Kirchmayr übernimmt PlusCity ganz

Gründerfamilie Pfeiffer gibt 57 Prozent ab

von Stefan Posch

Ernst Kirchmayr wird Alleineigentümer des Einkaufszentrum PlusCity in Pasching bei Linz. Die Gründerfamilie Pfeiffer gab kürzlich bekannt, dass sie ihre 57 Prozent an dem EKZ an Kirchmayr verkaufen wird. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
1969 wurde das Shoppingcenter als Selbstbedienungs-Warenhaus von Maria und Hilmar Pfeiffer gegründet. Unter dem Management von Kirchmayr wurde das Center kürzlich für etwa 140 Millionen Euro erweitert. Die Neueröffnung mit nun rund 220 Geschäften fand Ende August 2016 statt.
"Herr Kirchmayr hat als Manager der PlusCity die Entwicklung des Marktes sowie die Wünsche und Vorstellungen der Kunden rechtzeitig erkannt und darauf aufbauend die PlusCity erfolgreich weiterentwickelt", lässt Maria Pfeiffer in einer Presseaussendung ausrichten. Hohe fachliche Kompetenz, Gespür für das Geschäft und Einigkeit der Gesellschafter habe den Geschäftserfolg geprägt.
Ihr sei es wichtig, "dass die PlusCity in bestens bewährte Hände kommt". Der bereits seit Längerem im Raum stehende Verkauf an Kirchmayr sei "ein logischer Schluss" gewesen. Sie habe geordnete Verhältnisse schaffen wollen, da ihre Kinder alle in anderen Geschäften tätig seien, heißt es weiter.

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2018 starkes Jahr für Makler

Für 65 Prozent lief es 2018 besser als im Jahr davor

von Stefan Posch

Die heimischen Immobilienmakler zeigen sich in einer Umfrage, die Immobilienscout24 durchgeführt hat mit dem Geschäftsjahr 2018 zufrieden. Für knapp 65 Prozent lief es 2018 besser als im Jahr zuvor.
Ein gutes Drittel der befragten Makler (36 Prozent) meinte, das Geschäft sei 2018 sogar um einiges besser gelaufen als 2017. Nur für etwas mehr als 8 Prozent liefen die Geschäfte 2018 etwas schlechter oder schlechter.
Für 2019 sind 65 Prozent optimistisch, ein Drittel meint sogar, das Business werde 2019 sogar um einiges besser laufen als 2018.
Die Dauer, die für die Vermarktung einer Miet-Immobilie notwendig ist, beurteilen 18 Prozent im Verlauf der letzten drei Jahre als "immer kürzer", 61 Prozent meinen, die Vermarktung dauere in etwa gleich lang. Bei Kaufimmobilien sieht die Einschätzung etwas anders aus. 69 Prozent meinen, die Vermarktungs-Dauer sei gleichbleibend, 11 Prozent finden, es ginge schneller, 20 Prozent meinen, es dauere immer länger, eine Kaufimmobilie an den Mann zu bringen.

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Deutsche Preise bremsen

Mietpreisrückgang in drei Städten

von Stefan Posch

Im ersten Halbjahr 2019 hat die Mietpreisentwicklung in den deutschen Big 8 -Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig) an Dynamik verloren. Auch die Kaufpreise der angebotenen Eigentumswohnungen stiegen schwächer als in den Jahren zuvor. Das zeigt eine Analyse von JLL.
Im Mittel betrug der Zuwachs der Angebotsmieten gegenüber dem Vorjahr noch 2,3 Prozent, damit deutlich unter dem Fünfjahresschnitt von 5,0 Prozent. Mitte 2018 wurden im Mittel noch 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr registriert. Die Kaufpreise sind im Mittel mit plus 6,7 Prozent deutlich stärker gestiegen als die Mietpreise. Der jährliche Durchschnitt der letzten fünf Jahre (+8,3 Prozent) wurde aber ebenfalls deutlich unterboten.
"Einiges spricht dafür, dass die Hochphase des Miet- und Kaufpreisanstiegs hinter uns liegt", so Roman Heidrich, Senior Team Leader Residential Valuation Advisory JLL Berlin. Die Gründe für die Reaktion der Märkte sei vielschichtiger Art. "Die Einkommen sind in den letzten Jahren nicht im gleichen Maße gestiegen wie die Mieten. Gerade in den Ballungsräumen ist daher die Belastung durch Wohnkosten deutlich gewachsen, was eine Abwanderung der Nachfrager in das Umland der Ballungszentren zur Folge hat. Zudem hat der Anstieg des Fertigstellungsvolumens in den letzten Jahren für leichte Entlastung gesorgt. Nichtsdestotrotz wird uns der Nachfrageüberhang aufgrund des immer noch vorhandenen Defizits bei den Wohnungsfertigstellungen auch in den nächsten Jahren begleiten."
Mit 4,7 Prozent wurde in Berlin das höchste jährliche Wachstum registriert, der Median stieg von 11,65 Euro/m²/Monat auf 12,20 Euro/m²/Monat. Mit + 1 bis + 3 Prozent relativ moderat fällt der Anstieg in München und Stuttgart (+ 1 Prozent), Düsseldorf (+1,3 Prozent) und Leipzig (+ 1,4 Prozent) aus. Gleichzeitig gesunken sind dabei im Jahresvergleich die Mieten im jeweils teuersten Segment: in München um minus 7,5 Prozent, in Stuttgart sogar um minus 8,1 Prozent. Für München, Düsseldorf und Leipzig wurden im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2018 auch im stadtweiten Durchschnitt leicht sinkende Mieten registriert. Trotzdem bleibt München die mit Abstand teuerste Metropole für Mieter. Im Durchschnitt müssen sie im ersten Halbjahr 2019 19,45 Euro/m²/Monat aufbringen, 4,40 Euro/m²/Monat mehr als in Frankfurt, der zweitteuersten Metropole. Einen stärkeren Anstieg im Jahresvergleich zeigt Köln (+3,0 Prozent), dessen Spitzensegment nahezu auf Vorjahresniveau bleibt (-0,8 Prozent).

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Halbe Milliarde für Proptech-Fonds

Fifth Wall schließt zweiten Proptech-Fonds ab

von Stefan Posch

Die US-amerikanische Risikokapitalgesellschaft Fith Wall hat den Abschluss seines zweiten Immobilien-Technologiefonds bekanntgegeben. Der überzeichnete Fund II in Höhe von 503 Millionen US-Dollar hat das Volumen des ursprünglichen Fonds von Fifth Wall, der im Mai 2017 mit 212 Millionen US-Dollar schloss, mehr als verdoppelt.
Die Investitionen habe man von den größten und einflussreichsten Immobilieneigentümern, -betreibern und -entwicklern weltweit aufgebracht, so das Unternehmen. Zu den Investoren, die sich an Funds II beteiligen, gehören viele Unternehmen aus den USA, darunter CBRE, Cushman & Wakefield, Host Hotels & Resorts, Hudson Pacific Properties, Lennar, Macerich, Marriott International, Metlife Investment Management, News Corp, PulteGroup oder auch Starwood Capital.
"Während die Immobilien- und Technologiebranche sich immer näher kommen, ist Fifth Wall zu einem zentralen Punkt dieser Konvergenz geworden und hat ein Niveau der strategischen Zusammenarbeit gefördert, das so in der Immobilienbranche noch nie zuvor vorherrschte", sagte Brendan Wallace, Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter von Fifth Wall. "Fifth Wall sieht starke Netzwerkeffekte in unserem einzigartigen Fondsmodell, da es zu einer zentralen Plattform für die weltweit größten Immobilienunternehmen wird, um Erkenntnisse auszutauschen und auf neue Technologien zur Ausdehnung ihres Geschäfts zuzugreifen. Für unsere Unternehmer, d. h. mehr als 50 strategische Unternehmensinvestoren weltweit, öffnet Fifth Wall effizient Vertriebskanäle für ihre Produkte, und wir haben ein Team zusammengestellt, das den Erfolg dieser Partnerschaften und Integrationen unterstützt."

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Neues Quartier für Berlin

900 neuen Wohnungen auf den Buckower Feldern

von Stefan Posch

Im Bezirk Neukölln am südlichen Stadtrand Berlins wird ein neues Stadtquartier mit 900 Wohnungen entstehen. Auf 63.800 Quadratmeter der Buckower Felder, die derzeit landwirtschaftlich genutzt werden, entwickelt die Stadt Und Land Wohnbauten-Gesellschaft Wohnraum für rund 2.000 Menschen. Im Juni hat das Berliner Abgeordnetenhaus dem Bebauungsplan zugestimmt, der drei- bis fünfgeschossige Gebäude und Ein-Zimmer- bis hin zu Fünf-Zimmer-Appartements beinhaltet. Neben klassischen Wohnungen entstehen auch Gewerbeflächen, eine Kindertagesstätte, eine Jugendeinrichtung und betreutes Wohnen. Drees & Sommer begleitet das Stadtentwicklungsprojekt seit Beginn im Jahr 2018 mit Projektsteuerungsleistungen.
"Mit dem neuen Quartier wollen wir den angespannten Berliner Wohnungsmarkt entlasten. Im Fokus steht günstiges Wohnen für breite Bevölkerungsschichten. Die Hälfte des Wohnraums ist daher mietpreis- und belegungsgebunden oder als Sonderwohnform wie zum Beispiel für Senioren geplant", erklärt Petra Hildebrandt, Geschäftsführerin der mit der Projektentwicklung betrauten Stadt Und Land -Tochter Wobege. In 30 Prozent der neuen Wohnungen soll die Miete etwa 6,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche betragen.
Zu 80 Prozent bebaut die Stadt Und Land das Gebiet selbst. Die restliche Fläche vergibt die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft in einem Interessenbekundungsverfahren an weitere Bauherren wie Stiftungen, Genossenschaften, Baugruppen-Vereine und Zusammenschlüsse von Selbstnutzern. Ausgewählt werden Drittanbieter, die zum sozialen gemeinschaftlichen Leben im Quartier beitragen und sich dauerhaft dem Gemeinwohl verpflichten. Die Flächen werden von der Stadt Und Land als Erbbaurecht vergeben.

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Deutsche Hotelinvestments weiter Top

Investmentumsatz auf Vorjahresniveau:

von Gerhard Rodler

Der Hotel-Investmentmarkt in Deutschland kann das Niveau der erfolgreichen Vorjahre im ersten Halbjahr 2019 grundsätzlich halten und erzielt mit einem Investmentumsatz von 1,63 Milliarden Euro ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Zwar wurde das Resultat des Vorjahreszeitraums aufgrund der etwas geringeren Zahl der registrierten Hotelverkäufe um 14 Prozent unterboten, dafür liegt das durchschnittliche Transaktionsvolumen pro Verkaufsfall mit knapp 33 Millionen Euro sogar um 13 Prozent höher. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Auch wenn Spezialfonds dem Hotel-Investmentmarkt im ersten Halbjahr 2019 mit knapp 31 Prozent Umsatzanteil ihren Stempel aufgedrückt haben, offenbart sich einmal mehr eine breite Diversifizierung über viele unterschiedliche Käufergruppen hinweg. So erreichen neben Spezialfonds nur Investment/Asset Manager (17 Prozent) und Immobilien AGs/REITs (15 Prozent) zweistellige Umsatzanteile. Grundsätzlich zeigt der Markt eine starke Prägung durch institutionelle Investoren, was sich als weiteres Indiz dafür werten lässt, dass Hotelimmobilien ihr Nischendasein endgültig verlassen haben. Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem mit knapp 6 Prozent sehr geringen Umsatzanteil von Corporates zu. Dahinter verbergen sich vor allem Hotel-Eigennutzer (Owner-Operator), deren Bedeutung für den Investmentmarkt sich in dem Maße zurückentwickelt hat, in dem große Kapitalsammelstellen Hotel-Investments als Anlagealternative entdeckt haben.
Der leichte Rückgang des Hotel-Investmentvolumens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geht größtenteils auf das Konto der großen Hotel- und Tourismusmetropolen des Landes. So sank das Transaktionsvolumen in Berlin drastisch von 398 auf nur noch 152 Millionen Euro (-62 Prozent). In München brach der Umsatz zum Halbjahr sogar um 72 Prozent ein und liegt bei nur noch 92 Millionen Euro nach zuvor 330 Millionen Euro Insgesamt summieren sich die Hotel-Investments in den Top 7 (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) auf 897 Millionen Euro, was einem Rückgang um knapp 34 Prozent entspricht. Verantwortlich hierfür ist allerdings nicht etwa ein rückläufiges Investoreninteresse, sondern wie auch in anderen Assetklassen das unzureichende Produktangebot, insbesondere im großvolumigen Segment. In den B- und C-Städten hat das Anlagevolumen dagegen nicht nur prozentual, sondern auch absolut deutlich zugelegt. Nach 549 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum erreichten die Hotelstandorte jenseits der Top 7 im ersten Halbjahr 2019 ein Gesamtvolumen von 735 Millionen Euro (+34 Prozent). Dies bedeutet, dass 45 Prozent des Hotel-Investmentumsatzes an den kleineren und mittleren Hotelstandorten erzielt wurde, was zum einen auf das mangelnde Angebot in den A-Städten zurückzuführen ist, zum anderen aber auch als eine Aufwertung der kleineren Hotelmärkte aus Investorensicht zu werten ist.

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Erstes Motel One in Polen fertiggestellt

333 Zimmer im Zentrum Warschaus

von Stefan Posch

In Warschau wurde kürzlich das erste Motel One Olens fertiggestellt. Entwickelt hat das Hotelgebäude im Zentrum der polnischen Hauptstadt die Strabag Real Estate. 333 Zimmer sowie eine Nutzfläche von insgesamt rund 10.580 m² wurden innerhalb von zwei Jahren Bauzeit in der Tamka-Straße gegenüber dem Chopin-Museum umgesetzt.
"Wir sind stolz, als Strabag Real Estate mit diesem modernen Hotelprojekt an die früheren Projektentwicklungen des Konzerns in Polen - wie das LIM-Center - anzuschließen. Wir schätzen die höchst professionelle und kompetente Projektpartnerschaft mit Motel One, die dieses erste ihrer Hotels in Polen zu einer namhaften Referenz in Warschau macht", sagt Michael Markart, Direktionsleiter der Strabag Real Estate International.
"Warschau gehört zu den spannenden und aufstrebenden Metropolen zwischen Geschichte und Moderne und ist damit der ideale Standort für unseren Markteintritt", so Dieter Müller, CEO und Gründer der Motel One Group.

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Mietpreisrückgang in drei Städten

Deutsche Preise bremsen

von Stefan Posch

Im ers­ten Halb­jahr 2019 hat die Miet­preis­ent­wick­lung in den deut­schen Big 8 -Städ­ten (Ber­lin, Ham­burg, Mün­chen, Köln, Frank­furt, Düs­sel­dorf, Stutt­gart und Leip­zig) an Dy­na­mik ver­lo­ren. Auch die Kauf­prei­se der an­ge­bo­te­nen Ei­gen­tums­woh­nun­gen stie­gen schwä­cher als in den Jah­ren zu­vor. Das zeigt ei­ne Ana­ly­se von JLL.
Im Mit­tel be­trug der Zu­wachs der An­ge­bots­mie­ten ge­gen­über dem Vor­jahr noch 2,3 Pro­zent, da­mit deut­lich un­ter dem Fünf­jah­res­schnitt von 5,0 Pro­zent. Mit­te 2018 wur­den im Mit­tel noch 4,9 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr re­gis­triert. Die Kauf­prei­se sind im Mit­tel mit plus 6,7 Pro­zent deut­lich stär­ker ge­stie­gen als die Miet­prei­se. Der jähr­li­che Durch­schnitt der letz­ten fünf Jah­re (+8,3 Pro­zent) wur­de aber eben­falls deut­lich un­ter­bo­ten.
"Ei­ni­ges spricht da­für, dass die Hoch­pha­se des Miet- und Kauf­preis­an­stiegs hin­ter uns liegt", so Ro­man Heid­rich, Se­ni­or Team Lea­der Re­si­den­ti­al Va­lua­ti­on Ad­vi­so­ry JLL Ber­lin. Die Grün­de für die Re­ak­ti­on der Märk­te sei viel­schich­ti­ger Art. "Die Ein­kom­men sind in den letz­ten Jah­ren nicht im glei­chen Ma­ße ge­stie­gen wie die Mie­ten. Ge­ra­de in den Bal­lungs­räu­men ist da­her die Be­las­tung durch Wohn­kos­ten deut­lich ge­wach­sen, was ei­ne Ab­wan­de­rung der Nach­fra­ger in das Um­land der Bal­lungs­zen­tren zur Fol­ge hat. Zu­dem hat der An­stieg des Fer­tig­stel­lungs­vo­lu­mens in den letz­ten Jah­ren für leich­te Ent­las­tung ge­sorgt. Nichts­des­to­trotz wird uns der Nach­fra­ge­über­hang auf­grund des im­mer noch vor­han­de­nen De­fi­zits bei den Woh­nungs­fer­tig­stel­lun­gen auch in den nächs­ten Jah­ren be­glei­ten."
Mit 4,7 Pro­zent wur­de in Ber­lin das höchs­te jähr­li­che Wachs­tum re­gis­triert, der Me­di­an stieg von 11,65 Eu­ro/m²/Mo­nat auf 12,20 Eu­ro/m²/Mo­nat. Mit + 1 bis + 3 Pro­zent re­la­tiv mo­de­rat fällt der An­stieg in Mün­chen und Stutt­gart (+ 1 Pro­zent), Düs­sel­dorf (+1,3 Pro­zent) und Leip­zig (+ 1,4 Pro­zent) aus. Gleich­zei­tig ge­sun­ken sind da­bei im Jah­res­ver­gleich die Mie­ten im je­weils teu­ers­ten Seg­ment: in Mün­chen um mi­nus 7,5 Pro­zent, in Stutt­gart so­gar um mi­nus 8,1 Pro­zent. Für Mün­chen, Düs­sel­dorf und Leip­zig wur­den im Ver­gleich zum zwei­ten Halb­jahr 2018 auch im stadt­wei­ten Durch­schnitt leicht sin­ken­de Mie­ten re­gis­triert. Trotz­dem bleibt Mün­chen die mit Ab­stand teu­ers­te Me­tro­po­le für Mie­ter. Im Durch­schnitt müs­sen sie im ers­ten Halb­jahr 2019 19,45 Eu­ro/m²/Mo­nat auf­brin­gen, 4,40 Eu­ro/m²/Mo­nat mehr als in Frank­furt, der zweit­teu­ers­ten Me­tro­po­le. Ei­nen stär­ke­ren An­stieg im Jah­res­ver­gleich zeigt Köln (+3,0 Pro­zent), des­sen Spit­zen­seg­ment na­he­zu auf Vor­jah­res­ni­veau bleibt (-0,8 Pro­zent).

Fifth Wall schließt zweiten Proptech-Fonds ab

Halbe Milliarde für Proptech-Fonds

von Stefan Posch

Die US-ame­ri­ka­ni­sche Ri­si­ko­ka­pi­tal­ge­sell­schaft Fith Wall hat den Ab­schluss sei­nes zwei­ten Im­mo­bi­li­en-Tech­no­lo­gie­fonds be­kannt­ge­ge­ben. Der über­zeich­ne­te Fund II in Hö­he von 503 Mil­lio­nen US-Dol­lar hat das Vo­lu­men des ur­sprüng­li­chen Fonds von Fifth Wall, der im Mai 2017 mit 212 Mil­lio­nen US-Dol­lar schloss, mehr als ver­dop­pelt.
Die In­ves­ti­tio­nen ha­be man von den größ­ten und ein­fluss­reichs­ten Im­mo­bi­li­en­ei­gen­tü­mern, -be­trei­bern und -ent­wick­lern welt­weit auf­ge­bracht, so das Un­ter­neh­men. Zu den In­ves­to­ren, die sich an Funds II be­tei­li­gen, ge­hö­ren vie­le Un­ter­neh­men aus den USA, dar­un­ter CB­RE, Cush­man & Wake­field, Host Ho­tels & Re­sorts, Hud­son Pa­ci­fic Pro­per­ties, Len­nar, Ma­ce­rich, Mar­riott In­ter­na­tio­nal, Met­li­fe In­vest­ment Ma­nage­ment, News Corp, Pul­te­Group oder auch Star­wood Ca­pi­tal.
"Wäh­rend die Im­mo­bi­li­en- und Tech­no­lo­gie­bran­che sich im­mer nä­her kom­men, ist Fifth Wall zu ei­nem zen­tra­len Punkt die­ser Kon­ver­genz ge­wor­den und hat ein Ni­veau der stra­te­gi­schen Zu­sam­men­ar­beit ge­för­dert, das so in der Im­mo­bi­li­en­bran­che noch nie zu­vor vor­herrsch­te", sag­te Bren­dan Wal­lace, Mit­be­grün­der und ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter von Fifth Wall. "Fifth Wall sieht star­ke Netz­wer­k­ef­fek­te in un­se­rem ein­zig­ar­ti­gen Fonds­mo­dell, da es zu ei­ner zen­tra­len Platt­form für die welt­weit größ­ten Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men wird, um Er­kennt­nis­se aus­zu­tau­schen und auf neue Tech­no­lo­gi­en zur Aus­deh­nung ih­res Ge­schäfts zu­zu­grei­fen. Für un­se­re Un­ter­neh­mer, d. h. mehr als 50 stra­te­gi­sche Un­ter­neh­mens­in­ves­to­ren welt­weit, öff­net Fifth Wall ef­fi­zi­ent Ver­triebs­ka­nä­le für ih­re Pro­duk­te, und wir ha­ben ein Team zu­sam­men­ge­stellt, das den Er­folg die­ser Part­ner­schaf­ten und In­te­gra­tio­nen un­ter­stützt."
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900 neuen Wohnungen auf den Buckower Feldern

Neues Quartier für Berlin

von Stefan Posch

Im Be­zirk Neu­kölln am süd­li­chen Stadt­rand Ber­lins wird ein neu­es Stadt­quar­tier mit 900 Woh­nun­gen ent­ste­hen. Auf 63.800 Qua­drat­me­ter der Buckower Fel­der, die der­zeit land­wirt­schaft­lich ge­nutzt wer­den, ent­wi­ckelt die Stadt Und Land Wohn­bau­ten-Ge­sell­schaft Wohn­raum für rund 2.000 Men­schen. Im Ju­ni hat das Ber­li­ner Ab­ge­ord­ne­ten­haus dem Be­bau­ungs­plan zu­ge­stimmt, der drei- bis fünf­ge­schos­si­ge Ge­bäu­de und Ein-Zim­mer- bis hin zu Fünf-Zim­mer-Ap­par­te­ments be­inhal­tet. Ne­ben klas­si­schen Woh­nun­gen ent­ste­hen auch Ge­wer­be­flä­chen, ei­ne Kin­der­ta­ges­stät­te, ei­ne Ju­gend­ein­rich­tung und be­treu­tes Woh­nen. Drees & Som­mer be­glei­tet das Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt seit Be­ginn im Jahr 2018 mit Pro­jekt­steue­rungs­leis­tun­gen.
"Mit dem neu­en Quar­tier wol­len wir den an­ge­spann­ten Ber­li­ner Woh­nungs­markt ent­las­ten. Im Fo­kus steht güns­ti­ges Woh­nen für brei­te Be­völ­ke­rungs­schich­ten. Die Hälf­te des Wohn­raums ist da­her miet­preis- und be­le­gungs­ge­bun­den oder als Son­der­wohn­form wie zum Bei­spiel für Se­nio­ren ge­plant", er­klärt Pe­tra Hil­de­brandt, Ge­schäfts­füh­re­rin der mit der Pro­jekt­ent­wick­lung be­trau­ten Stadt Und Land -Toch­ter Wo­be­ge. In 30 Pro­zent der neu­en Woh­nun­gen soll die Mie­te et­wa 6,50 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che be­tra­gen.
Zu 80 Pro­zent be­baut die Stadt Und Land das Ge­biet selbst. Die rest­li­che Flä­che ver­gibt die lan­des­ei­ge­ne Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft in ei­nem In­ter­es­sen­be­kun­dungs­ver­fah­ren an wei­te­re Bau­her­ren wie Stif­tun­gen, Ge­nos­sen­schaf­ten, Bau­grup­pen-Ver­ei­ne und Zu­sam­men­schlüs­se von Selbst­nut­zern. Aus­ge­wählt wer­den Dritt­an­bie­ter, die zum so­zia­len ge­mein­schaft­li­chen Le­ben im Quar­tier bei­tra­gen und sich dau­er­haft dem Ge­mein­wohl ver­pflich­ten. Die Flä­chen wer­den von der Stadt Und Land als Erb­bau­recht ver­ge­ben.
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Investmentumsatz auf Vorjahresniveau:

Deutsche Hotelinvestments weiter Top

von Gerhard Rodler

Der Ho­tel-In­vest­ment­markt in Deutsch­land kann das Ni­veau der er­folg­rei­chen Vor­jah­re im ers­ten Halb­jahr 2019 grund­sätz­lich hal­ten und er­zielt mit ei­nem In­vest­ment­umsatz von 1,63 Mil­li­ar­den Eu­ro ein sehr zu­frie­den­stel­len­des Er­geb­nis. Zwar wur­de das Re­sul­tat des Vor­jah­res­zeit­raums auf­grund der et­was ge­rin­ge­ren Zahl der re­gis­trier­ten Ho­tel­ver­käu­fe um 14 Pro­zent un­ter­bo­ten, da­für liegt das durch­schnitt­li­che Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men pro Ver­kaufs­fall mit knapp 33 Mil­lio­nen Eu­ro so­gar um 13 Pro­zent hö­her. Dies er­gibt die Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
Auch wenn Spe­zi­al­fonds dem Ho­tel-In­vest­ment­markt im ers­ten Halb­jahr 2019 mit knapp 31 Pro­zent Um­satz­an­teil ih­ren Stem­pel auf­ge­drückt ha­ben, of­fen­bart sich ein­mal mehr ei­ne brei­te Di­ver­si­fi­zie­rung über vie­le un­ter­schied­li­che Käu­fer­grup­pen hin­weg. So er­rei­chen ne­ben Spe­zi­al­fonds nur In­vest­ment/As­set Ma­na­ger (17 Pro­zent) und Im­mo­bi­li­en AGs/REITs (15 Pro­zent) zwei­stel­li­ge Um­satz­an­tei­le. Grund­sätz­lich zeigt der Markt ei­ne star­ke Prä­gung durch in­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren, was sich als wei­te­res In­diz da­für wer­ten lässt, dass Ho­tel­im­mo­bi­li­en ihr Ni­schen­da­sein end­gül­tig ver­las­sen ha­ben. Be­son­de­re Be­deu­tung kommt in die­sem Zu­sam­men­hang dem mit knapp 6 Pro­zent sehr ge­rin­gen Um­satz­an­teil von Cor­po­ra­tes zu. Da­hin­ter ver­ber­gen sich vor al­lem Ho­tel-Ei­gen­nut­zer (Ow­ner-Ope­ra­tor), de­ren Be­deu­tung für den In­vest­ment­markt sich in dem Ma­ße zu­rück­ent­wi­ckelt hat, in dem gro­ße Ka­pi­tal­sam­mel­stel­len Ho­tel-In­vest­ments als An­la­ge­al­ter­na­ti­ve ent­deckt ha­ben.
Der leich­te Rück­gang des Ho­tel-In­vest­ment­vo­lu­mens im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum geht größ­ten­teils auf das Kon­to der gro­ßen Ho­tel- und Tou­ris­mus­me­tro­po­len des Lan­des. So sank das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men in Ber­lin dras­tisch von 398 auf nur noch 152 Mil­lio­nen Eu­ro (-62 Pro­zent). In Mün­chen brach der Um­satz zum Halb­jahr so­gar um 72 Pro­zent ein und liegt bei nur noch 92 Mil­lio­nen Eu­ro nach zu­vor 330 Mil­lio­nen Eu­ro Ins­ge­samt sum­mie­ren sich die Ho­tel-In­vest­ments in den Top 7 (Ber­lin, Düs­sel­dorf, Frank­furt, Ham­burg, Köln, Mün­chen und Stutt­gart) auf 897 Mil­lio­nen Eu­ro, was ei­nem Rück­gang um knapp 34 Pro­zent ent­spricht. Ver­ant­wort­lich hier­für ist al­ler­dings nicht et­wa ein rück­läu­fi­ges In­ves­to­ren­in­ter­es­se, son­dern wie auch in an­de­ren As­set­klas­sen das un­zu­rei­chen­de Pro­dukt­an­ge­bot, ins­be­son­de­re im groß­vo­lu­mi­gen Seg­ment. In den B- und C-Städ­ten hat das An­la­ge­vo­lu­men da­ge­gen nicht nur pro­zen­tu­al, son­dern auch ab­so­lut deut­lich zu­ge­legt. Nach 549 Mil­lio­nen Eu­ro im Vor­jah­res­zeit­raum er­reich­ten die Ho­tel­stand­or­te jen­seits der Top 7 im ers­ten Halb­jahr 2019 ein Ge­samt­vo­lu­men von 735 Mil­lio­nen Eu­ro (+34 Pro­zent). Dies be­deu­tet, dass 45 Pro­zent des Ho­tel-In­vest­ment­umsat­zes an den klei­ne­ren und mitt­le­ren Ho­tel­stand­or­ten er­zielt wur­de, was zum ei­nen auf das man­geln­de An­ge­bot in den A-Städ­ten zu­rück­zu­füh­ren ist, zum an­de­ren aber auch als ei­ne Auf­wer­tung der klei­ne­ren Ho­tel­märk­te aus In­ves­to­ren­sicht zu wer­ten ist.
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333 Zimmer im Zentrum Warschaus

Erstes Motel One in Polen fertiggestellt

von Stefan Posch

In War­schau wur­de kürz­lich das ers­te Mo­tel One Olens fer­tig­ge­stellt. Ent­wi­ckelt hat das Ho­tel­ge­bäu­de im Zen­trum der pol­ni­schen Haupt­stadt die Stra­bag Re­al Es­ta­te. 333 Zim­mer so­wie ei­ne Nutz­flä­che von ins­ge­samt rund 10.580 m² wur­den in­ner­halb von zwei Jah­ren Bau­zeit in der Tam­ka-Stra­ße ge­gen­über dem Cho­pin-Mu­se­um um­ge­setzt.
"Wir sind stolz, als Stra­bag Re­al Es­ta­te mit die­sem mo­der­nen Ho­tel­pro­jekt an die frü­he­ren Pro­jekt­ent­wick­lun­gen des Kon­zerns in Po­len - wie das LIM-Cen­ter - an­zu­schlie­ßen. Wir schät­zen die höchst pro­fes­sio­nel­le und kom­pe­ten­te Pro­jekt­part­ner­schaft mit Mo­tel One, die die­ses ers­te ih­rer Ho­tels in Po­len zu ei­ner nam­haf­ten Re­fe­renz in War­schau macht", sagt Mi­cha­el Mark­art, Di­rek­ti­ons­lei­ter der Stra­bag Re­al Es­ta­te In­ter­na­tio­nal.
"War­schau ge­hört zu den span­nen­den und auf­stre­ben­den Me­tro­po­len zwi­schen Ge­schich­te und Mo­der­ne und ist da­mit der idea­le Stand­ort für un­se­ren Markt­ein­tritt", so Die­ter Mül­ler, CEO und Grün­der der Mo­tel One Group.
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Erwin Soravia, CEO Soravia: „Mit TRIIIPLE realisieren wir nicht nur Wohnraum in einer perfekt erschlossenen und zentralen Lage, sondern setzen auch Maßstäbe, was Wohnqua-
lität und Serviceleistungen angeht.“Erwin Soravia, CEO Soravia: „Mit TRIIIPLE realisieren wir nicht nur Wohnraum in einer perfekt erschlossenen und zentralen Lage, sondern setzen auch Maßstäbe, was Wohnqua- lität und Serviceleistungen angeht.“

Achtung Baustelle!

Der Boom der Im­mo­bi­li­en- und Bau­wirt­schaft zeigt sich auf den Bau­stel­len und in den Pla­nungs­bü­ros. Sel­ten zu­vor wa­ren so vie­le Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te am Start. Vor al­lem Wohn­raum ent­steht ak­tu­ell in den ös­ter­rei­chi­schen Bal­lungs­zen­tren, wie ein Blick auf die ak­tu­el­len Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te ver­rät. Laut dem De­loit­te Pro­per­ty In­dex 2017 wird in Ös­ter­reich eu­ro­pa­weit ge­se­hen mit der Er­rich­tung der meis­ten neu­en Woh­nun­gen pro Ein­woh­ner be­gon­nen. Wohn­bau­tä­tig­keit steigt Ei­ne be­son­ders star­ke Bau­tä­tig­keit ist, we­nig über­ra­schend, in der Bun­des­haupt­stadt Wien zu be­ob­ach­ten. Das zeigt auch ei­ne Stu­die von CB­RE. Dem­nach wer­den im Jahr 2018 in Wien um rund 50 Pro­zent mehr Wohn­ein­hei­ten rea­li­siert als im Jahr 2017. Wäh­rend in die­sem Jahr rund 8.500 Neu­bau­woh­nun­gen auf den Markt ka­men und kom­men wer­den, wer­den es im Jahr 2018 schon et­wa 12.700 sein. Be­rück­sich­tigt wur­den da­bei Ge­bäu­de mit min­des­tens 20 Neu­bau­woh­nun­gen. Für In­ves­to­ren wird der Wie­ner Wohn­markt im­mer in­ter­es­san­ter, da die Wohn­bau­leis­tung trotz die­ser Stei­ge­rung im­mer noch un­ter dem durch­schnitt­li­chen jähr­li­chen Wohn­raum­be­darf liegt. Auch für die Jah­re 2019 bis 2021 pro­go­s­ti­ziert die Stu­die ei­ne zu ge­rin­ge Neu­bau­tä­tig­keit. Re­kord bei Bü­ro­flä­chen Auch die Neu­flä­chen­pro­duk­ti­on im Bü­ro­be­reich nimmt in Wien wie­der Fahrt auf. Nach­dem im Jahr 2016 die Flä­chen­pro­duk­ti­on im Wie­ner Bü­ro­markt mit nur 60.000 m² auf ein Re­kord­tief zu­rück­ging, ist heu­er ei­ne Trend­um­kehr zu be­ob­ach­ten. 2017 steigt die Flä­chen­pro­duk­ti­on laut dem Bü­ro­markt­be­richt Herbst 2017 von EHL Im­m­mo­bi­li­en auf im­mer­hin 150.000 m² und da­mit auf das höchs­te Er­geb­nis seit 2013. Für das kom­men­de Jahr wird mit ei­ner Neu­flä­chen­pro­duk­ti­on von 330.000 m² ein Re­kord­wert er­reicht wer­den. Ein­zel­han­del sta­gniert Die Flä­chen­pro­duk­ti­on im Ein­zel­han­del nimmt hin­ge­gen ab. Nur rund 56.000 m² EKZ-Flä­che wur­den in den ers­ten drei Quar­ta­len laut CB­RE fer­tig­ge­stellt. Da­von ent­fal­len nur rund 5.500 m² auf neue Cen­ter, wäh­rend ca. 25.500 m² auf Er­wei­te­run­gen und rund 25.000m² auf Mo­der­ni­sie­run­gen ent­fie­len. [ci­te1]

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Ob als Marathonläufer oder Investmentmakler: Das Wort “aufgeben” kennt Franz Pöltl nicht. Und weil er immer am Ball bleibt, verbucht er immer größere Erfolge. Und trotzdem ist der Südburgenländer immer angenehm bescheiden geblieben. Ob als Marathonläufer oder Investmentmakler: Das Wort “aufgeben” kennt Franz Pöltl nicht. Und weil er immer am Ball bleibt, verbucht er immer größere Erfolge. Und trotzdem ist der Südburgenländer immer angenehm bescheiden geblieben.

Der Milliarden-Marathonmann

Nie­mals auf­ge­ben, das ist das Mot­to von Franz Pöltl. Und das spornt zu im­mer grö­ße­ren Leis­tun­gen an. Nach 30 Ki­lo­me­tern war Schluss. Fast Schluss je­den­falls. Der Kör­per will ein­fach nicht mehr. Die Krämp­fe in den Bei­nen. Die Sau­er­stoff­knapp­heit, die den Atem­rhyth­mus end­gül­tig durch­ein­an­der­bringt. Der plötz­lich ein­tre­ten­de Er­mü­dungs­schub lässt die Bei­ne lang­sa­mer wer­den. Und das mit den an­geb­li­chen Glücks­ge­füh­len stimmt auch nicht. Im Ge­gen­teil. Er be­ginnt, sich an die­sem Sep­tem­ber­tag beim Ber­li­ner Ma­ra­thon pünkt­lich ab Ki­lo­me­ter 30 im­mer schlech­ter zu füh­len. So wirk­lich rich­tig schlecht. Wo­zu das al­les? Auf­hö­ren! Jetzt. Aber: Ein Ma­ra­thon­läu­fer gibt nicht auf, kämpft sich durch die kri­ti­schen sechs Ki­lo­me­ter, bis sich das Ziel im­mer mehr in emo­tio­na­ler Sicht­wei­te be­fin­det. Dann läuft der ge­schun­de­ne Kör­per au­to­ma­tisch ans Ziel. Wer auf­gibt, der tut das üb­li­cher­wei­se ge­nau zwi­schen dem 30. und dem 36. Ki­lo­me­ter. Aber Franz Pöltl gibt nicht auf. Er gibt nie auf. Auch nicht an die­sem Sep­tem­ber­tag in Ber­lin rund um sei­nen 50. Ge­burts­tag. Sein Lieb­lings­sport ist meist auch ein gu­tes Syn­onym für das, was den gan­zen Men­schen aus­macht. Im Fal­le von Franz Pöltl ist das Be­stän­dig­keit, Nach­hal­tig­keit. Viel­leicht auch: Das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen. Das macht ihn wohl auch im Job aus. "Wir bei der EHL konn­ten uns auf nie­man­den ver­las­sen. Bei uns kommt kein Auf­trag von ei­nem Netz­werk aus Lon­don oder wo auch im­mer her." Auch das Sa­vills-Netz­werk, in das die EHL seit Jah­ren ein­ge­bun­den ist, sieht er als wich­ti­ge Netz­werk­platt­form, aber je­den­falls nicht als Ge­schäfts­brin­ger. Schon al­lein des­halb, weil er ein Head­quar­ter sa­gen wir mal in Lon­don oder Wien "nicht als Na­bel der In­vest- mentwelt" sieht. Wie schafft man es den­noch, mit der in­ter­na­tio­na­len Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­welt in Kon­takt zu kom­men? "Wir sind dort schon längst an­ge­kom­men. Vie­le un­se­rer Kun­den sit­zen im Aus­land. Der Punkt ist nur, dass un­se­re Deals im­mer ei­nen Ös­ter­reich-Be­zug ha­ben. Ent­we­der ist das Ob­jekt in Ös­ter­reich, oder zu­min­dest sitzt ent­we­der der Käu­fer oder der Ver­käu­fer in Ös­ter­reich." Pöltls Ma­xi­me war schon im­mer: "Wir be­stim­men un­se­ren Er­folg selbst, des­halb be­mü­hen wir uns eben auch mehr." Das hat Pöltl zum größ­ten In­vest­ment­mak­ler des Lan­des ge­macht. Ge­mein­sam mit sei­nem zehn­köp­fi­gen Team be­wegt er je­des Jahr zwi­schen ei­ner hal­ben und ei­ner gan­zen Mil­li­ar­de Eu­ro. Die­ses Jahr, das ist schon jetzt ab­seh­bar, wird es ein All-ti­me-High. "Kein Ding, das ent­spricht ein­fach dem ak­tu­el­len Markt", re­det Pöltl sei­nen Er­folg klein. Ei­nen Käu­fer aus Süd­ko­rea brin­gen, ob­wohl man dort nicht ver­netzt ist, ja noch nicht ein­mal per­sön­lich dort war? "Ja, das gab es auch schon. Wir ha­ben eben ein sehr gu­tes per­sön­li­ches Netz­werk an Ge­schäfts­freun­den, die uns ent­spre­chend wei­ter­rei­chen." War kein gro­ßes Ding, so et­was... Die Selbst­in­sze­nie­rung liegt dem Süd­bur­gen­län­der nicht. Und au­ßer­ge­wöhn­li­che Hochs schon gar nicht. Pöltl liebt die Kon­ti­nui­tät. Auch in der Kun­den­be­zie­hung. "Wir le­ben von der per­sön­li­chen Wei­ter­emp­feh­lung und da­von, dass un­se­re Kun­den im­mer wie­der zu uns kom­men." Und eben da­von, schon auch mal "das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen." Und eben nicht beim ers­ten Miss­er­folg auf­zu­ge­ben, son­dern so lan­ge dran­zu­blei­ben, bis es doch klappt. Das Le­ben als lan­ger, ru­hi­ger Fluss? "Ja, aber eben im­mer wie­der mit Strom­schnel­len." Kon­ti­nui­tät be­ruf­lich wie pri­vat. Der Va­ter zwei­er er­wach­se­ner Kin­der ist seit 25 Jah­ren ver­hei­ra­tet. Ein Le­ben, das so un­spek­ta­ku­lär ist, dass es in der heu­ti­gen Zeit des Show­biz und Gla­mours ge­nau des­halb schon wie­der spek­ta­ku­lär ist. Han­dels­aka­de­mie im Süd­bur­gen­land, Uni­ver­si­täts­be­such in Wien. Und hier ge­blie­ben. Klas­sisch eben. Und dann 17 Jah­re im sel­ben Un­ter­neh­men, näm­lich dem heu­ti­gen Bank Aus­tria-Kon­zern. Der ers­te Job war 1989 in der da­ma­li­gen CA Lea­sing mit Ger­hard Drey­er als sei­nem di­rek­ten Chef. Ge­mein­sam mit ihm wech­sel­te er in die kon­zern­ei­ge­ne In­vest­ment­ab­tei­lung, die heu­ti­ge Re­al In­vest. Dort blieb er dann, bis sich ein Job­an­ge­bot als Ge­schäfts­füh­rer auf­tat. Ehr­geiz ist der un­trenn­ba­re Zwil­lings­bru­der des lang­fris­ti­gen Er­fol­ges. Ge­schäfts­füh­rer hin oder her - die Res­sorts IT und Buch­hal­tung bei der Raiff­ei­sen KAG sind für den Ver­triebs­mann nicht un­be­dingt ein fi­na­ler Hei­mat­ha­fen. Aber: Das ein­zig Plan­ba­re im Le­ben ist das Un­plan­ba­re. In­so­fern hielt es Pöltl nur sehr kurz in die­sem Job. Qua­si ei­nen Wim­pern­schlag lang für sei­ne Ver­hält­nis­se, näm­lich "nur zwei Jah­re". Dann kam völ­lig un­ge­plant Mi­cha­el Ehl­mai­er un­ge­fragt mit der Idee, ei­ne ei­ge­ne In­vest­ment­ab­tei­lung auf­zu­bau­en - und mit ei­nem ganz kon­kre­ten Job­an­ge­bot für Franz Pöltl. Der fühl­te, dass ge­nau das sei­ne fi­na­le be­ruf­li­che Er­fül­lung sein könn­te und sag­te zu. Es war der 1. April 2008, und noch hing der In­vest­ment­him­mel am Im­mo­bi­li­en­markt vol­ler Gei­gen. Zu­min­dest die ers­ten sechs Mo­na­te. Im Sep­tem­ber 2009 schlit­ter­te Leh­man Bro­thers im Sog der Sub-Pri­me Kri­se in die In­sol­venz und die Welt­wirt­schaft rutsch­te in die größ­te Kri­se der jün­ge­ren Ge­schich­te. Un­mit­tel­bar da­von be­trof­fen war na­tür­lich der Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­markt. Wer in ei­nem sol­chen Um­feld ei­nen neu­en Job, ver­bun­den mit ei­nem neu auf­zu­bau­en­den Ge­schäfts­feld, über­nimmt, der hat zwei Al­ter­na­ti­ven: Den Ex-Ar­beit­ge­ber an­ru­fen, ob der ge­müt­li­che und si­che­re IT- oder Buch­hal­tungs­job viel­leicht doch noch frei wä­re. Oder sich durch­bei­ßen. Das Un­mög­li­che mög­lich ma­chen. Das Un­mög­li­che hieß in die­sem Fall: Im Ge­schäfts­jahr eins, qua­si am Hö­he­punkt der Im­mo­bi­li­en-, Fi­nanz- und Wirt­schafts­kri­se, zu­min­dest nur ei­nen klei­nen An­lauf­ver­lust zu bau­en. Es wur­de so­gar ein klei­ner Ge­winn. Und im Fol­ge­jahr ein be­reits sehr gu­ter Ge­winn. Seit­her gab es es ein kon­ti­nu­ier­li­ches und ste­tes Wachs­tum, so­wohl was die An­zahl der Kun­den als auch die be­weg­ten In­vest­ment­vo­lu­mi­na an­ge­langt.Kon­ti­nui­tät eben auch hier. Oder an­ders for­mu­liert: Das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen als un­ter­neh­me­ri­sche Kon­stan­te. Seit zwei­ein­halb Jah­ren üb­ri­gens auch als Ge­sell­schaf­ter. Was ist das Ge­schäfts­ge­heim­nis von Franz Pöltl? Was kann die Num­mer eins am Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment­markt die­ses Lan­des, was an­de­re nicht kön­nen? Pöltl denkt lan­ge nach. "Das Ge­heim­nis des Er­fol­ges ist die Kom­bi­na­ti­on aus meh­re­ren Fak­to­ren: EHL hat nicht nur ei­nes der größ­ten, son­dern auch ei­nes der bes­ten In­vest­ment­teams in Ös­ter­reich mit wirk­lich top-mo­ti­vier­ten, in­te­gren und auch er­folg­rei­chen Mit­ar­bei­tern, so­dass ich es je­den Tag ge­nie­ße, ins Bü­ro zu kom­men und mit mei­nen jun­gen, mitt­ler­wei­le aber be­reits sehr er­fah­re­nen "Leu­ten" zu ar­bei­ten. Ins­ge­samt bie­tet na­tür­lich die EHL ei­ne op­ti­ma­le Ba­sis, da wir al­le im­mo­bi­li­en­be­zo­ge­nen Dienst­leis­tun­gen aus ei­ner Hand an­bie­ten und uns kurz­fris­tig und un­mit­tel­bar mit in­ter­nen Spe­zia­lis­ten aus al­len Dis­zi­pli­nen (Bü­ro, Ein­zel­han­del, Woh­nen, etc.) ab­stim­men und qua­si "die Bäl­le zu­wer­fen" kön­nen, was nicht nur ei­ne hö­he­re Ge­schwin­dig­keit, son­dern auch Syn­er­gi­en mit sich bringt. Last but not least funk­tio­niert nach mitt­ler­wei­le fast 10 Jah­ren auch die Zu­sam­men­ar­beit mit Mi­cha­el Ehl­mai­er per­fekt. Wir brau­chen meist nur we­ni­ge Mi­nu­ten um uns be­züg­lich der lau­fen­den Trans­ka­tio­nen ab­zu­stim­men und neue Ge­schäfts­mög­lich­kei­ten aus­zu­lo­ten. Da­zwi­schen bleibt in freund­schaft­li­cher At­mo­sphä­re im­mer auch noch et­was Zeit um über die Fa­mi­lie oder das Le­ben an sich zu phi­lo­so­phie­ren. Ent­schei­dend ist aber na­tür­lich das Ver­hält­nis zu den Kun­den und das wech­sel­sei­ti­ge Ver­trau­en. Vie­le mei­ner Ge­schäfts­part­ner sind zwi­schen­zeit­lich ech­te Freun­de ge­wor­den. Und die Tat­sa­che, dass wir so gut wie je­des Ob­jekt in Wien samt His­to­rie gut ken­nen." 4.000 Kon­tak­te um­fasst das elek­tro­ni­sche Adress­buch von Franz Pöltl. Re­gel­mä­ßi­ge ge­schäft­li­che Kon­tak­te gibt es im­mer­hin zu 200 da­von. Da­zu kommt mit Si­cher­heit die Ge­rad­li­nig­keit. Denn der Wie­ner Markt ist klein, hier kennt im Grun­de je­der je­den. Und Gu­tes wie auch Schlech­tes ver­brei­tet sich in Win­des­ei­le. Wie lan­ge wird der Markt noch so boo­men wie jetzt? "Min­des­tens 24 Mo­na­te", sagt Pöltl - und jetzt muss er kei­ne Se­kun­de nach­den­ken.

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