der In­dus­trie schon jetzt als sehr re­le­vant ein­ge­stuft, wo­mit die Bau- und Im­mo­bi­li­en­bran­che hier so­gar ei­ne Vor­rei­ter­rol­le hat. Aber selbst in der Bau­bran­che lie­gen zwi­schen wahr­ge­nom­me­nem Hand­lungs­be­darf und tat­säch­li­chem Han­deln noch Wel­ten. Erst 6 % der Bau­un­ter­neh­men ver­wen­den bei­spiels­wei­se di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te. Und das in ei­ner Bran­che, wo je­der über BIM spricht und BIM bis da­to auch ei­ne der ganz we­ni­gen Proptech-Tech­no­lo­gi­en ist, die schon heu­te ei­ne ge­wis­se flä­chen­de­cken­de Re­le­vanz ha­ben. "Für die Ma­schi­nen­in­dus­trie, die Bau­bran­che und auch an­de­re mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ist die Di­gi­ta­li­sie­rung der ak­tu­ell wich­tigs­te Trei­ber von Wachs­tum, In­no­va­ti­on und Pro­duk­ti­vi­tät. Im Wett­ren­nen um die Da­ten­ho­heit ist ein ho­hes In­no­va­ti­ons­tem­po ge­for­dert", be­ton­te Eli­sa­bet­ta Cas­tiglio­ni, CEO von A1 Di­gi­tal In­ter­na­tio­nal. Der Lei­ter des Be­reichs Ver­ti­cal Mar­ke­ting So­lu­ti­ons bei A1 Di­gi­tal, Fran­cis Ce­pe­ro, un­ter­strich die Not­wen­dig­keit von Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che an­hand ei­nes prak­ti­schen Bei­spiels: "Die Kos­ten­op­ti­mie­rung des Fuhr­parks ei­ner Fir­ma, bei gleich­blei­ben­der Ge­samt­fahr­leis­tung, kann nach­weis­lich über 30 Pro­zent lie­gen. Die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che ste­hen je­doch ak­tu­ell in star­kem Kon­trast zu der An­zahl der im­ple­men­tier­ten di­gi­ta­len In­itia­ti­ven." Die Re­le­vanz der Di­gi­ta­li­sie­rung für ihr Un­ter­neh­men wä­re zwar mitt­ler­wei­le beim Groß­teil der Bau­fir­men an­ge­kom­men, den­noch sei­en es erst sechs Pro­zent der Bau­un­ter­neh­men, die di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te der­zeit tat­säch­lich nutz­ten. Theo­re­tisch sind sich da al­le ei­nig: Un­ter­neh­men müs­sen sich mit Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) aus­ein­an­der­set­zen, sonst ver­lie­ren sie den An­schluss. In Deutsch­land hat sich die RICS da­mit de­tail­liert aus­ein­an­der­ge­setzt. Fa­zit: Wer sich nicht jetzt da­mit aus­ein­an­der­setzt, ris­kiert die ei­ge­ne Zu­kunft. Denn die Zu­kunft wird we­ni­ger von mensch­li­cher Ar­beits­kraft und stär­ker durch Tech­no­lo­gie ge­prägt sein. Das Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment (FM) ist ins­be­son­de­re da­von be­trof­fen. Das ist vor al­lem auf ar­beits­in­ten­si­ve, sich wie­der­ho­len­de Tä­tig­kei­ten zu­rück­zu­füh­ren, die den Be­reich für die Au­to­ma­ti­sie­rung prä­des­ti­nie­ren. Der Be­richt be­leuch­tet so­wohl die po­si­ti­ven als auch die ne­ga­ti­ven Sei­ten die­ser Ent­wick­lung und gibt Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Un­ter­neh­men. Chan­cen durch künst­li­che In­tel­li­genz Ralf Pil­ger, Ge­schäfts­füh­rer der WI­SAG Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment Hes­sen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Ein­füh­rung des Smart­pho­nes ist der­zeit noch nicht ab­seh­bar, wel­che Um­wäl­zun­gen sich für die Bran­che er­ge­ben. Fest steht al­ler­dings, dass für Teil­be­rei­che hö­her qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter be­nö­tigt wer­den. Ei­ne Viel­zahl von Tä­tig­kei­ten wird ef­fi­zi­en­ter und ver­läss­li­cher aus­ge­führt. Ob Leis­tun­gen auf­grund der er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen auch we­sent­lich güns­ti­ger wer­den, bleibt ab­zu­war­ten." Und Pil­ger wei­ter: "Das FM-Ser­vice­an­ge­bot wird durch neue Tech­no­lo­gi­en aus­ge­baut und da­mit für Kun­den at­trak­ti­ver. Ein Bei­spiel da­für ist der Ein­satz von KI bei der Aus­wer­tung ver­bau­ter Sen­so­rik für das so ge­nann­te 'preven­ti­ve main­ten­an­ce' oder 'on de­man­d'. Da­bei wer­den auch An­pas­sun­gen bei Nor­men oder ge­setz­li­chen Vor­ga­ben nö­tig sein. Wie wer­den z.B. Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ge­si­chert, wenn kei­ne zy­kli­sche In­stand­hal­tung er­folgt? Auch be­darf es der Klä­rung, wer Ei­gen­tü­mer der durch den Ein­satz von KI ver­füg­ba­ren oder ge­won­ne­nen Da­ten ist. Nicht zu­letzt müs­sen sich die Markt­teil­neh­mer dar­über im Kla­ren sein, dass es mög­li­cher In­ves­ti­tio­nen in die Im­mo­bi­li­en selbst, aber auch auf Sei­ten der be­tei­lig­ten Dienst­leis­ter be­darf. Es bie­ten sich je­doch zahl­rei­che Chan­cen für un­se­re Bran­che. Da­her müs­sen die Un­ter­neh­men - un­ab­hän­gig von ih­rer Grö­ße - jetzt ak­tiv wer­den." Chris Ho­ar, Mit­grün­der von AI in FM: "Ge­mäß un­se­rer Stu­die soll­ten sich Un­ter­neh­men auf die Chan­cen kon­zen­trie­ren, die KI bie­tet, und dar­aus den größt­mög­li­chen Nut­zen zie­hen, bei gleich­zei­ti­ger Mi­ni­mie­rung von Ri­si­ken. So kön­nen sie Stra­te­gi­en, Zie­le und Fi­nanz­la­ge des Un­ter­neh­mens bes­ser steu­ern und kon­trol­lie­ren." Welt­weit in­des­sen schwillt die Flut an Ri­si­ko­ka­pi­tal wei­ter an. Bei der in die­sem Jahr zum zwei­ten Mal durch­ge­führ­ten MI­PIM PropTech Sum­mit in New York - das Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin war als ein­zi­ges deutsch­spra­chi­ges Me­di­um mit ei­nem Team da­bei - wur­de be­kannt, dass al­lein 2017 gan­ze 2,6 Mil­li­ar­den Dol­lar in PropTech-Start- ups flie­ßen. Laut CBIn­sights wa­ren das ge­ra­de ein­mal 277 Trans­ak­tio­nen. Da­bei sind das nur die gro­ßen Proptech-Fi­sche, die klei­nen Ein­per­so­nen-Grün­dun­gen (die frei­lich so­gar ei­nen Groß­teil der Mas­se aus­ma­chen dürf­ten) sind da na­tur­ge­mäß noch gar nicht er­fasst. Ös­ter­rei­cher Welt­spit­ze Da­bei sind Ös­ter­reichs cle­ve­re Proptech-Köp­fe üb­ri­gens Welt­spit­ze. Was Ro­land Schmid be­reits mit sat­ten Ge­win­nen be­le­gen konn­te (auch wenn es zur Zeit sei­ner Un­ter­neh­mens­grün­dung den Aus­druck Proptech noch gar nicht ge­ge­ben hat­te), be­wei­sen an­de­re wie­der­um auf in­ter­na­tio­na­ler Award-Ebe­ne. So schaff­te es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Un­ter­neh­men auf den Sto­ckerl­platz, näm­lich Re­al Atom, ei­ne Fi­nan­zie­rungs­platt­form. Die an­de­ren bei­den: Aca­sa aus Groß­bri­tan­ni­en, das ei­ne Ad­mi­nis­tra­ti­ons­platt­form zur Be­triebs­kos­ten­ver­wal­tung für pri­va­te Haus­hal­te an­bie­tet - und die ös­ter­rei­chi­sche Fir­ma Plan­Ra­dar mit ih­rer Ge­bäu­de­do­ku­men­ta­ti­ons­soft­ware. Das ist in­so­fern be­mer­kens­wert, weil die Fi­nan­zie­rung von Proptech-Start-ups nir­gend­wo bes­ser or­ga­ni­siert ist als in den USA. Markt­füh­rer ist hier die New Yor­ker Me­ta­Prop. Grün­der und Ma­na­ging Di­rec­tor Aa­ron Block zum Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Die Zahl der Star­tups im Proptech-Seg­ment ver­viel­facht sich von Mo­nat zu Mo­nat." Im Ge­gen­satz zu den meis­ten ös­ter­rei­chi­schen Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men (be­mer­kens­wer­te Aus­nah­men sind et­wa die Bu­wog oder der Zins­haus­mak­ler Hu­dej) sind die klas­si­schen US-Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men aber ex­trem tech­ni­kaf­fin. Da­zu ge­hört auch der Im­mo­bi­li­en­rie­se Sil­ver­stein Pro­per­ties (be­kannt als ehe­ma­li­ger Ei­gen­tü­mer des New Yor­ker World Tra­de Cen­ters). Des­sen CEO Mar­ty Bur­ger sagt dem Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Im­mo­bi­li­en sind heu­te nicht mehr nur Ge­bäu­de, son­dern auch Da­ten über de­ren Nut­zer und Be­woh­ner und wie sie das Ge­bäu­de nut­zen und wie sie le­ben." Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft sei heu­te letzt­lich ein Dienst­leis­tungs­ge­wer­be, die Be­reit­stel­lung von Miet- oder Ei­gen­tums­flä­che nur noch ein klei­ner Teil der tat­säch­li­chen Wert­schöp­fung selbst bei Ent­wick­lern und Bau­trä­gern. Chris Grigg, CEO of Bri­tish Land, sieht das ganz ähn­lich: "Goog­le und Face­book zei­gen uns den Weg vor: Es dreht sich al­les um Big Da­ta, um das gro­ße Bild. Und wir be­fin­den uns an ei­ner Weg­ga­be­lung mit dem Ri­si­ko der rich­ti­gen Ent­schei­dung über die ein­ge­setz­ten Tech­no­lo­gi­en. Wer das jetzt rich­tig macht, wird ge­win­nen - egal ob er heu­te groß oder kein ist. Und um­ge­kehrt." Üb­ri­gens: Beim New Yor­ker PropTech-Event kam mitt­ler­wei­le je­der Vier­te aus Eu­ro­pa. Wir sind welt­weit am Auf­ho­len.

Zum Artikel
Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.

Wenn die Politik mitmischt

Bei In­ves­to­ren sind die Län­der in der CEE&SEE-Re­gi­on sehr be­liebt. Doch po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen in man­chen Län­dern könn­ten durch­aus auch zu Her­aus­for­de­run­gen wer­den. Er­neut wet­tert der un­ga­ri­sche Mi­nis­ter­prä­si­dent Vik­tor Or­ban ge­gen ei­nen ver­meint­li­chen Sor­os-Plan, wo­nach der un­ga­ri­sche Mil­li­ar­där ei­ne "Um­vol­kung" Eu­ro­pas an­stre­be. Und wie­der ein­mal greift er die EU an und will sich von ver­trag­lich zu­ge­si­cher­ten Flücht­lings­quo­ten dis­tan­zie­ren. Die Vi­segrad-Staa­ten blei­ben, so sag­te er kürz­lich, mi­gran­ten­frei. Ge­meint mit die­sen Staa­ten sind eben Un­garn, Tsche­chi­en und Po­len. Auch in Po­len wer­den die Tö­ne im­mer rau­er. Die Re­gie­rungs­par­tei will hier das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um re­for­mie­ren und Rich­ter­po­si­tio­nen selbst be­set­zen. Die EU wie­der­um be­fürch­tet ei­ne Ab­kehr von der Rechts­staat­lich­keit und hat ein Rechts­staats­ver­fah­ren ge­gen Po­len ein­ge­lei­tet. Und in Tsche­chi­en hat der um­strit­te­ne Mil­li­ar­där An­d­rej Ba­bis die Par­la­ments­wah­len ge­won­nen - auch er schimpft ger­ne über die Flücht­lings­po­li­tik der EU. [ci­te1] War­schau hin­ter Prag Soll­ten da für die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft die Alarm­glo­cken läu­ten? In be­sag­ten Län­dern sind schließ­lich be­son­ders die ös­ter­rei­chi­schen Ent­wick­ler bzw. Kon­zer­ne in­ves­tiert. Und weil Im­mo­bi­li­en eben un­ver­rück­bar sind, ist die Rechts­si­cher­heit an je­nen Or­ten, wo sie ste­hen, um­so wich­ti­ger. An­dre­as Ridder, Chair­man Cen­tral & Eas­tern Eu­ro­pe Ca­pi­tal Mar­kets bei CB­RE, hat dies­be­züg­lich be­reits in Po­len ei­ni­ge Be­ob­ach­tun­gen ge­macht. Denn die pol­ni­sche Re­gie­rung hat Vor­steu­er­ab­zugs­ver­fah­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men deut­lich er­schwert und auch an den Öff­nungs­zei­ten bei Shop­ping­cen­tern her­um­ge­feilt. Maß­nah­men, die in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren eher ab­schre­cken. Ridder: "Die­se und an­de­re Din­ge, die der­zeit in Po­len ge­sche­hen, ha­ben ei­ne leich­te Preis­dämp­fung bei Im­mo­bi­li­en in War­schau zur Fol­ge ge­habt. Sonst war War­schau im­mer auf dem glei­chen Preis­ni­veau in Prag. [ci­te2] Jetzt liegt die pol­ni­sche Haupt­stadt et­wa fünf Pro­zent un­ter je­ner Tsche­chi­ens." In Un­garn hat sich die In­ves­to­ren­un­si­cher­heit wie­der ge­legt: "Vor ei­nem Jahr wa­ren In­ves­to­ren be­züg­lich Un­garn sehr un­si­cher, jetzt boomt es dort wie­der." Gu­te Nach­rich­ten ei­gent­lich für die CA Im­mo, die in Bu­da­pest den zwei­ten Kern­markt nach Deutsch­land sieht. Bei ei­nem Lo­kal­au­gen­schein in der un­ga­ri­schen Haupt­stadt schien tat­säch­lich al­les ei­tel Won­ne zu sein. Die Mill­en­ni­um Towers, die im Vor­jahr von der Tri­Gra­nit und Heit­man für 175 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­kauft wur­den, sind na­he­zu voll­ver­mie­tet. "Nur ein klei­nes Bü­ro ist noch ver­füg­bar", wie Pé­ter Szal­ma, Lea­sing Ma­nage­ment bei CA Im­mo Hun­ga­ry, wäh­rend ei­ner Bü­ro­füh­rung an­merkt. Und tat­säch­lich: Ei­nem Mar­ket Over­view von Cush­man Wake­field zu­fol­ge wird wie­der in Bu­da­pest in­ves­tiert. Im Vor­jahr wa­ren es an die 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro - der zweit­bes­te Wert nach 2007, vor der Kri­se. Al­ler­dings: Be­trach­tet man die In­vest­ment­vo­lu­mi­na zwi­schen die­sen bei­den Zeit­räu­men, lässt sich ei­ne star­ke Vo­la­ti­li­tät er­ken­nen. Schlech­tes­ter Wert da­bei: 2012 mit ei­nem In­vest­ment­vo­lu­men von nur um die 200 Mil­lio­nen Eu­ro. [ci­te3] Ge­fähr­li­che Re­form? Franz Pöltl, Ge­schäfts­füh­rer der EHL In­vest­ment Con­sul­ting, meint, dass In­ves­to­ren kei­ne son­der­li­che Freu­de mit der po­li­ti­schen Ent­wick­lung in man­chen ost­eu­ro­päi­schen Län­dern hät­ten. Den­noch wür­den sie in­ves­tie­ren, da die Ren­di­ten in West­eu­ro­pa sehr nied­rig sind. "So­lan­ge die Re­gie­run­gen nicht in das wirt­schaft­li­che Ge­sche­hen ein­grei­fen, wer­den die­se In­ves­to­ren auch blei­ben", so Pöltl. Die ge­plan­te Jus­tiz­re­form in Po­len könn­te aber pro­ble­ma­tisch wer­den - vor al­lem dann, wenn die Rechts­si­cher­heit nicht mehr in dem Aus­maß ge­ge­ben ist, wie sie für In­ves­to­ren not­wen­dig ist. "Die Re­form an sich ist nicht das Pro­blem, son­dern wie sie um­ge­setzt wer­den soll. Soll­ten im Zu­ge der Jus­tiz­re­form al­ler­dings bei all­fäl­li­gen Ge­richts­ver­fah­ren dann lo­ka­le Un­ter­neh­men be­vor­zugt wer­den, dann ist es mit dem In­vest­ment­markt in Po­len bald aus", so die ein­dring­li­che War­nung von Pöltl. We­ni­ger dra­ma­tisch sieht es Mar­tin Sa­bel­ko, Ma­na­ging Di­rec­tor bei der War­burg HIH In­vest Re­al Es­ta­te. Er kennt die Län­der gut, seit 1986 hat­te er dort be­reits Ge­schäf­te ge­tä­tigt und meh­re­re Mil­li­ar­den Eu­ro um­ge­setzt. Er glaubt nicht, dass die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in man­chen Län­dern die In­ves­to­ren all­zu sehr ab­schre­cken wür­de. "Man muss die­se Ent­wick­lun­gen dif­fe­ren­ziert se­hen. Auch wenn Po­li­ti­ker all­zu sehr ne­ga­ti­ves Auf­se­hen er­re­gen, wür­den sie doch ein Ta­lent ha­ben, zu­rück­zu­ru­dern, wenn es um In­ter­es­sen von In­ves­to­ren geht." Nach wie vor sei die Ge­richts­bar­keit sta­bil und nach­voll­zieh­bar und das steu­er­li­che Um­feld gut. [ci­te4] Wirt­schaft boomt Wirt­schaft­lich hät­ten In­ves­to­ren im CEE-Raum der­zeit nichts zu be­fürch­ten, kon­sta­tiert Da­nie­la Gro­zea-Hel­men­stein, Se­ni­or Re­se­ar­cher Ma­cro­eco­no­mics and Pu­blic Fi­nan­ce beim In­sti­tut für Hö­he­re Stu­di­en (IHS). "Die Si­tua­ti­on im mit­tel- und ost­eu­ro­päi­schen Raum ist sehr gut, wir er­war­ten in die­sem und im kom­men­den Jahr gu­te Wachs­tums­zah­len." Für Po­len pro­gnos­ti­ziert Gro­zea-Hel­men­stein ein Wachs­tum von vier Pro­zent, für Un­garn und Tsche­chi­en ei­nes von 3,5 Pro­zent und für Russ­land gar 5,5 Pro­zent. Doch könn­te die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in Po­len, Tsche­chi­en und Un­garn die­se Wachs­tums­kur­ve brem­sen oder ins Ge­gen­teil ver­keh­ren? Gro­zea-Hel­men­stein glaubt das nicht: "In die­sen Län­dern wa­ren kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen in die­se Rich­tung zu be­ob­ach­ten. Im Ge­gen­teil: Die­se Län­der set­zen auf ein be­son­ders wirt­schafts­freund­li­ches Kli­ma. Die Ar­beits­lo­sig­keit ist dras­tisch ge­sun­ken, mit ei­ner Quo­te von vier Pro­zent in Tsche­chi­en so­wie fünf Pro­zent in Un­garn und Russ­land kann man na­he­zu von Voll­be­schäf­ti­gung spre­chen." Da­mit steigt die Kauf­kraft, wes­we­gen die­se Län­der trotz sehr gu­ter Ex­port­zah­len zu­neh­mend im­por­tie­ren müs­sen. Das könn­te aber in den kom­men­den Jah­ren das Wachs­tum wie­der brem­sen. Brain­d­rain? Auch wenn das Lohn­ni­veau der Mit­ar­bei­ter in den CEE-Län­dern un­ter dem in West­eu­ro­pa liegt (wäh­rend die Bü­ro­mie­ten be­reits auf West-Ni­veau sind), könn­te es in den kom­men­den Jah­ren zu ei­nem Pro­blem kom­men, das für in­ter­na­tio­na­le Un­ter­neh­men, die in CEE Stand­or­te be­trei­ben, re­le­vant sein dürf­te. Die Fach­kräf­te wer­den im­mer we­ni­ger, vor al­lem in Po­len, wie Gro­zea-Hel­men­stein schil­dert: "Es fehlt an qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten. Vie­le ge­hen in den Wes­ten, weil sie dort mehr ver­die­nen." Aber die Brut­to­re­al­löh­ne stei­gen. Laut der ak­tu­el­len Stra­te­gie Ös­ter­reich & CEE der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal stie­gen die No­mi­nal­löh­ne in Ru­mä­ni­en und Un­garn in die­sem Jahr so­gar zwei­stel­lig, in Tsche­chi­en, Po­len und der Slo­wa­kei zwi­schen vier und 5,5 Pro­zent. [ci­te5] Preis­dy­na­mik schwächt sich ab Den­noch: Be­son­ders, was Wohn­im­mo­bi­li­en be­trifft, bleibt die CEE-Re­gi­on ei­ner der at­trak­tivs­ten In­vest­ment­stand­or­te in­ner­halb der EU, sagt Mi­cha­el Hel­ler, Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ana­lyst bei der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal (RBI): "Ins­be­son­de­re in Un­garn und Tsche­chi­en lie­ßen sich zu Be­ginn des Jah­res 2017 er­neut zwei­stel­li­ge Preis­stei­ge­rungs­ra­ten be­ob­ach­ten." Es gibt aber auch ei­ne Kehr­sei­te, und zwar in Bu­da­pest. Dort hat die un­ga­ri­sche Na­tio­nal­bank MNB zwar das Ri­si­ko ei­nes Preis­an­stiegs be­tont, je­doch nicht ab­küh­lend in den Markt ein­ge­grif­fen. Hel­ler: "Un­garn ver­sucht hier ge­zielt das lan­ge En­de der Zins­kur­ve nach un­ten zu drü­cken und den Markt für Kre­di­te in Lo­kal­wäh­rung an­zu­hei­zen." Al­ler­dings: Ob­wohl die von der un­ga­ri­schen Po­li­tik in­iti­ier­ten Maß­nah­men eher als preis­trei­bend zu be­zeich­nen sei­en, so Hel­ler, sind die Prei­se auf­grund ei­nes star­ken Markt­ein­bruchs zwi­schen 2008 und 2013 im­mer noch auf Vor­kri­sen­ni­veau. An­ders das Bild in Tsche­chi­en. Dort hat­te der Zen­tral­ban­ker Vo­j­tech Ben­da schon im Mai von ei­ner Über­be­wer­tung des lo­ka­len Im­mo­bi­li­en­markts ge­spro­chen, die durch­schnitt­lich rund zehn Pro­zent über dem ge­recht­fer­tig­ten Ni­veau lie­gen soll. "Die tsche­chi­sche Na­tio­nal­bank (CNB) hat da­her, an­ders als ihr un­ga­ri­sches Pen­dant, Maß­nah­men er­grif­fen, um ei­ner Über­hit­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken", sagt Hel­ler. Ge­ne­rell pro­gnos­ti­ziert Hel­ler, dass zwar die CEE-Län­der trotz der po­si­ti­ven ma­kro­öko­no­mi­schen Aus­sich­ten wei­ter­hin als in­ves­to­ren­freund­lich gel­ten, die Preis­dy­na­mik aber ab­ge­schwächt wer­den dürf­te. Auch in Po­len wird ei­ne stei­gen­de Dy­na­mik bei Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­sen ver­zeich­net, wenn­gleich sich die Wachs­tums­ra­ten ge­gen­über Tsche­chi­en und Un­garn als deut­lich mo­de­ra­ter er­wei­sen wür­den. "Nach­dem die Fer­tig­stel­lung von Wohn- im­mo­bi­li­en 2016 na­he­zu das Ni­veau des Boom­jah­res 2008 er­rei­chen konn­te, zeich­net sich für das lau­fen­de Jahr er­neut ein Re­kord­wert ab. An­ge­sichts ho­her Zu­wachs­ra­ten bei Früh­in­di­ka­to­ren wie Bau­be­wil­li­gun­gen und Bau­be­gin­nen steht der pol­ni­sche Bau­sek­tor vor ei­nem neu­en Re­kord­jahr", so Hel­ler. Dann wä­ren auch Wachs­tums­ra­ten wie in Tsche­chi­en mög­lich. [ci­te6]

Zum Artikel